GASWÄRME International Thermoprozesstechnik (Vorschau)
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05 I 2013<br />
SCHWERPUNKT<br />
<strong>Thermoprozesstechnik</strong><br />
Zeitschrift für gasbeheizte Thermoprozesse<br />
Alle Informationen ab S. 35!<br />
09. – 11. Oktober 2013<br />
Rhein-Main-Hallen<br />
Wiesbaden<br />
ISSN 0020-9384 www.gaswaerme-online.de Vulkan-Verlag<br />
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EDITORIAL<br />
<strong>Thermoprozesstechnik</strong><br />
– Eine Schlüsseltechnologie<br />
Die früher eher als Randgebiet betrachtete <strong>Thermoprozesstechnik</strong><br />
ist heute aus den modernen Herstellungsprozessen<br />
nicht mehr wegzudenken und gewinnt<br />
immer mehr an Bedeutung. Führt man sich vor Augen,<br />
was sich alles hinter diesem Begriff verbirgt, überrascht dies<br />
nicht. Betrachtet man nur einmal die große Diversifizierung<br />
an möglichen Aufgabenstellungen bei der Erwärmung<br />
und Wärmebehandlung von Stahlprodukten, wird deutlich,<br />
wie viele, jeweils auf die Aufgabe zugeschnittene,<br />
unterschiedliche Aggregate hierfür nötig sind. So erfordern<br />
beispielsweise die hochentwickelten Werkstoffe der<br />
unterschiedlichen Bauteile eines modernen Automobils<br />
mehr als 20 verschiedene Thermoprozessanlagen. Einige<br />
Wärmebehandlungsprozesse müssen dabei sehr individuell<br />
auf das Produkt zugeschnitten sein, um überhaupt solche<br />
Hochleistungswerkstoffe herstellen zu können.<br />
Auch an permanenten Innovationen mangelt es der<br />
Branche nicht, steht sie doch neben den klassischen Treibern<br />
für technologische Entwicklungen wie Kostendruck<br />
und permanent steigenden Qualitätsanforderungen als<br />
energieintensive Industrie unter dem besonderen Druck<br />
energieeffizient und umweltschonend zu produzieren<br />
beziehungsweise entsprechende Anlagen und Technologien<br />
einzusetzen. Diesen zusätzlichen Aufgaben haben sich<br />
die Technologen bei den Anlagenbauern und Betreibern<br />
gestellt. Folge sind ständige Neuerungen, die erarbeitet<br />
und umgesetzt werden.<br />
Wer sich über die technologisch anspruchsvollen Fragestellungen<br />
und Lösungen sowie neueste Innovationen<br />
der Branche komprimiert informieren will, hat hierzu auf<br />
dem demnächst in Wiesbaden stattfindenden „Härterei<br />
Kongress“ wieder einmal eine gute Gelegenheit. Wie<br />
jedes Jahr treffen sich hier Lieferanten und Betreiber von<br />
Thermoprozessanlagen und diskutieren über die Bereiche<br />
Wärmebehandlung und Werkstofftechnik sowie spezielle<br />
Fertigungs- und Verfahrenstechniken. Ein Schwerpunkt ist<br />
weiterhin die immer wichtiger werdende Steuerungs- und<br />
Sicherheitstechnik. In der aktuellen Ausgabe der gwi –<br />
gaswärme international finden Sie weitere Informationen<br />
zum diesjährigen „Härterei Kongress“.<br />
Auch die Fachbeiträge im Heft geben für spezielle Themen<br />
beispielhaft einen Eindruck über die Komplexität heutiger<br />
Aufgabenstellungen in der Thermoprozessbranche<br />
und die damit verbundenen Herausforderungen auf dem<br />
Weg zu optimalen Lösungen. Sie werden sehen, dass dies<br />
alles andere als „Lowtech“ ist.<br />
Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei der<br />
Lektüre und vielleicht kennen Sie<br />
ja jemanden, der bisher wenig<br />
Berührung mit der <strong>Thermoprozesstechnik</strong><br />
hatte und<br />
den Sie für unser interessantes<br />
Thema begeistern können –<br />
„Glück Auf!“<br />
Dr.-Ing. Christian Sprung<br />
Geschäftsbereich Thermische Prozesstechnik<br />
SMS Siemag AG<br />
5-2013 gaswärme international<br />
1
INHALT 5-2013<br />
6 FASZINATION TECHNIK<br />
Porenbrenner zur Vorwärmung von Schleudergusskokillen<br />
69 FACHBERICHT<br />
Rechtssicheres Retrofit von Thermoprozessanlagen<br />
Fachberichte<br />
von Eduard Hryha, Lars Nyborg, Gerd Waning, Sigurd Berg<br />
59 Kohlenstoffregelung beim Sintern<br />
Controlling carbon during sintering<br />
von Hartmut Steck-Winter, Frank Treptow<br />
67 Rechtssicheres Retrofit von Thermoprozessanlagen<br />
Legally compliant retrofit of thermal processing systems<br />
von Ulrich Hofmann, Peter Sänger<br />
77 Feuerungsautomaten und Brennermanagementsysteme in der Automatisierung<br />
Burner control and burner management systems for communication in automation<br />
von Gregory Matula, Ijaz Mohsin<br />
85 MIM-Technologie: Entbinderung und Sinterofen für<br />
Powder Injection Molding Prozesse<br />
MIM-Technology: Debinding an Sintering Furnaces for Powder Injection Molding Process<br />
von Thomas Wittenschläger, Dominik Degen, Volker Uhlig, Dimosthenis Trimis, Tim Reimann, Klaus Eigenfeld,<br />
Zahra Mohammadifard, Tobias Vieregge, Bernd-Arno Behrens<br />
91 Optimierung eines Aluminiumschmelzofens mittels numerischer Simulationen<br />
Optimization of an aluminium melting furnace using numerical simulations<br />
2 gaswärme international 5-2013
5-2013 INHALT<br />
35 HÄRTEREI KONGRESS 2013<br />
Lesen Sie alle Informationen über das Branchenevent des Jahres ab Seite 35!<br />
Nachrichten<br />
8 Wirtschaft und Unternehmen<br />
18 Messen/Kongresse/Tagungen<br />
20 Fortbildung<br />
23 Veranstaltungen<br />
24 GWI-Seminare<br />
30 Personalien<br />
32 Medien<br />
Standpunkt<br />
33 Feuerfest: Massive Qualitätsmängel<br />
von Peter Klatecki<br />
Thermoprozess<br />
Bleiben Sie stets informiert und<br />
folgen Sie uns über Twitter<br />
Thermoprozess<br />
@Thermoprozess<br />
35 Allgemeine Informationen<br />
36 Daten im Überblick<br />
38 Programm<br />
Sonderteil<br />
Lesen Sie alles über den Härterei Kongress:<br />
Allgemeine Informationen, Aussteller, Produktvorschau<br />
41 Interview: Prof. Dr.-Ing. Berthold Scholtes<br />
44 Produktvorschau<br />
5-2013 gaswärme international<br />
3
INHALT 5-2013<br />
105 IM PROFIL<br />
Folge 14: Industriegaseverband e. V.<br />
103 WIRTSCHAFT & MANAGEMENT<br />
Design Thinking für fachübergreifende Problemlösungsaufgaben<br />
Nachgefragt<br />
97 Folge 15: Jan Schmidt-Krayer<br />
„Die Energiepolitik der Bundesregierung halte ich für verfehlt“<br />
Wirtschaft & Management<br />
101 Design Thinking für fachübergreifende Problemlösungsaufgaben<br />
Im Profil<br />
105 Folge 14: Industriegaseverband e. V. (IGV)<br />
Aus der Praxis<br />
109 Feuerverzinnungsanlagen komplett aus einer Hand<br />
Firmenporträt<br />
136 Aichelin Ges.m.b.H.<br />
+++ www.gaswaerme-online.de +++ www.gaswaerme-online.de +++<br />
4 gaswärme international 5-2013
5-2013 INHALT<br />
99 NACHGEFRAGT<br />
Folge 15: Jan Schmidt-Krayer<br />
Marktübersicht<br />
114 I. Thermoprozessanlagen für individuelle<br />
Wärmebehandlungsverfahren<br />
120 II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie<br />
Betriebs- und Hilfsstoffe<br />
133 III. Beratung, Planung, Dienstleistungen,<br />
Engineering<br />
135 IV. Fachverbände, Hochschulen, Institute<br />
und Organisationen<br />
135 V. Messegesellschaften, Aus- und Weiterbildung<br />
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RUBRIKEN<br />
1 Editorial<br />
6 Faszination Technik<br />
112 Inserentenverzeichnis<br />
3. US Impressum<br />
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5-2013 gaswärme international<br />
5
FASZINATION TECHNIK<br />
6 gaswärme international 5-2013
Ofen zur Vorwärmung von Schleudergusskokillen<br />
Der Ofen ist bestückt mit Porenbrennern und dient<br />
der Vorwärmung von Schleudergusskokillen für Buntmetall.<br />
Durch Einsatz des Systems konnte der Ausschuss<br />
(„Warmgießen“) bei einigen Kokillengrößen auf<br />
null reduziert werden.<br />
(Quelle: promeos GmbH)<br />
5-2013 gaswärme international<br />
7
NACHRICHTEN<br />
Wirtschaft und Unternehmen<br />
Aichelin liefert neue Härtereianlage für ZF<br />
Die steigenden Absatzzahlen im Bereich<br />
SUV-Achsantriebstechnik waren für ZF<br />
ausschlaggebend, am Standort Thyrnau die<br />
Kapazitäten zu erweitern. Zusätzlich zur<br />
bestehenden Anlagewurde in eine zweite<br />
Durchstoß-Gasaufkohlungsanlage mit<br />
Ölbadabschreckung investiert. Eine baugleiche<br />
Härteofenanlage wurde von ZF<br />
bereits im Jahr 2008 am Standort Passau in<br />
Betrieb genommen. Die neue Anlage am<br />
Standort Thyrnau beinhaltet alle technologischen<br />
Modernisierungen und ist eine der<br />
modernsten und leistungsfähigsten Anlagen<br />
von Aichelin. Durch die neueste Technik<br />
ist Aichelin immer einen Schritt voraus.<br />
Bei Abmessungen von 32 x 16 Metern und<br />
einem Gesamtgewicht von über 240 Tonnen<br />
leistet die Anlage max. 2.500 kg brutto/h<br />
auf 960 °C bei Aufkohlungstiefen<br />
von vorwiegend 0,4<br />
- 0,7 mm. Aufgrund dieser<br />
hohen Durchsatzleistung<br />
sind Durchstoßanlagen<br />
sehr wirtschaftlich. Weitere<br />
Vorteile dieses Anlagentyps<br />
sind die hohe Reproduzierbarkeit<br />
der Wärmebehandlungsergebnisse,<br />
geringer Personaleinsatz,<br />
hohe Automatisierbarkeit<br />
und wartungsfreundliche<br />
Antriebe. Die Anlage besteht aus zwei<br />
Speicherbahnen, einem Vorwärmofen,<br />
einem Durchstoß-Gasaufkohlungsofen, zwei<br />
Ölbädern, einem Kühltunnel, mehreren Verbindungs-<br />
und Rollbahnen, einer Durchlauf-<br />
Tauch-Spritz-Waschmaschine, einem Durchlaufanlass-<br />
und Entspannungsofen, einem<br />
Leerrostmanipulator sowie einer zentralen<br />
Mess-, Schalt- und Regelanlage und dient<br />
zum Vorwärmen, Aufkohlen und Ölhärten<br />
von Getriebeteilen. Die beiden Durchtauchölbäder<br />
können mit zwei verschiedenen<br />
Abschreckmedien und unterschiedlichen<br />
Öltemperaturen gleichzeitig betrieben<br />
werden. Es besteht auch die Möglichkeit des<br />
Gaskühlens von Teilen unter Schutzgas, die<br />
wiedererwärmt und anschließend pressengehärtet<br />
werden. Das Herzstück der Anlage<br />
bildet der Durchstoß-Gasaufkohlungsofen.<br />
Durch ein hochmodernes Selbstkühlsystem<br />
ist an der gesamten Ofenanlage kein Kühlwasser<br />
erforderlich.<br />
Stahlwerk Annahütte: Energiemanagement-System zertifiziert<br />
Mit der Zertifizierung des Anfang<br />
2013 eingeführten Energiemanagement-Systems<br />
nach DIN EN ISO 50001 hat<br />
das Stahlwerk nun den nächsten Schritt in<br />
Richtung „grünes“ Unternehmen gesetzt.<br />
2012 unter Einbindung der Belegschaft<br />
entwickelt, wurde das Energiemanagement-System<br />
Anfang 2013 implementiert<br />
und nun vom TÜV Süd nach DIN EN<br />
ISO 50001 zertifiziert. Die Maßnahmen<br />
reichen von optimierten Betriebszeiten<br />
von Anlagen und Maschinen bis zu<br />
Bewusstseins- und Verhaltensänderungen<br />
der Mitarbeiter. Eine große Rolle im<br />
Umwelt- und Energiemanagement der<br />
Annahütte spielt auch das Wasser. Das<br />
Unternehmen verfügt über ein eigenes<br />
Wasserkraftwerk am Werksgelände, das<br />
einen Großteil des Eigenenergiebedarfs<br />
umweltfreundlich abdeckt. Der Ausbau<br />
dieses Kraftwerks ist in Planung<br />
– langfristig sollen damit annähernd<br />
100 % des Eigenenergiebedarfs<br />
abgedeckt werden. Die<br />
Annahütte ist außerdem Trinkwasserlieferant<br />
für die Region:<br />
Das Unternehmen verfügt über<br />
einen eigenen Tiefbrunnen, der<br />
nicht nur den gesamten Betrieb,<br />
sondern auch die Ainringer<br />
Ortsteile Hammerau, Au und<br />
Hagenau mit Trinkwasser versorgt.<br />
Von der rd. 8 km langen<br />
Versorgungshauptleitung zweigen<br />
etwa 160 Hausanschlüsse<br />
zu den Endverbrauchern ab.<br />
Aus dem Tiefbrunnen werden<br />
jährlich zwischen 160.000 und<br />
180.000 m 3 Trinkwasser entnommen.<br />
8 gaswärme international 5-2013
Wirtschaft und Unternehmen<br />
NACHRICHTEN<br />
Siemens modernisiert<br />
Stranggießanlage bei<br />
ArcelorMittal<br />
D<br />
er deutsche Stahlproduzent ArcelorMittal<br />
Bremen GmbH hat Siemens Metals<br />
Technologies den Auftrag erteilt, die Brammenstranggießanlage<br />
des Unternehmens zu<br />
modernisieren. Dazu wird der Maschinenkopf<br />
der zweisträngigen Gießanlage mit neuen Kokillen<br />
und den Technologiepaketen DynaWidth<br />
und DynaFlex ausgerüstet. Ziele des Projektes<br />
sind es, die Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit<br />
der Anlage zu steigern sowie die Produktqualität<br />
weiter zu erhöhen. Die Modernisierung<br />
des ersten Strangs soll im Herbst 2014 erfolgen,<br />
die des zweiten 2015. Die ArcelorMittal<br />
Bremen GmbH ist ein Flachstahlhersteller<br />
und erzeugt über die integrierte Hochofen-<br />
Konverter-Route hochwertige Stahlsorten vornehmlich<br />
für die Automobil- und Bauindustrie.<br />
Das Unternehmen betreibt eine zweisträngige<br />
Brammenstranggießanlage mit einer Produktionskapazität<br />
von knapp 4 Mio. t/a, auf der<br />
Brammen mit einer Breite von bis zu 2.670 mm<br />
erzeugt werden. Die 1973 von der damaligen<br />
Voest-Alpine Industrieanlagenbau errichtete<br />
Gießanlage wurde durch Drittfirmen 1991 komplett<br />
erneuert und 2005 modernisiert.<br />
Um die gestiegenen Anforderungen von<br />
ArcelorMittal Bremen hinsichtlich Verfügbarkeit<br />
und Zuverlässigkeit der Gießanlage zu erfüllen,<br />
liefert Siemens robuste SmartMold-Kassettenkokillen<br />
mit schnell austauschbaren Kupferplatten<br />
und Schmalseiten. Das Technologiepaket Dyna-<br />
Width sorgt für die dynamische und gleichzeitig<br />
präzise Einstellung der Brammenbreite bei maximaler<br />
Gießgeschwindigkeit. Der hydraulische<br />
Kokillenoszillierer DynaFlex passt die Oszillierparameter<br />
flexibel an die jeweiligen Betriebsbedingungen<br />
an. Die neuen Ausrüstungen sind so<br />
konzipiert, dass die bestehende Stahlkonstruktion<br />
der beiden Stränge nicht modifiziert werden<br />
müssen. Dies senkt die Baukosten und verkürzt<br />
die für den Umbau erforderliche Stillstandzeit.<br />
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5-2013 gaswärme international<br />
9
NACHRICHTEN<br />
Wirtschaft und Unternehmen<br />
Hertwich Engineering liefert Einkammer-Schmelzund<br />
Gießofen an AMAG<br />
AMAG hat einen kippbaren Schmelzund<br />
Gießofen von Hertwich Engineering<br />
in Betrieb genommen. Den Ofen<br />
vom Typ SGO-70+ haben beide Unternehmen<br />
gemeinsam entwickelt. Das<br />
Fassungsvermögen beträgt 70 Tonnen,<br />
die Nennschmelzrate ist für bis zu 12<br />
Tonnen pro Stunde ausgelegt. Damit ist<br />
er mit Abstand der größte kombinierte<br />
Schmelz- und Gießofen, den Hertwich<br />
bislang geliefert hat und der größte bei<br />
AMAG. Im Vergleich zu herkömmlichen<br />
Öfen auf dem Markt bietet der Hertwich<br />
SGO-70+ zusätzliche Eigenschaften,<br />
die das Einsatzgebiet auf verschiedene<br />
Schrottarten wesentlich erweitert. Die<br />
effiziente Beheizung mit zwei regenerativen<br />
Brennerpaaren ergibt einen spezifischen<br />
Gasverbrauch für den Schmelzbetrieb<br />
von weniger als 550 kWh pro Tonne.<br />
Der Ofen ist mit einer<br />
Sauerstoffmessung<br />
sowie einer getrennten<br />
Erdgas- und Verbrennungsluftregelung<br />
ausgestattet.<br />
Damit wird eine saubere<br />
Verbrennung im<br />
Sinne der strengen<br />
Emissionsvorschriften<br />
gewährleistet.<br />
Hertwich Engineering GmbH ist ein<br />
Unternehmen der SMS Group, die unter<br />
dem Dach der SMS Holding GmbH aus<br />
einer Gruppe von international tätigen<br />
Unternehmen des Anlagen- und Maschinenbaus<br />
für die Stahl- und NE-Metallindustrie<br />
besteht. Über 13.500 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter erwirtschaften<br />
weltweit einen Umsatz von rund 3,3<br />
Mrd. EUR.<br />
Eine elektromagnetische Pumpe sorgt<br />
für den Einzug von Spänen und Legierungsmetallen<br />
sowie für gute Metallumwälzung,<br />
konstant hohe Schmelzleistung<br />
und homogene Temperaturverteilung im<br />
Ofen. Zum Lieferumfang gehört zusätzlich<br />
eine schienengeführte Schubschild-Chargiermaschine<br />
mit einer Kapazität von 25<br />
Tonnen, um den Ofen effizient in wenigen<br />
Chargierzyklen zu beladen. Der Produktionsstart<br />
erfolgte im Januar 2013.<br />
SMS Siemag:<br />
Siderúrgica Nacional bestellt komplettes Stahlwerk<br />
SMS Siemag hat einen Großauftrag zur<br />
Lieferung eines neuen Werkskomplexes<br />
zur Stahlherstellung und -verarbeitung<br />
für Siderúrgica Nacional (SN) in Venezuela<br />
erhalten. Der Auftrag umfasst in der ersten<br />
Phase ein Elektrostahlwerk, eine Stranggießanlage<br />
und ein Grobblechwalzwerk. In<br />
der mit kurzem zeitlichem Abstand folgenden<br />
Ausbaustufe wird das Werk mit einer<br />
Pfannenentgasungsanlage und einem<br />
Steckelwalzwerk für die Erzeugung von<br />
Warmband komplettiert. Im Lieferumfang<br />
von SMS Siemag sind die gesamte technologische<br />
Ausrüstung, die Inbetriebnahme<br />
sowie umfangreiche Schulungen für das<br />
Kundenpersonal enthalten. Die Gesamtkapazität<br />
des neuen Werkskomplexes wird<br />
jährlich 1,55 Millionen Tonnen Flüssigstahl<br />
betragen, die über die Prozesskette hinweg<br />
zu Grobblech und Warmband verarbeitet<br />
werden.<br />
Das Werk wird in Ciudad Piar im Bundesstaat<br />
Bolívar errichtet und soll die<br />
industrielle Entwicklung der Region fördern.<br />
Das Stahlwerk besteht aus einem<br />
200-Tonnen-Elektrolichtbogenofen, der<br />
eine elektrische Leistung von 220 Megavoltampere<br />
hat und mit einem Sauerstoff-<br />
Injektions-System (SIS) ausgerüstet ist. Ein<br />
Pfannenofen gewährleistet die genaue<br />
Steuerung der chemischen Zusammensetzung<br />
und der Temperatur des Flüssigstahls.<br />
Weiterhin liefert SMS Siemag die<br />
Zuschlagstoffversorgung und eine Gasreinigungsanlage.<br />
Die Stranggießanlage<br />
mit einem Gießstrang ist ausgelegt für<br />
die Produktion von Brammen mit Dicken<br />
von 180 und 250 Millimeter und Breiten<br />
von 800 bis 2.100 Millimeter. Die Anlage<br />
ist konzipiert als Senkrecht-Abbiegeanlage<br />
mit einem Radius von 9,5 Metern und einer<br />
metallurgischen Länge von 31,5 Metern.<br />
10 gaswärme international 5-2013
Mit Abendveranstaltung<br />
im Dortmunder<br />
4. ewi-Praxistagung<br />
Induktives<br />
Wirtschaft und Unternehmen<br />
SCHMELZEN&GIESSEN<br />
von Eisen- und Nichteisenmetallen<br />
20.- 22. November 2013, Radisson Blu Hotel, Dortmund • www.ewi-schmelzen.de<br />
Signal Iduna Park<br />
NACHRICHTEN<br />
Programm-Höhepunkte<br />
Wann und Wo?<br />
Vorkurs<br />
Themenblock<br />
1<br />
Themenblock<br />
2<br />
Themenblock<br />
3<br />
Themenblock<br />
4<br />
Themenblock<br />
5<br />
Workshop<br />
1<br />
Workshop<br />
2<br />
Grundlagenseminar am 20. November (optional)<br />
• Physikalische Grundlagen des induktiven Schmelzens<br />
• Aufbau einer Tiegelofenanlage<br />
• Aufbau von Rinnen- und Gießöfen<br />
Tagung vom 21. bis 22. November<br />
Einführung<br />
• Einsatzstoffe und Elektroenergie – die zwei wichtigsten Ressourcen<br />
für den induktiven Schmelzbetrieb<br />
Aktuelle Induktionsofentechnik<br />
• Entwicklungen im Ofenbau und der Anwendung<br />
Ofenperipherie<br />
• Chargiersysteme und Prozessführung<br />
• Rückkühlanlagen und Abwärmenutzung<br />
Energiemanagement<br />
• Energie- und Lastmanagement im Schmelzbetrieb<br />
• Verbesserte Energieeffizienz<br />
Betriebssicherheit<br />
• Grundlagen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes<br />
• Gefahrenpotenziale – Sicherheits- und Überwachungseinrichtungen<br />
Eisenmetalle<br />
Moderation Prof. Dr.-Ing. Egbert Baake<br />
• Schmelzmetallurgie und Feuerfestauskleidung – Vortrag und Diskussion<br />
• Betrieb von Schmelz- und Gießanlagen – Erfahrungsaustausch von Anlagenhersteller<br />
und -betreiber<br />
Nichteisenmetalle<br />
Moderation: Prof. Dr.-Ing. Bernard Nacke<br />
• Schmelzmetallurgie und Feuerfestauskleidung – Vortrag und Diskussion<br />
• Betrieb von Schmelz- und Gießanlagen –<br />
Erfahrungsaustausch von Anlagenhersteller und -betreiber<br />
MIT REFERENTEN VON: ABP Induction Systems GmbH, BG Holz und Metall, Buderus Guss<br />
GmbH, Dörentrup Feuerfestprodukte GmbH & Co. KG, Dr. Tanneberger GmbH, Institut für<br />
Elektroprozesstechnik der Leibniz Universität Hannover, Lehrstuhl für Metallurgie der Eisen- und<br />
Stahlerzeugung der Universität Duisburg-Essen, Ohm & Häner Metallwerk GmbH & Co. KG,<br />
Otto Junker GmbH, Saveway GmbH, Walter Hundhausen GmbH.<br />
Termin:<br />
• Mittwoch, 20.11.2013 (optional)<br />
Grundlagenseminar (14:00 – 17:30 Uhr)<br />
• Donnerstag, 21.11.2013<br />
Tagung (09:00 – 16:45 Uhr)<br />
Abendveranstaltung ab 19:00 Uhr<br />
• Freitag, 22.11.2013<br />
Workshops zur Auswahl (09:00 – 13:30 Uhr)<br />
Ort:<br />
Radisson Blu Hotel, Dortmund<br />
www.radissonblu.de<br />
Zielgruppe:<br />
Betreiber, Planer und Anlagenbauer<br />
von Schmelzanlagen<br />
Teilnahmegebühr*:<br />
Tagungsbesuch exklusive/inklusive<br />
Grundlagenseminar am 20. November<br />
• ewi-Abonnenten, BDG-Mitglieder oder/und<br />
auf Firmenempfehlung: 800 € | 1.000 €<br />
• regulärer Preis: 900 € | 1.100 €<br />
* Teilnahmebedingungen: Die Teilnahmegebühr schließt<br />
jeweils folgende Leistungen ein: Teilnahme an zwei/drei<br />
Tagen, Tagungsunterlagen, Mittagessen, Erfrischungen<br />
in den Pausen und Abendveranstaltung. Übernachtungspreise<br />
sind in der Teilnahmegebühr nicht enthalten. Nach<br />
Eingang Ihrer schriftlichen Anmeldung (auch per Internet<br />
möglich) sind Sie als Teilnehmer registriert und erhalten<br />
eine schriftliche Bestätigung sowie die Rechnung, die vor<br />
Veranstaltungsbeginn zu begleichen ist. Bei Absagen nach<br />
dem 01. November oder bei Nichterscheinen wird die volle<br />
Teilnahmegebühr berechnet: Es kann jedoch ein Ersatzteilnehmer<br />
gestellt werden. Stornierungen vor diesem Termin<br />
werden mit € 150,00 Verwaltungsaufwand berechnet. Die<br />
Preise verstehen sich zzgl. MwSt.<br />
Veranstalter<br />
Mehr Informationen und Online-Anmeldung<br />
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Ich zahle den regulären Preis<br />
Ich bin ewi-Abonnent Ich bin BDG-Mitglied<br />
Ich komme auf Empfehlung<br />
von Firma: ........................................................................................................................................................<br />
Ich nehme am Grundlagenseminar teil<br />
Ich nehme an der Abendveranstaltung teil<br />
Workshops (bitte nur einen Workshop wählen):<br />
Workshop 1 Eisenmetalle oder Workshop 2 Nichteisenmetalle<br />
Vorname, Name des Empfängers<br />
Telefon<br />
Telefax<br />
Firma/Institution<br />
E-Mail<br />
Straße/Postfach<br />
5-2013 gaswärme international<br />
Land, PLZ, Ort<br />
Nummer<br />
✘<br />
Ort, Datum, Unterschrift<br />
11
NACHRICHTEN<br />
Wirtschaft und Unternehmen<br />
Bosch: Brauerei Wildbräu modernisiert Dampferzeugung<br />
Die Brauerei Wildbräu Grafing hat sich<br />
für eine Modernisierung ihrer Dampferzeugung<br />
mit Komponenten von Bosch<br />
Industriekessel entschieden, um die Energieeffizienz<br />
der Anlage an moderne Standards<br />
anzupassen. Mithilfe der umgesetzten Maßnahmen<br />
kann die Wildbräu Grafing GmbH<br />
den Energieverbrauch der Anlage um circa<br />
90 Megawattstunden pro Jahr senken. Die<br />
CO 2 -Emissionen werden um 21 Tonnen pro<br />
Jahr reduziert. Durch die Modernisierung<br />
und den Umstieg auf Erdgas spart die Brauerei<br />
jährlich circa 36.000 Euro an Betriebskosten.<br />
Die Kapitalrendite der Investition liegt<br />
bei 40 Prozent. Für die Prozessdampfversorgung<br />
ist bereits seit 1978 ein Dampfkessel<br />
UL der Marke Loos (heute Bosch) mit<br />
einer Leistung von vier Tonnen Dampf pro<br />
Stunde zuständig. Für die effiziente Nutzung<br />
der bis zu 230 Grad Celsius heißen<br />
Abgase kommt jetzt ein Economiser von<br />
VDMA: Rückläufige Maschinenausfuhr im ersten Halbjahr<br />
Im ersten Halbjahr 2013 exportierten die<br />
deutschen Maschinen- und Anlagenbauer<br />
Waren im Wert von € 73,5 Mrd. Das<br />
sind 3,2 % weniger als im gleichen Zeitraum<br />
des Vorjahres. „Nahezu alle wichtigen<br />
Absatzregionen bzw. Absatzmärkte<br />
entwickelten sich rückläufig“, erklärte Dr.<br />
Ralph Wiechers, Chefvolkswirt des VDMA.<br />
Die Maschinenimporte betrugen im gleichen<br />
Beobachtungszeitraum € 27,5 Mrd.<br />
und verfehlten das Vorjahresergebnis um<br />
7,8 %. Der Außenhandelsbilanzsaldo der<br />
Maschinenbauer betrug damit im ersten<br />
Halbjahr plus € 46 Mrd. Die Exporte in die<br />
Hauptabsatzregion Europa verfehlten das<br />
Vorjahresniveau um 3,3 %. Die Lieferungen<br />
in die EU-28 gingen dabei um 5,2 %<br />
auf knapp 30 Mrd. zurück, die in die Euro-<br />
Länder um 4,7 % auf € 18,5 Mrd. Plusraten<br />
gab es in Europa im Geschäft mit der<br />
Türkei (plus 12,4 %) und der Schweiz (plus<br />
3,6 %). Russland verfehlte nur geringfügig<br />
den Vorjahreswert (minus 0,2 %). Die<br />
Bosch Industriekessel zum Einsatz.<br />
Das Kesselspeisewasser wird vorgewärmt<br />
und somit die Abgastemperatur<br />
um circa 100 Grad Celsius<br />
gesenkt. Der Kesselwirkungsgrad<br />
erhöht sich durch die Reduzierung<br />
der Abgasverluste um etwa fünf<br />
Prozent, der Brennstoffverbrauch<br />
verringert sich bei Volllast analog.<br />
Der Austausch des vorhandenen<br />
Leichtölbrenners gegen einen<br />
modernen Dualbrenner führte zu<br />
einer weiteren Effizienzsteigerung.<br />
Als Hauptbrennstoff wird Erdgas verwendet,<br />
lediglich im Spitzenlastbetrieb oder in Notfällen<br />
erfolgt die Umschaltung auf leichtes<br />
Heizöl. Für die richtige Dosierung des Brennstoff-/Luftverhältnisses<br />
sorgt nun eine elektronische<br />
Verbundregelung. Im Vergleich zur<br />
mechanischen Verbundregelung des alten<br />
Brenners wird eine präzisere Einstellung in<br />
Exporte in die VR China, dem mit einem<br />
Exportanteil von 11 % wichtigsten Auslandsmarkt<br />
der deutschen Maschinenbauer,<br />
blieben mit minus 4,2 % im negativen<br />
Bereich. Die Maschinenausfuhr nach<br />
Indien schrumpfte um 15,6 % auf € 1,4<br />
Mrd. In Südkorea – mittlerweile für die<br />
deutschen Maschinenbauer bedeutender<br />
als Indien – konnten Maschinen und Anlagen<br />
für € 1,7 Mrd. verkauft werden. Das<br />
ist ein Plus von 13,3 % gegenüber dem<br />
ersten Halbjahr 2012. In Asien in Summe<br />
blieben die Exporte um 4 % unter dem<br />
Vorjahresniveau.<br />
Nach drei Jahren mit zweistelligen<br />
Wachstumsraten legten die Maschinenlieferungen<br />
in die USA (zweitwichtigster<br />
Absatzmarkt, Exportanteil 9,4 %) eine Verschnaufpause<br />
ein und blieben um 2,5 %<br />
unter dem Ergebnis des Vorjahreszeitraums.<br />
Da die Exporte nach Kanada aber zweistellig<br />
wuchsen und auch Mittelamerika mit<br />
einem Plus von 7 % das Halbjahr abschloss,<br />
der Luftzufuhr erzielt und der Brennstoffverbrauch<br />
entsprechend vermindert. Zusätzlich<br />
ermöglicht die neue Feuerung eine vollständig<br />
stufenlose Betriebsweise. Kombiniert<br />
mit einem hohen Regelverhältnis werden<br />
die mit Energieverlusten einhergehenden<br />
Brennerzuschaltungen und -abschaltungen<br />
deutlich reduziert.<br />
verfehlten die Lieferungen nach Amerika<br />
insgesamt den Wert des Halbjahres 2012<br />
nur um 2 %. Mit einem Anteil von 3 % an<br />
der deutschen Maschinenausfuhr spielt<br />
Afrika nur eine untergeordnete Rolle. Das<br />
Liefervolumen war mit € 2,1 Mrd. 14,6 %<br />
höher als im Vorjahr. Maßgeblich ist dies<br />
auf die hohe Zuwachsrate im Exportgeschäft<br />
mit Nordafrika zurückzuführen, das<br />
im Vorjahr einen krisenbedingt niedrigen<br />
Vergleichswert erreichte. Die Minusrate des<br />
zweiten Quartals 2013 ist mit 2,2 % bereits<br />
deutlich niedriger als im ersten Quartal, die<br />
noch minus 5,8 % betrug. Für die zweite<br />
Jahreshälfte wird mit weiter rückläufigen<br />
Minusraten gerechnet. „Die konjunkturellen<br />
Frühindikatoren deuten ein insgesamt<br />
besseres gesamtwirtschaftliches Umfeld<br />
an. Dies dürfte endlich auch zu mehr Investitionen<br />
führen. Für das Jahr 2013 in Summe<br />
sollte daher das Exportvolumen des Vorjahres<br />
– wenn auch knapp – erreicht werden“,<br />
prognostiziert Dr. Ralph Wiechers.<br />
12 gaswärme international 5-2013
Wirtschaft und Unternehmen<br />
NACHRICHTEN<br />
Oerlikon Leybold Vacuum mit Neuaufträgen<br />
Oerlikon Leybold Vacuum hat mehrere<br />
Bestellungen aus verschiedenen Teilen<br />
der Welt für Vakuumsysteme im Bereich<br />
Metallbearbeitung erhalten. Der Vorteil dieser<br />
Vakuumlösungen, die sehr speziellen Kunden-Bedürfnissen<br />
angepasst sind, besteht<br />
in dem individuellen Zuschnitt durch den<br />
Einsatz von Standard-Vakuumpumpen, kombiniert<br />
in flexiblen Modullösungen.<br />
Der Industrieofenhersteller Seco/Warwick<br />
verzeichnete kürzlich den Auftragseingang<br />
für einen Vakuumofen mit Abmessungen<br />
von etwa 6 m x 13 m (Durchmesser<br />
x Höhe). Dies wird einer der weltgrößten<br />
Vakuumöfen, der bisher im Bereich Wärmebehandlung<br />
eingesetzt wird. In diesem<br />
Vakuumofen werden Spulen einer Wärmebehandlung<br />
unterzogen, die beim Bau des<br />
neuen französischen Kernfusionsreaktors<br />
ITER eingesetzt werden. Der Vakuumofen<br />
ist in der Lage, eine 125-Tonnen-Spule auf<br />
eine Temperatur bis zu 650 °C zu erwärmen,<br />
wobei Prozessverunreinigungen im<br />
Bereich von weniger als einem einzigen<br />
ppm gewährleistet sind. Um eine derartig<br />
hohe Reinheit zu gewähren, ist es erforderlich,<br />
nahezu den kompletten Ofen<br />
aus Edelstahl herzustellen. Einer der kritischen<br />
Faktoren ist die Sicherstellung eines<br />
kontinuierlichen Betriebs des Ofens über<br />
mehrere Tage hinweg. Daher ist das Vakuumsystem<br />
für die Einhaltung der Prozessbedingungen<br />
von immenser Wichtigkeit.<br />
Oerlikon Leybold Vacuum USA hat eine<br />
Bestellung für Vakuumpumpsysteme von<br />
einem OEM in Pittsburgh, USA, erhalten, der<br />
auf die Vakuumentgasung von Stahl spezialisiert<br />
ist. Der 100 t VD (Vacuum Degassing)<br />
Stahlentgaser wird in Pennsylvania,<br />
USA, installiert. Dieser Auftragseingang im<br />
sechsstelligen Euro-Bereich besteht aus<br />
drei Pumpmodulen, jeweils bestehend aus<br />
Vakuumpumpen der WH RUVAC® Baureihe<br />
und trocken verdichtenden Vakuumpumpen<br />
der DRYVAC® Baureihe. Jedes Modul<br />
umfasst neun RUVAC WH7000 und zwei<br />
DRYVAC DV1200 (7-2-2 Anordnung). Die<br />
gesamte Installation erreicht ein nominelles<br />
Gesamt-Saugvermögen von 205.800 m³/h.<br />
Während des Vakuumentgasungsprozesses<br />
wird das System geschmolzenen Stahl zur<br />
effektiven Entfernung von Wasserstoff, Sauerstoff<br />
und Kohlenstoff gemäß besonderer<br />
Anforderungen entgasen.<br />
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5-2013 gaswärme international<br />
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13
NACHRICHTEN<br />
Wirtschaft und Unternehmen<br />
Küttner bestellt für ihren Kunden<br />
zwei Heißgaserzeuger von Loesche<br />
Die Ingenieur-Gesellschaft Küttner ist<br />
ein langjähriger Kunde der Loesche<br />
GmbH und entwickelt schlüsselfertige<br />
Anlagen für die Hütten- und Gießereiindustrie<br />
sowie für die Bereiche Energie-<br />
und Umwelttechnik und Nicht-<br />
Eisenmetallurgie. Für ein Projekt<br />
von Siemens VAI Metals Technologies<br />
Ltd. hat Küttner zwei<br />
Loesche-Heißgaserzeuger des<br />
Typs LF 18-L bestellt. Die Heißgaserzeuger<br />
sollen Heißgas für<br />
eine Kohle-Mahltrocknungsanlage<br />
liefern, um den Einsatz<br />
von teurem Koks zu ersetzen.<br />
Beide Heißgaserzeuger haben<br />
je eine thermische Leistung von<br />
ca. 8 MW, welche über die Verbrennung<br />
von ca. 6.750 Nm³/h<br />
Gichtgas geliefert wird. Der<br />
speziell für die stabile Verbrennung<br />
niederkalorischer Gase entwickelte<br />
Mehrlanzenbrenner (MLB) wird von der<br />
Loesche ThermoProzess GmbH (LTP) mit<br />
Sitz in Gelsenkirchen geliefert.<br />
Die LTP ist seit 2012 eine Tochtergesellschaft<br />
der Loesche GmbH. Die Loesche<br />
GmbH ist seit mehr als hundert Jahren<br />
mit dem Bau von Maschinen wie Mühlen,<br />
Sichtern, Heißgaserzeugern, Zellenradschleusen<br />
etc. und im Anlagenbau<br />
weltweit erfolgreich tätig. Die ersten<br />
Loesche Heißgaserzeuger wurden 1960<br />
entwickelt, konstruiert und geliefert, die<br />
sowohl mit als auch ohne feuerfeste<br />
Auskleidung zur Verfügung stehen. Der<br />
Einsatz des jeweiligen Heißgaserzeugers<br />
hängt von der gewünschten Austrittstemperatur<br />
für die nachfolgenden<br />
Prozesse und von dem Staubgehalt des<br />
zu erwärmenden Prozessgases ab. Seither<br />
werden die Heißgaserzeuger stetig<br />
weiterentwickelt und entsprechen dem<br />
neuesten Know-how und den aktuellen<br />
technischen Standards. Sie zeichnen sich<br />
durch eine saubere, vollständige Verbrennung<br />
und geringe Emissionen aus.<br />
Ruhstrat entwickelt weltweit ersten gasbeheizten<br />
Niedertemperatur-Karbonisierungsofen<br />
Mit der Entwicklung auf dem Energiesektor<br />
und dem Bestreben sowohl<br />
Energieverbrauch /-kosten als auch CO 2 -<br />
Emissionen deutlich zu reduzieren, wächst<br />
die Bedeutung der Karbonfaser als Konstruktionswerkstoff.<br />
Da diese besonders<br />
leicht sind, werden sie z.B. im Flugzeugbau<br />
(z.B. Airbus, Boeing), bei den Rotoren der<br />
großen Offshore-Windkraftanlagen und<br />
in der Automobilindustrie zur Verstärkung<br />
von Sicherheitskomponenten bis<br />
hin zu kompletten Karosserien (z.B. BMW<br />
i3) eingesetzt. Ruhstrat liefert spezielle<br />
Wärmebehandlungsanlagen (Karbonisierungs-<br />
und Grafitierungsanlagen) an die<br />
Karbonfaserindustrie. Diese Industrieofenanlagen<br />
von Ruhstrat ermöglichen Produktionskapazitäten<br />
von weit über 2.500<br />
Tonnen Karbonfasern pro Jahr. Auf Grund<br />
der weltweiten Preisentwicklung von Elektroenergie<br />
wird die Nachfrage nach gasbeheizten<br />
LT-Öfen immer größer.<br />
Der gesamte Herstellungsprozess der<br />
Karbonfaser ist sehr energieintensiv. In<br />
den modernen Karbonisierungslinien zur<br />
Herstellung von Hochleistungskarbonfasern<br />
kommen auf Grund der geforderten<br />
Temperaturgleichmäßigkeit über die<br />
gesamte Produktionsbreite ausschließlich<br />
elektrisch beheizte Karbonisierungsöfen<br />
mit Flächenheizsystemen zum Einsatz.<br />
Um eine wirtschaftliche Herstellung<br />
von Karbonfasern auch in Ländern mit<br />
hohen Energiekosten (wie in Deutschland)<br />
zu ermöglichen, ist es erforderlich<br />
den Energieverbrauch zu reduzieren und<br />
auf die in den Energiekosten wesentlich<br />
günstigere Gasbeheizung zu wechseln.<br />
Das von der Europäischen Union geförderte<br />
Forschungs- und Entwicklungsprojekt<br />
hat zum Ziel den weltweit ersten<br />
gasbeheizten LT-Ofen mit vergleichbarer<br />
hoher Temperaturgleichmäßigkeit<br />
zu entwickeln und zu testen, mit dem<br />
Hochleistungskarbonfasern für die Massenanwendung<br />
hergestellt werden können.<br />
Ein weiterer Aspekt ist die Bilanz<br />
der CO 2 -Emission. Mit der Umstellung<br />
von Elektroenergie auf Erdgas werden<br />
die CO 2 -Emissionen um weit über die<br />
Hälfte reduziert.<br />
14 gaswärme international 5-2013
Zink Körner nimmt<br />
Verzinkungsanlage in Betrieb<br />
Tochinvest Zinc, einer der führenden russischen Hersteller von<br />
Stahlkonstruktionen, hat einen neuen Verzinkungsofen von Zink<br />
Körner montiert und dem Hagener Unternehmen im Februar dieses<br />
Jahres die formelle Abnahme erteilt. JSC Tochinvest hat aufgrund des<br />
Erfolges der ersten Verzinkerei im Jahre 2011 die Sparte Tochinvest Zinc<br />
gegründet und gleichzeitig mit dem Bau des neuen Verzinkungswerks<br />
im etwa 100 km südöstlich von Moskau gelegenen Ryazan begonnen.<br />
Den Verzinkungsofen einschließlich der Einhausung und des<br />
Trockenofens hat Zink Körner geliefert. Die Abmessungen des Kessels<br />
betragen 13,0 m x 1,8 m x 3,2 m (L x B x T). Die neue Anlage ist zum<br />
Jahresanfang 2013 in Betrieb gegangen. Nach dem erfolgreichen<br />
Probebetrieb hat Tochinvest bereits Anfang Februar die formelle<br />
Abnahme erteilt. Tochinvest Zinc produziert vorwiegend Leitplanken<br />
für Straßen und Brückengeländer, ferner verzinkt das Unternehmen<br />
andere Stahlkonstruktionen im Lohnverfahren, so zum Beispiel Leitplanken,<br />
Laternenmasten, Verkehrsschilder, Absperrgitter und kundenspezifische<br />
Stahlbaukonstruktionen für den Verkehrswegebau.<br />
Der neue Ofen verzinkt bis zu 15 t/h, mit ihm erzielt Tochinvest<br />
Zinc bei 250 Tagen pro Jahr und 3 Schichten pro Tag eine<br />
Jahresproduktion von 80.000 t. Somit ist Tochinvest Zinc jetzt der<br />
leistungsfähigste russische Verzinkungsbetrieb. Bereits im Jahr 2007<br />
hatte Tochinvest als einer der führenden russischen Hersteller von<br />
Stahlkonstruktionen ein Feuerverzinkungswerk errichtet, für das Zink<br />
Körner ebenfalls den Verzinkungsofen einschließlich der Einhausung<br />
und des Trockenofens geliefert hat. Die Abmessungen des ersten<br />
Ofens betragen 7,0 m x 1,5 m x 2,5 m (L x B x H). Vom ersten Tag an<br />
entsprach die Verzinkungsqualität dem russischen Standard GOST<br />
9.307-89 und der internationalen Norm ISO 9001:2000. Eine stufenlose<br />
Regelung passt die Leistung der Brenner kontinuierlich an den<br />
Durchsatz des Ofens an. Dadurch sinkt die Temperatur des Zinkbades<br />
beim Eintauchen einer Charge nur minimal ab und es entfallen<br />
Wartezeiten vor der nächsten Tauchung. Außerdem verbraucht der<br />
Ofen immer nur so viel Energie, wie gerade benötigt wird. Darüber<br />
hinaus vermeidet die Regelung extreme Temperatursprünge und<br />
somit unnötige Spannungen am Verzinkungskessel. So erzielen die<br />
Öfen von Körner lange Standzeiten.<br />
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15
NACHRICHTEN<br />
Wirtschaft und Unternehmen<br />
RWE trennt sich<br />
von Excelerate<br />
Energy<br />
Mit wirtschaftlicher Wirkung zum 30. Juni<br />
2013 hat RWE ihren 50-Prozent-Anteil am<br />
US-amerikanischen, auf verflüssigtes Erdgas<br />
(LNG) spezialisierten Unternehmen Excelerate<br />
Energy verkauft. Käufer ist der bisherige Miteigentümer,<br />
George B. Kaiser. Die Transaktion steht<br />
noch unter Zustimmungsvorbehalt des RWE AG<br />
Aufsichtsrats. „Excelerate Energy hat sich sehr<br />
erfolgreich zum weltweiten Anbieter von Infrastruktur<br />
auf der Basis von LNG Spezialschiffen<br />
entwickelt. Dieses Geschäft wandelt sich zunehmend<br />
zum reinen LNG Infrastrukturgeschäft,<br />
das immer weniger zum Kerngeschäft von RWE<br />
zählt“, erklärt Stefan Judisch, Vorsitzender der<br />
Geschäftsführung von RWE Supply & Trading,<br />
die Entscheidung des Unternehmens. Die RWE-<br />
Tochter hat auf operativer Ebene mit Excelerate<br />
Energy hervorragend zusammengearbeitet.<br />
Parker Hiross Zander erhält<br />
New Product Award 2012<br />
Die neue Antares Tandem-Trocknerserie<br />
von Parker Hiross Zander wurde mit<br />
dem “New Product Award 2012” der American<br />
Filtration & Separations Society (AFS)<br />
ausgezeichnet. Parker Hiross Zander erhält<br />
den begehrten Preis, nachdem 2010 bereits<br />
die GL-Hochleistungsfilterserie prämiert<br />
wurde, zum zweiten Mal. Im Bereich der<br />
energieeffizienten Druckluft- und Gasaufbereitung<br />
stellt das Unternehmen damit<br />
erneut seine besondere Innovationskraft<br />
unter Beweis. Gegenüber traditionellen<br />
Trocknungsverfahren punktet die Antares<br />
Tandem-Technologie vor allem mit einer<br />
bislang unerreichten Energieeffizienz bei<br />
einer gleichzeitig signifikanten Reduktion<br />
der Gesamtbetriebskosten. Die ausschlaggebenden<br />
Merkmale sind der niedrige Energie-<br />
und Spülluftverbrauch, die konstant<br />
stabilen Ausgangs-Drucktaupunkte und<br />
die insgesamt verringerten Betriebs- und<br />
Wartungskosten. Die vielseitigen Antares-<br />
Trockner finden ihren Einsatz in nahezu allen<br />
Anwendungen, bei denen trockene und<br />
saubere Druckluft benötigt wird. Neben<br />
den klassischen industriellen Anwendungen,<br />
wie beispielsweise der Aufbereitung<br />
von Druckluft für Maschinen, Steuerungen<br />
oder Antriebe, werden Antares-Trockner<br />
auch in der Nahrungsmittelindustrie, der<br />
Pharmazie, in der Automobilindustrie sowie<br />
in Raffinerien erfolgreich eingesetzt.<br />
Die American Filtration & Separations<br />
Society ist eine Non-Profit-Organisation,<br />
die 1987 mit dem Ziel gegründet wurde,<br />
den Informationsaustausch in den Bereichen<br />
„Filtration“ und „Separation“ zu fördern<br />
sowie die Forschung und Lehre in<br />
diesem Technologiebereich zu unterstützen.<br />
Die AFS vergibt seit 2002 den „New<br />
Product of the Year Award“, um herausragend<br />
innovative Produkte auszuzeichnen.<br />
DVGW startet Forschungsprojekt zu Smart-Grid-Konzepten<br />
Im Rahmen seiner Innovationsoffensive<br />
Gastechnologie hat der DVGW Deutscher<br />
Verein des Gas- und Wasserfaches jetzt ein<br />
Forschungsprojekt gestartet, das den Nutzen<br />
von regionalen Smart-Grid-Konzepten<br />
unter Berücksichtigung der Power-to-Gas-<br />
Technologie wissenschaftlich untersucht. In<br />
den nächsten Jahren sind im Stromverteilnetz<br />
weiterhin ein starker Ausbau der erneuerbaren<br />
Energien und ein vermehrter Einsatz<br />
dezentraler Elektrizitätsversorgungskonzepte<br />
zu erwarten. Hieraus ergeben sich ein verstärkter<br />
Netzausbaubedarf sowie steigende<br />
Anforderungen an dezentrale Erzeugungsanlagen.<br />
Umgekehrt ist der lokale Erdgasverbrauch<br />
zum Teil rückläufig. Gleichzeitig<br />
ergeben sich durch die verbesserte Ansteuerbarkeit<br />
einzelner Betriebsmittel im Rahmen<br />
sogenannter Smart Grids neue Möglichkeiten<br />
für Netzplanung und -betrieb. Vor diesem<br />
Hintergrund stellt sich die Frage, in welchem<br />
Umfang regionale Gasinfrastrukturen den<br />
Netzausbau Strom dämpfen können. „Es<br />
geht darum, die technischen und wirtschaftlichen<br />
Potenziale der Strom- und Gasnetze im<br />
Rahmen von Power-to-Gas zu untersuchen.<br />
Dabei muss die intelligente Netzleittechnik<br />
berücksichtigt werden. Hierdurch können<br />
neue Konzepte für energieträgerübergreifende<br />
Netzplanung und Netzbetrieb ermittelt<br />
werden“, erklärte Heinrich Busch, Leiter des<br />
DVGW-Clusters Smart Grids. Dies erlaube es<br />
Strom- und Gasnetzbetreibern, neue Möglichkeiten<br />
für eine Netznutzung zur Unterstützung<br />
der Energiewende in Deutschland<br />
aufzuzeigen, so Busch weiter.<br />
Auf der Verteilerebene sind unterschiedliche<br />
Betriebsmittel im Gasnetz geeignet –<br />
Power-to-Gas- (z.B. Elektrolyse) oder Gas-to-<br />
Power-Anlagen (z.B. Kraft-Wärme-Kopplung)<br />
sowie Elemente zur Lastverschiebung. Dabei<br />
sind unterschiedliche Zielgrößen bzw. Nutzeneffekte<br />
für den Einsatz dieser Anlagen<br />
denkbar. So könnte etwa der Netzausbau im<br />
Stromnetz reduziert, der Dispatch aller Anlagen<br />
optimiert oder die Versorgungssicherheit<br />
erhöht werden. Es ist unklar, welcher quantitative<br />
Mehrwert durch die einzelnen, sich zum<br />
Teil gegenseitig ausschließenden Maßnahmen<br />
entsteht. Dies gilt es zu erforschen. Das jetzt<br />
gestartete DVGW-Forschungsprojekt setzt<br />
sich zusammen aus einem Verbund von Instituten<br />
und Unternehmen und läuft bis Ende<br />
2013. Neben dem Lehrstuhl für Elektrische<br />
Energieversorgung (EVT) an der Bergischen<br />
Universität Wuppertal sowie dem Institut für<br />
Elektrische Anlagen und Energiewirtschaft<br />
(IAEW) an der RWTH Aachen gehören das DBI<br />
Gas- und Umwelttechnik GmbH (DBI) sowie<br />
die DVGW-Forschungsstelle am Karlsruher Institut<br />
für Technologie (DVGW-EBI) dem Verbund<br />
an. Komplettiert wird die Gruppe von der EWE<br />
Netz GmbH, die sich im Rahmen des Projekts<br />
als Industriepartner beteiligt, um die Anwendbarkeit<br />
der Forschungsergebnisse in regionalen<br />
Strom- und Gasnetzen zu gewährleisten.<br />
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Wirtschaft und Unternehmen<br />
MESSEN/KONGRESSE/TAGUNGEN<br />
25.-26.<br />
Sept.<br />
26.-29.<br />
Sept.<br />
30.<br />
Sept. -<br />
4. Okt.<br />
01.-02.<br />
Okt.<br />
07.-09.<br />
Okt.<br />
09.-11.<br />
Okt.<br />
14.-17.<br />
Okt.<br />
20.-22.<br />
Nov.<br />
56. <strong>International</strong>es Feuerfestkolloquium<br />
in Aachen<br />
ECRef European Centre for Refractories gGmbH<br />
Tel.: 02624-9473-171, Fax: 02624-9473-200<br />
info@ecref.eu, www.feuerfest-kolloquium.de<br />
RENEXPO® 2013<br />
14. <strong>International</strong>e Energiemesse und Kongress in Augsburg<br />
REECO GmbH<br />
Tel.: 07121/ 3016-143, Fax: 07121/ 3016-100<br />
expo@renexpo.de, www.renexpo.de<br />
Intermetallics 2013<br />
<strong>International</strong>e Konferenz in Bad Staffelstein<br />
Deutsche Gesellschaft für Materialkunde e.V.<br />
Tel.: 03641-3116-361, Fax: 03641-3116-243<br />
intermetallics@conventus.de, www.dgm-intermetallics.de<br />
gat 2013<br />
52. Gasfachliche Aussprachetagung in Nürnberg<br />
Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches e. V.<br />
Tel.: 0228-9188-611, Fax: 0228-9188-990<br />
info@dvgw.de, www.gat-dvgw.de<br />
<strong>International</strong> Conference on Gears 2013<br />
Konferenz in Garching<br />
VDI Wissensforum GmbH<br />
Tel.: 0211-6214-201, Fax: 0211-6214-154<br />
wissensforum@vdi.de, www.vdi-gears.eu<br />
Härterei Kongress<br />
69. Kongress und Fachausstellung in Wiesbaden<br />
Arbeitsgemeinschaft Wärmebehandlung und Werkstofftechnik e. V.<br />
Tel.: 0421-39728-50, Fax: 0421-39728-51<br />
contact@congressmanagement.info, www.hk-awt.de<br />
V2013 – Vakuumbeschichtung und Plasmaoberflächentechnik<br />
Kongress in Dresden<br />
Europäische Forschungsgesellschaft Dünne Schichten e.V.<br />
Tel.: 0351-8718370, Fax: 0351-8718431<br />
v2013@efds.org, www.v-workshopwoche.net/v2013<br />
Induktives Schmelzen und Gießen von Eisen- und Nichteisenmetallen<br />
4. ewi-Praxistagung mit Fachausstellung in Dortmund<br />
ewi – elektrowärme international, ETP, Leibniz Universität Hannover<br />
Tel.: 0201-82002-91, Fax: 0201-82002-40<br />
a.froemgen@vulkan-verlag.de, www.ewi-schmelzen.de<br />
7. Nov. 1. Essener CFD-Tag<br />
Tagung in Essen<br />
Gas- und Wärme-Institut Essen e.V.<br />
Tel.: 0201-3618-269<br />
ift-kontakt@gwi-essen.de, www.gwi-essen.de<br />
SMS Meer liefert<br />
Kupfergießanlage<br />
nach China<br />
Anhui Xinke New Materials aus<br />
Wuhu, Provinz Anhui, China, hat<br />
SMS Meer mit der Lieferung einer vertikalen<br />
diskontinuierlichen Gießanlage<br />
für Walzplatten beauftragt. Die Gießanlage<br />
verfügt über eine spezielle<br />
Kokillentechnologie, die es ermöglicht,<br />
Sonderlegierungen wie Kupfereisen zu<br />
Walzplatten zu vergießen. Damit kann<br />
Anhui Xinke qualitativ hochwertige<br />
Kupferbänder für die Elektronikindustrie<br />
produzieren. Die neue Anlage<br />
hat eine Jahreskapazität von bis<br />
zu 20.000 t an 620 x 200 mm großen<br />
Walzplatten. Die kritische Erstarrungsphase<br />
von CuFe-Legierungen erfordert<br />
einen sorgsamen und kontrollierten<br />
Abkühlungsprozess, der auch<br />
„Trocken-Gieß Kühlsystem“ genannt<br />
wird. SMS Meer liefert die Kühlwassersteuerung<br />
für ein kontrolliertes<br />
Wärmemanagement sowie spezielle<br />
Gießzylinder mit getrennten Kühlwasserkreisläufen,<br />
die eine individuelle<br />
Kontrolle der Kühlzonen ermöglichen.<br />
Carsten Bretz von SMS Meer:<br />
„Die spezielle Kokillentechnologie für<br />
Sonderlegierungen erfordert besonderes<br />
Gieß-Know-how, das wir dem<br />
Kunden bieten können. Diese Technik<br />
bietet dem Kunden eine hohe Produktivität<br />
und eine homogene Gießstruktur<br />
für beste Ergebnisse während der<br />
anschließenden Walzprozesse.“<br />
Thermoprozess<br />
25.-26.<br />
Nov.<br />
Energieeffizienzkongress<br />
4. dena-Kongress in Berlin<br />
Deutsche Energie-Agentur GmbH<br />
Tel.: 030-726165-600, Fax: 030-726165-699<br />
upadek@dena.de, www.dena-kongress.de<br />
Bleiben Sie stets informiert und<br />
folgen Sie uns über Twitter<br />
Thermoprozess<br />
@Thermoprozess<br />
18 gaswärme international 5-2013
Wirtschaft und Unternehmen<br />
NACHRICHTEN<br />
Startschuss für den<br />
Deutschen Jugend-<br />
Arbeitsschutz-Preis 2014<br />
HANS HENNIG<br />
COMPETENCE IN COMBUSTION<br />
www.hanshennig.de<br />
GmbH<br />
D<br />
er Wettbewerb um den Deutschen Jugend-Arbeitsschutz-<br />
Preis 2014 ist eröffnet: Auszubildende mit innovativen Ideen<br />
für mehr Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz können ab<br />
sofort ihre Projekte einreichen. Einsendeschluss ist der 31. März<br />
2014. Die Gewinner werden auf der Eröffnungsveranstaltung zum<br />
Kongress Arbeitsschutz Aktuell 2014 in Frankfurt am Main bekannt<br />
gegeben. Sie erhalten Preisgelder von insgesamt 6.000 Euro. Bereits<br />
zum sechsten Mal hat die Fachvereinigung Arbeitssicherheit (FASI),<br />
ein Zusammenschluss aus dem Verband Deutscher Sicherheitsingenieure<br />
(VDSI), dem Verein Deutscher Revisions-Ingenieure (VDRI)<br />
und dem Verein Deutscher Gewerbeaufsichtsbeamter (VDGAB),<br />
den Preis ausgeschrieben. „Mit ihm wollen wir besonders engagierte<br />
Jugendliche auszeichnen und ihre Ideen zur Verbesserung<br />
des Arbeitsschutzes in den Betrieben bekannt machen“, erklärt<br />
Prof. Dr. Rainer von Kiparski, FASI-Präsident und Vorstandsvorsitzendender<br />
des VDSI. Bei dem Wettbewerb zählen effektive, clevere<br />
und zugleich wirtschaftliche Lösungen, die sich auch in anderen<br />
Betrieben umsetzen lassen. Teilnehmen können einzelne Auszubildende<br />
oder Gruppen aus Berufsschulen und Betrieben bis 24 Jahre.<br />
Weitere Informationen zur Teilnahme sowie die Gewinnerbeiträge<br />
der Vorjahre sind unter www.jugendarbeitsschutzpreis.de abrufbar.<br />
Am Rosenbaum 27<br />
40882 Ratingen • Germany<br />
+49 (0) 2102 9506 0<br />
+49 (0) 2102 9506 29<br />
info@hanshennig.de<br />
a member of<br />
engineering<br />
construction<br />
production<br />
commissioning<br />
service & spare parts<br />
Jetzt Förderung für Energiemanagement beantragen<br />
Die Zertifizierung von Energiemanagementsystemen<br />
wird für deutsche Unternehmen<br />
noch attraktiver. Die Initiative EnergieEffizienz<br />
der Deutschen Energie-Agentur<br />
GmbH (dena) weist darauf hin, dass die<br />
Kosten zur Einführung zertifizierter Systeme<br />
oder eines Energiecontrollings seit dem 15.<br />
August 2013 bis zu einer Gesamthöhe von<br />
20.000 Euro je Unternehmen staatlich gefördert<br />
werden können. Einen entsprechenden<br />
Beschluss hat die Bundesregierung auf Initiative<br />
des Bundesministeriums für Wirtschaft und<br />
Technologie gefasst. Die finanzielle Unterstützung<br />
kann beim Bundesamt für Wirtschaft<br />
und Ausfuhrkontrolle (BAFA) online beantragt<br />
werden. Auch für die Anschaffung von<br />
Messtechnik und unterstützender Software<br />
für Energiemanagementsysteme können<br />
Unternehmen Zuschüsse erhalten.<br />
„Für Unternehmen ist ein Energiemanagement<br />
die Grundlage dafür, Einsparpotenziale<br />
beim Energieverbrauch und den<br />
Energiekosten systematisch zu erschließen“,<br />
sagt Stephan Kohler, Vorsitzender der dena-<br />
Geschäftsführung. „Das Förderprogramm<br />
bietet daher zusätzliche Anreize, damit<br />
Betriebe zukünftig noch zielgerichteter in<br />
Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz<br />
investieren.“ Die dena bietet im Rahmen<br />
ihrer Initiative EnergieEffizienz umfangreiche<br />
Informationsangebote zur Einführung eines<br />
betrieblichen Energiemanagements. So<br />
begleitet zum Beispiel das „Webspecial Energiemanagement“<br />
die verschiedenen Akteure<br />
in Unternehmen interaktiv und praxisnah bei<br />
der Einführung eines Energiemanagementsystems.<br />
Das Onlineangebot geht unter www.<br />
webspecial-energiemanagement.de auf Fragen<br />
aus der Praxis ein, liefert Hintergrundinformationen<br />
und informiert über weiterführende<br />
Beratungsangebote. Das „Handbuch für<br />
betriebliches Energiemanagement“ begleitet<br />
Entscheider detailliert bei der Vorbereitung<br />
und Umsetzung der einzelnen Schritte, von<br />
der Analyse über die Energieeffizienzmaßnahmen<br />
bis zum zertifizierten Energiemanagementsystem.<br />
Das Handbuch beleuchtet alle<br />
Rollen, die die Einführung eines betrieblichen<br />
Energiemanagements betreffen: von der<br />
Unternehmensleitung über den Energiemanager<br />
und das Controlling bis zur Produktion.<br />
Es kann unter www.stromeffizienz.de direkt<br />
bezogen werden. Nach einer im Auftrag der<br />
Initiative EnergieEffizienz durchgeführten<br />
Befragung verfügen bislang bundesweit rund<br />
14 Prozent der Unternehmen in Industrie und<br />
produzierendem Gewerbe über ein systematisches<br />
Energiemanagement. Als größtes<br />
Hemmnis sehen die befragten Entscheider<br />
dabei die Kosten für die Einführung eines entsprechenden<br />
Energiemanagementsystems.<br />
Die nun beschlossene Förderung wirkt dem<br />
entgegen.<br />
5-2013 gaswärme international<br />
19
NACHRICHTEN<br />
Wirtschaft und Unternehmen<br />
FORTBILDUNG<br />
01. Okt. China – Normung und Zertifizierung erfordern Umdenken „Spielregeln“<br />
des Marktzutrittes<br />
DIN-Seminar in Kassel<br />
08. Okt. Aktuelle Praxisfragen der Kraft-Wärme-Kopplung<br />
EW-Seminar in Leipzig<br />
08. Okt. Kunststoffe in der Konstruktion<br />
TAE-Seminar in Ostfildern<br />
08. Okt. Technische Normen als Wettbewerbsvorteil nutzen<br />
VDI-Seminar in Ratingen<br />
14. Okt. Kostengünstig entwickeln und konstruieren<br />
TAE-Seminar in Ostfildern<br />
15.-17.<br />
Okt.<br />
17.-18.<br />
Okt.<br />
22.-23.<br />
Okt.<br />
22.-23.<br />
Okt.<br />
24.-25.<br />
Okt.<br />
29.-30.<br />
Okt.<br />
04.-06<br />
Nov.<br />
07.-08.<br />
Nov.<br />
12.-13.<br />
Nov.<br />
27.-28.<br />
Nov.<br />
Hochtemperaturkorrosion<br />
