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Festivalzeitung als PDF - Filmfestival der Menschenrechte

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We Are Family!<br />

Zu Ehren <strong>der</strong> Menschenrechtspreisträgerin <strong>der</strong> Stadt Nürnberg 2013, Kasha Jacqueline<br />

Nabagesera, präsentiert NIHRFF eine Son<strong>der</strong>reihe mit Filmen zu LGBT*-Rechten<br />

weltweit.<br />

In ihrer Heimat Uganda kämpft Kasha Nabagesera mutig für LGBT-Rechte. Medien,<br />

Politik und Kirchen betreiben dort eine regelrechte Hetzjagd auf Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> LGBT-<br />

Community; ein Gesetzesentwurf, <strong>der</strong> Homosexualität mit dem Tode bestrafen könnte,<br />

wird zurzeit im ugandischen Parlament diskutiert. In diesem Umfeld offen lesbisch zu<br />

God Loves Uganda<br />

USA 2013, 83 min, engl.-swahili OmU, Regie: Roger Ross Williams<br />

God Loves Uganda untersucht die Rolle <strong>der</strong> US-amerikanischen evangelikalen<br />

Bewegung in Uganda, wo Missionare aus den USA gefährlichen religiösen Fanatismus<br />

propagieren. Der Film folgt ihren Führern in Amerika und Uganda sowie<br />

Politikern und Missionar_innen, wie sie in radikaler Offenheit versuchen, Ugan<strong>der</strong>_innen<br />

zum fundamentalistischen Christentum zu bekehren, indem sie vor<br />

allem einen Kreuzzug gegen Homosexualität führen.<br />

Unter diesem Einfluss gewinnt ein Gesetzesentwurf breite Unterstützung, dessen Umsetzung<br />

Homosexualität mit dem Tode bestrafen würde. Dies führt zu immer größeren<br />

Spannungen in Uganda und schafft eine Atmosphäre mör<strong>der</strong>ischen Hasses gegen<br />

leben und öffentlich gegen jegliche Form von Diskriminierung und Verfolgung einzutreten,<br />

verdient große Bewun<strong>der</strong>ung.<br />

In Anwesenheit von Kasha Nabagesera und den Regisseuren Roger Ross Williams und<br />

Sridhar Rangayan weitet die NIHRFF-Son<strong>der</strong>reihe den Blick auch auf die Lebenswirklichkeit<br />

von LGBT in an<strong>der</strong>en Län<strong>der</strong>n und Kontinenten – mal nachdenklich, mal lustig,<br />

mal dramatisch und manchmal provokant.<br />

*LGBT steht für Lesbian, Gay, Bisexual, Transgen<strong>der</strong>, <strong>als</strong>o Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgen<strong>der</strong><br />

Lesben, Schwule und Transgen<strong>der</strong> im Land. Der Film zeigt ugandische Minister und USamerikanische<br />

Evangelikale zwischen Glauben und Gier, Ekstase und Egoismus, die einer<br />

‚Theologie‘ Vorschub leisten, die Uganda <strong>als</strong> Testfall und <strong>als</strong> ultimatives Schlachtfeld<br />

im Kampf um Millionen, wenn nicht gar Milliarden von Seelen sieht.<br />

Donnerstag, 03.10., 19.00 Uhr, Festsaal,<br />

in Anwesenheit von Roger Ross Williams und <strong>der</strong><br />

Menschenrechtspreisträgerin Kasha Nabagesera<br />

Samstag, 05.10., 15.00 Uhr, KommKino<br />

Breaking Free<br />

Indien 2013, 90 min, OmeU, Regie: Sridhar Rangayan<br />

# uganda<br />

# religiöser fanatismus<br />

# verfolgung<br />

Der preisgekrönte Regisseur Sridhar Rangayan stellt exklusiv seinen neuesten<br />

Film Breaking Free vor, <strong>der</strong> sich mit dem erfolgreichen Kampf indischer LGBT-<br />

Aktivist _innen gegen die drakonische Anti-Homosexualitäts-Gesetzgebung im<br />

indischen Strafrecht befasst. LGBT-Kurzfilme aus dem südostasiatischen Raum<br />

runden das Programm ab.<br />

Über Jahrzehnte wurden v.a. schwule Männer in Indien unter dem berüchtigten Paragraph<br />

377 kriminalisiert, gefoltert und erpresst. Mehr <strong>als</strong> zehn Jahre dauerte <strong>der</strong><br />

Kampf gegen dieses Gesetz, das noch aus <strong>der</strong> britischen Kolonialzeit stammt. In<br />

BREAKING FREE berichten Aktivist_innen von den Auswirkungen des Gesetzes auf ihren<br />

Alltag und von ihrem mutigen Kampf dagegen, <strong>der</strong> schließlich 2009 von Erfolg gekrönt<br />

wurde. Sridhar Rangayan ist nicht nur Regisseur, son<strong>der</strong>n auch <strong>der</strong> Grün<strong>der</strong> des<br />

ersten LGBT Filmfestiv<strong>als</strong> in Indien, des Kashish Mumbai International Queer Film Festival.<br />

Eine kleine Auswahl aus <strong>der</strong> regionalen Sektion des Festiv<strong>als</strong> wird das Programm<br />

beschließen.<br />

Sonntag, 06.10., 17.00 Uhr, KommKino,<br />

in Anwesenheit von Sridhar Rangayan<br />

# justiz # Indien<br />

# protest<br />

LGBT-KurzfilMprogramm<br />

Kiss Me Softly<br />

Kus me zachtjes, Belgien 2012, 16 min, fläm. OmeU, Regie: Anthony Schatteman, mit: Marijke Pinoy, Marc Van Eeghem<br />

