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CES 2013<br />
Flachbildfernseher<br />
im neuen Gewand.<br />
Gelingt OLED und 4K<br />
der Durchbruch?<br />
XXL-Test<br />
55PFL6007K:<br />
Der Preistipp<br />
von Philips<br />
<strong>Django</strong> <strong>Unchained</strong><br />
Der Wilde Westen<br />
ganz wild: So haben<br />
Sie Leonardo DiCaprio<br />
noch nie gesehen!
News<br />
Sky forciert alle Vertriebswege<br />
KOMPLETTES PROGRAMM ÜBER ENTERTAIN, MEHR INHALTE IM KABEL<br />
Bild: Sky<br />
Gute Nachrichten für alle Entertain-Kunden: Die<br />
Fußball-Bundesliga bleibt auch weiterhin Bestandteil<br />
des IP<strong>TV</strong>-Angebots der Deutschen Telekom. Wie Sky<br />
bekannt gab, haben sich der Pay-<strong>TV</strong>-Anbieter und die<br />
Telekom über eine umfassende Kooperation<br />
verständigt, die bis Mitte 2017 andauern soll. Neben<br />
der deutschen Fußball-Liga bekommen Entertain-<br />
Kunden ab Sommer 2013 aber auch Zugang zu allen<br />
anderen Sport- und Filmangeboten von Sky, denn die<br />
Telekom wird erstmals alle Programmpakete von Sky<br />
Deutschland einspeisen. Für LIGA-total!-Bestandskunden<br />
gilt: Sie erhalten auch nach Abschluss dieser<br />
Saison bis zum Ende der Saison 2013/14 Bundesliga<br />
live, inklusive interaktiver Features wie der<br />
persönlichen Konferenz, zu den bisher gültigen<br />
Konditionen, ohne einen Vertragsneuabschluss tätigen<br />
zu müssen. Ab dem Beginn der Bundesliga Saison<br />
2014/15 ist dann ein Sky-Vertrag nötig. Freuen dürfen<br />
sich ebenfalls Kunden des Kabelnetzbetreibers Kabel<br />
Deutschland, denn seit Ende des letzten Jahres wird<br />
nicht nur Sky Atlantic <strong>HD</strong> eingespeist (das Kabel<br />
Deutschland bislang aktiv blockierte), sondern auch<br />
die Sender Sky Sport News <strong>HD</strong>, Sky Sport <strong>HD</strong> Extra,<br />
Disney Channel <strong>HD</strong>, Sky Hits <strong>HD</strong>, Nat Geo Wild <strong>HD</strong><br />
sowie Fox <strong>HD</strong> und TNT Serie <strong>HD</strong>.<br />
Frances Monsheimer, Christian Trozinski
Verschlüsselung fällt, aber nicht für alle<br />
PRIVATSENDER IN SD-QUALITÄT AUCH IM KABEL UNVERSCHLÜSSELT<br />
Bild: Kabel Deutschland<br />
Turbulente Zeiten für den Kabelnetzbetreiber Kabel<br />
Deutschland und dessen Kunden: Obwohl die<br />
Grundverschlüsselung der Privatsender vom<br />
Kartellamt untersagt wurde und sowohl die RTL- als<br />
auch die ProSiebenSat.1-Gruppe den freien Zugang der<br />
SD-Sender ab Januar gewährleisten müssen, hebt<br />
Kabel Deutschland die Grundverschlüsselung derzeit<br />
nicht auf. Laut KDG sei es an den Senderveranstaltern,<br />
hier in einem ersten Schritt auf den Kabelnetzbetreiber<br />
zuzugehen. Da ein solcher Schritt jedoch zum<br />
Zeitpunkt noch nicht erfolgt sei, werde sich an der<br />
Grundverschlüsselung der digitalen Programme beider<br />
Sendergruppen bis auf Weiteres nichts ändern.<br />
Deutlich aktiver zeigt sich KDG dagegen im Streit um<br />
die Einspeiseentgelte mit ARD und ZDF: Je Region ist<br />
nur noch eine regionale Variante der Dritten<br />
Programme verfügbar und auch die Datenraten der<br />
öfentlich-rechtlichen Sender wurden auf das Niveau<br />
der Privatsender herabgesetzt. Im Gespräch mit<br />
digitalfernsehen.de verwies MDR-Sprecher Walter<br />
Kehr darauf, das Kabelkunden mit Satellit, IP<strong>TV</strong> oder<br />
auch übers Internet mehrere Empfangsalternativen zur<br />
Verfügung stehen, sodass diese vom Kabelstreit und<br />
seinen Konsequenzen nicht beeinträchtigt werden – ein<br />
schwacher Trost für all jene, die den Kabelanbieter im<br />
Mietvertrag vorgeschrieben bekommen.<br />
Frances Monsheimer, Patrick Schulze
Neue Filme und Spiele<br />
ZOMBIES! AGENTEN! HÖLLENKREATUREN! MUTANTEN!<br />
ParaNorman<br />
10. Januar<br />
Das Bourne Vermächtnis<br />
10. Januar<br />
Devil May Cry<br />
15. Januar<br />
Anarchy Reigns<br />
11. Januar<br />
ParaNorman: Ein Kind, das zu den Toten spricht,<br />
Slapstick wie in „Shaun Of The Dead“ und animierte<br />
Puppen wie im Film „Coraline“: Das sind die Zutaten<br />
für einen unterhaltsamen Kinoabend, bei dem auch der<br />
Inhalt nicht zu kurz kommt. Der elfjährige Norman hat<br />
es alles andere als leicht, denn als Einziger aus seiner<br />
Kleinstadt, kann er mit Toten sprechen, was zu allerlei<br />
kuriosen Szenen führt, z.B. wenn die verstorbene Oma<br />
der beste Freund beim Fernsehabend ist. Als Zombies<br />
den Gräbern entsteigen, ist aber auch dem letzten<br />
Bewohner klar: Das Schicksal der Stadt hängt von<br />
