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Herzlich Willkommen<br />

SEO<br />

„Schema der emotionalen Entwicklung“<br />

St. Lukas-Klinik<br />

Liebenau<br />

Dipl. Psych.<br />

Christoph Sabellek<br />

Diplompsychologe<br />

Christoph Sabellek


Gliederung<br />

1. Grundlagen zum SEO<br />

2. Übersicht SEO und Anwendung (5 SEO-Ebene)<br />

3. Fallbeispiel und SEO Erstellung: Workshop<br />

4. Adaptives und maladaptives Verhalten<br />

(Fähigkeiten, Bedürfnisse, Problemverhalten)<br />

5. Milieutherapie<br />

Diplompsychologe<br />

Christoph Sabellek


SEO<br />

Schaal voor Emotionele Ontwikkeling<br />

Prof. Dr. Anton Došen (2010)<br />

Basiert auf mehreren<br />

entwicklungspsychologischen Theorien:<br />

Stern (1985)<br />

Erikson (1959)<br />

Piaget (1953)<br />

Luria (1973)<br />

Bowlby (1973)<br />

Mahler (1953)<br />

Diplompsychologe<br />

Christoph Sabellek


Die Bedeutung des emotionalen<br />

Entwicklungsniveaus<br />

• Bei Menschen <strong>mit</strong> IM ist nicht nur die kognitive und soziale, sondern<br />