DGM-Seminar in Jülich<br />
Grundlagen der Wärmeübertragung und Energietechnik von Industrieöfen<br />
FOGI-Seminar in Aachen<br />
Nitrieren und Nitrocarburieren in der industriellen Anwendung<br />
TAE-Seminar in Ostfildern<br />
Technisches Freihandzeichnen<br />
TAE-Seminar in Ostfildern<br />
Problemlösungsorientierte Oberflächenanalytik<br />
TAE-Seminar in Ostfildern<br />
Controlling kompakt – I<br />
EW-Seminar in Stuttgart<br />
Ingenieur in Entwicklung und Konstruktion<br />
VDI-Seminar in München<br />
Patentrecht und Patentstrategien für Ingenieure<br />
VDI-Seminar in Frankfurt<br />
Technische Projekte leiten<br />
VDI-Seminar in Mannheim<br />
Systeme und Strukturen aus hybriden Werkstoffen<br />
DGM-Seminar in Bremen<br />
02. Dez. Führen und Kommunizieren in Konstruktion und Entwicklung<br />
TAE-Seminar in Ostfildern<br />
DGM – Deutsche Gesellschaft für<br />
Materialkunde e.V.<br />
Tel.: 069-75306-757, Fax: 069-75306-733<br />
np@dgm.de, www.dgm.de<br />
DIN-Akademie<br />
Tel.: 030-2601-2872, Fax: 030-2601-42216<br />
thomas.winter@beuth.de,<br />
www.beuth.de/de/thema/dinakademie<br />
EW Medien und Kongresse GmbH<br />
Tel.: 069-710-4687-552,<br />
Fax: 069-710-4687-9552<br />
anmeldung@ew-online.de,<br />
www.ew-online.de<br />
TAE – Technische Akademie Esslingen<br />
Tel.: 0711-34008-23, Fax: 0711-34008-27,-43<br />
anmeldung@tae.de, www.tae.de<br />
VDI Wissensforum GmbH<br />
Tel.: 0211-6214-201, Fax: 0211-6214-154<br />
wissensforum@vdi.de,<br />
www.vdi-wissensforum.de<br />
E.ON verkauft<br />
Anteile an E.ON<br />
WestfalenWeser<br />
E<br />
.ON hat mit einem Konsortium<br />
aus kommunalen Anteilseignern<br />
einen Vertrag zur Veräußerung ihres<br />
62,8-prozentigen Anteils an der<br />
E.ON WestfalenWeser AG unterzeichnet.<br />
Im Zuge der Transaktion<br />
kauft E.ON die E.ON WestfalenWeser<br />
Vertrieb GmbH sowie weitere<br />
durch E.ON Westfalen Weser AG<br />
gehaltene Beteiligungen zurück.<br />
Insgesamt erzielt E.ON aus dieser<br />
Transaktion einen Mittelzufluss von<br />
rund 360 Millionen Euro. Die Transaktion<br />
soll zeitnah zur Unterzeichnung<br />
der Verträge abgeschlossen<br />
werden. Mit dem Verkauf der E.ON<br />
WestfalenWeser kommt E.ON bei<br />
der Neuordnung seines deutschen<br />
Regionalversorger-Geschäftes einen<br />
weiteren wesentlichen Schritt voran.<br />
E.ON hatte Mitte 2012 angekündigt,<br />
seine Investitionen zu bündeln und<br />
bei der Gestaltung der Energiewende<br />
zielgerichtet und effizient einzusetzen.<br />
Aus diesem Grund will sich<br />
E.ON auf die vier Regionalversorger<br />
E.ON Avacon, E.ON Bayern, E.ON edis<br />
und E.ON Hanse konzentrieren. E.ON<br />
WestfalenWeser betreibt rund 31.500<br />
Kilometer Strom- und 4.000 Kilometer<br />
Gasnetze in Teilen von Nordrhein-<br />
Westfalen und Niedersachsen. Das<br />
Unternehmen, das auch in der Trinkwasser-<br />
und Wärmeversorgung tätig<br />
ist, hat seinen Hauptsitz in Paderborn<br />
und beschäftigt rund 1.000 Mitarbeiter.<br />
Für Strom- und Gaskunden im<br />
Netzgebiet der E.ON WestfalenWeser<br />
ändert sich durch den Verkauf des<br />
regionalen Netzbetreibers nichts.<br />
Grundversorger und damit Energielieferant<br />
für die überwiegende Zahl<br />
der Kunden ist in weiten Teilen des<br />
Netzgebietes die E.ON Westfalen<br />
Weser Vertrieb GmbH.<br />
20 gaswärme international 5-2013
Wirtschaft und Unternehmen<br />
NACHRICHTEN<br />
FCT Anlagenbau als Partner der<br />
VDMA Nachhaltigkeitsinitiative qualifiziert<br />
Als Hersteller von Thermoprozessanlagen<br />
ist die FCT Anlagenbau in einem<br />
Industriebereich tätig, der zu den größten<br />
industriellen Energieverbrauchern zählt.<br />
Vor diesem Hintergrund gehört daher eine<br />
maximale Energieeffizienz sowohl bei den<br />
von der FCT Anlagenbau entwickelten und<br />
hergestellten Anlagen als auch während<br />
des gesamten Fertigungsprozesses zu den<br />
grundlegenden Zielvorgaben. Nachhaltiges<br />
Handeln bedeutet den verantwortungsvollen<br />
Umgang mit den Ressourcen, um die<br />
Lebensqualität dieser und künftiger Generationen<br />
zu sichern. Ein Grund mehr für die<br />
FCT Anlagenbau, die Nachhaltigkeitsinitiative<br />
„Bluecompetence“ des VDMA (Verband<br />
Deutscher Maschinen- und Anlagenbau<br />
e. V.) zu unterstützen. Diese hat sich zum<br />
Ziel gesetzt, die Unternehmen im Maschinen-<br />
und Anlagenbau auf dem Gebiet der<br />
Nachhaltigkeit enger zu vernetzen und<br />
damit die ressourcenschonende Entwicklung<br />
von Fertigungstechnologien im Einklang<br />
mit Ökonomie, Ökologie und Gesellschaft<br />
zu fördern und zu beschleunigen.<br />
Um das „Bluecompetence“ Markenzeichen<br />
nutzen zu können, müssen Unternehmen<br />
dieser Branche klar definierte Nachhaltigkeitskriterien<br />
und -standards erfüllen.<br />
Besonders auf dem Gebiet leistungsfähiger<br />
und ökonomischer Produktionsanlagen<br />
zur Herstellung von Hochleistungskeramik,<br />
modernen Brennhilfsmitteln und Hochleistungswerkstoffen<br />
hat sich die FCT Anlagenbau<br />
national wie international einen ausgezeichneten<br />
Ruf erworben.<br />
Dafür stehen die über 400 Referenzanlagen,<br />
die weltweit im Einsatz sind. Ein<br />
aktuelles Beispiel ist das auf der Ceramitec<br />
2012 in München vorgestellte neu entwickelte<br />
Schnellheizsystem zur Herstellung<br />
endkonturnaher Sinterteile, die einem<br />
kurzen Heiz- bzw. Kühlzyklus unterworfen<br />
werden können. Die Anlage wurde zur Fertigung<br />
von Teilen in großen Stückzahlen<br />
konzipiert. Bei der zum Patent angemeldeten<br />
Innovation wurde unter anderem<br />
als Zielforderung eine etwa 30-prozentige<br />
Energieeinsparung gegenüber herkömmlichen<br />
Batch-Prozessen definiert. Mit dieser<br />
und weiterer bereits im Einsatz befindlichen<br />
Fertigungsanlagen hat sich die FCT<br />
Anlagenbau als Partner für die Initiative<br />
„Bluecompetence“ qualifiziert.<br />
5-2013 gaswärme international<br />
21
NACHRICHTEN<br />
Wirtschaft und Unternehmen<br />
Weltec Biopower baut 1,8 Megawatt-Anlage in Finnland<br />
Der Anlagenbauer Weltec Biopower<br />
aus Vechta baut eine Biogasanlage<br />
im finnschen Jeppo. Das Projekt setzen die<br />
Niedersachsen gemeinsam mit dem finnischen<br />
Projektpartner Doranova um. Bereits<br />
ab Herbst 2013 wird die Anlage auf Erdgasqualität<br />
veredeltes Biomethan produzieren,<br />
das für sämtliche Verwertungspfade, und<br />
somit auch als Kraftstoff für das wachsende<br />
finnische Erdgas-Tankstellennetz, geeignet<br />
ist. Der modulare Aufbau der Anlage<br />
ermöglicht die Realisierung des Projekts<br />
innerhalb eines kurzen Zeitraums. So kommen<br />
selbstkonstruierte Komponenten zur<br />
Anwendung, etwa Fermenter-, Pump- und<br />
Rührwerkstechnik; ferner Separations- und<br />
Hygienisierungstechnologien. Sie werden<br />
über eine Steuerung bedient, die eigens<br />
von Weltec zum optimalen Zusammenspiel<br />
der Komponenten entwickelt wurde. Auch<br />
beim Bau der drei 4.000 Kubikmeter großen<br />
Fermenter und der zwei Vorlage-Behälter<br />
setzt Weltec auf Bewährtes, etwa den Werkstoff<br />
Edelstahl. Der Edelstahlmantel trägt<br />
wesentlich zur raschen und sicheren Fertigstellung<br />
der Anlage bei. Darüber hinaus<br />
kann Weltec mit diesem System weltweit<br />
die gleichen hochwertigen Behältereigenschaften<br />
garantieren. Bei dem hohen<br />
Automatisierungsgrad und der präzisen<br />
Anlagensteuerung greift der deutsche Anlagenbauer<br />
auf seine Erfahrungen aus der<br />
Errichtung der industriellen Biomethanraffinerien<br />
in Könnern und Arneburg zurück, die<br />
von den finnischen Investoren und Betreibern<br />
im Vorfeld besichtigt wurden.<br />
Eine Innovation aus eigenem Haus<br />
integriert der Anlagenbauer beim Substrateintrag<br />
– den MULTIMix: Damit werden<br />
faserige Inputstoffe wie Grassilage,<br />
Stroh oder Kosubstrate zerkleinert. Somit<br />
können diese normalerweise schwierig zu<br />
verarbeitenden Substrate hervorragend<br />
von den Bakterien zu Biogas zersetzt werden.<br />
Ebenso besteht die Möglichkeit der<br />
Fremdkörperabscheidung vor den Pumpund<br />
Rührsystemen der Anlage. Das neue<br />
Eintragssystem mindert so die Rührwerksarbeit<br />
und den Verschleiß der finnischen<br />
Anlage. Zudem ist der Anlagenbetreiber<br />
auch zukünftig flexibel bei der Auswahl<br />
der Inputstoffe und kann auf günstige,<br />
aber schwer zu verarbeitende Substrate<br />
setzen. Dieser Vorteil war entscheidend,<br />
weil in Zukunft zusätzlich Fuchs- und<br />
Nerzexkremente von einer nahegelegenen<br />
Pelzfarm zu Biogas verarbeitet werden<br />
sollen. In der Anfangsphase wird nur auf<br />
Abwasser, Gras und Stroh als Gärsubstrate<br />
gesetzt. Zusätzlich gelangt Gülle von insgesamt<br />
drei Schweineställen eines mehrere<br />
Kilometer entfernten Betriebes über<br />
Pipelines in die Fermenter. Andererseits<br />
werden die gesetzlichen Stickstoffgrenzwerte<br />
in der Region eingehalten, sodass<br />
keine Überbelastung des Grundwassers<br />
mit Nitrat erfolgt.<br />
BDEW-Forum EDI@Energy 2013<br />
In Abstimmung mit der Bundesnetzagentur<br />
wird unter der Dachmarke EDI@<br />
Energy die Erstellung, Weiterentwicklung<br />
und Pflege der Nachrichten für die Marktkommunikation<br />
im Strom- und Gasmarkt<br />
vorgenommen.<br />
Im vergangenen Jahr wurden eine Reihe<br />
weitreichender Umstrukturierungen im<br />
Bereich der Datenformate erarbeitet und<br />
umgesetzt. Neben der Neustrukturierung<br />
der UTILMD, den Konkretisierungen der<br />
Stammdaten und den Konsequenzen für die<br />
APERAK durch den neuen Aufbau der AHB´s<br />
wurden z. B. auch die Marktprozesse für Einspeisestellen<br />
Strom in die EDIFACTFormate<br />
umgesetzt. Am 5. und 6. November 2013<br />
informiert das BDEW-Forum „EDI@Energy<br />
2013“ in Potsdam umfassend über die aktuellen<br />
Entwicklungen und die neuen Formate<br />
mit ihren Auswirkungen auf den Markt<br />
sowie ihre Beziehungen untereinander.<br />
In einem Bericht der Bundesnetzagentur<br />
(BNetzA) erfahren Besucher aus erster Hand<br />
alles über die aktuellen Festlegungen und<br />
Entscheidungen der zuständigen Beschlusskammern.<br />
Erfahrene Mitglieder der BDEW-<br />
Projektgruppe „EDI@Energy“ geben einen<br />
umfassenden Überblick über die neuen Prozesse<br />
beim Netzbetreiberwechsel, die Regelungen<br />
der MaBiS aus Sicht des Bilanzkreisverantwortlichen<br />
und stellen die Wechselbeziehungen<br />
zwischen den BSI-Schutzprofilen<br />
und den Prozessen und Formaten dar.<br />
Abgerundet wird das Programm mit<br />
einem Blick auf das Netzzugangsmodell<br />
der Deutschen Bahn (DB). Ein Vertreter<br />
der DB erläutert das Konzept und die<br />
darin zur Anwendung kommenden Prozesse<br />
und Formate.<br />
In den angebotenen Diskussionsforen<br />
zur UTILMD sowie zur MSCONS, INVOIC<br />
und REMADV können das vorhandene<br />
Fachwissen vertieft und Fragen und Problemlösungsansätze<br />
erörtert werden. Das<br />
Forum dient zum Erfahrungsaustausch mit<br />
den Kollegen und Referenten. Begleitet wird<br />
die Veranstaltung erneut von einer Ausstellung<br />
mit Herstellern und Dienstleistern, die<br />
Gelegenheit zur weiteren Information bietet.<br />
Weitere Informationen finden Sie unter:<br />
www.edi-energy.de<br />
22 gaswärme international 5-2013
Veranstaltungen<br />
NACHRICHTEN<br />
Hoesch Hohenlimburg:<br />
Modernisierung verbessert Qualität und erhöht Kapazität<br />
Hoesch Hohenlimburg, der Spezialanbieter<br />
für warmgewalzten Bandstahl<br />
aus Hagen, hat eine der größten Modernisierungen<br />
der Firmengeschichte jetzt<br />
abgeschlossen: Die mit großem Aufwand<br />
erneuerte Mittelbandstraße ist erfolgreich<br />
hochgelaufen. Insgesamt rd. 30 Mio. € hat<br />
die Tochtergesellschaft von ThyssenKrupp<br />
Steel Europe in die Ertüchtigung seiner Mittelbandstraße<br />
gesteckt. Mit dieser Investition<br />
wird die Bandqualität weiter verbessert und<br />
das Absatzvolumen bis 2015 um ein Viertel<br />
auf etwa 1,3 Mio. t/a ausgeweitet.<br />
Das Mittelband aus Hohenlimburg ist<br />
gefragt bei den Kunden: Die Automobilzulieferer<br />
nutzen es unter anderem zur Weiterverarbeitung<br />
zu Sitzschienen, Bremskolben<br />
und Getriebeteilen – also Bauteilen, die extremen<br />
Belastungen standhalten müssen.<br />
Das Material muss dabei extrem fest und<br />
gleichzeitig gut formbar sein, um Sicherheit<br />
zu garantieren und mehr Leichtbau<br />
im Auto zu ermöglichen. Dem Trend zu<br />
höherwertigen Güten können die Warmwalzer<br />
nach dem Umbau der Fertigung nun<br />
noch besser nachkommen. Es kann jetzt<br />
hochfestes Warmband in Dicken von 1,5 bis<br />
16 mm und Breiten bis zu 720 mm hergestellt<br />
werden. Um dies zu erreichen, wurde<br />
das 1955 in Betrieb genommene Walzwerk<br />
jeweils während der Betriebspausen von<br />
Grund auf überarbeitet und das über einen<br />
Zeitraum von fünf Jahren. So berechnet der<br />
2009 eingebaute Prozessrechner heute Walzenanstellungen,<br />
Geschwindigkeiten und<br />
Kühlstrategien vollautomatisch von der<br />
Vorstraße bis zur Kühlstrecke. In der neu<br />
gestalteten Steuerbühne verschafft sich der<br />
Steuermann den Überblick – anhand einer<br />
einheitlichen Bedieneroberfläche, lärmgeschützt<br />
und klimatisiert. Während unten alle<br />
20 s ein 1.250 °C heißes Stahlband durch die<br />
Anlage läuft. Mit Hightech-Antriebstechnologie<br />
ausgestattet sind die sieben Walzgerüste<br />
stabiler, ressourcenschonender und<br />
leistungsstärker. Angesichts der geplanten<br />
Kapazitätsausweitung war bereits 2012 im<br />
Werke ein neuer Logistikweg für die Auslieferungen<br />
entstanden. Der Abschluss der<br />
Modernisierung ist nun der nächste Schritt.<br />
Mit dieser ganzheitlichen Modernisierung<br />
sieht Hoesch Hohenlimburg seinen Standort<br />
für die Anforderungen an den Werkstoff der<br />
Zukunft gut gerüstet.<br />
Technologie Know-how seit über 30 Jahren<br />
im Industrieofen- und Anlagenbau<br />
Mit einem Exportanteil von über 70% zählt die Bredtmann-Girke Industrieofenbau<br />
GmbH zu den international führenden Unternehmen auf dem Sektor Thermo-<br />
Prozessanlagen. Seit 1977 entwickeln und produzieren wir innovative Anlagen<br />
für die Schmiede-, Draht-, Federn- und Aluminiumindustrie. Dabei sind Wirtschaftlichkeit<br />
und überdurchschnittliche Qualität feste Bestandteile individueller<br />
Lösungen für kundenspezifische Anforderungen. Vertrauen auch Sie auf über<br />
30 Jahre Erfahrung. Wir beraten Sie gern.<br />
Brennstofföfen<br />
Elektroöfen<br />
Induktionsanlagen<br />
Abschreckeinrichtungen<br />
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Sonderkonstruktionen<br />
R<br />
e<br />
g<br />
BSI<br />
DIN EN<br />
ISO 9001:<br />
2008<br />
.<br />
- N<br />
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2<br />
4<br />
1 D<br />
0<br />
Bredtmann-Girke Industrieofenbau GmbH<br />
Resselstraße 5 –7 · 45663 Recklinghausen<br />
5-2013 gaswärme international Tel. 02361 6098-0<br />
Fax 02361 6098-50<br />
info@bredtmann-girke.com<br />
23
NACHRICHTEN<br />
Veranstaltungen<br />
GWI-SEMINARE<br />
07.-08. Okt. Gasgerätetechnik für Bereitschaftsdienste<br />
07-08. Okt. Gasspüren und Gaskonzentrationsmessungen<br />
09. Okt. Effektive Durchführung sicherheitstechnischer Unterweisungen<br />
10. Okt. Gewerbliche und industrielle Erdgasanlagen – Pflichten für den<br />
Betreiber<br />
09.-10. Okt. Auslegung und Dimensionierung von Gas-Druckregelanlagen<br />
10.-11. Okt. Praxis der Prüfung von Gas-Messanlagen nach dem DVGW-Arbeitsblatt<br />
G 492<br />
10.-11. Okt. Sicherheitstraining zum Gaszählerwechsel<br />
11. Okt. Sicherheitstraining bei Bauarbeiten im Bereich von Versorgungsleitungen<br />
– BALSibau – DVGW GW 129<br />
14. Okt. Einführung in die Gasabrechnung<br />
15.-16. Okt. Grundlagen der Gas-Druckregelung<br />
15.-16. Okt. Praxis der Gastechnik für Nichttechniker und spartenfremde Mitarbeiter<br />
05.-06.<br />
Nov.<br />
Praxisworkshop: Projektierung, Prüfung, Dokumentation und Abnahme<br />
von Gas-Druckregelanlagen bis 5 bar für Sachkundige und<br />
Anlagenplaner<br />
07. Nov. Praxistraining für den Bereitschaftsdienst Erdgas – Erste Sicherungsmaßnahmen<br />
am Störungsort<br />
12.-13. Nov. Sachkundige für Odorieranlagen – DVGW G 280<br />
12.-13. Nov. TRGI-Expertenforum<br />
14.-15. Nov. Sachkundigenschulung Instandhaltung von Gasleitungen aus Stahlrohren<br />
größer 5 bar gem. DVGW G 466-1<br />
18.-19. Nov. Sachkundige für Erdgastankstellen<br />
19.-20. Nov. Weiterbildung der Führungskräfte im Bereitschaftsdienst<br />
DVGW GW 1200<br />
20.-21. Nov. Grundlagen, Praxis und Fachkunde von Gas-Druckregelanlagen nach<br />
DVGW G 491, G 495 und G 459-2<br />
21.-22. Nov. Organisation des Betriebs und Fachkunde für Erdgasanlagen auf<br />
Werksgelände und im Bereich industrieller Gasverwendung<br />
22. Nov. Sicherheitstraining bei Bauarbeiten im Bereich von Versorgungsleitungen<br />
– BALSibau – DVGW GW 129<br />
25.-27. Nov. Sachkundigenschulung Gasabrechnung gem. DVGW G 685<br />
27.-28. Nov. Sachkundigenschulung – Durchleitungsdruckbehälter einschließlich<br />
Erdgas-Vorwärmanlagen nach DVGW G 498 und G 499<br />
Gas- und Wärme-Institut Essen e.V., Bildungswerk<br />
Tel.: 0201-3618-143, Fax: 0201-3618-146,<br />
bildungswerk@gwi-essen.de, www.gwi-essen.de<br />
Offenburger Biogas-Fachmesse<br />
mit Kongress<br />
D<br />
ie Biogas-Veranstaltung der Messe<br />
Offenburg setzt am 23. und 24. Oktober<br />
in der sechsten Auflage auf einen starken<br />
deutsch-französischen Motor. Besucher<br />
aus ganz Europa kommen zu der wichtigen<br />
Fachveranstaltung in Deutschlands Südwesten.<br />
Der grenzüberschreitende Branchentreff<br />
integriert die 22. Jahrestagung<br />
„Biogas und Bioenergie in der Landwirtschaft“<br />
des IBBK (Fachgruppe Biogas GmbH)<br />
und der FnBB (Fördergesellschaft für nachhaltige<br />
Biogas- und Bioenergienutzung e.V.).<br />
Derzeit sind etwa 7.500 Biogasanlagen<br />
(Stand Ende 2012) in Deutschland<br />
in Betrieb mit einer Gesamtleistung von<br />
rund 3.350 MW installierter elektrischer<br />
Leistung. Sie erzeugen Strom für mehr als<br />
sechs Millionen Haushalte. Rund 40.000<br />
Arbeitsplätze hat die Branche geschaffen.<br />
Im Nachbarland Frankreich soll die<br />
Produktion der Erneuerbaren Energien<br />
vorangetrieben werden. Frankreichs<br />
Landwirtschaftsminister Stéphane Le Foll<br />
will bis 2020 den Bestand von heute 90<br />
Biogasanlagen auf etwa 1.000 Anlagen<br />
mit jeweils 150 bis 500 kW erhöhen. Für<br />
den Weltmarktführer in der Biomassetechnik<br />
Deutschland erschließt sich hier ein<br />
wachsender Markt. Die Plattform bei der<br />
Offenburger trinationalen Veranstaltung<br />
erfüllt die Rolle eines Branchentreffs für<br />
Betreiber, Energieerzeuger und Anbieter,<br />
bei dem Kontakte geknüpft und Erfahrungen<br />
ausgetauscht werden.<br />
In der Fachmesse der Biogas – expo &<br />
congress ist eine begrenzte Fläche für rund<br />
50 Aussteller aus Europa ausgewiesen.<br />
Unterstützt durch einen breiten Partnerverbund<br />
aus Deutschland, Frankreich und<br />
der Schweiz, so beispielsweise die European<br />
Biomass Association (AEBIOM), findet<br />
die nächste Biogas – expo & congress am<br />
23. und 24. Oktober 2013 zum sechsten<br />
Mal bei der Messe Offenburg statt.<br />
Weitere Informationen erhalten Sie<br />
unter: www.biogas-offenburg.de<br />
24 gaswärme international 5-2013
Veranstaltungen<br />
NACHRICHTEN<br />
E-world energy & water 2014 weiter auf Erfolgskurs<br />
Vom 11. bis 13. Februar 2014 wird die<br />
E-world energy & water wieder zum<br />
Treffpunkt der internationalen Energiebranche.<br />
Bereits zum 14. Mal findet die europäische<br />
Leitmesse der Energie- und Wasserwirtschaft<br />
mit begleitendem Kongress in<br />
der Messe Essen statt. Nach der Rekordveranstaltung<br />
im letzten Jahr mit erstmals<br />
22.160 Besuchern und 610 Ausstellern sind<br />
bereits jetzt rund 80 % der Ausstellungsfläche<br />
der kommenden Veranstaltung<br />
gebucht. Immer mehr von Interesse wird<br />
die E-world auch für Industrieunternehmen,<br />
die die Messe für sich entdeckt und<br />
schon Anfragen für 2014 gestellt haben.<br />
In den Vorjahren waren aus dem Sektor<br />
namhafte Unternehmen wie zum Beispiel<br />
Siemens, General Electric, ABB, Bosch,<br />
Schneider Electric, Weidmüller, WAGO und<br />
Phoenix Contact dabei.<br />
Zum zweiten Mal wird die gesamte<br />
Halle 4 für das wachsende Geschäftsfeld<br />
„smart energy“ zur Verfügung stehen. Ein<br />
Fachforum ergänzt den zukunftsträchtigen<br />
Ausstellungsbereich mit Podiumsdiskussionen<br />
und Fachvorträgen zu aktuellen<br />
Marktthemen.<br />
Die E-world energy & water ist Impulsgeber<br />
der Branche und rückt als europäische<br />
Leitmesse aktuelle Themen der Energieund<br />
Wasserwirtschaft in den Fokus. Präsentiert<br />
werden Dienstleistungen und Produkte<br />
aus den Bereichen Stromwirtschaft,<br />
Gaswirtschaft, Wasserwirtschaft, Energietechnik<br />
und Energieeffizienz. Experten und<br />
Entscheider informieren und diskutieren<br />
im begleitenden dreitägigen E-world Kongress.<br />
Weitere Informationen finden Sie unter:<br />
www.e-world-essen.com<br />
11.-13.2.2014<br />
Essen/Germany<br />
620 Aussteller aus 22 Nationen<br />
und 22.000 Fachbesucher.<br />
Ihr Publikum!<br />
E-world energy & water 2014<br />
Forum Energiewende<br />
Gemeinschaftsstand in Halle 7.<br />
Ausstellungsflächen kombiniert mit Vortragsbeteiligung. 400 m² für 22 Unternehmen<br />
und 12 Universitäten sowie Forschungsinstitute. 40 Fachvorträge und hochkarätige<br />
Podiums diskussionen an allen Messetagen.<br />
5-2013 gaswärme international<br />
www.e-world-essen.com/energiewende<br />
25<br />
E-world energy & water 2014 | 11.-13.2.2014 | Essen/Germany
NACHRICHTEN<br />
Veranstaltungen<br />
22. FOGI-Seminar „Grundlagen der Wärmeübertragung und<br />
Energietechnik von Industrieöfen“<br />
Die Forschungsgemeinschaft Industrieofenbau<br />
e.V. führt zusammen mit<br />
dem Institut für Industrieofenbau und Wärmetechnik<br />
der RWTH Aachen und Unterstützung<br />
des Fachverbandes <strong>Thermoprozesstechnik</strong><br />
im VDMA ein Seminar zum Thema<br />
„Grundlagen der Wärmeübertragung und<br />
Energietechnik von Industrieöfen“ am 17. und<br />
18. Oktober 2013 in Aachen durch.<br />
Inhaltlich beschäftigt sich das Seminar<br />
u. a. mit den Grundlagen der stationären<br />
und instationären Wärmeleitung, der<br />
Lösung von Beispielen aus Wärmeleitung<br />
und Strahlung, der Energiebilanz und<br />
Wirkungsgraden (Einflussgrößen) sowie<br />
der Ermittlung von Termen der Energiebilanzen<br />
(z. B. Abgasenergie).<br />
Die Veranstaltung richtet sich an<br />
Ingenieure und Techniker (auch Quereinsteiger)<br />
im Bereich Industrieofenbau<br />
und <strong>Thermoprozesstechnik</strong>, die sich<br />
mit Planung, Anlagenbau, Betrieb und<br />
Instandhaltung befassen und ihr Grundlagenwissen<br />
auffrischen bzw. vertiefen<br />
möchten.<br />
Weitere Informationen finden Sie unter:<br />
www.fogi-ev.de<br />
Anmeldephase zur glasstec 2014 gestartet<br />
Ab sofort können sich Unternehmen<br />
aus Glasmaschinenbau, Glasindustrie<br />
und Handwerk zur kommenden glasstec<br />
anmelden, die vom 21. bis 24. Oktober<br />
2014 auf dem Düsseldorfer Messegelände<br />
stattfindet. Die glasstec zeichnet sich als<br />
globale Leitmesse der Branche dadurch<br />
aus, dass sie die Wertschöpfungskette<br />
rund um den Werkstoff Glas in einer einzigartigen<br />
Bandbreite mit Top-Unternehmen<br />
abdeckt und damit ein besonders<br />
internationales und hochkarätiges Publikum<br />
anzieht. Zur letzten glasstec im Jahr<br />
2012 kamen 59 % der etwa 42.400 Fachbesucher<br />
aus dem Ausland.<br />
Neben dem breiten Angebot der<br />
Aussteller macht das umfangreiche<br />
Rahmenprogramm aus Sonderschauen<br />
und Konferenzen die glasstec zu einem<br />
Pflichtevent für Fachleute aus den Bereichen<br />
Maschinenbau, Industrie, Handwerk<br />
sowie Solar. Einige begleitende Veranstaltungen<br />
und Sonderthemen richten<br />
sich zudem explizit an Architekten/(Fassaden-)Planer<br />
und Bauingenieure. Kernstück<br />
des Rahmenprogramms ist die<br />
Sonderschau „glass technology live“ in<br />
Halle 11, die traditionell von Prof. Stefan<br />
Behling und seinem Team des Instituts<br />
für Baukonstruktion der Universität Stuttgart<br />
organisiert wird. Sie zeigt auch 2014<br />
wieder spektakuläre Exponate, die einen<br />
Blick in die Glasproduktwelten von morgen<br />
ermöglichen. Dazu gehören auch<br />
großformatige Fassaden-Mock-Ups, die<br />
in Kombination mit dem benachbarten<br />
„Kompetenzzentrum Glas + Fassade“<br />
– welches das Know-how verschiedener<br />
Verbände bündelt – das „Fassaden<br />
Center“ bilden. Zur glass technology live<br />
gehört auch im kommenden Jahr wieder<br />
ein umfangreiches und für die Besucher<br />
kostenloses Symposium.<br />
In Halle 11 und ergänzend in den weiteren<br />
Hallen finden Besucher Aussteller des<br />
Sonderthemas solarpeq mit dem Schwerpunkt<br />
Solares Produktionsequipment.<br />
Weitere geplante Sonderschauen sind das<br />
„Zentrum Handwerk“, die Glaskunstausstellung<br />
„glass art“ sowie die „Autoglass Arena“.<br />
Das Konferenzprogramm der glasstec 2014<br />
besteht erneut aus der Konferenz für den<br />
konstruktiven Glasbau, „engineered transparency“,<br />
dem „Architekturkongress“ mit<br />
seinen Präsentationen von Stararchitekten<br />
sowie der Konferenz „Solar meets Glass“, auf<br />
deren Agenda Schnittstellenthemen der<br />
Glas- und Solarbranche stehen.<br />
Zu den allgemeinen Trends der<br />
glasstec 2014 zählen dünnes und gebogenes<br />
Glas, Glasdruck und Beschichtungen,<br />
Displaygläser und technische Glasanwendungen<br />
(z.B. LED/OLED), Photovoltaik-/Solarthermie-Gebäudeintegration,<br />
Glas und Materialkombinationen in der<br />
Fassade, Lasertechnik sowie Glasrecycling.<br />
Unternehmen, die 2012 schon teilgenommen<br />
haben, können auf bereits<br />
vorausgefüllte und editierbare Formulare<br />
zurückgreifen. Der Beginn der Planungen<br />
für die Ausstellerplatzierungen ist der 15.<br />
Dezember 2013.<br />
Weitere Informationen finden Sie unter:<br />
www.glasstec.de<br />
26 gaswärme international 5-2013
Veranstaltungen<br />
NACHRICHTEN<br />
Partnerland Niederlande startet auf<br />
Hannover Messe 2014 durch<br />
Die Niederlande werden Partnerland<br />
der Hannover Messe 2014. Auf der<br />
weltweit wichtigsten Industriemesse wird<br />
sich die Hightech- und Exportnation als<br />
erstklassiger Handelspartner empfehlen.<br />
Auch die niederländische Regierung<br />
unterstützt den Partnerland-Auftritt tatkräftig.<br />
Wirtschaftsminister Henk Kamp und Lilianne<br />
Ploumen, Ministerin für Außenhandel<br />
und Entwicklungszusammenarbeit, kündigen<br />
an, dass sie den niederländischen Beitrag zur<br />
Hannover Messe mit vereinten Kräften zum<br />
Erfolg führen wollen. Ihr Credo: „Außenhandel<br />
schafft heimische Arbeitsplätze.“<br />
Geprägt durch hochspezialisierte<br />
mittelständische Unternehmen, ist der<br />
Maschinen- und Anlagenbau der am<br />
schnellsten wachsende Industriezweig<br />
der Niederlande. Für 2013 wird ein<br />
Umsatzplus von 8 % erwartet.<br />
Die Niederlande haben<br />
zudem eine starke Stellung<br />
in den Bereichen Erneuerbare<br />
Energien und Energieeffizienz<br />
sowie eine führende<br />
Position in der Offshore-<br />
Windenergie. So wollen die<br />
Niederlande bis 2020 mindestens<br />
16 % ihres Energieverbrauchs<br />
aus regenerativen<br />
Quellen decken.<br />
Die Niederlande sind traditionell auf<br />
Aussteller- und Besucherseite stark auf<br />
der Hannover Messe vertreten. Während<br />
die Ausstellerzahl in den vergangenen<br />
Jahren etwa 100 Unternehmen ausmachte,<br />
ist die gebuchte Gesamtfläche niederländischer<br />
Aussteller kontinuierlich<br />
gestiegen. In Folge der Partnerlandbeteiligung<br />
rechnet man mit einem deutlichen<br />
und nachhaltigen Ausbau der niederländischen<br />
Präsenz auf der Hannover Messe.<br />
Weitere Informationen finden Sie unter:<br />
www.hannovermesse.de<br />
OTTI-Symposium „Basaltfasertechnologien“<br />
Am 12. November berichten führende<br />
Experten aus Russland auf dem OTTI-<br />
Symposium „Basaltfasertechnologien<br />
– Produktionserfahrungen, Anwendungen<br />
Perspektiven“ in Nürnberg über die<br />
neuesten Fortschritte in der Produktionstechnologie<br />
der verschiedenen Basaltfasertypen<br />
und deren Anwendungen. Es<br />
werden dabei auch Ergebnisse gezeigt,<br />
die bislang noch nicht veröffentlicht wurden.<br />
Ziel des Symposiums ist es, die vielfältigen<br />
Einsatzmöglichkeiten von Basalt<br />
und den neuesten Stand der Forschung<br />
und Entwicklung in Russland vorzustellen,<br />
um Anknüpfungspunkte für gemeinsame<br />
Projekte in Produktion, Entwicklung und<br />
Anwendungen zu schaffen.<br />
Erfahrungen in der Herstellung von<br />
Lang- und Kurzfasern werden vorgestellt.<br />
Eigenschaftsprofile einschließlich<br />
Sicherheits- und Umweltverträglichkeitsaspekte<br />
werden aufgezeigt und aktuelle<br />
Anwendungen, auch<br />
in der Rüstungs- und<br />
Nuklearindustrie, diskutiert.<br />
Speziell wird<br />
auch auf die kontinuierliche<br />
Produktion<br />
von polymerbasierten<br />
Basaltfaserverbundsystemen<br />
eingegangen,<br />
einschließlich<br />
der Eigenschaften<br />
und Anwendungen<br />
von Hochleistungsrohren.<br />
Abgerundet<br />
wird das Basaltthema<br />
mit Ausführungen zum Gießen von Basalt<br />
und zu Herstellung von synthetischen<br />
mineralischen Legierungen (Symialloys)<br />
aus der Schmelze.<br />
Eingehend beleuchtet und diskutiert<br />
werden die vorhandenen und potenziellen<br />
Anwendungen der Basaltfasern unter<br />
anderem in Maschinen- und Anlagenbau,<br />
Bauindustrie einschließlich Sanierung,<br />
Automobilbau, Luft- und Raumfahrtindustrie,<br />
technische Textilindustrie sowie<br />
Energie- und Gebäudetechnik.<br />
Weitere Informationen finden Sie unter:<br />
www.otti.de<br />
5-2013 gaswärme international<br />
27
NACHRICHTEN<br />
Veranstaltungen<br />
VDI-Konferenz Stromund<br />
Wärmeversorgung<br />
in Industrie und Gewerbe<br />
Energiekosten sind in der Industrie ein wichtiger Wettbewerbsfaktor,<br />
und es ist zu befürchten, dass sie in Europa<br />
weiter steigen werden. Die Industrie hat bereits große Erfolge<br />
bei der Steigerung der Energieeffizienz erreicht. Doch<br />
noch immer sind eine Reihe wirtschaftlicher Potentiale zu<br />
heben, z.B. bei der Stromeigenerzeugung, der Wärme- und<br />
Kälteversorgung, der Abwärmenutzung sowie der industriellen<br />
Prozesswärme.<br />
Auf der VDI-Konferenz „Strom- und Wärmeversorgung<br />
in Industrie und Gewerbe“, die vom 5. bis 6. November in<br />
Frankfurt am Main stattfinden wird, erfahren Teilnehmer<br />
von Fachleuten aus der Industrie, wo noch wirtschaftliche<br />
Optimierungspotentiale bestehen und wie sie diese in der<br />
Praxis heben können.<br />
Die Themenschwerpunkte der Konferenz sind:<br />
■■<br />
■■<br />
■■<br />
■■<br />
Energiewirtschaftliche Bedeutung des produzierenden<br />
Gewerbes: Entwicklung des Stromverbrauchs,<br />
der Effizienz und der Stromintensität<br />
Sicherung der Stromversorgungsqualität<br />
Betriebliche Stromversorgung mit KWK – Wann lohnt<br />
es sich wirklich?<br />
Wärme- und Kälteerzeugung in der Prozessindustrie<br />
■■<br />
Dampferzeuger und Wärmeversorgungsanlagen –<br />
Optimale Einbindung in ein Gesamtwärmekonzept<br />
■■<br />
Einsatzmöglichkeiten der Wärmerückgewinnung in<br />
der Industrie<br />
■■<br />
Thermische Speicher in der industriellen Wärme- und<br />
Kälteversorgung<br />
■■<br />
Nutzung von Abwärme mit ORC- und Kalina-Prozess<br />
■■<br />
Ganzheitliche Systemlösungen zur Strom- und Wärmeversorgung<br />
Die Konferenz wird unter der fachlichen Leitung von<br />
Prof. Dr.-Ing. Harald Bradke vom Fraunhofer-Institut für<br />
System- und Innovationsforschung ISI durchgeführt.<br />
Zudem findet am 7. November ein getrennt buchbarer<br />
Spezialtag zum Thema „Stromerzeugung aus<br />
Abwärme mittels ORC“ statt. Die ORC-Technologie wird<br />
im Rahmen des VDI-Spezialtages: „Stromerzeugung<br />
aus Abwärme“ im Detail beleuchtet. In den Fokus tritt<br />
hier die Möglichkeit entstehende Abwärme nutzbar<br />
zu machen mithilfe des ORC-Prozesses.<br />
Mehr Informationen finden Sie unter: www.vdi.de/<br />
energieversorgung-industrie<br />
Aluminium 2014<br />
– 10. Weltmesse & Kongress<br />
1. Essener CFD-Tag<br />
Die Aluminium Messe, die<br />
vom 7. bis 9. Oktober 2014<br />
in Düsseldorf stattfinden wird,<br />
vermittelt einen Überblick über<br />
die gesamte Branche. Sie ist der<br />
internationale Treffpunkt für<br />
Aluminiumhersteller, Aluminiumverarbeiter,<br />
Anbieter von<br />
Halbzeugen, Endprodukten und<br />
Oberflächenbehandlung sowie<br />
für Hersteller von Maschinen,<br />
Anlagen und Zubehör für die<br />
Produktion, Weiterverarbeitung<br />
und Veredelung von Aluminiumerzeugnissen.<br />
Über 25.000<br />
internationale Fachbesucher<br />
finden auf der Messe nicht nur<br />
Rohstoffhersteller, sondern auch<br />
Weiterverarbeiter und Veredler,<br />
Zulieferer für die Automobil und<br />
Bauindustrie wie z. B. Profilhersteller.<br />
Ebenso finden sich Anbieter<br />
von neuesten Technologien<br />
aus den Bereichen Extrusion,<br />
Wärmebehandlung und Guss,<br />
Sägetechnik oder Oberflächentechnik.<br />
Ausgewählte Themen<br />
werden im Rahmen eigenständiger<br />
Pavillons präsentiert. Unter<br />
anderem gibt es einen Gießereipavillon,<br />
den Schweißen- und<br />
Fügenpavillon sowie die Magnesium<br />
Area. Außerdem gibt es<br />
die Möglichkeit, sich individuell<br />
in der Recycling Area bzw. in der<br />
Trade Area zu präsentieren.<br />
Weitere Informationen finden<br />
Sie unter: www.aluminiummesse.com<br />
Die numerische Strömungssimulation<br />
(engl. Computational<br />
Fluid Dynamics – CFD)<br />
hat sich in den letzten Jahren<br />
in vielen Industriebranchen als<br />
zuverlässiges und vielseitiges<br />
Werkzeug zur Auslegung und<br />
Optimierung von Produkten,<br />
Anlagen und Prozessen etabliert.<br />
Die Möglichkeiten reichen dabei<br />
von ersten Machbarkeitsstudien<br />
über die Detailoptimierung bis<br />
hin zum Troubleshooting.<br />
Um über die Möglichkeiten<br />
der CFD-Simulation zu informieren,<br />
laden das Gas- und<br />
Wärme-Institut Essen e.V. (GWI),<br />
der Lehrstuhl für Umweltverfahrenstechnik<br />
und Anlagentechnik<br />
der Universität Duisburg-Essen<br />
(LUAT) und die Firma In-Pro-<br />
Consult GmbH am 7. November<br />
zum 1. Essener CFD-Tag ein.<br />
Die Veranstaltung richtet sich<br />
an all diejenigen, die im beruflichen<br />
Umfeld mit CFD-Simulationen<br />
in Berührung kommen und<br />
mehr über diese Verfahren erfahren<br />
wollen. Ausgehend von einer<br />
kurzen Erläuterung der Grundlagen<br />
der CFD werden praxisnahe<br />
Anwendungen aus dem Bereich<br />
der Verfahrens- und Kraftwerkstechnik<br />
vorgestellt.<br />
Weitere Informationen finden<br />
Sie unter: www.gwi-essen.de<br />
28 gaswärme international 5-2013
Veranstaltungen<br />
NACHRICHTEN<br />
Münchener Werkstofftechnik Seminare 2014<br />
Im kommenden Jahr finden die Münchener<br />
Werkstofftechnik Seminare<br />
MWS vom 26. bis 28. März 2014 zum 30.<br />
Mal statt. Wie auch schon in den vergangenen<br />
Jahren konnte wieder eine Reihe<br />
bekannter Referenten gewonnen werden,<br />
die gemäß dem Motto „aus der Praxis, für<br />
die Praxis“ vortragen werden.<br />
Vorträge werden u. a. zu folgenden Themen<br />
gehalten:<br />
■■<br />
Verzugsminimierung beim Abhärten von<br />
Großbauteilen durch Fixturmaschinen<br />
■■<br />
Sicherheitsaspekte im Umgang und im<br />
Betrieb mit Gasen in Härtereien<br />
■■<br />
Oberflächentechnologien für hochbeanspruchte<br />
motorische Bauelemente<br />
■■<br />
■■<br />
Herausforderungen beim Werkstoffeinsatz<br />
in der Antriebs- und Fahrwerkstechnik<br />
Aspekte der Qualitätssicherung beim<br />
Fremdbezug wärmebehandelter Bauteile<br />
Weitere Informationen finden Sie unter:<br />
www.werkstoffseminare.de<br />
25. VDI-/ITAD-Fachkonferenz<br />
„Thermische Abfallbehandlung“<br />
Wie können Abfallverbrennungsanlagen<br />
ihre Energieeffizienz steigern?<br />
Welche technischen Mittel stehen zur<br />
Verfügung, um Grenzwerte einzuhalten?<br />
Diese und weitere Fragen diskutieren Fachleute<br />
auf der 25. VDI-/ITAD-Fachkonferenz<br />
„Thermische Abfallbehandlung“ am 10.<br />
und 11. Oktober 2013 in Würzburg. Die<br />
VDI Wissensforum GmbH führt den etablierten<br />
Branchentreff der Abfallverbrenner<br />
in Zusammenarbeit mit der Interessengemeinschaft<br />
der Thermischen Abfallbehandlungsanlagen<br />
in Deutschland e.V.<br />
(ITAD) durch.<br />
Udo Wichert, Präsident des Energieeffizienzverbandes<br />
für Wärme, Kälte<br />
und KWK e.V. (AGFW) und Sprecher der<br />
Geschäftsführung von STEAG Fernwärme,<br />
hält zu Beginn der Konferenz einen<br />
Vortrag unter dem Titel „Energiewende<br />
– Chance zur Neuauflage!?“. Die Auswirkungen<br />
neuer rechtlicher Entwicklungen,<br />
etwa durch die Industrieemissions-Richtlinie<br />
der EU oder die daraus resultierende<br />
Überarbeitung der 13. und 17. Bundes-<br />
Immissionsschutzverordnungen, stellen<br />
einen Schwerpunkt des fachlichen<br />
Austauschs dar. Weitere wichtige Themen<br />
der Veranstaltung sind der<br />
Ausgangszustandsbericht für<br />
Boden und Grundwasser sowie<br />
die Definition neuer Standards<br />
zu der besten verfügbaren<br />
Anlagentechnik (BREF).<br />
Die Experten diskutieren<br />
Maßnahmen, um bestehende<br />
Anlagen umzubauen und zu<br />
optimieren. Hierzu zählt unter<br />
anderem, wie sich Wertstoffe<br />
aus Flugasche und Schlacke<br />
gewinnen lassen. Anlagenplaner<br />
von Hitachi Zosen Inova<br />
und Mehldau & Steinfath Umwelttechnik<br />
präsentieren betriebserprobte Strategien,<br />
um Rauchgas hinter der Abfallverbrennungsanlage<br />
energieeffizient zu reinigen.<br />
Betreiber stellen praktisch erprobte Wege<br />
vor, um die Effizienz von Anlagen zu erhöhen.<br />
Darüber hinaus diskutieren sie, wie<br />
die Energiewende die Netzeinspeisung<br />
durch Verbrennungsanlagen beeinflusst.<br />
Fachliche Leiter der Konferenz sind Ferdinand<br />
Kleppmann, Vorsitzender der ITAD,<br />
und Michael Theben vom Ministerium für<br />
Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft<br />
und Verbraucherschutz des Landes NRW.<br />
Am Vortag der Konferenz, dem 9. Oktober<br />
2013, findet erstmalig der VDI-/ITAD-<br />
Spezialtag „Aufbereitung und Verwertung<br />
von MVA-Schlacken – heute und morgen“<br />
statt. Hier können sich Teilnehmer über die<br />
Marktsituation und rechtliche Vorgaben<br />
bei der Schlackenaufbereitung informieren,<br />
bevor sie aktuelle und innovative Verfahren<br />
diskutieren. Der Spezialtag thematisiert<br />
praxisnah innovative Techniken wie die<br />
sensorgestützte Sortierung und die elektrodynamische<br />
Fragmentierung.<br />
Weitere Informationen finden Sie unter:<br />
www.vdi.de/abfallbehandlung<br />
5-2013 gaswärme international<br />
29
NACHRICHTEN<br />
Personalien<br />
Stefan Thiel tritt die Nachfolge von Uwe Ladwig<br />
als Leiter Vertrieb Buderus Deutschland an<br />
Seit 1. Juni 2013 ist Stefan Thiel (Foto)<br />
neuer Leiter Vertrieb Buderus Deutschland<br />
und Nachfolger von Uwe Ladwig, der<br />
als Produktbereichsleiter Brandmeldesysteme<br />
in den Geschäftsbereich Bosch Sicherheitssysteme<br />
GmbH wechselt.<br />
Stefan Thiel (41) verfügt über langjährige<br />
Erfahrung sowohl im Bereich regenerative<br />
Energien als auch im Vertrieb. Nach seinem<br />
Geologie-Studium in Freiburg und dem<br />
anschließenden Studium der Wirtschaftswissenschaften<br />
in Karlsruhe arbeitete er unter<br />
Ulrich Panne neuer Präsident der Bundesanstalt<br />
für Materialforschung und -prüfung<br />
Prof. Dr. Ulrich<br />
Panne (Foto)<br />
hat ab dem 1.<br />
September 2013<br />
die Leitung der<br />
Bundesanstalt<br />
für Materialforschung<br />
und<br />
-prüfung (BAM)<br />
übernommen.<br />
Er löste Prof. Dr. Manfred Hennecke ab, der<br />
nach elf Jahren an der Spitze der BAM nun<br />
in den Ruhestand geht.<br />
Anne Ruth Herkes, Staatssekretärin im<br />
Bundesministerium für Wirtschaft und Tech-<br />
anderem als Marketing- und Vertriebsleiter<br />
bei der PV Silicon AG und als Geschäftsführer<br />
der ersol Crystalline Modules GmbH. Im Jahr<br />
2008 wechselte er zur Bosch Solar Energy AG<br />
(früher ersol Solar Energy AG), wo er zuletzt<br />
als Leiter Vertrieb Key Account sowie internationaler<br />
Vertrieb tätig war.<br />
Als Diplom-Geologe besitzt Stefan Thiel<br />
umfangreiche Fachkenntnisse im Bereich<br />
Umweltwärme und durch seine Aufgaben<br />
bei Bosch Solar Energy auch in der regenerativen<br />
Stromerzeugung – beides wesentliche<br />
nologie, hat in der Bundesanstalt für Materialforschung<br />
und -prüfung die Ernennungsurkunde<br />
übergeben. Gleichzeitig dankte sie<br />
seinem Vorgänger für die geleistete Arbeit.<br />
Die Bundesanstalt für Materialforschung<br />
und -prüfung ist mit ca. 1.800 Mitarbeitern<br />
eine der größten Ressortforschungseinrichtungen<br />
des Bundes und gehört zum<br />
Geschäftsbereich des Bundesministeriums<br />
für Wirtschaft und Technologie. Im Rahmen<br />
eines Rundgangs durch eine Prüfhalle bekam<br />
Frau Herkes auch einen Eindruck von<br />
der aktuellen politischen Bedeutung der<br />
Arbeiten der BAM. In der Prüfhalle werden<br />
derzeit Untersuchungen zur Sicherheit von<br />
Peter Vervoort ist neuer Leiter im Business<br />
Segment Industrieöfen der Ruhstrat GmbH<br />
Seit dem 1. Juli ist Peter Vervoort neuer<br />
Leiter des Business Segments Industrieöfen<br />
der Ruhstrat GmbH. Der gebürtige<br />
Niederländer war nach seinem Studium<br />
„Materials Science and Engineering – Fachrichtung<br />
Produktionstechniken zur Herstellung<br />
von Werkstoffen“ an der technischen<br />
Universität Delft (NL) bei marktführenden<br />
Bestandteile des Buderus<br />
Energie-Plus-Haus-Konzeptes.<br />
Seine Kompetenz<br />
in Vertriebsaufgaben wird<br />
der Diplom-Wirtschaftsingenieur<br />
für die konsequente<br />
Weiterentwicklung der<br />
Marke Buderus und des<br />
flächendeckenden<br />
Vertriebsnetzes von<br />
Buderus Deutschland<br />
nutzen.<br />
Offshore-Windenergieanlagen durchgeführt.<br />
Prof. Ulrich Panne leitet seit 2004 die<br />
Abteilung „Analytische Chemie; Referenzmaterialien“<br />
der BAM und ist zugleich<br />
Professor für „Analytische Chemie“ der<br />
Humboldt Universität zu Berlin. Zu den<br />
wichtigsten Auszeichnungen seiner wissenschaftlichen<br />
Karriere gehören etwa der<br />
Fachgruppenpreis der Gesellschaft Deutscher<br />
Chemiker (GDCh) für Analytische<br />
Chemie (1996), der Adolf-Martens-Preis<br />
der BAM (2002) und der Fresenius-Preis für<br />
Analytische Chemie der GDCh (2009). Einen<br />
feierlichen Rahmen findet der Präsidentenwechsel<br />
am 09. Oktober 2013.<br />
Unternehmen des Industrieofenbaus in<br />
verschiedenen Verantwortungsbereichen<br />
tätig, sodass er über eine sehr breite und<br />
hohe Fachkompetenz sowie zahlreiche<br />
und vielfältige Erfahrungen unter anderem<br />
auch in den Bereichen Inbetriebnahme,<br />
Projektierung, Vertrieb und Management<br />
auf dem Gebiet der Wärmebehandlungsanlagen<br />
und Hochtemperaturöfen verfügt.<br />
Somit ist er besonders qualifiziert<br />
für die Leitung des strategisch wichtigen<br />
Geschäftsbereichs der Ruhstrat GmbH,<br />
die bereits langjährige Erfahrung in der<br />
Entwicklung und Produktion von Wärmebehandlungsanlagen<br />
für die Metall-,<br />
Chemie- und Carbonfaser-Industrie hat.<br />
30 gaswärme international 5-2013
Personalien<br />
NACHRICHTEN<br />
Martin Vogt neuer Geschäftsführer<br />
im VDI Zentrum Ressourceneffizienz<br />
Dr. Martin Vogt übernimmt ab 1. Oktober<br />
2013 die Geschäftsführung der<br />
VDI Zentrum Ressourceneffizienz GmbH<br />
(VDI ZRE). Er folgt auf Sascha Hermann, der<br />
das Unternehmen seit Januar 2011 geleitet<br />
hat. VDI-Direktor Dr. Willi Fuchs erklärte:<br />
„Unter der Leitung von Sascha Hermann<br />
ist es gelungen, das Zentrum als einen der<br />
Berthold Beitz verstorben<br />
wichtigsten nationalen Akteure im Bereich<br />
Ressourceneffizienz zu etablieren. Die Aufbauarbeit<br />
ist nun abgeschlossen. Das VDI<br />
ZRE als Projektkooperation zwischen dem<br />
größten technisch-wissenschaftlichen Verein<br />
Europas und dem Bundesumweltministerium<br />
ist ein großer Erfolg. Als Geschäftsführer<br />
der VDI Technologiezentrum GmbH,<br />
Mit großer Trauer haben Aufsichtsrat,<br />
Vorstand, Mitarbeiter und Konzernbetriebsrat<br />
der ThyssenKrupp AG im Juli vom<br />
Tod von Prof. Dr. h.c. mult. Berthold Beitz<br />
erfahren. Der Ehrenvorsitzende des Aufsichtsrats<br />
der ThyssenKrupp AG und Vorsitzende<br />
des Kuratoriums der gemeinnützigen Alfried<br />
Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung verstarb<br />
am 30. Juli 2013 im Alter von 99 Jahren.<br />
Berthold Beitz, geboren am 26. September<br />
1913, wurde von Alfried Krupp von<br />
Bohlen und Halbach 1953 als persönlicher<br />
Generalbevollmächtigter zu Krupp geholt.<br />
1967 starb Alfried Krupp. Durch den Erbverzicht<br />
seines Sohnes Arndt von Bohlen und<br />
Halbach war der Weg zur Gründung der<br />
gemeinnützigen Alfried Krupp von Bohlen<br />
die Herr Hermann seit 2008 leitet, wird er<br />
sich nun wieder verstärkt der strategischen<br />
Weiterentwicklung des großen Deutschen<br />
Innovationsdienstleisters widmen. Wir danken<br />
Herrn Hermann für die geleistete Arbeit.“<br />
Seit Januar 2011 ist Vogt im VDI ZRE in<br />
leitender Funktion tätig.<br />
und Halbach-Stiftung und zur Umwandlung<br />
der Firma in eine Kapitalgesellschaft<br />
frei. Berthold Beitz wurde Testamentsvollstrecker<br />
und 1968 Vorsitzender des Kuratoriums<br />
der Alfried Krupp von Bohlen und<br />
Halbach-Stiftung, die heute 25,3 % an<br />
ThyssenKrupp hält. Er war ab 1970 Vorsitzender<br />
des Aufsichtsrats der Fried. Krupp<br />
GmbH, ab 1989 dessen Ehrenvorsitzender.<br />
Nach der Gründung der ThyssenKrupp AG<br />
1999 wurde er zum Ehrenvorsitzenden<br />
des Aufsichtsrats gewählt. Anlässlich des<br />
200-jährigen Jubiläums der Firma Krupp<br />
im November 2011 wurde von Bundespräsident<br />
und nordrhein-westfälischer Ministerpräsidentin<br />
insbesondere die Leistung<br />
von Berthold Beitz gewürdigt.<br />
Führungswechsel im Siemens-Vorstand<br />
– Joe Kaeser neuer Vorsitzender<br />
Joe Kaeser (Foto), seit 2006 Chief Financial<br />
Officer (CFO) der Siemens AG, ist seit<br />
August neuer Vorsitzender des Vorstands<br />
der Siemens AG. Die Ernennung eines<br />
neuen CFO wird zeitnah erfolgen. Der vormalige<br />
CEO Peter Löscher legte sein Mandat<br />
und schied in gegenseitigem Einvernehmen<br />
aus dem Vorstand der Siemens AG aus.<br />
Peter Löscher wird dem Unternehmen<br />
bis zum Ende September 2013 für<br />
die Übergabe von Themen zur Verfügung<br />
stehen. Auch darüber hinaus wird<br />
er der Siemens AG verbunden bleiben<br />
und einige Mandate wie den Vorsitz des<br />
Stiftungsrats der Siemens-Stiftung auf<br />
Wunsch und im Interesse des Unternehmens<br />
wahrnehmen. Joe Kaeser (56) folgt<br />
Peter Löscher als Vorstandsvorsitzender<br />
von Siemens im Amt nach. Wie Kaeser<br />
ankündigte, wird sich das ‚Team Siemens‘<br />
noch im Herbst zur Präzisierung des<br />
Unternehmensprogramms äußern und<br />
dabei auch die mittelfristigen Perspektiven<br />
für das Unternehmen adressieren.<br />
5-2013 gaswärme international<br />
31
NACHRICHTEN<br />
Medien<br />
Herbert Pfeifer (Hrsg.)<br />
Handbuch<br />
Industrielle Wärmetechnik<br />
Grundlagen | Berechnungen | Verfahren<br />
5. Auflage<br />
international<br />
INFO<br />
von Herbert Pfeifer<br />
(Hrsg.)<br />
Vulkan-Verlag GmbH,<br />
Essen<br />
5. Auflage 2013<br />
500 Seiten, € 80,00<br />
ISBN:<br />
978-3-8027-2972-0<br />
www.vulkan-verlag.de<br />
Handbuch „Industrielle Wärmetechnik“<br />
Das Handbuch Industrielle Wärmetechnik<br />
erscheint nun in der 5., vollständig<br />
überarbeiteten und erweiterten Auflage<br />
– erstmals in größerem Format (A5), vierfarbig<br />
bebildert sowie mit digitalen Inhalten.<br />
In der jetzigen Zeit, in der einerseits die<br />
Industrieofentechnik boomt und andererseits<br />
die Kosten für gasförmige Brennstoffe<br />
und elektrische Energie stark steigen, ist<br />
das Interesse an der Wärmetechnik wieder<br />
angestiegen. Darüber hinaus ist der<br />
rationelle Energieeinsatz in der <strong>Thermoprozesstechnik</strong>,<br />
nicht zuletzt wegen den<br />
Regularien zum Thema CO 2 -Emissionen,<br />
von immer zentralerer Bedeutung. Deshalb<br />
besteht natürlich auch der Bedarf nach<br />
Fachbüchern, die das Thema der industriellen<br />
Wärmetechnik bzw. der <strong>Thermoprozesstechnik</strong><br />
abdecken. Das Handbuch<br />
Industrielle Wärmetechnik wird diesem<br />
Anspruch gerecht. Im Buch werden der<br />
derzeitige Stand der Technik sowie alle<br />
relevanten Grundlagen praxisnah dargestellt.<br />
Der Leser erhält einen ausführlichen<br />
Überblick über alle relevanten Grundlagen,<br />
Berechnungen, Begriffe und Prozesse der<br />
industriellen Wärmetechnik und somit<br />
wichtige Tipps für die tägliche Arbeit.<br />
INFO<br />
von Roger Fisher,<br />
William Ury,<br />
Bruce Patton<br />
Campus Verlag GmbH<br />
24. überarb. Aufl. 2013<br />
288 Seiten, € 29,99<br />
ISBN:<br />
978-3-593-39920-1<br />
www.campus.de<br />
Das Harvard-Konzept<br />
Seit mehr als 25 Jahren gilt das „Harvard-Konzept“<br />
als die wirksamste aller<br />
Verhandlungstechniken: Statt um vorher<br />
festgelegte Positionen zu rangeln, bemühen<br />
sich die Partner um einen fairen Interessenausgleich,<br />
der beiden Seiten das<br />
bestmögliche Ergebnis bringt.<br />
Ob Gehaltsverhandlungen mit dem Chef,<br />
Tarifverhandlungen der Gewerkschaften,<br />
schwierige politische Konflikte auf höchster<br />
Ebene, oder private und familiäre Auseinandersetzungen<br />
– tagtäglich wird verhandelt.<br />
Die Ergebnisse sind jedoch oftmals unbefriedigend,<br />
weil die meisten Menschen nur<br />
zwei Verhandlungsarten kennen: die harte<br />
oder die weiche. Die harte zieht oft die Beziehungen<br />
zur anderen Seite in Mitleidenschaft,<br />
während bei der weichen oft das Gefühl<br />
zurückbleibt, ausgenutzt worden zu sein.<br />
Die Autoren stellen dagegen einen dritten<br />
Weg vor: Die Methode des sachbezogenen<br />
Verhandelns. Sie besteht darin, Streitfragen<br />
konsequent nach ihrem Sachgehalt zu entscheiden.<br />
Das Harvard-Konzept erscheint<br />
jetzt in der 24. Auflage. Für Praktiker sämtlicher<br />
Berufsgruppen und in allen Lebenslagen<br />
hat sich das sachbezogene Verhandeln als die<br />
wirksamste Methode bewährt, um Differenzen<br />
auszuräumen und zu einer gemeinsamen<br />
Lösung zu finden.<br />
Alexander Schreiner, Olaf Irretier (Hrsg.)<br />
Praxishandbuch<br />
Härtereitechnik<br />
Anwendungen | Verfahren | Innovationen<br />
international<br />
INFO<br />
von Olaf Irretier,<br />
Alexander Schreiner<br />
Vulkan Verlag GmbH,<br />
Essen<br />
September 2013<br />
ca. 350 Seiten, € 100,00<br />
ISBN:<br />
978-3-8027-2387-2<br />
www.vulkan-verlag.de<br />
Praxishandbuch „Härtereitechnik“<br />
Das Praxishandbuch Härtereitechnik<br />
ist das neue Standardwerk für die<br />
Wärmebehandlungsbranche und Pflichtlektüre<br />
für jeden Ingenieur, Techniker und<br />
Planer, der sich mit der Projektierung oder<br />
dem Betrieb von Härtereianlagen befasst.<br />
Namhafte Experten der Branche beschreiben<br />
anschaulich und praxisgerecht die<br />
Fragestellungen und Sachverhalte, mit<br />
denen der moderne Härtereibetrieb täglich<br />
konfrontiert ist.<br />
Das Fachbuch thematisiert die Anwendungen<br />
Nitrieren und Nitrocarburieren, Einsatzhärten,<br />
Plasma- und Vakuumverfahren<br />
sowie Wärmebehandlung von Wälzlagern<br />
und Getrieben. Der Qualitätssicherung<br />
und Schadensanalytik sind eigene Kapitel<br />
gewidmet. Im Rahmen der stetig zunehmenden<br />
Bedeutung der Energieeffizienz<br />
findet auch hier eine fachgerechte Auseinandersetzung<br />
statt, unter Berücksichtigung<br />
von Umwelt- und Kostenfaktoren.<br />
32 gaswärme international 5-2013
STANDPUNKT<br />
Feuerfest: Massive Qualitätsmängel<br />
von Peter Klatecki<br />
Die Jasper GmbH ist seit über dreißig<br />
Jahren als Generalauftragnehmer<br />
im industriellen Ofenbau tätig. Seit nunmehr<br />
gut drei Jahren erleben wir eine<br />
deutliche Verschlechterung der Qualität<br />
bei den feuerfesten Mauerungen, welche<br />
wir als Industrieofenbauer immer<br />
einschließlich Engineering und Montage<br />
zukaufen. Das Aufheizen erfolgte<br />
in jedem Fall mit einem externen<br />
Temperbrenner-System.<br />
Es gibt fast kein Projekt, bei dem<br />
nicht die Mauerung in erheblichem<br />
Anteil nachgebessert oder – im<br />
schlimmsten Fall – ausgetauscht werden<br />
muss (Bild 1 bis 3). Mehr und mehr<br />
erreichen uns auch Informationen über<br />
gleiche Erfahrungen von Mitbewerbern.<br />
Über die Gründe kann unser Unternehmen<br />
nur spekulieren. Die Hauptursachen<br />
liegen wahrscheinlich in geänderten<br />
Rezepten für die Massen und<br />
in der mangelnden Erfahrung oder<br />
der Qualifikation des ausführenden<br />
Personals. Geläufigere Bezeichnungen<br />
hierfür sind Kostensenkung oder<br />
Kostenoptimierung.<br />
