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Was für eine Rolle spielen Sie jetzt in ihrem Unternehmen<br />

– Geschäftsführerin, die die Zahlen im Blick hat, oder eher<br />

die Kreative?<br />

Ich bin die Kreative. Der rote Faden, der für mich<br />

Schmuck ausmacht, muss auch durch die Firma gespannt<br />

werden. Das bedeutet viel Emotionalität. Was<br />

mir wichtig ist, ist das Feine, was wir in unserem<br />

Schmuck haben. Die viele Handarbeit, die sich im Laden<br />

widerspiegelt und vermittelt wird.<br />

Können Sie gut mit Geld umgehen?<br />

Total. Super gut! Man kann nur gut ausgeben, wenn<br />

man auch gut einnehmen kann.<br />

Diskutieren Sie mit Ihrem Vater, wenn Sie über neue Produkte<br />

nachdenken? Wie stark ist er noch involviert?<br />

Mein Vater ist auf jeden Fall stark und stark da. Mein<br />

Vater macht ja auch Kundenentwürfe.<br />

Wie alt ist er nun mittlerweile…?<br />

Mein Vater ist jung. Er ist 72 und in voller Blüte. Meine<br />

Mami auch. Natürlich diskutieren wir und natürlich haben<br />

wir unterschiedliche Meinungen. Natürlich kracht<br />

es bei uns auch gewaltig. Aber ich muss sagen, wenn<br />

wir zusammen alleine sind, ist es ganz gut. Wenn wir<br />

in einer Gruppe sind, dann ist es dieses »Wer ist jetzt<br />

Alpha?« (lacht) Ich bin die Frau, die sich nicht die Wurst<br />

vom Brot nehmen lässt. Das Gute ist, wir haben einen<br />

ähnlichen Humor und das hilft.<br />

Sie sind hier in den Räumen der HfG. Wie passen das Opulente<br />

von Ehinger-Schwarz und das Gradlinige der HfG zusammen?<br />

Was inspiriert Sie an diesem Ort?<br />

Ich dachte auch, die HfG, alles straight und gerade. Aber<br />

das ist es gar nicht. Da ging es um Handwerkskunst<br />

und all das. Wir sind nicht Nachfolger der Hochschule<br />

für Gestaltung, wir sind Mieter. Ich halte nichts von<br />

Denkmälern. Dieses Gebäude war nicht als Denkmal<br />

geplant. Er hat die Möglichkeit der Veränderung. Wir<br />

sind keine Schule, wir sind ein Schmuckunternehmen.<br />

Ich will auch ein frivoles Schmuckunternehmen sein.<br />

Es muss gut gearbeitet sein, es muss Liebe drin stecken.<br />

Wir müssen hier einen guten Umgang miteinander<br />

haben. Da lege ich Wert darauf. Ich bin die fünfte<br />

Generation von Ehinger-Schwarz und nicht die fünfte<br />

Generation der HfG.<br />

Wie ist der Weg von der Idee über die Fertigung bis zum<br />

Vertrieb?<br />

<strong>Als</strong> Erstes kommt der Anspruch, das neue Jahr zu<br />

schmücken. Man geht in sich und denkt sich, was interessiert<br />

einen, dann wird ein Storyboard gemacht.<br />

Das ist sehr frei und wird immer klarer. Dann sitzt bei<br />

der Besprechung schon jemand von der Recherche, der<br />

dann sagt, ich schau mal, dieses oder jenes Material<br />

und vielleicht können wir auch einen Stein schleifen,<br />

haben wir die Farbe oder nicht? Können wir die öfters<br />

wiederholen? Dann werden ein paar Modelle gemacht,<br />

die Größen getestet. Dass ist für mich die Horror-Zeit.<br />

Schwedische Wurzeln // Ihre Mutter ist Stockholmerin<br />

Da bin ich wie ein Kind und nerve alle. Bitte, bitte zeigt<br />

mir mal, könnt ihr nicht vielleicht schneller machen?<br />

Wenn ich es dann sehe, kommt eine harte Phase, weil<br />

es darum geht, ob es wirklich gut ist.<br />

Was kommt dann?<br />

Die Kollektions-Präsentation. Wie präsentiere ich das?<br />

Welche sind die Hauptstücke? Worum geht es dabei?<br />

Wo ist das Detail? Was sind es für Materialien? Wie viel<br />