auch die emotionale Entwicklung beeinträchtigt.<br />

• Die Emotionen sind ein eigenständiges neuronales System, das<br />

sich vermutlich relativ unabhängig von der Kognition entwickelt.<br />

• Auf jeder Ebene (SEO 1-5) der emotionalen Entwicklung finden sich<br />

verschiedene emotional Bedürfnisse und da<strong>mit</strong> verbunden<br />

unterschiedliche Verhaltensmuster.<br />

• Kenntnis des emotionalen Entwicklungsstandes kann hilfreich sein<br />

um die Erfahrungen, Motivationen und Verhaltensweisen eines<br />

Menschen zu verstehen und können eine wichtige Rolle bei der<br />

Diagnose und Behandlung spielen.<br />

Diplompsychologe<br />

Christoph Sabellek


Emotionale Entwicklung, soziale Entwicklung und<br />

Persönlichkeitsstrukturierung (Ich-Werdung)<br />

• Die emotionale Entwicklung ist gekennzeichnet durch altersgerechte<br />

Veränderungen, um eine optimale Anpassung an die Umwelt zu<br />

erreichen.<br />

• Die emotionale Entwicklung ist die Basis für die Ich-Werdung. Sie ist<br />

ein von der kognitiven Entwicklung angeregter Prozess und führt<br />

allmählich zu sozialer Interaktion und der Bildung sozialer<br />

Persönlichkeitsstrukturen (Ich-Strukturierung).<br />

• Die soziale Entwicklung umfasst die Aneignung unterschiedlicher<br />

Beziehungsfähigkeiten (z.B. Bindungsfähigkeit), interpersonelle<br />

Beziehungen, Umgang <strong>mit</strong> Gleichaltrigen/-rangigen, soziale<br />

Kompetenz (z.B. Autonomie) und soziales Verhalten.<br />

• Bei einer Diskrepanz zwischen der emotionaler und kognitiver<br />

Entwicklung besteht, ein erhöhtes Risiko für das Auftreten von<br />

Problemverhalten und psychischen Störungen<br />

Diplompsychologe<br />

Christoph Sabellek


Kenntnis des emotionalen Entwicklungsstandes<br />

ist wichtig um:<br />

• Die Persönlichkeitsstruktur zu erkennen<br />

• Die grundlegenden emotionalen Bedürfnisse und Antriebe<br />

zu erkennen<br />

• Die Prozesse, die zu einem bestimmten Verhalten führen,<br />

zu erklären und verstehen<br />

• Eine Diagnose zu stellen<br />

• Eine Behandlungsstrategie zu entwickeln<br />

Diplompsychologe<br />

Christoph Sabellek


Intelligenzminderung<br />

Körperlicher<br />

Befund<br />

Emotionaler<br />

Entwicklungsstand<br />

Verhaltensauffälligkeiten<br />

Diagnostik<br />

Psychiatrische<br />

Krankheiten<br />

Neurologische<br />

Erkrankungen<br />

Medikamente<br />

Wechsel- oder<br />

Nebenwirkungen<br />

Diplompsychologe<br />

Christoph Sabellek


Erweiterte Differentialdiagnostik und optimierte<br />

Behandlung durch SEO<br />

• SEO spezifische Verhaltensauffälligkeiten können in Abgrenzung zu einer<br />

psychischen Krankheit erkannt werden<br />

(z.B. „zwanghafte Stereotypien“ als maladaptivens Verhalten SEO 2 –<br />

„Zwänge“)<br />

• Bessere Erschließung des Zusammenhangs zwischen der<br />

Lebenssituation und der Entwicklung in einer psychischen Krankheit<br />

(z.B. Überforderung ganztags WfbM – „Depression“)<br />

• Bei manifester psychischer Krankheit: Identifikation potentiell<br />

psychotherapeutisch zugänglicher Bereiche<br />

(z.B. FÖW statt WfbM)<br />

• Potentielle Reduktion der Medikation<br />

Diplompsychologe<br />

Christoph Sabellek


Erweiterte Differentialdiagnostik und optimierte<br />

Behandlung durch SEO<br />

• Intuitiver Umgang vom Team wird objektivierbar<br />

• Wertschätzung und Bestätigung der Arbeit vom Pflegeteam<br />

(aber auch zusätzliche Arbeit bei der SEO Erstellung)<br />

(Anfangs 2-4 Stunden, aktuell 30 min)<br />

• Durch SEO findet ein Umdenken im Umgang <strong>mit</strong> dem Klientel statt<br />

