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SEITE 2 RUNDSCHAU SERVICE SONNTAG, 19. JANUAR 2014 VERANSTALTUNGEN +++ The Wolf of Wall Street: freigegeben ab 16 Jahren, Drama, Kriminalfilm, USA 2013. Mit: Leonardo DiCaprio, Matthew McConaughey, Jonah Hill. Täglich 16, 19.50 Uhr. Und darum geht’s: Schon als junger Mann weiß Jordan Belfort (Leonardo DiCaprio) sehr genau, was er will - seinen ganz persönlichen Amerikanischen Traum. Zunächst noch unerfahren steigt er Leonardo DiCaprio ist The Wolf of Wall Street in dem Drama von Regisseur Martin Scosese Direkt am Weserpark 24-Stunden-Kartenreservierung: 01805 / 11 88 11 (12 ct/Min.) www.kristallpalast.de ROTENBURGER Scheeßeler und Visselhöveder Anzeiger · Sittenser Rundschau Gründung: Am 12.10.1977 durch Wolfgang Arenz Herausgeber: Verlagsgesellschaft Rotenburger Rundschau GmbH + Co. KG Große Straße 79, 27356 Rotenburg Tel. 04261/9290-0 Fax Anzeigenverkauf 92 90-29 info@rotenburger-rundschau.de Verlagsltg.: Jens Reiter, Sabine Düßmann Anzeigenltg.: Jens Reiter, Toni Sonnenberger (Stellv.) Redaktion: Thomas Hartmann (hm, Ltg.), Wibke Woyke (ww, Stellv.), Ines van Rahden (ivr), Andreas Schultz (as), André Ricci (ari), Vera Mertins (vm), Stephan Voigt (sv), Nicolas Fricke (nf) Tel. 04261/9290-30 redaktion@rotenburger-rundschau.de Technische Gesamtleitung für Satz, Gestaltung und Druck: creativ-studio Arenz GmbH Telefon 0 42 61/92 90 50, Fax 92 90 59 IMPRESSUM am Sonntag bei der New Yorker Börse ein und entwickelt sich schnell zu einem der erfolgreichsten und abgebrühtesten Broker. Ende der 80er- Jahre zelebriert er einen exzessiven und luxuriösen Lebensstil, der ihm schon bald den Titel The Wolf of Wall Street einbringt. Doch da dabei nicht immer alles mit legalen Mittel zugeht, hat Belfort bald das FBI am Hals. ZUHAUSE GESUCHT Flöhchen sucht noch ein Zuhause Flöhchen ist etwa vier Jahre alt und sucht ein Zuhause als Wohnungskatze, da sie positiv auf FIV getestet wurde. Sie kann entweder allein gehalten werden oder mit einem ebenfalls FIV-positiven Artgenossen. Informationen über das für Menschen ungefährliche FIV gibt es im Tierheim unter 04268/94343. Ansprechpartnerin ist die stellvertretende Tierheimleiterin Sabrina Behling. MARKT Großgemeinden Ottersberg und Oyten Erscheint jeden Sonntag und Mittwoch und wird an alle erreichbaren Haushalte in der Stadt Rotenburg, die Einheitsgemeinde Scheeßel und Visselhövede, die Samtgemeinden Sottrum, Fintel, Bothel und Sittensen, Großgemeinden Ottersberg und Oyten sowie die Orte Neuenkirchen, Kroge, Stellichte, Nartum, Bülstedt, Wehldorf, Gyhum, Elsdorf und Umgebung verteilt. Ein Großteil der Rotenburger Rundschau wird auch im Internet veröffentlicht. www.rotenburger-rundschau.de Redaktionsschluss: Do., 12.00 Uhr Anzeigenschluss: Do., 18.00 Uhr Preisliste Nr. 37 – Gültig ab 1.1.2014 Namentlich gekennzeichnete Artikel geben die Meinung des Verfassers oder der Verfasserin wieder und müssen nicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen. Für unauf gefordert eingesandte Manus - kripte, Bilder, Bücher und sonstige Unterlagen wird keine Gewähr übernommen. Der Verlag behält sich eine Veröffentlichung im Internet vor. BUNDESVERBAND DEUTSCHER ANZEIGENBLÄTTER am Sonntag AUSSTELLUNGEN Wilhelm Heinrich Fock – Flugzeugpionier, Erfinder und Maler. Lilienthaler Kunstschau. Trupe 6, Lilienthal Neuentdeckungen der Stadtarchäologie aus dem Landkreis Rotenburg. Bis 23. Februar. Dienstag bis Freitag, 9 bis 12 Uhr, sowie Dienstag bis Sonntag 14 bis 17 Uhr. Bachmann-Museum, Bremervörde Malen ist wie Tanzen mit Pinsel und Farbe. Zdenka Kreitlow und Maria Röhrs. Eröffnung am Donnerstag, 30. Januar, 19 Uhr. Ausstellungsdauer: bis 3. März. Rathaus Rotenburg Lagergeschichte Sandbostel. Historische Fotos, Text- und Bilddokumente, Fundstücke. Montag bis Freitag, 9 bis 16 Uhr, an Sonn- und Feiertagen von 10 bis 18 Uhr. Gelände des ehemaligen Kriegsgefangenlagers, Sandbostel Lichtobjekte. Marion Schindler. Bis 23. Februar. Donnerstag und Sonntag, 14.30 bis 17.30 Uhr. Königin- Christinen-Haus, Zeven Otto Modersohn - Gesamtwerk. Täglich 10 bis 18 Uhr. Modersohn-Museum, In der Bredenau 95, Fischerhude Schön?! – Wahrnehmung der Frau von der Renaissance bis heute. Ulrike Brinkhoff. Bis 31. März. Grüne Straße 31, Verden Sitzskulpturen aus Eiche und Granit. Willi Hengge. 2014 Dauerausstellung in den Außenanlagen des Hofes Sonnentau, Visselhövede KONZERTE Cut & Music. Hellwege. Live-Musik im Salon. Montag, 20. Januar. Einlass ab 19 Uhr Preisträgerkonzert: Jugend musiziert. Freitag, 24. Januar, 19 Uhr. Kreismusikschule in Rotenburg Detlef Söder. Freitag, 24. Januar, 20 Uhr. Haake-Meyer in Rotenburg Soirée Francaise. Kammermusik des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Quatuor Danel (Brüssel), Ann-Katrin Naidu (Mezzosopran) und Oliver Triendl (Klavier). Donnerstag, 23. Januar, 20 Uhr. Realschule, Rotenburg Boogie Woogie, Blues & New Orleans Piano. Fabian Fritz und Henning Pertiet an zwei Klavieren. Freitag, 24. Januar, 20 Uhr, Ahauser Hof, Ahausen Orgel-Start-Schuss zu Jubiläumsjahr der Kirchenmusik. Lucas-Kantorei, Flöten-Ensemble, Posaunenchor und Andreas Winterhalter (Vierdag-Orgel). Sonntag, 26. Januar, 17 Uhr. St.-Lucas-Kirche, INTERNET Nach Redaktionsschluss bekannt gegebene Änderungen entnehmen Sie dem Internet unter www.rotenburger-rundschau.de. ÄRZTE Angaben nach bestem Wissen, jedoch ohne Gewähr. In lebensbedrohlichen Fällen wählen Sie die Notrufnummer 112. Ärztlicher Bereitschaftsdienst: 116117. Die Bereitschaftsdienstpraxis Rotenburg (Verdener Straße 5) ist zu folgenden Zeiten geöffnet: Samstag, Sonntag und an Feiertagen 9 bis 13 Uhr und 17 bis 20 Uhr. Zu den genannten Zeiten ist keine telefonische Die norddeutsche Folkgruppe Liederjan kommt am Freitag, 7. Februar, 20 Uhr, mit ihrem Wilhelm-Busch-Programm ins Visselhöveder Heimathaus Scheeßel Bundespolizeiorchester. Dienstag, 28. Januar, 19 Uhr. Aula der Realschule, Rotenburg Eins, zwei: drei im Sauseschritt - Liederjan. Norddeutsche Folkgruppe trifft Wilhelm Busch. Freitag, 7. Februar, 20 Uhr. Heimathaus, Visselhövede NDR-Bigband und St.