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Titelthema<br />

www.linux-magazin.de Duplicity 08/2013<br />

42<br />

Verschlüsselte Cloudbackups mit Duplicity<br />

Datensafe<br />

Wer wertvolle Daten archiviert oder sichert, sollte sich eine Strategie zurechtlegen, die auch deren<br />

Sicherheit berücksichtigt. Die Backupsoftware Duplicity erlaubt das Archivieren verschlüsselter Daten<br />

auf unsicherem Terrain. Kristian Kißling<br />

wie Duply, Backupninja und Dupinanny,<br />

die den Umgang mit Duplicity vereinfachen<br />

wollen [2].<br />

Schlüsselfertig<br />

© Maksim Kabakou, 123RF.com<br />

Duplicity ist das Kommandozeilentool<br />

der Wahl, wenn es darum geht, Backups<br />

in potenziell unsicheren Umgebungen<br />

abzulegen, denn es verschlüsselt Daten<br />

standardmäßig. Chiffriert dürfen Backups<br />

zur Not auch Dritten in die Hände fallen<br />

und sie lassen sich sowohl auf FTP- und<br />

SSH-Servern als auch in den Cloudspeicher<br />

von Amazon (S3) oder Ubuntu (U1)<br />

lagern. Das bringt nicht nur zusätzlich<br />

Redundanz ins Backup, sondern macht<br />

es zugleich weltweit verfügbar.<br />

Duplicity erzeugt nach dem ersten Start<br />

ein vollständiges Backup und speichert<br />

spätere Veränderungen inkrementell in<br />

Form so genannter Volumes. Platzsparende<br />

Hardlinks verweisen dann auf jene<br />

Dateien, die bereits im Vollbackup stecken,<br />

während die inkrementellen Backups<br />

nur noch aus den veränderten Daten<br />

(Deltas) bestehen.<br />

Im Prinzip genügt es also, ein Vollbackup<br />

zu erstellen und von da an alle Änderungen<br />

nur noch inkrementell zu sichern.<br />

Doch davor warnen die Duplicity-Entwickler:<br />

Nicht nur kann ein Fehler in<br />

einem inkrementellen Teil womöglich die<br />

komplette Sicherung ruinieren [1], sondern<br />

das Wiederherstellen von Dateien<br />

nimmt auch recht viel Zeit in Anspruch,<br />

wenn sich die Software durch alle inkrementellen<br />

Backups wühlt.<br />

Für erklärte Mausschubser gibt es mit<br />

Déjà Dup übrigens eine grafische Oberfläche<br />

für Duplicity, die sich sehr einfach<br />

bedienen lässt und viele wesentliche<br />

Funktionen abbildet. Sie ist Teil von<br />

Gnome, steckt zum Beispiel in Distributionen<br />

wie Ubuntu und Fedora, lässt<br />

sich aber auf Systemen ohne grafische<br />

Oberfläche nicht einsetzen. Daneben gibt<br />

es noch zahlreiche Kommandozeilentools<br />

Verfügt der Admin noch nicht über einen<br />

eigenen GPG-Schlüssel oder möchte er<br />

für die Sicherung einen eigenen anlegen,<br />

erzeugt er ihn über »gpg ‐‐gen‐key«<br />

(Abbildung 1). Im Kommentar hinterlässt<br />

er – falls gewünscht – den Zweck des<br />

Schlüssels, die Passphrase benötigt er<br />

später beim Anlegen und Entschlüsseln<br />

eines chiffrierten Backups. Wer will, kann<br />

seine Archive zusätzlich signieren und<br />

dazu über »gpg ‐‐sign‐key Schlüssel‐ID«<br />

eine digitale Signatur erstellen.<br />

Die Passphrase schützt den Schlüssel,<br />

falls er in fremde Hände gerät. Ihn sollte<br />

der Admin ohnehin gut sichern, sonst<br />

kommt er später nicht mehr an seine<br />

Daten. Mitunter hilft es, den öffentlichen<br />

und den geheimen Schlüssel auf einem<br />

externen Medium zu sichern, etwa einem<br />

USB-Stick. Die Befehle »gpg ‐k« beziehungsweise<br />

»gpg ‐K« zeigen den öffentlichen<br />

respektive geheimen Key an. Über<br />

$ gpg ‐‐output /media/user/USB‐Stick/backupU<br />

key_pub.gpg ‐‐armor ‐‐export Schlüssel‐ID<br />

$ gpg ‐‐output /media/user/USB‐Stick/backupU<br />

key_sec.gpg ‐‐armor ‐‐export‐secret‐keys U<br />

Schlüssel‐ID<br />

lassen sich die beiden Schlüssel exportieren.<br />

Über »gpg ‐‐import« spielt der<br />

Schlüsselmeister die Keys auf einem anderen<br />

System wieder ein.<br />

Vier Ziele<br />

Das Skript aus Listing 2 erzeugt nun verschlüsselte<br />

Backups aller Homeverzeichnisse<br />

für vier verschiedene Ziele: ein lo-

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