diesem komischen kleinen Jungen ab.<br />
Das Bourne Vermächtnis: Neuer Darsteller, neuer<br />
Regisseur, alles beim Alten: Trotz des Abgangs von<br />
Matt Damon und Paul Greengrass bleibt die Spannung<br />
auf einem vergleichbaren Niveau, auch wenn Action<br />
und Wackelkamera etwas dosierter eingesetzt werden.<br />
Am bewährten Konzept hat man sich langsam aber<br />
sattgesehen und die „Bond“-Konkurrenz kommt aktuell<br />
einfach sympathischer daher. Für Fans der ersten drei<br />
Teile dennoch eine Empfehlung, denn sämtliche<br />
Nebendarsteller treten auch im „Bourne Vermächtnis“<br />
auf und als ergänzende Geschichte zur alten Bourne-<br />
Trilogie taugt das „Bourne Vermächtnis“ allemal.<br />
Devil May Cry: Wenn ein supercooler schwertschwingender<br />
Dämon anderen Höllenkreaturen Saures<br />
gibt und dabei akrobatische Luftsprünge vollführt,<br />
dann kann es sich nur um Dante aus „Devil May Cry“<br />
handeln. Dank des Entwicklerteams Ninja Theory sieht<br />
das Spiel besser aus denn je und in den zahlreichen<br />
Zwischensequenzen kommt echtes Kinofeeling auf.<br />
Realistische und fantasievolle Umgebungen wechseln<br />
sich immer wieder ab und die Umgebungen sind so<br />
dynamisch, als würden sie ein Eigenleben führen.<br />
Anarchy Reigns: Keine Lust auf Dialoge, stundenlanges<br />
Spielen am Stück und langatmige Einstiege? Dann ist<br />
dieser Dauer-Haudrauf-Prügler genau das Richtige,<br />
vorausgesetzt, Sie fnden Mitspieler, die ebenfalls einmal<br />
abschalten wollen und sich nicht von der altbackenen<br />
Grafk abschrecken lassen. Christian Trozinski
Thema<br />
Technikfeuerwerk aus Las Vegas<br />
Die besten Fernseher des Jahres von der Consumer Electronics Show<br />
Text: Christian Trozinski mailto:ct@auerbach-verlag.de Bilder: LG, Panasonic, Samsung, Sharp, Sony<br />
Jedes Jahr das gleiche Spiel: Während hierzulande die<br />
IFA in Berlin zur hemmungslosen Technikschau einlädt,<br />
gilt die Consumer Electronics Show, kurz CES, als<br />
internationales Parkett, um die besten Produkte des<br />
Jahres vorzustellen. In unserem Ausblick beleuchten<br />
wir die neuen <strong>TV</strong>-Modelle von LG, Panasonic, Samsung,<br />
Sharp und Sony und geben einen Einblick in die<br />
technologischen Weiterentwicklungen im Vergleich zu<br />
den Vorjahresmodellen. Doch seien Sie gewarnt: Die<br />
Preisschraube im High-End-Bereich zieht dieses Jahr<br />
wieder gewaltig an, denn neben den ersten Fernsehern<br />
mit OLED-Technologie stehen LED-LCDs mit vierfacher<br />
Full-<strong>HD</strong>-Aufösung vor der Tür. Doch auch die preislich<br />
attraktive Mittelklasse sorgt für Aufsehen, denn neben<br />
immer ausgefeilteren Vernetzungs- und<br />
Onlinemöglichkeiten steht auch das Thema 3D<br />
weiterhin im Fokus. Dass immer mehr Hersteller auf<br />
das Polflterverfahren setzen, dürfte all jene<br />
überzeugen, die bislang mit der 3D-Technik hadern.
Gigantomanie grazil verpackt<br />
Samsungs diesjährige Topserie S9 erscheint in<br />
gigantischen 85, 95 und 110 Zoll. Derartige<br />
Dimensionen sind dringend notwendig, denn die<br />
Fernseher kommen mit vierfacher Full-<strong>HD</strong>-Aufösung<br />
(4K bzw. Ultra <strong>HD</strong>) daher – ein Qualitätsvorteil, der nur<br />
bei extrem geringen Sitzabständen oder großen<br />
Bilddiagonalen wahrnehmbar ist. Zudem spendiert<br />
Samsung der Topserie eine echte LED-Hintergrundbeleuchtung,<br />
sodass tiefstes Schwarz und brillantes<br />
Weiß im gleichen Bild erzeugt werden können. Dass<br />
Samsung der Konkurrenz im Design einen Schritt<br />
voraus ist, zeigt die Rahmenkonstruktion, die den<br />
Koloss scheinbar schwerelos trägt und dank der<br />
nahezu unsichtbarer eingelassenen Lautsprecher ein<br />
fulminantes Klangerlebnis bietet.<br />
SAMSUNG BIETET<br />
ATEMBERAUBENDE<br />
TECHNIK, VERGISST<br />
DABEI ABER NICHT<br />
DAS DESIGN UND<br />
DIE BEDIENUNG<br />
Auch die neue Mittelklasse profitiert von<br />
einer verbesserten LED-Beleuchtung<br />
Für den „normalen“ Geldbeutel ist die Serie F8000<br />
gedacht, die im Gegensatz zu den Vorjahresmodellen<br />
der Reihe ES8090 auf ein Edge-LED-Dimming<br />
zurückgreift, wie es bislang der Serie ES9090<br />
vorbehalten war. Schwarze Bildanteile wirken so noch<br />
plastischer und Ausleuchtungsungenauigkeiten werden<br />
sehr gut kaschiert. Haben Sie sich dagegen bereits<br />
2012 für einen Samsung-Fernseher entschieden,<br />
können Sie dank dem neuen Evolution-Kit ihren alten<br />
Fernseher ft für die neue Smart-<strong>TV</strong>-Plattform machen.