Da der Bereich Feuerfest immer<br />
einen erheblichen Anteil an den Kosten<br />
eines Ofens hat und Schäden hier<br />
für die Funktion der Anlagen elementar<br />
sind, sind die Auswirkungen auf Projektlaufzeiten<br />
und den kaufmännischen<br />
Bereich erheblich. Überschreitung von<br />
Projektterminen, deutliche Verzögerungen<br />
von Inbetriebnahmen, von<br />
Abrechnungen nach Projektfortschritt,<br />
von Abnahmen der Gewerke bis hin<br />
zu Forderungen nach Schadenersatz<br />
seitens des Kunden sind die Auswirkungen.<br />
Zusätzlich fallen erhöhte eigene<br />
Kosten durch organisatorischen Aufwand<br />
und Personaleinsatz an.<br />
Erschwerend kommt hinzu, dass der<br />
Nachweis von berechtigten Garantieforderungen,<br />
speziell bei fehlerhafter (und<br />
damit ungeeigneter) Masse, schwierig<br />
ist. Neutrale Experten sind fast nicht zu<br />
finden, die Beurteilung der Lage durch<br />
Augenschein ist zweifelhaft und chemische<br />
Analysen sehr aufwendig. Die<br />
Schlüsse aus den erzielten Ergebnissen<br />
stehen dann jeweils noch auf einem<br />
anderen Blatt.<br />
Auch die Behandlung von gestellten<br />
Ansprüchen auf Seite der Feuerfestlieferanten<br />
hat sich verändert. Während vor<br />
einigen Jahren bei kleineren Schäden<br />
die Abwicklung und Reparatur unproblematisch<br />
und zeitnah erfolgte, sieht<br />
man sich heute, bei gleichgelagerten<br />
Fällen, mehreren Personen gegenüber,<br />
die alle erklären, dass der Fehler nicht<br />
bei ihnen zu suchen sei. In diesen Fällen<br />
drängt sich der Verdacht auf, dass<br />
entsprechende Gespräche häufiger<br />
geführt werden. In einem Fall ist die<br />
Situation derart geendet, dass der<br />
Kunde die Nachbesserung durch den<br />
Vorlieferanten (Feuerfest) abgelehnt<br />
hat. Mit allen finanziellen und rechtlichen<br />
Folgen.<br />
Die Darstellung oben beruht auf unseren<br />
Erfahrungen der letzten Jahre. Ich<br />
möchte aber auch erwähnen, dass wir<br />
Bild 1: Zerstörter Ofenboden durch große Hitzeeinwirkung<br />
(Quelle: Jasper GmbH)<br />
Bild 2: Ein Spalt in der Wand: Riesige Schrumpfungen!<br />
(Quelle: Jasper GmbH)<br />
5-2013 gaswärme international<br />
33
STANDPUNKT<br />
Bild 3: Risse in der Probetür nach dem Aufheizen (Quelle: Jasper GmbH)<br />
Feuerfestlieferanten haben, die bei den<br />
angesprochenen Qualitätsproblemen<br />
(ja, haben die auch) überaus kooperativ<br />
reagieren. Das ändert jedoch nichts am<br />
Grundproblem.<br />
Deswegen ein Appell: Macht es<br />
doch wieder wie vorher; nämlich richtig!<br />
Unter der aktuellen Situation leiden<br />
alle. Die Feuerfestlieferanten bei der<br />
Behandlung von Garantieansprüchen,<br />
die Ofenbauer im Projektgeschäft und<br />
der Kunde, der seine Anlage nur mit<br />
erheblicher Verzögerung in die Produktion<br />
übernehmen kann.<br />
Autor:<br />
Peter Klatecki<br />
Jasper Gesellschaft für Energiewirtschaft<br />
und Kybernetik mbH, Geseke<br />
Tel.: 02942 / 974712<br />
p.klatecki@jasper-gmbh.de<br />
Thermoprozess<br />
Anregungen, Kommentare und Kritikpunkte können Leser äußern unter:<br />
Thermoprozess<br />
@Thermoprozess<br />
Tweet der Fachzeitschriften gaswärme international und elektrowärme<br />
(Energieeffizienz, Wärmbehandlung, Industrieofenbau, Wirtschaft, etc.)<br />
Essen · www.vulkan-verlag.de<br />
Standpunkt: Ihre Meinung ist gefragt!<br />
Haben Sie ähnliche Probleme - oder bewegen Sie andere Fragen in der Thermoprozessbranche? Welche Themen stehen<br />
bei Ihnen ganz oben auf der Agenda? In unserer neuen Rubrik Standpunkt bieten wir unseren Lesern eine Plattform,<br />
um kontroverse Themen zu diskutieren oder auf Probleme aufmerksam zu machen; gerne auch in anonymisierter<br />
Form. Wir nehmen Ihre Fragen und Anregungen entgegen.<br />
Kontakt:<br />
Redaktion gaswärme international (gwi)<br />
Thomas Schneidewind<br />
Tel.: 0201/82002-36,<br />
t.schneidewind@vulkan-verlag.de<br />
34 gaswärme international 5-2013
ALLGEMEINE INFORMATIONEN<br />
Härterei Kongress 2013<br />
Zum 69. Mal veranstaltet die Arbeitsgemeinschaft Wärmebehandlung<br />
und Werkstofftechnik e. V (AWT) vom<br />
9. bis 11. Oktober 2013 in den Rhein-Main-Hallen Wiesbaden<br />
den HärtereiKongress (HK) für Wärmebehandlung, Werkstofftechnik,<br />
Fertigungs- und Verfahrenstechnik.<br />
Zu diesem Fachkongress werden auch in diesem Jahr<br />
wieder über 600 Teilnehmer aus Industrie, Forschung und<br />
Lehre erwartet, um sich in 30 Fachvorträgen und der parallel<br />
stattfindenden Fachausstellung über den neuesten Stand<br />
und die zukünftige Entwicklung dieser Fachgebiete zu informieren.<br />
Speziell für Praktiker werden grundlagenorientierte<br />
Übersichtsvorträge sowie zwei Seminare angeboten. Damit<br />
ist der HK 2013 erneut eine einmalige Plattform für Innovation,<br />
Wissenstransfer und Erfahrungsaustausch.<br />
Die von kompetenten Fachleuten präsentierten Übersichtsvorträge<br />
orientieren sich an den HK-Schwerpunktthemen:<br />
■■<br />
■■<br />
■■<br />
■■<br />
Prozessüberwachung und Produktqualität,<br />
Anlagentechnik in der Wärmebehandlung,<br />
Sicherheitstechnik in der Wärmebehandlung sowie<br />
Stahlqualität.<br />
Karl-Michael Winter (Process Electronic GmbH) wird zum<br />
Thema „Prozessüberwachung und -regelung im Wandel<br />
der Zeit“ sprechen. Zur Anlagentechnik wird Dr. Olaf Irretier<br />
(IBW Dr. Irretier) unter der Überschrift „Überblick und aktuelle<br />
Entwicklungen der Industrieofentechnik für die Wärmebehandlung<br />
von metallischen Bauteilen“ berichten. Das Thema<br />
„Sicherheitstechnik“ wird von Dr. Frank Treptow (Aichelin<br />
GmbH) vorgestellt. Schließlich wird Dr. Christian Günther<br />
(Saarstahl AG) die Thematik „Steigende Anforderungen an<br />
das Endprodukt aus der Sicht der Stahlhersteller“ behandeln.<br />
Ein Höhepunkt wird der Plenarvortrag „Living Prototyps:<br />
Innovationsimpulse aus der Natur“ von Frau Prof. Dr.<br />
Antonia B. Kesel, Bionik-Innovations-Centrum Hochschule<br />
Bremen, sein, der am Vormittag des 10. Oktober stattfindet.<br />
Wie schon im vergangenen Jahr wird die Hauptkongressveranstaltung<br />
simultan übersetzt (deutsch/englisch<br />
und vice versa). Die AWT schafft damit ein passendes<br />
Forum für den internationalen Wissenstransfer und es<br />
wird auch einer deutlich gestiegenen Nachfrage seitens<br />
ausländischer Besucher entsprochen, die bisher nur die<br />
Ausstellung wahrgenommen haben. Die Aussteller des<br />
HK haben wieder die Möglichkeit, eine vergünstigte<br />
übertragbare Eintrittskarte für die Gesamtveranstaltung<br />
zu erwerben, um ihren Mitarbeitern die Möglichkeit zur<br />
Weiterbildung einzuräumen.<br />
Die AWT wird kurz vor dem HK ein Programmheft als<br />
Kongressmagazin mit vielen ergänzenden Informationen<br />
veröffentlichen. Es enthält das Kongressprogramm<br />
mit den zweisprachigen Abstracts sowie die aktuellen<br />
Hallenpläne und das Ausstellerverzeichnis. Ein Branchenverzeichnis<br />
wird die Wegführung durch die Ausstellung<br />
erleichtern. Zusätzlich wird dieses Magazin auch eine<br />
Ausgabe der AWT-Info sein, welches die AWT-Mitglieder<br />
ausführlich über den HK informiert. Die Besucher des<br />
HK erfahren alles Notwendige über die Aktivitäten und<br />
Termine der AWT.<br />
Alle Informationen über den Kongress und die Ausstellung<br />
finden Sie auf den folgenden Seiten sowie unter:<br />
www.hk-awt.de<br />
HÄRTEREI KONGRESS 2013 – SPEZIAL<br />
5-2013 gaswärme international<br />
35
DATEN IM ÜBERBLICK<br />
HÄRTEREI KONGRESS 2013 – SPEZIAL<br />
Härterei<br />
Kongress 2013<br />
Daten im Überblick<br />
Ort<br />
Rhein-Main-Hallen Wiesbaden<br />
Rheinstraße 20<br />
65185 Wiesbaden<br />
Veranstalter<br />
Arbeitsgemeinschaft Wärmebehandlung und Werkstofftechnik<br />
e.V.<br />
Paul-Feller-Straße 1<br />
28199 Bremen / Germany<br />
Tel.: +49 (0) 421 / 5229339<br />
Fax: +49 (0) 421 / 5229041<br />
E-Mail: info@awt-online.org<br />
Internet: www.awt-online.org<br />
Öffnungszeiten<br />
Mittwoch, 09. Oktober 2013, 8:30 - 18:00 Uhr<br />
Donnerstag, 10. Oktober 2013, 8:30 - 17:00 Uhr<br />
Freitag, 11. Oktober 2013, 8:30 - 14:00 Uhr<br />
Teilnahmegebühren<br />
Gesamtvortragsveranstaltung € 690<br />
Teilnehmer aus Hochschulen und Referenten € 385<br />
Tageskarte € 460<br />
2-Tageskarte € 575<br />
Übertragbare Karte für Aussteller € 320<br />
■■<br />
Grundlagenseminar für Praktiker:<br />
Einzelseminar € 150<br />
Beide Seminare € 290<br />
Zahlung<br />
Die Teilnahmegebühr ist nach Erhalt der Rechnung/Anmeldebestätigung<br />
zu überweisen. Schecks werden nicht angenommen.<br />
Bei Buchungen direkt vor Ort im HK-Tagungsbüro<br />
können Sie bar, mit EC-Karte, Master Card oder Visa bezahlen.<br />
Die Eintrittskarte wird den Teilnehmern nach Bezahlung<br />
bis zum 25. September per Post zugesandt. Das Programmheft<br />
wird vor Ort ausgegeben. Bei Zahlungseingang nach<br />
dem 25. September 2013 wird die Eintrittskarte ebenfalls<br />
vor Ort hinterlegt.<br />
36 gaswärme international 5-2013
Praxishandbuch Härtereitechnik<br />
www.vulkan-verlag.de<br />
Anwendungen | Verfahren | Innovationen<br />
Das Praxishandbuch Härtereitechnik ist das neue Standardwerk für die<br />
Wärmebehandlungsbranche und Pflichtlektüre für jeden Ingenieur, Techniker<br />
und Planer, der sich mit der Projektierung oder dem Betrieb von Härtereianlagen<br />
befasst. Namhafte Experten der Branche beschreiben anschaulich<br />
und praxisgerecht die Fragestellungen und Sachverhalte, mit denen der<br />
moderne Härtereibetrieb täglich konfrontiert ist.<br />
Das Fachbuch thematisiert die Anwendungen Nitrieren und Nitrocarburieren,<br />
Einsatzhärten, Plasma- und Vakuumverfahren sowie Wärmebehandlung<br />
von Wälzlagern und Getrieben. Der Qualitätssicherung und Schadensanalytik<br />
sind eigene Kapitel gewidmet. Im Rahmen der stetig zunehmenden Bedeutung<br />
der Energieeffizienz findet auch hier eine fachgerechte Auseinandersetzung<br />
statt, unter Berücksichtigung von Umwelt- und Kostenfaktoren.<br />
Entstanden ist dieses praxisorientierte Nachschlagewerk auf Basis der Münchener<br />
Werkstofftechnikseminare, die jährlich über die neuesten Entwicklungen<br />
der Härterei-Branche informieren.<br />
Hrsg.: O. Irretier, A. Schreiner<br />
Neuerscheinung, ca. 350 Seiten, Farbdruck, Hardcover<br />
HÄRTEREI KONGRESS 2013 – SPEZIAL<br />
Vulkan-Verlag GmbH, Huyssenallee 52-56, 45128 Essen<br />
WISSEN FÜR DIE<br />
ZUKUNFT<br />
Vorteilsanforderung per Fax: +49 Deutscher 201 Industrieverlag 82002-34 GmbH | Arnulfstr. oder 124 abtrennen | 80636 München und im Fensterumschlag einsenden<br />
Ja, ich bestelle gegen Rechnung 3 Wochen zur Ansicht<br />
___ Ex. Praxishandbuch Härtereitechnik<br />
Neuerscheinung – ISBN: 978-3-8027-2387-2<br />
für € 100,-<br />
Preise verstehen sich zzgl. Versand.<br />
Firma/Institution<br />
Vorname, Name des Empfängers<br />
Straße / Postfach, Nr.<br />
Land, PLZ, Ort<br />
Telefon<br />
Telefax<br />
Antwort<br />
Vulkan-Verlag GmbH<br />
Versandbuchhandlung<br />
Postfach 10 39 62<br />
45039 Essen<br />
E-Mail<br />
Branche / Wirtschaftszweig<br />
Bevorzugte Zahlungsweise Bankabbuchung Rechnung<br />
Bank, Ort<br />
Widerrufsrecht: Sie können Ihre Vertragserklärung innerhalb von zwei Wochen ohne Angabe von Gründen in Textform (z.B.<br />
Brief, Fax, E-Mail) oder durch Rücksendung der Sache widerrufen. Die Frist beginnt nach Erhalt dieser Belehrung in Textform.<br />
Zur Wahrung der Widerrufsfrist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs oder der Sache an die Vulkan-Verlag GmbH,<br />
Versandbuchhandlung, Huyssenallee 52-56, 45128 Essen.<br />
Bankleitzahl<br />
Ort, Datum, Unterschrift<br />
Kontonummer<br />
PAPHHT2013<br />
Nutzung 5-2013 personenbezogener gaswärme Daten: international Für die Auftragsabwicklung und zur Pflege der laufenden Kommunikation werden personenbezogene Daten erfasst und gespeichert. Mit dieser Anforderung erkläre ich mich damit einverstanden, dass ich<br />
vom DIV Deutscher Industrieverlag oder vom Vulkan-Verlag per Post, per Telefon, per Telefax, per E-Mail, nicht über interessante, fachspezifische Medien und Informationsangebote informiert und beworben werde.<br />
Diese Erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.<br />
37
PROGRAMM<br />
HÄRTEREI KONGRESS 2013 – SPEZIAL<br />
Härterei<br />
Kongress 2013<br />
Programm<br />
Mittwoch, 9. Oktober 2013<br />
GRUNDLAGENSEMINAR FÜR PRAKTIKER<br />
9:00 - 10:30 Uhr<br />
Grundlagen des Induktionshärtens – Möglichkeiten<br />
und Grenzen der Prozessregelung beim induktiven<br />
Wärmen<br />
Hansjürg Stiele<br />
10:30 - 10:45 Uhr<br />
Kaffeepause<br />
10:45 - 12:15 Uhr<br />
Energiemanagementsysteme in Wärmebehandlungsbetrieben<br />
– EnMS nach ISO 50001 Energiekosteneinsparung<br />
und steuerliche Entlastungen<br />
Christoph Holzäpfel<br />
oder<br />
9:00 - 10:30 Uhr<br />
Energiemanagementsysteme in Wärmebehandlungsbetrieben<br />
– EnMS nach ISO 50001 Energiekosteneinsparung<br />
und steuerliche Entlastungen<br />
Christoph Holzäpfel<br />
10:30 - 10:45 Uhr<br />
Kaffeepause<br />
13:45 - 14:20 Uhr<br />
Übersichtsvortrag<br />
Steigende Anforderungen an das Endprodukt aus<br />
der Sicht der Stahlhersteller<br />
Christian Günther<br />
14:20 - 14:45 Uhr<br />
Umwandlungskinetik und Prozesssicherheit beim<br />
Schmieden von Bauteilen aus bainitischen Stählen<br />
Frederic Marchal<br />
14:45 - 15:10 Uhr<br />
Temperaturwechselverhalten von Qualitätswerkzeugstählen<br />
für den Druckguss<br />
Siegfried H. Wüst<br />
15:10 - 15:35 Uhr<br />
Einsatzhärten und Betriebseigenschaften von Nihaltigen<br />
und Ni-freien Einsatzstählen<br />
Antoine LeBigot<br />
15:35 - 15:55 Uhr<br />
Kaffeepause<br />
VERZUG<br />
Vorsitz: Dieter Liedtke, Marco Jost<br />
15:55 - 16:20 Uhr<br />
Eigenspannungs- und Verzugsentwicklung aufgrund<br />
induktiver Randschichthärtung – Identifizierung<br />
von Wirkmechanismen durch numerische<br />
Modellierung und Experimente<br />
Maximilian Schwenk<br />
16:20 - 16:55 Uhr<br />
Zerstörungsfreie Eigenspannungsanalyse von Stahlzylindern<br />
nach unterschiedlichen Prozessschritten<br />
vom Drahtziehen zum Induktionshärten<br />
Juan Dong<br />
10:45 - 12:15 Uhr<br />
Grundlagen des Induktionshärtens – Möglichkeiten<br />
und Grenzen der Prozessregelung beim induktiven<br />
Wärmen<br />
Hansjürg Stiele<br />
13:30 - 13:45 Uhr<br />
Eröffnung und Begrüßung<br />
Michael Lohrmann<br />
STAHLQUALITÄT<br />
Vorsitz:<br />
Michael Lohrmann, Berthold Scholtes<br />
16:55 - 17:20 Uhr<br />
Simulation des Anlassens von einem dickwandigen<br />
Bauteil aus X40CrVMo5-1<br />
Atilim Eser<br />
17:20 - 17:45 Uhr<br />
Vergleichende Untersuchung von Öl- und Polymerabschreckung<br />
hinsichtlich des Verzugs von dünnwandigen<br />
Wälzlagerringen<br />
Timo Wolfrath<br />
18:00 Uhr<br />
AWT-Mitgliederversammlung<br />
38 gaswärme international 5-2013
PROGRAMM<br />
Donnerstag, 10. Oktober 2013<br />
SCHMIEDEN<br />
Vorsitz:<br />
Jörg Kleff, Olaf Irretier<br />
9:00 - 9:25 Uhr<br />
EcoForge: Energieeffiziente Prozesskette von Hochleistungs-Schmiedebauteilen<br />
am Beispiel eines<br />
hochfesten, duktilen bainitischen (HDB) Stahls<br />
Martin Fischer<br />
9:25 - 9:50 Uhr<br />
Einfluss einer Kaltmassivumformung und Wärmebehandlung<br />
auf die Maß- und Formänderungen<br />
Dawid Nadolski<br />
9:50 - 10:15 Uhr<br />
Kaffeepause<br />
SICHERHEITSTECHNIK<br />
Vorsitz: Jörg Kleff, Olaf Irretier<br />
10:15 - 10:50 Uhr<br />
Übersichtsvortrag<br />
Sicherheitstechnik von Thermprozessanlagen<br />
Frank Treptow<br />
10:50 - 11:00 Uhr<br />
Verleihung des Paul-Riebensahm-Preises 2012 an<br />
Katharina Steineder<br />
Michael Lohrmann<br />
14:20 - 14:45 Uhr<br />
Mehr als Plasmanitrieren – gesteigerte Verschleißund<br />
Korrosionseigenschaften von Stahl durch Nitrier-<br />
und DLC-Beschichtungskombination<br />
Thomas Mueller<br />
14:45 - 15:10 Uhr<br />
Das ideale Abschreckmedium? – Charakterisierung<br />
neuartiger Flüssigkeiten für die Wärmebehandlung<br />
metallischer Werkstoffe<br />
Martin Beck<br />
15:10 - 15:30 Uhr<br />
Kaffeepause<br />
PROZESSÜBERWACHUNG UND PRODUKTQUALITÄT<br />
Vorsitz: Hans-Werner Zoch, Olaf Keßler<br />
15:30 - 16:05 Uhr<br />
Übersichtsvortrag<br />
Prozessüberwachung und -regelung im Wandel der<br />
Zeit<br />
Karl-Michael Winter<br />
16:05 - 16:30 Uhr<br />
Instrumentierte Kraft-Eindringprüfung an 20MnCr5<br />
zur Abschätzung der Einsatzhärtungstiefe und der<br />
mechanischen Eigenschaften der Randschicht<br />
Andree Irretier<br />
HÄRTEREI KONGRESS 2013 – SPEZIAL<br />
11:00 - 12:00 Uhr<br />
Plenarvortrag<br />
Living Prototyps: Innovationsimpulse aus der Natur<br />
Antonia B. Kesel<br />
12:00 - 13:20 Uhr<br />
Mittagspause<br />
ANLAGENTECHNIK UND BEHANDLUNGSMEDIEN<br />
Vorsitz: Franz Hoffmann, Klaus Löser<br />
13:20 - 13:55 Uhr<br />
Übersichtsvortrag<br />
Überblick und aktuelle Entwicklungen der Industrieofentechnik<br />
für die Wärmebehandlung von metallischen<br />
Bauteilen<br />
Olaf Irretier<br />
13:55 - 14:20 Uhr<br />
Anwendungsorientierte Ausführung der Heizkammer<br />
und Auslegung der Kühlgasströmung bei Einkammer-Vakuumöfen<br />
Björn Zieger<br />
16:30 - 16:55 Uhr<br />
Qualitätsbewertung von Schneidwaren durch Kurzzeit-Korrosionsprüfung<br />
Paul Rosemann<br />
16:55 - 17:20 Uhr<br />
Die Genauigkeit der berührungslosen Temperaturmessung<br />
bei der Randschicht-Wärmebehandlung<br />
Marko Seifert<br />
17:20 - 17:45 Uhr<br />
QASS-Risserkennung jetzt auch während des<br />
Härtens<br />
Ulrich Seuthe<br />
18:00 Uhr<br />
Empfang – Verleihung des Karl-Wilhelm-Burgdorf-<br />
Preises<br />
5-2013 gaswärme international<br />
39
PROGRAMM<br />
HÄRTEREI KONGRESS 2013 – SPEZIAL<br />
Freitag, 11. Oktober 2013<br />
THERMOCHEMISCHE BEHANDLUNGEN<br />
Vorsitz: Michael Jung, Peter Krug<br />
9:00 - 9:25 Uhr<br />
Schmiedegerecht nitrierte Gesenke<br />
Stefanie Hoja<br />
9:25 - 9:50 Uhr<br />
Nitrieren und Nitrocarburieren von hochfesten bainitischen<br />
Langprodukten<br />
Mirkka Lembke<br />
9:50 - 10:15 Uhr<br />
Untersuchungen zur Dauerfestigkeit carbonitrierter<br />
Proben<br />
Christoph Stöberl<br />
GEFÜGE UND EIGENSCHAFTEN<br />
Vorsitz: Michael Jung, Peter Krug<br />
10:15 - 10:40 Uhr<br />
Untersuchung des Lebensdauereinflusses nanokristalliner<br />
Randschichten bei schwingender Beanspruchung<br />
am Beispiel von spanend endbearbeitetem<br />
42CrMo4 V450<br />
Alexander Erz<br />
10:40 - 11:05 Uhr<br />
In-situ-Untersuchungen der martensitischen<br />
Umwandlung mit Synchrotronstrahlung – am Beispiel<br />
des Stahls 20MnCr5<br />
Jérémy Epp<br />
GEFÜGE UND EIGENSCHAFTEN<br />
Vorsitz: Winfried Gräfen, Hansjürg Stiele<br />
11:25 - 11:50 Uhr<br />
Eine neue kombinierte Randschichttechnologie für<br />
hochbeanspruchte Gusseisenwerkstoffe<br />
Anja Buchwalder<br />
11:50 - 12:15 Uhr<br />
Charakterisierung von widerstandspunktgeschweißten<br />
Aluminium-Stahl-Schweißlinsen<br />
Mario Säglitz<br />
12:15 - 12:40 Uhr<br />
Sprühkompaktieren zur Gradientenbildung in Werkzeugstahl<br />
für die Mikrokaltumformung<br />
Alwin Schulz<br />
12:40 - 13:05 Uhr<br />
Einstellung eines hohen Restaustenitgehaltes zur<br />
Nutzung des TRIP-Effektes in Aluminium legierten<br />
durchhärtenden Wälzlagerstählen<br />
Holger Surm<br />
13:05 Uhr<br />
Verkündung des Paul-Riebensahm-Preisträgers<br />
2013<br />
Peter Krug<br />
13:10 Uhr<br />
Schlusswort<br />
Michael Lohrmann<br />
11:05 - 11:25 Uhr<br />
Kaffeepause<br />
13:20 Uhr<br />
Ende der Veranstaltung<br />
Besuchen Sie uns auf dem<br />
HK 2013<br />
Vulkan-Verlag<br />
Halle 9 / Stand 905<br />
09. - 11. Oktober 2013<br />
Rhein-Main-Hallen,<br />
Wiesbaden<br />
40 gaswärme international 5-2013
INTERVIEW<br />
„Der Härterei Kongress bietet<br />
den Teilnehmern effektiven<br />
Wissenstransfer“<br />
Prof. Dr.-Ing. Berthold Scholtes ist stellvertretender Vorsitzender des Vorstands der<br />
AWT (Arbeitsgemeinschaft Wärmebehandlung und Werkstofftechnik). Im Interview mit<br />
der gwi – gaswärme international* spricht er über den im Oktober stattfindenden HärtereiKongress,<br />
aktuelle Trends und Entwicklungen in der Wärmebehandlung sowie die<br />
aktuellen Aktivitäten in der AWT.<br />
Herr Prof. Scholtes, in diesem Jahr findet mit dem 69.<br />
Härterei Kongress der wichtigste Branchentreff der<br />
deutschsprachigen Wärmebehandlungsbranche in<br />
Wiesbaden statt. Worauf dürfen sich die Fachbesucher<br />
dieses Jahr besonders freuen?<br />
Scholtes: Wie in jedem Jahr wird der HK und die parallel<br />
stattfindende Ausstellung den Akteuren aus Industrie und<br />
Wissenschaft an drei Tagen in einer sehr kompakten Form<br />
Gelegenheit geben, sich über aktuelle Entwicklungen im<br />
Bereich der Wärmebehandlung und Werkstofftechnik zu<br />
informieren, Kontakte zu knüpfen und sich mit Fachkollegen<br />
auszutauschen. Die Mischung aus Grundlagenseminaren,<br />
Informationen über die neuesten technischen Entwicklungen<br />
in der Anlagen- und Prozesstechnik sowie Berichten<br />
über aktuelle Forschungsergebnisse aus den Hochschulen<br />
und Forschungsinstituten schafft – zusammen mit der<br />
parallel stattfindenden Ausstellung – dazu eine ideale Plattform.<br />
Der HK ist inzwischen über den deutschsprachigen<br />
Raum hinaus sichtbar und die Beiträge werden simultan<br />
deutsch / englisch übersetzt.<br />
Welche thematischen Schwerpunkte setzen die Veranstalter<br />
in diesem Jahr?<br />
Scholtes: In diesem Jahr sind „Stahlqualität“, „Prozessüberwachung<br />
und Produktqualität“, „Anlagentechnik in der Wärmebehandlung“<br />
sowie „Sicherheitstechnik in der Wärmebehandlung“<br />
die Schwerpunktthemen. In allen Fällen gibt<br />
es dazu einführende Übersichtsvorträge durch ausgewiesene<br />
Fachleute. Dazu kommen als weitere Schwerpunkte<br />
„Verzug“, „Schmieden“, „Thermochemische Behandlungen“<br />
sowie eine ganze Reihe von Beiträgen über „Gefüge-Eigenschaften-Zusammenhänge“<br />
wärmebehandelter Zustände.<br />
Die Grundlagenseminare für Praktiker, die bei einem Besuch<br />
der Gesamtveranstaltung kostenlos sind, behandeln in<br />
HÄRTEREI KONGRESS 2013 – SPEZIAL<br />
„Wer erfolgreich im Wettbewerb<br />
bestehen will, muss<br />
die Ergebnisse von Forschung<br />
und Entwicklung konsequent<br />
umsetzen.“<br />
5-2013 gaswärme international<br />
41
INTERVIEW<br />
HÄRTEREI KONGRESS 2013 – SPEZIAL<br />
diesem Jahr die Grundlagen des Induktionshärtens und<br />
Energiemanagementsysteme in Wärmebehandlungsbetrieben.<br />
Mit Herrn Hansjürg Stiele und Herrn Christoph<br />
Holzäpfel wurden hier erfahrene Referenten gewonnen.<br />
Auf welchen Vortrag freuen Sie sich besonders? Warum?<br />
Scholtes: Mich persönlich interessieren vor allem die Vorträge<br />
zur Stahlqualität und zum Verzug am Mittwochnachmittag,<br />
weil ich mir von ihnen interessante und neueste<br />
Informationen zu diesen aktuellen Themen, die auch Forschungsaktivitäten<br />
in Kassel betreffen, verspreche. Und<br />
natürlich bin ich auch auf den Plenarvortrag von Frau Prof.<br />
Kesel am Donnerstagvormittag über „Living Prototyps:<br />
Innovationsimpulse aus der Natur“ sehr gespannt.<br />
Die Fachveranstaltung „Härterei-Kolloquium“ erhielt<br />
im letzten Jahr den neuen Namen „Härterei Kongress“<br />
sowie ein neues Corporate Design und eine neue Medienpräsenz.<br />
Wurden diese Änderungen vom Fachpublikum<br />
akzepiert?<br />
Scholtes: Vorstand und Geschäftsstelle der AWT haben<br />
in der letzten Zeit intensive Anstrengungen unternommen,<br />
die Professionalität der AWT-Tätigkeiten zu verbessern<br />
und für die Mitglieder einen noch stärkeren<br />
Nutzen zu generieren. Dazu gehört auch eine verbesserte<br />
Präsenz des HK in den Medien und eine sehr viel<br />
umfangreichere Information über Themen, Programm<br />
und Personen. Die Begriffe „Austausch, Wissen, Technik“<br />
umschreiben diese Zielsetzung prägnant. Insbesondere<br />
soll auch der Wissenstransfer über die Härtereikreise<br />
und die Fachausschüsse sowie durch Seminarangebote<br />
noch zielgerichteter und effektiver gestaltet und mit<br />
dem HK vernetzt werden. Das neue Corporate-Design<br />
ist letztendlich ein äußeres Zeichen dieser Aktivitäten,<br />
mit denen die Sichtbarkeit der AWT in Industrie und<br />
Wissenschaft und auch in der Öffentlichkeit insgesamt<br />
deutlich verbessert wird. Diese Veränderungen werden<br />
von den vielen in der AWT aktiv tätigen Personen und<br />
den Mitgliedern nachdrücklich unterstützt.<br />
Dieses Jahr findet der HK zum vorerst letzten Mal in Wiesbaden<br />
statt. Wie geht es im kommenden Jahr weiter?<br />
Scholtes: Der HK wird vom 22. bis 24. Oktober 2014 und<br />
auch in den darauffolgenden drei Jahren auf dem Gelände<br />
der Koelnmesse stattfinden, weil die Räumlichkeiten in<br />
Wiesbaden nicht mehr zur Verfügung stehen. Das große<br />
Messe- und Kongresszentrum in Köln bietet mit seinen<br />
guten Verkehrsanbindungen für alle Beteiligten exzellente<br />
Randbedingungen. Wie bisher werden Kongress und Fachausstellung<br />
in räumlicher Nähe zueinander stattfinden können,<br />
sodass die kontaktfördernde „HK-Atmosphäre“ erhalten<br />
bleibt und ein Wechsel zwischen Ausstellung und Vorträgen<br />
problemlos erfolgen kann. Die Schwerpunktthemen für<br />
2014 stehen schon fest. Sie lauten „Simulation von Wärmebehandlungsprozessen“,<br />
„Fertigung und Eigenspannungen“,<br />
Hochenergetische Wärmebehandlung“ sowie „Prozessintegration<br />
der Wärmebehandlung in die Fertigung“ und natürlich<br />
wird es wie immer weitere Vorträge über Innovationen<br />
auf dem Gebiet der Wärmebehandlung, Fertigungs- und<br />
Verfahrenstechnik und Grundlagenseminare geben.<br />
Welche Beweggründe sprechen für den neuen Standort?<br />
Scholtes: Die Koelnmesse ist sehr gut zu erreichen. Der<br />
Kongress wird konzeptionell und in seinem zeitlichen Ablauf<br />
wie bisher stattfinden, auch wieder mit einer Simultanübersetzung<br />
in deutscher und englischer Sprache. Für die<br />
Aussteller und die Besucher der Fachmesse haben sich<br />
die Verhältnisse sogar verbessert: Die Ausstellung kann<br />
komplett in einer Halle, direkt unterhalb des Kongresssaals<br />
stattfinden. Die Wege werden kürzer und es können auch<br />
größere und schwerere Exponate als bisher präsentiert werden.<br />
Parkflächen befinden sich unmittelbar auf dem Dach<br />
der Halle. Insgesamt sind also alle Randbedingungen gegeben,<br />
um auch zukünftig den Erfolg von HK und Ausstellung<br />
als größte Veranstaltung dieser Art in Europa zu sichern.<br />
Die AWT arbeitet eng mit internationalen Verbänden<br />
für die Wärmebehandlung zusammen. Gibt es dadurch<br />
einen direkten Mehrwert für die HK-Besucher?<br />
Scholtes: Dass eine Vernetzung in Wirtschaft und Wissenschaft<br />
über die Grenzen Deutschlands und auch über den<br />
deutschsprachigen Raum hinaus besteht, brauche ich an<br />
dieser Stelle sicher nicht zu betonen. Die HK-Besucher erhalten<br />
wichtige Fachinformationen aus dem Ausland und können<br />
andererseits potenzielle Kunden aus diesen Räumen direkt<br />
mit ihren Produkten und Innovationen ansprechen. Das gilt<br />
umgekehrt natürlich auch für die Besucher aus dem Ausland.<br />
Gerade für deutsche Firmen, die bei der Entwicklung<br />
von Wärmebehandlungstechnologien eine führende Rolle<br />
einnehmen, ist dieser Aspekt von besonderer Bedeutung.<br />
Die Simultanübersetzung der Kongressvorträge ist in diesem<br />
Zusammenhang sehr positiv aufgenommen worden und wird<br />
auch in Zukunft beibehalten.<br />
42 gaswärme international 5-2013
INTERVIEW<br />
Der Auftragseingang im deutschen Maschinen- und<br />
Anlagenbau ist in diesem Jahr leicht rückläufig. Wie<br />
ist die Stimmung in der Härterei-Branche? Wie sind die<br />
Aussichten für 2014?<br />
Scholtes: Ich glaube, niemand kann eine sichere Prognose<br />
für die vor uns liegende Zeit abgeben. Zu sehr wird die<br />
Entwicklung außerhalb Deutschlands und in den Wachstumsmärkten<br />
durch fachfremde oder politische Gesichtspunkte<br />
beeinflusst. In Teilen der Branche, beispielsweise<br />
bei Komponenten für Windkraftanlagen, ist das ja schon<br />
jetzt zu spüren. Wärmebehandlung und Werkstofftechnik<br />
spielen eine zentrale Rolle in der Wertschöpfung der<br />
metallverarbeitenden Industrie und sind daher für sehr<br />
viele unterschiedliche Unternehmen von Bedeutung.<br />
Umso mehr erkennt man in der Branche das Bemühen,<br />
durch kontinuierliche Produkt- und Prozessinnovationen<br />
Wettbewerbsvorteile zu gewinnen, um für alle möglichen<br />
Entwicklungen gewappnet zu sein. Kongress und Ausstellung<br />
auf dem HK spiegeln das auch in diesem Jahr wider.<br />
An den Hochschulen spüren wir einen ungebrochen hohen<br />
Bedarf an gut ausgebildeten Ingenieuren und die Zahl der<br />
Studienanfänger ist weiterhin sehr hoch.<br />
Was sind die derzeit treibenden Themen der Branche?<br />
Scholtes: Sehen Sie sich die Schwerpunktthemen in diesem<br />
und im kommenden Jahr an. Sie greifen wichtige<br />
Fragestellungen auf, die für die Wettbewerbsfähigkeit der<br />
Branche in der vor uns liegenden Zeit von hoher Bedeutung<br />
sind. Der Bogen spannt sich dabei von der Qualität der<br />
Ausgangsmaterialien über die Verbesserung, Kontrolle und<br />
Simulation der einzelnen Prozessschritte sowie die Weiterentwicklung<br />
der Anlagentechnik bis hin zu der Entwicklung<br />
neuer Verfahren. Letztendlich sind es nicht einzelne isolierte<br />
Fragestellungen, sondern es ist vielmehr das Zusammenwirken<br />
sehr vieler verschiedener Aspekte, welches über den<br />
wirtschaftlichen Erfolg der Branche entscheidet.<br />
ZUR PERSON<br />
Prof. Dr.-Ing. habil. Berthold Scholtes<br />
■■<br />
Geburtsdatum: 15. September 1950<br />
Akademische Ausbildung mit Abschluss<br />
■■<br />
Maschinenbau (1969-1973), Universität Karlsruhe<br />
(TH), Diplom; Betreuer: Prof. Dr. E. Macherauch<br />
Wissenschaftliche Abschlüsse<br />
■■<br />
Habilitation für das Fach „Werkstoffkunde“ an der<br />
Fakultät für Maschinenbau der Universität Karlsruhe<br />
(TH) 1990; Mentor: Prof. Dr. E. Macherauch<br />
■■<br />
Dr.-Ing.-Promotion (mit Auszeichnung), 1980;<br />
Betreuer: Prof. Dr. O. Vöhringer und Prof. Dr. E.<br />
Macherauch<br />
Beruflicher Werdegang<br />
■■<br />
1980-1993: Leiter des Röntgenlabors bzw. des<br />
Schwingfestigkeitslabors am Institut für Werkstoffkunde<br />
I der Universität Karlsruhe (TH)<br />
■■<br />
Seit 1993: Universitätsprofessor (C4) für „Werkstofftechnik<br />
- Metallische Werkstoffe“ im Fachbereich<br />
Maschinenbau der Universität Kassel<br />
natürlich ein besonderes Augenmerk darauf, dass ein gut<br />
ausgebildeter Nachwuchs für die Thematik der AWT und<br />
des HK interessiert und gewonnen wird. Die AWT unterstützt<br />
das seit Jahren und lädt Studierende verschiedener<br />
Hochschulen zu einem HK-Besuch ein.<br />
Herr Prof. Scholtes, wir bedanken uns für dieses Gespräch.<br />
HÄRTEREI KONGRESS 2013 – SPEZIAL<br />
Wo sehen Sie persönlich die größten Herausforderungen<br />
für die Branche und letztendlich für den HK der<br />
kommenden Jahre?<br />
Scholtes: Wer erfolgreich im Wettbewerb bestehen will,<br />
muss kontinuierlich die Ergebnisse von Forschung und Entwicklung<br />
in innovative Produkte und Prozesse umsetzen.<br />
Für den HK bedeutet dies, dass für die Besucher die Verbindung<br />
zwischen Grundlagen und Anwendungsorientierung<br />
in den Themen der Vorträge mit dem Ziel eines effektiven<br />
Wissenstransfers zum Ausdruck kommen muss. Wärmebehandlung<br />
und Werkstofftechnik sind wichtige Elemente der<br />
Fertigungsprozesskette und tragen damit wesentlich zu<br />
den Produktkosten und der Produktqualität bei. Wir werden<br />
sehr genau darauf achten, dass in den Fachausschüssen die<br />
richtigen Forschungsthemen initiiert und die Ergebnisse<br />
rasch transferiert werden. Als Hochschullehrer habe ich<br />
5-2013 gaswärme international<br />
43
PRODUKTVORSCHAU<br />
HÄRTEREI KONGRESS 2013 – SPEZIAL<br />
Die UBQ-Familie – Modularer Fertigungsansatz<br />
Die weltweite Zunahme in der<br />
Bauteilproduktion hat zu einer<br />
erhöhten Nachfrage nach Wärmebehandlungsanlagen<br />
geführt, die<br />
sowohl die heutigen Fertigungsanforderungen<br />
bewältigen können als<br />
auch für zukünftige Herstellungsprozesse<br />
einsetzbar sind. AFC-Holcroft<br />
bietet eine Vielzahl von Wärmebehandlungslösungen<br />
an und stellt<br />
eine der flexibelsten Wärmebehandlungsofenausstattungen<br />
in den Mittelpunkt:<br />
das UBQ-System (Universelle<br />
Mehrzweckkammerofen-Anlagen).<br />
Das Mehrzweckkammerofensystem<br />
ist in der Lage, eine Vielzahl von<br />
metallurgischen Verfahren durchzuführen.<br />
Es kann als alleinstehende Einheit<br />
oder komplette, vollautomatische<br />
Zelle geliefert werden, die in Parallelanlagen<br />
integriert ist. Dazu gehören<br />
Anlassöfen, Vorheizöfen, Sprühtauchwascher,<br />
Kühlstationen mit Gebläse<br />
und mehr; alle sind auf individuellen<br />
Kundenanforderungen zugeschnitten.<br />
Durch den modularen Aufbau<br />
können weitere Zellen für maximale<br />
Produktivität mit gleichbleibenden,<br />
reproduzierbaren metallurgischen<br />
Ergebnissen, hinzugefügt werden.<br />
Ein weiteres modulares und flexibles<br />
Produkt ist der endothermische Gasgenerator<br />
aus der AFC-Holcroft EZ-Serie<br />
mit einem wartungs- und bedienerfreundlichen<br />
Design. Ein 5:1 Umlegeverhältnis<br />
bietet enorme Einsparungen<br />
bei den Betriebskosten im Vergleich<br />
zu Stickstoff-Methanol; die Anlage<br />
amortisiert sich oft in bereits weniger<br />
als einem Jahr. Die endothermischen<br />
Gasgeneratoren können einzeln oder<br />
in Gruppen von bis zu drei Einheiten<br />
geliefert werden; dabei hat jede Einheit<br />
eine separate Plug&Play-Steuerung.<br />
Ist eine konstante Fertigung hoher<br />
Stückzahlen erforderlich, bietet AFC-<br />
Holcroft seinen klassischen Durchstoßofen<br />
für kontinuierlichen Durchsatz<br />
unter Schutzgasatmosphäre an.<br />
Dieser Durchstoßofen erlaubt die<br />
Kombination der Ofenkammern zu<br />
einer einzigen Kammer oder aber eine<br />
Trennung in mehrere Kammern zur<br />
unabhängigen Steuerung von Temperatur<br />
und Atmosphäre.<br />
AFC-Holcroft<br />
www.afc-holcroft.com<br />
Halle 1 / Stand 129<br />
Spezial-Reiniger für Lohn- und Betriebshärtereien<br />
Die Produktgruppe der Servidur<br />
Spezial-Reiniger von Burgdorf<br />
wurde erweitert. Neuentwicklungen,<br />
aber auch Weiterentwicklungen<br />
ergänzen das seit einiger Zeit bestehende<br />
Reiniger-Portfolio. Gestiegene<br />
Anforderungen an die Reinigungsprozesse<br />
sowie die Erfahrung<br />
aus vielfältigen Anwendungen der<br />
Servidur-Reiniger in den Lohn- und<br />
Betriebshärtereien fanden bei deren<br />
Entwicklung Berücksichtigung.<br />
Bei dem Servidur N310 handelt es<br />
sich um einen salzfreien mildalkalischen<br />
Reiniger, der insbesondere für<br />
die Bauteilreinigung nach der Wärmebehandlung<br />
(in Einzelfällen auch zur<br />
Vorreinigung) geeignet ist. Er zeichnet<br />
sich durch seine sehr gute Reinigungsleistung<br />
bei der Tauch-, Flut-, Spritz-,<br />
Ultraschall- und Hochdruckreinigung<br />
sowie seine gute Korrosionsschutzwirkung<br />
aus. Der Spezial-Reiniger ist frei<br />
von sekundären Aminen und nitrosierbaren<br />
Stoffen, seine Rückstände<br />
verdampfen rückstandsfrei ab Temperaturen<br />
von 180 °C.<br />
Bei dem Servidur K710 handelt es<br />
sich um einen neu entwickelten, leistungsstarken<br />
salzfreien Neutralreiniger<br />
mit einem sehr großen Einsatzbereich<br />
hinsichtlich der Anwendungstemperatur<br />
(20 bis 95 °C). Das Mittel besitzt<br />
eine gute Reinigungs- und Demulgierwirkung.<br />
Hervorzuheben ist die<br />
sehr geringe Schaumneigung (bereits<br />
ab 38 °C), die insbesondere für vakuumunterstützte<br />
Reinigungsprozesse<br />
von Vorteil ist. Darüber hinaus ermöglicht<br />
die Einstellung einer hohen Einsatztemperatur<br />
eine beschleunigte<br />
Trocknung durch die Eigenwärme<br />
der Bauteile. Dieser Reiniger eignet<br />
sich für die Tauch-, Spritz-, Flut- und<br />
Hochdruckreinigung. Seine Rückstände<br />
verdampfen rückstandsfrei<br />
bei Temperaturen ab 200 °C.<br />
Die beiden neuentwickelten Reinigungsprodukte<br />
ergänzen die Palette<br />
der Spezial-Reiniger sinnvoll und<br />
sind besonders auf die Verwendung<br />
zusammen mit Durixol Hochleistungs-<br />
Abschreckölen abgestimmt.<br />
Burgdorf GmbH<br />
www.burgdorf-kg.de<br />
Halle 9 / Stand 918<br />
44 gaswärme international 5-2013
PRODUKTVORSCHAU<br />
Temperaturregler für schnelle Prozesse<br />
Die Messung und Regelung von<br />
Temperaturen stellt eine der<br />
wichtigsten Aufgaben in der Prozessund<br />
Automatisierungstechnik dar. Eine<br />
genaue temperaturgeführte Regelung<br />
bestimmt maßgeblich die Materialeigenschaften<br />
und führt somit zur Verbesserung<br />
der Qualität und der Reduzierung<br />
von Ausschuss. Sensortherm<br />
erweitert seine Produktpalette um<br />
die Regulus Typen RD und RF. Beide<br />
Temperaturregler sind speziell auf<br />
die hohen Anforderungen der induktiven<br />
und konduktiven Erwärmung<br />
abgestimmt. Aufgrund der extrem<br />
schnellen Abtastzeit von 100 µs und<br />
den umfangreichen Steuerungs- und<br />
Überwachungsmöglichkeiten sind die<br />
Regler RD und RF selbst den schwierigsten<br />
Aufgaben gewachsen. Dies gilt<br />
insbesondere in Kombination mit den<br />
Sensortherm Pyrometern.<br />
Weitere Vorteile liegen in der<br />
messbereichsübergreifenden Regelung<br />
zwischen Thermoelement und<br />
Pyrometer. Die integrierte Auto-Tune<br />
Funktion ermöglicht das schnelle<br />
Auffinden der notwendigen Regelparameter.<br />
Für die Integration in Anlagen und<br />
zur Kommunikation mit übergeordneten<br />
Steuerungen stehen sechs digitale<br />
Eingänge, sieben digitale Ausgänge,<br />
der 0-10V Stellgrößenausgang,<br />
sowie eine<br />
serielle Schnittstelle<br />
und ein Profinet Modul zur Verfügung.<br />
Im Lieferumfang enthalten ist<br />
die umfangreiche Software Regulus<br />
II Win, die eine einfache Einstellung<br />
aller Parameter ermöglicht.<br />
Sensortherm GmbH<br />
www.sensortherm.de<br />
Foyer OG / Stand 09<br />
HÄRTEREI KONGRESS 2013 – SPEZIAL<br />
WS innovativ: Der neue WS rekumat® s<br />
mit Spaltstrom-Rekuperator.<br />
Ein leistungsstarker und hoch effizienter<br />
WS Gasbrenner der nächsten Generation:<br />
– Neue patentierte WS Brenner-Technologie.<br />
– Wirkungsgrad und Abgastemperaturen<br />
sind nahezu identisch mit Regenerativbrennern.<br />
– Energieeinsparung von 10 bis 15% im Vergleich<br />
zu Brennern mit Rippenrekuperator.<br />
– Einsatzbereit für Strahlrohroder<br />
direkte Beheizung.<br />
Innovative WS Brenner-Technologie<br />
rekumat® s mit Spaltstrom-Rekuperator.<br />
WS Wärmeprozesstechnik GmbH<br />
Dornierstraße 14 · d-71272 Renningen / Germany · Tel.: +49 (71 59) 16 32-0 · Fax: +49 (71 59) 27 38 · E-mail: ws@flox.com<br />
WS Inc.<br />
5-2013 gaswärme international<br />
8301 West Erie Avenue · Lorain · OH 44053/USA · Tel.: +1 (440) 365 80 29 · Fax: +1 (440) 960 5454 · E-mail: wsinc@flox.com<br />
45
PRODUKTVORSCHAU<br />
HÄRTEREI KONGRESS 2013 – SPEZIAL<br />
Schutzgasatmosphären für die Wärmebehandlung<br />
Bei der Wärmebehandlung ist die<br />
Kombination aus effizienter Technologie<br />
und dem optimalen Einsatz<br />
technischer Gase entscheidend für<br />
Qualität und Wirtschaftlichkeit des<br />
Prozesses. Mit ALNAT bietet Air<br />
Liquide ein umfassendes Programm<br />
maßgeschneiderter Lösungen für die<br />
unterschiedlichsten Aufgaben an.<br />
Die Wärmebehandlung metallischer<br />
Bauteile ist ein wichtiger Faktor<br />
innerhalb der Fertigungskette,<br />
da sie die mechanischen und chemischen<br />
Eigenschaften der späteren<br />
Bauteile beeinflusst. Abhängig vom<br />
Werkstoff, der Ofenanlage und den<br />
gewünschten Bauteileigenschaften<br />
kommen unterschiedlichste Gase<br />
und Verfahren zum Einsatz.<br />
Neben dem Markengasprogramm<br />
ALNAT , das Anwendern europaweit<br />
eine zuverlässige Qualität bietet,<br />
haben Menge und Zusammensetzung<br />
der Gasgemische an den<br />
verschiedenen Einspeisestellen der<br />
Ofenanlage entscheidenden Einfluss<br />
auf das Ergebnis der Wärmebehandlung.<br />
Dieses Know-how – was<br />
muss wann, an welcher Stelle und in<br />
welcher Menge in den Ofen? – hat<br />
Air Liquide in den unterschiedlichen<br />
ALNAT -Verfahren gebündelt, welche<br />
die gesamte Bandbreite der Wärmebehandlung<br />
abdecken.<br />
Die ALNAT -Gase Stickstoff,<br />
Argon und Wasserstoff sind bezüglich<br />
Lieferform und maximalem<br />
Gehalt an Verunreinigungen auf<br />
die Anforderungen der Wärmebehandlung<br />
von Eisenwerkstoffen<br />
abgestimmt, sodass während des<br />
Prozesses keine unerwünschten<br />
Reaktionen zwischen dem Bauteil<br />
und der Ofenatmosphäre auftreten.<br />
Im Rahmen eines Ofenaudits<br />
wird die Schutzgasatmosphäre in<br />
der Ofenanlage des Kunden an verschiedenen<br />
Stellen gemessen. Damit<br />
kann die Zusammensetzung der<br />
Atmosphäre (typische Bestandteile<br />
in der Wärmebehandlung: Wasserstoff,<br />
Kohlenmonoxid, Methan, Kohlendioxid<br />
und Restfeuchte) hinsichtlich<br />
angestrebter Produktivität und<br />
Wirtschaftlichkeit beurteilt werden.<br />
Hinzu kommen die Betrachtung der<br />
Arbeitsweise des Bedienpersonals<br />
sowie der Zustand des Ofens sowie<br />
die Beurteilung der näheren Umgebung<br />
der Wärmebehandlungsanlage.<br />
Diese Daten bilden die Grundlage<br />
für die Bewertung des Wärmebehandlungsprozesses<br />
und der<br />
Ofenanlage. Sie helfen dabei, frühzeitig<br />
Fehlerquellen aufzudecken<br />
und kritische Punkte bezüglich der<br />
Arbeitssicherheit aufzudecken. Die<br />
Durchführung des Audits ermöglicht<br />
es dem Betreiber, das Optimierungspotenzial<br />
seiner Anlage zu erkennen<br />
und sicherheitsrelevante Faktoren<br />
abzustellen.<br />
Risserkennung während des Härtens<br />
Mit der Messtechnik von Qass<br />
können im Material auftretende<br />
Risse erkannt werden, während sie<br />
entstehen. Die Rissprüfverfahren des<br />
Unternehmens basieren auf Körperschall,<br />
der mit hoch entwickelten Analysealgorithmen<br />
erkennbar gemacht<br />
wird. Kontinuierliche Spektralanalyse<br />
und Hochfrequenz-Impulsmessung<br />
(HFIM) erlauben den Blick in Bauteil<br />
und Fertigungsprozess. Damit wird die<br />
Qass-Risserkennung nun auch beim<br />
Induktionshärten möglich. Insbesondere<br />
beim Abschrecken können große<br />
Spannungen auftreten, die zu Mikround<br />
Makrorissen führen können. Jeder<br />
dieser Risse setzt spontan Impulsenergie<br />
frei. Diese Impulse werden überlagert<br />
von Arbeitsgeräuschen des<br />
Prozesses wie Strukturschwingungen<br />
durch z. B. induktiv eingebrachte<br />
elektromagnetische Wechselkräfte,<br />
Anregung durch Gasbrenner, Kühlwassergeräusche,<br />
Antriebsgeräusche,<br />
Schrumpfungsdruckwellen usw. Qass<br />
ist es nun für viele Anwendungen<br />
Air Liquide Deutschland GmbH<br />
www.airliquide.de<br />
Halle 1 / Stand 122<br />
gelungen, die verschiedenen Signalquellen<br />
zu unterscheiden und insbesondere<br />
die Rissemissionen von den<br />
sonstigen typischen Prozesssignalen<br />
zu trennen. Dies erlaubt die automatisierte<br />
Bestimmung wirtschaftlicher<br />
und produktiver Prozesseinstellungen<br />
und auch die Induktionsenergie kann<br />
bewertet werden.<br />
Qass GmbH<br />
www.qass.net<br />
Halle 3 / Stand 324<br />
46 gaswärme international 5-2013
PRODUKTVORSCHAU<br />
Thermoelement für Lackhärtung im Autobau<br />
Datapaq hat in enger Zusammenarbeit<br />
mit der Automobilindustrie<br />
sein MicroMag-Thermoelement<br />
weiter verbessert. Das MicroMag-<br />
Thermoelement wird mit dem Temperaturüberwachungssystem<br />
Oven<br />
Tracker XL2 in Lackierprozessen eingesetzt.<br />
Die neue gekapselte Magnetbauart<br />
gewährleistet selbst beim<br />
direkten Einsatz auf frisch lackierten<br />
oder KTL-beschichteten Oberflächen<br />
eine hohe Zuverlässigkeit.<br />
Der Magnet kann nicht beschädigt<br />
werden oder verloren gehen, wenn<br />
der Fühler nach Abschluss des Härtungsprozesses<br />
entfernt wird. Das<br />
Miniaturthermoelement eignet sich<br />
sowohl für Oberflächen- als auch<br />
für Luftmessungen. Es verwendet<br />
modernste Samarium-Cobalt-Magnettechnologie<br />
und lässt sich in den<br />
kleinsten Öffnungen platzieren. Daher<br />
ist es auch für schwer zugängliche<br />
Karosseriebereiche eine geeignete<br />
Lösung. Durch seine geringe thermische<br />
Masse erreicht MicroMag ähnlich<br />
schnelle Ansprechzeiten wie<br />
Thermoelemente mit<br />
offenen Anschlüssen.<br />
Dabei lässt es sich schnell und<br />
einfach an eisenhaltigen Trägermaterialien<br />
anbringen. Trotz seiner<br />
kompakten Maße mit nur 17 mm im<br />
Durchmesser bietet der Magnet sicheren<br />
Halt bis zu den Höchsttemperaturen,<br />
die in Lackhärtungsprozessen<br />
auftreten. Ein Aluminiumgriffstück<br />
ermöglicht eine robuste Handhabung<br />
auch mit Handschuhen, lässt sich bei<br />
Bedarf jedoch abnehmen, um der<br />
spezifischen Anwendung gerecht zu<br />
werden.<br />
Datapaq GmbH<br />
www.datapaq.com<br />
Foyer OG / Stand 1201<br />
HÄRTEREI KONGRESS 2013 – SPEZIAL<br />
Flexibler Einsatz<br />
modularer Wärmebehandlungsanlagen<br />
Die modulare Bauweise der Wärmebehandlungsanlage<br />
ICBP ®<br />
FLEX ermöglicht die Anpassung an<br />
vielfältige Kundenanforderungen. Die<br />
Anlage verfügt über die Produktivität<br />
eines Durchlaufofens, erlaubt aber<br />
durch den modularen Aufbau mehr<br />
Flexibilität und bietet zugleich alle<br />
Vorteile der LPC-Technologie.<br />
Durch die eine bis zehn Behandlungskammern<br />
kann die Anlage<br />
genau an die jeweiligen Produktionsansprüche<br />
angepasst werden.<br />
Zudem benötigt die ICBP ® FLEX eine<br />
geringere Standfläche im Vergleich zu<br />
atmosphärischen Linien. Das einfache<br />
Konzept mit Vakuumtransferkammer<br />
erfordert keinen dichten Abschluss für<br />
die Be- und Entladung der Chargen.<br />
Für sehr hohe Produktionsmengen<br />
hat ECM Technologies die modulare<br />
Anlage ICBP ® JUMBO entwickelt. Sie<br />
verfügt über vier bis zwölf oder mehr<br />
unabhängige Behandlungskammern<br />
mit druckdichten Türen und kann<br />
für spezielle Anforderungen auch<br />
mit separierten Kammern (Luft- und<br />
Raumfahrt Normen: AMS 2750 E)<br />
ausgestattet werden. Des Weiteren<br />
besitzt die Anlage eine bewegungslose<br />
Abschreckkammer sowie ein<br />
beheiztes Vakuumtransportmodul<br />
(VMTH).<br />
Durch die modulare Bauweise der<br />
beiden Anlagen ICBP ® FLEX und ICBP ®<br />
JUMBO können sie leicht um zusätzliche<br />
Abschreck- oder Behandlungskammern<br />
erweitert werden.<br />
ECM Technologies Technisud<br />
www.ecm-furnaces.com<br />
Halle 4 / Stand 428<br />
5-2013 gaswärme international<br />
47
PRODUKTVORSCHAU<br />
HÄRTEREI KONGRESS 2013 – SPEZIAL<br />
Prozesssysteme für diverse Wärmebehandlungsanlagen<br />
Mit den neuentwickelten demig<br />
Reglern DE-VX 4600 können<br />
u. a. auch kleinere Wärmebehandlungssysteme<br />
mit allen Funktionen<br />
in die Leitsystemtechnik des prosys/2<br />
integriert werden.<br />
Die kompakten Regelungssysteme<br />
wurden mit modernster netzwerkfähiger<br />
Hardwaretechnik ausgestattet,<br />
verfügen über eine integrierte SPS<br />
und einer Vielzahl von Regelungsalgorithmen<br />
und Sonderfunktionen.<br />
Hierbei wurde gleichzeitig an der<br />
Kompatibilität mit den übrigen Prozessreglern<br />
der demig Regler-Familien<br />
DE-VR 4008 und DE-VX 4100 festgehalten.<br />
Das bedeutet, dass alle Projekte<br />
mit der gleichen Konfigurations-<br />
Software erstellt werden können und<br />
bestehende Projekte lediglich durch<br />
Änderungszuweisungen der digitalen<br />
und analogen E/A sowie geringfügige<br />
Anpassungen der Schaubilder direkt<br />
einsetzbar sind. Ebenso ist eine einheitliche<br />
Bedienfunktion gegeben,<br />
die eine weitere Bedienereinweisung<br />
unnötig macht.<br />
Trotz kompaktem Aufbau sind<br />
die Regler DE-VX 4600 mit analogen<br />
(I 8/O 4) und digitalen Ein- und<br />
Ausgängen (alternativ 64 oder 128)<br />
ausgestattet und eignen sich daher<br />
für eine Vielzahl von verfahrenstechnischen<br />
Anlagentypen. Leistungsfähige<br />
Intel Atom Prozessoren<br />
(Multi-Threading<br />
fähig) regeln schnellste<br />
Prozesse und führen<br />
dabei komplizierteste<br />
Berechnungen durch.<br />
Die Kombination<br />
mit der integrierten<br />
SPS erlaubt den Einsatz<br />
dort, wo anspruchsvolle,<br />
komplexe Regelungs-<br />
und Automatisierungs-Aufgaben<br />
zu lösen sind,<br />
z. B. in der Wärmebehandlung von<br />
Metallen, Glas und Keramik sowie in<br />
der chemischen, Klima- und Lebensmittel-Industrie.<br />
demig Prozessautomatisierung<br />
GmbH<br />
www.demig.de<br />
Halle 9 / Stand 930<br />
Energieeffiziente Wärmebehandlungsprozesse<br />
Elino Industrie-Ofenbau GmbH<br />
konzipiert, konstruiert und fertigt<br />
Durchlaufanlagen unter anderem<br />
in Form von Rollenherd- und Paternosteröfen<br />
sowie Kettenförderöfen.<br />
Gegossene Bauteile wie Zylinderköpfe,<br />
Motorblöcke, Strukturbauteile sowie<br />
Achsaufhängungen werden ebenso<br />
warmbehandelt, wie auch kaltverformte<br />
Aluminiumprofile und bearbeitete<br />
Bauteile. Eine sehr genaue Temperaturführung<br />
beim Warmauslagern und<br />
Lösungsglühen ist absolut unabdingbar.<br />
Die Abschreckprozesse nach dem<br />
Lösungsglühen realisiert das Unternehmen<br />
nach Kundenwunsch durch Wasser-,<br />
Polymer- oder<br />
Luftabschrecken.<br />
Elino verfügt<br />
über langjährige<br />
Erfahrungen und<br />
eine Vielzahl von<br />
neuesten Konstruktionen<br />
für Prozesse<br />
unter Luftatmosphäre<br />
und für<br />
gasdichte Sonderkonstruktionen<br />
mit Prozessgasen<br />
wie z. B. Argon<br />
oder Stickstoff. Die Optimierung der<br />
Energieverbräuche der Anlagen steht<br />
seit jeher im Fokus des Unternehmens.<br />
Je nach Prozessbedingungen können<br />
Wärmebehandlungen bis zu 1.000 °C<br />
durchgeführt werden.<br />
Die thermische Abluft- und<br />
Abgasreinigung gehört in vielen<br />
Bereichen ebenfalls zum Leistungsumfang.<br />
Auf Basis der in der firmeneigenen<br />
Technikumsanlage ermittelten<br />
Prozessparameter kann Elino<br />
ein Upscaling für Industrieanlagen<br />
durchführen, aber auch Versuche für<br />
neue Produkte fahren.<br />
Elino Industrie-Ofenbau GmbH<br />
www.elino.de<br />
Halle 3 / Stand 307<br />
48 gaswärme international 5-2013
PRODUKTVORSCHAU<br />
CFC-Hybridsystem<br />
optimiert Hochtemperaturanwendungen<br />
Wo im Bereich der Hochtemperaturanwendungen<br />
früher klassische<br />
Stahl- und Gussroste eingesetzt<br />
wurden, sind heute Chargiergestelle<br />
aus Carbonfaser-Composites die<br />
erste Wahl. Die hohe Belastbarkeit<br />
bei gleichzeitig extremer Verzugsfestigkeit<br />
sind die entscheidenden<br />
Argumente für den Einsatz von Carbonwerkstoffen,<br />
die insbesondere<br />
bei automatisierten Prozessen zum<br />
Tragen kommen. Die geringe Dichte<br />
und das geringe Gewicht von kohlenstofffaserverstärktem<br />
Kohlenstoff<br />
vereinfacht nicht nur das Handling,<br />
sondern stellt auch eine sehr gute<br />
Energiebilanz gegenüber Stahlgestellen<br />
und Gussgestellen sicher.<br />
GTD Graphit Technologie GmbH<br />
bietet als optimale Lösung für Temperaturen<br />
von über 1.000 °C ein CFC-Hybridsystem,<br />
das die besonderen Eigenschaften<br />
von CFC und Keramik in der<br />
Wärmebehandlung kombiniert. Dieses<br />
europäisch patentierte System berücksichtigt<br />
sowohl die<br />
spezifischen Eigenschaften<br />
als auch die<br />
unterschiedlichen<br />
Ausdehnungskoeffizienten<br />
der behandelten<br />
Werkstoffe. Die<br />
Schwalbenschanz-<br />
Führung der Keramik<br />
ermöglicht zudem die<br />
Anbringung an einer<br />
Wand, ohne dass die<br />
Keramik herausfallen<br />
kann. Das bedeutet,<br />
dass auch Teile aufrecht<br />
chargiert werden können, die sich<br />
an der Wand abstützen, wie beispielsweise<br />
Turbinenflügel mit unterschiedlichen<br />
Schwerpunkten. Weitere Vorteile<br />
des Hybridsystems sind die Verzugsfreiheit,<br />
eine leichte Bauweise für besseres<br />
Handling, eine sehr gute Energiebilanz,<br />
die die Produktionskosten senkt sowie<br />
ein dauerhafter Schutz vor Kontaktreaktionen<br />
und Aufkohlen.<br />
GTD Graphit Technologie GmbH<br />
www.gtd-graphit.de<br />
Halle 1 / Stand 108a<br />
HÄRTEREI KONGRESS 2013 – SPEZIAL<br />
Erweiterte Auswertungs-Software<br />
In der neuesten Version der Thermal<br />
View Plus Auswertungssoftware<br />
für die PhoenixTM Temperaturmess-<br />
Systeme lassen sich jetzt TUS Messungen<br />
soweit automatisieren, dass<br />
das Erreichen der Soll-Temperaturen<br />
in Echtzeit festgestellt wird und<br />
die Gleichmäßigkeitsuntersuchung<br />
beginnt. Am Ende der Messung<br />
wird die Auswertung gemäß den<br />
AMS2750 Vorgaben automatisch<br />
generiert. Zusammen mit 20 Messfühlern<br />
an einem Datenlogger lassen<br />
sich Gleichmäßigkeitsuntersuchungen<br />
schnell und kostengünstig auch<br />
in großen Öfen durchführen.<br />
Durch die Berücksichtigung der<br />
Kalibrierdaten im Programm kann der<br />
Datenlogger jetzt z. B. im werksinternen<br />
Labor<br />
kalibriert und die<br />
ermittelten Offsets<br />
in die neue<br />
Software eingegeben<br />
werden.<br />
Da der Logger<br />
zudem auch mit<br />
Standardbatterien<br />
betrieben<br />
wird, ergibt sich<br />
ein System mit minimalen Wartungskosten.<br />
Die Messung kann online per<br />
Funktelemetrie erfolgen, wobei die<br />