-Viti- Bigband. Gemeinsames Konzert. Mittwoch, 12. Februar, 19.30 Uhr. Pausenhalle des St.-Viti-Gymnasiums, Zeven Orgel-Plus zum Jubiläumsjahr. Andreas Winterhalter (Vierdag-Orgel). Sonntag, 16. Februar, 17 Uhr. St.-Lucas- Kirche, Scheeßel Sogni d’oro - Süße Träume. Barocke Kammermusik. Fontana die Musica. Werke van Eyck, Vivaldi, Locke, Händel, Marais, Rameau und Telemann. Donnerstag, 20. Februar, 20 Uhr. Realschule Rotenburg Sounds of Seasons. Gemischter Chor Continuo. Samstag, 22. Februar, 20 Uhr, Gemeindehaus Stadtkirche, Rotenburg MaybeBop. Samstag, 1. März, 19.30 Uhr, Turnhalle der Pestalozzi-Schule, Rotenburg MOBILES KINO Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen. Dienstag, 22. Januar, 16 Uhr, Landkino, Fintauschule, Lauenbrück The Company you keep – Die Akte Grant. Dienstag, 22. Januar, 20 Uhr, Landkino, Fintauschule, Lauenbrück Turbo. Donnerstag, 23. Januar, 16 Uhr, Stadtkino, Stadtschule, Freudenthalstraße, Rotenburg und Dienstag, Anmeldung erforderlich. Augenarzt: Bis 20.1., 8 Uhr, Dr. Kirchhoff, Rotenburg, 04261/2294. Zahnärzte: 19.1., Zahnarztpraxis Nietschke, Rotenburg, 04261/62426. Generelle Notfall-Sprechstunde: 9 bis 11 Uhr. Der Notdienst beginnt und endet jeweils um 8 Uhr morgens. Landkreis Verden: Zahnärztlicher Notfalldienst zu erfragen unter 04231/ 9850750. Südkreis Bremervörde: 19.1., Praxis Schulz, Tarmstedt, 04283/1627. Der Notdienst beginnt und endet jeweils um 8 Uhr morgens. PFLEGEDIENST NOTDIENSTE Ambulanter Pflegedienst Brockel, 04266/955410. Diakonie-Pflege-Zentrum 28. Januar, 16 Uhr, Landkino, Fintauschule, Lauenbrück Portugal Mon Amour. Donnerstag, 23. Januar, 20 Uhr, Stadtkino, Stadtschule Freudenthalstraße, Rotenburg und Dienstag, 28. Januar, 20 Uhr, Landkino, Fintauschule, Lauenbrück Ella. Kino-Café, Donnerstag, 30. Januar, 16 Uhr, Stadtkino, Stadtschule Freudenthalstraße, Rotenburg Gravity. Donnerstag, 30. Januar, 20 Uhr, Stadtkino, Stadtschule, Freudenthalstraße, Rotenburg und Dienstag, 4. Februar, 20 Uhr, Landkino, Fintauschule, Lauenbrück Best Exotik Marigold Hotel. Kino-Martinée. Sonntag, 9. Februar, 9.30 Uhr. Heimathaus, Rotenburg COMEDY/KABARETT Menschenskinder. Ich bin von Kopf bis Fuß auf Wickeln eingestellt. Franziska Ball und Marty Jabara. Sonntag, 2. Februar, 19.30 Uhr, Rathaussaal, Zeven Horst Schroth. Samstag, 8. März, 20 Uhr, Scheeßeler Hof, Scheeßel Bidlah Buh. Musikkabarett. Samstag, 17. Mai, 20 Uhr. Rathaussaal Zeven THEATER/MUSICAL am Diakonissen-Mutterhaus, Rotenburg, Notdienst am Wochenende: 04261/772277 oder 0172/4279822. Ambulanter Pflegedienst Rotenburg, 04269/105555. Ambulante Krankenpflege ASK. Ottersberg, Sottrum u. Umgebung, 04205/790800. APOTHEKEN Rotenburg und Scheeßel: 