(therapeutische Anpassung, anstatt Überforderung)<br />

• Der Klient wird im Team bedürfnisgerechter wahrgenommen<br />

(SEO-gerechter Umgang, Milieutherapie)<br />

Diplompsychologe<br />

Christoph Sabellek


Gliederung<br />

1. Grundlagen zum SEO<br />

2. Übersicht SEO und Anwendung (5 SEO-<br />

Ebene)<br />

3. Fallbeispiel und SEO Erstellung: Workshop<br />

4. Adaptives und maladaptives Verhalten<br />

(Fähigkeiten, Bedürfnisse, Problemverhalten)<br />

5. Milieutherapie<br />

Diplompsychologe<br />

Christoph Sabellek


Der emotionale Entwicklungsstand<br />

• Das emotionale Leistungsniveau von erwachsenen<br />

Menschen <strong>mit</strong> IM wird in 5 Ebenen unterteilt (0-12 J)<br />

• Diese Ebenen werden, äquivalent zur kindlichen<br />

Entwicklung, jeweils einem virtuellen Lebensalter<br />

zugeordnet<br />

• Jede Ebene besteht aus 10 Bereichen (Interviewleitfaden)<br />

• Jedes Lebensaltes und das da<strong>mit</strong> verbundene<br />

Leistungsspektrum ist gekennzeichnet durch bestimmte<br />

Fähigkeiten und Bedürfnissen.<br />

Diplompsychologe<br />

Christoph Sabellek


Übersicht der SEO Ebenen 1 - 5<br />

Adaptation<br />

(Symbiose/SEO 1)<br />

SEO Alter<br />

0-6 Monate<br />

Sozialisation<br />

(Bindung/SEO 2)<br />

SEO Alter<br />

6-18 Monate<br />

Individuation<br />

(Autonomie/SEO 3)<br />

SEO Alter<br />

1,5-3 Jahren<br />

• Regulierung der<br />

physiologischen Bedürfnisse<br />

• Sensorische Stimulation<br />

• Bindung über engen<br />

Körperkontakt<br />

• Umfassende pflegende<br />

Begleitung<br />

• Körperkontakt<br />

• Bindungsperson<br />

• Affektive Synchronisation<br />

• Regulierung von Erregung<br />

• Umgang <strong>mit</strong> Materialien<br />

• Bestätigung von Autonomie<br />

und sozialer Kompetenz<br />

• Belohnung sozialen<br />

Verhaltens<br />

• Zunehmende Distanz im<br />

Kontakt<br />

Schwerste gB<br />

Schwerste gB<br />

Schwere gB<br />

bis<br />

<strong>mit</strong>telgradige<br />

Diplompsychologe<br />

Christoph Sabellek


Übersicht der SEO Ebenen 1-5<br />

Identifikation<br />

(betreute Peer-<br />

Group/SEO 4)<br />

SEO Alter<br />

3-7 Jahre<br />

• Identifikation Person<br />

• Soziale Regeln<br />

• Lernen am Modell<br />

• Soziale Akzeptanz<br />

Mittelgradige<br />

gB<br />

Entwicklung von<br />

Realitätsbewusstsein<br />

(betreute<br />

Selbstständigkeit/SEO 5)<br />

SEO Alter<br />

7-12 Jahre<br />

• kompetitive ich<br />

• Ablösung von der<br />

Autoritätspersonen<br />

• Aufstellen neuer Regeln<br />

• Streben nach autonomer<br />

Lebensführung<br />

Leichte gB<br />

Diplompsychologe<br />

Christoph Sabellek


10 SEO Bereiche aus dem Interviewleitfaden<br />

1. Umgang <strong>mit</strong> dem eigenen Körper<br />

2. Umgang <strong>mit</strong> anderen Personen / Umgang <strong>mit</strong> Bezugspersonen<br />

3. Selbst- Fremd- Differenzierung / Interaktion<br />

4. Objektpermanenz / Umgang <strong>mit</strong> Veränderungen im Umfeld<br />

5. Ängste<br />

6. Umgang <strong>mit</strong> Gleichaltrigen / Umgang <strong>mit</strong> Peers<br />

7. Umgang <strong>mit</strong> Dingen<br />

8. Kommunikation<br />

9. Affektdifferenzierung<br />

10. Aggressionsregulation<br />

Diplompsychologe<br />

Christoph Sabellek


SEO St. Lukas-Klinik Version 3<br />

SEO klinisches Interview zur Erfassung des emotionalen Befundes<br />

Ebenen Thema Bereich 1: Umgang <strong>mit</strong> dem eigenen Körper<br />

Verhalten/Eigenschaften/Fähigkeiten<br />

SEO1 Symbiose 1 Reagiert <strong>mit</strong> Anspannung/Erregung auf Empfindungen des eigenen Körpers /Umgebungsreizen<br />

0-6 Der eigene Körper wird 2 Wiederholte Exposition vertrauter Klänge, Gesichter, Gerüche oder Geschmäcker führt zu Beruhigung<br />

Monate entdeckt, verarbeitet 3 Beruhigt/ entspannt sich bei Körperkontakt (z. B. Berührungen, Streicheln, Massagen, …)<br />

Reize<br />

4 Ungerichtetes Entdecken des eigenen Körpers durch Greifen, Fühlen, (am Daumen) Saugen<br />

zu<br />

SEO 2 Bindung 1 Setzt gezielt den Körper zur Exploration ein <strong>mit</strong> Nehmen von Dingen, Anfassen und Hantieren<br />

6 - 18 Die Umgebung wird durch 2 Der gesamte Körper wird als Kommunikations<strong>mit</strong>tel benutzt, kaum gerichtete Gestik<br />