Reichweite der Datenübertragung<br />
mithilfe von Repeatern so erweitert<br />
werden kann, dass der empfangende<br />
PC an einem sicheren Ort aufgestellt<br />
werden kann.<br />
Alle Hochtemperatur-Hitzeschutzbehälter<br />
(Baureihe TS02) lassen sich<br />
für den Betrieb bei Überdruck (bis zu<br />
20 bar Stickstoff / Helium) und hohen<br />
Gasgeschwindigkeiten aufrüsten und<br />
sind so optimal für Gleichmäßigkeitsoder<br />
Profilmessungen in Vakuumöfen<br />
geeignet. Optional können diese<br />
Systeme auch mit einer Sandwich-<br />
Isolation für einen erweiterten Temperaturbereich<br />
bis 1.200 °C geliefert<br />
oder individuell auf die Kundenanforderungen<br />
zugeschnitten werden.<br />
PhoenixTM GmbH<br />
www.phoenixtm.de<br />
Halle 3 / Stand 327a<br />
5-2013 gaswärme international<br />
49
PRODUKTVORSCHAU<br />
HÄRTEREI KONGRESS 2013 – SPEZIAL<br />
Neue Low-NO X -Lösung<br />
Eine Neuentwicklung von Elster<br />
Kromschröder sorgt für eine deutliche<br />
Reduzierung der thermischen<br />
NO X -Bildung bei EIN/AUS-getakteten<br />
Hochgeschwindigkeitsbrennern. Die<br />
patentierte Low-NO X -Lösung menox ®<br />
besteht aus dem neuen Brennertyp<br />
BIC...M, der in Verbindung mit einer<br />
speziellen Regelungstechnik in zwei<br />
Betriebsarten arbeiten kann: Im konventionellen<br />
Flammenbetrieb bei<br />
niedrigen Ofentemperaturen<br />
und im<br />
Low-NO X -Modus<br />
menox ® mit flammenloser Verbrennung<br />
bei höheren Ofentemperaturen.<br />
Mithilfe von menox ® können die<br />
NO X -Werte auch bei 1.200 °C Ofenraumtemperatur<br />
und 450 °C Warmluft<br />
auf unterhalb von 150 mg/m³<br />
(bez. 5 % O 2 ) gesenkt werden – und<br />
dieses ohne aufwendige zusätzliche<br />
Verrohrungen. Die Methode ist damit<br />
bestens für Wärmebehandlungsprozesse<br />
geeignet; der hohe Austrittsimpuls<br />
und die Rundum Taktsteuerung<br />
ermöglichen eine vorteilhafte Temperaturgleichmäßigkeit.<br />
Zum Aufheizen des Ofens arbeitet<br />
der Brenner im konventionellen<br />
Flammenbetrieb. Das zündfähige<br />
Gas-Luft-Gemisch wird mit einem<br />
elektrischen Zündfunken entzündet<br />
und verbrennt innerhalb und außerhalb<br />
des keramischen Brennerrohres.<br />
Dabei überwacht eine Ionisationselektrode<br />
das Vorhandensein der Flamme<br />
gemäß EN 746-2.<br />
Oberhalb einer Brennraumtemperatur<br />
von 850 °C kann über einen<br />
Sicherheitstemperaturwächter<br />
(STW) und eine speziell modifizierte<br />
Brennersteuerung BCU 465.<br />
menox eine Umschaltung in den<br />
Low-NO X -Modus menox ® erfolgen.<br />
Hierbei wird der Brenner zunächst<br />
ausgeschaltet und anschließend in<br />
der neuen Betriebsart wieder gestartet:<br />
In diesem Modus werden Gasventil<br />
und Luftstellglied geöffnet,<br />
ohne dass der elektrische Zündfunke<br />
ausgelöst wird. Gas und Luft werden<br />
über die gleichen Anschlüsse wie im<br />
Flammenbetrieb zugeführt. Es erfolgt<br />
aber keine Zündung in dem keramischen<br />
Brennerrohr, sondern vielmehr<br />
wird die Verbrennung in den Ofen<br />
verlagert. Im menox ® -Modus laufen<br />
die Oxidationsreaktionen ohne sichtbare<br />
Flamme ab. Verglichen mit dem<br />
konventionellen Flammenbetrieb ist<br />
die Reaktionszone größer und die<br />
Reaktionsdichte geringer. Hierdurch<br />
werden die für hohe NO X -Werte verantwortlichen<br />
Spitzentemperaturen<br />
vermieden; der NO X -Ausstoß vermindert<br />
sich dadurch erheblich.<br />
Obwohl abhängig von der Brennraumtemperatur<br />
zwei Betriebsarten<br />
realisiert werden können, ist jeweils<br />
nur ein Anschluss für Brenngas und<br />
Brennluft vorhanden. Durch die Baugleichheit<br />
mit dem BIC-Brenner erlauben<br />
die identischen Abmessungen<br />
des Brennergehäuses vom BIC…M<br />
auch die Umrüstung von vorhandenen<br />
Installationen mit konventionellen<br />
BIC-Brennern. Der Brenner BIC…M ist<br />
dabei in verschiedenen Längenabstufungen<br />
erhältlich, wodurch eine flexible<br />
Anpassung an unterschiedliche<br />
Ofenwandstärken möglich ist.<br />
Elster GmbH<br />
www.kromschroeder.de<br />
Foyer OG / Stand 06<br />
Vertrieb von Glüh- und Härteofenanlagen<br />
Der Unternehmensverbund der Industrieofen- und<br />
Härtereizubehör GmbH Unna (IHU) befasst sich<br />
mit der Herstellung und dem Vertrieb von Glüh- und<br />
Härteofenanlagen sowie deren Zubehör und Ersatzteile<br />
sämtlicher Ofenfabrikate. Ebenfalls führt der Unternehmensverbund<br />
Wartungen und Reparaturen an diesen<br />
Anlagen durch. Die Produktpalette beinhaltet ferner<br />
Abschreckmittel, Isoliermittel gegen Aufkohlung und<br />
Aufkohlungsflüssigkeiten. Ein weiterer Bereich der Fertigungsmöglichkeiten<br />
bezieht sich auf Stahlkonstruktionen<br />
und den Apparatebau.<br />
Industrieofen- und Härtereizubehör GmbH Unna<br />
www.ihu.de<br />
Halle 1 / Stand 135<br />
50 gaswärme international 5-2013
PRODUKTVORSCHAU<br />
Effektives Prozessmanagement<br />
durch Einphasen-Leistungssteller<br />
Auf dem Härtereikongress 2013<br />
stellt Invensys Eurotherm den<br />
neuen Einphasen-Leistungssteller<br />
EPack vor. Dieses innovative, leistungsfähige<br />
und kompakte Gerät<br />
verfügt über die neusten Technologien<br />
und bietet damit ein effektives<br />
Prozessmanagement und signifikante<br />
Reduzierungen der Energiekosten. Bei<br />
der Entwicklung des Leistungsreglers<br />
wurde viel Wert auf die grundlegenden<br />
Kundenwünsche gelegt, wie<br />
z. B. die Reduzierung der laufenden<br />
Betriebskosten bei gleichzeitiger<br />
Erhaltung des Ertrags und der Produktqualität.<br />
Der EPack Leistungssteller<br />
unterstützt eine breite Reihe von<br />
Betriebs- und Lastarten und garantiert<br />
damit für jede Anwendung die optimale<br />
Energieversorgung. Das erhöht<br />
die Präzision und die Wiederholbarkeit<br />
des Prozesses und bedeutet eine bessere<br />
Produktqualität mit geringeren<br />
Ausfallzeiten und weniger Ausschuss.<br />
Gleichzeitig können die Energiekosten<br />
erheblich reduziert werden: Ein<br />
optimiertes Management des Leistungsverbrauchs<br />
reduziert Spitzen<br />
und verbessert die Bedingungen für<br />
den Energievertrag. Fortschrittliche<br />
und intelligente Betriebsarten bieten<br />
eine erhebliche Verbesserung des Leistungsfaktors,<br />
ohne nachteilige Effekte<br />
für die Produktivität oder Qualität.<br />
Tarife und Sanktionen werden oftmals<br />
durch den Leistungsfaktor der Anlage<br />
bestimmt. Hierbei sind weitere Einsparungen<br />
von Energiekosten möglich.<br />
Der EPack Leistungssteller stellt auf<br />
dem farbigen Frontdisplay umfangreiche<br />
Prozessinformationen zur Verfügung,<br />
wie zum Beispiel Messdaten,<br />
Energieverbrauchsanzeige sowie<br />
Informationen<br />
zur Diagnose<br />
und Fehlererkennung.<br />
Die Daten<br />
sind auch über<br />
Ethernet abrufbar,<br />
bzw. können über<br />
Ethernet übertragen<br />
werden.<br />
ice & vorbeugende Instandhaltung<br />
Invensys Systems GmbH,<br />
Eurotherm<br />
www.eurotherm.de<br />
Halle 1 / Stand 133<br />
andsetzung und Überprüfung von Sauerstoffden<br />
(auf Wunsch<br />
® Service mit Service Service & vorbeugende Prüfzertifikat<br />
& vorbeugende & vorbeugende Instandhaltung<br />
gem. CQI9)<br />
Instandhaltung<br />
Instandhaltung<br />
& und e vorbeugende Instandhaltung<br />
TUS entsprechend Service Instandhaltung<br />
vorbeugende AMS2750D Instandhaltung<br />
und CQI9<br />
rprüfung und Einstellung von Ofenatmosphären<br />
Instandsetzung Instandsetzung Instandsetzung und und Überprüfung<br />
und Überprüfung und Überprüfung von von Sauerstoffsondesonden<br />
Instandsetzung von (auf Sauerstoff-<br />
und Überprüfung mit von Sauerstoff-<br />
von Sauerstoffsondesonden<br />
(auf Wunsch<br />
von Sauerstoff-<br />
rüfung<br />
tzung<br />
von<br />
und<br />
Sauerstoffüfzertifikat<br />
Überprüfung<br />
(auf Wunsch (auf Wunsch mit Prüfzertifikat<br />
mit Prüfzertifikat mit Prüfzertifikat gem. CQI9)<br />
erheitsüberprüfungen<br />
gem. gem. CQI9) CQI9)<br />
uf Wunsch<br />
gem.<br />
mit Prüfzertifikat SAT CQI9)<br />
SAT sonden und und (auf TUS gem. Wunsch CQI9) mit Prüfzertifikat gem. und CQI9)<br />
SAT und SAT TUS<br />
TUS und entsprechend<br />
entsprechend TUS entsprechend AMS2750D<br />
AMS2750D AMS2750D und und CQI9 und CQI9<br />
TUS tigkeitsprüfungen<br />
AMS2750D<br />
entsprechend<br />
und Überprüfung SAT AMS2750D und TUS an<br />
CQI9<br />
und entsprechend CQI9<br />
AMS2750D und CQI9<br />
Überprüfung Überprüfung und Begasungsschränken<br />
Einstellung<br />
und Einstellung und Einstellung von Ofenatmosphären<br />
von Ofenatmosphären<br />
von Ofenatmosphären<br />
g<br />
und Einstellung Überprüfung Ofenatmosphären<br />
und Einstellung von Ofenatmosphären<br />
ernisierung von Ofenatmosphären Sicherheitsüberprüfungen<br />
von Sicherheitsüberprüfungen<br />
Regelungssystemen und Ofenitsüberprüfungen<br />
Dichtigkeitsprüfungen Sicherheitsüberprüfungen<br />
Dichtigkeitsprüfungen an an<br />
an<br />
Begasungsschränken<br />
Begasungsschränken<br />
an itsprüfungen erungen (z.B. an Begasungsschränken<br />
Dichtigkeitsprüfungen Umbau S5 nach an Begasungsschränken<br />
S7)<br />
egasungsschränken Modernisierung Modernisierung Modernisierung von von Regelungssystemen Regelungssystemen von und und Ofen-<br />
Ofen- und Ofenierung<br />
ngssystemen troschaltschränke von Regelungssystemen<br />
und steuerungen Modernisierung und von Ofen- Regelungssystemen S5 und Ofensteuerungen<br />
Ofen- steuerungen und (z.B. (z.B.<br />
Begasungsstationen<br />
Umbau (z.B. Umbau Umbau S5 S5 nach nach S5 S7) nach S7) S7)<br />
gen<br />
5 nach<br />
(z.B.<br />
S7)<br />
Umbau<br />
Elektroschaltschränke<br />
S5 steuerungen nach S7) (z.B. Umbau S5 nach S7)<br />
und und Begasungsstationen<br />
und ulungen<br />
Begasungsstationen<br />
haltschränke und Elektroschaltschränke Begasungsstationen und Begasungsstationen<br />
Schulungen<br />
Schulungen<br />
en<br />
Schulungen<br />
Halle 1 Stand 126<br />
PROCESS-ELECTRONIC GmbH GmbH<br />
www.group-upc.com<br />
LECTRONIC 5-2013 gaswärme GmbH PROCESS-ELECTRONIC<br />
international<br />
GmbH GmbH<br />
www.group-upc.com<br />
+49 7161 94 888-0 | a member of<br />
of<br />
NIC GmbH +49 PROCESS-ELECTRONIC +49 7161 7161 www.group-upc.com<br />
94 +49 7161 94 888-0 | info@process-electronic.com | a member of<br />
94 888-0 888-0 | | GmbH info@process-electronic.com www.group-upc.com | | a a member of of<br />
www.group-upc.com<br />
Halle 1 Stand 126<br />
888-0 | info@process-electronic.com | a member of<br />
51<br />
HÄRTEREI KONGRESS 2013 – SPEZIAL<br />
Halle 1 Stand 126<br />
Halle 1 Stand 126<br />
Halle 1 Stand 126<br />
Halle 1 Stand 126<br />
Halle 1 Stand<br />
Halle<br />
126<br />
1 Stand<br />
Halle 1 Stand 126
PRODUKTVORSCHAU<br />
HÄRTEREI KONGRESS 2013 – SPEZIAL<br />
Beschichtungsverfahren<br />
und Oberflächenbehandlung<br />
Die Hauck-Gruppe ist einer der<br />
Technologieführer für die Wärmebehandlung<br />
und Oberflächenbeschichtung<br />
von hochwertigen<br />
Bauteilen und Werkzeugen und<br />
einer der führenden Anbieter in den<br />
Kernbranchen Automobilindustrie,<br />
Maschinenbau, Elektrotechnik, Medizintechnik,<br />
Werkzeugbau sowie Verbindungs-<br />
und Befestigungstechnik.<br />
Hauck bietet nahezu alle gängigen<br />
Verfahren der Wärmebehandlung;<br />
dazu zählen in gleichem Maße die<br />
thermischen Verfahren als auch die<br />
thermochemischen Verfahren. Hinzu<br />
kommt, dass die Verfahren innerhalb<br />
der Gruppe standortübergreifend<br />
angeboten werden. Die Beraterteams<br />
des Unternehmens stehen den Kunden<br />
für Neuentwicklungen und für die<br />
Lösung komplexer Aufgabenstellungen<br />
zur Verfügung und unterstützen<br />
die Projekte von der Konstruktionsphase<br />
bis zur Serienreife.<br />
Aktuell weist Hauck auf das neue<br />
PE-CVD-Verfahren hin, mit dem DLC-<br />
Schichten (Diamond Like Carbon)<br />
abgeschieden werden (V-Proteq ® ).<br />
Dieses Beschichtungsverfahren wird<br />
sowohl für sich alleine als auch in<br />
Kombination mit den klassischen Wärmebehandlungsverfahren<br />
angeboten.<br />
Die bereits vorhandene Abteilung<br />
Hartstoffbeschichtung wurde eigens<br />
dafür nach dem neuesten Stand der<br />
Technik ausgebaut.<br />
Bei einem weiteren neuen Verfahren<br />
handelt es sich um eine Kombination<br />
aus Nitrieren/Nitrocarburieren und<br />
einer mechanischen Endbearbeitung.<br />
Das Verfahren ist eingetragen unter<br />
der Marke MeNit ® .<br />
Härterei Hauck GmbH<br />
www.haerterei-hauck.de<br />
Halle 1 / Stand 120<br />
Stabile Ofenatmosphäre ohne Ventilator<br />
Mit CARBOJET ® bietet Linde ein<br />
Verfahren zur Hochgeschwindigkeits-Gaseindüsung<br />
in Wärmebehandlungsöfen.<br />
Die Lösung verfügt<br />
gegenüber herkömmlichen Wärmebehandlungsöfen<br />
über einen wesentlichen<br />
Vorteil: Sie schafft eine stabile<br />
Ofenatmosphäre ohne den Einsatz<br />
von Ventilator und Leitzylinder.<br />
Erstmals wurde beim finnischen<br />
Lohnwärmebehandler Kaarinan Karkaisutyöt<br />
Oy ein Ofen von Beginn an für<br />
den Betrieb mit dem neuen Verfahren<br />
konstruiert. Der neue Topfofen ist seit<br />
April 2013 erfolgreich für Nitrierprozesse<br />
im Einsatz und liefert sehr homogene<br />
Ergebnisse. Die Entscheidung,<br />
CARBOJET ® von vorneherein einzusetzen,<br />
schöpft die Wirtschaftlichkeit<br />
der Lösung optimal aus, da Kosten<br />
für die Anschaffung von Leitzylinder<br />
und Ventilator entfallen. Und auch die<br />
kosten- und zeitintensive Wartung der<br />
Ventilatoren erübrigt sich, wodurch<br />
sich die Anlagenverfügbarkeit erhöht.<br />
Durch den Verzicht auf den Leitzylinder<br />
und den verkürzten Deckel wurde die<br />
Ofenraumausnutzung von herkömmlichen<br />
ca. 65 % auf ca. 85 % verbessert.<br />
Das Verfahren verfügt über ein breites<br />
Anwendungsspektrum. So eignet sich<br />
die Lösung beispielweise für das kohlenstoffgeregelte<br />
Glühen von Rohren<br />
in Durchlauföfen sowie für den Einsatz<br />
in Kammer- oder auch Drehrohröfen.<br />
Dabei bietet Linde die Option, bereits<br />
bestehende Öfen nachträglich mit<br />
dieser Technologie auszurüsten. Für<br />
jede Anwendung und jeden Ofen wird<br />
hierbei eine maßgeschneiderte Lösung<br />
entwickelt.<br />
Linde AG<br />
www.linde-gas.de<br />
Halle 9 / Stand 924<br />
52 gaswärme international 5-2013
PRODUKTVORSCHAU<br />
Austauschservice für Industrieöfen<br />
Ungeplante Reparaturen führen<br />
in jedem Produktionsprozess zu<br />
ärgerlichen und teuren Fertigungsunterbrechungen.<br />
Mit dem Kerfa<br />
„Always hot“ Paket wird der Industrie<br />
und dem verarbeitenden Handwerk<br />
ein umfassendes Instrument zur Verfügung<br />
gestellt, diese Stillstandzeiten<br />
drastisch zu reduzieren.<br />
Ganz gleich, welcher Bedarf<br />
besteht für eine Heizkerze, ein Heizregister,<br />
ein Kerfa Mäanderheizelement,<br />
eine Kerfa Heizwendel, ein<br />
komplettes vakuumgeformtes Kerfa<br />
SAVAC ® Heizungssystem für elektrisch<br />
beheizte Öfen oder ein vakuumgeformtes<br />
Kerfa SAVAC ® Isoliersystem<br />
für gasbefeuerte Öfen, das „Always<br />
hot“ Paket steht in unterschiedlichen<br />
Stufen bis hin zum einem Konsignationslagersystem<br />
zur Verfügung.<br />
Sämtliche Produkte sind in verschiedensten<br />
Varianten erhältlich.<br />
Kerfa GmbH<br />
www.kerfa.com<br />
Halle 3 / Stand 334<br />
HÄRTEREI KONGRESS 2013 – SPEZIAL<br />
Schutzgasdichte Rollenherd-Ofenanlagen<br />
Presshärten,<br />
Härten, Glühen,<br />
Sintern und Löten<br />
Wärmebehandlungsanlagen<br />
mit Schutz- und Reaktionsgasen.<br />
schwartz GmbH<br />
Edisonstraße 5<br />
52152 Simmerath<br />
Germany<br />
Internet: www.schwartz-wba.com<br />
5-2013 gaswärme international<br />
Besuchen Sie uns auf<br />
dem HK 2013:<br />
Halle 1, Stand 116a<br />
schwartz Heat Treatment<br />
Systems Asia (Kunshan) Co. Ltd.<br />
278 JuJin Road<br />
Zhangpu Town Kunshan City<br />
Jiangsu Province<br />
215321, P.R. China<br />
schwartz, Inc.<br />
2015 J. Route 34<br />
Oswego IL 60543<br />
USA<br />
53
PRODUKTVORSCHAU<br />
HÄRTEREI KONGRESS 2013 – SPEZIAL<br />
Moderne Prozesstechnologie<br />
nach DIN EN ISO 9001<br />
Die MIOBA Produkte werden, den<br />
Maßstäben der DIN EN ISO 9001<br />
entsprechend, in höchster Qualität<br />
hergestellt. Zur Produktpalette zählen<br />
unter anderem auch Schmiedeöfen<br />
mit integrierter Restwärmenutzung.<br />
Die Beheizung erfolgt mit<br />
Abfallgas (Koks + Erdgas + Konvertergas)<br />
unter<br />
Anwendung<br />
flexibler und<br />
modernster<br />
Brennertechnik.<br />
Dieses<br />
Verfahren<br />
macht eine<br />
Einsparung<br />
von mehr<br />
als 30 % der<br />
erforderlichen<br />
Energie möglich.<br />
Zugleich<br />
entfällt unter Verwendung des<br />
Konvertergases die Entsorgung des<br />
Abfallgases (durch Abfackeln) und<br />
bei der Anwendung und Verbrennung<br />
des Konvertergases entsteht<br />
kein umweltschädliches Nebenprodukt.<br />
Der Schmiedeofen S500 ist in<br />
Abmessungen bis 32 m Länge, 6 m<br />
Breite und 5 m Höhe erhältlich. Ein<br />
Team erfahrener Ingenieure entwirft<br />
und konstruiert, mit dem Bedarfsträger<br />
als Partner, Ofenanlagen nach<br />
den speziellen Bedürfnissen des<br />
Kunden.<br />
MIOBA GmbH<br />
www.mioba.com<br />
Halle 1 / Stand 102<br />
Beurteilung von Nitrierprozessen<br />
durch Verbindungsschichtmodul CLT-NHD<br />
In Zusammenarbeit mit Spies & Partner<br />
sowie dem Institut für Werkstofftechnik<br />
der TU Bergakademie Freiberg<br />
hat Stange Elektronik ein Softwaremodul<br />
zur Berechnung der Nitrierhärtetiefe<br />
und der Verbindungsschicht entwickelt.<br />
Das Modul berechnet die zu<br />
erwartende Verbindungsschicht-Dicke<br />
(CLT), die Nitrierhärtetiefe (NHD) und<br />
die Randhärte (RH) in Abhängigkeit<br />
von der Behandlungstemperatur, der<br />
Behandlungsdauer und der Nitrierkennzahl<br />
(Kn) bei unterschiedlichen<br />
Nitrierverfahren.<br />
Grundlage für die neuartige Berechnung<br />
ist eine Vielzahl von praktischen<br />
Versuchsergebnissen an verschiedenen<br />
Ofenanlagen mit unterschiedlichen<br />
Chargen, um das Wachstum der<br />
Verbindungsschicht zu ermitteln. Die<br />
Versuchsergebnisse sind in die integrierte<br />
Stahldatenbank eingeflossen. Die<br />
Datenbank wird ständig erweitert und<br />
enthält bereits über 30 der gebräuchlichsten<br />
Stahlsorten.<br />
Dank der praxisnahen<br />
Berechnungsbasis wird<br />
jede Wertänderung sofort<br />
berechnet und automatisch<br />
ohne zeitliche Verzögerung<br />
angezeigt. Durch Ändern der<br />
Parameter ist der Anwender<br />
in der Lage, die Auswirkungen<br />
der Änderungen sofort<br />
zu beurteilen und somit ein<br />
Gefühl für den Nitrierprozess zu entwickeln.<br />
Die Berechnungsergebnisse<br />
für Verbindungsschichtdicke und<br />
Nitrierhärtetiefe werden als Tendenz<br />
und Wert dargestellt. Für die Randhärte<br />
wird der erwartete Bereich<br />
angezeigt. Die Atmosphärenwerte<br />
Wasserstoffgehalt, Rest-Ammoniak<br />
sowie Kohlungskennzahl Kc(W) bzw.<br />
Dissoziationsgrad werden in Abhängigkeit<br />
vom gewählten Verfahren<br />
berechnet und angezeigt. Um die<br />
Phasen (ε, γ’, α, Fe 3 C) beurteilen zu<br />
können, wird der aktuelle Arbeitspunkt<br />
im modifizierten Lehrer- bzw.<br />
Kunze-Diagramm je nach Verfahren<br />
dargestellt. Eine anschauliche Schnittdarstellung<br />
visualisiert den zu erwartenden<br />
Schichtaufbau.<br />
Stange Elektronik GmbH<br />
www.stange-elektronik.com<br />
Halle 9 / Stand 913<br />
54 gaswärme international 5-2013
PRODUKTVORSCHAU<br />
Spaltstrombrenner verschiedenster Leistungen<br />
Als Ergänzung zu den Spaltstrombrennern<br />
der Reihe Rekumat ® S<br />
(Leistungsspektrum 10-400 kW) im<br />
Temperaturbereich von ca. 700 bis<br />
1.100 °C, hat nun WS Wärmeprozesstechnik<br />
mit der Markteinführung<br />
von Niedertemperatur Spaltstrombrennern<br />
für direkte Beheizung<br />
(50-100 kW) für Temperaturen<br />
von ca. 200 bis 700 °C<br />
begonnen. Durch<br />
das hohe Einsparungspotenzial<br />
gegenüber Brennern ohne<br />
Luftvorwärmung, welche bis heute<br />
hauptsächlich in diesem Temperaturbereich<br />
eingesetzt werden, stellt<br />
die neue Brennerreihe die schlüssige<br />
Erweiterung energieeffizienter Verbrennungstechnik<br />
dar.<br />
Das bewährte Prinzip des Spaltstrombrenners<br />
ist für beide Temperaturbereiche<br />
gleich. Der hohe<br />
Wärmeübergang wird durch die Verteilung<br />
der Luft auf viele Einzelwärmetauscher<br />
und der damit verbundenen<br />
hohen Wärmeübertragung<br />
durch Luft- und Abgasströme in<br />
engen Spalten erreicht. Den unterschiedlichen<br />
CO- und NO X -Emissionen<br />
bei niederen Temperaturen<br />
im Vergleich zu Temperaturen zwischen<br />
700 und 1.100°C, wurde u. a.<br />
durch die geänderte Konstruktion<br />
des Brennervorderteils Rechnung<br />
getragen. Für alle Temperaturbereiche<br />
besteht aber als herausragende<br />
Eigenschaft der Spaltstrombrenner<br />
die deutliche Verbesserung des feuerungstechnischen<br />
Wirkungsgrads.<br />
In Zahlen bedeutet dies, dass der<br />
Spaltstrombrenner gegenüber dem<br />
Rippenreku oder Brenner ohne Luftvorwärmung<br />
(im niederen Temperaturbereich)<br />
eine Wirkungsgradsteigerung<br />
von 10 bis 15 % und mehr<br />
erreicht. Einen ähnlichen Effekt bei<br />
Rippenrekus zu erzielen ist nicht<br />
sinnvoll, da eine Verdoppelung der<br />
Rekufläche eine Verdoppelung der<br />
Rekulänge bei gleichem Durchmesser<br />
bedeutet. Eine deutliche<br />
Energieeffizienzsteigerung<br />
erfordert aber eine Vervielfachung<br />
der Wärmeübertragungsgröße.<br />
Trotz hoher Luftvorwärmung<br />
bei Prozesstemperaturen<br />
von<br />
700 °C und höher, können<br />
mit dem von WS entwickelten<br />
Verbrennungsverfahren<br />
der flammlosen Oxidation (FLOX ® ),<br />
NO X -Werte von < 100 ppm in speziellen<br />
Fällen auch<br />
< 50 ppm im Strahlrohr<br />
erreicht werden.<br />
Ein weiteres Ziel der<br />
Entwicklung war die<br />
Austauschmöglichkeit<br />
der Rekubrenner<br />
Rekumat M Baureihe<br />
durch die Rekumat S<br />
Baureihe, ohne Änderungen<br />
am Ofen oder<br />
Strahlrohr vornehmen<br />
zu müssen. So können<br />
die Brenner der<br />
einen Baureihe, meist<br />
bei gleichen Abmessungen<br />
und Druckverlusten<br />
auf Verbrennungsluft-<br />
und<br />
Abgasseite, gegen<br />
die entsprechenden<br />
Brenner der anderen<br />
Baureihe ausgetauscht<br />
werden.<br />
Durch den modularen<br />
Aufbau der<br />
Brenner wurde das<br />
Ziel einfacher Wartung<br />
ebenso erreicht,<br />
wie der Beweis der<br />
Prozesssicherheit durch intensive<br />
Tests im WS Labor und vor allem<br />
durch Anwendungen unter Prozessbedingungen<br />
in Wärmebehandlungsöfen.<br />
Hoher Wirkungsgrad von ≥ 85 %,<br />
bei Niedertemperatur Spaltstrombrennern,<br />
sogar > 95 %, verbunden<br />
mit geringen NO X -Werten<br />
< 100 ppm bei Hochtemperaturprozessen<br />
durch das FLOX ® Verbrennungsverfahren,<br />
sind besondere<br />
Merkmale der Rekumat ® S Baureihe.<br />
Zwischenzeitlich wurde diese Brennertechnologie<br />
von WS Wärmeprozesstechnik<br />
auch patentiert.<br />
WS Wärmeprozesstechnik GmbH<br />
www.flox.com<br />
Halle 9 / Stand 917<br />
Wir halten Ihren Ofen in Schuss.<br />
Mit Services von Linde.<br />
Für Linde stehen Ihre Ofenanlagen im Mittelpunkt. Bei der Durchführung gemeinsam erarbeiteter<br />
Servicekonzepte beweisen unsere erfahrenen Servicetechniker höchste Flexibilität.<br />
In Zusammen arbeit mit unseren Anwendungstechnikern kann Linde Ihnen heute eine Rundumlösung<br />
für die Wartung, Instandsetzung und Optimierung Ihrer Ofenanlagen anbieten.<br />
Außerdem bieten wir Ihnen weitere neue Services an, mit denen Sie langfristig wettbewerbsfähig<br />
bleiben:<br />
→ Erstellung von Explosionsschutzdokumenten für Öfen<br />
→ Erstellung von CE-Konformitätserklärungen<br />
→ Ofen- und Brennerwartungen<br />
→ Ofenmodernisierungen und Reparaturen<br />
Linde – ideas become solutions.<br />
Besuchen Sie uns<br />
auf dem HK 2013<br />
Halle 09, Stand 924<br />
HÄRTEREI KONGRESS 2013 – SPEZIAL<br />
5-2013 gaswärme international<br />
Linde AG<br />
Gases Division, Linde Gas Deutschland, Seitnerstraße 70, 82049 Pullach<br />
55<br />
Telefon 01803.85000-0*, Telefax 01803.85000-1*, www.linde-gas.de<br />
* 0,09 € pro Minute aus dem dt. Festnetz | Mobilfunk bis 0,42 € pro Minute. Zur Sicherstellung eines hohen Niveaus der Kundenbetreuung<br />
werden Daten unserer Kunden wie z. B. Telefonnummern elektronisch gespeichert und verarbeitet.
PRODUKTVORSCHAU<br />
HÄRTEREI KONGRESS 2013 – SPEZIAL<br />
Großformatige Glühgestelle<br />
für Rollenherdofenanlagen<br />
Automatisiertes Materialhandling<br />
gewinnt bei der Wärmebehandlung<br />
zunehmend an Bedeutung, aus<br />
Kostengründen, aber auch um die Fehlerquelle<br />
Mensch so weit als möglich<br />
auszuschließen. Bei der Wärmebehandlung<br />
von Bauteilen aus Aluminiumlegierungen,<br />
wie beispielsweise Zylinderköpfe,<br />
Kurbelwellengehäuse, Fahrwerksteile<br />
etc., durchlaufen die Glühgestelle<br />
fortwährend Aufheiz- und Abschreckzyklen,<br />
wodurch Maß- und Formänderungen<br />
unvermeidlich sind. Um eine<br />
zuverlässige Be- und Entladung mittels<br />
Robotern zu ermöglichen, wurden für<br />
den Einsatz in Rollenherdofenanlagen<br />
großformatige<br />
Glühgestelle,<br />
mit den<br />
Abmessungen<br />
2.000 x<br />
2.000 x 1.000<br />
mm, speziell<br />
unter dem<br />
Gesichtspunkt<br />
entwickelt,<br />
dass<br />
diese langzeitig eine hohe Formstabilität<br />
aufweisen. Ferner galt es, eine<br />
möglichst gewichtssparende Konstruktion<br />
zu realisieren, um den Energieverbrauch<br />
in wirtschaftlichen Grenzen<br />
zu halten. Durch Verwendung von<br />
leichten Edelstahlprofilen wird eine<br />
kostengünstige Bauweise bei einem<br />
Gestellgewicht von ca. 390 kg und<br />
einem Netto-Chargengewicht von ca.<br />
400 kg realisiert.<br />
In 10-jährigem Einsatz im kontinuierlichen<br />
3-Schicht-Betrieb mit vollautomatischem<br />
Roboterhandling haben<br />
sich diese Gestelle in vollem Umfang<br />
bewährt. Die Gestelle werden in unterschiedlichen<br />
Wärmebehandlungslinien<br />
in zwei Varianten genutzt: in 5-fach stapelbarer<br />
Ausführung sowie als nicht stapelbare<br />
Ausführung. Auch das Stapeln<br />
bzw. Entstapeln erfolgt automatisch.<br />
Jedes Gestell durchläuft pro Tag ca.<br />
2,5 Aufheiz- und Abschreckzyklen von<br />
525 auf 60 °C. Unter dem Gesichtspunkt<br />
der erforderlichen Form- und Maßstabilität<br />
wird eine Nutzungsdauer von<br />
ca. zwei Jahren bei beiden Varianten<br />
erreicht.<br />
SRS Industrieofenbau GmbH<br />
www.srs-industrieofenbau.de<br />
Foyer OG / Stand 21<br />
Warmumformen von Automobilkarosserieteilen<br />
Die Wärmebehandlungsanlagen<br />
der Firma Schwartz GmbH sind<br />
weltweit in den Fertigungslinien zur<br />
Herstellung von gehärteten Automobilkarosserieteilen<br />
anzutreffen. Die<br />
Ofenanlagen zeichnen sich durch beste<br />
Wirtschaftlichkeit, hohe Verfügbarkeit<br />
und höchste Prozesssicherheit aus.<br />
Den rasant steigenden Ansprüchen<br />
wie Oberflächenbeschaffenheit, unterschiedlichen<br />
Härten im<br />
Bauteil, „Tailored Blanks“<br />
und Reduzierung der<br />
Bauteilgewichte, werden<br />
durch stetige Weiterentwicklung<br />
der<br />
Ofenanlagen Rechnung<br />
getragen. Es kommen<br />
je nach Bedarf und örtlichen<br />
Gegebenheiten<br />
unterschiedliche Ofenkonzepte<br />
zum Einsatz,<br />
die mit dem späteren<br />
Betreiber im Detail abgestimmt<br />
werden. In den<br />
Ofenanlagen können die Teile je nach<br />
Beschaffenheit unter normaler Atmosphäre,<br />
unter Schutzgas oder getrockneter<br />
Luft behandelt werden.<br />
Betriebssichere und bewährte Automatisierungssysteme<br />
gewährleisten<br />
kürzeste Taktzeiten und hohe Verfügbarkeit.<br />
Das Produktionsprogramm<br />
der Firma Schwartz GmbH beinhaltet<br />
darüber hinaus Härteanlagen für Stahlschmiedeteile<br />
und Lösungsglühofenanlagen<br />
mit Wasserabschreckung für<br />
Aluminium, Guss- und Schmiedeteile,<br />
Profile, Rohre und Stangen, die in der<br />
Raumfahrt und im Kraftfahrzeugbau<br />
zum Einsatz kommen.<br />
Schwartz GmbH<br />
www.schwartz-wba.de<br />
Halle 1 / Stand 116a<br />
56 gaswärme international 5-2013
PRODUKTVORSCHAU<br />
Neue Reglergeneration zur Steuerung<br />
des C-Pegels und der Temperatur<br />
Der Carbomat 300 ist ein neuartiger<br />
Universal Programmregler<br />
mit dem z. B. der C-Pegel und die<br />
Temperatur im Ofen gesteuert werden<br />
können. Touchscreen-Farbdisplay,<br />
Datenlogger mit graphischer Anzeige,<br />
verschiedene Anschlussmöglichkeiten<br />
und Kommunikationsprotokolle<br />
kommen zum Einsatz. Am Beispiel der<br />
Kohlenstoffreglung kann dieser Regler<br />
mit unterschiedlichen Sensoren, wie<br />
z. B. O 2 -Sonde, Lambda-Sonde, CO 2 /<br />
CO Gasanalysegerät betrieben werden.<br />
Ein zusätzlicher Regelkreis kann<br />
zur Steuerung der Ölbadtemperatur<br />
eingebunden werden. Der Carbomat<br />
300 berücksichtigt bei der Regelung<br />
für den Prozess wichtige Parameter<br />
wie z. B. den Legierungsfaktor, die<br />
Rußgrenze, usw. Er enthält eine Spülfunktion<br />
für die Sonde und überwacht<br />
deren Qualität. Dank seiner vielen<br />
Steuerspuren kann dieser Regler einfach<br />
Ofenanlagen ohne SPS-Steuerung<br />
oder den Ablauf einer SPS vorgeben.<br />
Das Gerät kann mit Automatisierungssystemen<br />
über Kommunikations-Protokolle<br />
wie Modbus RTU, TCP, Ethernet<br />
und PROFIBUS kommunizieren.<br />
Durch die Funktion „Folien-Test“<br />
kann der im Carbomat 300 errechnete<br />
C-Pegel mithilfe des durch eine<br />
definierte Reineisenfolie direkt gemessenen<br />
C-Pegels auf den tatsächlichen<br />
Referenzwert korrigiert werden. Ein<br />
integrierter Daten-Logger ermöglicht<br />
das Aufzeichnen der Messungen.<br />
Diese können mit der mitgelieferten<br />
PC-Software visualisiert und ausgewertet<br />
werden. Die gewünschte<br />
Anzahl von analogen oder digitalen<br />
Ein- und Ausgängen sowie zusätzliche<br />
Peripheriegeräte sind in Form von<br />
Modulen erhältlich.<br />
MESA Electronic GmbH<br />
www.mesa-international.de<br />
Foyer OG / Stand 01<br />
HÄRTEREI KONGRESS 2013 – SPEZIAL<br />
HK 2013<br />
HärtereiKongress<br />
HeatTreatmentCongress<br />
Besuchen Sie uns zwischen dem 9. -11. Oktober<br />
auf dem HärtereiKongress 2013 in Wiesbaden.<br />
Sie finden uns im Foyer OG / Stand 04<br />
TECHNISCHE LÖSUNGEN FÜR<br />
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57
PRODUKTVORSCHAU<br />
HÄRTEREI KONGRESS 2013 – SPEZIAL<br />
Radiallüfter aus CFC<br />
Die Schunk Kohlenstofftechnik<br />
GmbH hat sich auf die Entwicklung<br />
von Werkstoffen zur Erzielung<br />
hoher Formstabilität und Beständigkeit<br />
bei extremen Temperaturbelastungen<br />
spezialisiert. Durch gezielte<br />
Variationen der Werkstoffkomponenten<br />
ist es in der heutigen Zeit möglich,<br />
Stahl innerhalb Vakuumanlagen<br />
können dadurch ersetzt werden.<br />
Neue Ofenkonzepte hinsichtlich<br />
der Heißkammer werden dadurch<br />
konzeptionell möglich, sodass die<br />
signifikanten Nachteile von Stahl im<br />
oberen Temperaturfeld eliminiert<br />
werden. Durch CFC sind höhere<br />
Umdrehungszahlen realisierbar als<br />
bei Stahl im gesamten Temperaturbereich.<br />
Zudem erlaubt das Material<br />
eine bessere Wärmeübertragung<br />
und Temperaturverteilung in der<br />
Charge. Im Gegensatz zu konventionellen<br />
Umwälzrädern gibt es bei<br />
denen aus CFC keine Versprödung<br />
und kein Kriechen, was im Umkehrschluss<br />
eine längere Lebensdauer<br />
als bei Stahl-Umwälzern bedeutet.<br />
All diese Eigenschaften führen zu<br />
kürzeren Prozesszeiten und dadurch<br />
insgesamt zu effektiverer Produktion.<br />
Der kohlenstofffaserverstärkte<br />
Kohlenstoff ist temperaturbeständig<br />
bis ca. 2.000 °C an Schutzgas (N 2 , Ar),<br />
einen<br />
Faserverbundkörper<br />
mit unterschiedlichen Eigenschaften<br />
herzustellen. Dieses Spektrum ermöglicht<br />
kohlenstofffaserverstärkten Kohlenstoff<br />
(CFC) dem jeweiligen Anforderungsprofil<br />
bzw. den gewünschten<br />
Bauteilkonstruktionen anzupassen.<br />
Konventionelle Umwälzräder aus<br />
verfügt über ein geringeres Gewicht<br />
als Stahl und ist auch in der Stahlindustrie<br />
in allen Thermoprozessanlagen<br />
mit Schutzgasatmosphären<br />
(Stickstoff, Argon) einsetzbar.<br />
Schunk Kohlenstofftechnik GmbH<br />
www.schunk-group.com<br />
Halle 1 / Stand 111<br />
Mit Abendveranstaltung<br />
im Dortmunder<br />
Signal Iduna Park<br />
4. ewi-Praxistagung<br />
Induktives<br />
SCHMELZEN&GIESSEN<br />
von Eisen- und Nichteisenmetallen<br />
Termin:<br />
• Mittwoch, 20.11.2013 (optional)<br />
Grundlagenseminar (14:00 – 17:30 Uhr)<br />
Ort:<br />
Radisson Blu Hotel, Dortmund<br />
www.radissonblu.de<br />
• Donnerstag, 21.11.2013<br />
Tagung (09:00 – 16:45 Uhr) mit Abendveranstaltung<br />
Zielgruppe:<br />
Veranstalter<br />
• Freitag, 22.11.2013<br />
Betreiber, Planer und Anlagenbauer<br />
Workshops zur Auswahl (09:00 – 13:30 Uhr)<br />
von Schmelzanlagen<br />
58<br />
Mehr Informationen und Online-Anmeldung unter www.ewi-schmelzen.de<br />
gaswärme international 5-2013
FACHBERICHTE<br />
Kohlenstoffregelung beim Sintern<br />
von Eduard Hryha, Lars Nyborg, Gerd Waning, Sigurd Berg<br />
Die Herausforderungen bei der Regelung des Kohlenstoffpegels beim Sintern von Stahlpulver wurden bereits in vielen<br />
experimentellen und theoretischen Studien diskutiert. Die Schwerpunkte lagen dabei in der komplexen Thermodynamik<br />
und Kinetik der Chemie der Prozessatmosphäre in Durchlaufsinteröfen. Obwohl anhand vieler Modelle versucht<br />
wurde, dieses Problemfeld in den Griff zu bekommen, wurden nur wenige wirklich umgesetzt und in die industrielle<br />
Praxis übernommen. Ziel dieses Artikels ist es, diese Diskussionen zusammenzufassen und die Wechselwirkungen der<br />
Atmosphärenbestandteile mit dem Sinterformteil innerhalb des Sinterofens zu untersuchen. Aus Sicht der industriellen<br />
Praxis eröffnet diese Arbeit der Pulvermetallurgie(PM-)Industrie eine neue Sichtweise auf das Verständnis des Ofenbetriebs<br />
und enthält Empfehlungen, um die Regelung der Ofenbedingungen zu verbessern. So ermöglichen bestehende<br />
Ofeninstallationen, die z. B. die SINTERFLEX®-Technologie von Linde einsetzen, die Überwachung und/oder Regelung<br />
der Ofenatmosphäre. Dieser Artikel beschreibt die Reduktion von Oxiden und die Regelung von Kohlenstoffpegeln, um<br />
die Optimierung der Produktionsparameter zu ermöglichen.<br />
Controlling carbon during sintering<br />
Challenges in controlling carbon potential during sintering of steel powder have been discussed in many experimental<br />
and theoretical studies. The main issues lie within the complex thermodynamics and kinetics of processing atmosphere<br />
chemistry in continuous sintering furnaces. Although many models have tried to address the problem, many of these<br />
have rarely come to reality and become an industrial practice. The purpose of this article is to summarize these discussions<br />
and investigate the interaction of the atmosphere constituents with the sintered compact within a sintering<br />
furnace. Considering an industrial practice perspective, the paper ensures the PM Industry with a fresh new look into<br />
the understanding of the furnace operations and provides recommendations to improve the control of the furnace<br />
conditions. As an example, existing furnace installation utilizing Linde SINTERFLEX® technology allows monitoring and/<br />
or controlling the furnace atmosphere. This article describes the reduction of oxides and carbon potentials to enable<br />
optimisation of the production parameters.<br />
Das Sintern von PM-Hochleistungsteilen setzt<br />
zwingend ein hochwertiges Pulver sowie stabile<br />
Prozesse voraus. Wird Ersteres sowohl von den<br />
Produzenten als auch von den Komponentenherstellern<br />
gewährleistet, so sind es letztlich der Sinterprozess selbst<br />
sowie seine Steuerung, die als entscheidende Faktoren die<br />
Produktqualität der gesinterten Komponenten bestimmen.<br />
Wenn es um die Steuerung des Sinterprozesses geht, gibt<br />
es eine Reihe von miteinander verbundenen Parametern,<br />
die gleichzeitig eingestellt werden müssen, wie z. B. das<br />
Temperaturprofil, die Ofenbeladung, die Förderbandgeschwindigkeit,<br />
die Zusammensetzung der Sinteratmosphäre,<br />
der Durchfluss etc. Doch während die Parameter,<br />
die mit der Produktivität des Ofens in Verbindung stehen,<br />
eher einfach zu bestimmen und zu steuern sind, ist die<br />
Sinteratmosphäre – trotz der großen Anzahl an Studien,<br />
die bereits zu diesem Thema durchgeführt wurden – derjenige<br />
Parameter, der am schwierigsten zu verstehen und<br />
zu überwachen ist.<br />
SINTERATMOSPHÄREN<br />
Die Sinteratmosphäre ist ein einzelnes Gas oder ein Gasgemisch<br />
mit einer Zusammensetzung, die eine schützende<br />
Umgebung gewährleistet und/oder nützliche Wechselwirkungen<br />
mit dem Formteil unterstützt. Die Wahl der<br />
Gaskomponenten muss mögliche Reaktionen zwischen<br />
den Gasen, dem gesinterten Material, den Bindern, dem<br />
Ofenfutter und den Warenträgern (z. B. Platten, auf denen<br />
die Bauteile positioniert werden, um gemeinsam durch<br />
den Ofen gefahren zu werden), den Heizelementen usw.<br />
5-2013 gaswärme international<br />
59
FACHBERICHTE<br />
berücksichtigen. Wechselwirkungen im Ofen hängen von<br />
den unterschiedlichen Temperaturen, Strömungsverhältnissen<br />
und Partialdrücken ab, die aufgrund der hohen Aktivität<br />
der in der industriellen Produktion eingesetzten Gase wie<br />
H 2 , H 2 O, CO, CO 2 , O 2 , N 2 etc. auftreten. Abdampfende Bindemittel<br />
können sich bei hohen Temperaturen zersetzen und<br />
beeinflussen hierdurch zusätzlich den Atmosphärenhaushalt.<br />
Daher kann die Sinteratmosphäre mit einer definierten<br />
Zusammensetzung – abhängig von dem verwendeten<br />
Material und der Temperatur [1] – neutral, reduzierend oder<br />
oxidierend sowie auf- oder abkohlend sein. In Durchlauf-<br />
Bandsinteröfen fließt die Sinteratmosphäre mit einer fast<br />
konstanten Zusammensetzung durch den gesamten Ofen,<br />
und zwar beginnend mit der Kühlzone bis hin zur Heiz/<br />
Entbinderungszone (Bild 1). Daher werden von derselben<br />
Prozessatmosphäre, abhängig von der Temperaturzone,<br />
verschiedene Funktionen gefordert, z. B. leicht aufkohlend<br />
in der Kühlzone, neutral in der Sinterzone und reduzierend<br />
in der Heizzone. Hinsichtlich der Optimierung der<br />
Zusammensetzung sowie hinsichtlich ihrer Steuerung ist<br />
die Sinteratmosphäre daher ausgesprochen anspruchsvoll.<br />
Die Hauptfunktionen von Sinteratmosphären in den verschiedenen<br />
Temperaturzonen und ihre Wechselwirkungen<br />
mit dem Sintermaterial werden unten kurz beschrieben.<br />
Bild 1: Die Funktionen der Atmosphäre in einem Sinterofen<br />
VORHEIZ- ODER ENTBINDERUNGSZONE<br />
Beim Aufheizen der Formteile ist der erste wichtige Schritt<br />
die Entbinderung, bei der das beigemischte Bindemittel<br />
entfernt wird und die Bauteile vorgeheizt werden. Zu<br />
Beginn dieser Phase erwärmt sich das Schmiermittel im<br />
Grünling bis hin zur Schmelztemperatur des Schmiermittels.<br />
Flüssiges Schmiermittel kann aus dem Grünling austreten.<br />
Bei weiter ansteigender Prozesstemperatur beginnt<br />
sich das Schmiermittel zu zersetzen sowie zu verdampfen.<br />
In dieser Prozessphase wird dem Ofenraum, gerade bei<br />
kontinuierlich arbeitenden Banddurchlauföfen, ein Gas<br />
zugesetzt, welches eine Verrußung des Ofenraumes minimieren<br />
soll. Hierbei kann es sich beispielsweise um ein<br />
unterstöchiometrisch verbranntes Propan-Luft-Gemisch<br />
handeln, welches einen gewissen Anteil von Kohlendioxid<br />
und Wasserdampf als oxidierende Bestandteile enthält. Das<br />
Abbrennen des Schmiermittels führt zu einer erheblichen<br />
Oxidation des Ausgangspulvers. Diese stellt jedoch während<br />
des Sinterns von Eisen-Kohlenstoff-PM-Stählen kein<br />
Problem dar, da Eisenoxide bei erhöhten Temperaturen<br />
leicht reduziert werden. Dieses Verfahren sollte jedoch<br />
beim Sintern von legierten PM-Stählen nur sehr vorsichtig<br />
eingesetzt werden, da das Risiko besteht, dass sich eine<br />
hohe Anzahl stabiler Oxide bildet, die unter herkömmlichen<br />
industriellen Sinterbedingungen schwer zu reduzieren<br />
sind. Bei PM-Hochleistungsstählen wird das zersetzte<br />
Schmiermittel daher vorrangig während des Aufheizens<br />
mittels einer trockenen Ofenatmosphäre aus dem Ofenraum<br />
ausgespült. Die am häufigsten eingesetzten Schmiermittel<br />
sind komplexe organische Gemische auf der Basis<br />
von Ethylen-Bis-Stearamiden (EBS), deren Abbau, je nach<br />
Temperatur sowie dem Angebot oxidierender Atmosphärenbestandteile,<br />
u. a. zur Produktion von C n H m , Wasserstoff,<br />
Wasserdampf, Kohlenstoff und Kohlenoxiden führt. Die sich<br />
hierdurch verändernde Atmosphärenzusammensetzung<br />
kann zu einer Oxidation des Materials führen. Daher muss<br />
dafür gesorgt werden, dass die Produkte, die durch den<br />
Abbau des Schmiermittels entstehen, schnell aus dem<br />
Ofenraum entfernt werden, und dass deren Eindringen<br />
in die Hochtemperaturzone minimiert wird. Eine Kombination<br />
aus einer Zirkonoxidsonde und einem CO 2 -Sensor<br />
ermöglicht die sorgfältige Beobachtung der verschiedenen<br />
Prozessphasen [2]. Der Sauerstoffsensor zeigt den Beginn<br />
der Verdampfung des Schmiermittels und seinen Zerfall<br />
in Kohlenwasserstoffe an und der CO 2 -Sensor erlaubt die<br />
Überwachung des weiteren Abbauprozesses des Schmiermittels.<br />
Der Großteil des Schmiermittels wird durch das<br />
Verdampfen und/oder den Zerfall in höhere Kohlenwasserstoffe<br />
entfernt, beginnend bei rund 270 °C bis maximal<br />
410 °C, und zwar unabhängig von der Zusammensetzung<br />
der Prozessgasatmosphäre (bzw. deren Reinheit) und<br />
unabhängig von der Prozesstemperatur [3, 4]. Fast das<br />
gesamte Schmiermittel wird während des Erhitzens auf<br />
450 °C entfernt [3, 4].<br />
HEIZZONE<br />
Im Laufe der weiteren Erwärmung ist die Reduktion der<br />
Oberflächenoxide die zweite und wahrscheinlich wichtigste<br />
Phase während des Sinterprozesses. Diese Oxide<br />
stellen Diffusionsbarrieren dar, die die Bildung von Sin-<br />
60 gaswärme international 5-2013
FACHBERICHTE<br />
terhälsen zwischen den Metallpartikeln erschweren. Da<br />
das Oberflächenoxid heterogen ist (Bild 2 und 3), findet<br />
seine Reduktion in einer Reihe von Phasen statt [5], die<br />
während der Prozesseinstellung und der Prozesssteuerung<br />
berücksichtigt werden müssen. Die Oberflächenanalyse<br />
von vorlegiertem Pulver [6] zeigt, dass das Oberflächenoxid<br />
aus einer homogenen Eisenoxidschicht (Fe 2 O 3 ) mit<br />
einer Dicke von 6 nm besteht, die sphärische Partikel mit<br />
einer durchschnittlichen Größe von 200 nm enthält, die<br />
aus Cr-Mn-Si-Fe-Oxiden entstanden sind (Bild 3). Nur rund<br />
5 % der gesamten Pulveroberfläche ist von Oxidpartikeln<br />
bedeckt. Daher enthält die Eisenoxidschicht, die leicht zu<br />
reduzieren ist, rund 45 % des gesamten Sauerstoffgehalts<br />
im Pulver. Die restlichen 55 % Sauerstoff sind in den komplexen<br />
internen Oxiden und den Oxidpartikeln auf der<br />
Oberfläche enthalten, wo der Anteil der internen Oxide<br />
höher ist. Das Sintern eines solchen Pulvers stellt kein Problem<br />
dar, da rund 95 % der Oberfläche mit leicht reduzierbarem<br />
Eisenoxid bedeckt sind (Bild 3). Daher liegen die<br />
Schwierigkeiten beim Sintern eines solchen Stahlpulvers<br />
im Grunde nie beim Ausgangspulver selbst, sondern in<br />
den Veränderungen der Oberflächenoxide beim Sintern<br />
aufgrund von ungeeigneten Umgebungsbedingungen,<br />
insbesondere während der Aufheizphase.<br />
Eisenoxide auf der Oberfläche können durch eine Reihe<br />
von Reaktionen zwischen dem Metallpulver und den Komponenten<br />
der Sinteratmosphäre sowie dem Kohlenstoff,<br />
der dem Sinterpulver beigemischt wurde, reduziert werden.<br />
Die erste Reaktion, die betrachtet werden muss, ist die<br />
Dissoziation der Oxide:<br />
2<br />
n M m O n = 2m n M+O 2<br />
Die Dissoziation der Eisenoxide erfordert sehr niedrige<br />
Sauerstoffpartialdrücke (rund 10 -15 bar bei 1.000 °C [1]). Aus<br />
diesem Grund werden zusätzliche reduzierende Wirkstoffe<br />
eingesetzt. Diese können Teil der Sinteratmosphäre sein,<br />
wie Wasserstoff und Kohlenmonoxid, oder dem Formteil als<br />
Kohlenstoff (Graphit) beigemischt werden. Die Reduktion<br />
durch Wasserstoff:<br />
2<br />
n M mO n<br />
+2H 2<br />
= 2m n M+2H 2O<br />
ist von größter Bedeutung, da eine Eisenoxidschicht, die<br />
rund 50 % des gesamten Sauerstoffgehalts im Pulver enthält,<br />
bei niedrigen Temperaturen entfernt werden kann<br />
– und zwar im Bereich von 400 bis 550 °C, in Abhängigkeit<br />
vom Ausgangspulver und der Aufheizgeschwindigkeit<br />
[6]. Gemäß dem Boudouard-Gleichgewicht (~720 °C;<br />
siehe Bild 4) wird die Reduktion durch Kohlenstoff zum<br />
dominierenden Reduktionsmechanismus. Es gibt zwei<br />
plausible Mechanismen, die erste hiervon ist die Reaktion<br />
der Oberflächenoxide mit dem Graphit, das auf der<br />
Bild 2: REM-Bilder von Partikeln des Pulvers Fe-1.8Cr, die die Morphologie<br />
und die Verteilung von Partikeln auf der Pulveroberfläche zeigen [5]<br />
Bild 3:<br />
Modell der Verteilung der<br />
Oxide in wasserverdüstem,<br />
niedriglegiertem Cr-<br />
Mn-Stahlpulver [6]<br />
Bild 4: Freie Enthalpie für die Reaktionen zwischen den aktiven<br />
Gasen in der Sinteratmosphäre (HSC Chemistry 7.0)<br />
5-2013 gaswärme international<br />
61
FACHBERICHTE<br />
Bild 5: Bruchfläche von Fe-1.8Cr-0.5C-Formteilen nach der Entwachsung bei<br />
450 °C (links) und nach der Aufheizung auf 1.000 °C (rechts) als Indikator<br />
für das Vorhandensein von Graphit bis zur Sintertemperatur<br />
Ferrit<br />
Perlit<br />
Graphit<br />
Bild 6: Mikrostruktur von Fe-1.8Cr-0.5C-Formteilen, die in einer Atmosphäre<br />
mit N 2 und 10 % H 2 auf 900 °C (links) und 1.000 °C (rechts) aufgeheizt<br />
wurden. Dies zeigt das Ausmaß der Kohlenstoffauflösung [5]<br />
Pulveroberfläche präsent und in direktem Kontakt mit<br />
dem Oxid ist:<br />
2<br />
n M mO n<br />
+2C = 2m n M+2CO<br />
Das Problem bei diesem Mechanismus ist, dass die Anzahl<br />
der direkten Kontakte zwischen dem Graphit und dem Ausgangspulver<br />
eher begrenzt ist. Der zweite Mechanismus steht<br />
im Zusammenhang mit der Verbesserung der Reduktionseigenschaften<br />
der Atmosphäre durch die Reaktion von Graphit<br />
mit Sauerstoff, CO 2 und Wasserdampf in der Pore. Folgende<br />
Reaktionen treten auf: 2C + 2H 2 O = 2CO + 2H 2 (thermodynamisch<br />
günstig bei über ~ 680 °C) als auch 2C + O 2 = 2CO und<br />
C + CO 2 = 2CO (thermodynamisch günstig bei über ~ 720 °C)<br />
(Bild 4). Das bedeutet, dass lokale Bedingungen innerhalb der<br />
Pore – im Mikroklima – wesentlich verbessert werden, was<br />
innerhalb der Pore günstige Bedingungen für die Reduktion<br />
von Oxiden schafft. In CO-haltigen oder inerten Atmosphären<br />
beginnt die zweite und (aufgrund des Vorhandenseins der<br />
Gasphase) intensivere Phase der Eisenoxidreduktion durch<br />
zuvor aus dem Graphit entstandenes CO bei über 720 °C.<br />
Dies ist die indirekte Reduktion durch Kohlenstoff, bei der das<br />
Kohlenmonoxid das Reduktionsmittel ist. Die Modellreaktion<br />
in diesem Fall lautet:<br />
2<br />
n M mO n<br />
+2CO = 2m n M+2CO 2<br />
Das Sintern von Stahlformteilen in wasserstoffhaltigen<br />
Atmosphären führt zu komplexen Wechselwirkungen zwischen<br />
den aktiven Gasen. Gemäß der sogenannten Wasserreaktion<br />
findet bei hohen Temperaturen in der Mischung<br />
von CO, CO 2 , H 2 und H 2 O eine sehr wichtige Wechselwirkung<br />
statt: 2H 2 + 2CO 2 = 2H 2 O + 2CO. Daher können, bei<br />
einer gegebenen Temperatur in einer Atmosphäre, die<br />
die beiden reduzierenden Gase CO und H 2 enthält, die<br />
Gleichgewichtspartialdrücke für die Bestandteile in der<br />
Hochtemperaturzone des Sinterofens nicht unabhängig<br />
voneinander verändert werden. Diese Reaktion hängt<br />
stark von der Temperatur ab und führt zu günstigeren<br />
Bedingungen für die stabile Reduktion der Oxide bei über<br />
~ 820 °C (Bild 4). Dies unterstreicht auch die Wichtigkeit des<br />
Wasserstoffgehalts, dessen Erhöhung das Gleichgewicht<br />
zu stärker reduzierenden Bedingungen hin verschiebt. Die<br />
Wasserreaktion zeigt auch, dass es aus thermodynamischer<br />
Sicht für die korrekte Regelung der Atmosphäre keinen<br />
Unterschied macht, welcher Bestandteil der Atmosphäre<br />
gemessen wird: der Sauerstoffpartialdruck, der Taupunkt<br />
(H 2 /H 2 O-Verhältnis) oder das CO/CO 2 -Verhältnis [1].<br />
Was die Wechselwirkungen der Prozessatmosphären<br />
bei gesinterten Stählen betrifft, so besteht im Vergleich<br />
zu massiven Stählen ein wichtiger Unterschied, und zwar<br />
bezüglich der Verteilung des Kohlenstoffs und somit auch<br />
bezüglich seiner Aktivität während des Prozesses. Während<br />
der gesamten Aufheizphase bis hin zur Sintertemperatur<br />
ist der Kohlenstoff in den Poren in Form von Graphitpartikeln<br />
vorhanden (Bild 5). Daher ist die Kohlenstoffaktivität<br />
während des gesamten Heizzyklus gleich 1. Das bedeutet,<br />
dass der Kohlenstoffpegel (ein Maß für den Kohlenstoffgehalt<br />
der Ofenatmosphäre) während der Aufheizphase<br />
nicht so wichtig ist wie das Reduktionspotenzial. Die<br />
Zeitspanne, während der die Graphitpartikel in den Poren<br />
verbleiben, hängt von der Größe der Graphitpartikel, der<br />
Aufheizgeschwindigkeit und dem Reduktionspotenzial<br />
der Atmosphäre ab. Graphit kann sich in der Stahlmatrix<br />
auflösen, aber erst nach der Umwandlung von α > γ<br />
und nur nachdem die Oberflächenschicht aus Eisenoxid<br />
reduziert wurde. Folglich kann man durch die Verfolgung<br />
der Entwicklung der Mikrostruktur mit der Temperatur<br />
die Effizienz der Reduktion der Eisenoxidschicht in verschiedenen<br />
Bereichen der Bauteile verfolgen (Bild 6). In<br />
reduzierenden Atmosphären wird die Eisenoxidschicht bei<br />
tiefen Temperaturen (300-500 °C) reduziert und daher fängt<br />
der Kohlenstoff nach der Umwandlung Ferrit > Austenit an,<br />
sich aufzulösen. Eine vollkommen perlitische Mikrostruktur<br />
nahe der Oberfläche der Bauteile (Bild 6) ist eine Folge der<br />
verbesserten Wechselwirkung mit der Ofenatmosphäre<br />
und daher der beschleunigten Entfernung der Produkte<br />
der Oxidreduktion.<br />
Dies führt zu verbesserten „Mikroklima“-Bedingungen<br />
innerhalb der Poren, die reduzierender wirken als im Kern.<br />
Eine vollkommen ferritische Mikrostruktur im Inneren des-<br />
62 gaswärme international 5-2013
FACHBERICHTE<br />
selben Formteils deutet klar darauf hin, dass die Eisenoxidschicht,<br />
die die Pulverpartikel bedeckt, noch vorhanden<br />
ist. Der Effekt der Atmosphärenanreicherung im Inneren<br />
des Formteils ist sehr wichtig, um im gesamten Formteil<br />
einen hohen Grad an Sinterhomogenität zu erreichen, da<br />
die Reduktion der Eisenoxidschicht und davon ausgehend<br />
die Entwicklung von Hälsen zwischen den Partikeln bei<br />
verschiedenen Temperaturen beginnt und sich quer durch<br />
das Formteil fortsetzt. Ebenso wichtig ist es, zu unterstreichen,<br />
dass – auch wenn die Reduktion durch Kohlenstoff<br />
durch beigemischtes Graphit nach dem Boudouard-<br />
Gleichgewicht bei ~ 720 °C thermodynamisch möglich ist<br />
(Bild 4) – Experimente jedoch zeigen, dass diese Reduktion<br />
kinetisch erst bei über ~ 900 °C wirksam wird. Wenn die<br />
Sintertemperatur erreicht ist, wird fast der gesamte Graphit<br />
in der Stahlmatrix aufgelöst.<br />
SINTERZONE<br />
Da es bei hohen Temperaturen zu intensiven Massetransfers<br />
kommt, wird bei Sintertemperatur eine Verweilzeit angestrebt,<br />
bei der zwischen den Partikeln zu deren Verstärkung<br />
deutliche Hälse wachsen, und bei der die Partikel abgerundet<br />
werden, um die statischen und dynamischen Eigenschaften<br />
des Bauteils zu verbessern. Anschließend müssen die<br />
Zusammensetzung und die Reinheit der Sinteratmosphäre<br />
so gestaltet werden, dass genügend Reduktionspotenzial<br />
erzeugt wird, um die restlichen Oxide zu entfernen (oder<br />
zumindest die Bildung von thermodynamisch stabilen Oxiden<br />
zu verhindern). Das Reduktionspotenzial der Atmosphäre<br />
lässt sich einfach berechnen, wenn die Zusammensetzung<br />
des Formteils und der Sinteratmosphäre bekannt sind [6].<br />
Gleichzeitig ist das gesamte Graphit bereits in der Stahlmatrix<br />
aufgelöst. Das bedeutet, dass der Kohlenstoffanteil im<br />
Material nun ausschließlich durch den Kohlenstoffpegel der<br />
Sinteratmosphäre bestimmt wird. Zieht man in Betracht,<br />
dass für die Reaktion ein sehr großer Oberflächenbereich<br />
zur Verfügung steht, der 10.000 Mal größer ist als der Oberflächenbereich<br />
von dichtem Material desselben Gewichts,<br />
und dass eine hohe Temperatur, das heißt eine hohe Kohlenstoffdiffusionsgeschwindigkeit,<br />
vorliegt, so ist es letztlich<br />
allein der Kohlenstoffpegel der Sinteratmosphäre, der das<br />
Ausmaß der Entkohlung oder Aufkohlung bestimmt, was<br />
beides schädlich für die mechanischen Eigenschaften des<br />
Materials ist. Folglich ist der wichtigste Parameter der Prozessatmosphäre<br />
bei Sintertemperatur der Kohlenstoffpegel,<br />
der neutral sein muss, um die gewünschte chemische<br />
Zusammensetzung und somit letztlich auch die Struktur des<br />