In Erinnerung an Trinitron<br />
4K SPIELT FÜR SONY<br />
EINE SCHLÜSSELROLLE,<br />
ABER SEHEN DAS AUCH<br />
DIE KONSUMENTEN SO?<br />
Mit der nebulösen Umschreibung Triluminos stellt<br />
Sony dieses Jahr die Topserien X9000 und W900 in die<br />
Regale. Während die X9000-Serie auf 4K-Aufösung,<br />
Polflter-3D und eine Edge-LED-Beleuchtung<br />
zurückgreift, setzt die Serie W900 auf Full-<strong>HD</strong>-<br />
Aufösung, Shutter-3D und ebenfalls auf Edge-LEDs.<br />
Schade: Ein 65-Zoll-Modell bleibt nach aktuellen<br />
Informationen der X9000-Serie vorbehalten und<br />
Modelle mit echter LED-Hintergrundbeleuchtung, wie<br />
bei der bisherigen Serie HX955, fallen der Schere zum<br />
Opfer. Etwas gewöhnungsbedürftig erscheint das<br />
Design der Serie X9000, denn die markanten<br />
Lautsprecher sind nicht abnehmbar. Doch was hat es<br />
nun mit Triluminos auf sich? Hierbei spielen<br />
sogenannte Quantenpunkte eine wichtige Rolle, die das<br />
Licht der LEDs präziser und efzienter fltern. Neben<br />
reineren Rot-, Grün- und Blautönen erreichen Sonys<br />
diesjährige Topmodelle einen weitaus größeren<br />
Farbraum und eine verbesserte Energieefzienz.<br />
Triluminos sorgt für reinere, kräftigere<br />
Farben, aber auch für mehr Natürlichkeit?<br />
Zum echten Verkaufsschlager könnte sich die Serie<br />
W800 entwickeln, die in Sachen Bildqualität und<br />
Design der Serie W900 in kaum etwas nachsteht und<br />
auf das benutzerfreundliche 3D-Polflterverfahren<br />
setzt. Damit bietet Sony erstmals in der<br />
erschwinglichen Mittelklasse eine Alternative zum<br />
Shutter-3D-Verfahren. Unerschwinglich und auch auf<br />
längere Sicht nicht erhältlich, ist der als Prototyp<br />
vorgestellte OLED-Fernseher mit 4K- bzw. Ultra-<strong>HD</strong>-<br />
Aufösung. Während Samsung (Modell F9500) und LG<br />
(Modell EM9700) mit ihren 2K-OLED-<strong>TV</strong>s dieses Jahr<br />
an den Start gehen, darf man bei Sony (wie auch bei<br />
Panasonic) auf 2014/2015 spekulieren. Doch auch die<br />
Lichterzeugung über die neue Quantenpunkt-<br />
Technologie steht bei Sony hoch im Kurs und einige<br />
Technikinsider gehen davon aus, dass diese langfristig<br />
sogar der OLED-Entwicklung den Rang ablaufen kann.
Plasma lebt, bis OLED kommt<br />
PANASONIC HÄLT PLASMA UND LCD DIE TREUE, 4K-OLED NUR PROTOTYP<br />
Panasonic stärkt der Plasmatechnik auch in diesem<br />
Jahr den Rücken und liefert sogar eine echte High-End-<br />
Serie aus. Mit der Bezeichnung ZT60 produziert<br />
Panasonic 60- und 65-Zoll-Plasmas mit dem besten<br />
Kontrast und Schwarzwert aller Zeiten. Der Glasflter<br />
liegt nun direkt auf dem Panel, sodass die bisherigen<br />
Doppelspiegelungen entfallen. Auch aufseiten der<br />
Bildschärfe und Farbwiedergabe macht die ZT60-Serie<br />
gegenüber den Topmodellen der Vorjahre Boden gut,<br />
sodass Sie eine echte Referenzdarstellung erwarten<br />
dürfen. Etwas abgespeckter aber dennoch verbessert<br />
zeigen sich die Serien VT60 und ST60 (GT-Serie<br />
entfällt), die vor allem in der Preis-Leistung Akzente<br />
setzen sollen.<br />
Panasonic gibt erstmals der passiven<br />
3D-Variante den Vorzug<br />
Energiesparende LED-LCDs ergänzen das<br />
Plasmaportfolio. Dabei setzt Panasonic nach wie vor<br />
auf die blickwinkelstabile IPS-Technik und im Falle der<br />
Topserie WT60 auf Local Dimming, was nach unseren<br />
Informationen aber auf eine Edge-LED-Beleuchtung<br />
beschränkt ist. Die Überraschung schlechthin: Statt<br />
auf das aktive Shutter-3D-Verfahren setzt Panasonic<br />
auf das passive 3D-Polfltersystem und die LCD-Panel<br />
stammen nicht mehr aus eigener Fertigung. Auch beim<br />
Thema Internet verzichtet Panasonic auf die bisherigen<br />
Alleingänge und schließt sich der Smart-<strong>TV</strong>-Alliance<br />
(u.a. Philips und LG) an. Integrierte Kameras sowie<br />
eine überarbeitete Fernbedienung gehören auch bei<br />
Panasonic zum guten Ton. Für das größte Aufsehen<br />
sorgte die Ankündigung des 56-Zoll-4K-OLED-<strong>TV</strong>s, der<br />
allerdings nur als Prototyp zu bestaunen war und<br />
dieses Jahr nicht auf den Markt kommen wird.
Riesig, nur nicht im Preis<br />
Neuankündigungen auf der Elektronikmesse CES<br />
haben nicht selten einen fahlen Beigeschmack, denn<br />
oftmals sind die angekündigten Produkte<br />
unerschwinglich oder im schlimmsten Fall auf lange<br />
Zeit nicht erhältlich. Hersteller Sharp setzt dagegen<br />
den im letzten Jahr eingeschlagenen Weg fort und<br />
liefert XXL-Fernseher in großer Stückzahl mit riesigen<br />
Bilddiagonalen von 60, 70, 80 und 90 Zoll zu<br />
vierstelligen Preisen. Erhalten bleibt bei den Serien<br />
LE757 und LE857 die Farbdarstellung über vier statt<br />
drei Farbpixel (Quattron-Technik) – ob die Abstimmung<br />
dieses Jahr natürlicher gelingt, werden die ersten Tests<br />
zeigen. Verbessert hat sich die Bildhelligkeit, sodass<br />
die diesjährigen Modelle bei gleichbleibend efzientem<br />
Verbrauch deutlich brillantere Bilder erzeugen.<br />
BILDER IM XXL-FORMAT<br />
ZUM ERSCHWINGLICHEN<br />
PREIS BIETET AUCH<br />
DIESES JAHR NUR SHARP<br />
IGZO wird die Energieeffizienz von<br />
zukünftigen 4K-LCDs deutlich steigern<br />
Noch ist Sharps Weiterentwicklung im LCD-Bereich auf<br />
Tablets und Smartphones beschränkt, doch die<br />
sogenannte IGZO-Technologie lässt hofen, dass die<br />
aktuell wenig efzienten 4K-LCDs in Zukunft<br />
energiesparender werden. Dass sich Sharp dem 4Kbzw.<br />
Ultra-<strong>HD</strong>-Trend nicht verschließt, zeigt das High-<br />
End-Modell Purios. Hierbei soll eine intelligente<br />
Schärfebearbeitung dafür sorgen, dass Bilddetails noch<br />
natürlicher als bei den Konkurrenzmodellen hervorgehoben<br />
werden. Hinter der Technologie steckt eine<br />
externe Entwicklerschmiede, die das natürliche<br />
Sehempfnden erforscht und die Bildprozesse darauf<br />
abgestimmt hat.