19.1., Meyerhof-Apotheke, Am Meyerhof 7 in Scheeßel, 04263/93190; 19.1. und 20.1., Alte Apotheke, Goethestraße 12 in Rotenburg, 04261/2254. Der Notdienst beginnt und endet jeweils um 8 Uhr morgens. Sottrum, Ottersberg, Oyten, Fischerhude: 19.1., Hansa Apotheke, Obernstraße 92 in Achim, 04202/4900; 19.1. und 20.1., Apotheke in der De Sauna-Gigolo. Sonntag, 19. Januar, 9.30 Uhr. Scheune des Jeddiger Hofes, Jeddingen, 20 Uhr So een Tyrann. Freitag und Mittwoch, 24. und 29. Januar, 20 Uhr, DGH, Westerholz Dörcheenanner bie Werner Klack. Wintertheater der Niederdeutschen Bühne des VfL Sittensen. Sonntag, 2. Februar, 16 Uhr, Freitag, 7. Februar, 19.30 Uhr, Sonntag, 9. Februar, 16 Uhr, Mittwoch, 12. Februar, 19.30 Uhr, Samstag und Sonntag, 16. und 17. Februar, jeweils 16 Uhr. Aula des Ludwig-Otto-Ehlers Hauses, Sittensen LESUNGEN Angst vor der Nacht – die Flucht aus Ostpreußen. Harry Schmeil, Donnerstag, 6. Februar, 19.30 Uhr, Königin- Christinen-Haus, Zeven Krimilesung. Autorenduo Voosen und Danielsson. Montag, 10. März, 19.30 Uhr. Königin-Christinen-Haus, Zeven VORTRÄGE Grau ist bunt. Dr. Henning Scherf. Dienstag, 21. Januar, 19 Uhr. Heimathaus, Visselhövede Gutes altes Handwerkerleben. Birgit Weiden. Mittwoch, 22. Januar, 19 Uhr. Kleiner Sitzungssaal, Kreishaus, Rotenburg Tasmanien – Unbekanntes Traumziel am Ende der Welt. Dia-Vortrag von Katrin und Henno Drecoll. Donnerstag, 23. Januar, 19.30 Uhr. Rathaussaal Zeven SERVICE In den Veranstaltungskalender auf der Rundschau-Homepage unter www.rotenburgerrundschau.de können Interessierte ihre Termine selbst online einpflegen Vahr, Friedrichstraße 17 in Achim, 04202/888988. Der Notdienst beginnt und endet jeweils um 9 Uhr morgens. Walsrode/Bad Fallingbostel/ Visselhövede: 19.1., Neue Apotheke, Goethestraße 9 in Visselhövede, 04262/ 94410. Der Notdienst beginnt und endet jeweils um 9 Uhr morgens. Sittensen: 19.1., Börde-Apotheke, Bahnhofstraße 23 in Sittensen, 04282/1295. Der Notdienst beginnt und endet jeweils um 8 Uhr morgens. Zusätzlich bis 13 und 17 bis 19 Uhr: 19.1., St.-Viti-Apotheke, Bremer Straße 1 in Heeslingen, 04281/9844639. TIERHEIME Rotenburg, 04268/94343 Verden/Walle, 04230/942020
SONNTAG, 19. JANUAR 2014 DIE SEITE DREI RUNDSCHAU SEITE 3 Die Mauer war fast eine Enttäuschung Alexandra Ortiz-Reinoso (17) aus Peru war ein Jahr in Riepholm zu Gast VON JANIKA REHAK Riepholm. Die ersten drei Sekunden sind entscheidend für einen ersten Eindruck, heißt es. Und Alexandra Ortiz-Reinosos erster Eindruck von Deutschland war nicht der allerbeste: Kaum stieg sie aus dem Flieger, da blies ihr prompt ein Schwall eisiger Luft entgegen. „Ich wusste, dass es kalt werden würde“, erzählt die junge Frau und schaudert noch heute allein beim Gedanken an ihre Ankunft. „Aber doch nicht so kalt!