Bauteils zu erhalten. Im Idealfall sind die Sinteratmosphären<br />
bei Sintertemperatur neutral eingestellt, bei tieferen Temperaturen<br />
jedoch leicht aufkohlend.<br />
Die wichtigsten Entkohlungsreaktionen treten aufgrund<br />
von Wechselwirkungen des aufgelösten Kohlenstoffs auf<br />
der Porenoberfläche mit dem Sauerstoff oder Wasserdampf<br />
in den Poren gemäß den Reaktionen sowie C + CO 2 →2CO,<br />
C + 1/2O 2 →CO und C+H 2 O→CO+H 2 auf, wobei die dritte<br />
intensiver ist. Da die Entkohlung durch Wasserdampf am<br />
intensivsten ist, hängt die Kohlenstoffaktivität der Sinteratmosphäre<br />
stark von dessen Taupunkt ab. In schlecht<br />
gesteuerten wasserstoffhaltigen Sinteratmosphären kann<br />
eine beträchtliche Entkohlung auftreten (Bild 7). Gleichzeitig<br />
erweisen sich geregelte, trockene N 2 /H 2 -Gemische mit<br />
bis zu 10 % Wasserstoff aufgrund von niedrigen Taupunktwerten<br />
– d. h. hoher und günstiger H 2 /H 2 O-Verhältnisse<br />
– als neutral und zuverlässig.<br />
RÜCKKOHLUNGSZONE<br />
Dies ist der veraltete, traditionelle Name für die erste Kühlzone,<br />
die auf die Hochtemperatur-Sinterzone folgt und in<br />
der Kohlenstoffverluste, die Bauteile nach der Sinterzone<br />
aufweisen können, teilweise wieder zurückgewonnen<br />
werden sollen. Heutzutage weisen geregelte Sinterprozesse<br />
in der Sinterzone keine Kohlenstoffverluste mehr auf,<br />
daher soll in diesem Bereich eine weitere Aufkohlung der<br />
Oberfläche erreicht werden, um Druckspannungen in der<br />
Oberfläche des Bauteils aufzubauen, wodurch verbesserte<br />
dynamisch-mechanische Eigenschaften erzielt werden können.<br />
Eine genauere Definition dieser Zone wäre demnach<br />
die „Randschichtaufkohlungszone“ oder „Randaufkohlungszone“.<br />
Dahinter steht die Idee, dass der Kohlenstoffpegel<br />
in derselben Sinteratmosphäre ansteigt, wenn die Temperatur<br />
gesenkt wird (Bild 7). Neben der Zugabe von Kohlenmonoxid<br />
(z. B. aus dem Zerfall von Methanol) erweist<br />
sich die Zugabe von Propan als wirkungsvoll, um sowohl<br />
°C °C<br />
Bild 7: Kohlenstoffaktivität beim Sintern von AstCrM+0,4C N 2 /10%H 2<br />
5-2013 gaswärme international<br />
63
FACHBERICHTE<br />
den Kohlenstoffpegel als auch das Reduktionspotenzial<br />
der Prozessgasatmosphäre zu erhöhen, und zwar infolge<br />
der Reaktionen: C 3 H 8 + 3H 2 O → 3CO + 7H 2 sowie C 3 H 8 +<br />
3CO 2 → 6CO + 4H 2 . In Kenntnis des CO-Gehalts sowie der<br />
Ofentemperatur in dieser Zone kann der C-Pegel unter<br />
Zuhilfenahme des O 2 - oder CO 2 -Partialdrucks berechnet<br />
werden. Ein geeigneter Regelalgorithmus muss den C-Pegel<br />
durch Einspeisen eines Anreicherungsgases oder durch<br />
Änderung der Begasungsmengen auf dem benötigten<br />
Niveau halten. Weiterhin muss der Kohlenstoffpegel durch<br />
logische Regler, die angereichertes Gas einspeisen, bzw.<br />
durch einen Regelungsgasfluss an das benötigte Niveau<br />
angepasst werden. SINTERFLEX® ist eine Technologie, die<br />
den Kohlenstoffpegel regelt, und wurde für stabile Sinterprozesse<br />
entwickelt [7, 8].<br />
Bild 8: Zusammensetzung der Phase für AstCrM+0,4C<br />
(Fe-3Cr-0,5Mo-0,4C) nach der Kühlung mit 1 K/min (oben)<br />
und 3 K/min (unten) (JMatPro6.2)<br />
KÜHLZONE<br />
Das Hauptziel der Schroffkühlzone, die sich in unmittelbarer<br />
Nähe des Ofenauslaufs befindet, ist es, Abkühlgeschwindigkeiten<br />
bereitzustellen, die benötigt werden, um nach<br />
dem Sintern die geplanten Mikrostrukturen auszubilden.<br />
Durch die Anwendung verschiedener Abkühlgeschwindigkeiten<br />
lässt sich für legierte PM-Stähle eine Vielfalt an<br />
Mikrostrukturen erzielen (Bild 8). So lässt sich für dasselbe<br />
Material eine breite Palette an mechanischen Eigenschaften<br />
erzeugen. Daher ist die Abkühlgeschwindigkeit der wichtigste<br />
Parameter, der in der Kühlzone gesteuert werden<br />
muss, um die geforderten mechanischen Eigenschaften<br />
des PM-Bauteils zu erreichen. In der gesamten Kühlzone<br />
darf keine Oxidation der Bauteile stattfinden. Der sich an<br />
die Schroffkühlzone anschließende Bereich der Kühlzone<br />
ist daher so bemessen, dass die Bauteile die Kühlzone<br />
mit einer Temperatur verlassen, bei der keine Oxidation<br />
an Luft mehr stattfindet. Daher muss in dieser Zone das<br />
Reduktionspotenzial der Atmosphäre gesteuert werden,<br />
z. B. durch die Überwachung des Taupunkts oder des Sauerstoffpartialdrucks.<br />
Bild 9: Berechnete Werte aus dem Signal einer Sauerstoffsonde<br />
bei 1.120 °C mit verschiedenen CO-Zugaben zu N 2 /10H 2<br />
bei zwei Kohlenstoffpegeln des Stahls<br />
Sinterflex®-Regelungssystem<br />
Wie oben beschrieben, gibt es eine Reihe von Methoden,<br />
um den Kohlenstoffpegel in der Sinterzone eines<br />
Ofens zu regeln, nachdem eine minimale Menge CO zur<br />
N 2 /H 2 -Ofenatmosphäre hinzugegeben wurde. Die Möglichkeiten<br />
und Einschränkungen dieser Methoden werden<br />
im Folgenden erläutert:<br />
■■<br />
■■<br />
Messung des Taupunktes und des CO und Berechnung<br />
der Reaktion CO+H 2 →C+H 2 O. Die Einschränkungen<br />
sind hier die Genauigkeit und Zuverlässigkeit eines<br />
Taupunktmessgerätes im Dauerbetrieb in einer kohlenstoffreichen<br />
Atmosphäre.<br />
Messung des CO 2 - und CO-Gehaltes in der Ofenatmosphäre<br />
durch das IR-Prinzip und Berechnung der<br />
64 gaswärme international 5-2013
FACHBERICHTE<br />
Bild 10: Megamet-Versuchsaufbau und Ofenschema<br />
■■<br />
Reaktion 2CO→C+CO 2 . Ein möglicher Nachteil dieser<br />
Methode liegt darin, dass sich die sehr niedrigen CO 2 -<br />
Werte im Gleichgewicht an der unteren Grenze der<br />
Messempfindlichkeit bewegen, die das Messgerät<br />
erreichen kann.<br />
Messung der Konzentration des freien Sauerstoffs in<br />
der Ofenatmosphäre durch einen Zirkonoxid-Sensor,<br />
der auf Ofentemperatur erhitzt wird, und Berechnung<br />
der Reaktion CO→C+1/2O 2 . Da die Einschränkungen<br />
dieser Methode in puncto Messempfindlichkeit und<br />
Zuverlässigkeit nur gering sind (vgl. Bild 9), wurde sie<br />
unter dem Namen SINTERFLEX® für die weitere industrielle<br />
Untersuchung ausgewählt. Diese Methode ist auch<br />
in der Härterei-Industrie gängige Praxis, ebenso wie der<br />
Einsatz von Anreicherungsgasen wie Propan, das zum<br />
Trägergas hinzugegeben wird und dessen Durchfluss<br />
von einer speicherprogrammierbaren Steuerung (SPS)<br />
geregelt wird.<br />
FALLSTUDIE: KOHLENSTOFFREGELUNG<br />
IN EINEM MIM-HOCHTEMPERATUR-<br />
DURCHSTOSSSINTEROFEN [9]<br />
Die Firma Megamet Solid Metals (Earth City, Missouri, USA)<br />
setzt das C-Pegel-Regelsystem SINTERFLEX® für das Sintern<br />
von Nicht-Edelstahl-MIM-Teilen in einem Hochtemperatur-Durchstoßofen<br />
ein. Aufgrund des Hochtemperatur-<br />
Sinterprozesses vergrößern sich beim MIM-Spritzguss die<br />
Schwierigkeiten bei der Kohlenstoffregelung in Sinteratmosphären.<br />
Bei der Herstellung von Teilen mit 0,4-0,6 %<br />
Kohlenstoff war es bei Megamet vor dem Einsatz von<br />
SINTERFLEX® zur Entkohlung der Teile gekommen. Jedes<br />
Keramikschiff wurde mit mindestens zwölf Teilen beladen.<br />
Dabei konnten früher innerhalb eines Schiffes beim<br />
Kohlenstoffgehalt der Teile Unterschiede von 0,1 - 0,4 % C<br />
festgestellt werden. Im Labor von Megamet wurden nach<br />
der Einführung von SINTERFLEX® über 200 Teile auf ihren<br />
Kohlenstoffgehalt untersucht. Diese Ergebnisse wurden<br />
mit den Sollwerten und dem realisierten Kohlenstoffpegel<br />
korreliert, die durch das C-Pegel-Regelsystem von Linde<br />
aufgezeichnet wurden. Bild 10 zeigt den Ofen und den<br />
Aufbau des C-Pegel-Regelsystems. Früher ermittelte Daten<br />
hatten gezeigt, dass die gesinterten Teile aus nahezu jeder<br />
Charge (jedem Schiff) üblicherweise in unterschiedlicher<br />
Stärke entkohlt wurden (Bild 11).<br />
Die Mikrostruktur der Teile, die in der früher verwendeten<br />
Atmosphäre gesintert wurden [8, 9], zeigte eine<br />
beträchtliche Entkohlung auf der Oberfläche und im<br />
Kern. Anschließend wurden Tests durchgeführt, wobei die<br />
Ofenatmosphäre mit dem SINTERFLEX®-System gesteuert<br />
und modifiziert wurde. Der Kohlenstoffpegel der Ofenatmosphäre<br />
wurde berechnet, wobei die Sauerstoff- und<br />
die CO-Menge im Ofen sowie die Temperatur bekannt<br />
waren. Das Ergebnis war, dass in den Teilen ein einheitlicher<br />
Kohlenstoffgehalt von 0,5 % C ± 0,05 % C) erreicht wurde<br />
(siehe Bild 11, rechts). Die Mikrostrukturen der Produkte,<br />
die mit SINTERFLEX® gesintert wurden, zeigten, dass die<br />
Entkohlung auf der Oberfläche der Teile deutlich reduziert<br />
und im Kern der Teile fast beseitigt worden war [8, 9].<br />
FAZIT<br />
Während des gesamten Sinterprozesses ist die umsichtige<br />
Regelung sowohl des Sauerstoff- wie auch des Kohlen-<br />
5-2013 gaswärme international<br />
65
FACHBERICHTE<br />
Bild 11: Kohlenstoffgehalt in Teilen ohne C-Pegel-Regelung (links) und bei Verwendung des<br />
Kohlenstoff-Regelsystems SINTERFLEX® (rechts)<br />
stoffpegels in der Sinteratmosphäre von entscheidender<br />
Bedeutung, um Hochleistungsteile mit geringer Streuung<br />
in den Endeigenschaften zu erzielen. Das Reduktionspotenzial<br />
der Sinteratmosphäre ist der entscheidende Parameter<br />
während der Heizphase, da es die Oxidreduktion auf der<br />
Oberfläche und folglich auch die Entwicklung und Stärke<br />
der Hälse zwischen den Partikeln bestimmt. Während des<br />
Sinterns muss der Kohlenstoffpegel geregelt werden, um<br />
ausreichend reduzierende Bedingungen zu schaffen, damit<br />
die Rückstände von thermodynamisch stabilen Oxiden<br />
reduziert werden können und, am wichtigsten, damit die<br />
Entkohlung des Stahls verhindert werden kann. Wenn bei<br />
den Endprodukten ein Aufkohlen der Oberfläche das Ziel<br />
ist, ist die Kohlenstoffregelung von entscheidender Bedeutung,<br />
um in der Aufkohlungs-/Kühlzone den benötigten<br />
Kohlenstoffpegel der Sinteratmosphäre zu gewährleisten.<br />
Es hat sich gezeigt, dass sich mit dem Kohlenstoff-Regelsystem<br />
SINTERFLEX® der Kohlenstoffpegel der Sinteratmosphäre<br />
im ausgewählten Bereich erfolgreich beeinflussen lässt. Durch<br />
die Verwendung des Kohlenstoff-Regelsystems von Linde war<br />
es möglich, die Ofenatmosphäre für drei verschiedene gesinterte<br />
MIM-Teile zu generieren und aufrechtzuerhalten, sodass<br />
der Kohlenstoffgehalt der Teile im vorgegebenen Bereich<br />
von 0,4 - 0,6 % C gehalten werden konnte. Dieses Ergebnis<br />
konnte ohne Verwendung des Kohlenstoff-Regelsystems<br />
nicht wiederholt werden. Der in der Zone mit der höchsten<br />
Temperatur gemessene Kohlenstoffpegel kann verwendet<br />
werden, um die Einleitung von Anfettungsgasen zu regeln,<br />
um den Prozess zu optimieren und um die Qualität und Konsistenz<br />
der Teile zu verbessern.<br />
LITERATUR<br />
[1] Hryha, E.; Dudrova, E.; Nyborg, L.: J. Mater. Proc. Technology,<br />
2012, Band. 212, S. 977-987<br />
[2] Hryha, E.; Nyborg, L.: Acta Metallurgica Slovaca, 2012, Band 18,<br />
Nr. 2<br />
[3] Hryha, E.; Karamchedu, S.; Nyborg, L.: Proc. of EURO PM2011,<br />
Barcelona, Band 3, S. 105-110<br />
[4] Karamchedu, S.; Hryha, E.; Nyborg, L.: Powder Metallurgy<br />
Progress, 2011, Band 11, S. 90-96<br />
[5] Hryha, E.; Nyborg, L.: Proc. of World PM2010, Florenz, Italien,<br />
Band 2, S. 268-275<br />
[6] Hryha, E. et al.: Applied Surf. Sci., 2010, Band 256, S. 3946-3961<br />
[7] “Furnace atmospheres No. 8. Sintering of steels”, Linde Gas, 2011<br />
[8] Malas, A.: Proc. of EURO PM2011, Barcelona, Spanien, Band 3,<br />
S. 117-122<br />
[9] Palermo, T.; Malas, A.: Veröffentlichung geplant in Powder-<br />
Met 2012, Nashville, Tennessee, USA<br />
AUTOREN<br />
Eduard Hryha<br />
Technische Hochschule Chalmers<br />
Fakultät für Materialwissenschaft<br />
und Fertigungstechnik<br />
Göteborg, Schweden<br />
Tel.: +46 (0) 317 / 7227-41<br />
hryha@chalmers.se<br />
Lars Nyborg<br />
Technische Hochschule Chalmers<br />
Fakultät für Materialwissenschaft<br />
und Fertigungstechnik<br />
Göteborg, Schweden<br />
Tel.: +46 (0) 317 / 7212-57<br />
lars.nyborg@chalmers.se<br />
Gerd Waning<br />
Linde AG<br />
Bielefeld<br />
Tel.: 0521 / 3034-127<br />
gerd.waning@de.linde-gas.com<br />
Sigurd Berg<br />
Höganäs AB<br />
Höganäs, Schweden<br />
Tel.: +46 (0) 423 / 380-00<br />
sigurd.berg@höganäs.com<br />
66 gaswärme international 5-2013
FACHBERICHTE<br />
Rechtssicheres Retrofit von<br />
Thermoprozessanlagen<br />
von Hartmut Steck-Winter, Frank Treptow<br />
Thermoprozessanlagen sind sehr langlebige Wirtschaftsgüter, die während ihres Lebenszyklus häufig verändert werden.<br />
Bei jedem Retrofit stellt sich die Rechtsfrage nach der Art der Veränderung. Wenn die Veränderung als „wesentlich“<br />
angesehen wird, so die übliche Interpretation, dann muss ggf. die gesamte Thermoprozessanlage das CE-Konformitätsbewertungsverfahren<br />
durchlaufen, weil sie in juristischer Sicht zu einer neuen Anlage wird. Dies hat dann zur Folge, dass<br />
diese „neue“ Anlage die Anforderungen der aktuell gültigen Maschinenrichtlinie in vollem Umfang erfüllen muss. Dies<br />
bedeutet nicht nur, dass die Anlage den sicherheitstechnischen Anforderungen genügen muss, sondern dass auch die<br />
erforderlichen Unterlagen zu erstellen sind. Wahrscheinlich wäre eine solche Änderung wegen des zusätzlichen Aufwands<br />
dann meistens unwirtschaftlich. In diesem Beitrag soll an in der Praxis häufig vorkommenden Beispielen gezeigt<br />
werden, dass die meisten üblichen Retrofits nicht als wesentliche Änderung anzusehen sind bzw. nicht die gesamte<br />
Anlage betrachtet werden muss.<br />
Legally compliant retrofit of thermal processing systems<br />
Thermal processing plants are durable investment goods. During their long life cycle they are modernized and adapted<br />
frequently. In each retrofit there is always the question of the legal nature of the change included. If the change is<br />
regarded as “essential”, then the entire thermal processing plant has to go through the conformity assessment procedure<br />
again, because in a legal perspective the retrofit must be seen as the production of a new machine. This would then<br />
mean that this “new” system must meet the requirements of the Machinery Directive in its entirety. This does not only<br />
mean that the entire system has to meet the safety requirements of the Machinery Directive, but also that the necessary<br />
technical documentation must be provided. Most likely, such a change would become uneconomical because of the<br />
additional effort to meet all legal requirements. Though, on frequent examples it will be shown that common retrofits<br />
are to be regarded as non-essential changes.<br />
Wenn wir uns mit dem Retrofit, also dem Ausbau<br />
oder der Modernisierung von Thermoprozessanlagen,<br />
beschäftigen, müssen wir<br />
uns mit den anzuwendenden Richtlinien, Gesetzen und<br />
Verordnungen (kurz Rechtsvorschriften) und Normen<br />
auseinandersetzen.<br />
Dabei sind verschiedene rechtliche Aspekte zu beachten.<br />
Der wichtigste, europaweit einheitlich geregelte und<br />
im Folgenden behandelte Aspekt ist der der Anlagensicherheit.<br />
Ein weiterer ist vor allem der des Umweltschutzes,<br />
in Deutschland u. a. das Wasserhaushaltsgesetz. Die<br />
Vorgehensweise ist hier weitgehend analog zur Sicherheit,<br />
unterliegt aber teils lokalen Regelungen und wird daher<br />
nicht im Einzelnen vertieft.<br />
RECHTSVORSCHRIFTEN<br />
Rechtsvorschriften definieren die Mindestanforderungen,<br />
die eingehalten werden müssen, um Mensch und Umwelt<br />
vor Schäden zu bewahren. In nationales Recht umgesetzte<br />
europäische Richtlinien, Gesetze und Verordnungen sind<br />
verbindlich. Vorsätzliche oder fahrlässige Verstöße werden<br />
bestraft, wenn eine Strafbarkeit im Gesetz bzw. in der Verordnung<br />
bestimmt ist.<br />
Maschinenrichtlinie und Produktsicherheitsgesetz<br />
Das grundlegende Dokument zur Sicherheit auch von<br />
Thermoprozessanlagen ist im Europäischen Wirtschaftsraum<br />
die Maschinenrichtlinie 2006/42/EG, im Folgenden<br />
5-2013 gaswärme international<br />
67
FACHBERICHTE<br />
kurz MRL. Die MRL regelt im Wesentlichen die Pflichten der<br />
Hersteller bzw. der Inverkehrbringer bzgl. der Sicherheit<br />
von Maschinen.<br />
Die neunte Verordnung zum deutschen Produktsicherheitsgesetz<br />
(ProdSG), die sogenannte „Maschinenverordnung“,<br />
ist nichts anderes als die Umsetzung der MRL in<br />
deutsches Recht. Das neue ProdSG gilt seit 1. Dezember<br />
2011. Es löst das Geräte- und Produktsicherheitsgesetz ab.<br />
Die MRL findet keine Anwendung auf unverändert<br />
im EWR verwendete Alt- und Gebrauchtmaschinen. Die<br />
Maschinenverordnung und damit die MRL greifen jedoch<br />
dann, wenn eine Maschine erstmalig im EWR in Verkehr<br />
gebracht wird. Eine verbindliche Aussage zu veränderten<br />
Maschinen findet sich in keiner Rechtsvorschrift. In diversen<br />
Leitfäden und Kommentaren zur MRL wird jedoch eine<br />
„wesentliche Veränderung“ als erneutes Inverkehrbringen<br />
einer Maschine angesehen.<br />
Bezogen auf das Retrofit gelten die MRL für Alt- und<br />
Gebrauchtmaschinen also nur nach einer wesentlichen<br />
Veränderung. Es stellt sich damit wieder die schon eingangs<br />
gestellte Frage, ab wann ein Retrofit so wesentlich ist, dass<br />
eine neue Maschine entsteht, welche der MRL unterliegt.<br />
Diese Frage ist aber gar nicht so einfach zu beantworten.<br />
Beispielsweise führt der Leitfaden zur Maschinenrichtlinie<br />
zur wesentlichen Veränderung aus, dass es nicht möglich<br />
ist, präzise Kriterien zu formulieren, mit denen diese Frage<br />
in jedem Einzelfall beantwortet werden kann, und es daher<br />
ratsam ist, vorher mit den zuständigen einzelstaatlichen<br />
Behörden Rücksprache zu halten [1] .<br />
Arbeitsmittelbenutzungsrichtlinie und Betriebssicherheitsverordnung<br />
Die Arbeitsmittelbenutzungsrichtlinie 2009/104/EG gibt<br />
Mindeststandards für die sichere Benutzung von Arbeitsmitteln<br />
(Maschinen und Anlagen) im Betrieb vor. Auch für<br />
Maschinen und Anlagen, die vor dem 1.1.1995 bereits in<br />
Betrieb waren, sind die Schutzziele in der Arbeitsmittelbenutzungsrichtlinie<br />
festgelegt. Die nationale Umsetzung der<br />
Arbeitsmittelbenutzungsrichtlinie ist im Wesentlichen die<br />
Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV) in Deutschland<br />
bzw. das ArbeitnehmerInnenschutzgesetz (ASchG) in Österreich.<br />
Die BetrSichV gilt ausnahmslos für alle Arbeitsmittel<br />
im Betrieb und richtet sich an die Betreiber oder Anwender.<br />
Anhang 1 der BetrSichV enthält Mindestvorschriften für<br />
Altanlagen. Alle Altanlagen mussten bis spätestens zum<br />
1.12.2002 an den Anhang 1 der BetrSichV angepasst werden.<br />
Nach der BetrSichV muss der Betreiber immer dafür<br />
Sorge tragen, dass nur Arbeitsmittel bereitgestellt werden,<br />
die für den Arbeitsplatz geeignet sind und bei bestimmungsgemäßem<br />
Gebrauch Sicherheit und Gesundheitsschutz<br />
für die Beschäftigten auf dem Stand der Technik<br />
gewährleisten. In diesem Satz findet dann auch der sogenannte<br />
Bestandsschutz seine Begrenzung.<br />
DIE ROLLE DER HARMONISIERTEN<br />
NORMEN<br />
Nach der MRL sollen harmonisierte Normen den Herstellern<br />
die Übereinstimmung mit grundlegenden Anforderungen<br />
erleichtern. Die Anwendung harmonisierter<br />
Normen vereinfacht den Nachweis der Konformität mit<br />
der MRL.<br />
Die MRL macht aber auch deutlich, dass die Einhaltung<br />
von Normen nicht zwingend ist, um den Herstellern<br />
u. a. Möglichkeiten einzuräumen, gleichwertige oder<br />
bessere Lösungen einsetzen zu können. Das entscheidende<br />
Kriterium der MRL ist, dass die Risiken nach dem<br />
Stand der Technik zu minimieren sind [2]. Normen sind<br />
Mittel zum Zweck.<br />
EN 746 Industrielle Thermoprozessanlagen<br />
Die harmonisierten produktspezifischen Normen der EN<br />
746 Reihe konkretisieren die Sicherheitsanforderungen<br />
für neue industrielle Thermoprozessanlagen. Wird eine<br />
Thermoprozessanlage nach den harmonisierten Normen<br />
der Reihe EN 746 konstruiert und hergestellt, kann davon<br />
ausgegangen werden, dass sie bzgl. der dort behandelten<br />
Gefährdungen den grundlegenden Sicherheits- und<br />
Gesundheitsschutzanforderungen der MRL entspricht.<br />
Diejenigen, die Thermoprozessanlagen umbauen und<br />
verändern, tun gut daran, wenn sie mit der EN 746 vertraut<br />
sind, da es andernfalls schwierig werden kann, eine<br />
angemessene und sichere technische Lösung zu finden.<br />
BEGRIFFSBESTIMMUNGEN FÜR NEUE<br />
MASCHINEN UND ANLAGEN<br />
Zum Thema „sicheres Retrofit“ von Thermoprozessanlagen<br />
sind zunächst noch einige Begrifflichkeiten aus den<br />
Rechtsvorschriften zu klären:<br />
Maschine (Einzelmaschine)<br />
Die Definition des Begriffs „Maschine“ erfolgt in der MRL. Im<br />
Sinne der MRL gilt als Maschine eine mit einem Antriebssystem<br />
ausgestatte Gesamtheit miteinander verbundener<br />
Teile oder Vorrichtungen, von denen mindestens eines<br />
beweglich ist, und die für eine bestimmte Anwendung<br />
zusammengefügt sind. Neue Maschinen erhalten eine<br />
Konformitätserklärung und eine CE-Kennzeichnung.<br />
Unvollständige Maschine<br />
Eine unvollständige Maschine kann für sich genommen<br />
keine bestimmte Funktion erfüllen. Eine unvollständige<br />
Maschine ist nur dazu bestimmt, in andere Maschinen<br />
eingebaut zu werden, um zusammen mit ihnen eine<br />
Maschine zu bilden. Unvollständige Maschinen erhalten<br />
statt einer Konformitätserklärung eine Einbauerklärung<br />
und eine Montageanleitung beigefügt. Sie erhalten keine<br />
CE-Kennzeichnung.<br />
68 gaswärme international 5-2013
FACHBERICHTE<br />
Anlage (Gesamtheiten von Maschinen)<br />
Mit dem umgangssprachlich verwendeten Begriff „Anlage“<br />
ist im Sinne der MRL eine Gesamtheit von einzelnen<br />
Maschinen gemeint, die so angeordnet und gesteuert<br />
werden, dass sie als in sich geschlossenes Ganzes, beispielsweise<br />
als Thermoprozessanlage, funktionieren, um<br />
ein gemeinsames Ergebnis, im Beispiel den Thermoprozess,<br />
zu erzielen. Eine Gasaufkohlungs-Durchstoßofenanlage,<br />
wie in Bild 1 dargestellt, ist hierfür ein typisches Beispiel.<br />
Die einzelnen Einheiten (Anlagenteile) werden zusammengebaut<br />
und sind funktional so miteinander verbunden,<br />
dass der Betrieb jeder einzelnen Einheit unmittelbar<br />
den Betrieb anderer Einheiten oder der Anlage als Ganzes<br />
beeinflusst, sodass eine Risikobeurteilung für die gesamte<br />
Anlage erforderlich ist. Die einzelnen Einheiten verfügen<br />
über ein gemeinsames Steuerungssystem [1] und einen<br />
sicherheitstechnischen Zusammenhang. Neue Anlagen<br />
erhalten eine (einzige) Konformitätserklärung für die<br />
Gesamtheit der Maschinen und eine CE-Kennzeichnung.<br />
Eine Gruppe von Maschinen, die miteinander verbunden<br />
sind, bei der aber jede Maschine unabhängig von den anderen<br />
funktioniert, gilt nicht als Gesamtheit von Maschinen im<br />
obigen Sinne [1]. Ein typisches Beispiel ist eine Mehrzweckkammerofenanlage<br />
(Bild 2) mit mehreren Maschinen, z. B.<br />
Waschmaschine, Anlassofen und manuellem Chargierwagen,<br />
die jede für sich alleine eine Funktion erfüllen können.<br />
BEGRIFFSBESTIMMUNGEN UND REGELN<br />
FÜR BEREITS IN BETRIEB GENOMMENE<br />
ARBEITSMITTEL<br />
Nach Ansicht der Autoren weniger eindeutig sind sowohl<br />
die Rechtsvorschriften als auch die Begrifflichkeiten für<br />
bereits schon einmal in Betrieb genommene Arbeitsmittel,<br />
wenn diese gehandelt, benutzt oder verändert werden.<br />
Hiermit ist auch die Frage verknüpft, wer die Verantwortung<br />
für diese Gruppe von Arbeitsmitteln trägt, insbesondere<br />
wenn sich ihr Status verändert.<br />
Aufgearbeitete Arbeitsmittel<br />
Nach einer üblichen Definition wurden aufgearbeitete<br />
Arbeitsmittel unter Verwendung artgleicher Teile fachgerecht<br />
instandgesetzt. Reparaturen, Verschönerungen<br />
oder eine Generalüberholung sollen so den Eindruck des<br />
neuwertigen Zustandes des Arbeitsmittels vermitteln. Für<br />
aufgearbeitete Arbeitsmittel gibt es keine spezifischen<br />
Rechtsvorschriften.<br />
Altanlagen ohne CE<br />
Maschinen und Anlagen, die bis zum 31.12.1994 erstmalig<br />
in Betrieb genommen wurden, werden als Altmaschinen<br />
bzw. Altanlagen bezeichnet. Für Altanlagen gelten zunächst<br />
die zum Zeitpunkt der erstmaligen Bereitstellung gültigen<br />
Rechtsvorschriften unbefristet weiter. Eine Nachrüstpflicht<br />
durch die MRL gibt es also nicht. Deshalb wird häufig auch<br />
vom Bestandsschutz gesprochen. Zusätzlich müssen aber<br />
spätestens seit dem 3.10.2002 die Anforderungen des<br />
Anhangs 1 der BetrSichV erfüllt werden, wobei die dafür<br />
ggf. erforderliche Nachrüstung nicht als wesentliche Veränderung<br />
gilt. So nachgerüstete Altanlagen erhalten keine<br />
CE-Kennzeichnung. Die Grundlage für die Entscheidung,<br />
welche Nachrüstungen erforderlich sind, ist die zwingend<br />
vorgeschriebene Gefährdungsanalyse aller Arbeitsplätze<br />
durch den Arbeitgeber.<br />
Alte Thermoprozessanlagen müssen demnach mindestens<br />
die Vorgaben der VDI 2046 „Sicherheitstechnische<br />
Richtlinien für den Betrieb von Industrieöfen mit<br />
Schutz- und Reaktionsgasen“ und die Unfallverhütungsvorschriften<br />
„Kraftbetriebene Arbeitsmittel“ erfüllen. Es<br />
Bild 1: Gasaufkohlungs-Durchstoßofenanlage<br />
Bild 2: Mehrzweckkammerofenanlage<br />
5-2013 gaswärme international<br />
69
FACHBERICHTE<br />
gibt keinen expliziten Zwang, alte Thermoprozessanlagen<br />
an den sicherheitstechnischen Stand der MRL bzw. der EN<br />
746 anzupassen.<br />
Wenn allerdings Altmaschinen ohne CE wesentlich<br />
verändert werden, wird der sogenannte Bestandsschutz<br />
hinfällig. Für die Altmaschine muss nun ein Konformitätsbewertungsverfahren<br />
durchgeführt werden. Die „neue<br />
Maschine“ muss dann vollständig den Anforderungen der<br />
aktuellen MRL entsprechen.<br />
Gebrauchtanlagen mit CE Kennzeichnung<br />
Gebrauchtmaschinen bzw. Gebrauchtanlagen, die erstmalig<br />
nach dem 1.1.1995 (In Ausnahmefällen ab dem<br />
1.1.1993) im EWR in Verkehr gebracht wurden, müssen der<br />
jeweils zur Zeit ihrer ersten Inverkehrbringung gültigen<br />
MRL entsprechen und eine entsprechende Konformitätserklärung<br />
besitzen.<br />
Wenn Gebrauchtanlagen wesentlich verändert werden,<br />
wird die ursprüngliche Konformitätserklärung ungültig. Für<br />
die Maschine muss ein neues Konformitätsbewertungsverfahren<br />
durchgeführt werden. Die „neue Maschine“ muss<br />
den Anforderungen der aktuellen MRL entsprechen.<br />
Handel mit Alt- und Gebrauchtanlagen<br />
Alt- und Gebrauchtanlagen, die aus Ländern außerhalb des<br />
EWR eingeführt werden, müssen grundsätzlich ein Konformitätsbewertungsverfahren<br />
durchlaufen. Beim Import einer<br />
gebrauchten Thermoprozessanlage in den EWR gelten<br />
also die Anforderungen der aktuellen MRL und die in der<br />
aktuellen EN 746 spezifizierten Anforderungen.<br />
Den Handel mit unveränderten Thermoprozessanlagen<br />
innerhalb des EWR erfasst die MRL nicht. Bei einem<br />
Besitzerwechsel innerhalb des EWR gelten die Regeln für<br />
Altanlagen. Mit anderen Worten, bei einem Besitzer- oder<br />
Betreiberwechsel von Altanlagen innerhalb des EWR bleibt<br />
der sogenannte Bestandsschutz erhalten. Dies gilt auch,<br />
wenn eine Maschine durch den Beitritt eines Staates zum<br />
EWR in den Geltungsbereich der MRL kommt. Geprüft<br />
werden muss aber, ob die Maschine bzw. Anlage durch<br />
z. B. eine Verlagerung wesentlich verändert worden ist.<br />
Dies deckt sich mit den Ausführungen im VDMA-Positionspapier<br />
„Gebrauchte Maschinen“ [3]. Demnach müssen<br />
Gebrauchtmaschinen, wenn sie nur aufgearbeitet oder<br />
sicherheitstechnisch verbessert werden, keine neue Konformitätsbewertung<br />
durchlaufen.<br />
BEGRIFFSBESTIMMUNGEN UND REGELN<br />
FÜR DAS RETROFIT<br />
Mit der MRL, dem ProdSG, der Arbeitsmittelbenutzungsrichtlinie<br />
und der BetrSichV ist im Wesentlichen der rechtliche<br />
Rahmen für das Retrofit von Arbeitsmitteln abgesteckt.<br />
In der Praxis bleibt dennoch eine Vielzahl von Fragen offen.<br />
Die Rechtsvorschriften selbst geben keine klaren Vorgaben<br />
zum Thema wesentlich veränderter Maschinen. Das<br />
aktuelle Produktsicherheitsgesetz verwendet den Begriff<br />
im Gegensatz zum früheren Geräte- und Produktsicherheitsgesetz<br />
(GPSG) nicht mal mehr.<br />
Nicht wesentliche Änderung<br />
Nach dem VDMA-Positionspapier „Gebrauchte Maschinen“<br />
[3] sind keine „wesentliche Veränderung” eine fachgerechte<br />
Instandsetzung unter Verwendung artgleicher Teile,<br />
eine Veränderung, die allenfalls eine zusätzliche „einfache“<br />
Schutzeinrichtung erfordert sowie eine Erhöhung<br />
der Sicherheit (im Eigeninteresse und/oder zur Erfüllung<br />
des Anhanges 1 der BetrSichV). Liegt keine wesentliche<br />
Veränderung vor, muss nur für den Fall des erhöhten Risikos<br />
eine Wiederherstellung der Sicherheit nach BetrSichV<br />
durchgeführt werden.<br />
Artgleicher Ersatz<br />
Die einfachste nicht wesentliche Veränderung an einem<br />
Arbeitsmittel ist der artgleiche Ersatz eines Bauteils oder<br />
einer Baugruppe, beispielsweise im Rahmen einer Reparatur<br />
zur Wiederherstellung der Funktionsfähigkeit. Häufig ist<br />
ein artgleicher Ersatz auch erforderlich, weil ein Bauteil oder<br />
eine Baugruppe veraltet ist und durch ein Nachfolgeprodukt<br />
ersetzt wird. Ein typisches Beispiel für den artgleichen<br />
Ersatz einer Baugruppe ist der Austausch von nicht mehr<br />
lieferbaren Sicherheits-Gasventilen gegen Nachfolgemodelle<br />
oder der Einbau einer komplett neuen Gas-, Mess- und<br />
Regelstrecke. Für den artgleichen Ersatz gibt es keine speziellen<br />
Rechtsvorschriften. Wie für alle anderen Arbeitsmittel<br />
im Betrieb auch gilt die BetrSichV.<br />
Wesentliche Veränderung<br />
Die wesentliche Veränderung ist der wirtschaftliche Drehund<br />
Angelpunkt jedes Retrofits, weil, wenn eine wesentliche<br />
Änderung vorliegt, mindestens der wesentlich veränderte<br />
Teilbereich der Anlage vollständig auf den in der<br />
MRL beschriebenen Stand der Technik (und der Normen),<br />
inklusive der zugehörigen Dokumentation, hochgerüstet<br />
werden muss. Eine immer noch aktuelle Hilfestellung bei<br />
der Bewertung gibt das Interpretationspapier „Wesentliche<br />
Veränderung von Maschinen“ des Bundesarbeitsministeriums<br />
(BMA) und der Länder [4] von September 2000.<br />
Wie in Bild 3 dargestellt, wird bei einer Risikobeurteilung<br />
festgestellt, ob eine Veränderung als wesentlich gilt<br />
oder nicht. Diese Risikobeurteilung ist bei jeder Änderung<br />
durchzuführen. Insgesamt sind fünf Fragen bzw. Entscheidungskriterien<br />
definiert, ob eine wesentliche Änderung<br />
vorliegt. Nur wenn von einem Arbeitsmittel nach einer<br />
Veränderung ein höheres Gefahrenpotenzial ausgeht (Frage<br />
1), die vorhandenen sicherheitstechnischen Maßnahmen<br />
nicht ausreichen (Frage 2) und sich auch nicht durch einfache<br />
trennende Schutzeinrichtungen wiederherstellen<br />
70 gaswärme international 5-2013
FACHBERICHTE<br />
Änderung<br />
Frage 1<br />
Frage 2<br />
Neue Gefährdung/<br />
Risikoerhöhung<br />
Vorhandene<br />
Sicherheit<br />
ausreichend<br />
Nein<br />
Ja<br />
Keine wesentliche<br />
Veränderung<br />
Regelwerk: BetrSichV<br />
Informelle<br />
Risikobeurteilung,<br />
z.B. Aktennotiz mit<br />
Darlegung der Gründe<br />
für den veränderten<br />
Bereich und angrenzende<br />
Schnittstellen<br />
Frage 3<br />
Sicherer Zustand<br />
wieder herstellbar<br />
Ja<br />
Frage 4<br />
Verletzung/<br />
Sachschaden<br />
gering<br />
Keine Wesentliche<br />
Veränderung<br />
Aber:<br />
Sicheren Zustand<br />
herstellen<br />
Regelwerk: BetrSichV<br />
Risikobeurteilung nach<br />
DIN EN 12100 für den<br />
veränderten Bereich<br />
und angrenzende<br />
Schnittstellen<br />
Frage 5<br />
Eintrittswahrscheinlichkeit<br />
Wesentliche Veränderung<br />
(neue Maschine)<br />
gering<br />
Sicheren Zustand<br />
herstellen<br />
Regelwerk: MRL<br />
Konformitätsbewertung<br />
mit Risikobeurteilung<br />
nach DIN EN 12100 für<br />
die betroffene (unvollständige)<br />
Maschine und<br />
angrenzende Schnittstellen,<br />
ggf. für die<br />
Anlage<br />
Bild 3: Vorgehensweise zur Beurteilung der Veränderung<br />
lassen (Frage 3), dann muss, wenn sowohl die Schwere der<br />
möglichen Verletzung (Frage 4) als auch die Eintrittswahrscheinlichkeit<br />
hoch sind (Frage 5), von einer wesentlichen<br />
Veränderung ausgegangen werden.<br />
Nur in diesem Fall muss zunächst das geänderte Arbeitsmittel<br />
das Konformitätsbewertungsverfahren durchlaufen,<br />
entsprechend den Anforderungen in der MRL aufgerüstet<br />
werden und entweder als unvollständige Maschine<br />
eine (neue) Einbauerklärung erhalten oder als vollständige<br />
Maschine eine (neue) Konformitätserklärung.<br />
Darüber hinaus muss ggf. untersucht werden, ob die Veränderungen<br />
auch wesentlich im Hinblick auf die Gesamtheit<br />
der Anlage sind. Wenn dies der Fall ist, dann muss die<br />
gesamte Anlage das Konformitätsbewertungsverfahren<br />
durchlaufen und eine (neue) CE-Erklärung erstellt werden.<br />
Anmerkungen zum Interpretationspapier<br />
Man darf sich nicht dadurch verwirren lassen, dass das<br />
Interpretationspapier teilweise auf veraltete Regelwerke<br />
Bezug nimmt. Das frühere Gerätesicherheitsgesetz und<br />
die ehemalige Arbeitsmittelbenutzungsverordnung wurden<br />
durch das Produktsicherheitsgesetz (ProdSG) und die<br />
Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV) abgelöst. DIN EN<br />
292-1, DIN EN 1050 und DIN EN ISO 14121-1 sind inzwischen<br />
in DIN EN ISO 12100 zusammengefasst. Nach Angabe der<br />
Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin ist das<br />
Interpretationspapier bis heute gültig.<br />
Regeln für die Risikobeurteilung<br />
Die noch offene Frage ist jetzt, nach welchen Regeln die<br />
Risikobeurteilung durchgeführt werden muss:<br />
In der MRL wird für neue Arbeitsmittel eine Risikobeurteilung<br />
gefordert, die bei Veränderungen auch für bestehende<br />
Arbeitsmittel durchgeführt werden muss. Über die<br />
Vorgehensweise und Systematik der Risikobeurteilung<br />
macht die MRL jedoch keine detaillierten Angaben. Die<br />
MRL fordert zwar in Anhang VII eine Beschreibung des<br />
angewendeten Verfahrens der Risikobeurteilung und eine<br />
Beschreibung der Lösungen zur Gefahrenverhütung, macht<br />
aber keine Vorgaben hinsichtlich Form und Inhalt [2]. Eine<br />
5-2013 gaswärme international<br />
71
FACHBERICHTE<br />
konkrete, wenn auch nicht verbindliche Hilfestellung bei<br />
der Risikobeurteilung neuer Anlagen gibt DIN EN ISO 12100<br />
(„Sicherheit von Maschinen – Allgemeine Gestaltungsleitsätze;<br />
Risikobeurteilung und Risikominderung“).<br />
Dem Maschinenhersteller bzw. dem Veränderer sind<br />
damit die notwendigen Freiheiten gegeben, um die Risikobeurteilung<br />
und die Dokumentation derselben sowohl<br />
an seine individuellen Anforderungen als auch an den<br />
Veränderungsumfang anzupassen.<br />
Aus Sicht der Autoren sind für Veränderungen an Altanlagen,<br />
wie in Bild 3 dargestellt, folgende Vorgehensweisen<br />
für die Risikobeurteilung sinnvoll:<br />
■■<br />
■■<br />
■■<br />
Frage 1 = Nein; Frage 2 = Ja: Informelle Risikobeurteilung<br />
mit Darlegung der Beurteilungsgründe des<br />
die Risikobeurteilung durchführenden Teams in einer<br />
Aktennotiz.<br />
Frage 3 = Ja; Frage 4 = Gering; Frage 5 = Gering: Risikobeurteilung<br />
nach DIN EN ISO 12100 für den veränderten<br />
Teilbereich und die Schnittstellen zu angrenzenden<br />
Bereichen.<br />
Frage 5 = Hoch: Risikobeurteilung nach DIN EN ISO<br />
12100 für die betroffene unvollständige Maschine, ggf.<br />
für die gesamte Anlage.<br />
Noch ein wichtiger Hinweis: Wegen der Komplexität<br />
moderner Thermoprozessanlagen erstrecken sich Risikobeurteilungen<br />
in der Regel auf die Verfahrenstechnik,<br />
Mechanik, Elektrotechnik und Automatisierungstechnik.<br />
Daher gilt der Grundsatz „Risikobeurteilung ist Teamarbeit“.<br />
Bild 4: Flammenbrenner Typ NOXMAT FB 80-250<br />
mit redundanten Gasventilen<br />
Nachweisdokumentation der Risikobeurteilung<br />
Die Risikobeurteilung ist ein Teil der „technischen Unterlagen“<br />
zu einer Maschine. Sie muss ab Inverkehrbringung<br />
mindestens zehn Jahre lang bereitgehalten werden.<br />
Wenn eine Behörde Einsicht verlangt, muss die Nachweisdokumentation<br />
vollständig und nachvollziehbar sein.<br />
Gerade die Nachvollziehbarkeit ist allerdings problematisch,<br />
weil eine Risikobeurteilung häufig das Ergebnis einer Teamarbeit<br />
ist und der Diskussionsverlauf, wenn überhaupt, nur<br />
in Stichworten dokumentiert wird. Aus dem dokumentierten<br />
Ergebnis lassen sich die zugrunde liegenden Gedanken<br />
nach einiger Zeit dann meist nicht mehr rekonstruieren.<br />
Da die Risikobeurteilung zum Know-how eines Herstellers<br />
gehört, haben Kunden und insbesondere Dritte<br />
keinen rechtlichen Anspruch darauf, sie ausgehändigt zu<br />
bekommen. Besteht allerdings ein plausibler Grund oder<br />
ist dies vertraglich vereinbart, dann ist es übliche Praxis,<br />
einem Kunden auf Wunsch Einsicht zu gewähren.<br />
RETROFITBEISPIELE VON THERMOPRO-<br />
ZESSANLAGEN<br />
Wenn eine Alt- oder Gebrauchtanlage verändert wird, dann<br />
muss sie auch nach der Veränderung sicher sein, entweder<br />
nach der MRL (wenn sie nach einer wesentlichen Veränderung<br />
als neue Anlage wieder in Verkehr gebracht wird)<br />
oder nach der BetrSichV, wenn sie wieder zur Benutzung<br />
bereitgestellt wird.<br />
Anhand einiger, in der Praxis häufig vorkommender Beispiele<br />
sollen die Maßnahmen für ein rechtssicheres Retrofit<br />
dargelegt werden:<br />
Leistungserhöhungen<br />
Leistungserhöhungen sind im Interpretationspapier [3]<br />
einer der drei beispielhaft genannten Ausgangspunkte zur<br />
Fragestellung, ob eine Änderung wesentlich ist oder nicht.<br />
Vermutlich hatten die Autoren Werkzeugmaschinen vor<br />
Augen, beispielsweise eine Drehmaschine, bei der durch<br />
eine Änderung des Spindelantriebs auf eine High Speed<br />
Ausführung die Leistung erheblich gesteigert werden kann.<br />
Es liegt auf der Hand, dass beispielsweise nach einer Verzehnfachung<br />
der Spindeldrehzahl neue Gefährdungen<br />
auftreten können, für die die vorhandenen Schutzmaßnahmen<br />
nicht ausreichend sind.<br />
Im Gegensatz dazu sind Leistungserhöhungen bei Thermoprozessanlagen<br />
i. d. R. völlig unkritisch. Leistungserhöhungen<br />
bei Thermoprozessanlagen nutzen überwiegend<br />
vorhandene Heizleistungsreserven zur Steigerung der Durchsatzleistung.<br />
Manchmal werden z. B. auch die Aufheizzonen<br />
durch zusätzliche Gasbrenner verstärkt. Aus der Praxis ist den<br />
Autoren bisher kein einziger Fall bekannt, bei dem eine Leistungserhöhung<br />
zu einer wesentlichen Veränderung geführt<br />
hätte. In der Regel genügt eine informelle Risikobeurteilung.<br />
Modernisierung der Gasbrenner<br />
Modernisierungen der Gasbrenner, beispielsweise zur<br />
Verbesserung der Energieeffizienz, sind ein in der Praxis<br />
häufig vorkommendes Beispiel für ein Retrofit. Wie bei<br />
dem nachstehenden Beispiel Verbesserung der Sicher-<br />
72 gaswärme international 5-2013
FACHBERICHTE<br />
Bild 5: Beispiel eines Bediensystems für eine Gasaufkohlung-Durchstoßofenanlage<br />
heitstechnik auch, sind Modernisierungen zur Steigerung<br />
der Energieeffizienz und zum Schutz der Umwelt vom<br />
Gesetzgeber ausdrücklich gewollt.<br />
Gerade bei Gasfeuerungseinrichtungen hat sich<br />
zudem auch der Stand der Sicherheitstechnik im Vergleich<br />
der Ausführung einer Altanlage zu einer modernen<br />
neuen Thermoprozessanlage deutlich verändert,<br />
sodass sich eine Modernisierung alter Gasbrenner auch<br />
zu einer Verbesserung der Sicherheitstechnik geradezu<br />
aufdrängt.<br />
Werden neue Gasbrenner eingesetzt, dann müssen diese,<br />
wie in Bild 4 dargestellt, auf dem Stand der Technik sein,<br />
also der EN 746-2 entsprechen. Zusammen mit den neuen<br />
Gasbrennern sollten auch die Gasregelstrecke und die Luftvorspülung<br />
auf den Stand der Technik gebracht werden.<br />
Für die neuen Gasbrenner muss der Hersteller eine Einbauerklärung<br />
bereitstellen. Da ein solches Retrofit meist mit<br />
einer Sicherheitserhöhung verbunden ist, genügt i. d. R.<br />
eine informelle Risikobeurteilung.<br />
Verbesserungen der Sicherheitstechnik<br />
Verbesserungen der Sicherheitstechnik auf den Stand der<br />
Technik, beispielsweise für Thermoprozessanlagen auf den<br />
Stand der EN 746, sind im Sinne des Gesetzgebers gewollt,<br />
wenn auch nicht zwingend vorgeschrieben, solange die<br />
Mindestvorschriften der BetrSichV erfüllt werden.<br />
Grundsätzlich kann bei Verbesserungen der Sicherheitstechnik<br />
unterstellt werden, dass solche Veränderungen bei fachgerechter<br />
Ausführung nicht wesentlich sind, und eine einfache<br />
informelle Risikobeurteilung zum Nachweis ausreicht.<br />
Steuerungsmodernisierungen<br />
Steuerungsmodernisierungen, insbesondere der Ersatz<br />
einer SPS oder, wie in Bild 5 dargestellt, eines neuen<br />
Bediensystems durch einen Nachfolgetyp, kommen<br />
recht häufig vor, beispielsweise weil Ersatzteile nur noch<br />
schwierig zu beschaffen sind, oder weil das Wartungspersonal<br />
nicht mehr mit den alten Programmen vertraut<br />
ist. Die einfachste Art einer solchen Modernisierung ist<br />
der artgleiche Ersatz, im Beispiel die SPS bzw. das Bediensystem.<br />
D. h. die SPS-Hardware ist zwar neu, die Funktion<br />
(der Software) bleibt aber im Wesentlichen genauso wie<br />
vor dem Ersatz. Bei einem artgleichen Ersatz kann i. d. R.<br />
unterstellt werden, dass keine neuen Gefährdungen entstehen,<br />
und eine einfache informelle Risikobeurteilung<br />
zum Nachweis ausreicht.<br />
Im Fall einer konventionellen, nicht sicherheitsgerichteten<br />
SPS darf diese bei fachgerechter Ausführung der<br />
Anlagensteuerung grundsätzlich keinen Einfluss auf die<br />
Sicherheitseinrichtungen haben. Damit wären dann auch<br />
alle Programmerweiterungen unkritisch, da selbst bei<br />
einem Totalversagen der (nicht sicherheitsgerichteten) SPS<br />
keine Gefährdungen auftreten dürfen. Wenn allerdings<br />
künftig eine sicherheitsgerichtete SPS ersetzt wird, muss<br />
5-2013 gaswärme international<br />
73
FACHBERICHTE<br />
sichergestellt sein, dass die Software genau die gleichen<br />
Sicherheitsfunktionen gewährleistet.<br />
Ersatz/Austausch einer Schaltanlage<br />
Bei den langlebigen Thermoprozessanlagen stellt sich nach<br />
15-20 Jahren immer wieder die Frage nach einem Ersatz der<br />
Schaltanlage. Zum einen um die Zuverlässigkeit der elektromechanischen<br />
Schaltgeräte wiederherzustellen, zum<br />
anderen zur Erhöhung der Sicherheit im Eigeninteresse,<br />
beispielsweise des Berührungsschutzes.<br />
Obwohl eine neue Schaltanlage mit einer Herztransplantation<br />
gleichzusetzen ist, handelt es sich aus Sicht der<br />
Autoren um einen artgleichen Ersatz. Voraussetzung ist<br />
eine gleichartige Ausführung aller Sicherheitsfunktionen.<br />
Um dies zu gewährleisten, sollten nicht nur die ursprünglichen<br />
Konstruktionsunterlagen beachtet werden, sondern<br />
auch alle sicherheitsrelevanten Modifikationen über die<br />
bisherige Lebensdauer dokumentiert sein.<br />
Bei einem artgleichen Ersatz kann i. d. R. unterstellt werden,<br />
dass keine neuen Gefährdungen entstehen, und eine einfache<br />
informelle Risikobeurteilung zum Nachweis ausreicht.<br />
Austausch eines Anlagenteils, z. B. einer<br />
Waschmaschine<br />
Nicht selten müssen einzelne Teile einer Anlage durch neue<br />
unvollständige Maschinen ersetzt werden. Beispielsweise<br />
soll in einer kontinuierlichen Thermoprozessanlage eine<br />
abgenutzte Durchlaufwaschmaschine ersetzt werden.<br />
Artgleicher Ersatz<br />
Beim artgleichen Ersatz wird die abgenutzte Waschmaschine<br />
durch eine im Wesentlichen baugleiche Waschmaschine<br />
ersetzt. Die neue Waschmaschine wird im Sinne der MRL als<br />
unvollständige Maschine betrachtet, zu der eine Einbauerklärung<br />
und eine Montageanleitung mitgeliefert werden müssen.<br />
Da durch einen artgleichen Ersatz dem Prinzip nach keine<br />
neuen Gefährdungen auftreten können, muss derjenige, der<br />
die Waschmaschine in die Anlage integriert, eine informelle<br />
Risikobeurteilung erstellen. Ein neues Konformitätsbewertungsverfahren<br />
für die Anlage ist nicht erforderlich.<br />
Ersatz durch anderes Funktionsprinzip<br />
Wäre allerdings die neue Waschmaschine ein völlig anderes<br />
System, z. B. Lösungsmittel basierend anstelle Wasser basierend<br />
(also nicht artgleich), sodass für den Einbau der neuen<br />
Waschmaschine auch die bestehende Thermoprozessanlage<br />
umfangreich verändert werden müsste, dann sollte<br />
davon ausgegangen werden, dass die Änderung als neue<br />
Gesamtheit von Maschinen zu betrachten ist, auf welche<br />
dann die MRL anzuwenden ist. In diesem Fall müsste die<br />
gesamte Thermoprozessanlage die Bestimmungen der<br />
MRL erfüllen und ein neues Konformitätsbewertungsverfahren<br />
durchlaufen.<br />
Ersatz durch eine artgleiche Gebrauchtanlage<br />
Zwar unwahrscheinlich, aber dennoch denkbar, wäre es<br />
auch möglich, die Waschmaschine durch eine artgleiche<br />
gebrauchte Waschmaschine zu ersetzen. Obwohl es dann<br />
nur einen geringen Unterschied zum artgleichen Ersatz<br />
gibt, empfehlen die Autoren, diese Variante mit den Aufsichtsbehörden<br />
abzustimmen, weil es nicht im Interesse<br />
des Arbeitsschutzes sein kann, den Bestandsschutz durch<br />
derartige Maßnahmen unbegrenzt zu verlängern.<br />
Integration einer zusätzlichen Maschine in eine<br />
bestehende Anlage<br />
Manchmal kommt es vor, dass in eine bestehende Anlage<br />
eine zusätzliche (Einzel-)Maschine, beispielsweise ein Hubtisch<br />
zur Chargenaufgabe, integriert wird. Die integrierte<br />
Maschine ist selbstständig funktionsfähig, kommuniziert<br />
aber über Schnittstellen mit der bestehenden Anlage.<br />
Handelt es sich um eine neue Maschine, im Beispiel der<br />
Hubtisch, müssen eine Konformitätserklärung und eine CE-<br />
Kennzeichnung vorliegen. Bei einer nicht wesentlich veränderten<br />
gebrauchten Maschine (s. o.) gilt entweder die vorhandene<br />
Konformitätserklärung weiter oder der sogenannte<br />
Bestandsschutz einer Altanlage bleibt zunächst erhalten.<br />
Die räumlichen und steuerungstechnischen Schnittstellen<br />
mit der bestehenden Anlage werden anhand des in<br />
Bild 3 dargestellten Ablaufs betrachtet und die notwendigen<br />
Maßnahmen von der nur informellen Risikobeurteilung<br />
bis zum Extremfall der neuen Konformitätsbewertung der<br />
Gesamtanlage durchgeführt. Auch hier sollte bei der Verwendung<br />
einer Altmaschine rechtzeitig die Abstimmung<br />
mit der Aufsichtsbehörde erfolgen.<br />
Errichtung einer „neuen“ Anlage aus gebrauchten<br />
Maschinen<br />
Wird eine Anlage aus gebrauchten Maschinen neu errichtet,<br />
unterliegt sie genauso der Maschinenrichtlinie, als wenn<br />
sie aus neuen Maschinen errichtet würde. Dies gilt auch<br />
für die Herstellung zum Eigengebrauch, oder wenn beim<br />
Betreiber bereits vorhandene Altanlagen weiterverwertet<br />
werden sollen [2].<br />
Eine solche neue Anlage muss der MRL entsprechen,<br />
d. h. auch das Sicherheitsniveau der eingesetzten<br />
Gebrauchtmaschinen muss mit dem aktuellen Stand der<br />
Technik abgeglichen werden. Erforderlichenfalls müssen<br />
die Einzelmaschinen angepasst werden. Wenn eine<br />
Gebrauchtmaschine nicht mehr an den Stand der Technik<br />
angepasst werden kann, kann die Risikobeurteilung der<br />
Gebrauchtmaschine ergeben, dass sie nicht in eine neue<br />
Maschinenanlage eingebaut werden darf [2].<br />
Obwohl die gebrauchten Einzelmaschinen oder wiederverwendeten<br />
Altanlagen für sich alleine nicht erstmalig<br />
in Verkehr gebracht werden, muss für diese nach Ansicht<br />
der Autoren eine Konformitätsbewertung durchgeführt<br />
74 gaswärme international 5-2013
FACHBERICHTE<br />
werden, weil die Veränderungen in ihrer Gesamtheit als so<br />
wesentlich eingestuft werden, dass sie einer erstmaligen<br />
Inverkehrbringung gleichkommen.<br />
Kein erstmaliges Inverkehrbringen liegt dagegen vor,<br />
wenn ein Unternehmen eine Gebrauchtmaschine in<br />
Deutschland innerhalb eines Unternehmens an einen<br />
anderen Standort umsetzt [2] und dabei keine wesentlichen<br />
Veränderungen vornimmt.<br />
Retrofit durch andere als den ursprünglichen<br />
Hersteller<br />
Grundsätzlich kann jeder dazu qualifizierte Betrieb unter<br />
Einhaltung der angeführten Regeln an Thermoprozessanlagen<br />
ein Retrofit durchführen. Der ursprüngliche Hersteller<br />
hat jedoch den Vorteil, dass er sowohl auf seine Konstruktionsunterlagen<br />
als auch auf seine Risikobeurteilung<br />
zugreifen kann und so die Änderungen mit allen ihren<br />
„Nebenwirkungen“ rasch und umfassend einschätzen kann.<br />
Werden Veränderungen vom Kunden oder Dritten<br />
vorgenommen, müssen diese eine neue Risikobeurteilung<br />
durchführen. Für alle Auswirkungen der Veränderung<br />
tragen diese jetzt die volle Verantwortung, auch<br />
weil es im Falle eines Unfalls schwer nachzuweisen ist,<br />
inwieweit die Ursache ggf. schon in der unveränderten<br />
Maschine gelegen hat. Wird eine neue Konformitätserklärung<br />
erstellt, kann der ursprüngliche Hersteller nach<br />
Ansicht der Autoren überhaupt nicht mehr in die Pflicht<br />
genommen werden.<br />
Führt der ursprüngliche Hersteller eine Veränderung<br />
durch und bescheinigt mit Bezug auf die ursprüngliche<br />
Konformitätserklärung oder durch eine neue Erklärung,<br />
dass die Anlage weiterhin sicher ist, so bleibt die Verantwortung<br />
ungeteilt bei ihm, auch wenn er diese Veränderungen<br />
im Auftrag und nach Vorgabe des Kunden<br />
durchgeführt hat.<br />
Retrofit beim Handel mit Gebrauchtmaschinen<br />
Wie oben ausgeführt, bedeutet der Handel mit gebrauchten<br />
Maschinen im EWR nicht ein erneutes Inverkehrbringen.<br />
Dies gilt unter Berücksichtigung der in Bild 3 dargestellten<br />
Betrachtung auch dann, wenn die Maschinen vor dem<br />
Wiederverkauf oder später durch den Käufer aufgearbeitet<br />
oder modernisiert werden. Kommt es hierbei jedoch zu<br />
einer wesentlichen Veränderung, wird der Händler bzw.<br />
der Käufer automatisch zum Hersteller einer neuen Thermoprozessanlage<br />
im Sinne der MRL mit allen sich daraus<br />
ergebenden Verpflichtungen. Um dies zu erfüllen, sind<br />
sehr gute Kenntnisse der Materie erforderlich. Eine Möglichkeit<br />
dieser Verantwortung gerecht zu werden ist, den<br />
ursprünglichen Hersteller oder einen anderen kompetenten<br />
Fachbetrieb mit der Modernisierung zu beauftragen, einschließlich<br />
der vertraglichen Verpflichtung einer (erneuten)<br />
Konformitätserklärung bei wesentlichen Veränderungen.<br />
FAZIT<br />
Wie man an den Beispielen erkennen kann, sind die üblichen<br />
Retrofits nicht mit einer wesentlichen Veränderung<br />
verbunden. Dies ist, wie das Interpretationspapier zeigt,<br />
nach Ansicht der Autoren durch den Gesetzgeber auch so<br />
gewollt. Trotzdem ist es leider nicht möglich, die Frage, ob<br />
die Änderung wesentlich ist oder nicht, für jeden speziellen<br />
Einzelfall rechtssicher zu beantworten.<br />
Nicht nur im Zweifelsfall sollten sich daher diejenigen,<br />
die eine Veränderung planen, vorher an die zuständigen<br />
Behörden wenden und das Vorgehen mit diesen abstimmen.<br />
Wenn nicht alle an einem Retrofit Beteiligten am<br />
gleichen Strang ziehen und unterschiedlicher Auffassung<br />
sind, dann sollte man besser die Finger davon lassen. Diese<br />
Einschränkung gilt im Übrigen auch für die genannten<br />
Beispiele, für deren Rechtsgültigkeit die Autoren aus diesem<br />
Grund auch ausdrücklich keine Gewähr übernehmen.<br />
LITERATUR<br />
[1] Leitfaden zur Anwendung der Richtlinie 2006/42/EG – 2. Ausgabe<br />
– Juni 2010: http://ec.europa.eu/enterprise/sectors/<br />
mechanical/machinery/index_de.htm<br />
[2] Gangkofner, T.; Stoye, A.: Handlungsleitfaden Maschinen-<br />
und Anlagensicherheit 1-2013, BGN, Mannheim, 2013<br />
[3] VDMA-Positionspapier „Gebrauchte Maschinen“, Frankfurt,<br />
September 2000<br />
[4] Interpretationspapier des BMAS und der Länder: Wesentliche<br />
Veränderung von Maschinen: http://www.baua.de/de/Gera-<br />
ete-und-Produktsicherheit/Produktgruppen/Wesentliche-<br />
Veraenderung.html<br />
AUTOREN<br />
Dr. Hartmut Steck-Winter, MBA<br />
Aichelin Service GmbH<br />
Ludwigsburg<br />
Tel.: 07141 / 6437-105<br />
hartmut.steck-winter@aichelin.com<br />
Dr.-Ing. Frank Treptow<br />
Aichelin Service GmbH<br />
Ludwigsburg<br />
Tel.: 07141 / 6437-180<br />
frank.treptow@aichelin.com<br />
5-2013 gaswärme international<br />
75
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Ort, Datum, Unterschrift<br />
PARIVT2013<br />
Nutzung 76 personenbezogener Daten: Für die Auftragsabwicklung und zur Pflege der laufenden Kommunikation werden personenbezogene Daten erfasst und gespeichert. Mit dieser Anforderung gaswärme erkläre international ich mich damit einverstanden, 5-2013 dass ich<br />
vom DIV Deutscher Industrieverlag oder vom Vulkan-Verlag per Post, per Telefon, per Telefax, per E-Mail, nicht über interessante, fachspezifische Medien und Informationsangebote informiert und beworben werde.<br />
Diese Erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.
