Magda ist da! - KSM Verlag

Hat polnische Wurzeln // Vermisst die Oma und das polnische Essen
Ist da irgendetwas geblieben?
Ich bin nicht der Typ, der alles essen kann. Ich muss extrem
aufpassen. Ich habe heute mit meiner Synchronschwimm-Trainerin
gesprochen, die ist in meinem Alter
und hat drei Kinder. Sie sagt, weil es der Körper von früher
gewohnt ist, keine oder wenig Nahrung aufzunehmen.
Ich esse eigentlich relativ gesund. Ich esse keine
oder nicht viel Süßigkeiten, keine Chips und keine Pizza.
Bleibt dann noch Zeit für Hobbys?
Ich verreise gerne, wenn ich Zeit habe.
Wohin?
Das ist unterschiedlich und egal. Ich würde am liebsten
die ganze Welt sehen. Aber ich weiß nicht, ob ich das
jemals in meinem Leben schaffen werde.
Städte, Leute, Kultur anschauen oder Strand?
Mal so, mal so. Ich kann zum Beispiel eine Woche in
Ägypten nur am Strand liegen. Das war mein erster
Urlaub ohne die Kinder. Wenn ich aber mit den Kindern
verreise, haben wir beim Urlaub zuvor in Ägypten
alles angeschaut und in New York waren wir in den
ganzen Museen.
Gibt es noch Ziele?
Ich möchte gerne nach Australien. Aber nicht in den
Dschungel! Australien, Neuseeland und ich würde gerne
nach China, da war ich noch nicht. Ich habe natürlich
einiges durch meine Sportart gesehen, aber man
sieht eigentlich fast nichts, man gewinnt nur einen groben
Eindruck.
Ist Ihnen Musik in Ihrem Leben wichtig?
Ja, schon, weil ich mich mein Leben lang zur Musik bewegt
habe. Zu meiner Zeit noch mit Klavierbegleitung.
Live gespielt?
Ja, mit einem Pianisten. Da waren noch keine anderen
Instrumente oder Kassetten erlaubt. Mittlerweile sind
auch Stimmen erlaubt – bei einer Übung von vier. Man
kann beispielsweise Musik von Adele nehmen.
Sucht man das selbst aus oder ist das vorgegeben?
Die Großen können sich schon alleine aussuchen. Wobei
das Trainerin und Gymnastin gefallen muss.
Wie legt man die Choreografie fest? Gibt es Elemente, die
drin sein müssen?
Ja. Zu meiner Zeit mussten drei Risikoteile, zwei Drehungen
und ein Stand drin sein. Das ist für die Zuschauer
nachzuvollziehen und man konnte das erklären
– vom Hallensprecher oder vom Kommentator im
Fernsehen. Heute bekommen die Kampfrichter eine Liste,
welche Elemente die Gymnastin in der Übung hat.
Entweder turnt sie die aus oder nicht, dann muss es
weggestrichen werden. Der Zuschauer kann überhaupt
nicht nachvollziehen, worauf sich die Wertung bezieht.
Das finde ich schade, und ich glaube, viele Kampfrichter
wissen gar nicht, was sie da streichen.
Welche Musik hören Sie gerne?
Viele gemischte Sachen. Von Klassik – Chopin – über
Take That, Robbie Williams, Adele bis hin zu Queen.
Alles querbeet.
Sie suchen gezielt heraus, was Sie gerade hören wollen,
oder Sie hören das alles bunt gemischt?
Ich suche mir das nach Situation aus. Meistens gehe ich
meinen Kindern oder denen, die mit mir Auto fahren,
auf die Nerven, weil ich ein Lied, das mir gefällt, immer
wieder laufen lasse. Das ist so Woche für Woche.
Letzte Woche war Dolly Parton dran. Diese Woche ist
es Bruno Mars.
Mit wem wollen Sie nicht im Aufzug stecken bleiben?
Mit niemanden, mit dem ich mich nicht unterhalten
kann. In so einer Situation würde ich mich gerne austauschen.
Was fällt Ihnen spontan ein zu …
… Walter Feucht?
Chef!
… Polen?
Piroggen. Oh Gott, da sieht man wie essensfixiert ich
bin. Das sind Teigtaschen mit Sauerkraut und manchmal
mit Fleisch oder Pilzen.
Was haben Sie heute noch für eine Verbindung zu Polen?
Es sind solche Sachen, die ich vermisse – das polnische
Essen, die Oma, Kochen, die Rituale wie sonntags Familientreffen.
Ist die Sprache noch flüssig?
Ja, die Sprache funktioniert besser als Deutsch manchmal.
Was sprechen Sie für Sprachen?
Ein bisschen Englisch, ich kann mich verständigen.
Polnisch. Russisch verstehe ich ganz gut, weil ich sehr
viele Jahre mit russischen Trainern zusammengearbeitet
habe. In den Turnhallen in Schmiden wird fast nur
russisch gesprochen. Es gibt nur zwei Gymnastinnen,
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