OLED-Versprechen zweiter Teil<br />
NACH ZAHLREICHEN VERSCHIEBUNGEN IST DIE WARTEZEIT VORBEI<br />
Keine Technologie wird sehnsüchtiger erwartet als<br />
Fernseher auf Basis der OLED-Technik. Während<br />
Samsung und LG bereits im letzten Jahr entsprechende<br />
Fernseher in 55-Zoll-Bilddiagonale ankündigten, aber<br />
nicht auslieferten, soll 2013 alles besser werden. LG<br />
wird als erster Hersteller den 55EM9700 in Korea und<br />
den USA ausliefern, zu Preisen von knapp 10000<br />
Dollar. Kurz darauf will Samsung das 55-Zoll-Modell<br />
55F9500 veröfentlichen – Preise und Verfügbarkeit<br />
werden sich an LGs Vorgaben orientieren. Somit steht<br />
einer OLED-Einführung im Zeitraum der IFA auch in<br />
Deutschland nichts mehr im Wege, angesichts der<br />
extrem hohen Preise darf aber ein Verkaufserfolg<br />
bezweifelt werden.<br />
Die Preise für OLED-<strong>TV</strong>s sind noch zu hoch<br />
und die Verfügbarkeit ist zu gering<br />
Dass Panasonic und Sony gemeinsam an der OLED-<br />
Technologie forschen ist kein Geheimnis, auf der CES<br />
präsentierten beide jeweils stolz einen 56-Zoll-OLED-<br />
<strong>TV</strong> mit vierfacher Full-<strong>HD</strong>-Aufösung. Auch wenn es<br />
dieses Modell nicht zeitnah geben wird, war die<br />
Intention klar: Kauft nicht einen Full-<strong>HD</strong>-OLED von LG<br />
oder Samsung, wenn ihr in einigen Jahren von uns<br />
etwas Besseres bekommen könnt. Fast schon als<br />
Trotzreaktion stellte man bei LG und Samsung<br />
gebogene OLED-Fernseher vor, die nahezu zeitgleich<br />
mit den „normalen“ 55-Zoll-OLED-<strong>TV</strong>s erscheinen<br />
sollen. So oder so: Gegen die vorgestellten OLED-<strong>TV</strong>s<br />
sahen alle LED-LCDs und Plasmas ziemlich alt aus.
Hintergrund<br />
Wie wichtig ist Aufösung wirklich?<br />
Werbung kontra Realität: Bietet „Ultra <strong>HD</strong>“ sichtbare Mehrwerte?<br />
Text: Christian Trozinski mailto:ct@auerbach-verlag.de Bilder: Sony, Auerbach Verlag<br />
Es ist wieder soweit: Ein neues Jahr bedeutet auch<br />
immer neue Technik. Ganz gleich ob es sich dabei um<br />
Smartphones, Tablets oder Fernseher handelt, 2013<br />
steht ganz im Zeichen der Aufösung. Full <strong>HD</strong> ist in den<br />
Köpfen der Hersteller bereits ein alter Hut, auch wenn<br />
die zwei Millionen Bildpunkte ausreichendes Potenzial<br />
für eine optimale Bildqualität bieten. Stattdessen steht<br />
4K bzw. Ultra <strong>HD</strong> im Mittelpunkt und die vierfache<br />
Full-<strong>HD</strong>-Aufösung mit mehr als 8 Millionen<br />
Bildpunkten soll noch mehr Details und noch bessere<br />
Bilder ermöglichen. Auf kleinstem Raum erreichen<br />
Tablet-Hersteller bereits eine höhere Aufösung als<br />
jeder aktuelle Fernseher und selbst Smartphones<br />
ziehen in Sachen Pixelanzahl mit den Full-<strong>HD</strong>-Geräten<br />
gleich. Das Ziel ist klar defniert: Ganz gleich wie nah<br />
Sie den jeweiligen Displays kommen, eine Pixelstruktur<br />
soll in Zukunft unmöglich zu erkennen sein. Doch wie<br />
sinnvoll ist dieser Wettstreit eigentlich und lohnt es<br />
sich, auf eine höchstmögliche Aufösung zu setzen?
Geschichte wiederholt sich<br />
VIELE <strong>TV</strong>-NUTZER<br />
REIZEN NOCH NICHT<br />
EINMAL DAS POTENZIAL<br />
VON FULL <strong>HD</strong><br />
VOLLSTÄNDIG AUS<br />
Als vor einem halben Jahrzehnt die Plasmatechnik noch<br />
auf Augenhöhe mit der LCD-Technik konkurrierte, war<br />
es der ehemalige <strong>TV</strong>-Hersteller Pioneer, der die<br />
europäische Fachpresse zu einer außergewöhnlichen<br />
Produkteinführung einlud. Im Mittelpunkt stand die<br />
Plasma-<strong>TV</strong>-Serie Kuro, die vorrangig mit Modellen in<br />
<strong>HD</strong>-ready-Aufösung eingeführt wurde. Für Endkunden<br />
war das Full-<strong>HD</strong>-Logo, das bereits auf vielen LCD-<br />
Fernsehern prangte, allerdings zum Kaufargument<br />
geworden und Pioneer ließ es sich deshalb nicht<br />
nehmen, ein Full-<strong>HD</strong>-Modell mit einem <strong>HD</strong>-ready-Gerät<br />
zu vergleichen.<br />
Bei bewegten Bildinhalten fällt es noch<br />
schwerer, einen Unterschied zu erkennen<br />
Stellen Sie sich einen großen Raum gefüllt mit<br />
Fachjournalisten aus ganz Europa vor, die wie gebannt<br />
auf zwei augenscheinlich identische Fernseher starren.<br />
Obwohl beide Modelle mit 60-Zoll-Bilddiagonale auch<br />
für heutige Verhältnisse riesig waren, konnte kaum ein<br />
Pressevertreter einen Aufösungsunterschied<br />
erkennen. 2012 ein ähnliches Schauspiel: Sony<br />
präsentierte den ersten 4K-Projektor für das Heimkino,<br />
doch viele Anwesende erkannten keinen Unterschied<br />
im Vergleich zu dem ebenfalls ausgestellten Modell mit<br />
Full-<strong>HD</strong>-Aufösung. Erst als Sonys Entwickler den<br />
laufenden Film anhielten und die Anwesenden wenige<br />
Zentimeter vor die Leinwand zitierten, spielte das 4K-<br />
Gerät seine Stärken aus.
