+ Schmerztherapie + multimodales Konzept + interventionen… - GZW
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Ausgabe 2/2012 7<br />
Wenn nichts anderes hilft:<br />
Invasive Interventionen<br />
Die zwei von uns angewandten invasiven<br />
Verfahren dienen der symptomatischen<br />
Therapie chronischer<br />
Schmerzen. Beide Verfahren kommen<br />
in der Regel erst bei weiter fortgeschrittenen<br />
Chronifizierungsstadien in<br />
Betracht. Die Durchführung erfolgt in<br />
Kooperation mit neurochirurgischen<br />
Kollegen.<br />
Spinal Cord Stimulation (SCS): ein<br />
Elektrostimulationsverfahren, bei dem<br />
Elektroden direkt am Rückenmark zu<br />
liegen kommen. Diese Elektroden sollten<br />
durch gezielte kleine Stromstöße<br />
in eine Gebiet, das durch die Lokalisation<br />
der Elektroden bestimmt wird,<br />
eine Schmerzlinderung erzielen.<br />
Hierbei wird versucht, durch die richtige<br />
Lokalisation der Elektroden das<br />
schmerzhafte Areal abzubilden. SCS<br />
wird bei chronischen und therapieresistenten<br />
Schmerzen eingesetzt. In der<br />
Regel ist dies erst nach Ausschöpfen<br />
vieler anderer Therapiemaßnahmen<br />
der Fall.<br />
Intrathekale Schmerzpumpe: Sie wird<br />
in der Regel unter die Bauchhaut implantiert<br />
und kann gasdruck- oder<br />
elektrisch betrieben sein. Durch einen<br />
Katheter pumpt sie ein Medikament<br />
direkt in das Innere des Spinalkanals,<br />
den so genannten Intrathekalraum.<br />
Meistens wird hierbei Morphin als<br />
Schmerzmittel eingesetzt. Durch die<br />
Applikation direkt in die Nähe des Rückenmarks<br />
ist es möglich, eine gute<br />
Schmerzlinderung zu erzielen, ohne<br />
dass starke allgemeine Nebenwirkungen<br />
durch das applizierte Medikament<br />
auftreten, wie sie bei Einnahme<br />
durch den Magen-Darm-Trakt üblich<br />
sind.<br />
Die Implantation einer intrathekalen<br />
Schmerzpumpe kommt bei chronischen<br />
therapierefraktären Schmerzzuständen<br />
in Betracht.<br />
Was tun gegen<br />
chronische Prostata-<br />
und Beckenschmerzen?<br />
Ein neu entwickeltes, sehr gut verträgliches<br />
und nebenwirkungsarmes<br />
Verfahren zur Behandlung<br />
chronischer Prostata- und Beckenschmerzen<br />
ist die Pulsierende Radiofrequenztherapie.<br />
Mit Hilfe einer Sonde werden<br />
die für die Schmerzen verantwortlichen<br />
Nerven identifiziert und<br />
durch den Einfluss eines starken<br />
elektrischen Feldes nachhaltig unempfindlich<br />
gegen Schmerzen.<br />
Der Vorteil gegenüber früheren<br />
Verfahren: Die Nerven werden in<br />
ihrer Substanz nicht geschädigt,<br />
weshalb Taubheitsgefühle vermieden<br />
werden. In den meisten Fällen<br />
können die Schmerzen mit<br />
dieser neu entwickelten Therapie<br />
deutlich reduziert oder sogar völlig<br />
ausgeschaltet werden.<br />
Kontaktbox:<br />
Fragen, Beratung und Behandlung<br />
werden koordiniert von<br />
der Praxis Dr. Fritz/Deller unter<br />
Tel.: 06033 9730360.