“ Ihre Winterjacke ist nämlich eher für einen peruanischen Winter konzipiert. In ihrer Heimatstadt Cosco fällt die Temperatur selten unter Null Grad. Der eisige Empfang am Flughafen wurde allerdings durch das herzliche Willkommen sofort wieder wettgemacht. Auf dem Hof der Familie Bochow in Riepholm fühlte sich Alexandra sofort wie zu Hause. Mit den Gasteltern Kirsten und Christian sowie den neuen Gastgeschwistern Kira, Christer, Tristan und Mika verstand sie sich auf Anhieb – zumindest auf der rein menschlichen Ebene. Mit der sprachlichen Verständigung klappte es dagegen nicht immer reibungslos: Alexandra kam nämlich komplett ohne Deutschkenntnisse an. Für den Anfang wurde einfach ins Englische ausgewichen. In der Familie funktionierte das gut, nicht zuletzt dank Gastschwester Kira, die ein Jahr in den USA verbracht hatte und sich daher mühelos auf Englisch verständigen kann. In der Schule lief das allerdings nicht immer so problemlos. Alexandra besuchte die zwölfte Klasse der BBS Rotenburg. „Manche meiner Mitschüler haben nicht immer verstanden, was ich ihnen mitteilen wollte“, berichtet sie. Zunächst gelang es ihr auch so gut wie gar nicht, dem Unterricht zu folgen. Macht aber nichts: Die Situation führte zwar zu ein bisschen Langeweile, aber nicht zu einem Knick im Lebenslauf. In ihrer Heimat hat Alexandra ihre Schullaufbahn nämlich bereits erfolgreich abgeschlossen. Die Vokabeln lernte die junge Frau mit Klebezetteln und ihre ersten Worte waren Handtuch, Teller und Geschirrspülmaschine. Sie schrieb die Begriffe, die sie wissen wollte, einfach auf Spanisch auf einen Zettel und heftete ihn dann an den entsprechenden Gegenstand. Die Gastfamilie ergänzte dann die deutsche Übersetzung. Nach etwa sechs Monaten war Alexandra dann soweit, sich auf Deutsch verständigen zu können. „Verstanden habe ich schon vorher eine ganze Menge“, erzählt sie. „Aber ich habe mich nicht getraut, selbst zu sprechen. Ich hatte Angst, Fehler zu machen. Aber irgendwann habe ich begriffen: Eine Sprache lernt man nur durch Sprechen.“ Also hat sie einfach drauflosgeredet und dabei schnell gemerkt: Fehler sind überhaupt nicht schlimm. Allerdings war es für die ganze Familie eine echte Umgewöhnung, wieder komplett in die deutsche Sprache zu wechseln: „Auf Englisch hatte es bis dahin ja gut funktionert“, erzählt Gastvater Christian. „Und manchmal war es auch einfach schneller und bequemer.“ Von Deutschland hat Alexandra in den vergangen elf Monaten einiges gesehen, manche Reisen unternahm sie allein, manche aber auch mit ihrer Gastfamilie. Stippvisiten in Köln und „ Tolle Infrastruktur – und alles so sauber! Aber die Mauer war fast eine Enttäuschung Berlin standen auf dem Programm und auch Trips nach Frankreich und Italien. Außerdem wollte Alexandra unbedingt die Berliner Mauer besuchen. „Ich wusste von Deutschland vorher nicht viel“, erzählt sie. „Und in der Schule lernen wir vor allem etwas über die beiden Weltkriege und über die Teilung Deutschlands und die Mauer.“ Als sie die Gedenkstätten dann live vor sich sah, war sie allerdings beinahe ein bisschen enttäuscht: „Das sind ja nur noch ein paar Bruchstücke“, so ihre Feststellung. „Nicht das, was ich erwartet hatte.