FACHBERICHTE<br />
Feuerungsautomaten und<br />
Brennermanagementsysteme<br />
in der Automatisierung<br />
von Ulrich Hofmann, Peter Sänger<br />
Die Kommunikationsfähigkeit von Feuerungsautomaten und Brennermanagementsystemen ist heute ein wichtiges<br />
Thema. Durch die zunehmende Vernetzung und Integration von Einzelkomponenten in ein Gesamtsystem ist es auch<br />
notwendig, die Feuerungsautomaten und Brennermanagementsysteme in bestehende Automatisierungssysteme einzubinden.<br />
Die Feuerungsautomaten oder die Brennermanagementsysteme werden hierbei in ein bestehendes Netzwerk<br />
im Automatisierungssystem eingebunden, um Daten über diesen Teilprozess zu erfassen und auch zu visualisieren.<br />
Burner control and burner management systems<br />
for communication in automation<br />
Today, the communication ability of burner control and burner management systems is an important point. Due to the<br />
increasing networking and integration of single components in a complete system it will be necessary to include the<br />
burner control and / or burner management system in an existing automation system, too. For data acquisition and<br />
visualization of this subprocess the burner control or burner management system is included in an existing network of<br />
the automation system.<br />
Anlagenbetreiber verlangen heute immer mehr,<br />
dass auf Daten aller angeschlossenen Geräte und<br />
Systeme in einer Anlage von zentraler Stelle aus<br />
zugegriffen werden kann. So können die Daten für einen<br />
effizienteren Betrieb, für die Realisierung von Energieeinsparmaßnahmen,<br />
zur Visualisierung des Anlagenzustandes<br />
und zur Fehlererkennung genutzt werden. Dazu gehört<br />
auch die Einbindung der Feuerungsautomaten und der<br />
Brennermanagementsysteme. Mit Siemens SIMATIC ET200S<br />
oder SIMATIC S7-1200 SPS-Systemen hat man nun die Möglichkeit,<br />
auf einfache Weise die Feuerungsautomaten und<br />
die Brennermanagementsysteme kommunikativ über ein<br />
PROFIBUS- / PROFINET-Netzwerk mit anderen Systemen zu<br />
vernetzen. Neben den Schnittstellen zur Anbindung können<br />
über entsprechende Softwarebibliotheken verschiedene<br />
Feuerungsautomaten und die Brennermanagementsysteme<br />
einfach mit den SIMATIC-Systemen ET200S oder S7-1200<br />
kommunizieren. Der folgende Beitrag zeigt die Flexibilität<br />
und die verschiedenen technischen Möglichkeiten, Siemens<br />
Feuerungsautomaten und Brennermanagementsysteme in<br />
bestehende oder neue Automationssysteme einzubinden.<br />
KOMMUNIKATION MIT SIMATIC S7-1200 /<br />
ET200S SPS SYSTEMEN<br />
Die Anbindung der Feuerungsautomaten LME7x und LME<br />
/ LMO39x an die SIMATIC SPS-Systeme basiert auf einer<br />
proprietären BCI-Kopplung, die Integration von LMV2x-,<br />
LMV3x- und LMV5x-Brennermanagementsystemen auf<br />
einer Modbuskopplung (Bild 1 a/b). Neben dem Erfassen<br />
von Ist-, Soll- und Statuswerten bei allen kommunikationsfähigen<br />
Feuerungsautomaten und den Brennermanagementsystemen,<br />
können teilweise auch Einstel-<br />
5-2013 gaswärme international<br />
77
FACHBERICHTE<br />
Bild 1a: Anbindungsmöglichkeiten der Feuerungsautomaten und der Brennermanagementsysteme<br />
an die SIMATIC S7-1200<br />
Bild 1b: Anbindungsmöglichkeiten der Feuerungsautomaten und der Brennermanagementsysteme<br />
an die SIMATIC ET200S<br />
lungen an LMV2x-, LMV3x- und LMV5x- Systemen über<br />
die Kommunikationsschnittstelle durchgeführt werden.<br />
Um größtmögliche Sicherheit zu gewährleisten, sind nur<br />
nicht-sicherheitsrelevante Parameter einstellbar. Sicherheitsrelevante<br />
Parameter der Feuerungsautomaten und<br />
Brennermanagementsysteme werden vor Ort über eine<br />
Anzeige- und Bedieneinheit AZL oder über das PC-Tool<br />
ACS410 / ACS450 eingestellt oder verändert.<br />
Die Anbindung der Feuerungsautomaten LME7x und<br />
LME / LMO39x an SIMATIC SPS-Systeme erfolgt über das<br />
Burner Communication Interface (BCI). Da die Feuerungsautomatenschnittstelle<br />
einen TTL-kompatiblen Signalpegel<br />
nutzt, ist ein Signalumsetzer für das entsprechende Zielsignal<br />
notwendig. Als Pegelumsetzer wird das OCI412.10<br />
eingesetzt. Damit wird eine Pegelwandlung von<br />
TTL-Signalen auf RS-485 mit einer galvanischen<br />
Trennung realisiert. Selbstverständlich ist eine<br />
Ansteuerung der Feuerungsautomaten durch<br />
SIMATIC SPS-Systeme über Hardwarekontakte<br />
mit einer diskreten Verkabelung zum Feuerungsautomaten<br />
möglich.<br />
Zur Anbindung der Brennermanagementsysteme<br />
LMV2x / LMV3x an die SIMA-<br />
TIC SPS-Systeme wird ebenfalls das Schnittstellenmodul<br />
OCI412.10 verwendet. An der<br />
SIMATIC S7-1200 erfolgt die Anbindung mit<br />
dem S7-Kommunikationsmodul CM1241<br />
oder CB1241 im RS-485-Modus, welches<br />
das Modbus-RTU-Protokoll unterstützt.<br />
An die ET200S erfolgt die Anbindung über<br />
ein entsprechendes Modbus-Schnittstellenmodul<br />
ebenfalls im RS-485-Modus.<br />
Die Anzeige- und Bedieneinheit AZL5 des<br />
LMV5 Brennermanagementsystems bietet<br />
eine serielle Kommunikationsschnittstelle<br />
(RS-232) mit Modbus-RTU-Protokoll,<br />
welches für die Anbindung an die SIMA-<br />
TIC S7-1200 mittels Kommunikationsmodul<br />
CM1241 für RS-232 bzw. an ein SIMATIC<br />
ET200S Modbus-Schnittstellenmodul im RS-<br />
232-Modus genutzt wird. Die Kommunikation<br />
zwischen AZL5 und LMV5 erfolgt über<br />
CAN-Bus. Die auf dem AZL5 zur Verfügung<br />
stehenden Daten werden von den SIMATIC<br />
SPS-Systemen zyklisch gelesen und in einem<br />
Datenbaustein gepuffert. Diese Daten können<br />
somit weiterverarbeitet bzw. archiviert werden.<br />
Sollwertänderungen können ebenfalls direkt<br />
im Nutzdatenbaustein vorgenommen werden.<br />
Die SIMATIC S7-1200 bietet die Möglichkeit<br />
einen integrierten Webserver zu aktivieren,<br />
um so die SPS und den Anlagenzustand mit<br />
einem Webbrowser (Internet Explorer, Mozilla<br />
Firefox,…) zu diagnostizieren. Dabei können<br />
S7-1200-Standardwebseiten verwendet werden, die aktuelle<br />
SPS-Diagnoseinformationen anzeigen. Um einen Anlagenzustand<br />
sowie weitere Daten mit dem Webserver anzeigen<br />
zu lassen, müssen anwenderdefinierte HTML-Webseiten z. B.<br />
mit Frontpage, Notepad++ oder Composer erstellt werden.<br />
Die SIMATIC S7-1200 unterstützt als PROFINET-IO-Controller<br />
die Kommunikation mit PROFINET-IO-Geräten. Durch den<br />
integrierten Webserver lassen sich Informationen über die<br />
CPU sowie Prozessdaten über einen Standard-Web-Browser<br />
abrufen. Daten können auch während der Laufzeit aus dem<br />
Anwenderprogramm archiviert werden. Mit dem TCP / IP-<br />
Standard kann die integrierte PROFINET-Schnittstelle in der<br />
SIMATIC S7-1200 zur Programmierung der CPU, Kommunikation<br />
mit SIMATIC HMI-Basic-Panels für Visualisierung oder<br />
auch zur Kommunikation mit weiteren Steuerungen oder IO-<br />
78<br />
gaswärme international 5-2013
FACHBERICHTE<br />
Bild 2: Brenner mit Bedienpanel und Regler RWF50 (links), eingebautes Bedienpanel KTP600 im Detail (rechts) [3]<br />
Devices, wie etwa Antrieben, genutzt werden. Die integrierte<br />
PROFINET-Schnittstelle besteht aus einem störungsresistenten<br />
RJ-45-Anschluss mit Auto-Cross-Over-Funktionalität, der<br />
Ethernetverbindungen mit Datenübertragungsraten von bis<br />
zu 10 / 100 MBit/s unterstützt.<br />
TREIBERBAUSTEINE FÜR DIE SIMATIC<br />
S7-1200- / ET200S-ANBINDUNG<br />
Eine Modbus-RTU-Kommunikation basiert auf dem Master-<br />
Slave-Prinzip. Dabei wird die Kommunikation komplett<br />
vom Master gesteuert. Slaves reagieren nur auf Anfragen<br />
des Masters und senden ein Antwortpaket. Die Brennermanagementsysteme<br />
sind für diese Anbindung immer<br />
Slaves und die SIMATIC SPS-Systeme der Master. Für die<br />
Anbindung der Modbusschnittstelle der Brennermanagementsysteme<br />
an die SIMATIC SPS-Systeme gibt es zwei<br />
Varianten. Sie können entweder einzeln mittels Punkt-zu-<br />
Punkt-Verbindung (P2P) oder zu mehreren an eine Multipunkt-Verbindung<br />
(MP) angebunden werden. Dazu werden<br />
verschiedene Treiberbausteine wie auch unterschiedliche<br />
Verdrahtungstechnologien verwendet. Durch den Aufruf<br />
des passenden Treiberbausteins aus der jeweiligen Siemens<br />
Software-Bibliothek (S7-1200- oder ET200S-Bibilothek) für<br />
P2P- oder für die MP-Anbindung wird die Kopplung zu<br />
den Brennermanagementsystemen aufgebaut und die<br />
Prozesswerte werden zyklisch aktualisiert. Für die Anbindung<br />
der Brennermanagementsysteme stehen folgende<br />
Treiberbausteine in der Bibliothek zur Verfügung:<br />
■■<br />
LMV2x / LMV3x: Zur Anbindung eines LMV2 oder LMV3,<br />
mit der die Parameter bei einer schnellen Aktualisierungsrate<br />
mit < 1 s, bei einer mittleren Aktualisierungsrate<br />
mit < 8 s und bei einer langsamen Aktualisierungsrate<br />
mit < 25 s gelesen werden.<br />
■■<br />
■■<br />
LMV5x_fast: Zur Anbindung eines LMV5, mit der die<br />
wichtigsten Parameter bei einer schnellen Aktualisierungsrate<br />
mit ~ 1 s, bei einer mittleren Aktualisierungsrate<br />
mit ~ 8 s und bei einer langsamen Aktualisierungsrate<br />
mit ~ 25 s gelesen werden.<br />
LMV5x_all: Zur Anbindung eines LMV5, mit der alle<br />
Parameter bei einer schnellen Aktualisierungsrate mit<br />
> 1 s, bei einer mittleren Aktualisierungsrate mit > 8 s<br />
und bei einer langsamen Aktualisierungsrate mit > 25 s<br />
gelesen werden.<br />
Die BCI Kommunikation basiert auf einem proprietären seriellen<br />
Kommunikationsprotokoll (Point-to-Point) mit einer<br />
festen Übertragungsgeschwindigkeit, im Master-Slave-<br />
Prinzip. Auch hier wird die Kommunikation vom SIMATIC<br />
SPS-System als Master gesteuert und Slaves reagieren nur<br />
auf Anfragen. Es werden lesende Zugriffe auf relevante<br />
Prozesswerte innerhalb der Feuerungsautomaten bereitgestellt.<br />
Folgende Treiberbausteine stehen zur Verfügung:<br />
■■<br />
LME7x, LME / LMO39: Zur Anbindung von LME7x, LME /<br />
LMO39x, mit der die Parameter bei einer schnellen<br />
Aktualisierungsrate mit < 1 s, bei einer mittleren<br />
Aktualisierungsrate mit < 8 s und bei einer langsamen<br />
Aktualisierungsrate mit < 25 s gelesen werden.<br />
ERWEITERTES FEHLERMANAGEMENT<br />
MIT DER SIMATIC S7-1200<br />
Von Hermen Enterprises [4] wird eine Siemens SIMATIC<br />
S7-1200 in Verbindung mit dem Schnittstellenmodul<br />
OCI412.10 für ein erweitertes Fehlermanagement eingesetzt,<br />
um die Status- und Alarmmeldungen des LME73<br />
direkt am Brenner zu visualisieren, sowie Hilfestellungen<br />
im Fehlerfall für den Installateur zu generieren und anzuzeigen.<br />
Zur Temperaturregelung der gasbefeuerten Wärmeerzeugungsanlage<br />
zur Warmwasserbereitung, ist der<br />
Kesselregler RWF50.2 von Siemens am Brenner eingebaut.<br />
Der am Brenner angebaute LME73 übernimmt das gesamte<br />
Feuerungsmanagement (Bild 2, links). Kesselregler und<br />
Feuerungsautomat sind hier fest miteinander verdrahtet,<br />
5-2013 gaswärme international<br />
79
FACHBERICHTE<br />
d. h. die Kommunikation zwischen diesen beiden Geräten<br />
erfolgt über Hardwarekontakte. Der RWF50.2 beinhaltet<br />
einen kompakten 3-Punktschrittregler ohne Stellgradrückmeldung<br />
zur Kesseltemperaturregelung über die<br />
Luftklappenverstellung mit einer Selbsteinstellfunktion<br />
des PID-Temperaturreglers. Die Thermostatfunktion schaltet<br />
den Brenner im Kleinlastbetrieb ein und aus, wenn<br />
die Brennerleistung die minimale Leistung erreicht hat.<br />
Der RWF50.2 gibt dazu über einen Digitalausgang den<br />
Brenner frei (Brenner EIN / AUS) und über zwei weitere<br />
Digitalausgänge (3-Punktausgang, AUF / AUS / ZU) wird<br />
dem LME73 die einzustellende Brennerleistung über die<br />
Luftklappenansteuerung vorgegeben (Bild 3). Über einen<br />
pneumatischen Verbund erfolgt dann die Nachführung der<br />
Gasmenge in Abhängigkeit der eingestellten Luftmenge.<br />
Der Feuerungsautomat LME73 ist über das Schnittstellenmodul<br />
OCI412.10 an die SIMATIC S7-1200 angeschlossen.<br />
Bild 3: Busanbindung LME73 an SIMATIC S7-1200<br />
Die Kommunikation zwischen S7 und LME73 erfolgt dabei<br />
über das proprietäre Protokoll (BCI), zwischen der S7-1200<br />
und dem Bedienpanel über PROFINET. Durch den Aufruf<br />
des passenden Treiberbausteins, aus der von Siemens zur<br />
Verfügung gestellten Softwarebibliothek, wird die Kopplung<br />
von der S7 zum LME73 hergestellt. Von der S7-1200 kann<br />
dann zyklisch auf die Datenpunkte des LME73 zugegriffen<br />
werden. Auf dem angeschlossenen Bedienpanel KTP600<br />
werden Statusinformationen und Fehlermeldungen in die<br />
Grafik eingeblendet. Dargestellt wird auf dem Bedienpanel<br />
(Bild 2, rechts) die Netzspannung, die Flammensignalstärke<br />
sowie die Luftklappenstellung als Balken. Die Erfassung der<br />
jeweiligen Luftklappenstellung erfolgt durch den LME73<br />
über ein Rückführpotentiometer. Statusinformationen wie<br />
Programmphase, Fehlercode, Brennerinbetriebsetzungsund<br />
Fehlerzähler werden auf weiteren Seiten angezeigt.<br />
Über das Bedienpanel der SPS wird im Fehlerfall der Fehlercode<br />
im Klartext mit ergänzenden Hilfstexten angezeigt.<br />
Dadurch können dem Anlagenbetreiber bzw. dem<br />
Installateur Informationen über mögliche Ursachen und<br />
die Beseitigung des Fehlers gegeben werden. Über die<br />
SPS ergeben sich zusätzliche Möglichkeiten, Informationen<br />
aus der Applikation z. B. Messwerte (Brenner, Kessel<br />
oder Warmwasserspeicher etc.) zu erfassen und zur Fehlerermittlung<br />
und Fehlerbeseitigung zu verknüpfen und<br />
Problemlösungen anzubieten. Über PROFIBUS / PROFINET<br />
können diese Informationen zusätzlich an andere Stellen<br />
(Leitwarte, Installateur) weitergeleitet werden.<br />
Beispiel für eine Fehleranzeige: Fehlercode: Loc 2<br />
Fehler: Keine Flamme am Ende der Sicherheitszeit<br />
Mögliche Ursachen:<br />
■■<br />
■■<br />
■■<br />
■■<br />
■■<br />
Defekte oder verschmutzte Brennstoffventile.<br />
Defekter oder verschmutzter Flammenfühler.<br />
Schlechte Brennereinstellung.<br />
Kein Brennstoff.<br />
Defekte Zündeinrichtung.<br />
KAMMEROFEN FÜR KERAMISCHE<br />
WOHN- UND GARTENKERAMIK<br />
Für das Brennen von Keramiken werden Kammeröfen, zur<br />
Erzeugung einer produktabhängigen Brennraumtemperatur<br />
von 1.080 bis 1.240 °C, eingesetzt. In diesem Anwendungsbeispiel<br />
wird beschrieben, wie eine komplette Kammerofenanlage<br />
durch BFT-Industriefeuerungstechnik [4] modernisiert<br />
wurde. Die Anlage musste dringend modernisiert werden, da<br />
der Energieverbrauch von Erdgas und elektrischer Energie<br />
viel zu hoch war, hohe Energieverluste in der Abgasführung<br />
vorlagen, die Temperaturverteilung im Brennraum<br />
ungleichmäßig war und der Verbrennungsprozess mit einem<br />
zu hohen Luftüberschuss betrieben wurde, was sehr unwirtschaftlich<br />
ist. Ziele dieser Modernisierung waren:<br />
■■<br />
Erreichung einer homogenen Temperaturverteilung im<br />
gesamten Brennraum<br />
80<br />
gaswärme international 5-2013
FACHBERICHTE<br />
■■<br />
■■<br />
■■<br />
■■<br />
■■<br />
■■<br />
Frontansicht<br />
Seitenansicht<br />
Bild 4: Anordnung und Einteilung der Brennzonen und Brennaggregate [4]<br />
Verbesserung der Wasseraufnahmetoleranzen<br />
Reduzierung der verwendeten Energie (Erdgas und<br />
elektrische Energie)<br />
Reduzierung der CO 2 -Emission im Abgas<br />
Reduzierung der Lärmemission durch zentrale Verbrennungsluftventilatoren<br />
im Produktionsgebäude<br />
Umstellung der Mess- und Regelanlage auf Siemens<br />
LME39 und SIMATIC S7 mit Profibuskommunikation<br />
und dezentraler Signalerfassung<br />
Allgemeine Verbesserung der Brenn- und Glasurqualität<br />
der Keramik.<br />
Die Kammerofenanlage (Brennofen) besteht aus zwei<br />
Brennzonen, die regelungstechnisch unabhängig voneinander<br />
betrieben werden (Bild 4). Die dazugehörigen<br />
Brenner sind an der vorderen und hinteren Ofenseite im<br />
Höhenversatz angebaut. Jeder der zwei Hochgeschwindigkeitsbrenner<br />
hat eine Leistung von 20 bis 250 kW und<br />
wird modulierend betrieben. Der Kühlprozess wird mit<br />
über die bauseitigen Brenner realisiert. Die Kühlluftleistung<br />
wird temperaturtechnisch über die Brennerventilatoren je<br />
Brenner elektronisch stufenlos geregelt.<br />
Die komplette Kammerofenregelung mit allen peripheren<br />
Komponenten (Verbrennungsluftventilator, Medienverteilsystem<br />
Gas / Luft, MSR-Steuerschrank, Elektroverkabelung)<br />
wurde komplett entfernt und neu aufgebaut.<br />
Zur Brenneransteuerung und -überwachung wird jetzt der<br />
Siemens Feuerungsautomat LME39 verwendet. Der Ventilatorschrank<br />
ist neben dem Brenner an die Ofenseite angebaut<br />
und beinhaltet neben dem Feuerungsautomaten auch<br />
das Gebläse für die Verbrennungsluftversorgung sowie die<br />
dazugehörige Drucküberwachung für die Verbrennungsluft.<br />
In diesem Schaltschrank ist zudem eine Klemmschnittstelle<br />
angeordnet, zum Anschluss der weiteren Brennerperipherie<br />
und für die Durchschaltung der SPS-Signale.<br />
Die Gasregelstrecke wurde für jeden Brenner neu<br />
aufgebaut und beinhaltet neben der Gasstrecke für die<br />
Grundlast, die Bypassstrecke mit einem<br />
Gasventil, welches über Impulse angesteuert<br />
wird. Mit dem Impuls-Gasventil<br />
wird die Brennerleistung zwischen Grundlast<br />
und maximaler Leistung variiert. Vor<br />
dieser Gasstrecke ist ein Gassicherheitsventil<br />
angeordnet, das vom LME39 angesteuert<br />
wird. Der LME39 startet und überwacht<br />
den Brenner, die Modulation der Brennerleistung<br />
erfolgt durch eine Siemens-SPS<br />
(S7) über die Gasventilansteuerung in der<br />
Bypassstrecke. Die SPS gibt dazu ein Einschaltsignal<br />
für den Brenner über einen<br />
Digitalausgang an den Feuerungsautomaten.<br />
Daten des Feuerungsautomaten<br />
wie Flammsignalstärke, Brennerphase,<br />
Fehlercode, aktuelle Versorgungsspannung, Zähler für<br />
die Brennerstarts sowie den aktuellen Status des Feuerungsautomaten<br />
können von der SPS über das Burner<br />
Communication Interface (BCI) ausgelesen werden. Dazu<br />
muss das Schnittstellenmodul OCI412.10 zwischen SPS<br />
und Feuerungsautomat angeschlossen werden (Bild 5).<br />
Um bei einer impulsbetriebenen Brennermodulation<br />
über den gesamten Impulsleistungsbereich 0 bis 800<br />
Impulse / min eine vollständige Verbrennung zu erreichen,<br />
ist es erforderlich das Verhältnis Verbrennungsluft<br />
zu Brennstoff automatisiert an die sich kontinuierlich<br />
ändernde Impulsfrequenz anzupassen bzw. nachzuführen.<br />
Durch Einbeziehung der notwendigen primären<br />
physikalischen Parameter, wie den Gaseingangsdruck<br />
am Impulsventil und des kV-Wertes vom Impulsventil,<br />
entsteht in Abhängigkeit von der Ventilöffnungszeit,<br />
ein energietechnisch definierbarer Brennstoffimpuls<br />
(Gasmenge). Der Temperaturregler in der S7-Steuerung<br />
berechnet, abhängig von der Temperatursituation im<br />
Ofen bzw. in der Brennzone, die erforderliche Impulsfrequenz<br />
im Bereich von 0 bis 800 Impulse / min, was<br />
einer Leistungsmodulation im Bereich von 20 bis 250 kW<br />
entspricht. In Abhängigkeit der eingestellten Impulsfrequenz<br />
(Gasmenge) wird die dazugehörige einzustellende<br />
Luftmenge berechnet und das Gebläse im Bereich 0 bis<br />
100 % verstellt. Mit dieser automatisierten Prozessluftversorgungsanpassung<br />
wird in jedem Leistungsbereich<br />
des Brenners eine vollständige Verbrennung mit minimalem<br />
Luftüberschuss gewährleistet. Dadurch konnten<br />
brennstoffbezogene Energieeinsparungen im Bereich<br />
von 25 bis 35 % und Elektroenergieeinsparungen im<br />
Bereich von ca. 85 % erreicht werden. Demzufolge wird<br />
auch eine nachhaltige CO 2 -Reduzierung erreicht.<br />
Die Bedienung der gesamten Kammerofenanlage<br />
wird mittels Siemens Leitstand-Visualisierung in vollgraphisch<br />
dynamisierter Anlagendarstellung vorgenommen<br />
(WinCC Version 6.0). Der Visualisierungs-PC ist hier in dem<br />
5-2013 gaswärme international<br />
81
FACHBERICHTE<br />
Bild 5: Schema der Kammerofenanlage mit den Komponenten [4]<br />
Leitstand-Schaltschrank integriert. Die im Schaltschrank<br />
integrierte Siemens SIMATIC S7 beinhaltet das komplette<br />
Steuerungsprogramm und ist nach der Startphase mit<br />
allen erforderlichen Parametern versorgt, wodurch auch<br />
bei Ausfall vom PC-System der komplett angewählte<br />
Brennvorgang für die Keramik bis zum Ende vollautomatisch<br />
fertiggestellt wird. Das Visualisierungs-System<br />
beinhaltet alle erforderlichen Regler, Brennkurven und<br />
Anlagenstatusdarstellungen (anlagenspezifisch) in volldynamisierter<br />
Darstellung zum Bedienen und Beobachten.<br />
Das System archiviert alle anfallenden Betriebsdaten wie<br />
z. B. Temperaturen oder Aggregatzustände. Die historischen<br />
Daten können jederzeit zur Brandrückverfolgung<br />
über Zeit und Datumsvorgaben abgerufen werden. Mittels<br />
der integrierten Fernwartungssoftware kann über<br />
Internetanbindung die gesamte Anlage von dezentralen<br />
Orten vollgraphisch bedient oder im Störungsfall eine<br />
sofortige Gegenmaßnahme eingeleitet werden. Optional<br />
kann die Fernwartungssoftware mittels Smartphone oder<br />
Tablet-PC die Anlage beobachten und bedienen.<br />
GIPSTROCKNUNG MIT GSI-BRENNER<br />
UND LMV37<br />
In der deutschen Gipsindustrie werden zum Calcinieren, d.<br />
h. zum Entwässern von Rohgips durch Erhitzen verschiedene<br />
Brennaggregate eingesetzt. Zur Herstellung von<br />
Stuckgips (Niederbrand-Gips) ist die Verwendung von<br />
Drehöfen, Kochern oder Mahlbrennanlagen weit verbreitet.<br />
Auf Trägergas-Brennanlagen kann wechselweise Stuckgips<br />
oder Mehrphasengips gebrannt werden. Ein bewährtes<br />
Aggregat zur Herstellung von Hochbrand-Gips ist der<br />
Rostbandofen (Bild 6, oben). Der Rohgips wird dort in<br />
verschiedenen Korngruppen (5 – 60 mm) mit zunehmender<br />
Korngröße nach oben auf das sich kontinuierlich bewegende<br />
Rostband gelegt, dabei wird die Gipsschicht oben<br />
bis auf etwa 700 °C und im unteren Teil auf etwa 300 °C<br />
erhitzt. Zum Erwärmen des Rohgips und Austragung<br />
des Wassers wird ein ABIC GSI 350-Brenner eingesetzt, der<br />
einen Leistungsbereich von 7 bis 350 kW hat. Der Gasgebläsebrenner<br />
wird modulierend betrieben mit einem Regelbereich<br />
von 1:50. Für das Brennermanagement wird das Siemens<br />
82<br />
gaswärme international 5-2013
FACHBERICHTE<br />
LMV37.400A2-System mit elektronischer Gas- / Luftverbundsteuerung<br />
eingesetzt, das direkt am Brenner angebaut ist<br />
(Bild 6, unten). Das Brennermanagementsystem steuert die<br />
Gasventile an und überwacht den gesamten Verbrennungsprozess.<br />
Die Leistungsmodulation erfolgt über die elektronische<br />
Verbundkurve, die während der Inbetriebnahme<br />
erstellt wurde. Im Betrieb fährt das System leistungsabhängig<br />
die Stellantriebe SQM33…, die mit dem Gasproportionalventil<br />
VKP und der Luftklappe form- und kraftschlüssig verbunden<br />
sind, entsprechend der definierten Verbundkurve.<br />
Der Sollwert für die einzustellende Leistung wird von dem<br />
übergeordneten Automationssystem ermittelt. Eine SIMATIC<br />
S7-400 übernimmt hier die komplette Temperaturregelung<br />
des Rostbandofens zur Gipstrocknung. An diese übergeordnete<br />
SPS ist die dezentrale SPS SIMATIC ET200S über<br />
PROFIBUS angebunden, an die wiederum der LMV37 über<br />
das OCI412.10 angeschlossen ist. Über diese Schnittstelle<br />
erfolgt die Kommunikation zwischen SIMATIC ET200S und<br />
Brennermanagementsystem. Es können von der SIMATIC<br />
ET200S zum einen darüber die Daten (Ist- und Statuswerte,<br />
Fehlermeldungen) aus dem Brennermanagementsystem<br />
gelesen werden und zum anderen der Brenner ein- und ausgeschaltet,<br />
sowie die Brennerleistung vorgegeben werden.<br />
Es muss keine zusätzliche Hardwareverkabelung zwischen<br />
ET200S und LMV37 hergestellt werden. Durch die Einbindung<br />
der SIMATIC ET200S in das übergeordnete Automationssystems<br />
(SIMATIC S7-400) für die Gipsherstellung sind nun in der<br />
Leitwarte die Daten des Brennermanagementsystems verfügbar<br />
und können dort auch visualisiert sowie gespeichert<br />
werden. Störungen mit der dazugehörigen Fehlermeldung<br />
werden sofort angezeigt und sorgen dafür, dass im Fehlerfall<br />
schnell eingegriffen werden kann und die Stillstandszeiten<br />
des Rostbandofens reduziert werden.<br />
INDUSTRIEBRENNER MIT LMV52 ZUR<br />
THERMISCHEN NACHVERBRENNUNG<br />
Industriebrenner sind die Herzstücke jeder thermprozessbasierten<br />
Fertigungskette. Mit ihnen steht und fällt die Qualität<br />
der Endprodukte. Geringer Wartungsaufwand und maximale<br />
Verfügbarkeit, hohe Energieeffizienz und eine nahtlose<br />
Einbindung in die bestehenden Leitsysteme sind die zentralen<br />
Herausforderungen an solche Industriebrennersysteme.<br />
Der TRICOM-Brenner von Crone [7] wird unter anderem in<br />
modernen Karosserie-Trocknungsanlagen zur Abluftreinigung<br />
bei Lackierereien in der Automobilbranche eingesetzt,<br />
da er eine vielfältige Fahrweise ermöglicht sowie einen<br />
weiten Regelbereich aufweist. In der Lackiererei eines PKW-<br />
Herstellers wurden fünf thermische Nachverbrennungsanlagen<br />
durch Crone erneuert und es wurden zudem weitere<br />
Verbesserungsmaßnahmen durchgeführt. Das Bild 7 zeigt<br />
die thermische Nachverbrennungsanlage mit dem TRICOM-<br />
Brenner und den dazugehörigen Schaltschränken mit der<br />
entsprechenden Steuer- und Regelungstechnik.<br />
Die Regelung des Verbrennungsprozesses bei dieser<br />
thermischen Nachverbrennungsanlage erfordert eine sehr<br />
hohe Wiederholgenauigkeit der Stellglieder für die Einstellung<br />
der zugesetzten Gasmengen in den jeweiligen<br />
Phasen. Bei den TRICOM-Brennern kommt daher das Brennermanagementsystem<br />
LMV52 in Verbindung mit dem<br />
Flammenfühler QRI und dem Stellantrieb SQM45 zum<br />
Einsatz, da neben einer sorgfältig zu treffenden Auswahl<br />
Bild 6:<br />
Schema des Rostbandofens<br />
(oben) [5], GSI-<br />
Brenner (unten) [6]<br />
Bild 7: TNV, TRICOM Brenner und Schaltschrank einer TNV [7]<br />
5-2013 gaswärme international<br />
83
FACHBERICHTE<br />
an Komponenten der Gasregelstrecke (über Gasklappen),<br />
auch eine hinreichend genaue Steuerung in Verbindung<br />
mit den Stellmotoren benötigt wird. Die vorgegebenen<br />
Betriebspunkte sind dabei in Form von Rampen anzufahren,<br />
um auch bei sich ändernden Randbedingungen (z. B. Brennkammertemperatur)<br />
im Betrieb, stabile Flammenbilder zu<br />
erzeugen. Eine Anpassung der geeigneten Rampenpunkte<br />
kann bei der Anpassung vor Ort mit dem AZL vorgenommen<br />
werden.<br />
Der LMV52 kann direkt im oder am Brenner eingebaut<br />
werden und erlaubt über einen leistungsfähigen Datenbus<br />
(bis 100 m Leitungslänge) auch den Einbau in einen Schaltschrank.<br />
Das Brennermanagementsystem LMV5 stellt variable<br />
Programmsequenzen zur Feuerungsautomatensteuerung zur<br />
Verfügung und verfügt über einen elektronischen Sicherheitstemperaturwächter.<br />
Die Leistungsregelung in Form eines PID-<br />
Temperatur- / Druckreglers enthält einen Algorithmus zum<br />
materialschonenden Kaltstart einer Thermoprozessanlage.<br />
Der Einsatz im Dauerbetrieb ist zusammen mit einem universellen<br />
Infrarot-Flammenfühler, einem UV-Flammenfühler<br />
oder einer Ionisationssonde für den LMV5 kein Problem. In<br />
Verbindung mit den weiteren Systemkomponenten, wie z. B.<br />
dem Stellantrieb SQM45 / SQM48 mit einer Verstellgenauigkeit<br />
von 0,1 ° (900 Schritte über 90 °), ist eine sehr hohe Wiederholgenauigkeit<br />
und ein großer Regelbereich möglich. Der<br />
elektronische Verbund ist, was die Robustheit betrifft, klassischen<br />
Lösungen somit mindestens ebenbürtig und durch die<br />
einfache Einstellung der Stellkurven und dem unabhängigen<br />
Zündpunkt eher überlegen.<br />
Ein wichtiger Punkt ist die Einbindung des LMV5.-Brennermanagementsystems<br />
in eine bestehende SPS-Prozessautomation.<br />
Nach einem Austausch der alten Anlage<br />
ist es mit dem LMV5.-System möglich, direkt die Ansteuerung<br />
der vorhandenen SPS-Prozessautomatisierung zu<br />
übernehmen. Durch die vielfältigen Konfigurationsmöglichkeiten<br />
(3-Punkt, 4 – 20 mA, 0 – 10 V oder digital über<br />
Bus) kann die Leistungsregelung des LMV5. somit auch an<br />
bestehende Anlagen ohne Probleme angepasst werden.<br />
Die Einbindung an eine bestehende SIMATIC S7 erfolgt am<br />
einfachsten über eine ET200S mit einer seriellen Schnittstelle<br />
und den geprüften Softwarebibliotheksbausteinen.<br />
Selbst bei einem Ausfall der Prozesssteuerung oder einer<br />
Unterbrechung der Kommunikation kann bei Bedarf<br />
automatisch auf die interne Leistungsregelung zurückgegriffen<br />
werden. Durch die durchgeführten baulichen<br />
Maßnahmen und durch den Einsatz des Brennermanagementsystems<br />
LMV52 konnten die NO X -Emissionen bei den<br />
thermischen Nachverbrennungsanlagen der Lackiererei<br />
auf 30 mg / m 3 , die CO-Emissionen auf 10 mg / m 3 und<br />
C ges auf unter 2 mg / m 3 gesenkt werden. Der Gasverbrauch<br />
wurde um ca. 25 % reduziert, wodurch sich diese<br />
thermischen Nachverbrennungsanlagen in kürzester Zeit<br />
amortisiert haben dürften.<br />
FAZIT<br />
Die in diesem Artikel beschriebenen unterschiedlichsten<br />
Anwendungen zeigen, dass die Siemens Feuerungsautomaten<br />
und die Siemens Brennermanagementsysteme sehr<br />
einfach in ein bestehendes Automationssystem mit eingebunden<br />
werden können. Durch diese kommunikative Kopplung<br />
hat der Anlagenbetreiber die Möglichkeit auf spezielle<br />
Parameter des Feuerungsautomaten sowie des Brennermanagementsystems<br />
zuzugreifen und somit wichtige Statusinformationen<br />
wie Ist- / Sollwerte und Störungsmeldungen<br />
zu visualisieren. Bei Brennermanagementsystemen besteht<br />
ebenfalls die Möglichkeit gewisse Parameter über die Busanbindung<br />
zu verändern. Dabei handelt es sich ausschließlich<br />
um nicht-sicherheitsrelevante Parameter. Wie die verschiedenen<br />
Anwendungsbeispiele zeigen, führt die kommunikative<br />
Kopplung vom Feuerungsautomat oder Brennermanagementsystem,<br />
mit einem übergeordneten Automationssystem,<br />
zu einer einfacheren Betriebsführung und zu einer erweiterten<br />
Überwachung und Fehlerdiagnose.<br />
LITERATUR<br />
[1] Kommunikationssoftware zur Kopplung von Brennermanagementsystem<br />
LMV2, LMV3 und LMV5 über Modbus.<br />
CC1J7556de. Siemens Building Technologies, 2013<br />
[2] Kopplung des LME Feuerungsautomaten an SIMATIC S7.<br />
ID-Nr. 56651824. Siemens Building Technologies, 2012<br />
[3] Hermen Enterprises Ltd., Honkong<br />
[4] BFT-Industriefeuerungstechnik, Brenner und Feuerungstechnik,<br />
Ehingen<br />
[5] Gips-Datenbuch, Bundesverband der Gipsindustrie e. V.,<br />
Darmstadt, 2006<br />
[6] ABIC Brennertechnik GmbH, Salem<br />
[7] CRONE Wärmetechnik GmbH, Rhauderfehn<br />
AUTOREN<br />
Peter Sänger<br />
Siemens AG<br />
Frankfurt am Main<br />
Tel.: 069 / 797-2111<br />
Peter.Saenger@siemens.com<br />
Ulrich Hofmann<br />
Siemens AG<br />
Rastatt<br />
Tel.: 07222 / 598-441<br />
Ulrich.Hofmann@siemens.com<br />
84<br />
gaswärme international 5-2013
FACHBERICHTE<br />
MIM-Technologie: Entbinderung<br />
und Sinterofen für Powder<br />
Injection Molding Prozesse<br />
von Gregory Matula, Ijaz Mohsin<br />
Die Elino Industrie-Ofenbau GmbH hat die Entwicklung eines neuen Batch-Ofen-Konzeptes für MIM-Produkte erfolgreich<br />
abgeschlossen. Die ersten Anlagen sind ausgeliefert und in Betrieb genommen. Die neue Technologie ermöglicht das<br />
komplette Entbindern von MIM-Produkten inklusive des katalytischen Entbinderns, der thermischen Restentbinderung<br />
und dem Vorsintern bis zu 950 °C in einem einzigen Ofen. Während der verschiedenen Prozessschritte können unterschiedliche<br />
Atmosphären gefahren werden. Der zweite Ofen der neuen Technologie ermöglicht ein absolut sauberes Sintern<br />
von MIM-Teilen, d. h. ohne Verunreinigung durch organische Reststoffe oder Kohlenstoffreste im Ofen. Der Sinterofen<br />
kann unter verschiedenen Prozessatmosphären oder unter Vakuum bis zu Temperaturen von 1.450 °C (max. 1.600 °C)<br />
gefahren werden. Die neue Technologie erlaubt deutlich schnellere Produktionszyklen, verhindert die Aufkohlung<br />
(speziell bei Mo-, W- oder Fe-Legierungen), verlängert die Lebensdauer von Heizzone und Heizelementen drastisch und<br />
ermöglicht die deutlich kostengünstigere Produktion von MIM-Teilen. In beiden Öfen wurden Produkte aus 316 L und<br />
17-4 PH hergestellt. Die Ergebnisse zeigen hervorragende Qualitäten mit Dichten von 7,70 g/cm 3 and 7,65g/cm 3 ohne<br />
jegliche Verformung am Produkt.<br />
MIM-Technology: Debinding an Sintering Furnaces for<br />
Powder Injection Molding Process<br />
Elino Industrie-Ofenbau GmbH has developed a new batch furnace technology for the powder injection molded process.<br />
The first furnace has been developed for the complete one step debinding of MIM parts which includes catalytic<br />
debinding, thermal residual debinding and pre-sintering steps up to 950 °C with changeable atmosphere during the<br />
process. The second furnace is designed for absolute clean sintering i.e. free from contamination of carbon and can be<br />
operated under different process gases and vacuum up to maximum sintering temperature of 1.450 °C (max. 1.600 °C).<br />
The main advantages of the new technology furnace are fast production, the avoidance of carbon pick up especially<br />
in Mo, W, and Fe alloys, longer life time of hot zone and heating elements and much higher cost efficiency. These two<br />
furnaces were tested with 316 L and 17-4 PH materials and the technology was approved with excellent findings showing<br />
sintered density of 7.70 g/cm 3 and 7.65g/cm 3 respectively without any distortion in MIM parts.<br />
Der Prozess des Metal Injection Moulding (MIM)<br />
stellt eine effiziente Methode für die Produktion<br />
von Klein- und Großserien komplex geformter<br />
Pulvermetall-Produkten dar. Der MIM-Prozess besteht aus<br />
verschiedenen Stufen:<br />
■■<br />
Dem Mischen einer kleinen Menge organischen Bindemittels<br />
mit dem eigentlichen metallischen Pulver<br />
■■<br />
■■<br />
(Metalle oder Legierungen), der sogenannte Feedstock.<br />
Der Feedstock fließt unter Temperatur und Druck ähnlich<br />
Kunststoffen und wird in einem, dem Kunststoff-<br />
Spritzguss ähnlichem Verfahren in Form gepresst. Dieses<br />
Produkt, das sogenannte Grünteil, ist im Vergleich zum<br />
Endprodukt deutlich größer.<br />
Das organische Bindemittel wird in der Regel in mindes-<br />
5-2013 gaswärme international<br />
85
FACHBERICHTE<br />
Bild 1: Entbinderungsofen Typ MIM ECO CT<br />
■■<br />
tens zwei Schritten während der Entbinderung entfernt.<br />
Letztendlich wird in einer nachfolgenden Sinterstufe<br />
das Produkt bei entsprechenden Temperaturen und<br />
Atmosphären gesintert und erhält seine Enddichte<br />
sowie weitere spezifische Produkteigenschaften.<br />
Die Produktion mittels des MIM-Verfahrens bietet Entwicklern<br />
und Konstrukteuren eine breite Palette an Möglichkeiten,<br />
hochkomplex geformte Produkte aus Metallen und<br />
Legierungen zu entwickeln, die mit anderen Verfahren nur<br />
mit großem Aufwand oder überhaupt nicht herstellbar<br />
sind. In der Regel wird der Großteil des organischen Bindemittels<br />
durch Entbinderung mit Lösemitteln oder über<br />
die katalytische Entbinderung entfernt. Dabei entsteht das<br />
sogenannte Braunteil. Das Braunteil enthält weiterhin eine<br />
geringe Menge an organischen Bindemitteln, den sogenannten<br />
„Backbone“, die erforderlich ist, um dem Braunteil<br />
eine Mindestfestigkeit für den Transport zur nächsten<br />
Behandlungsstufe zu geben. Die Entfernung des restlichen<br />
organischen Bindemittels erfolgt in einer nachgeschalteten<br />
thermischen Entbinderung.<br />
Der derzeitige Stand der Technik ermöglicht es nicht,<br />
beide Entbinderungsprozesse in einem Ofen durchzuführen.<br />
In der Regel wird die erste Entbinderungsstufe,<br />
die katalytische Entbinderung oder Lösemittelentbinderung<br />
in einem Ofen durchgeführt. Danach werden die<br />
Produkte in einem anderen Ofen über thermische Restentbinderung<br />
komplett entbindert und im gleichen Ofen<br />
anschließend gesintert. Bei diesem Vorgehen finden die<br />
thermische Entbinderung und das Sintern der Produkte<br />
in einem Ofen statt, welches eine Vielzahl von Problemen<br />
mit sich bringt. Denn durch das thermische Entbindern<br />
gelangen organische Bestandteile in den Ofen, die selbst<br />
bei langem Nachspülen nicht vollständig entfernt werden<br />
können bzw. an den Wänden des Ofens kondensieren. In<br />
der nachfolgenden Sinterstufe werden diese Bestandteile<br />
wieder gelöst und führen zur Kontamination der Produkte<br />
während des Sintervorgangs. Speziell für gering kohlenstoffhaltige<br />
Edelstähle sowie Legierungen mit hoher Neigung<br />
zur Aufkohlung führt dies zu deutlichen Einbußen<br />
bei den angezielten Materialeigenschaften sowie teilweise<br />
auch zu Verformungen aufgrund lokal begrenzter Oxidation<br />
und dadurch verursachtem lokalem Kornwachstum.<br />
Um diesen Problemen zu begegnen, wurde von der<br />
Elino Industrie-Ofenbau GmbH der MIM-ECO-CT Entbinderungsofen<br />
(Bild 1) sowie der MIM-ECO-VR Sinterofen<br />
entwickelt. Der MIM-ECO-CT ermöglicht die katalytische<br />
Entbinderung, die thermische Restentbinderung sowie<br />
ein Vor-Sintern bis zu Temperaturen von 950 °C in einem<br />
Ofen und ist mit einem Konvektionssystem ausgerüstet,<br />
welches eine Temperatur-Homogenität von weniger als<br />
± 5 °C ermöglicht. Damit können diese drei Prozessstufen<br />
in einem Ofen und unmittelbar aufeinander folgend abgebildet<br />
werden. Ein spezielles Nachverbrennungssystem<br />
ist installiert, welches die schädlichen Abgase in umweltfreundliche<br />
Bestandteile umsetzt. Es können verschiedene<br />
Atmosphären (Ar, H 2 , N 2 , Air, N 2 -H 2 ) für die thermische<br />
Restentbinderung, abhängig von dem jeweiligen Material<br />
der Produkte gefahren werden, z. B. können Keramikteile<br />
auch unter Luft entbindert werden. Man kann nach der<br />
thermischen Restentbinderung bzw. vor der Vor-Sinterstufe<br />
auf Schutzgasatmosphären umschalten, damit in<br />
der Vor-Sinterstufe gute erste Metallbindungen erreicht<br />
werden. Ein Umschalten der Atmosphären während der<br />
Prozesse ist grundsätzlich möglich. Generell können produktspezifische<br />
Temperatur-Zeit-Profile mit unterschiedlichen<br />
Atmosphären eingestellt und gefahren werden. Der<br />
Einsatz eines Luftkühlsystems ermöglicht es, bis zu drei<br />
Produktionszyklen pro Tag zu fahren. Auch ist es möglich,<br />
wasserlösliche Bindemittel im MIM-ECO-CT bei üblichen<br />
Temperaturen zwischen 80-90 °C zu trocknen. Die Vereinigung<br />
der katalytischen und der thermischen Entbinderung<br />
im gleichen Ofen ermöglicht eine komplette Entbinderung<br />
der Produkte. Dadurch sind die Produkte bereits frei von<br />
Kohlenwasserstoffen und von hoher allgemeiner Reinheit,<br />
bevor sie in den Sinterofen geladen werden.<br />
Der Sinterprozess im MIM-ECO-VR kann ebenfalls auf<br />
bis zu drei Produktionszyklen pro Tag durch den Einsatz<br />
der schnellen Aufheizung gesteigert werden. Damit zeigt<br />
die neue Technologie ihre hohe Effektivität und Produktivität.<br />
Die neue Kombination der einzelnen Prozessschritte<br />
führt immanent zur Vermeidung von Kondensation in<br />
dem Sinterofen, Verhinderung von Kontamination sowie<br />
zur Vermeidung von Blockaden der Vakuumpumpe und<br />
einer langen Lebensdauer der Muffel, die komplett aus<br />
Molybdänium hergestellt ist.<br />
Die Konstruktion des MIM-ECO-CT und der MIM-ECO-VR<br />
erlaubt den Gebrauch identischer Ladungsträger, sodass<br />
das Handling der Produkte vereinfacht ist. Deutlicher Vorteil<br />
der Trennung zwischen Entbinderung und Sinterung ist,<br />
86 gaswärme international 5-2013
FACHBERICHTE<br />
dass unerwünschte Aufkohlung, speziell bei Fe-, W- und<br />
Mo-Legierungen ausgeschlossen ist. Materialien, die mit<br />
Atmosphären reagieren, können unter Vakuum von 10 -2<br />
bis 10 -5 und bei einer Temperaturgenauigkeit von weniger<br />
als ± 10 K gesintert werden. Der Sinterofen MIM-ECO-<br />
VR ermöglicht darüber hinaus den Einsatz verschiedener<br />
Atmosphären, wie z. B. H 2 , N 2 , Ar und N 2 -H 2 .<br />
DIE TECHNOLOGIE<br />
Für PIM-Teile (Powder-Injection-Moulded) werden Metallpulver<br />
eingesetzt, die sehr verschieden sein können. Dies<br />
sind z. B. Eisen-Nickel-Legierungen für Edelstähle, Titan-<br />
Eisen-Legierungen bis hin zu sogenannten Superlegierungen.<br />
Jedes dieser Materialien erfordert ein spezielles<br />
Bindemittel, welches über die katalytische Entbinderung<br />
unter geeigneten atmosphärischen Bedingungen bzw.<br />
spezifischen Partialdrücken entfernt wird. Die Atmosphäre<br />
für diesen Prozess besteht aus Stickstoff ergänzt mit Säuren,<br />
vorwiegend HNO 3 in einer Konzentration von 98-100 %<br />
Alle Heizelemente im MIM-ECO-CT befinden sich<br />
außerhalb der hermetisch abgedichteten Hotzone. Im<br />
MIM-ECO-VR sind die Heizelemente innerhalb der hermetisch<br />
abgedichtetet Hotzone. Die Bauweisen unterscheiden<br />
sich je nach Anforderungen an physikalische bzw.<br />
thermodynamische Bedingungen in Abhängigkeit vom<br />
gewählten Prozess und Produktmaterial. Ein Unterschied<br />
besteht in der Temperaturverteilung in der Hotzone: Während<br />
die Kaltwand-Bauart (Heizelemente in der Hotzone,<br />
das Produkt „sieht eine kalte Wand hinter der Heizung“)<br />
eine Temperaturhomogenität von ± 10 K ermöglicht, ist<br />
die Temperaturhomogenität bei der Warmwand-Bauart<br />
deutlich besser und liegt im Bereich von ± 5 K. Aus unseren<br />
Erfahrungen in der Entwicklung von kontinuierlichen Öfen<br />
für den MIM-Prozess ist bekannt, dass der Wunsch nach<br />
hoher Produktqualität eine hohe Temperaturhomogenität<br />
während der Entbinderung erfordert und damit die Warmwand-Bauart,<br />
verbunden mit einer ausreichend hohen<br />
Strömung des Prozessgases, für den MIM-ECO-CT gewählt<br />
wurde. Wird die Sinterstufe unter Prozessgas gefahren, ist<br />
die Temperaturhomogenität meist besser als die vorgenannten<br />
± 10 K bei der für den MIM-ECO-VR gewählten<br />
Kaltwand-Bauart. Aber auch bei Sintern unter Vakuum hat<br />
es sich gezeigt, dass aufgrund der hohen Temperaturen die<br />
Strahlungswärme für eine ausreichende Temperaturhomogenität<br />
innerhalb der Hotzone führt. Ein weiteres wichtiges<br />
Element für die Prozesse des Entbinderns und des Sinterns<br />
ist das thermodynamische Potenzial der gewünschten<br />
oder unerwünschten chemischen Reaktionen. Auch hier<br />
spielt die gewählte Bauart eine entscheidende Rolle und<br />
muss entsprechend berücksichtigt werden, speziell im<br />
Hinblick auf prozesstechnisch optimierte Strömungsverhältnisse.<br />
Das thermodynamische Potenzial ist eine Größe,<br />
welche die Tendenz von Substanzen zur gegenseitigen<br />
Reaktion in eine oder mehrere neue Substanzen angibt,<br />
vergleichbar der potenziellen Energie eines mechanischen<br />
Systems. Damit eine chemische Reaktion stattfindet, muss<br />
das thermodynamische Potenzial negativ und geringer<br />
als im Zustand des Equilibriums sein. Je größer das Delta,<br />
umso einfacher findet eine chemische Reaktion statt. Dies<br />
ist eine generelle, aber auch wichtige Eigenschaft für die<br />
Prozesse der katalytischen und thermischen Entbinderung<br />
als auch für den Sintervorgang. Die Prozesse des katalytischen<br />
und thermischen Entbinderns sowie des Sintervorganges<br />
finden in der Regel in atmosphärischen Drücken<br />
von 1.010 mbar bis zu einem Vakuum von 0,10 mbar statt.<br />
In speziellen Fällen werden auch Vakuumdrücke von 10-5<br />
mbar angewendet.<br />
Unabhängig von den stattfindenden chemischen<br />
Reaktionen findet bei hohen Temperaturen immer eine<br />
Ausdampfung von Bestandteilen des behandelten Materials<br />
bzw. des Binders statt. Letztendlich ist es wichtig,<br />
den Dampfdruck der spezifischen Materialien bei einer<br />
bestimmten Temperatur und gegebenem Druck durch<br />
Kenntnis der Gleichgewichtszustände zwischen kondensierenden<br />
und verdampfenden Partikel zu definieren und<br />
zu berücksichtigen. Dies, d. h. die Kenntnis der Abhängigkeiten<br />
zwischen Druck, Temperatur und Sublimation ist für<br />
die Auslegung des Ofenmaterials, der Ofenbauart und des<br />
atmosphärischen Druckes von entscheidender Bedeutung.<br />
Speziell für die Entbinderung ist es eine Herausforderung,<br />
diese Phänomene weitestgehend zu verhindern, welche in<br />
einer Kaltwandbauart unzweifelhaft zu großen Problemen<br />
für Isolationsmaterial, elektrische Verbindung der Heizelemente<br />
und für den Betrieb der Vakuumpumpe führen.<br />
Zusätzlich gilt es zu berücksichtigen, dass für die Entbinderung<br />
eine laminare Strömung, für das Sintern dagegen<br />
eine turbulente Strömung notwendig ist. Dies zu gewährleisten,<br />
setzt Verständnis für die spezifischen Aspekte des<br />
Prozesses als auch entsprechende Konstruktion voraus.<br />
Eine weitere Herausforderung in der Konstruktion und<br />
Entwicklung geeigneter Öfen sind die Anforderungen, die<br />
sich aus den eingesetzten Atmosphären ergeben: Katalytische<br />
Entbinderung wird unter Einsatz von Salpetersäure in<br />
einer Konzentration von 98-100 % und bei einer Temperatur<br />
unter 150 °C durchgeführt. Die Vereinigung der katalytischen<br />
und der thermischen Entbinderung machte es erforderlich,<br />
konstruktive Lösungen zu entwickeln, die sowohl<br />
widerstandsfest gegen Säuren sind als auch die hohen<br />
Temperaturen von 950 °C während der thermischen Entbinderung<br />
aushalten. Einhergehend damit mussten nicht nur<br />
die prozesstechnischen Anforderungen sondern auch die<br />
hohen sicherheitstechnischen Erfordernisse berücksichtigt<br />
werden. Der Einsatz von Polytetrafluoroethylen -[-CF2-CF2-]<br />
n als Dichtungsmaterial bei säurehaltigen Atmosphären<br />
ist üblich, aber dieses Material kann Temperaturen über<br />
200 °C nicht ausgesetzt werden. Durch den Einsatz von<br />
5-2013 gaswärme international<br />
87
FACHBERICHTE<br />
Bild 2: Prozessdiagramm der beiden Öfen: MIM ECO CT Entbinderungsofen und MIM ECO VR Sinterofen<br />
CFD-Modellen war es möglich, auch hierfür Lösungen zu<br />
finden, die sich mittlerweile in der Praxis bewährt haben.<br />
Letztendlich wurden zwei Öfen realisiert, die den Anforderungen<br />
der Prozesstechnik gerecht werden. Die Prozessdiagramme<br />
der beiden Öfen, MIM ECO CT Entbinderungsofen<br />
und MIM ECO VR Sinterofen, wie sie von der Elino angeboten<br />
werden, sind in Bild 2 dargestellt.<br />
DER MIM ECO CT ENTBINDERUNGSOFEN<br />
Elino bietet weltweit den MIM ECO CT Entbinderungsofen<br />
in vier Standardgrößen an. Die Abmessungen sind auf Basis<br />
jahrelanger Erfahrungen und der marktüblichen Produktionsgrößen<br />
gewählt. In Tabelle 1 sind die jeweiligen<br />
Ofenabmessungen dargestellt. Der Entbinderungofen ist<br />
als Heißwand-Bauart ausgeführt (Bild 3). Die Heizelemente<br />
sind außerhalb der säurefesten Retorte angeordnet. Innerhalb<br />
der Retorte sind alle notwendigen Anschlüsse für Prozessgas,<br />
Abführung des Prozessgases, der Säurezuführung<br />
als auch die Verbindungen für die Überwachungsgeräte<br />
sowie die Aufnahme der Produktträger angeordnet. Die<br />
Retorte ist gleitend gelagert, um den Wärmedehnungen<br />