Monate den eigenen Körper 3 Der Mund ist für die Entdeckung wichtig (z. B. Essen, Dinge in den Mund stecken, am Daumen saugen)<br />

entdeckt<br />

4 Schmiert <strong>mit</strong> Fäkalien<br />

SEO 3 Autonomie 1 Macht zielgerichtet/ operativ Gebrauch von der Umgebung um den eigenen Willen durchzusetzen<br />

1,5-3 zielorientierte<br />

2 Gesten werden gezielt als Kommunikations<strong>mit</strong>tel benutzt<br />

Jahre Beschäftigung <strong>mit</strong> der 3 Nicht in der Lage die Kleidung sauber zu halten, Nach dem Essen unsauber<br />

Umgebung<br />

4 Es ist kein Schamgefühl zu erkennen<br />

SEO 4 Betreute Peer Group 1 Komunikation <strong>mit</strong> gezieltem Einsatz von definierten Gesten<br />

3-7 Identifikation über und 2 Tendenz zur geschmacklichen und situationsgerechten Auswahl der Kleidung<br />

Jahre <strong>mit</strong> Körper<br />

3 Beherrscht ausreichende die Körperpflege<br />

4 Schamgefühl und Geschlechtsidentität entstehen (z.B. Toilettentür geschlossen, duschen alleine)<br />

SEO 5 Betreute Selbständigkeit 1 Will die körperliche Leistungskraft unter Beweis stellen und sich so in der Gruppe behaupten<br />

7-12 realistische Einschätzung 2 Kennt Schamgefühl in Bezug auf die Sexualität<br />

