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Die Religionisierung in der postmodernen-postsäkulären ...

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Ioannis KOUREMPELES<br />

Aristoteles-Univ. von Thessaloniki<br />

Thesenpapier<br />

2. Der S<strong>in</strong>n <strong>der</strong> Pluralität <strong>in</strong> <strong>der</strong> Zeit <strong>der</strong> Postsäkularität<br />

1. Der Pluralismus ist ke<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>bahnstraße.<br />

2. Wahre Pluralität ist, me<strong>in</strong>em Verständnis nach, nicht das Mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong>leben ohne<br />

enhypostatischen Interaktion und Dialog, wo nämlich die Unterdrückung <strong>der</strong><br />

Verschiedenheiten und <strong>der</strong> Elitismus <strong>der</strong> Hypostasen (atomokratischer<br />

Personalismus) herrschen würde. Theologisch gesehen ist mir also hier die Pluralität<br />

sehr wichtig.<br />

3. Heute hat man den Weg vom Schicksal zur Wahl gross gebaut, so dass im Namen<br />

des Pluralismus <strong>in</strong> <strong>der</strong> heutigen Gesellschaft viele Pluralismen konkurrieren.<br />

3. Selbstständigkeit und freie Wahl<br />

1. Während bisher das Individuum ohne allzu viel Reflektieren durchs Leben gehen<br />

konnte, <strong>in</strong>dem es sich an die <strong>in</strong>stitutionellen Programme hielt, wird es heute auf<br />

se<strong>in</strong>e eigenen subjektiven Resourcen zurückgeworfen:<br />

2. Was soll ich glauben? Wie sollte ich handeln? Ja, wer b<strong>in</strong> ich überhaupt? Heute gibt<br />

es deswegen Institutionen, die den e<strong>in</strong>zelnen vom Qual <strong>der</strong> Wahl entlasten wollen.<br />

4. Pluralität und Religion<br />

1. Es ist wahr, dass die Mo<strong>der</strong>nisierung den Pluralismus för<strong>der</strong>t. Wichtig ist aber zu merken,<br />

dass die Säkularisierungstheorie <strong>in</strong> <strong>der</strong> Annahme falsch lag, dass die<br />

Wahlentscheidungen grundsätzlich <strong>in</strong> die säkulare Richtung gehen würden.<br />

2. <strong>Die</strong> Pluralisierung –wie wir sie kirchlich verstehen- ist offen, <strong>der</strong> Pluralismus wirkt aber<br />

letztendlich geschlossen im verengten Raum e<strong>in</strong>er “<strong>in</strong> sich selbst existierenden und doch<br />

sehr anthropozentrischen (anthropomonistischen) Pneumatologie”. Der Mensch (und<br />

se<strong>in</strong>e Theologie) wirkt als e<strong>in</strong> Sprechen<strong>der</strong> über Götter ohne Gott.<br />

2<br />

3. <strong>Die</strong> Kirchen: ke<strong>in</strong>e religiösen Monopole<strong>in</strong>richtungen, son<strong>der</strong>n freiwillige<br />

Genossenschaften.<br />

4. <strong>Die</strong> Denom<strong>in</strong>ation wird also das K<strong>in</strong>d des Wettbewerbs unter pluralistischen Umständen.<br />

Und es ist e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d, das am Anfang gutwillig aussieht, aber mit <strong>der</strong> Zeit das eigene Profit<br />

für sich selbst for<strong>der</strong>t.<br />

5. Wichtig ist hier zu sagen, dass die Pluralität, me<strong>in</strong>er Me<strong>in</strong>ung nach, nach dem wahren<br />

göttlichen Logos sucht, <strong>der</strong> von Religionen auf den Religionsmärkten nicht zu verkaufen<br />

ist. Den bekommt man kostenlos und existenziell bedeutet es, e<strong>in</strong>en wahren<br />

ökumenischen Geist zu praktizieren.<br />

6. <strong>Die</strong> moralische Pluralisierung (<strong>der</strong> als allgeme<strong>in</strong> geltenden Menschenrechte) schaft heute<br />

grössere Herausfor<strong>der</strong>ungen als die religiöse Pluralisierung. Mehr noch: Zumidenst<br />

manche moralischen Urteile beruhen auf e<strong>in</strong>em Maß an Gewissheit, wie man sie <strong>in</strong><br />

D<strong>in</strong>gen <strong>der</strong> Religion nicht braucht. Das ist e<strong>in</strong>e Herausfor<strong>der</strong>ung für die heutige<br />

christliche Theologie, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e ehrliche Diskussion darüber e<strong>in</strong>zutreten und so klar<br />

auszusprechen, an welchen Gott sie eigentlich glaubt (Vgl. William J. TALBOTT, Which<br />

Rights Should be Universal?, Oxford University Press, Oxford 2005).

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