folgen zu können. Das Design der Retorte ermöglicht eine<br />
zielgerichtete Strömung des Prozessgases unterstützt durch<br />
einen Ventilator an der Rückseite der Retorte. Aufgrund der<br />
säurehaltigen Atmosphäre, der hohen Temperaturen sowie<br />
der Nutzung von Wasserstoff während der Prozessschritte<br />
wurde eine spezielle konstruktive Lösung realisiert, die die<br />
thermodynamischen und strömungstechnischen Parameter<br />
für den Prozess bei gleichzeitiger Sicherheit für den<br />
Motor und dessen Verbindung zum Ventilator gewährleistet.<br />
Die besondere Konfiguration verwendeter Materialien<br />
garantiert lange Lebensdauer trotz der aggressiven Umgebungsbedingungen.<br />
Die Konstruktion der Dichtungen in<br />
Verbindung mit speziellen Schutzgasanströmungen verhindert<br />
Korrosion durch die Säure als auch Kontamination<br />
der kühlen Teile mit Bindemittel. Die Schutzgasbegasung<br />
der Dichtungen ist vollständig abgestimmt mit den strömungstechnischen<br />
Erfordernissen des Prozesses.<br />
Das Gassystem ist zusätzlich mit einer Nachverbrennung<br />
ausgestattet. Der Ventilator in der Retorte kann für die<br />
Kühlung des Produktes in der Endphase der Prozesskette<br />
eingesetzt werden. Im Durchschnitt werden Aufheizraten<br />
von 15 K/min und Kühlraten von 5 K/min erreicht. Das<br />
Kontrollsystem ermöglicht die Anwahl von Rezepten mit<br />
voreingestellten Parametern, die abhängig vom Produktmaterial<br />
und Prozess ermittelt werden. Der Ofen ist CEgekennzeichnet<br />
und erfüllt alle aktuellen Standards sowie<br />
auch Anforderungen der ATEX.<br />
DER MIM ECO VR SINTEROFEN<br />
Auch den MIM ECO VR Sinterofen bietet Elino in fünf Standardgrößen<br />
an. In Tabelle 2 sind die jeweiligen Ofenabmessungen<br />
dargestellt. Der Sinterofen ist als Kaltwand-Bauart<br />
ausgeführt. Die Retorte ist aus mehrschichtigem Molybdänium<br />
aufgebaut. Bei höheren Temperaturen wird die<br />
Retorte aus einer Kombination von Molybdän- und Wolframschichten<br />
hergestellt. Die Retorte ist innerhalb eines<br />
doppelwandigen, vakuumdichten Gehäuses angeordnet.<br />
Durch die doppelwandige Konstruktion wird Kühlwasser<br />
geleitet. Prozessgas wird durch spezielle Düsen geführt und<br />
ist überwacht durch Sensoren und Mengenflusswächtern.<br />
Der MIM ECO VR ist mit einer Vakuumpumpe ausgestattet,<br />
88 gaswärme international 5-2013
FACHBERICHTE<br />
die ein Vakuum bis 10 -2 mbar erzeugt.<br />
Alle Komponenten, die in Kontakt zu<br />
explosiven Gasen oder Gasgemischen,<br />
z. B. bei Wasserstoffbetrieb, kommen<br />
können, haben ein ATEX-Zertifikat.<br />
Zusätzlich ist der Ofen mit einer Wasserstoff-Nachverbrennung<br />
ausgestattet.<br />
Der Ofen ist CE-gekennzeichnet (Bild 4).<br />
FAZIT<br />
Ein kurzer Überblick über den Markt<br />
zeigt, dass es bis zum heutigen Tag kein<br />
angemessenes System gab, welches<br />
die katalytische Entbinderung und die<br />
thermische Restentbinderung in einem<br />
Ofen ermöglicht und eine wirtschaftliche<br />
Produktion erlaubt. Es gibt einige<br />
Ofentypen, bei denen diese Kombination<br />
angewendet wird, jedoch sind<br />
diese entweder nicht wirtschaftlich oder<br />
es müssen große Kompromisse zuungunsten<br />
der Produktqualität gemacht<br />
werden.<br />
Mit dem MIM ECO CT und dem<br />
MIM ECO VR wurde eine Technologie<br />
geschaffen, die beides ermöglicht: hohe<br />
Produktqualität durch exakt geführte<br />
Prozessparameter bei gleichzeitig wirtschaftlichem<br />
Betrieb. Wie aus den bisherigen<br />
Erfahrungen aus dem Betrieb<br />
dieser Technologie erkennbar, sind die<br />
wirtschaftlichen Vorteile deutlich besser<br />
als anfänglich erwartet.<br />
Weitere Entwicklungsarbeit findet<br />
statt, um die Kosteneffizienz durch Verbesserung<br />
der Betriebskosten weiter zu<br />
erhöhen, z. B. durch Reduktion des Prozessgasverbrauches<br />
bzw. Steigerung der Anzahl von Produktionszyklen pro Tag.<br />
Der MIM-ECO CT und der MIM-ECO VR Batchofen ergänzen<br />
und vervollständigen das Angebot an Öfen für die<br />
Produktion von MIM-Teilen. Das Produktportfolio, bestehend<br />
aus kontinuierlichen Band- und Stoßöfen, hat in den<br />
letzten Jahren seine Verlässlichkeit und hohe Qualität in<br />
vielen Anwendungen in der Industrie bewiesen und erfüllt<br />
höchste Anforderungen für die Produktion hochwertiger<br />
MIM-Teile. Kontinuierliche MIM-Öfen von Elino sind der<br />
kontinuierliche Entbinderungsofen sowie der kontinuierliche<br />
Restentbinderung- und Sinterofen. Der kontinuierliche<br />
katalytische Entbinderungsofen ist als komplett gasdichtes<br />
System ausgeführt und arbeitet bei Temperaturen bis 160<br />
°C. Die Produktionskapazität liegt nachweislich bei mehr<br />
als 50 kg/h mit 4 h effektiver Entbinderungszeit. Die Konstruktion<br />
basiert auf einem patentierten System mit einer<br />
Tabelle 1: Standardgrößen des MIM ECO CT Entbinderungsofens<br />
Typ MIM Eco CT 025-095 CT 050-095 CT 100-095 CT 150-095 CT 300-095<br />
Nutzvolumen (Liter) 25 50 100 150 300<br />
Ladebreite (mm) 280 280 420 420 560<br />
Ladehöhe (mm) 300 300 400 400 500<br />
Ladetiefe (mm) 310 620 620 930 1.240<br />
max. Chargengewicht (kg) 30 60 120 180 360<br />
max. Temperatur in °C 950<br />
Anschlussleistung bei 3 x<br />
400 V (kW)<br />
Bild 3: Entbinderungsofen ECO MIM Typ CT 050-085<br />
30 60 90 120 210<br />
Stickstoff (Nm 3 /h) 5 10 10 12 15<br />
Wasserstoff (Nm 3 /h) 2 5 10 12 15<br />
speziellen Querströmung und hat im Betrieb gezeigt, dass<br />
ca. 50 % weniger Säure und Stickstoff im Vergleich zum<br />
herkömmlichen System bei vergleichbarer Produktionsmenge<br />
notwendig sind. Der kontinuierliche katalytische<br />
Entbinderungsofen kann direkt innerhalb einer Produktionskette<br />
mit dem kontinuierlichen Restentbinderungs- und<br />
Sinterofen verkettet werden.<br />
Es ist ein grundlegendes Prinzip der kontinuierlichen Öfen,<br />
die einzelnen Prozessschritte und Prozessatmosphären<br />
klar zu trennen, d. h. vor jedem nächsten Prozessschritt<br />
erfolgt ein vollständiger Austausch der Prozessatmosphäre.<br />
Die Erfahrungen aus der Anwendung dieses Prinzips<br />
führten letztendlich zu dem oben beschriebenen neuen<br />
Konzept für die neu entwickelten MIM-Batch-Öfen. Der<br />
kontinuierliche Restentbinderungs- und Sinterofen ist in<br />
seinen Prozessschritten separiert durch gasdichte Schleusen,<br />
die vor jedem Atmosphärenwechsel gespült werden.<br />
5-2013 gaswärme international<br />
89
FACHBERICHTE<br />
Tabelle 2: Standardgrößen des MIM ECO VR Sinterofens<br />
Typ MIM Eco VR 025-145 VR 050-145 VR 100-145 VR 150-145 VR 300-145<br />
Nutzvolumen (Liter) 25 50 100 150 300<br />
Ladebreite (mm) 280 280 420 420 560<br />
Ladehöhe (mm) 300 300 400 400 500<br />
Ladetiefe (mm) 310 620 620 930 1.240<br />
max. Chargengewicht<br />
(kg)<br />
max. Temperatur in<br />
°C<br />
Anschlussleistung<br />
bei 3 x 400 V (kW)<br />
30 60 120 180 360<br />
1.450 (1.600) 1.450 (1.600) 1.450 (1.600) 1.450 (1.600) 1.450 (1.600)<br />
165 165 195 250 400<br />
Stickstoff (Nm 3 /h) 2 3 4 4 4<br />
Wasserstoff (Nm 3 /h) 2 3 4 4 4<br />
Der Restentbinderungsofen arbeitet mit hohen Prozessgasgeschwindigkeiten.<br />
Der Sinterofen besteht aus einer<br />
komplett geschlossenen Hochtemperatur-Muffel.<br />
Der Restentbinderungsofen und der Sinterofen können<br />
in L-, Z- oder U-Form ausgelegt werden, welches eine große<br />
Flexibilität für die Planung speziell innerhalb von Produktionshallen<br />
mit nur beschränkt verfügbarem Raum ermöglicht.<br />
Aufgrund der durchgängigen Trennung der verschiedenen<br />
Atmosphären ist der Gasverbrauch bei weniger als 5 m³/h bei<br />
hervorragender Temperaturhomogenität. Das Stoßsystem ist<br />
so ausgelegt, dass während des Transportes im jeweiligen<br />
Stoßvorgang keine Vibrationen auftreten. Im bisherigen industriellen<br />
Einsatz hat sich gezeigt, dass der<br />
Transport von mehrlagigen Stapeln<br />
selbst mit kleinsten Produkten ohne<br />
Probleme funktioniert. Als Option können<br />
der kontinuierliche Restentbinderungs-<br />
und Sinterofen mit Schnellkühlung,<br />
aktiver oder passiver Aufkohlung,<br />
Prozessgasauffeuchtung und einigen<br />
anderen Nebenaggregaten ausgestattet<br />
werden. Der Betrieb der kontinuierlichen<br />
Anlagen hat gezeigt, dass bisher<br />
nicht erreichbare Korrosionswerte bei<br />
hervorragenden weiteren Produkteigenschaften<br />
erreicht werden (Bild 5).<br />
Verschiedenste schwierig herzustellende<br />
Produkte sind bereits in diesen Öfen<br />
produziert worden wie z. B. Edelstahl-<br />
MIM-Produkte, Aluminiumsinterteile<br />
und hochkomplexe Lötbauteile. Aber<br />
auch für Standardsinterteile können bei<br />
Verwendung günstigerer Legierungsbestandteile<br />
hohe Qualitäten aufgrund<br />
der Sintertemperaturen über 1.250 °C<br />
erreicht werden.<br />
Bild 4: Sinterofen Typ MIM ECO VR<br />
Bild 5: Kontinuierliche MIM-Ofenanlage<br />
AUTOREN<br />
Dipl.-Ing. Gregory Matula<br />
Elino Industrie-Ofenbau GmbH<br />
Düren<br />
Tel.: 02421/6902-253<br />
matula@elino.de<br />
Dr.-Ing. Ijaz Mohsin<br />
Elino Industrie-Ofenbau GmbH<br />
Düren<br />
Tel.: 02421/6902-261<br />
ijaz.mohsin@elino.de<br />
90 gaswärme international 5-2013
FACHBERICHTE<br />
Optimierung eines<br />
Aluminiumschmelzofens mittels<br />
numerischer Simulationen<br />
von Thomas Wittenschläger, Dominik Degen, Volker Uhlig, Dimosthenis Trimis, Tim Reimann,<br />
Klaus Eigenfeld, Zahra Mohammadifard, Tobias Vieregge, Bernd-Arno Behrens<br />
Durch den Einsatz numerischer Simulationen lässt sich der Aufwand bei der Entwicklung neuer Industrieöfen deutlich<br />
senken. In der hier vorgestellten Arbeit werden Untersuchungen zur Strömungs- und Temperaturverteilung in einem<br />
Aluminiumschmelzofen vorgestellt. Ziel der Untersuchungen ist die Verkürzung der Einschmelzzeiten für einen möglichst<br />
effizienten Betrieb des Ofens. Nach einer Validierung des numerischen Modells wurde der Einfluss des Füllstandes des<br />
Schmelzbades auf die Abgastemperatur untersucht. Weiterhin wurde simuliert, welchen Einfluss eine Verschwenkung<br />
des Brenners auf die Temperaturverteilung auf der Schmelzbrücke hat.<br />
Optimization of an aluminium melting furnace using<br />
numerical simulations<br />
The effort to develop a new type of industrial furnace can be reduced by the use of numerical simulation tools. This article<br />
describes numerical studies of the flow and temperature distributions in an aluminium melting furnace. The aim of the<br />
studies is the increase of efficiency of furnace operation by shortening the time span for melting the inserted material.<br />
After validating the numerical model, the influence of the level of liquid aluminium on the temperature of the flue gas<br />
was studied. Further simulations were carried out to check the influence of a rotation of the burner on the temperature<br />
distribution on the melting bridge.<br />
In Aluminiumschmelzöfen wird das Einsatzgut diskontinuierlich<br />
aufgeschmolzen. Das Aufschmelzen ist erst<br />
beendet, wenn sich kein festes Aluminium mehr auf<br />
der Brücke befindet. Durch stochastisch verteilten Einsatz<br />
kann dieser Zeitpunkt nicht vorhergesagt werden.<br />
Üblicherweise wird durch das Schmelzpersonal das Ende<br />
der Einschmelzphase optisch kontrolliert. Eine automatische<br />
Überprüfung des vollständigen Aufschmelzens<br />
des Einsatzes verbunden mit einer gezielten Ausrichtung<br />
der Flamme auf die Feststoffreste könnte die Leistung<br />
derartiger Ofenanlagen signifikant steigern und das<br />
Bedienpersonal entlasten. Untersuchungen zu derartigen<br />
Modifikationen wurden mithilfe von numerischen<br />
Simulationen durchgeführt.<br />
Numerische Simulationen sind beispielsweise für die<br />
Konstruktion und die Optimierung von Industrieöfen gut<br />
geeignet, weil neue Ofenkonzepte und Veränderungen an<br />
den Öfen sehr viel schneller und billiger untersucht werden<br />
können als durch konventionelle experimentelle Untersuchungen.<br />
Mittlerweile haben die numerischen Modelle eine<br />
Reife erreicht, bei der eine für ingenieurtechnische Zwecke<br />
ausreichende Qualität der Lösungen erwartet werden kann.<br />
In der hier vorgestellten Arbeit werden wesentliche Teile<br />
der Entwicklungsarbeiten an Aluminiumschmelzöfen mit<br />
numerischen Simulationen untersetzt.<br />
Dafür werden strömungstechnische Simulationen der<br />
Stromlinienpfade des aus den Brennern ausströmenden<br />
Abgases vorgenommen. Damit wird ermittelt, welche Berei-<br />
5-2013 gaswärme international<br />
91
FACHBERICHTE<br />
Y<br />
Y<br />
Z<br />
X<br />
Z<br />
X<br />
Bild 1: Schnitt durch den Ofen<br />
Bild 2: Schnitt durch die Vernetzung des leeren Ofens (links),<br />
Detailansicht der prismatischen Vernetzung (rechts)<br />
che des Ofenraums direkt von der Brennerflamme erreicht<br />
werden. Der Brenner wird in der Simulation um seine Achse<br />
horizontal und vertikal gedreht. Dadurch besteht die Möglichkeit,<br />
einen größeren Bereich der Schmelzbrücke mit der<br />
Flamme zu überstreichen und mithilfe von Simulationen<br />
den notwendigen Kippwinkel abzuleiten. Gleichzeitig wird<br />
mit den Simulationen die Verteilung der Brenner im Ofen<br />
(Schmelzschacht, Warmhaltbereich) und die zu installierende<br />
Leistung bestimmt.<br />
Schwerpunkte der bisherigen Arbeiten stellten die Validierung<br />
des numerischen Modells und die Untersuchung<br />
des Einflusses vom Anstellwinkel des Brenners auf die Einschmelzzeit<br />
eines Aluminiumblocks dar. Weiterhin wurde<br />
der Einfluss der Badfüllung auf die Abgasaustrittstemperatur<br />
und die Einschmelzzeit des Aluminiumblocks untersucht.<br />
GEOMETRIE, VERNETZUNG UND NUMERI-<br />
SCHES MODELL<br />
Die modellierte Ofengeometrie entspricht einem im Gießereiinstitut<br />
der TU Bergakademie Freiberg vorhandenen<br />
Schachtschmelzofen für Aluminium mit einer Schmelzleistung<br />
von 300 kg/h. Der Brenner besitzt eine Leistung von<br />
230 kW und kann im Voll- und Teillastbereich betrieben<br />
werden. Damit besteht die Möglichkeit, das mathematische<br />
Modell mit experimentellen Ergebnissen zu vergleichen. In<br />
Bild 1 ist die Geometrie des Ofens dargestellt.<br />
Für die Vernetzung des Modells wurde die kommerzielle<br />
Vernetzungs-Software ICEM verwendet. Sie erlaubt<br />
eine schnelle Netzerstellung durch automatisch generierte<br />
Netze unter Verwendung von Benutzereinstellungen.<br />
Für die Untersuchungen wurden geeignete Einstellungen<br />
durch eine Studie zur Netzunabhängigkeit am Beispiel des<br />
leeren Ofens gewonnen. Ein leerer Ofen enthält weder ein<br />
Schmelzbad noch festes Aluminium im Einschmelzbereich.<br />
Diese Einstellungen wurden auf andere untersuchte Fälle<br />
angewendet. Für alle Netze werden die folgenden Komponenten<br />
genutzt:<br />
■■<br />
■■<br />
■■<br />
Unstrukturierte tetrahedrale Netze mit ca. 650.000 Elementen;<br />
prismatische Schichten in Wandnähe, um die lokal starken<br />
Gradienten nachzubilden;<br />
hexahedrale Kerne im Innern der Fluidregionen.<br />
Einen Querschnitt der Vernetzung des leeren Ofens zeigt<br />
Bild 2. Die anderen untersuchten Netze sehen ähnlich aus.<br />
Die Lösungen wurden mit dem kommerziellen Löser<br />
von ANSYS CFX für strömungs- und wärmetechnische Probleme<br />
berechnet. Für die Simulation des Brenners wurde<br />
ein Energiequellterm in den Strömungskanal des Brennersteins<br />
gesetzt, und ein definierter Massestrom trug die<br />
Wärmeenergie in den Ofen ein. Die turbulente Strömung<br />
wurde mit dem k-ω-SST-Turbulenzmodell mit Randfunktionen<br />
nachgebildet. Zur Nachbildung der Strahlung wurde<br />
das P1-Strahlungsmodell verwendet. Die wärmetechnischen<br />
Eigenschaften der verwendeten Werkstoffe stellte<br />
der Ofenhersteller zur Verfügung. Institutseigene Tabellenwerte<br />
und in der Software hinterlegte Daten dienten<br />
als Grundlage für temperaturabhängige Gleichungen zur<br />
Beschreibung der Stoffeigenschaften der Gase. Als Fluid<br />
wurde für alle Simulationen das Abgas einer Erdgasverbrennung<br />
angenommen.<br />
VALIDIERUNG DES NUMERISCHEN<br />
MODELLS<br />
Die Validierung des numerischen Modells erfolgte<br />
durch eine Nachbildung des leeren Ofens im stationären<br />
Zustand und einen Vergleich mit experimentellen<br />
Ergebnissen. Der zur Verfügung stehende reale Ofen<br />
92 gaswärme international 5-2013
FACHBERICHTE<br />
wurde bis zu einem stationären Arbeitspunkt aufgeheizt.<br />
Anschließend hält die Ofensteuerung diese Temperatur<br />
durch einen periodischen Ein-Aus-Betrieb des Brenners.<br />
Wird der Brenner auf eine Leistung von 46 kW eingestellt,<br />
hält er eine Arbeitstemperatur von 700 °C im Badbereich<br />
des Ofens mit einem Zyklus von 90 s Brenndauer und<br />
114 s Pause. Diese Werte schwanken geringfügig bei<br />
verschiedenen Messungen.<br />
Der Ofen wurde im Bereich der Schmelzbrücke mit<br />
zwölf Thermoelementen zur Messung der Temperaturverteilung<br />
ausgerüstet (Bild 3). Das Experiment wurde<br />
mit einer stationären Simulation nachgebildet. Für den<br />
Vergleich mussten die unstetigen Messwerte des Experiments<br />
mit den Ergebnissen der stationären Simulation<br />
verglichen werden. Dazu wurden die Messwerte der<br />
Temperatur zeitlich gemittelt. Eine solche Mittelung fand<br />
auch für die Heizleistung des Brenners auf einen Wert von<br />
20,9 kW statt. Ein Vergleich der Ergebnisse von Simulation<br />
und Experiment ist in Tabelle 1 dargestellt.<br />
Die Werte zeigen lediglich eine geringe Abweichung<br />
zwischen Simulation und Experiment, die an jedem Punkt<br />
unter 5 % liegt. Für ingenieurtechnische Zwecke ist diese<br />
Abweichung akzeptabel, sodass die Validierung des<br />
Modells als erfolgreich betrachtet werden kann.<br />
Durch eine Netzunabhängigkeitsstudie konnte zusätzliche<br />
Sicherheit darüber gewonnen werden, dass das Netz<br />
genügend fein strukturiert ist. Die Untersuchung erfolgte<br />
Tabelle 1: Vergleich von Messwerten und Simulationsergebnissen<br />
für die Temperatur im Ofenraum bei gleicher<br />
Heizleistung<br />
Messung Simulation Differenz<br />
Messpunkt T / K T / K %<br />
ME1 1174,4 1175,1 0,06<br />
ME2 1207,1 1175,1 2,66<br />
ME3 1162,6 1184,6 1,90<br />
ME4 1180,8 1185,2 0,38<br />
ME5 1143,9 1171,2 2,38<br />
ME6 1151,0 1173,5 1,95<br />
ME7 1094,8 1144,7 4,56<br />
ME8 1103,3 1144,8 3,75<br />
ME9 1174,0 1126,2 4,07<br />
ME10 1170,6 1126,2 3,79<br />
ME11 1171,3 1125,8 3,88<br />
ME12 - 1125,9 -<br />
mit sechs Netzen, die sich in Bezug auf die Elementanzahl<br />
und Elementverteilung unterscheiden. Um den Vergleich<br />
bei maximalen Temperaturen durchzuführen, wurde<br />
eine stationäre Simulation mit der maximalen Brenner-<br />
ME9,ME10<br />
ME11,ME12<br />
ME9<br />
ME10<br />
ME11<br />
ME12<br />
ME1,ME2<br />
ME3,ME4<br />
ME5,ME6<br />
ME7,ME8<br />
ME1<br />
ME2<br />
ME3<br />
ME4<br />
ME5<br />
ME6<br />
ME8<br />
ME7<br />
Y<br />
Y<br />
Z<br />
X<br />
Bild 3: Schnitt durch den Ofen mit der Position der Thermoelemente (links),<br />
perspektivische Darstellung der Thermoelementanordnung im Ofenraum (rechts)<br />
Z<br />
5-2013 gaswärme international<br />
93
FACHBERICHTE<br />
2100<br />
2050<br />
T [K] 2000<br />
1950<br />
1900<br />
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12<br />
Messelement<br />
H8<br />
H7<br />
H6<br />
H5<br />
H4<br />
H3<br />
H2<br />
H1<br />
H0<br />
Gitter 1<br />
Gitter 2<br />
Gitter 3<br />
Gitter 4<br />
Gitter 5<br />
Gitter 6<br />
Bild 4: Ergebnisse der Untersuchungen zur Netzunabhängigkeit<br />
Bild 5: Unterschiedliche Füllhöhen des Schmelzbades<br />
für die Simulation<br />
T [K]<br />
1200<br />
1050<br />
900<br />
750<br />
600<br />
450<br />
Schmelzzeit des Aluminiumblockes<br />
300<br />
0 600 1200 1800 2400 3000 3600 4200 4800 5400<br />
t [s]<br />
Bild 6: Verlauf der maximalen Temperatur im<br />
Aluminiumblock für eine Badhöhe (H0)<br />
Gitter<br />
Y<br />
Z<br />
Elemente<br />
1 410501<br />
2 628236<br />
3 797849<br />
4 843084<br />
5 890776<br />
6 1476097<br />
Niveau<br />
Höhe [m]<br />
H0 0,0000<br />
H1 0,0525<br />
H2 0,1050<br />
H3 0,1575<br />
H4 0,2100<br />
H5 0,2625<br />
H6 0,3150<br />
H7 0,3675<br />
H8 0,4200<br />
Niveau<br />
X<br />
t [s]<br />
H0 2531<br />
H1 2519<br />
H2 2526<br />
H3 2510<br />
H4 2518<br />
H5 2542<br />
H6 2507<br />
H7 2509<br />
H8 2478<br />
leistung von 230 kW als Vergleichssimulation gewählt.<br />
Dabei konnte festgestellt werden, dass die Temperaturen<br />
an den Messpunkten (s. Bild 3) über die Netze sich<br />
nur geringfügig unterscheiden. Das Netz mit 650.000<br />
Elementen wurde gewählt, weil sich damit eine ausreichende<br />
Genauigkeit mit vertretbarem Rechenaufwand<br />
verbinden lässt. Die Ergebnisse dieser Untersuchung sind<br />
in Bild 4 dargestellt.<br />
UNTERSUCHUNGEN ZUM EINFLUSS<br />
DES BADVOLUMENS<br />
In einem weiteren Schritt war der Einfluss der Aluminiummenge<br />
im Schmelzbad auf die Einschmelzzeit Gegenstand<br />
der Untersuchung. Wichtiger Parameter dabei war die<br />
Abgasaustrittstemperatur. Dieser Wert ist für eine Bewertung<br />
der Energieeffizienz der Anlage und für die Konzeption<br />
einer Abgaswärmenutzung von großem Interesse und<br />
wurde jeweils für den leeren Ofen und für acht verschiedene<br />
Füllstände des Bades ermittelt (siehe Bild 5). Die Simulationen<br />
wurden in zwei Schritten durchgeführt. Der erste<br />
Schritt bestand aus einer stationären Simulation mit einer<br />
Brennerleistung von 20,9 kW, bei der der Aluminiumblock<br />
von adiabatischen Wänden umschlossen war. Anschließend<br />
wurde der Wärmeübergang an den Aluminiumblock in<br />
das Modell aufgenommen und die Geschwindigkeits- und<br />
Temperaturverteilungen des stationären Zustands gingen<br />
als Startbedingungen in die folgende instationäre Simulation<br />
mit einer Brennerleistung von 230 kW ein.<br />
Für die Simulation wird angenommen, dass das Aufschmelzen<br />
beginnt, wenn an einem Punkt des Aluminiumblocks<br />
die Schmelztemperatur von Reinaluminium (als<br />
Vergleichsmaterial) überschritten wird. Diese Temperatur<br />
wird zu 665 °C gesetzt. Eigentlich beträgt die Schmelztemperatur<br />
nur 660 °C. Um die Vergleichbarkeit zu tatsächlichen<br />
Schmelzprozessen zu verbessern, wurde ein spezieller<br />
Temperaturbereich mit einer modifizierten spezifischen<br />
Wärmekapazität des Aluminiums eingeführt. Bis zu einer<br />
Temperatur von 5 K unterhalb des Schmelzpunkts weist<br />
das Aluminium seine temperaturabhängige spezifische<br />
Wärmekapazität auf. Ab dieser Temperatur folgt die Wärmekapazität<br />
einer Gaußschen Kurve mit der Schmelzenthalpie<br />
als Integral unter dieser Kurve. Wenn die Temperatur 665 °C<br />
erreicht (5 K über Schmelzpunkt), fällt die Wärmekapazität<br />
zurück auf die Werte für Aluminium.<br />
Die Ergebnisse der Simulationen zeigen, dass der Einfluss<br />
der Badfüllung auf die Einschmelzzeit des Aluminiumblocks<br />
und die Auslasstemperatur des Abgases gering sind. In<br />
Bild 6 ist der Effekt des Badvolumens auf die Einschmelzzeit<br />
abgebildet. Der Knick in der Kurve zeigt den Beginn<br />
des Aufschmelzens an. In der Tabelle ist dieser Zeitpunkt<br />
für die verschiedenen Füllstände des Bades angegeben.<br />
Die Werte für die Austrittstemperatur des Abgases sind in<br />
Bild 7 dargestellt.<br />
94 gaswärme international 5-2013
FACHBERICHTE<br />
UNTERSUCHUNGEN ZUM<br />
ANSTELLWINKEL DES BRENNERS<br />
Bei derzeitigen Aluminiumschmelzöfen ist die Ausrichtung<br />
der Brenner fest. Sie zeigen immer auf einen bestimmten<br />
Punkt im Schmelzraum. Dabei wird angenommen, dass<br />
die Einschmelzzeit durch eine Verdrehung der Brenner<br />
und ein gezieltes Ausrichten auf Aluminiumstücke auf der<br />
Schmelzbrücke verkürzt werden kann. Um den Einfluss<br />
der Ausrichtung des Brenners auf die Temperaturverteilung<br />
zu untersuchen, wurden Simulationen durchgeführt,<br />
bei denen die Ausrichtung des Brenners gegenüber dem<br />
Ursprungszustand verändert wurde. Die Simulationen<br />
erfolgten am leeren Ofen, wobei die Brennerleistung als<br />
die im Schmelzbetrieb anliegende Leistung von 230 kW<br />
definiert wurde. Für die Simulation wurde ein Arbeitsfeld<br />
in Form einer Ellipse bestimmt, entlang dessen die<br />
Ausrichtung des Brenners definiert stattfand. Für zwölf<br />
festgelegte Punkte wurden dann Simulationen durchgeführt,<br />
die jeweils eine Ausrichtung des Brenners darstellen.<br />
Eingangsparameter für jede Simulation (Startbedingung)<br />
stellten die mittleren Temperaturen aller Materialien dar, die<br />
mithilfe der stationären Simulationen des Ofens mit einer<br />
Brennerausrichtung ohne Verdrehung erhalten wurden.<br />
Jede Simulation wurde dann für 600 s durchgeführt. Die<br />
Positionen entlang der Ellipse, auf die der Brenner zeigt,<br />
sind in Bild 8 dargestellt. Das Ziel der Untersuchungen<br />
bestand darin, die Veränderung der Temperaturverteilung<br />
auf der Schmelzbrücke durch die verschiedenen Brennerausrichtungen<br />
zu ermitteln. Dafür wurde ein Raster von 40<br />
Punkten auf der Schmelzbrücke festgelegt und jeweils der<br />
Punkt mit der höchsten Temperatur bestimmt. Auf diesem<br />
Wege konnte die Verschiebung der Temperaturverteilung<br />
bewertet werden.<br />
In Bild 9 ist jeweils die Temperaturverteilung über die 40<br />
Punkte für fünf unterschiedliche Anstellwinkel des Brenners<br />
dargestellt. Der Brennermund befindet sich auf der rechten<br />
Seite. Eine Verschiebung der Temperaturverteilung durch<br />
die Verdrehung des Brenners ist bei allen Simulationen<br />
erkennbar. Wenn der Brenner weiter nach unten (P08-P12)<br />
zeigt, ist ein relativ starker Temperaturanstieg am heißesten<br />
Punkt im Vergleich zum Ausgangszustand (P00) erkennbar.<br />
Wenn der Brenner hingegen weiter nach oben (P02-P06)<br />
zeigt als im Ausgangszustand, ist an der heißesten Stelle<br />
nur ein geringer Temperaturanstieg festzustellen. Als<br />
Schlussfolgerung kann von einer starken Steigerung der<br />
Schmelzleistung bei einem Verdrehen des Brenners nach<br />
unten, aber nur von einer geringen Leistungssteigerung bei<br />
einem Verdrehen des Brenners nach oben ausgegangen<br />
werden. Entsprechend kann von einem merklichen Unterschied<br />
beim Zeitbedarf für das Aufschmelzen von Aluminiumresten<br />
an den genannten Positionen ausgegangen<br />
werden. An dieser Stelle muss angemerkt werden, dass die<br />
Daten die Temperatur am Ende der Simulation darstellen.<br />
Bild 7: Abgasaustrittstemperatur über der Zeit für verschiedene<br />
Füllhöhen des Bades<br />
a) b)<br />
c)<br />
P1<br />
Bild 8: Aktueller Arbeitsbereich der Flamme auf der Schmelzbrücke<br />
(a) und bei aktiver Verschwenkung (b); Position des Mittelpunkts<br />
der Brennermündung gegenüber der Ausgangslage<br />
für die Simulation (c)<br />
P0<br />
P5<br />
P9<br />
5-2013 gaswärme international<br />
95
FACHBERICHTE<br />
AUTOREN<br />
Thomas Wittenschläger<br />
TU Bergakademie Freiberg<br />
Institut für Wärmetechnik und<br />
Thermodynamik, Freiberg<br />
Tel.: 03731 / 39 2013<br />
thomas.wittenschlaeger@iwtt.tu-freiberg.de<br />
Dominik Degen<br />
degen@student.tu-freiberg.de<br />
Dr. Volker Uhlig<br />
Tel.: 03731 / 39 2177<br />
volker.uhlig@iwtt.tu-freiberg.de<br />
Prof. Dr. Dimosthenis Trimis<br />
Tel.: 03731 / 39 3941<br />
trimis@iwtt.tu-freiberg.de<br />
Tim Reimann<br />
TU Bergakademie Freiberg<br />
Gießereiinstitut, Freiberg<br />
Tel.: 03731 / 39 2855<br />
tim.reimann@gi.tu-freiberg.de<br />
Bild 9: Simulierte Temperaturverteilungen<br />
für fünf Anstellwinkel des Brenners<br />
oberhalb der Schmelzbrücke (vgl.<br />
Bild 8)<br />
Prof. Dr. Klaus Eigenfeld<br />
Tel.: 03731 / 39 2441<br />
klaus.eigenfeld@gi.tu-freiberg.de<br />
Zahra Mohammadifard<br />
Leibniz Universität Hannover<br />
Institut für Umformtechnik und<br />
Umformmaschinen, Garbsen<br />
Tel.: 0511 / 762 2161<br />
mohammadifard@ifum.uni-hannover.de<br />
FAZIT<br />
Die Ergebnisse der numerischen Berechnungen zeigen auf,<br />
in welchem Maße mit einer Veränderung der Brennerausrichtung<br />
Schmelzgutreste auf der Brücke des Ofens von der<br />
Flamme erfasst werden können. Damit sind Möglichkeiten<br />
zur Steigerung der Schmelzleistung gegeben. Durch die<br />
Installation eines optischen Systems können Feststoffreste<br />
auf der Schmelzbrücke erfasst werden. Die Ergebnisse<br />
der Bildauswertung sollen zur gezielten Ansteuerung der<br />
Brenner genutzt werden. Damit kann der Schmelzprozess<br />
automatisch gesteuert werden. Ziel ist die Verkürzung der<br />
Einschmelzzeit.<br />
Tobias Vieregge<br />
Tel.: 0511 / 762 2329<br />
vieregge@ifum.uni-hannover.de<br />
Prof. Dr. Bernd-Arno Behrens<br />
Tel.: 0511 / 762 2164<br />
behrens@ifum.uni-hannover.de<br />
96 gaswärme international 5-2013
Folge 15<br />
NACHGEFRAGT<br />
„Die Energiepolitik der Bundesregierung<br />
halte ich für verfehlt“<br />
Dipl.-Ing. Jan Schmidt-Krayer ist geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens<br />
Schmidt + Clemens GmbH mit Sitz in Lindlar. Im Interview mit gaswärme international<br />
(gwi)* spricht er über die Zukunft der Energiewirtschaft, technologische Herausforderungen<br />
und verrät, was seine persönliche Energiesparleistung ist.<br />
Der Energiemix der Zukunft: Wagen Sie eine Prognose?<br />
Schmidt-Krayer: Wir erleben zurzeit in Deutschland eine<br />
Energiewende, die mit der schnellen Nadel gestrickt wurde.<br />
Daher ist eine Prognose schwierig. Sicherlich wird sich<br />
der Energiemix verändern. Schon heute liefert Schmidt +<br />
Clemens hochmoderne Edelstahlkomponenten für viele<br />
unterschiedliche Kraftwerkstypen. Ich bin jedoch der Überzeugung,<br />
dass wir augenblicklich ohne GuD- und Kohlekraftwerke<br />
nicht auskommen. Das Wirtschaftswachstum<br />
in Schwellenländern führt weltweit zu einem steigenden<br />
Energiebedarf, den können wir nicht nur mit Wind- und<br />
Sonnenenergie decken.<br />
Deutschland im Jahr 2020: Wie wird sich der Alltag der<br />
Menschen durch den Wandel der Energiewirtschaft<br />
verändert haben? Was tanken die Menschen? Wie heizen<br />
sie ihre Häuser? Wie erzeugen sie Licht? Wagen Sie<br />
ein Szenario!<br />
Schmidt-Krayer: Wir erleben in den letzten Jahren eine<br />
rasante Entwicklung. Techniken, die heute noch modern<br />
und aktuell sind, sind dies morgen schon nicht mehr. Ich<br />
denke aber, dass mittelfristig die Menschen mit denselben<br />
Rohstoffen wie heute ihre Fahrzeuge betreiben, ihre<br />
Wohnungen heizen und beleuchten werden, aber eben<br />
effizienter. Und das ist für mich der Punkt, wir müssen uns<br />
nicht nur Gedanken zu alternativen Energien machen, sondern<br />
auch darum, wie wir mit vorhandenen Rohstoffen<br />
effizienter und schonender umgehen.<br />
Sonne, Wind, Wasser, Erdwärme etc.: Welche regenerative<br />
Energiequelle halten Sie für die mit der größten<br />
Zukunft?<br />
Schmidt-Krayer: Dies ist eine schwierige Frage und hätte<br />
ich eine Glaskugel, die ich befragen könnte, würde mir<br />
die Antwort sicherlich leichter fallen. Doch Spaß beiseite:<br />
Ich glaube, dass keine der genannten Energieformen den<br />
weltweiten Energiebedarf decken kann. Wir werden ohne<br />
konventionelle Energieformen mittelfristig nicht auskommen<br />
und es wird der Mix sein, der zukunftsfähig ist.<br />
In welche der aktuell sich entwickelnden Technologien<br />
würden Sie demnach heute investieren?<br />
Schmidt-Krayer: Investieren würde ich jederzeit in<br />
unser Unternehmen. Wir betreiben eine der größten Forschungs-<br />
und Entwicklungsabteilungen der vergleichbaren<br />
Branche und beschäftigen uns dort unter anderem<br />
mit der Entwicklung innovativer Hochleistungswerkstoffe,<br />
die künftig dazu beitragen können, noch effizienter mit<br />
unseren Ressourcen umzugehen. Wir arbeiten auch an<br />
der Qualifizierung von Werkstoffen für die Geothermie<br />
oder an Werkstoffen, die Temperaturen größer 1.200 °C<br />
standhalten. So leistet Schmidt + Clemens seinen Beitrag<br />
für Energiequellen der Zukunft, also eine durchaus lohnende<br />
Investition.<br />
Wie schätzen Sie die zukünftige Bedeutung fossiler<br />
Brennstoffe wie Öl, Kohle, Gas ein?<br />
Schmidt-Krayer: Ohne fossile Brennstoffe kann der weltweite<br />
Energiebedarf nicht gedeckt werden. Gerade die<br />
stark schwankenden Stromabnahmemengen machen es<br />
notwendig, Kraftwerke schnell anfahren zu können, um<br />
Energiespitzen abfangen zu können, ohne dass die Netze<br />
kollabieren. Aber wie gesagt, wir müssen effizienter im<br />
Umgang mit den fossilen Brennstoffen werden.<br />
* das Interview führte Dipl.-Ing. Stephan Schalm, Chefredakteur der gaswärme international<br />
Mit der Rubrik „Nachgefragt“ veröffentlicht die gaswärme international eine Interview-Reihe zum Thema „Energie“. Befragt werden Persönlichkeiten aus Unternehmen,<br />
Verbänden und Hochschulen, die eine wesentliche Rolle in der gasbeheizten <strong>Thermoprozesstechnik</strong> und in der industriellen Wärmebehandlung<br />
spielen.<br />
5-2013 gaswärme international<br />
97
NACHGEFRAGT<br />
JAN SCHMIDT-KRAYER<br />
Und Atomkraft? Welche Auswirkungen sind nach<br />
Deutschlands aktueller Stellungnahme zu erwarten?<br />
Schmidt-Krayer: Ich halte die Energiepolitik der Bundesregierung<br />
für verfehlt. Atomkraft ist eine der saubersten<br />
Energieformen und ohne Atomstrom kann die Wirtschaft<br />
zurzeit nicht wachsen, viele wichtige Industrieländer investieren<br />
hier massiv. Wir müssen uns aber darüber Gedanken<br />
machen, wie diese Energiequelle noch besser beherrschbar<br />
wird. Sie aber grundsätzlich zu verdammen, halte ich für<br />
falsch.<br />
Stichwort Energiewende: Welche Änderungen müssen<br />
sich auf politischer, auch weltpolitischer, auf gesellschaftlicher<br />
und ökologischer Ebene ergeben, damit<br />
man realistisch von einer Wende sprechen kann?<br />
Schmidt-Krayer: Für uns in Deutschland bedeutet dies,<br />
dass wir klare Begrenzungen der Strompreise brauchen.<br />
Es kann nicht sein, dass wir jährliche Anhebungen der<br />
EEG-Umlage akzeptieren müssen, die Unternehmen in<br />
ihrer Existenz bedrohen können oder Unternehmer dazu<br />
zwingen, darüber nachzudenken, ob es sich überhaupt<br />
noch lohnt, in Deutschland zu investieren. Wir brauchen<br />
in Deutschland wettbewerbsfähige Strompreise und<br />
dies nicht nur im europäischen, sondern im weltweiten<br />
Vergleich. Letztendlich ist es daher auch falsch von einer<br />
„Wende“ zu sprechen.<br />
Ihre Forderung an die Bundesregierung in diesem Zusammenhang?<br />
Schmidt-Krayer: Eine sofortige Abschaffung der EEG-<br />
Umlage! Die kostet uns an unserem deutschen Standort<br />
€ 1,3 Mio. im Jahr 2013.<br />
Die Erneuerbaren Energien haben mindestens zwei<br />
Probleme: die fehlende Infrastruktur und das Beharrungsvermögen<br />
der Etablierten auf herkömmlichen<br />
Energieformen. Ändert sich das in absehbarer Zeit?<br />
Schmidt-Krayer: Was heißt für Sie das Beharren der Etablierten?<br />
Fakt ist, ohne konventionelle Energieformen geht<br />
es heute nicht! Und da gibt es auch nichts schönzureden.<br />
Unabhängig von der Energieform und Technologie,<br />
viele halten das Stichwort „Energieeffizienz“ für den<br />
Schlüssel zur Energiefrage der Zukunft. Wie schätzen<br />
Sie das Thema ein? Was halten Sie für die bedeutendste<br />
Entwicklung auf diesem Gebiet?<br />
Schmidt-Krayer: Ich denke, dass ich meinen Standpunkt<br />
hierzu bereits deutlich gemacht habe. Energieeffizienz ist<br />
das beherrschende Thema der Zukunft.<br />
Welche Rolle spielt Ihr Unternehmen heute auf dem<br />
Energiemarkt?<br />
Schmidt-Krayer: Schmidt + Clemens liefert heute Komponenten<br />
für verschiedenste Kraftwerksformen. Gaskraftwerke,<br />
Biogasanlagen, Kohlekraftwerke, Gezeitenkraftwerke<br />
oder Wasserkraftanlagen, S+C ist mit seinen Edelstahllösungen<br />
in verschiedensten Formen vertreten; wir sind also ein<br />
wichtiger Partner der Branche.<br />
Welche Rolle spielt Ihr Unternehmen auf dem Energiemarkt<br />
in 20 Jahren?<br />
Schmidt-Krayer: Wir versuchen vorausschauend den<br />
Markt zu beobachten. Mit unseren innovativen Werkstofflösungen<br />
werden wir unseren Marktanteil im Energiemarkt<br />
sicherlich weiter ausbauen.<br />
98 gaswärme international 5-2013
Folge 15<br />
NACHGEFRAGT<br />
Was wird die wichtigste Innovation/ Projekt Ihres Unternehmens<br />
sein?<br />
Schmidt-Krayer: Unsere Forschung & Entwicklung arbeitet<br />
an verschiedensten Projekten, die auch den künftigen Energiemarkt<br />
betreffen. Was genau wir in der Pipeline haben,<br />
darauf möchte ich hier noch nicht eingehen.<br />
Welche Herausforderungen sehen Sie auf sich zukommen<br />
(wirtschaftlich, technologisch, gesellschaftlich)?<br />
Schmidt-Krayer: Wir müssen im internationalen Wettbewerb<br />
bestehen. Dazu gehört auch, dass uns Rahmenbedingungen<br />
in Deutschland gegeben werden, die es zulassen,<br />
dass wir hier wettbewerbsfähig produzieren können. Da<br />
sind wir beispielsweise wieder beim Thema Strompreise.<br />
Wie beeinflussen die EU-Erweiterung und die Globalisierung<br />
Ihr Geschäft?<br />
Schmidt-Krayer: Die Globalisierung ist Chance und Risiko<br />
zugleich. Sie eröffnet uns weltweit neue Märkte. Wenn ich<br />
nur an die energiehungrigen Staaten Indien und China<br />
denke. Andererseits entwickelt sich dort natürlich auch ein<br />
Wettbewerb für uns. Aber ich bin zuversichtlich, dass wir<br />
mit unserem Know-how, mit unserer Technik und unseren<br />
hochqualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im<br />
Markt gut bestehen können.<br />
Wie wichtig ist ein Markenname für den Produkterfolg<br />
im industriellen Bereich?<br />
Schmidt-Krayer: Der Name Schmidt + Clemens steht weltweit<br />
für qualitativ hochwertige und innovative Lösungen<br />
aus Edelstahl und dies seit nunmehr über 130 Jahren. So<br />
ein Name und Ruf ist auch eine ungeheure Verpflichtung.<br />
Unsere Kunden erwarten einfach, dass jedes Produkt, welches<br />
unser Haus verlässt, erstklassig ist.<br />
Haben Sie wegen Fachkräftemangels Entwicklungen<br />
nicht oder nur verzögert in Deutschland durchführen<br />
können?<br />
Schmidt-Krayer: Nein! Natürlich ist das Thema Fachkräftemangel<br />
auch bei uns topaktuell. Wir steuern dem entgegen,<br />
indem wir versuchen, uns als Arbeitgeber äußerst<br />
attraktiv zu machen. Beispielsweise haben wir seit nunmehr<br />
fünf Jahren einen eigenen Betriebskindergarten, wir<br />
haben ein Gesundheitsmanagementsystem eingeführt<br />
und betreiben ein eigenes Fitnessstudio für unsere Mitarbeiter.<br />
Im kommenden Jahr bauen wir eine neue moderne<br />
Kantine. Aber auch attraktive Entlohnungssysteme und<br />
Karrieremöglichkeiten spielen eine wichtige Rolle im Kampf<br />
gegen den Fachkräftemangel. In diesem Jahr eröffnen wir<br />
unsere neue S+C Akademie. Dort haben wir unsere Ausund<br />
Weiterbildungsaktivitäten und die Personalentwicklung<br />
gebündelt. Ein Meilenstein für unser Unternehmen.<br />
Was würden Sie in Ihrem Unternehmen ändern wollen?<br />
Schmidt-Krayer: Wir haben unserer Unternehmensgruppe<br />
im letzten Jahr eine neue Organisationsstruktur gegeben,<br />
haben unser Personalentwicklungskonzept überdacht und<br />
vieles mehr. Wir entwickeln uns<br />
kontinuierlich weiter.<br />
„Mit unseren innovativen<br />
Werkstofflösungen werden<br />
wir den Marktanteil im Energiemarkt<br />
weiter ausbauen.“<br />
5-2013 gaswärme international<br />
99
NACHGEFRAGT<br />
JAN SCHMIDT-KRAYER<br />
Wie wichtig sind Ihrem Unternehmen Expansionen im<br />
Ausland?<br />
Schmidt-Krayer: S+C hat sich bereits in den 70er Jahren<br />
international aufgestellt. Heute produzieren wir neben dem<br />
Stammsitz in Deutschland in Brasilien, Spanien, Großbritannien,<br />
der Tschechischen Republik, Malaysia und Saudi-<br />
Arabien. Mal sehen, was die Zukunft noch so bringt.<br />
Ist Ihr Unternehmen offen für Erneuerbare Energien?<br />
Schmidt-Krayer: Selbstverständlich!<br />
Wie offen ist Ihr Unternehmen<br />
für neue Technologien?<br />
Schmidt-Krayer: Natürlich sind<br />
wir offen für neue Technologien.<br />
Wie viel gibt Ihr Unternehmen jährlich für Investitionen<br />
aus?<br />
Schmidt-Krayer: Dies ist ein Wert, der schwankt und der<br />
auch von der Konjunktur abhängt. Im Durchschnitt kann<br />
man sagen, dass wir etwa € 8-12 Mio. im Jahr investieren.<br />
Was war/ist Ihre größte Energiespar-Leistung als Privatmann?<br />
Schmidt-Krayer: Heizung ausschalten im Sommer.<br />
„Atomkraft grundsätzlich<br />
zu verdammen, halte ich<br />
für falsch.“<br />
Welche moralischen Werte sind für Sie besonders aktuell?<br />
Schmidt-Krayer: Ehrlichkeit!<br />
Wie schaffen Sie es, Zeit für sich zu haben, nicht immer<br />
nur von internen und externen Herausforderungen in<br />
Anspruch genommen zu werden?<br />
Schmidt-Krayer: Flexibel sein. Der Tagesablauf wird in<br />
der Tat immer komplexer, da muss man seine Pläne auch<br />
mal kurzfristig ändern und den Gegebenheiten anpassen.<br />
Wenn man diese Flexibilität<br />
hat, kann man auch Zeit für sich<br />
gewinnen.<br />
Welcher guten Sache würden<br />
Sie Ihr letztes Hemd opfern?<br />
Schmidt-Krayer: Privat wie<br />
als Unternehmer engagiere ich<br />
mich für verschiedene Projekte<br />
im Bildungs-, Sport- und Sozialbereich. Man ist schließlich<br />
immer auch Teil einer Region und sollte sich für diese auch<br />
ins Zeug legen.<br />
Welche Charaktereigenschaften sind Ihnen persönlich<br />
wichtig?<br />
Schmidt-Krayer: Ehrlichkeit und Offenheit sind wichtige<br />
Eigenschaften und auch der Humor darf nicht zu kurz<br />
kommen.<br />
ZUR PERSON<br />
Jan Schmidt-Krayer<br />
Studium<br />
Wie könnte man Ihren Umgang mit den Mitarbeiter/<br />
innen charakterisieren?<br />
Schmidt-Krayer: Da sollten Sie wohl lieber meine Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter fragen. Ich würde mich selbst<br />
als einen offenen und fairen Partner bezeichnen, der nach<br />
Prinzipien des Coachings führt.<br />
1990-1993: Maschinenbau, TU Claustahl, Vordiplom<br />
1993-1996: Maschinenbau, RWTH Aachen, Hauptdiplom<br />
04/96-11/96: Diplomarbeit am Engineering Research Center, Ohio State<br />
University, Columbus, Ohio, USA<br />
Abschluss als Dipl. Ing.<br />
2001-2002: Institut für wirtschaftswissenschaftliche Forschung und Ausbildung<br />
am Institut der Fernuniversität Hagen<br />
Was hat Sie besonders geprägt?<br />
Schmidt-Krayer: Meine Kindheit, die ich im Oberbergischen<br />
verbracht habe.<br />
Auf was können Sie ganz und gar nicht verzichten?<br />
Schmidt-Krayer: Essen, Trinken und Schlaf. Sport ist mir<br />
auch sehr wichtig, hier kann ich gut abschalten und halte<br />
mich fit für die Herausforderungen des Alltags.<br />
Welchen Beruf würden Sie gerne ausüben, wenn Sie<br />
die Wahl hätten?<br />
Schmidt-Krayer: Ich hatte die Wahl und habe mich dafür<br />
entschieden, die Geschicke der Unternehmensgruppe<br />
Schmidt + Clemens zu führen.<br />
Wo sehen Sie sich in 10 Jahren?<br />
Schmidt-Krayer: Hier in meinem Büro, bei bester Gesundheit<br />
und voller Tatendrang.<br />
Tätigkeiten vor Schmidt + Clemens<br />
01/97-10/97: Projektingenieur am Engineering Research Center der Ohio<br />
State University<br />
11/ 97-03/03: Krauss-Maffei Kunststofftechnik GmbH, München<br />
Die Redaktion bedankt sich für das interessante und<br />
offene Gespräch.<br />
100 gaswärme international 5-2013
WIRTSCHAFT & MANAGEMENT<br />
Design Thinking für fachübergreifende<br />
Problemlösungsaufgaben<br />
Design Thinking liefert eine praxisnahe<br />
Vorgehensweise für kreative, interdisziplinäre<br />
Prozesse, in denen Lösungen<br />
jenseits ausgetretener Pfade angestrebt<br />
werden. Ursprünglich konzipiert für die<br />
Produktentwicklung, sind inzwischen<br />
weitere Anwendungsfelder hinzugekommen.<br />
Selbst das amerikanische Wall-Street-<br />
Journal als renommiertes Medium der<br />
Finanzwelt widmete deshalb dem Design<br />
Thinking Mitte 2012 einen speziellen Artikel.<br />
SCHNELLER, BESSER, NÄHER<br />
DRAN UND WEITER VORAUS<br />
Es ist nicht die Regel, dass sich Ökonomen<br />
und Management-Strategen von<br />
Denkweisen inspirieren lassen, die eher<br />
typisch für Naturwissenschaftler sind.<br />
Wenn dabei auch noch – wie im Fall des<br />
„Design Thinking“ – die Quelle der Inspiration<br />
explizit im Namen eines Managementkonzepts<br />
verwendet wird, ist das<br />
schon für sich genommen bemerkenswert.<br />
Was ist aber darüber hinaus dran am<br />
Design Thinking? Geht es etwa nur um<br />
hübsches Design zur attraktiven äußerlichen<br />
Produktgestaltung. Nein, keineswegs<br />
– es steckt deutlich mehr dahinter:<br />
Design Thinking adaptiert Denkweisen<br />
und Methoden aus Design, Engineering<br />
und Naturwissenschaften, hebt sie aber<br />
jeweils aus ihrem spezifischen Fachkontext<br />
heraus. Es geht also darum, grundlegende<br />
Muster und Methoden vom Fachwissen<br />
zu abstrahieren und auf andere Problemstellungen<br />
und die bereichübergreifende<br />
Zusammenarbeit im Unternehmen zu<br />
übertragen. Ein einfaches Beispiel ist das<br />
Feedbackprinzip: Ein Ingenieur wird es<br />
primär mit einem technischen Regelkreis<br />
assoziieren. Das Feedbackprinzip lässt sich<br />
aber auch auf nicht technische Bereiche<br />
wie z. B. die Unternehmensorganisation<br />
anwenden.<br />
Letztlich wird so ein Denk- und Verfahrensrahmen<br />
geschaffen, der in Verbindung<br />
mit Elementen aus anderen Fachgebieten<br />
einen neuen leistungsfähigen Gesamtkontext<br />
liefert, um interdisziplinär sehr effektiv,<br />
effizient und praxisnah Probleme anzugehen<br />
und zu lösen.<br />
Die Devise heißt „schneller, besser, näher<br />
dran und weiter voraus“. Besonderer Fokus<br />
liegt auf Visualisierung sowie auf vielen kleinen<br />
praxisnahen Tests mit kurzen Wegen<br />
von der Idee zur Konkretisierung. Design<br />
Thinking ist „human centred“: Ein tiefgehendes<br />
Verständnis für die aktuellen und latenten<br />
Wünsche (potenzieller) Kunden und<br />
Anwender steht im Zentrum. Der Design<br />
Thinking Prozess ist strukturiert, bietet aber<br />
ungewöhnliche Flexibilität und Leistungsfähigkeit<br />
durch Iterations- und Feedbackschleifen.<br />
Ingenieure werden Elemente aus<br />
Lead User Development, Concurrent sowie<br />
Simultaneous Engineering wiederfinden.<br />
Design Thinking ist zudem bestens kompatibel<br />
mit neuen Konzepten wie Open Innovation<br />
und Crowd Sourcing. Wie bei vielen<br />
guten Innovationen ist Design Thinking eine<br />
Kombination bekannter Elemente in neuem<br />
Kontext mit einer echten Neuerung.<br />
Vorteile durch Anwendung von<br />
Design Thinking<br />
■■<br />
Ein tieferes Verständnis für jeweilige Problemstellung<br />
bzw. Kundenbedürfnisse<br />
wird geschaffen.<br />
■■<br />
■■<br />
■■<br />
■■<br />
■■<br />
Größere Innovationschancen werden<br />
früher erkannt und mit weniger Fehlschlagrisiko<br />
realisiert.<br />
Die interdisziplinäre Zusammenarbeit<br />
im Unternehmen wird verbessert.<br />
Vorhandenes Know-how wird effektiver<br />
genutzt und effizienter umgesetzt.<br />
Entwicklungszeit und -kosten werden<br />
eingespart.<br />
Kann vorteilhaft ebenso für andere Problemlösungs-<br />
und Optimierungsaufgaben<br />
im Unternehmen genutzt werden.<br />
… aber warum „Design“?<br />
Das Wort Design wird leicht missverstanden,<br />
wenn damit der landläufige deutsche<br />
Sprachgebrauch verbunden wird. Der<br />
englische Begriff „Designer“ steht in der<br />
Übersetzung gleichermaßen für Designer,<br />
Entwickler, Gestalter und Konstrukteur.<br />
Darüber hinaus wird er teils auch als Synonym<br />