“ Ihr Gesamteindruck von Deutschland ist sehr positiv. Was ihr am besten gefallen hat? „Die Infrastruktur“, platzt es aus ihr heraus, in einem Ton, dem man die Begeisterung immer noch anhört. „Hier ist alles gut und schnell mit Auto, Bus oder Bahn zu erreichen.“ Ein interessantes Statement, wenn man bedenkt, dass ihre Wahlheimat Riepholm nicht einmal 100 Einwohner hat und selbst für Visselhöveder Verhältnisse ein bisschen abgelegen ist. Doch da ist Alexandra aus ihrer Heimat ganz anderes gewöhnt: „In unseren Dörfern sind die Schulwege sehr lang und müssen von den Kindern meistens zu Fuß zurückgelegt werden. In die nächste Stadt zu kommen, ist extrem umständlich.“ Während sich in Deutschland viele Leute bewusst für das beschauliche Landleben entscheiden, ist das in Peru ganz anders: „Wer es sich irgendwie leisten kann, zieht in die Stadt.“ Außerdem hat es sie beeindruckt, dass in Deutschland „alles so sauber“ ist: „Davon können die Menschen in Peru einiges lernen.“ Wie haben denn die Deutschen selbst auf Alexandra gewirkt? „Da hatte ich, bevor ich herkam, tatsächlich ein wenig Angst“, berichtet die 17-Jährige, die alle Negativ- Klischees über Deutsche kannte: überpünktlich, überkorrekt, total “ fleißig. „Irgendwie hart“, ist die Formulierung, die sie verwendet, gefolgt von dem Hinweis, dass sie es nicht besser in Worte fassen könne, zumindest nicht auf Deutsch. Teilweise haben sich diese Erwartungen bestätigt, doch nicht unbedingt im negativen Sinne. Alexandra hat die deutsche Pünktlichkeit zu schätzen gelernt und weiß jetzt schon, dass sie diese in Peru vermissen wird. Außerdem fand sie die Gesellschaft Bei Familie Bochow in Riepholm fand Alexandra Ortiz-Reinoso aus Peru für ein Jahr ein neues Zuhause im Allgemein überraschend offen bei bestimmten Themen, zum Beispiel gefiel ihr die liberale Haltung zum Thema Homosexualität. Doch während sie die Offenheit der Gesellschaft schätzt, merkte sie im Umgang mit dem Einzelnen teilweise deutliche Mentalitätsunterschiede. „In Peru ist es mir nie schwer gefallen, Anschluss zu finden. Man bekommt schnell Kontakt und dann tun die Leute alles dafür, dass man sich wohlfühlt.“ In Deutschland war das nicht so einfach und das lag ihrer Meinung nach nicht an der Sprachbarriere. „Es hat echt lange gedauert, bis ich ein paar Freunde gefunden hatte“, beschwert sie sich. Auch mit ihrer Gastfamilie gab es bisweilen Höhen und Tiefen. Vor allem mit ihren jüngeren Gastbrüdern lieferte sich Alexandra manche handfeste Kabbeleien. „So etwa erleben wir in einem Haushalt mit vier Kindern aber praktisch täglich“, erzählt Gastmutter Kirsten ruhig. Nach einer besonders heftigen Auseinandersetzung hörte für Alexandra dann der Spaß auf und in einem Anfall von Heimweh überlegte sie ernsthaft, den Austausch abzubrechen. Da war ein bisschen Überzeugungsarbeit notwendig, aber am Ende vertrugen sich dann doch alle wieder und Alexandra blieb. Der Abschied fiel dafür umso schwerer: „Ich habe geweint, als ich meiner Familie zu Hause auf Wiedersehen sagte“, berichtet sie. „Und jetzt weine ich schon wieder, weil ich meiner Gastfamilie auf Wiedersehen sagen muss.