Blu-ray Test Die 555 besten Blu-Rays (Vorschau)
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Romantik<br />
Was gibt es Schöneres als einen<br />
gemütlichen Filmabend in trauter<br />
Zweisamkeit? Lassen Sie sich<br />
inspirieren von unserer „gefühlvollen“<br />
Auswahl!<br />
Drei<br />
Handlung und Film: Was passiert wohl, wenn sich<br />
ein junger deutscher Autorenfilmer (der sich inzwischen<br />
reichlich internationale Sporen verdient hat)<br />
ein scheinbar hoffnungslos ausgereiztes Genre des<br />
Kommerzkinos zur Brust nimmt und es kräftig durch<br />
den Kreativ-Wolf dreht? Entweder er scheitert grandios<br />
und versinkt im Mittelmaß – oder etwas Neues, Frisches<br />
und gänzlich Unerwartetes entsteht. „Drei“ ist<br />
Tom Tykwers ganz eigene und unerhört faszinierende<br />
Interpretation einer klassischen Beziehungskomödie.<br />
Hanna (einfach grandios: Sophie Rois) und Simon (Regisseur<br />
und Schauspieler Sebastian Schipper) sind seit<br />
Ewigkeiten ein Paar. Sie lieben sich, noch immer … was<br />
sie allerdings nicht davon abhält, sich unabhängig voneinander<br />
in ein und denselben Fremden zu verlieben.<br />
Angesichts der geradezu absurden Grundkonstellation,<br />
die sich nur allzu deutlich als Konstrukt zu erkennen<br />
gibt, behält sich der Film immer die Freiheit vor, zwischen<br />
intelligentem Kopfkino und mitreißend emotionaler<br />
Liebesgeschichte hin und her zu pendeln. Wer<br />
diesen Spagat nicht mitmachen kann oder will, für den<br />
wird „Drei“ sicherlich nicht funktionieren. Für alle anderen<br />
eröffnet sich jedoch ein ungemein unterhaltsamer,<br />
tiefgängiger und überraschend witziger Film über das<br />
Leben, den Tod, die Liebe und den Sex – natürlich nicht<br />
zwingend in dieser Reihenfolge.<br />
In gewisser Weise fühlt es sich so an, als würde der<br />
gebürtige Wuppertaler Tykwer mit großer Lust und einer<br />
angenehmen Portion Selbstironie genau dort wieder<br />
ansetzen, wo er nach „Heaven“ (2004) seine anfangs<br />
eingeschlagene, ungemein mutige und visionäre Richtung<br />
verlassen hat, um neue, kommerziellere Wege<br />
zu gehen. Natürlich ist dieser Film phasenweise hoffnungslos<br />
überfrachtet – sowohl thematisch als auch<br />
visuell: Tykwer protzt mit immer noch einer inhaltlichen<br />
Ebene, mit sinnenraubendem Splitscreen-Wahnsinn,<br />
kulturbeflissenem Understatement und cineastischen<br />
Verweisen en masse (zum Beispiel auf Vittorio de Sicas<br />
„Wunder von Mailand“, einen der absoluten Lieblingsfilme<br />
des Regisseurs, dem er schon vor zehn Jahren in<br />
„Der Krieger und die Kaiserin“ ein erstes kleines Denkmal<br />
setzte). Das Geniale dabei ist, dass es am Ende<br />
funktioniert, ein Teil mit großer Selbstverständlichkeit<br />
in den anderen greift und so ein bunt schillerndes Panorama<br />
des modernen, intellektuellen Großstadtlebens<br />
entsteht, dem man sich nur schwerlich entziehen kann.<br />
Der Deutsche Filmpreis für Regie, Schnitt und die beste<br />
Hauptdarstellerin waren Anfang des Jahres der verdiente<br />
Lohn für „Drei“. Ganz nebenbei ist der Film auch<br />
noch Tykwers ganz persönliche Liebeserklärung an die<br />