Stunden hat man daran gearbeitet? Diese Informationen<br />

müssen alle in den Verkauf überfließen.<br />

Können Sie uns sagen, wie oft es ein Schmuckstück gibt?<br />

Es gibt eine Basiskollektion und eine limitierte Kollektion.<br />

Das find ich ganz wichtig: das Begehrenswerte.<br />

Wie es einen Moment nur ein Mal gibt. Ich möchte, dass<br />

unsere Schmuckstücke Sammlerstücke werden. Es ist<br />

bei uns so, die gibt es einen gewissen Zeitraum, in dem<br />

sie bestellt werden können, dann ist Schluss.<br />

Ist es sehr despektierlich zu fragen, ob das alles in Deutschland<br />

gemacht wird?<br />

Es muss ein sehr<br />

männlicher Mann sein.<br />

Der kann dann auch<br />

Perlen tragen.<br />

Caroline Schwarz auf die Frage,<br />

ob Mann und Schmuck zusammenpassen<br />

Nein, das ist überhaupt nicht despektierlich. Schmuck<br />

wurde schon immer auf der ganzen Welt gefertigt. Das<br />

war am Anfang so, da hat St. Petersburg in Pforzheim<br />

produzieren lassen und dann wieder umgekehrt. Die<br />

Fabrikationen wandern, und man muss schauen, wo<br />

was zu haben ist. Das geht von Nah-West bis Fern-Ost.<br />

Wir haben einen Partner auf den Philippinen, der für<br />

uns fertigt. Der ist ganz toll bei Emaille.<br />

Lesen Sie gerne? Ist Ihnen Lesen wichtig?<br />

Ich lese gerne. Ich lese auch gerne Klatsch- und Tratsch-<br />

Magazine.<br />

Wie steht es mit Büchern?<br />

Ich liebe Marina Lewycka. Da gibt es ihr Erstlingswerk,<br />

das war »Eine kurze Geschichte des Traktors auf Ukrainisch«<br />

und jetzt lese ich ihr aktuelles Buch. Wenn<br />

ich im Stress bin, lese ich gerne Krimis. Je schlimmer<br />

sie sind, umso besser. Ich liebe Leute, die Figuren gut<br />

schildern. Ich möchte nur nicht in einer intellektuellen<br />

Schublade drin sein.<br />

Was spricht gegen Intellektualität?<br />

Manchmal ist da eine Freudlosigkeit dabei. Ich finde intellektuelle<br />

Leute toll, wenn sie mit Humor einhergehen<br />

und wenn sie begeistern.<br />

Welche Rolle spielt Musik in Ihrem Leben?<br />

Eine riesig-große! Das ist für mich das Schönste.<br />

Was hören Sie dann?<br />

Ich höre alles rauf und runter. Wir schalten morgens<br />

laut »Das Ding« an. Ich bin da wahrscheinlich vollkommen<br />

infantil mit meinen Töchtern. Meine Töchter können<br />

alles mitsingen. Ich bin ein Kind der Achtziger. Ich<br />

mag auch gerne Wagner, Kitsch ohne Ende. Grieg finde<br />

ich toll. Wie mit allem, wenn man da mit Liebe eingeführt<br />

wird, ist es toll.<br />

Oper? Klassische Konzerte?<br />

Ja, ich gehe auch mal in die Oper. Aber ich gehe gerade<br />

leider so gut wie nie ins Theater und so gut wie nie in die<br />

Oper. Ich finde viele Dinge gut, aber ich liebe moderne Musik<br />

und ich liebe Texte. Eigentlich mag ich Musik ohne Text<br />

nicht so gerne. Das ist wie bei Filmen, in denen nur Männer<br />

mitspielen. Das kann ich auf den Tod nicht ausstehen.<br />

inh. antonio meccariello<br />

karlstraße 33 89073 ulm<br />

•<br />

telefon (07 31) 2 06 06 85<br />

telefax (07 31) 2 06 06 87<br />

e-mail info@antonio-ulm.de<br />

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mo. bis do. 10.00 – 15.00 uhr (mittagstisch)<br />

fr. 10.00 – 15.00 uhr (mittagstisch)<br />

18.00 – 22.00 uhr (abendessen)<br />

sa. 10.00 – 16.00 uhr (weinverkostung mit beratung und verkauf)<br />

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14 06 // 2013 06 // 2013<br />

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