“ Anfang Januar ging es zurück nach Peru, aber vielleicht nicht für lange: Im Sommer möchte Alexandra für einen Kurzurlaub wieder nach Deutschland kommen. Bis dahin wird über Skype, E-Mail und Facebook fleißig Kontakt gehalten. Natürlich freut sich Alexandra auf zu Hause, doch vor der Rückkehr in die Heimat hat sie auch ein bisschen Angst. „Meine Freunde sind alle schon auf der Universität und sind mir dadurch ein ganzes Jahr voraus“, erzählt sie. „Sie sind schon in einem ganz anderen Lebensabschnitt als ich. Ich mache mir ein wenig Sorgen, dass es uns nicht gelingen wird, mit unserer Freundschaft da anzuknüpfen, wo wir vor einem Jahr waren. Aber ich hoffe einfach, dass das klappt.“ Doch auch auf Alexandra kommt jetzt die spannende Uni-Zeit zu. Ihr Traumberuf? „Schauspielerin!“, erzählt sie mit strahlenden Augen. Bei der Familie Bochow geben sich übrigens schon seit Jahren Gastschüler aus aller Welt die Klinke in die Hand. Die Riepholmer arbeiten dabei mit dem AFS Interkulturelle Begegnungen (www.afs.de) zusammen. Diese Einrichtung führt Gastschüler und Gastfamilien zusammen. Eine Lettin und einen Thai haben die Riepholmer schon beherbergt. „Diese Austauschprogramme sind eine tolle Sache“, so Chistian Bochow, der selbst ein heimlicher Weltenbummler ist und zuletzt einige Zeit in Südamerika verbrachte. „Man bekommt Gelegenheit, andere Kulturen kennenzulernen und auch für das Familienleben ist das eine totale Bereicherung.“ Tristan ist derzeit allerdings nicht wirklich für einen Auslandstrip zu begeistern, doch Mika versucht sich demnächst an der Materie: Er geht für drei Wochen auf Sprachreise nach England. Doch auch für Familie Bochow steht der nächste Gast schon in den Startlöchern: Demnächst zieht eine Australierin ein. „Wir klappern nach und nach alle Kontinente ab“, erzählt der passionierte Gastvater und lacht. „Jetzt fehlt uns eigentlich nur noch jemand aus Afrika.“ Celin Detjen 8. Januar; 3.900 g; 50 cm Rotenburg Franziska und Daniel Detjen Jayden Tyler Bark 11. Januar; 3.020 g; 48 cm Horstedt Carmen Rammelkamp und Oliver Bark Liah Marshall 11. Januar; 3.350 g; 54 cm Neuenkirchen Janina Fritzlar und Kevin-John Marshall Jette Luise Smit 11. Januar; 3.230 g; 53 cm Lauenbrück Meike und Albert Smit Freda Mützel 15. Januar; 3.420 g; 52 cm Rotenburg Christina Mützel und Markus Vogel
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Seite 17 und 18: SONNTAG, 19. JANUAR 2014 LANDKREIS
Seite 19 und 20: SONNTAG, 19. JANUAR 2014 RUNDSCHAU
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Seite 27 und 28: SONNTAG, 19. JANUAR 2014 RUNDSCHAU

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