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Greenpeace Report "Chemie für Gipfelstürmer" - derStandard.at

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21<br />

Trinkwasser ist die Luft ein weiterer Aufnahmepfad<br />

<strong>für</strong> FTOH. Im Körper werden<br />

sie teilweise zu PFOA und PFHxA umgebaut.<br />

Auch andere Studien bestätigen den <strong>Greenpeace</strong>-Test.<br />

Das Fraunhofer Institut h<strong>at</strong><br />

Emissionen von Outdoor-Bekleidung untersucht<br />

und ermittelte dabei in der Summe<br />

Emissionsr<strong>at</strong>en zwischen 580 und<br />

11.800 ng/d FTOH (Schlummer et al. 2013).<br />

Die Werte lagen damit sogar etwas höher<br />

als im aktuellen Test. Im Gegens<strong>at</strong>z zur<br />

vorliegenden <strong>Greenpeace</strong>-Untersuchung<br />

fanden Schlummer et al. vor allem 8:2<br />

FTOH, aber kaum 6:2 FTOH. Die vom<br />

Fraunhofer Institut untersuchten Jacken<br />

waren allerdings gebraucht; ein Vergleich<br />

mit den vorliegenden D<strong>at</strong>en von aktuellen<br />

Produkten ist daher nur eingeschränkt<br />

möglich, da die Jacken mit der Zeit flüchtige<br />

Substanzen abgegeben haben können.<br />

3.4 M<strong>at</strong>erialtest weitere Schadstoffe<br />

Alle Outdoor-Jacken und Handschuhe wurden<br />

auf Alkylphenolethoxyl<strong>at</strong>e, die als Tenside<br />

in Nassprozessen der Textilproduktion<br />

im Eins<strong>at</strong>z sind, und auf Weichmacher aus<br />

der Stoffgruppe Phthal<strong>at</strong>e untersucht.<br />

Je nach Beschaffenheit der M<strong>at</strong>erialien<br />

wurden die Proben zusätzlich auf Antimon-<br />

und Organozinnverbindungen untersucht.<br />

Das Fachlabor traf die Auswahl,<br />

in welchen Produkten diese Schadstoffe<br />

untersucht wurden. Andere in der Textilproduktion<br />

verwendete Chemikalien, die<br />

<strong>Greenpeace</strong> in seiner Detox-Liste 1 aufführt,<br />

wurden nicht untersucht, weil kein unmittelbarer<br />

Verdacht bestand.<br />

Die Ergebnisse der Untersuchungen<br />

und die angewendeten Untersuchungsverfahren<br />

sind detailliert im Anhang<br />

(Tabelle 4) aufgeführt. Hier ein Überblick<br />

über die wichtigsten Ergebnisse.<br />

3.4.1 Alkylphenolethoxyl<strong>at</strong>e<br />

Nonylphenolethoxyl<strong>at</strong>e (NPE) wurden in<br />

13 von 16 untersuchten Proben gefunden.<br />

NPE gehören zur Gruppe der Alkylphenolethoxyl<strong>at</strong>e.<br />

Sie werden in der Textilindustrie<br />

vor allem zum Waschen während des<br />

Färbens genutzt.<br />

Die höchste Konzentr<strong>at</strong>ion an NPE wurde<br />

in der Kinderjacke von Columbia gefunden.<br />

In der in Deutschland gekauften Probe<br />

sind NPE mit 200 Milligram pro Kilogramm<br />

(mg/kg) enthalten.<br />

Weitere deutliche Konzentr<strong>at</strong>ionen wurden<br />

in den untersuchten Handschuhen gefunden:<br />

Im Produkt von Mammut beträgt<br />

der NPE-Gehalt 180 mg/kg, in den Handschuhen<br />

von The North Face ist die NPE-<br />

Konzentr<strong>at</strong>ion 170 mg/kg.<br />

Deutliche NPE-Konzentr<strong>at</strong>ionen von mehr<br />

als 10 mg/kg wurden in den Jacken von<br />

Salewa (17 mg/kg NP+NPE), Jack Wolfskin<br />

(45 mg/kg), Vaude (19 mg/kg) und The<br />

North Face (29 mg/kg) gefunden. Auch die<br />

in Österreich gekauften Jacken von Seven<br />

1 Siehe Anhang, Gefährliche Substanzen in der Textilindustrie

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