Muss man sehen, um zu glauben?<br />
BEVOR SIE AUF 4K UMSTEIGEN, SOLLTEN SIE UMBAUEN<br />
Bildgröße ist entscheidend, um die ultrahohe<br />
Aufösung von mehr als 8 Millionen Bildpunkten<br />
überhaupt wahrzunehmen. Dabei gilt eine einfache<br />
Faustformel: Für das normale SD-Programm ist die<br />
sechsfache Bildhöhe empfehlenswert, für Full-<strong>HD</strong><br />
sollten Sie auf die dreifache Bildhöhe heranrücken und<br />
für 4K bzw. Ultra <strong>HD</strong> die 1,5-fache Bildhöhe als<br />
Abstand zu wählen. Umgerechnet auf einen typischen<br />
Sitzabstand von drei Metern bedeutet dies: Für SD-<br />
Signale reicht ein 40-Zoll-Fernseher, für Full <strong>HD</strong> darf<br />
es auch ein 80-Zoll-Fernseher sein und für 4K bzw.<br />
Ultra <strong>HD</strong> benötigen Sie einen 120-Zoll-Fernseher –<br />
alternativ können Sie auch zum 80-Zoll-Modell greifen,<br />
wenn Sie den Sitzabstand von drei auf eineinhalb<br />
Meter verringern.<br />
Auflösung ist nur ein Puzzleteil auf dem<br />
Weg zu einer besseren Bildqualität<br />
Bereits diese einfache Rechnung zeigt, dass die bloße<br />
Steigerung der Aufösung keine Vorteile in der Praxis<br />
verspricht. Umso überraschender erscheint es, dass<br />
die <strong>TV</strong>-Hersteller die Bildgrößen für 4K-Geräte<br />
reduzieren, statt zu steigern, denn nach den XXL-<br />
Modellen in 84, 85, 95 und 110 Zoll (im Preisbereich<br />
über 15000 Euro) folgen nun erschwinglichere 4K-<br />
Fernseher mit 55 und 65 Zoll (im Preisbereich unter<br />
8000 Euro). Für die Praxis relevant sind diese<br />
Bildgrößen nur für 3D, denn in Kombination mit dem<br />
Polflterverfahren erhalten Sie eine verbesserte Full-<br />
<strong>HD</strong>-Aufösung für beide Augen mit fimmerfreien<br />
Bildern. Allerdings ist eine hohe Pixelzahl nur ein<br />
Kriterium für das Schärfeempfnden, denn Bildkontrast<br />
und Helligkeit beeinfussen die Wahrnehmung der<br />
Schärfe ebenso.
4K-Videoproduktion ist entscheidend<br />
Ist 4K damit überfüssig? Mitnichten, denn aufseiten<br />
der Aufzeichnung und Videoproduktion kann die<br />
Aufösung nicht hoch genug ausfallen und auch im<br />
Kinosaal proftieren die XXL-Bilder vom<br />
Aufösungsschub. Für den Hausgebrauch reicht ein<br />
Full-<strong>HD</strong>-Fernseher allerdings vollkommen aus, denn<br />
selbst wenn 4K-Filme auf die Full-<strong>HD</strong>-Aufösung<br />
herunterskaliert werden, sehen Sie einen deutlichen<br />
Unterschied bei der Detailschärfe. „The Dark Knight<br />
Rises“ ist eines dieser Beispiele, anhand derer man die<br />
Bildqualitätsunterschiede zwischen einer ultrahochaufösenden<br />
Kamera und einer Standardaufnahme<br />
besonders einfach erkennt. Sonys Vorhaben,<br />
ausgewählte 4K-Filme auf Blu-ray in verminderter Full-<br />
<strong>HD</strong>-Aufösung zu verewigen, macht deshalb in der<br />
Praxis durchaus Sinn.<br />
SELBST AUF BLU-RAY IN<br />
FULL-<strong>HD</strong>-AUFLÖSUNG<br />
KÖNNEN 4K-AUFZEICH-<br />
NUNGEN EINEN RIESIGEN<br />
UNTERSCHIED AUSMACHEN<br />
Wenn Geld keine Rolle spielt, ist eine 4K-<br />
Projektion wärmstens zu empfehlen<br />
Um von Full <strong>HD</strong> auf 4K bzw. Ultra <strong>HD</strong> umzusteigen<br />
und einen deutlichen Unterschied in der Detailschärfe<br />
wahrzunehmen, bedarf es einer beträchtlichen<br />
Investition im fünfstelligen Euro-Bereich. So bieten<br />
aktuell nur Sonys Profprojektor VPL-VW1000ES oder<br />
der 84-Zoll-Fernseher KDL-84X9005 ausreichendes<br />
Potenzial, um bei einem Sitzabstand von 1,5 Metern<br />
(Fernseher) bis 3 Metern (Projektor) einen<br />
wahrnehmbaren Unterschied im Vergleich zu Full-<strong>HD</strong>-<br />
Geräten zu erkennen. Bis derartige High-End-Geräte<br />
erschwinglich werden, wird allerdings noch viel Zeit<br />
ins Land ziehen. Vielleicht werden die Hersteller aber<br />
auch erkennen müssen, dass 4K bzw. Ultra <strong>HD</strong> im<br />
normalen Wohnzimmer keine entscheidende Rolle<br />
spielt und eine Elektronikmesse genauso wenig die<br />
Realität widerspiegelt, wie die Casino-Stadt Las Vegas<br />
den Rest der Welt.
Flachbild-<strong>TV</strong> im Test<br />
Philips 55PFL6007K<br />
Ein Auslaufmodell wird zum echten Preistipp<br />
Text: Christian Trozinski mailto:ct@auerbach-verlag.de Bilder: Auerbach Verlag, Philips<br />
In wenigen Wochen stellt Philips das neue<br />
Produktportfolio für 2013 vor und der hier getestete<br />
55PFL6007K wird dann nur noch in kleinen<br />
Stückzahlen erhältlich sein. Seit der Einführung im<br />
Frühjahr des letzten Jahres sank der Preis von 1800<br />
auf 1300 Euro und zahlreiche Softwareupdates<br />
verbesserten die Betriebsstabilität, auch wenn diese<br />
nach wie vor der größte Kritikpunkt darstellt. Doch<br />
nicht nur preislich und aufgrund seiner Größe ist der<br />
55PFL6007K attraktiv, auch die Kombination aus<br />
blickwinkelstabiler LCD-Technik samt<br />
benutzerfreundlicher Polflter-3D-Wiedergabe lässt<br />
aufhorchen. Wie es sich für einen Fernseher von<br />
Philips gehört, ist auch das nach hinten abstrahlende<br />
Ambilight mit an Bord. Ist der 55PFL6007K damit<br />
mehr als nur ein Geheimtipp?