für einen Architekten verwendet,<br />
z. B. beim yacht designer, dem Yacht-Architekten<br />
oder Yacht-Konstrukteur, der sich<br />
neben der funktionalen Formgebung von<br />
Segel- und Motoryachten auch um konstruktive<br />
Aspekte kümmert. Design Thinking<br />
entnimmt seine Prinzipien also einem weiten<br />
Spektrum kreativer Gestaltungsdisziplinen<br />
– aber Vorsicht: Es geht hier nicht etwa<br />
um spezifisch technisches Know-how, sondern<br />
um übergreifende Denkmuster des<br />
Designers (in der englischen Bedeutung),<br />
um generelle Vorgehensweisen.<br />
Ein wesentlicher Aspekt dabei ist das<br />
ausgeprägte Denken und Kommunizieren<br />
in Bildern und Strukturen, anstatt in Worten<br />
und nackten Zahlen, wie es für viele andere<br />
Disziplinen kennzeichnend ist. Ein Bild, eine<br />
Prinzipskizze sagt häufig mehr als tausend<br />
Worte – ein Modell, ein einfacher Prototyp<br />
macht Dinge unmittelbar erfassbar, die in rein<br />
verbaler Beschreibung nur sehr umständlich<br />
oder gar nicht darstellbar sind. Man stelle sich<br />
den Fortschritt in unserer Steuergesetzgebung<br />
vor, wenn Juristen statt unverständlicher<br />
Worte und überlanger Sätze wenigstens<br />
teilweise einfache Diagramme und Strukturdarstellungen<br />
verwenden würden.<br />
DESIGN THINKING –<br />
SCHRITTE IN DER PRAXIS<br />
Die Grundsequenz des Design<br />
Thinking<br />
■■<br />
Interdisziplinäres Team zusammenstellen<br />
und Teamspace einrichten,<br />
■■<br />
gemeinsames Verständnis für Problemstellung<br />
erzielen und Anforderungsrahmen<br />
abstecken,<br />
5-2013 gaswärme international<br />
101
WIRTSCHAFT & MANAGEMENT<br />
■■<br />
■■<br />
■■<br />
■■<br />
■■<br />
Nutzerbedürfnisse tiefgreifend erkennen<br />
durch Beobachten, Fragen, Interaktion,<br />
Erkenntnisse im Team kommunizieren,<br />
visualisieren und analysieren,<br />
Ideenfindung und Vorauswahl für Prototyping,<br />
Prototyping und Experimente, Lernen<br />
im Team und mit Kunden, Weiterentwicklung<br />
von Ideen, Selektion sowie<br />
Reduzierung auf Top-Lösung und konsequente<br />
Fokussierung.<br />
Wichtig: In diese lineare Grundsequenz<br />
werden je nach Problemstellung Feedbackund<br />
Iterationsschleifen eingefügt. Ob in<br />
der Produktentwicklung oder in anderen<br />
Anwendungsfällen – stets ist das ausführende<br />
Team im Design Thinking interdisziplinär<br />
zusammengestellt und hat seinen<br />
eigenen „Teamspace“.<br />
DAS TEAM<br />
Unterschiedliche Fachkompetenzen<br />
und Sichtweisen werden so für breite<br />
Lösungskompetenz und kreative Vielfalt<br />
eingebracht. Wer bereits in interdisziplinären<br />
Projektteams gearbeitet hat, weiß<br />
aber wahrscheinlich, dass der Schuss dabei<br />
auch nach hinten losgehen kann, wenn<br />
unterschiedliche Denk- und Kommunikationsweisen<br />
und Fachdünkel kontraproduktiv<br />
aufeinandertreffen und bremsende<br />
Konflikte statt ergebnisfördernder Vielfalt<br />
entstehen. Design Thinking hilft in mehrfacher<br />
Hinsicht, solche unerwünschten Effekte<br />
zu vermeiden und den Wirkungsgrad<br />
der interdisziplinären Zusammenarbeit zu<br />
steigern: Räumliche Voraussetzung dafür ist<br />
ein „Visueller Teamspace“, in dem das Team<br />
nicht nur zusammentrifft, sondern seine<br />
Arbeit visuell manifestieren kann.<br />
DER „TEAMSPACE“<br />
Ein typischer Meetingraum mit Flipchart<br />
und Beamer, der nach dem Meeting in<br />
den Ausgangszustand zurückversetzt<br />
wird, reicht hier keineswegs aus. Vielmehr<br />
braucht das Design Thinking Team eine<br />
Umgebung, die für die Dauer des Projekts<br />
nur dem Team zur Verfügung steht und<br />
in dem es sich in jeder geeigneten Weise<br />
visuell ausbreiten kann – durch Skizzen,<br />
Bilder, Fotos, ggf. Videos und – je nach<br />
Aufgabenstellung – Modelle, Prototypen<br />
etc. Dazu sind die entsprechenden medialen<br />
Voraussetzungen zu schaffen, bis hin<br />
zur Möglichkeit, ad hoc einfache Anschauungsmodelle<br />
zu bauen. Visualisierung und<br />
schnelle Konkretisierung in greifbaren Tests<br />
sind Kernelemente des Design Thinking.<br />
Der Teamspace dokumentiert aber nicht<br />
nur den Projektfortschritt. Er fördert durch<br />
die medialen Möglichkeiten entscheidend<br />
das gegenseitige und gemeinsame Verständnis<br />
im interdisziplinären Team. Inspiration<br />
und Ideenfindung werden ebenso<br />
gesteigert wie auch Auswahl von Ideen<br />
und deren Weiterentwicklung. Nicht zuletzt<br />
manifestiert der Teamspace auch das Team<br />
und das Projekt als solches und steigert<br />
wesentlich den Zusammenhalt, die Identifikation<br />
mit der gemeinsamen Arbeit.<br />
Unter Visualisierung ist übrigens ausdrücklich<br />
nicht eine endlose Folge von weiteren<br />
Powerpoint-Präsentationen zu verstehen,<br />
mit deren Erstellung die Teammitglieder<br />
ihre kreative Zeit vergeuden.<br />
DER ABLAUF –<br />
ITERATIONEN UND FEEDBACKS<br />
Ganz wichtig ist, dass der zukünftige Nutzer<br />
im Design Thinking nicht nur gedanklich,<br />
sondern sehr konkret in den Mittelpunkt<br />
gestellt und – wo immer möglich –<br />
in den Prozess aktiv einbezogen wird. Das<br />
gilt für Produktentwicklungen, aber auch<br />
für andere Anwendungen des Design<br />
Thinking wie z. B. bei der Lösung eines<br />
Problems in einem Geschäftsprozess.<br />
Noch bevor sich die Teammitglieder<br />
aber intensiv mit potenziellen Nutzern<br />
und Kunden beschäftigen, muss im interdisziplinären<br />
Team ein gemeinsames Verständnis<br />
der Problemstellung erreicht<br />
werden – keineswegs sollte aber in dieser<br />
frühen Phase bereits eine vorzeitige,<br />
gemeinsame Vorstellung von der Lösung<br />
entstehen. Vielmehr sollte die Problemstellung<br />
tiefgreifend hinterfragt und auf<br />
Einflussfaktoren hin untersucht werden.<br />
In dieser Weise präpariert, können sich<br />
die Teammitglieder intensiv mit dem Nutzer<br />
auseinandersetzen und Empathie für<br />
ihn oder sie entwickeln – durch Beobachtung<br />
(möglichst vor Ort im echten<br />
Leben, nicht im Labor), durch Interaktion<br />
und Befragung und über Tests an Prototypen.<br />
Ein echtes Hineindenken in und<br />
ein tiefes Verständnis für den Nutzer ist<br />
das Ziel – auch was die latenten, nicht<br />
direkt geäußerten Wünsche angeht. Der<br />
Weg geht dabei nicht über klassische<br />
Marktforschung und Informationen aus<br />
dritter Hand, sondern die Mitglieder des<br />
interdisziplinären Entwicklungsteams<br />
gehen selber auf direktem, kurzen Weg<br />
zum Nutzer. Schnell, direkt und konkret<br />
ist auch hier die Maxime. Anschließend<br />
werden die Ergebnisse aus den verschiedenen<br />
Blickwinkeln der Teammitglieder<br />
im Teamspace eingehend ausgetauscht<br />
und visuell aufbereitet.<br />
Wie auch in anderen Phasen des<br />
Design Thinking Prozesses sollte auch<br />
hier optional iteratives Vorgehen mit<br />
Feedbackschleifen vorgesehen werden<br />
(Bild 1). Es ist i. Allg. effektiver, in mehreren<br />
Schritten die Kundenwünsche zu<br />
erforschen und zwischendurch im Team<br />
zu reflektieren. Das Ziel ist also nicht,<br />
sofort mit vollem Aufwand alle Aspekte<br />
vollständig zu erfassen, sondern<br />
in kleineren – aber aufeinander aufbauenden<br />
– Iterationsschritten letztlich<br />
tiefere Einsichten zu bekommen ohne in<br />
Summe mehr Aufwand zu treiben.<br />
Dasselbe Grundprinzip wird auch bei<br />
der Ideensuche und -weiterentwicklung<br />
verfolgt. Da alle Teammitglieder durch<br />
die vorhergehenden Schritte konkret<br />
im Thema sind und fach- und bereichsübergreifende<br />
Kommunikationsbarrieren<br />
bereits abgebaut wurden, läuft die<br />
Ideengenerierung im Design Thinking<br />
Prozess i. Allg. deutlich produktiver und<br />
sehr zielorientiert ab.<br />
Auch an dieser Stelle zeigt sich, wie<br />
mittels der Design Thinking Philosophie<br />
uneffektive und zeitraubende Kommunikationswege<br />
vermieden werden und<br />
stets die sinnlich erfassbare Umsetzung<br />
in konkrete Ergebnisse Leitgedanke ist.<br />
Ideen zur Lösung von Problemen oder<br />
zum Ergreifen neuer Chancen werden<br />
vorrangig – wo immer möglich – im<br />
kleinen Umfang und mit geringem Aufwand<br />
experimentell getestet. Prototypen<br />
werden zunächst auf das Notwendigste<br />
102 gaswärme international 5-2013
WIRTSCHAFT & MANAGEMENT<br />
Bild 1: Design Thinking Sequenz mit möglichen Feedbackschleifen<br />
reduziert. In dieser Phase geht es zwar<br />
auch darum, unbrauchbare Ideen auszusortieren,<br />
insbesondere sollen aber neue<br />
Erkenntnisse zur Weiterentwicklung aus<br />
realen Ergebnissen gewonnen werden.<br />
Der Begriff Prototyp bezieht sich keineswegs<br />
nur auf Neuprodukte. Es kann z. B.<br />
bei der Optimierung eines Geschäftsprozesses<br />
auch ein Musterarbeitsplatz sein<br />
oder der Prototyp einer Software, womit<br />
eine Lösung konkret z. B. auf Machbarkeit<br />
und Handhabung getestet wird.<br />
DESIGN THINKING MIT<br />
PASSENDEM CONTROLLING<br />
Zumindest Controller werden bei diesem<br />
Szenario möglicherweise Sorgenfalten<br />
auf der Stirn bekommen und sich fragen,<br />
ob das nicht leicht ins kreative Chaos<br />
führt und Unternehmensressourcen verschwendet<br />
werden. Diese Befürchtung<br />
ist unbegründet, denn Design Thinking<br />
besteht natürlich aus mehr als vielen kleinen<br />
Experimenten und selbstverständlich<br />
läuft man auch nicht jeder Idee mit<br />
einem Versuchsaufbau hinterher.<br />
Es gibt klare Regeln, Strukturen und<br />
Abläufe. Zusätzlich bietet Design Thinking<br />
aber auch mehr situativ nutzbare<br />
Flexibilität als herkömmliche Problemlösungsprozesse.<br />
In zahllosen technischen<br />
Systemen sind Iterationen und Regelkreise<br />
selbstverständliche Elemente und klassische<br />
Ja/Nein-Logik wird häufig durch<br />
Fuzzy-Logik ersetzt. In vielen Managementmethoden<br />
hält sich dagegen der<br />
Glaube, man könne durch intensive Analysen<br />
und detaillierte Planungen auch<br />
komplexe Vorgänge so steuern, dass sie<br />
auf optimalem, fehlerfreien Weg linear<br />
von A nach B ablaufen. Was bei Standardprozessen<br />
funktioniert, erweist sich<br />
als teure Illusion, wenn es um Neuland<br />
geht. Hier setzt Design Thinking einen<br />
Kontrapunkt und zeigt, dass nicht nur<br />
mehr Kreativität und damit Innovationspotenzial<br />
eingefangen wird, sondern die<br />
Entwicklungen praxis- und kundennäher<br />
sind. Last but not least geht es unter dem<br />
Strich schneller, Kosten werden reduziert<br />
und das Innovationsrisiko minimiert.<br />
Gerade durch viele kleine, iterative Tests,<br />
die auch mit vielen kleinen und billigen<br />
Fehlschlägen verbunden sind, wird die<br />
Gefahr großer, teurer Projektfehlschläge<br />
vermieden.<br />
Die Kollegen vom Controlling werden<br />
dabei nicht arbeitslos – im Gegenteil: Mit<br />
wirksamem Portfolio-Controlling – nach<br />
den Grundsätzen, wie sie z. B. von Risikokapital-Finanzierern<br />
angewendet werden<br />
– spielt das Controlling eine wichtige Rolle<br />
im Design Thinking Prozess und fügt sich<br />
nahtlos in das Gesamtkonzept ein.<br />
Design Thinking<br />
■■<br />
Denkmuster und Methoden von<br />
Designern und Naturwissenschaftlern<br />
werden adaptiert,<br />
■■<br />
visuelles und strukturelles Denken<br />
und Kommunizieren wird betont,<br />
■■<br />
Umsetzung im interdisziplinären<br />
Team – visueller Teamspace,<br />
■■<br />
Design Thinking Prozess mit Feedbackschleifen,<br />
Iterationen und Portfolio-Controlling,<br />
■■<br />
Empathie für Kunden/Anwender<br />
und deren Wünsche und Anforderungen,<br />
■■<br />
Philosophie der vielen kleinen Tests<br />
und Prototypen,<br />
■■<br />
weniger abstrakte Debatten, mehr<br />
praktische Konkretisierung und<br />
Aktion sowie<br />
■■<br />
Erhöhung des Wirkungsgrads in<br />
innovativer Produktentwicklung und<br />
bei kreativen Problemlösungsaufgaben<br />
in fach- und bereichsübergreifenden<br />
Teams.<br />
LITERATUR<br />
[1] Brown, T.: Design Thinking; Harvard Business<br />
Review. Juni 2008, S. 84–92<br />
[2] Korn, M.; Silverman, R.E.: Forget B-School,<br />
D-School Is Hot, Wall Street Journal, June 7<br />
2012<br />
[3] Fricke, R.: Expedition in Neuland – Mit<br />
Design Thinking Produkte entwickeln, die<br />
ins Kundenherz zielen. ke NEXT – Konstruktion<br />
& Engineering, Ausgabe 01-02/<br />
AUTOR<br />
Dr. Reinhard Fricke<br />
Leibniz Universität Hannover<br />
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5-2013 gaswärme international<br />
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Diese Erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.
Folge 14<br />
IM PROFIL<br />
IN REGELMÄSSIGER FOLGE stellen wir Ihnen an dieser Stelle die wichtigsten Institutionen und Organisationen<br />
im Bereich der industriellen Gasanwendungstechnik vor. In dieser Ausgabe zeigt sich der Industriegaseverband<br />
e.V. im Profil.<br />
IGV: Industriegaseverband e.V.<br />
Nahezu alle deutschen Unternehmen,<br />
die Industriegase (wie Sauerstoff, Stickstoff,<br />
Wasserstoff, Kohlendioxid usw.) herstellen<br />
und/oder abfüllen sowie vertreiben,<br />
sind im Industriegaseverband e.V. (kurz IGV)<br />
zusammengeschlossen. Derzeit vertritt der<br />
Verband 23 Mitgliedsunternehmen. Dazu<br />
gehören sowohl international agierende<br />
Marktführer als auch eine vergleichsweise<br />
große Anzahl mittelständischer Unternehmen.<br />
Aufgrund der Anwendung von Gasen<br />
in den unterschiedlichsten Branchen – von<br />
der Medizin bis zur Metallurgie und von der<br />
Umwelt- bis zur Lebensmitteltechnik – hat<br />
die Arbeit des IGV Auswirkungen nicht nur<br />
auf einen großen Teil der Wirtschaft, sondern<br />
ist auch für das tägliche Leben jedes<br />
Einzelnen von Bedeutung.<br />
Im Interesse der Verbandsmitglieder,<br />
der Gaseanwender und der Öffentlichkeit<br />
erfüllt der Verband folgende Aufgaben:<br />
■■<br />
■■<br />
■■<br />
Förderung von Sicherheit, Gesundheit<br />
und Umweltschutz beim Herstellen,<br />
Behandeln, Lagern, Abfüllen, Transportieren,<br />
Anwenden und Entsorgen<br />
von Industrie-, Medizin-, Labor- und<br />
Lebensmittelgasen,<br />
Mitwirkung in nationalen und internationalen<br />
Gremien, die Gesetze, Verordnungen,<br />
Richtlinien und Normen für<br />
Sicherheit, Gesundheit und Umweltschutz<br />
erarbeiten,<br />
Beratung von Behörden und der Mitgliedsunternehmen<br />
sowie Ausbildung<br />
und Schulung.<br />
Der IGV ist ein Fachverband des Verbandes<br />
der Chemischen Industrie e.V. (kurz VCI)<br />
und Teil des europäischen Gaseverbandes<br />
„European Industrial Gases Association“<br />
(kurz EIGA).<br />
WAS SIND INDUSTRIEGASE?<br />
Der Begriff Industriegase steht einerseits<br />
für alle großindustriell erzeugten Gase<br />
und andererseits für alle Gase, die von der<br />
Industrie in nennenswertem Umfang eingesetzt<br />
werden.<br />
Im engeren Sinne versteht man darunter<br />
die Luftgase (N 2 , O 2 , Ar) bzw. die mithilfe<br />
chemischer Prozesse gewonnenen Gase<br />
Acetylen, Wasserstoff und Kohlendioxid<br />
sowie technische Kohlenwasserstoffe und<br />
Edelgase. Spezielle Anforderungen an Reinheit<br />
und Zusammensetzung müssen Medizin-,<br />
Labor-, Lebensmittel- und Elektronikgase<br />
erfüllen. Gase werden entweder gasförmig<br />
in Flaschen (Bild 1) (zum Teil auch<br />
per Rohrleitung) oder tiefkalt verflüssigt<br />
in Tankwagen transportiert (Bild 2). Gase<br />
werden in unterschiedlichsten Arbeitsgebieten<br />
und Branchen eingesetzt: von<br />
der metallerzeugenden Industrie (Bild 3)<br />
über die Metallverarbeitung (Bild 4), chemische<br />
Industrie, Lebensmitteltechnik und<br />
Getränkeherstellung bis zu Medizin und<br />
der Forschung sowie im Umweltschutz,<br />
beispielsweise zur Abwasserreinigung.<br />
VERBANDSARBEIT MIT<br />
KLARER ZIELSETZUNG<br />
Die Mitgliederversammlung des IGV entscheidet<br />
über alle Angelegenheiten des<br />
Verbandes. Sie nimmt die Tätigkeitsberichte<br />
von Vorstand, Lenkungsausschuss und des<br />
Geschäftsführers entgegen.<br />
Der Vorstand leitet den Verband und<br />
berät alle Angelegenheiten, die mit der<br />
Verbandsarbeit zusammenhängen. Der<br />
Lenkungsausschuss trifft alle technischen<br />
Entscheidungen, die sich aus der Verbandsarbeit<br />
ergeben. Ihm obliegt außerdem die<br />
Berufung und Lenkung von Arbeitsausschüssen<br />
sowie die Festlegung der Arbeitsprogramme.<br />
Diese Arbeitsausschüsse setzen sich<br />
aus Fachleuten der Mitgliedsunternehmen<br />
zusammen. Kontinuierlich werden<br />
die Bereiche Sicherheit, Umweltschutz,<br />
Medizingase, Transport, Druckbehälter,<br />
Bild 1: Flaschen als Transportmöglichkeit<br />
für gasförmige Gase<br />
Bild 2: Transport von verflüssigten<br />
Gasen mittels Tankwagen<br />
Bild 3: Einsatz von Gasen in der metallerzeugenden<br />
Industrie<br />
5-2013 gaswärme international<br />
105
IM PROFIL Folge 14<br />
ortsbewegliche Druckgeräte (wie Flaschen und Ausrüstung),<br />
Lebensmittelgase, Kohlendioxid, Acetylen, Produktion, Spezialgase,<br />
Tankfahrzeugtechnik und Öffentlichkeitsarbeit bearbeitet.<br />
Hinzu kommen Ad-hoc-Gruppen für besondere Aufgaben:<br />
Diese Gruppen sind mit Mitarbeitern der Mitgliedsunternehmen<br />
besetzt. Neben den speziellen Fachthemen befassen sich<br />
alle Arbeitsgruppen mit der Entwicklung der für ihren Bereich<br />
relevanten Vorschriften. Sie diskutieren (Beinahe-)Unfälle und<br />
erarbeiten Informationen, die dazu beitragen, Wiederholungen<br />
auszuschließen und Risiken zu minimieren.<br />
Der Geschäftsführer ist zur unparteilichen Führung der Geschäfte<br />
des Verbandes verpflichtet und setzt die Weisungen des Vorstands<br />
sowie die Beschlüsse des Lenkungsausschusses um.<br />
Bild 4: Auch für die Metallverarbeitung (z. B. Schweißen)<br />
werden Industriegase benötigt<br />
Bild 5: Wasserstofftankstelle<br />
Bild 6: Aufklärung und Kontrolle zur Gewährleistung der<br />
Sicherheit<br />
ENGAGEMENT FÜR<br />
„VERANTWORTLICHES HANDELN“<br />
Für den IGV und seine Mitgliedsunternehmen haben Sicherheit<br />
und der Schutz von Mensch und Umwelt höchste Priorität. Dazu<br />
fördern die Verbandsmitglieder die Grundsätze und die Umsetzung<br />
der Initiative „Verantwortliches Handeln“ und setzen sich<br />
beispielsweise für den Einsatz von Wasserstoff für die Mobilität ein<br />
(Bild 5). Sie formulieren umweltpolitische Leitlinien, prüfen diese<br />
regelmäßig auf neue Anforderungen und schaffen Verfahren zur<br />
wirksamen Umsetzung dieser Vorgaben in die betriebliche Praxis.<br />
In diesen Prozess werden Mitarbeiter aller Hierarchiestufen<br />
eingebunden, um das Verantwortungsbewusstsein für die Umwelt<br />
zu fördern und den Blick für mögliche Umweltbelastungen durch<br />
Produkte und Anlagen zu schärfen. Dabei werden Fragen und<br />
Bedenken der Öffentlichkeit ernst genommen und konstruktiv<br />
behandelt. Die Kunden werden in geeigneter Weise über den<br />
sicheren Transport und die Anwendung der Produkte informiert.<br />
Schon bei der Entwicklung neuer Produkte berücksichtigen<br />
die Verbandsmitglieder die neuesten Erkenntnisse zum Schutz vor<br />
Gesundheits- und Umweltrisiken. Zusätzlich arbeiten die Mitgliedsunternehmen<br />
an der kontinuierlichen Erweiterung des Wissens<br />
zu möglichen Auswirkungen von Produkten, Verfahren und Reststoffen<br />
auf Mensch und Umwelt. Sie bringen ihr Wissen und ihre<br />
Erfahrung aktiv in die Erarbeitung praxisnaher und wirkungsvoller<br />
Gesetze, Verordnungen und Standards ein, die dem Schutz von<br />
Mensch und Umwelt dienen. Bei eventuell auftretenden Gefahren<br />
arbeiten die Mitgliedsunternehmen mit den Behörden zusammen<br />
und informieren die Öffentlichkeit umfassend.<br />
Ungeachtet wirtschaftlicher Interessen werden die Verbandsmitglieder<br />
die Vermarktung von Produkten einschränken oder<br />
einstellen, falls das Ergebnis einer Risikobewertung dies zum Schutz<br />
vor Gefahren für Gesundheit und Umwelt erfordert.<br />
INFORMATIONEN AUFBEREITEN<br />
UND VERMITTELN<br />
Eine zentrale Aufgabe des IGV ist es, Informationen zu Industriegasen,<br />
die Sicherheit (Bild 6), Gesundheit und Umweltschutz betreffen,<br />
zusammenzustellen. Diese Informationen werden von den Expertengruppen<br />
analysiert und in praxisnahe Empfehlungen umgesetzt.<br />
106 gaswärme international 5-2013
Folge 14<br />
IM PROFIL<br />
Deren Ergebnisse stehen als Dienstleistung<br />
des Verbandes den Vertriebspartnern<br />
der Gasehersteller, den Gaseanwendern,<br />
Behörden, Organisationen und Verbänden<br />
sowie den Mitgliedsunternehmen zur Verfügung.<br />
Ein großer Teil dieser Informationen<br />
ist für die breite Öffentlichkeit auf der<br />
Internetseite des IGV zugänglich.<br />
Der IGV stellt diese Informationen in<br />
schriftlicher Form und durch persönliche<br />
Beratung zur Verfügung. Zu den besonders<br />
wichtigen Themen werden Druckschriften<br />
aufgelegt. Sie geben anschauliche Hinweise<br />
und Tipps für den fachgerechten<br />
Umgang mit Industriegasen. Insgesamt hat<br />
der IGV bisher mehr als 60 Druckschriften<br />
publiziert. Zur Einführung in die sichere<br />
Handhabung von Gasen wurde ein Video<br />
(auf DVD) für Mitarbeiter der Gasehersteller,<br />
für Anwender, Spediteure, Vertriebspartner<br />
und Rettungskräfte produziert.<br />
SICHERHEITS-<br />
AUSZEICHNUNGEN FÜR<br />
UNFALLFREIES ARBEITEN<br />
Besonders öffentlichkeitswirksam ist der<br />
Verband einmal im Jahr, wenn Sicherheitsauszeichnungen<br />
für unfallfreies Arbeiten<br />
an Standorte von Mitgliedsunternehmen<br />
verliehen werden. Ausgezeichnet werden<br />
hiermit Mitglieder, die mindestens drei<br />
Jahre unfallfrei gearbeitet haben. Konkret<br />
heißt das: In dieser Zeit darf kein Unfall passiert<br />
sein, der zu einem Arbeitsausfall von<br />
einem Tag oder mehr geführt hat.<br />
Zweck dieser Auszeichnung ist die Erhöhung<br />
der Motivation aller Mitarbeiter eines<br />
Standorts, weiter an der Verbesserung der<br />
Sicherheit bei allen beruflichen Tätigkeiten<br />
zu arbeiten. Gleichzeitig kann diese Auszeichnung<br />
zur Information von Kunden<br />
und Anwohnern dienen.<br />
Autor:<br />
Werner Marcisch<br />
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AUS DER PRAXIS<br />
Feuerverzinnungsanlagen<br />
komplett aus einer Hand<br />
Bänder aus Kupfer und Kupferlegierungen<br />
mit einer Zinnbeschichtung sind<br />
ein wichtiges Vormaterial für Elektro- und<br />
Elektronikbauteile. Es hat sich herausgestellt,<br />
dass eine Zinnauflage von 2 bis 5 µm<br />
unter den Aspekten „gute Lötbarkeit“ und<br />
„geringe Steckkräfte“ gut geeignet ist [1,2].<br />
Dieser Schichtdickenbereich ergibt sich aus<br />
zwei gegenläufigen Effekten: Einerseits<br />
wächst die intermetallische Phase bereits<br />
bei Raumtemperatur langsam aber kontinuierlich<br />
an. Diese Schicht reduziert mit der<br />
Zeit die Lötbarkeit, was dafür spricht, Zinnschichten<br />
möglichst dick auszuführen. Insbesondere,<br />
wenn nach längerer Lagerzeit<br />
noch eine gute Lötbarkeit gewährleistet<br />
sein soll, werden höhere Schichtdicken bis<br />
10 µm notwendig. Andererseits steigen die<br />
Steckkräfte mit der Schichtdicke an.<br />
Mit dem zuvor genannten Schichtdickenbereich<br />
von 2 bis 5 µm wird ein<br />
optimales Verhältnis von geringen Steckund<br />
Ziehkräften, einer hohen Korrosionsbeständigkeit<br />
und einer guten Lötbarkeit<br />
bei gleichzeitig niedrigem Kontaktwiderstand<br />
erreicht. Dieses sind typische<br />
Anforderungen, die z. B. von der Automobilindustrie<br />
an die dort verwendeten<br />
elektrischen Bauteile gestellt werden.<br />
Auf dem Markt sind die galvanische<br />
Verzinnung und die Feuerverzinnung als<br />
Beschichtungsverfahren etabliert, wobei<br />
drei Gründe für die Feuerverzinnung zur<br />
Herstellung von Bändern für die Elektroindustrie<br />
sprechen:<br />
1. Die wirtschaftlich durch die Galvanische<br />
Verzinnung herstellbaren Schichtdicken<br />
betragen lediglich bis zu ca. 3 µm. Dies<br />
hat geringere Standzeiten der Bauteile<br />
zur Folge, was im Hinblick auf die Verwendung<br />
in der elektrischen Verbindungstechnik<br />
nachteilig ist. Aufgrund<br />
der sehr niedrigen und exakt tolerierbaren<br />
Schichtdicken ist die Galvanische<br />
Verzinnung sehr verbreitet in der Stahlblechbeschichtung<br />
(Weißblech). Dies<br />
erstens, weil geringere Schichtdicken<br />
hier ausreichend sind und zweitens, weil<br />
Zinn darüber hinaus als physiologisch<br />
unbedenklich gilt [3].<br />
2. Bei der Feuerverzinnung bildet sich<br />
automatisch eine Reaktionsschicht (als<br />
intermetallische Phase bezeichnet), die<br />
zu einer guten Haftung der Zinnschicht<br />
auf dem Bandmaterial führt. Dadurch<br />
löst sich die Zinnschicht selbst bei stärkeren<br />
Verformungen nicht vom Grundmaterial,<br />
wie es bei der Galvanischen<br />
Verzinnung der Fall sein kann.<br />
3. Aufgrund der beim Feuerverzinnen<br />
automatisch entstehenden intermetallischen<br />
Phase ist die Gefahr der<br />
„Whiskerbildung“ deutlich geringer. Als<br />
Whisker bezeichnet man kleine kristalline<br />
Auswüchse auf Metalloberflächen,<br />
die sich sowohl spontan als auch nach<br />
längerer Einsatzzeit bilden können.<br />
Eine typische Folge der Whisker beim<br />
Einsatz in elektrischen Bauteilen sind<br />
Kurzschlüsse. Durch die Zugabe von Blei<br />
kann deren Auftreten zwar verhindert<br />
werden, allerdings ist dies nach Inkraftsetzung<br />
der EU-Richtlinie RoHS im Jahre<br />
2006 nicht mehr zulässig. Bei galvanischen<br />
Prozessen wird zur Reduktion der<br />
Whiskerbildung häufig eine aufwendige<br />
Reflow-Behandlung nachgeschaltet. Im<br />
Reflow wird die galvanisch aufgebrachte<br />
Zinnauflage thermisch aufgeschmolzen<br />
und wieder erstarrt. Auch hierzu hat<br />
Otto Junker Anlagen ausgeliefert.<br />
Für die Otto Junker GmbH stellt die Feuerverzinnungsanlage<br />
eine sinnvolle Ergänzung<br />
des Produktportfolios dar: Einerseits<br />
kann hinsichtlich Bandtransport/Antriebstechnik<br />
auf jahrelange Erfahrungen im Reinigen,<br />
Glühen und Beizen von Kupferband<br />
zurückgegriffen werden, andererseits kann<br />
für das Schmelzbad auf die Technologieführerschaft<br />
des Otto Junker-Schmelzanlagenbaus<br />
zurückgegriffen werden.<br />
Grundsätzlich werden Bänder aus niedrig<br />
legiertem Kupfer, Messing, Zinnbronze<br />
und Neusilber feuerverzinnt. Dabei sind<br />
Banddicken von 0,12-1,2 mm und Bandbreiten<br />
in der Größenordnung bis 460 mm<br />
üblich. Bild 1a und 1b zeigen den Aufbau<br />
einer derartigen Otto Junker Feuerverzinnungsanlage,<br />
wie sie seit 2007 in Betrieb ist.<br />
Das zu verzinnende Kupferband wird<br />
von einem Haspel abgewickelt und dann<br />
zunächst gründlich gereinigt und optional<br />
gebeizt [1] bevor es flächendeckend<br />
mit einem für den Anwendungsfall geeigneten,<br />
meist handelsüblichen Flussmittel<br />
benetzt wird. Durch das Flussmittel oder<br />
Lötwasser wird die Bandoberfläche für<br />
die Verzinnung aktiviert.<br />
Diesem sogenannten Fluxbad schließt<br />
sich das beheizte Zinnbad an. Dies ist in<br />
der Regel ein widerstandsbeheizter Tiegel,<br />
alternativ kommt bei hohen Durchsatzleistungen<br />
eine induktive Beheizung in<br />
Betracht. Hier wird das flüssige Zinn warmgehalten<br />
und die durch das beschichtete<br />
Band ausgetragene Energiemenge nachgeführt.<br />
Gasbeheizungen wurden auch<br />
schon realisiert, sind aufgrund des Installationsaufwandes<br />
jedoch eher nachteilig. Die<br />
Bandgeschwindigkeiten betragen bis zu<br />
200 m/min; das Zinnbad hat eine Temperatur<br />
von 250-290 °C (Schmelztemperatur<br />
Zinn ≈ 230 °C). Aufgrund der vergleichsweise<br />
niedrigen Wärmeleitfähigkeit von Zinn<br />
ist der Temperaturführung des Bades eine<br />
ganz besondere Beachtung zu schenken.<br />
Dem stets ausreichend groß zu dimensionierenden<br />
Zinnbad schließt sich das<br />
Herzstück der Anlage an: Die konstruktive<br />
Gestaltung und verfahrenstechnische<br />
Einbindung der Abstreifung und Abblasung<br />
ist entscheidend für die Schichtdicke<br />
sowie deren Gleichmäßigkeit über<br />
Bandbreite und -länge. Hierbei greift Otto<br />
Junker auf seine jahrzehntelange Erfahrung<br />
und Kooperation mit der RWTH Aachen<br />
im Bereich der Strömungsführung und<br />
Aerodynamik zurück. Optional kann die<br />
Abblasung mit einer zerstörungsfreien<br />
In-Line-Schichtdickenmessung gekoppelt<br />
5-2013 gaswärme international<br />
109
AUS DER PRAXIS<br />
Bild 1a und 1b: Otto Junker-Feuerverzinnungsanlage bei der Firma Özer Metal Sanayi A.Ş in der Türkei von links nach rechts<br />
bestehend aus: Abhaspel, Bandreinigung, Fluxbad, Zinntiegel, Abblasung, Bandkühlung, Schichtdickenmessung,<br />
Aufhaspel mit Papierabroller<br />
werden. Dadurch wird ein geschlossener<br />
Regelkreis gebildet und gleichbleibende<br />
Produktqualität sichergestellt.<br />
Im Anschluss an die Abblasung durchläuft<br />
das frischverzinnte Band eine berührungsfreie<br />
Hochkonvektions-Kühlstrecke<br />
ehe es die Schichtdickenmessung durchläuft<br />
und schließlich am Aufhaspel aufgewickelt<br />
wird.<br />
Die spezielle Fahrweise der Otto Junker<br />
Verzinnungsanlage im Stop-and-Go-<br />
Betrieb reduziert den Anteil verzinnten<br />
Ausschussmaterials drastisch. Das unverzinnte<br />
Trägermaterial kann in der Regel<br />
ohne Weiteres wieder der Gießerei zugeführt<br />
werden. Der aufwendigere Aufbau<br />
als kontinuierlich betriebene Anlage,<br />
wie er auch schon realisiert wurde, wird<br />
dadurch in der Regel erst bei einer sehr<br />
hohen Auslastung interessant.<br />
LITERATUR<br />
[1] http://www.diehl.com/de/diehl-metall/<br />
produkte/baender-draehte/feuerverzinnte-baender.html<br />
[2] http://www.kme.com/de/feuerverzinnung<br />
[3] Hofmann, H.; Spindler, J.: Verfahren in der<br />
Oberflächentechnik, Hanser-Verlag, 2004,<br />
S. 119<br />
Kontakt:<br />
Otto Junker GmbH<br />
Simmerath<br />
Tel.: 02473 / 601-0<br />
info@otto-junker.de<br />
www.otto-junker.de<br />
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Ausgabe Schwerpunktthema Manuskriptabgabe<br />
Heft 6 Energie, Prozesse, Umwelt 05.11.2013<br />
Heft 1 Effektive Verbrennungstechnik 09.01.2014<br />
Heft 2 Messen, Steuern, Regeln, Automatisieren + Modernisieren 05.03.2014<br />
Heft 3 Energieeffizienz in der industriellen Wärmebehandlung 06.05.2014<br />
Heft 4 Brenner und Feuerungen 01.07.2014<br />
110 gaswärme international 5-2013<br />
Kontakt: Thomas Schneidewind, Tel.: 0201 / 82002-36, E-Mail: t.schneidewind@vulkan-verlag.de
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Elster GmbH, Osnabrück 5<br />
E-world energy & water GmbH, Essen 25<br />
Graphite Materials GmbH, Zirndorf 57<br />
Hans Hennig GmbH, Ratingen 19<br />
OTTI Ostbayerisches Technologie-Transfer-Institut e.V., Regensburg 21<br />
Process-Electronic GmbH, Heiningen 51<br />
Promat GmbH, Ratingen 13<br />
Fachverlag Schiele & Schön GmbH, Berlin 107<br />
Schwartz GmbH, Simmerath 53<br />
IBS Industrie-Brenner-Systeme GmbH, Hagen 9<br />
SMS Siemag AG, Düsseldorf<br />
2. Umschlagseite<br />
Industrieöfen Kleppe GmbH, Hagen 47<br />
Linde AG, Pullach i. Isartal 55<br />
Testo AG, Lenzkirch 15<br />
WS Wärmeprozesstechnik GmbH, Renningen 45<br />
IHR KONTAKT ZU DEM TEAM DER<br />
<strong>GASWÄRME</strong> INTERNATIONAL!<br />
Spartenleitung / Chefredaktion:<br />
Dipl.-Ing. Stephan Schalm<br />
Telefon: +49 201 82002 12<br />
Telefax: +49 201 82002 40<br />
E-Mail: s.schalm@vulkan-verlag.de<br />
Redaktionsbüro:<br />
Annamaria Frömgen<br />
Telefon: +49 201 82002 91<br />
Telefax: +49 201 82002 40<br />
E-Mail: a.froemgen@vulkan-verlag.de<br />
Redaktion:<br />
Thomas Schneidewind<br />
Telefon: +49 201 82002 36<br />
Telefax: +49 201 82002 40<br />
E-Mail: t.schneidewind@vulkan-verlag.de<br />
Anzeigenverkauf:<br />
Jutta Zierold<br />
Telefon: +49 201 82002 22<br />
Telefax: +49 201 82002 40<br />
E-Mail: j.zierold@vulkan-verlag.de<br />
Anzeigenverwaltung:<br />
Eva Feil<br />
Telefon: +49 89 2035366 11<br />
Telefax: +49 89 2035366 99<br />
E-Mail: feil@di-verlag.de<br />
Redaktion (Trainee):<br />
Sabrina Finke<br />
Telefon: +49 201 82002 15<br />
Telefax: +49 201 82002 40<br />
E-Mail: s.finke@vulkan-verlag.de<br />
www.gaswaerme-online.de<br />
112 gaswärme international 5-2013
Marktübersicht<br />
Einkaufsberater <strong>Thermoprozesstechnik</strong><br />
2013<br />
I. Thermoprozessanlagen für industrielle<br />
Wärmebehandlungsverfahren ...............................................................................................................114<br />
II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie<br />
Betriebs- und Hilfsstoffe ................................................................................................................................120<br />
III. Beratung, Planung,<br />
Dienstleistungen, Engineering .............................................................................................................. 133<br />
IV. Fachverbände, Hochschulen,<br />
Institute und Organisationen .................................................................................................................. 135<br />
V. Messegesellschaften,<br />
Aus- und Weiterbildung ................................................................................................................................ 135<br />
Kontakt:<br />
Jutta Zierold<br />
Telefon: +49 201 82002 22<br />
Telefax: +49 201 82002 40<br />
E-Mail: j.zierold@vulkan-verlag.de<br />
5-2013 gaswärme international<br />
www.gaswaerme-markt.de<br />
113
Marktübersicht 5-2013<br />
I. Thermoprozessanlagen für industrielle Wärmebehandlungsverfahren<br />
thermische Gewinnung<br />
(erzeugen)<br />
Wärmen<br />
schmelzen, Gießen<br />
Pulvermetallurgie<br />
114 gaswärme international 2013-5 5-2013
5-2013 Marktübersicht<br />
I. Thermoprozessanlagen für industrielle Wärmebehandlungsverfahren<br />
Wärmebehandlung<br />
Weitere Informationen und Details:<br />
www.gaswaerme-markt.de<br />
5-2013 gaswärme international<br />
115
Marktübersicht 5-2013<br />
I. Thermoprozessanlagen für industrielle Wärmebehandlungsverfahren<br />
Wärmebehandlung<br />
116 gaswärme international 2013-5 5-2013
5-2013 Marktübersicht<br />
I. Thermoprozessanlagen für industrielle Wärmebehandlungsverfahren<br />
Weitere Informationen und Details:<br />
www.gaswaerme-markt.de<br />
5-2013 gaswärme international<br />
117
Marktübersicht 5-2013<br />
I. Thermoprozessanlagen für industrielle Wärmebehandlungsverfahren<br />
Wärmerückgewinnung<br />
recyceln<br />
abkühlen und abschrecken<br />
Fügen<br />
118 gaswärme international 2013-5 5-2013
5-2013 Marktübersicht<br />
I. Thermoprozessanlagen für industrielle Wärmebehandlungsverfahren<br />
energieeffizienz<br />
Modernisierung von<br />
Wärmebehandlungsanlagen<br />
Ihr „Draht“<br />
zur Anzeigenabteilung von<br />
gwi – gaswärme international<br />
Jutta Zierold<br />
Tel. 0201-82002-22<br />
Fax 0201-82002-40<br />
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4. gwi-Praxistagung<br />
Effiziente<br />
BrEnnErtEchnIk<br />
für Industrieöfen<br />
Termin:<br />
• Montag, 22.04.2013 (optional)<br />
Veranstaltung (14:00 – 17:30 Uhr)<br />
• Dienstag, 23.04.2013<br />
Veranstaltung (08:30 – 17:30 Uhr)<br />
Gemeinsame Abendveranstaltung ab 19:00 Uhr<br />
• Mittwoch, 24.04.2013<br />
Veranstaltung (09:00 – 14:30 Uhr)<br />
Alle Vorträge und Impressionen<br />
jetzt online unter<br />
www.gwi-brennertechnik.de<br />
Ort:<br />
Atlantic Congress Hotel, Essen,<br />
www.atlantic-hotels.de<br />
5-2013 gaswärme international<br />
Mehr Information und Online-Anmeldung unter www.gwi-brennertechnik.de<br />
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Zielgruppe:<br />
Betreiber, Planer und Anlagenbauer von<br />
gasbeheizten Thermoprozessanlagen und<br />
Industrieöfen, sowie Hersteller von<br />
Brennertechnik und Brennerkomponenten<br />
Veranstalter<br />
119
Marktübersicht 5-2013<br />
II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />
abschreckeinrichtungen<br />
Gasrohrleitungen /<br />
rohr-Durchführungen<br />
Gas-infrarot-strahler<br />
industriebrenner<br />
armaturen<br />
Förder- und<br />
antriebstechnik<br />
120 gaswärme international 2013-5 5-2013
5-2013 Marktübersicht<br />
II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />
Ihr „Draht“<br />
zur Anzeigenabteilung von<br />
gwi – gaswärme international<br />
Jutta Zierold<br />
Tel. 0201-82002-22<br />
Fax 0201-82002-40<br />
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5-2013 gaswärme international<br />
121
Marktübersicht 5-2013<br />
II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />
industriebrenner<br />
122 gaswärme international 2013-5 5-2013
5-2013 Marktübersicht<br />
II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />
Ihr „Draht“<br />
zur Anzeigenabteilung von<br />
gwi – gaswärme international<br />
Jutta Zierold<br />
Tel. 0201-82002-22<br />
Fax 0201-82002-40<br />
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Weitere Informationen und Details:<br />
www.gaswaerme-markt.de<br />
5-2013 gaswärme international<br />
123
Marktübersicht 5-2013<br />
II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />
industriebrenner<br />
brenner-Zubehör<br />
124 gaswärme international 2013-5 5-2013
5-2013 Marktübersicht<br />
II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />
5-2013 gaswärme international<br />
125
Marktübersicht 5-2013<br />
II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />
brenner-Zubehör<br />
brenner-anwendungen<br />
126 gaswärme international 2013-5 5-2013
5-2013 Marktübersicht<br />
II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />
Weitere Informationen und Details:<br />
www.gaswaerme-markt.de<br />
5-2013 gaswärme international<br />
127
Marktübersicht 5-2013<br />
II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />
brenner-anwendungen<br />
heizsysteme<br />
Ihr „Draht“<br />
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128 gaswärme international 2013-5 5-2013
5-2013 Marktübersicht<br />
II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />
Mess-, steuer- und<br />
regeltechnik<br />
Weitere Informationen und Details:<br />
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5-2013 gaswärme international<br />
129
Marktübersicht 5-2013<br />
II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />
Mess-, steuer- und<br />
regeltechnik<br />
Prozessautomatisierung<br />
130 gaswärme international 2013-5 5-2013
5-2013 Marktübersicht<br />
II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />
Wärmedämmung und<br />
Feuerfestbau<br />
Weitere Informationen und Details:<br />
www.gaswaerme-markt.de<br />
5-2013 gaswärme international<br />
131
Marktübersicht 5-2013<br />
II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />
Wärmedämmung und<br />
Feuerfestbau<br />
Powered by<br />
INTERNATIONAL<br />
THERM<br />
PROCESS<br />
SUMMIT<br />
The Key Event<br />
for Thermo Process Technology<br />
All impressions and interviews<br />
now available at<br />
www.itps-online.com<br />
Congress Center<br />
Düsseldorf, Germany<br />
Organized by<br />
09-10 July 2013 www.itps-online.com<br />
132 gaswärme international 2013-5
III. Beratung, Planung, Dienstleistungen, Engineering<br />
5-2013 Marktübersicht<br />
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5-2013 gaswärme international<br />
133
Marktübersicht 5-2013<br />
III. Beratung, Planung, Dienstleistungen, Engineering<br />
Besuchen Sie uns auf dem<br />
HK 2013<br />
Vulkan-Verlag<br />
Halle 9 / Stand 905<br />
09. - 11. Oktober 2013<br />
Rhein-Main-Hallen,<br />
Wiesbaden<br />
134 gaswärme international 2013-5 5-2013
5-2013 Marktübersicht<br />
IV. Fachverbände, Hochschulen, Institute und Organisationen<br />
V. Messegesell schaften, Aus- und Weiterbildung<br />
5-2013 gaswärme international<br />
135
FIRMENPORTRÄT<br />
AICHELIN Ges.m.b.H.<br />
KONTAKT:<br />
Harald Berger<br />
Leitung Marktkommunikation<br />
Tel.: +43 (0) 2236 / 23646-210<br />
harald.berger@aichelin.com<br />
AICHELIN Ges.m.b.H.<br />
FIRMENNAME/ORT:<br />
Aichelin Ges.m.b.H.<br />
Fabriksgasse 3<br />
A-2340 Mödling<br />
Österreich<br />
GESCHÄFTSFÜHRUNG:<br />
Dipl.-Ing. Manfred Hiller<br />
GESCHICHTE:<br />
Als Produzent von Kochherden und Wohnzimmeröfen wurde<br />
Aichelin 1868 in Stuttgart gegründet. Nach dem ersten Weltkrieg<br />
erfolgte eine Konzentration ausschließlich auf die Produktion<br />
von Industrieöfen.<br />
1960 erwarb Aichelin die Victorin-Werke in Mödling bei Wien,<br />
um den Markt hinter dem „Eisernen Vorhang“ besser bedienen<br />
zu können. 1997 gingen die Firmenanteile mehrheitlich an die<br />
Berndorf Gruppe über und aus dem einst deutschen Unternehmen<br />
wurde ein leistungsfähiger, moderner Produktionsbetrieb<br />
mit Stammsitz in Mödling.<br />
KONZERN:<br />
Die Aichelin Ges.m.b.H. ist Teil der international tätigen Aichelin<br />
Gruppe. Diese wiederum ist Tochtergesellschaft der in Niederösterreich<br />
ansässigen Berndorf Gruppe.<br />
MITARBEITERZAHL:<br />
93 Mitarbeiter<br />
EXPORTQUOTE:<br />
90 %<br />
PRODUKTSPEKTRUM:<br />
Aichelin ist Technologieführer bei der Herstellung von elektrisch- oder<br />
gasbeheizten Industrieofenanlagen und weist hohe Wärmebehandlungskompetenz<br />
sowie erprobtes Verfahrens-Know-how auf. Der<br />
Produktumfang beinhaltet z. B. Mehrzweckkammer-, Durchstoß-,<br />
Förderband-, Ringherd-, Drehherd- oder Rollenherd-Ofenanlagen.<br />
Das Leistungsspektrum von Aichelin wird durch Reinigungsanlagen,<br />
Schutzgaserzeuger und Automatisierungstechnik ergänzt und<br />
erstreckt sich von der Projektierung bis zum After Sales Service.<br />
PRODUKTION:<br />
Alle Anlagen werden in der hauseigenen Fertigung zusammengebaut<br />
und ausgiebig getestet, vom Kunden vorabgenommen<br />
und ausgeliefert.<br />
WETTBEWERBSVORTEILE:<br />
Anlagen mit hoher Energieeffizienz und Verfügbarkeit, langjährige<br />
Erfahrung und spezialisiertes Know-how, kontinuierliche Produktweiterentwicklung<br />
zusammen mit Kunden, internationales Vertriebsnetzwerk.<br />
ZERTIFIZIERUNG:<br />
Zertifizierung ISO 9001 (seit 1994)<br />
SERVICEMÖGLICHKEITEN:<br />
Instandhaltung von Anlagen, Steigerung der Energieeffizienz bei<br />
neuen und bestehenden Anlagen, Modernisierung & Umbau von<br />
bestehenden Anlagen, Anlagensicherheit, Ersatzteillogistik, technische<br />
Beratungen & Schulungen, Sicherheitsschulungen, Kundentrainings<br />
INTERNET:<br />
www.aichelin.at<br />
136 gaswärme international 5-2013
5-2013 IMPRESSUM<br />
www.gaswaerme-online.de<br />
62. Jahrgang · Heft 5 · September 2013<br />
Organ Zeitschrift für das gesamte Gebiet der Gasverwendung und der gasbeheizten Indu strie öfen; Organ des Gas- und Wärme-<br />
Instituts Essen e.V., des Bereichs Feuerungs technik des Engler-Bunte-Instituts der Universität Karls ruhe (TH), des Instituts<br />
für Industrieofenbau und Wärmetechnik im Hüttenwesen der Rhein.-Westf. Techn. Hochschule Aachen, des Instituts für<br />
Energieverfahrenstechnik des Lehrstuhls Hochtemperaturanlagen der Technischen Universität Clausthal, des Institutes für<br />
Wärmetechnik und Thermodynamik der TU Bergakademie, Freiberg und des Fachverbandes <strong>Thermoprozesstechnik</strong> (TPT) im<br />
Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) e.V., Frankfurt<br />
Herausgeber H. Berger, AICHELIN Ges.m.b.H., Mödling · Prof. Dr.-Ing. H. Bockhorn, Engler-Bunte-Institut der Universität Karlsruhe ·<br />
Dr.-Ing. R. Albus, Geschäftsführender Vorstand des Gas- und Wärme-Instituts Essen e.V. · M. Ruch, Mainova AG Frankfurt/Main ·<br />
Prof. Dr.-Ing. H. Pfeifer, Lehrstuhl für Hochtemperaturtechnik an der RWTH Aachen · Dr. H. Stumpp, Vorstandsvorsitzender<br />
der TPT im VDMA, Tenova Iron & Steel SpA · Prof. Dr.-Ing. D. Trimis, Technische Universität Bergakademie Freiberg, Institut für<br />
Wärmetechnik und Thermodynamik, Lehrstuhl für Gas- und Wärmetechnische Anlagen Freiberg · Prof. Dr.-Ing. habil. Dr. h. c.<br />
G. Walter, Technische Universität Bergakademie Freiberg, Freiberg<br />
Redaktion Dr.-Ing. H. Altena · Dr.-Ing. F. Beneke · Dr. rer. nat. N. Burger · Dr.-Ing. A. Giese · Dr.-Ing. F. Kühn · Dipl.-Ing. G. Marx ·<br />
Dipl.-Ing. A. Menze · Dipl.-Ing. R. Paul · Dr. C. Sprung · Dipl.-Ing. St. Schalm · Dr.-Ing. V. Uhlig · Dr.-Ing. G. Valder · Dr.-Ing. P. Wendt ·<br />
Dipl.-Ing. M. Wicker · Dr.-Ing. J. G. Wünning.<br />
Bezugsbedingungen gaswärme international erscheint sechsmal pro Jahr.<br />
Bezugspreise Jahresabonnement (Deutschland): € 260,- + € 18,- Versand<br />
Jahresabonnement (Ausland): € 260,- + € 21,- Versand<br />
Einzelheft (Deutschland): € 50,- + € 3,- Versand<br />
Einzelheft (Ausland): € 50,- + € 3,50 Versand<br />
ePaper: Die Bezugspreise entsprechen derjenigen der Printausgabe, abzüglich Versand.<br />
Abo Plus (Printausgabe + ePaper):<br />
Jahresabonnement (Deutschland): € 338,- + € 18,- Versand<br />
Jahresabonnement (Ausland): € 338,- + € 21,- Versand<br />
Studenten: 50% Ermäßigung auf den Heftbezugspreis gegen Nachweis<br />
Die Preise enthalten bei Lieferung in EU-Staaten die Mehrwertsteuer, für alle übrigen Länder sind es Nettopreise.<br />
Bestellungen sind jederzeit über den Leserservice oder jede Buchhandlung möglich. Die Kündigungsfrist für Abonnementaufträge<br />
beträgt acht Wochen zum Bezugsjahres ende.<br />
Chefredakteur Dipl.-Ing. Stephan Schalm (V.i.S.d.P.), Tel. 0201-82002-12,<br />
Fax 0201-82002-40, E-Mail: s.schalm@vulkan-verlag.de<br />
Redaktion Thomas Schneidewind, Tel. 0201-82002-36<br />
Fax 0201-82002-40, E-Mail: t.schneidewind@vulkan-verlag.de<br />
Sabrina Finke (Trainee), Tel. 0201-82002-15,<br />
Fax 0201-82002-40, E-Mail: s.finke@vulkan-verlag.de<br />
Redaktionsbüro Annamaria Frömgen, Tel. 0201-82002-91,<br />
Fax 0201-82002-40, E-Mail: a.froemgen@vulkan-verlag.de<br />
Anzeigenverkauf Jutta Zierold, Tel. 0201-82002-22,<br />
Fax 0201-82002-40, E-Mail j.zierold@vulkan-verlag.de<br />
Anzeigenverwaltung Eva Feil, Tel. 089-203 53 66-11,<br />
Fax 089-203 53 66-99, E-Mail: feil@di-verlag.de<br />
Abonnements/<br />
Leserservice gaswärme international (gwi)<br />
Einzelheftbestellungen Postfach 91 61 · 97091 Würzburg<br />
Tel.: 0931-4170-1616, Fax 0931-4170-492<br />
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Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Bei träge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb<br />
der Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere<br />
für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Bearbeitung in elektronischen<br />
Systemen. Auch die Rechte der Wiedergabe durch Vortrag, Funk- und Fernsehsendung, im Magnettonverfahren oder auf<br />
ähnlichem Wege bleiben vorbehalten.<br />
Jede im Bereich des gewerblichen Unternehmens hergestellte oder benützte Kopie dient gewerblichen Zwecken gem. § 54<br />
(2) UrhG und verpflichtet zur Gebührenzahlung an die VG WORT, Abteilung Wissenschaft, Goethestraße 49, 80336 München,<br />
von der die einzelnen Zahlungsmodalitäten zu erfragen sind.<br />
Druck Druckerei Chmielorz GmbH, Ostring 13, 65205 Wiesbaden-Nordenstadt<br />
© 1952 Vulkan-Verlag GmbH · Huyssenallee 52-56 · 45128 Essen<br />
Telefon 0201/82002-0, Telefax 0201/82002-40 · www.vulkan-verlag.de<br />
Geschäftsführer<br />
Carsten Augsburger, Jürgen Franke<br />
ISSN 0020-9384<br />
Informationsgemeinschaft zur Feststellung<br />
der Verbreitung von Werbeträgern<br />
5-2013 gaswärme international
Wer hat‘s<br />
erfunden?<br />
2013<br />
1965<br />
1920<br />
Härtereikongress Wiesbaden,<br />
9. - 11. Oktober 2013<br />
Besuchen Sie uns in Halle 9!<br />
Seit fast 100 Jahren<br />
Pionier in der Gasaufkohlung<br />
Mit uns einen Schritt voraus!<br />
www.aichelin.com