pulsierende Schönheit Berlins.<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>: Tykwers Stammkameramann Frank Griebe<br />
drehte „Drei“ erneut ganz klassisch auf 35-Millimeter-<br />
Material: Mit fein strukturiertem Filmkorn und tollen<br />
Kontrasten (die sich zum Beispiel zu Beginn in der<br />
prologartigen Tanzszene vor komplett weißem Hintergrund<br />
eindrucksvoll zeigen) gelingt ihm ein starkes und<br />
eindrückliches Kinoerlebnis. Der Soundtrack und der<br />
Score spielen erneut eine entscheidende Rolle für die<br />
Gesamtkomposition des Films. Tykwer, der mit seinen<br />
langjährigen Weggefährten Johnny Klimek und Reinhold<br />
Heil unter dem Projektnamen „Pale 3“ immer wieder<br />
auch für die perfekte musikalische Untermalung seiner<br />
Filme verantwortlich zeichnet, gelingt hier ein ebenso<br />
vielschichtiger wie homogener Mix.<br />
Originaltitel: Drei<br />
Land/Jahr: DE/2010<br />
Vertrieb: Warner Home Video<br />
Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie: Tom Tykwer<br />
Darsteller: Sophie Rois, Sebastian Schipper,<br />
Devid Striesow<br />
Laufzeit: 119 min<br />
FSK: ab 12 Jahren<br />
Starttermin: 27. Mai 2011<br />
Film 8,5/10<br />
Empfehlenswert, weil: Tykwers Rückkehr nach Deutschland zum<br />
intensiven und hintergründigen Vergnügen wird, wenn man denn gewillt<br />
ist, sich auf einen formal übersprudelnden Kinotrip einzulassen.<br />
Bonusmaterial 7,5/10<br />
Technik 8,5/10<br />
Bildqualität 9/10<br />
Tonqualität 8/10<br />
1<br />
Top-Liste<br />
Drei 35<br />
Wasser für die Elefanten 36<br />
Moulin Rouge! 36<br />
Once 37<br />
Der Auftragslover 37<br />
Geliebte Jane 37<br />
Ondine – Das Mädchen aus dem Meer 37<br />
Burlesque 37<br />
Caramel 37<br />
Was will ich mehr 38<br />
Morning Glory 38<br />
Briefe an Julia 38<br />
Love & Other Drugs 38<br />
Room In Rome 38<br />
The Other Woman 38<br />
Demnächst<br />
Bright Star<br />
Jane Campion gelang mit dieser fiktiven<br />
John-Keats-Biographie eine wunderbar<br />
zarte Romanze aus einer unendlich<br />
fremd und fern erscheinenden<br />
Epoche. <strong>Die</strong> Emotionen sind – dank der<br />
famosen Darsteller Abbie Cornish und<br />
Ben Whishaw – dennoch universell und zeitlos. Ein idealer<br />
Film für verregnete Sonntagnachmittage auf der Couch!<br />
Vertrieb: Universum VÖ: 28. Oktober 2011<br />
Bilder: Sunfilm, Universum, Warner Home Video<br />
<strong>Die</strong> Österreicherin Sophie Rois liefert eine unglaubliche<br />
Leistung und macht ihre Figur äußerst lebendig<br />
Hier stimmt die Chemie: Sebastian Schipper und Sophie<br />
Rois verkörpern ein sehr glaubhaftes Pärchen<br />
Henry & Julie<br />
Keanu Reeves spielt in dieser kleinen,<br />
aber feinen Produktion den zu<br />
Unrecht hinter Gittern sitzenden Henry,<br />
der – kaum dass er wieder auf<br />
freiem Fuß ist – einen Banküberfall<br />
plant. Bei den Vorbereitungen läuft<br />
ihm die hübsche Julie (Vera Farmiga) über den Weg. Von<br />
nun an träumt er nicht mehr nur vom großen Geld …<br />
Vertrieb: Sunfilm VÖ: 3. November 2011<br />
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