Optik und Ausstattung<br />
DER SCHMALE RAHMEN LÄSST DAS BILD GRÖSSER ERSCHEINEN<br />
Der leichte, fache und mit einem schlanken Rahmen<br />
versehene 55PFL6007K macht optisch eine gute Figur,<br />
auch wenn die Materialgüte dem Preis entsprechend<br />
nicht allerbestes Niveau erreicht. Die Standfußkonstruktion<br />
ist einerseits praktisch, denn der<br />
Fernseher lässt sich drehen, doch ohne eine helfende<br />
Hand ist es fast unmöglich, den Bildschirm sicher mit<br />
dem Unterbau zu verschrauben. Auch kann es leicht<br />
passieren, dass sich der Bildschirm dezent neigt.<br />
Immer mehr <strong>TV</strong>-Hersteller springen auf<br />
Philips' Smart-<strong>TV</strong>-Plattform auf<br />
Neben allen Digitaltunern verfügt der 55PFL6007K<br />
über umfangreiche Internetfunktionen, sodass Sie<br />
Onlinevideotheken und Medienarchive durchstöbern<br />
können. Im Gegensatz zur Serie 5000 ist keine<br />
Internetverbindung notwendig, um eine<br />
Programmaufnahme über angeschlossene USB-<br />
Festplatten zu starten, allerdings legen wir Ihnen den<br />
Internetzugang dennoch ans Herz, denn der<br />
elektronische Programmführer wird so sichtlich<br />
aufgewertet. Über eine echte Bild-in-Bild-Wiedergabe<br />
verfügt der Fernseher von Philips nicht und auch die<br />
Skype-Kamera sowie die Funkfernbedienung der<br />
8000er-Serie fällt der Preisschere zum Opfer. Während<br />
der 55PFL6007K im Netzwerk eingebunden eine gute<br />
Figur macht und nahezu alle Inhalte in <strong>HD</strong>-Qualität<br />
abspielt, zeigte sich die WLAN-Verbindung häufg<br />
wählerisch. Außerdem mussten wir den WLAN-Zugang<br />
nach einem Neustart erneut initialisieren. Demgegenüber<br />
laufen Zusatzinformationen via Hbb<strong>TV</strong><br />
anstandslos.
Handhabung<br />
PHILIPS VEREINT IM<br />
55PFL6007K VIELE GUTE<br />
IDEEN, AUCH WENN DIE<br />
BEDIENUNG NOCH NICHT<br />
GÄNZLICH AUSGEREIFT IST<br />
Bereits bei der Ersteinrichtung macht Philips vieles<br />
besser als die Konkurrenz, denn sowohl die Sender- als<br />
auch die Bild- und Toneinstellungen werden für<br />
Einsteiger verständlich aufbereitet. Auf Wunsch<br />
können Sie sogar statt der üblichen Zifern die<br />
passenden Programmlogos der Sender einblenden, was<br />
gerade das Aufnden in der Kanalliste erleichtert.<br />
Auch das Onlineportal überrascht mit einem nahezu<br />
nahtlosen Übergang zwischen dem Standardprogrammangebot<br />
und den Mediatheken der Sender.<br />
Was das insgesamt bewundernswerte Konzept<br />
allerdings mehr als einmal untergräbt, ist die<br />
Betriebsstabilität.<br />
Die instabile Software ist der größte<br />
Kritikpunkt des ambitionierten Konzepts<br />
Eine gewisse Frustresistenz sollten Sie insbesondere<br />
bei der Verwendung der internen Tuner mitbringen,<br />
denn in unserem Test konnte es passieren, dass<br />
einzelne Sender ausfelen oder der Fernseher<br />
abstürzte. Wer also bereits nach einem erzwungenen<br />
Neustart zum Wutausbruch neigt, für den ist dieser<br />
Fernseher keine empfehlenswerte Investition. Alle<br />
anderen freunden sich mit der leicht verzögerten und<br />
zuweilen hakeligen Eingabe aber schnell an, zudem<br />
können Sie angesichts des günstigen Preises einen<br />
externen Empfänger als Ergänzung erwerben, um die<br />
interne Software und die damit einhergehenden<br />
Probleme zu umgehen. Sensationell schneidet der<br />
Fernseher bei der Energieefzienz ab, denn trotz<br />
leuchtstarker Bilder begnügt sich der Fernseher mit 50<br />
bis 100 Watt. Möglich macht dies die Beschränkung<br />
auf nur eine LED-Leiste, die vom unteren Bildrand<br />
indirekt die komplette Bildfäche ausleuchtet. Achtung<br />
Videospieler: Mit eingeschalteter Bildverarbeitung fällt<br />
die Eingabeverzögerung störend aus, erst im PC-<br />
Modus und deaktivierter Zwischenbildberechnung<br />
reduziert sich diese auf ein angemessenes Niveau.