Jahre eigenen Körpers<br />

3 Stabile Orientierung in Bekleidung und Outfit<br />

4 Steht <strong>mit</strong> körperlichen Fähigkeiten und Aussehen in sicherem Umfeldbezug<br />

Diplompsychologe<br />

Christoph Sabellek


Schwierigkeiten <strong>mit</strong> dem Original SEO<br />

• Teilweise sehr auf Kinder bezogenen Sprachführung<br />

Bereich 2/ Ebene 3 „Läuft weg und will von anderen auf<br />

den Arm genommen werden“<br />

Bereich 4/ Ebene 2 „Kann Verstecken spielen“<br />

Bereich 7/2 „Beschäftigt sich <strong>mit</strong> Sand und/oder Wasser“<br />

• Etwas umständliche Anwendung von<br />

SEO Schema (5 Ebenen) und Interviewleitfaden (10 Bereiche)<br />

• Kein klinisch validierter Test, d.h.<br />

- Trennschärfe der Ebenen nicht sicher<br />

- Trennschärfe der Bereiche nicht sicher<br />

Diplompsychologe<br />

Christoph Sabellek


SEO-Auswertung<br />

B 1 B 2 B 3 B 4 B 5 B 6 B 7 B 8 B 9 B 10<br />

1. eigener Körper<br />

2. Bezugspersonen<br />

3. Interaktion<br />

4. Objektpermanenz<br />

5. Angstregulation<br />

6. Peers<br />

7. Umgang <strong>mit</strong> Dinge<br />

8. Kommunikation<br />

9. Affektdifferenzierung.<br />

10. Aggressionsregulation<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

Betreute<br />

Selbständigkeit<br />

Betreute Peer Group<br />

Autonomie<br />

Bindung<br />

Symbiose<br />

Dipl. Psych. Chr. Sabellek


Gliederung<br />

1. Grundlagen zum SEO<br />

2. Übersicht SEO und Anwendung (5 SEO-Ebene)<br />

3. Fallbeispiel und SEO Erstellung: Workshop<br />

4. Adaptives und maladaptives Verhalten<br />

(Fähigkeiten, Bedürfnisse,<br />

Problemverhalten)<br />

5. Milieutherapie<br />

Diplompsychologe<br />

Christoph Sabellek


Durchschn. emotionale Fähigkeiten<br />

Adaptives Verhalten<br />

• erreicht persönliche Autonomie (<strong>mit</strong> Übergangsobjekt)<br />

emotionales<br />

Entwicklungsalter:<br />

1,5 – 3 Jahre<br />

• individualisierte Bindung ist noch notwendig<br />

• Grenzen können (durch „provokatives“ Verhalten) gegen<br />

Bezugspersonen getestet werden<br />

• Erstes Erlernen sozialen Verhaltens (Anpassen von<br />

Interaktionsmustern)<br />

• beginnende Entwicklung einer motivationalen Ebene<br />

• noch keine Übernahme von sozialen Regeln und Normen<br />

• Kaum Empathie, keine moralische Entwicklung<br />

Diplompsychologe<br />

Christoph Sabellek


Durchschnittliche basale, emotionale<br />

Bedürfnisse<br />

• Übergangsobjekt<br />

• zunehmende Distanz im Kontakt (Streben nach Autonomie)<br />

emotionales<br />

Entwicklungsalter:<br />

1,5 – 3 Jahre<br />

• Streben nach vollständiger Befriedigung individueller<br />

Grundbedürfnisse ("ich will", heißt nicht ich kann)<br />

• Grenzen und Bindung zur Bezugsperson testen (oppositionelles<br />

Verhalten) - Fähigkeiten erproben<br />

• individuelle Begleitung/Bindung in allen Sozialräumen<br />

• aktives Bedürfnis nach Belohnung<br />

• Erfolgserlebnis: Anerkennung der eigenen Fähigkeiten durch<br />

Bezugspersonen (nicht durch die Peers)<br />

Diplompsychologe<br />

Christoph Sabellek


Beispiele für Problemverhalten<br />

Maladaptives Verhalten<br />

• Aggressionen/ Verzweiflung bei Grenzsetzung<br />

emotionales<br />

Entwicklungsalter:<br />

1,5 – 3 Jahre<br />

• Egozentrisch und dissozial anmutendes Verhalten (z.B. spontanes,<br />

scheinbar grundloses Schlagen von Peers)<br />

• Ständige, übertriebene („provokative“) Suche nach Aufmerksamkeit der BZ<br />

(nicht der Peers). Nicht allein sein können, aber maximal egozentrisch<br />

• Einengung im Denken und Größenideen bis hin zu<br />

wahnhaftem/psychotischem Charakter<br />

• Durch innere Daueranspannung unruhig, hyperaktiv, chaotisch,<br />

• Neigung zu Somatisierung<br />

Diplompsychologe<br />

Christoph Sabellek


Gliederung<br />

1. Grundlagen zum SEO<br />

2. Übersicht SEO und Anwendung (5 SEO-Ebene)<br />

3. Fallbeispiel und SEO Erstellung: Workshop<br />

4. Adaptives und maladaptives Verhalten<br />

(Fähigkeiten, Bedürfnisse, Problemverhalten)<br />

5. Milieutherapie<br />

Diplompsychologe<br />

Christoph Sabellek


Milieutherapie<br />

• Bindungsstruktur<br />

• Belastungsstruktur<br />

• Verhaltenstraining<br />

• Vermeiden von<br />

Diplompsychologe<br />

Christoph Sabellek


Vorschläge zur milieutherapeutischen<br />

Struktur:<br />

Bindungsstruktur<br />

• Der Kontakt steht im Spannungsfeld von Autonomie und<br />

Bindungsbedürfnis an die Bezugsperson<br />

emotionales<br />

Entwicklungsalter:<br />

1,5 – 3 Jahre<br />

• Im Rahmen des dominierenden Autonomiebedürfnisses sollte <strong>mit</strong> dem<br />