Bildqualität<br />
PHILIPS HOLT ALLES AUS DEM MITTELKLASSE-LCD-PANEL HERAUS<br />
Dass der 55PFL6007K auch bei einer seitlichen<br />
Betrachtung kontraststarke Bilder ohne Ausbleichen<br />
zeigt, überrascht angesichts des blickwinkelstabilen<br />
IPS-Panels nicht. Dass darüber hinaus der Bildkontrast<br />
überzeugt, ist hingegen eine echte Seltenheit. Zwar<br />
wird die XXL-Bildfäche von nur einer LED-Leiste<br />
ausgeleuchtet, was leichte Defzite bei der<br />
Ausleuchtungsgenauigkeit mit sich bringt, doch dunkle<br />
Bildanteile wirken überzeugend satt. Spielen Sie<br />
Kinoflme mit vielen dunklen Bildinhalten ab,<br />
reduzieren die LEDs die Helligkeit, während im<br />
Gleichklang die Signalverarbeitung den Videopegel<br />
anhebt, wenn das Bildmaterial dies zulässt, um die<br />
Brillanz auf gleichbleibendem Niveau zu halten. Ohne<br />
aktive Kontrastverbesserung wirkt Schwarz aufgehellt<br />
und bläulich, mit aktivierter Kontrastoptimierung<br />
werden diese Mängel ausgemerzt. Schalten Sie das<br />
exklusive Ambilight hinzu, verbessert sich der<br />
subjektive Kontrasteindruck noch weiter.<br />
Farbwiedergabe, Helligkeit und Kontrast<br />
überzeugen. Was will man mehr?<br />
Mit aktiver Zwischenbildberechnung erreicht der<br />
55PFL6007K fast ein 200-Hertz-Niveau. Einzig Kinofans<br />
müssen sich an den, vom „Hobbit“ bekannten Look erst<br />
gewöhnen, denn Kinoflme laufen ultrafüssig ab. Die<br />
Bildverarbeitung produziert leichte Artefakte, sodass der<br />
Fernseher nicht ganz die vom Kino bekannte Qualität<br />
erreicht. Dafür ist der 55PFL6007K in 3D kaum zu<br />
schlagen: Das Polflterverfahren ermöglicht einen<br />
fimmerfreien, brillanten 3D-Genuss ohne<br />
Doppelkonturen und der einhergehende Aufösungsverlust<br />
ist nur bei geringem Abstand erkennbar.
Fazit<br />
DERART ENERGIE-<br />
EFFIZIENT IST KEIN<br />
ANDERER FERNSEHER<br />
MIT VERGLEICHBARER<br />
GRÖSSE UND<br />
BILDQUALITÄT<br />
Man kann die Softwareschwächen des 55PFL6007K<br />
zurecht kritisieren, doch die Bildqualität spricht für<br />
sich. Die Kombination aus blickwinkelstabilem IPS-<br />
Panel, guter Bewegtbildschärfe und einer ausgefeilten<br />
Bildverarbeitung, die den Bildkontrast sichtbar<br />
steigert, wären allein schon Kaufgrund genug, doch die<br />
enorme Energieefzienz und exzellente 3D-Wiedergabe<br />
setzen dem Gebotenen die Krone auf. Setzt man den<br />
günstigen Marktpreis von 1300 Euro in Relation zur<br />
gebotenen Bildgröße, so ist Philips' 55PFL6007K mehr<br />
als nur ein Geheimtipp. Kombinieren Sie den Fernseher<br />
mit einem externen Receiver, um die Schwächen der<br />
internen Software zu umgehen, wird auch im Alltag<br />
der Fernsehspaß nicht zu kurz kommen.<br />
EINSTELLUNGSHILFE<br />
Bildeinstellung<br />
Kontrast des<br />
Backlights<br />
Film<br />
Farbe 50<br />
Schärfe 2<br />
Rauschunterdr.<br />
MPEG-<br />
Artefektunterdr.<br />
<strong>HD</strong> Natural<br />
Motion<br />
Clear LCD<br />
Erweiterte<br />
Schärfe<br />
Perfekter<br />
Kontrast<br />
Farboptimierung<br />
Bildformat<br />
Je nach Wunsch<br />
Aus<br />
Aus<br />
Aus oder<br />
Minimum<br />
Ein<br />
Aus<br />
Standard<br />
Aus<br />
Gamma –1<br />
Farbtemperatur<br />
Nicht skaliert<br />
Warm oder<br />
Benutzer<br />
WP R/G/B 0/0/–7<br />
Videokontrast 90<br />
Videohelligkeit 50<br />
Philips 55PFL6007K<br />
Vorteile<br />
Nachteile<br />
83/ 100<br />
<strong>HD</strong>+<strong>TV</strong><br />
• blickwinkelstabiles Bild<br />
• gute Bildschärfe und Helligkeit<br />
• überzeugender Bildkontrast<br />
• sehr gute 3D-Darstellung, Brillen<br />
liegen bei<br />
• äußerst energieefzient<br />
• günstig<br />
• Softwarefehler und Abstürze<br />
• mäßige Bediengeschwindigkeit<br />
• Ausleuchtung nicht perfekt<br />
• Bildfehler durch Zwischenbildberechnung<br />
• Kontrastoptimierung teilweise<br />
sichtbar
Demnächst im Kino<br />
<strong>Django</strong> <strong>Unchained</strong><br />
Rock'n'Roll im Wilden Westen: Quentin Tarantino lädt ein zum Rachefeldzug<br />
Text: Christian Trozinski mailto: ct@auerbach-verlag.de Bilder: Sony Pictures<br />
Quentin Tarantino („Pulp Fiction“, „Inglourious<br />
Basterds“) ist nicht nur talentierter Filmemacher,<br />
sondern auch ein Filmfan alter Schule. So verwundert<br />
es nicht, dass seine Werke wie eine mutige<br />
Neuinterpretation von altbekannten Klassikern<br />
anmuten. Für seinen neuen Film nahm er das Genre<br />
der Spaghettiwestern auf's Korn, genau genommen<br />
den 1966er-Kulttitel „<strong>Django</strong>“ vom italienischen<br />
Regisseur Sergio Corbucci. Doch Tarantino wäre nicht<br />
Tarantino, wenn sein Film nicht etwas völlig Neues und<br />
Eigenständiges darstellen würde. So ist „<strong>Django</strong><br />
<strong>Unchained</strong>“ zwar eine Liebeserklärung an längst<br />
vergangene Kinotage, aber eben auch so ungehobelt,<br />
unverblümt und skurril, wie es nur in unsere heutige<br />
Zeit passen könnte. Dabei mixt Tarantino geschickt<br />
eine Wild-West-Kopfgeldjagd mit dem bevorstehenden<br />
Bürgerkrieg, dessen explosive Ausgangslage der<br />
ungleichen Rassentrennung ein zentrales Thema im<br />
Film darstellt. Genau jener Mix kam bei manchem<br />
Filmkritiker aber nicht gut an: „Der weiße Mann wird<br />
wieder einmal als Monster gezeigt“, „Sklavenhandel<br />
war kein Western-Abenteuer“ und „Tarantinos<br />
Gewaltexzesse sind völlig unangebracht“ waren nur<br />
einige Kommentare derer, die mit dem wilden Mix<br />
überhaupt nicht zurechtkamen. Doch genau die<br />
Brutalität, derbe Wortwahl und Tarantinos<br />
ungewöhnliche Inszenierung machen „<strong>Django</strong><br />
<strong>Unchained</strong>“ zu einem großartigen Stück<br />
Kinogeschichte.
Kapitel 1: Das schießwütige Duo<br />
EIN ZAHNARZT UND EIN SKLAVE GEHEN AUF KOPFGELDJAGD<br />
Die Liebe muss erneut herhalten, um den Rachefeldzug<br />
zu rechtfertigen: Jamie Foxx („Miami Vice“) mimt<br />
„<strong>Django</strong>“, der mit seiner Frau Sklavenhändlern in die<br />
Hände fällt und eher zufällig von Dr. Schultz (Christoph<br />
Waltz, „Inglouriuos Basterds“) gerettet wird. Wo sich<br />
seine Frau befndet, bleibt lange Zeit ein Mysterium<br />
und auch die neue Freiheit hat ihren Preis, denn der<br />
ehemalige Zahnarzt Dr. Schultz hat es auf lukrative<br />
Kopfgelder abgesehen. Gerade stehen die Brittle-<br />
Brüder im Visier des gewieften Anzugträgers. <strong>Django</strong><br />
kommt ihm dabei außerordentlich gelegen, denn nichts<br />
geht im Ernstfall über rohe Gewalt. Doch das ungleiche<br />
Paar zieht immer mehr die Aufmerksamkeit auf sich,<br />
denn Schwarze und Weiße kämpfen im gespaltenen<br />
Amerika für gewöhnlich nicht Seite an Seite.<br />
Endlich wieder ein Kinofilm der alten Schule, mit<br />
handgemachten Kulissen und echten Darstellern<br />
Bereits die Einstiegsszene des Films ist intensiv<br />
inszeniert und die durch und durch handgemachten<br />
Bilder ohne künstlichen CGI-Zusatz sind eine Wohltat<br />
für die Augen. Doch der Verzicht auf ausufernde<br />
Computertricks brachte nicht nur Vorteile während des<br />
Drehs, denn mangels Schnee musste das komplette Set<br />
vom westlich gelegenen Mammoth (Kalifornien) ins 14<br />
Autostunden entfernte Jackson (Wyoming) umgesiedelt<br />
werden. Produktionsdesigner Michael Riva („Iron<br />
Man“, „The Amazing Spiderman“) sorgte dafür, dass<br />
jeder Setaufbau die Grundstimmung der Filmszene<br />
untermauert. Für das Filmteam war es deshalb ein<br />
schwerer Schicksalsschlag, als Michael Riva noch<br />
während der Produktion verstarb.
Kapitel 2: Der wahnsinnige König<br />
LEONARDO DICAPRIO<br />
KONNTE SICH IN DER<br />
ROLLE DES BRUTALEN<br />
PLANTAGENBESITZERS<br />
RICHTIG AUSTOBEN<br />
Leonardo DiCaprio ist nicht nur einer der begehrtesten<br />
Schauspieler Hollywoods, sondern auch einer der<br />
bestbezahlten. Umso ungewöhnlicher sein Auftritt in<br />
„<strong>Django</strong> <strong>Unchained</strong>“, denn unsympathischer kann man<br />
in einem Film kaum in Erscheinung treten. Als<br />
gelangweilter Baumwollplantagenbesitzer namens<br />
Calvin Candie hält er schwarze Sklaven nicht nur zur<br />
Arbeit, sondern auch zum Vergnügen. Frauen dienen<br />
der Befriedigung der Liebesfantasien, Männer kämpfen<br />
dagegen um ihr Überleben oder werden an die Hunde<br />
verfüttert.<br />
Wenn Sklaven wie Kampfhunde aufeinander<br />
losgehen, färbt sich der Boden blutrot<br />
Während die Rollenverteilung anfangs simpel gestrickt<br />
ist, nimmt die Handlung nach dem Aufeinanderprallen<br />
der vier Hauptcharaktere gehörig Fahrt auf. Als Vierter<br />
im Bunde mimt Samuel L. Jackson („The Avengers“),<br />
den Haussklaven Stephen, der die Rolle eines Mentors<br />
für Candie einnimmt und ihn vor allen Gefahren<br />
beschützt. Als <strong>Django</strong>s Frau Broomhilda auf der Ranch<br />
landet, ist es mit dem Hausfrieden endgültig vorbei.
Kapitel 3: Die Moral von der Geschichte<br />
Wie Tarantino scheinbar spielerisch unterschiedliche<br />
Stile mit geschichtlichen Hintergründen kombiniert<br />
und seine eigenen Fantasien beimischt, ist wieder<br />
einmal mehr als bemerkenswert. Angesichts der<br />
Wortwahl und derben Gewaltausbrüche im Film<br />
werden aber vorrangig Tarantino-Fans auf ihre Kosten<br />
kommen, denn wer gewöhnliche Cowboys, Indianer<br />
und romantische Sonnenuntergänge erwartet, dürfte<br />
einen Kulturschock erleben. Für Tarantino war „<strong>Django</strong><br />
<strong>Unchained</strong>“ ebenfalls schwere Kost, denn um bei den<br />
diesjährigen Oscars überhaupt eine Rolle zu spielen,<br />
musste der Film binnen weniger Monate<br />
zurechtgeschnitten werden. Eigentlich schwebte<br />
Tarantino eine noch härtere Fassung vor und ohne die<br />
Unterstützung seiner langjährigen Weggefährtin Sally<br />
Menke, die 2010 verstarb, war der abschließende<br />
Fertigstellungsprozess eine harte Zeit. Obwohl der<br />
Film einige Längen aufweist und zu Beginn zerfahren<br />
wirkt, stimmt gegen Ende dann doch wieder alles: Die<br />
Schusswechsel sind dramatisch, ohne heldenhaft zu<br />
wirken, die Spannung, welches Duo sich am Ende<br />
durchsetzt, bleibt bis zur letzten Minute erhalten und<br />
der bitterböse sowie mit reichlich Blei und Blut<br />
angereicherte Schlussakkord lässt keine Wünsche<br />
ofen. Ob „<strong>Django</strong> <strong>Unchained</strong>“ nun der erhofte Oscar-<br />
Kandidat geworden ist, können Sie ab dem 17. Januar<br />
selbst herausfnden.<br />
MAN MUSS TARANTINOS<br />
EIGENWILLIGEN FILMSTIL<br />
NICHT MÖGEN, ABER DIE<br />
INSZENIERUNG IST GENIAL
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