Kontaktangebot nicht nachgelaufen werden - der Patient muss es<br />

selbst einfordern<br />

• Kontaktbereitschaft: für den Fall steigender innerer Anspannung oder<br />

einer Krise zur Vermeidung des Eintretens von<br />

Erregungsdurchbrüchen. (Einstellung der Bezugsperson: „Ich bin da“)<br />

• Kontakteinheit: die Frequenz, Dauer und die Form müssen den<br />

individuellen Bedürfnissen der Betroffenen entsprechen<br />

Diplompsychologe<br />

Christoph Sabellek


Bindungs- „Brücke“<br />

Tragfähigkeit<br />

Form<br />

Dauer<br />

Frequenz<br />

• Frequenz: Anzahl der Kontakte pro Schicht?<br />

• Dauer: Zeit pro Kontakteinheit?<br />

• Form: Wie muss der Kontakt gestaltet werden?<br />

Diplompsychologe<br />

Christoph Sabellek


Bindung eine wesentlicher<br />

Schritt zum aktiven<br />

Milieumanagement!<br />

Diplompsychologe<br />

Christoph Sabellek


Milieutherapeutische Struktur<br />

Belastungsstruktur:<br />

• Hygiene: dieser Bereich muss begleitet werden, dabei sollte das<br />

Gefühl der autonomen Bewältigung gegeben werden, gleichzeitig sollte<br />

die Bereitschaft bestehen jederzeit stützend einzugreifen.<br />

• Umgang <strong>mit</strong> und Gestaltung der Einrichtung: keine unkontrollierte<br />

Zugänglichkeit zu Konsumartikeln und technisch- gefährlichen<br />

Einrichtungsgegenständen (z.B. Kühlschrank, elektrische Geräte)<br />

• Im Milieu sollte dem Patient ein eigener Platz/eine soziale Nische<br />

eingeräumt werden. (Bspw. Nahrungsaufnahme in Einzelsituation ohne<br />

direkten Bezug zum Erzieher)<br />

• Der Kontakt zu Peers sollte immer begleitet und kontrolliert werden<br />

• die Kommunikationsstrukturen konkret, sachbezogen in kurzen Sätzen<br />

ohne moralisierende oder abstrahierende Elemente.<br />

• Förderbereich ist geeigneter als WfbM wegen der Möglichkeit<br />

inter<strong>mit</strong>tierender Bindungsangebote<br />

Diplompsychologe<br />

Christoph Sabellek


Milieutherapeutische Struktur:<br />

Verhaltenstraining:<br />

• Umgang <strong>mit</strong> negativem, provokantem Verhalten<br />

- individuelle Emotionen abfragen (Einsatz Übergangsobjekt)<br />

- Kontaktaufnahme und in bereits bekannte soziale Nische schicken<br />

- Spiegeln des unerwünschten Verhaltens durch die Bezugsperson<br />

• Umgang <strong>mit</strong> umfeldschädigenden, aggressiven Verhalten:<br />

- Herausnahme der Betroffenen aus der Situation<br />

- Zimmerpause<br />

- Time out<br />

• Vorbildfunktion für den Klienten darstellen (Lernen am Model)<br />

• Zeitnahe Verstärkung erwünschten Verhaltens<br />

• Kognitives Verhaltenstraining (z.B. einfache Tokenpläne)<br />

• Fehler machen ermöglichen, im Rahmen von ungefährlichem Verhalten.<br />

Diplompsychologe<br />

Christoph Sabellek


Milieutherapeutische Struktur<br />

Verzicht auf / Vermeidung von<br />

• Moralisierung<br />

emotionales<br />

Entwicklungsalter:<br />

1,5 – 3 Jahre<br />

• zu lange Kontaktabbrüche (Erfahrungen liegen bei max. 30 min z.B.<br />

Time-out, Zimmerpause)<br />

• negative Emotion bei Bezugspersonen bei Aufnahme der Bindung<br />

• zu kompliziertes/ komplexes Regelwerk<br />

• Entzug vom Übergangsobjekt<br />

• zu langfristig angelegtes Verhaltenstraining (Kontingenz)<br />

• zu wenig Kontrolle und Struktur<br />

Diplompsychologe<br />

Christoph Sabellek


Herzlichen Dank für Ihre<br />

Aufmerksamkeit!<br />

Download<br />

http://seo-gb.net<br />

Diplompsychologe<br />

Christoph Sabellek

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