Jasper ist 17 und lebt in einem kleinen grauen Kaff; sein Vater verdingt sich <strong>als</strong> Schlagersänger<br />

– um ihn dreht sich das Familienleben. Wie soll sich inmitten dieses spießigen<br />

Miefs ein schwuler Junge normal entwickeln und wie mit dem homophoben Vater<br />

fertig werden? Anthony Schattemanns sympathischer Kurzspielfilm präsentiert eine<br />

ganz eigene Lösung …<br />

Freitag, 04.10., 22.00 Uhr, KommKino<br />

2 in 1<br />

2 V 1, Russland 2010, 27 min, russ. OmeU, Regie: Svetlana Sigalaeva<br />

In kaum einem europäischen Land ist Homophobie so salonfähig wie in Russland. Seit<br />

Juni 2013 gelten landesweit Gesetze, die sog. „Homosexuellen-Propaganda“ verbieten.<br />

Homophobe Gewalt ist an <strong>der</strong> Tagesordnung.<br />

Der Dokumentarfilm 2 IN 1 ist die Porträtskizze eines jungen Mannes, <strong>der</strong> seine Arbeit<br />

bei <strong>der</strong> Polizei liebt. Und Männer. Hin- und hergerissen zwischen Pflicht und Verlangen<br />

erzählt er von seinen Ängsten, seinen Sehnsüchten und was es bedeutet, homosexuell<br />

in einem durchweg patriarchalen und homophoben Umfeld zu sein.<br />

Freitag, 04.10., 22.00 Uhr, KommKino<br />

Two Girls Against the<br />

Rain<br />

Bopha Pitorng Chhomnas Tekpleang, Kambodscha 2012, 11 min, kambod. OmeU, Regie: Sao Sopheak<br />

Ein bezaubern<strong>der</strong>, Mut machen<strong>der</strong> und berühren<strong>der</strong> Film über ein lesbisches Paar in<br />

Kambodscha. Die beiden Frauen kennen und lieben sich seit <strong>der</strong> Zeit <strong>der</strong> Roten Khmer.<br />

Ihre tiefe Verbundenheit und Kraft hat alle Wi<strong>der</strong>stände, auch die ihrer Familien, überwunden.<br />

Freitag, 04.10., 22.00 Uhr, KommKino<br />

Undress Me<br />

Ta av mig, Schweden 2013, 15 min, schwed. OmeU, Regie: Victor Lindgren, mit: Jana Bringlöv Ekspong, Björn Elgerd<br />

Mikaela hat sich einer Geschlechtsanpassung unterzogen und ist endlich auch körperlich<br />

eine Frau. In einer Bar lernt sie einen jungen Mann kennen – gemeinsam gehen<br />

sie zu ihr nach Hause. Der Neugier des jungen Mannes stellt Mikaela ihre eigenen<br />

Wünsche entgegen – das Spiel beginnt …<br />

Undress Me gewann den Teddy Short Film Award <strong>der</strong> diesjährigen Berlinale. Hauptdarstellerin<br />

Jana Bringlöv Ekspong schrieb auch das Drehbuch.<br />

Freitag, 04.10., 22.00 Uhr, KommKino<br />

We Are Family!<br />

# Schwul # lesbisch<br />

# preisgekrönt<br />

# Transgen<strong>der</strong><br />

My Child<br />

Benim Cocugum, Türkei 2013, 82 min, türk. OmeU, Regie: Can Candan, Ayşe Çetinbaş<br />

Was, wenn Dein Kind plötzlich vor Dir steht und Dir eröffnet, dass es lesbisch,<br />

schwul, bisexuell o<strong>der</strong> transgen<strong>der</strong> ist? Im Erziehungsratgeber steht jedenfalls<br />

nichts darüber und auch <strong>der</strong> Allgemeinarzt kann nicht helfen – schließlich sei<br />

das Kind nicht krank. In <strong>der</strong> Türkei hat sich eine Gruppe Eltern <strong>der</strong> Herausfor<strong>der</strong>ung<br />

angenommen und kämpft gemeinsam mit ihren Kin<strong>der</strong>n gegen Verfolgung<br />

und Unverständnis.<br />

Anrührend und mit viel Humor erzählen die Eltern von ihren anfänglichen Ängsten, ihrer<br />

Hilflosigkeit und Unsicherheit und davon, wie sie sich <strong>als</strong> Eltern neu erfunden haben.<br />

Organisiert haben sie sich in LISTAG, einer Aktivisten-Gruppe für Eltern von LGBT.<br />

Einmal in <strong>der</strong> Woche trifft man sich miteinan<strong>der</strong>, einmal im Monat klären sie an<strong>der</strong>e<br />

Eltern auf und einmal im Jahr marschieren sie gemeinsam mit ihren geliebten Kin<strong>der</strong>n<br />

bei <strong>der</strong> Pride Parade durch Istanbul.<br />

Dienstag, 08.10., 19.15 Uhr, KommKino<br />

# Homophobie # Türkei<br />

# Wi<strong>der</strong>stand<br />

# Familie<br />

Facing Mirrors<br />

Aynehaye Rooberoo, Iran 2011, 102 min, pers. OmU, Regie: Negar Azarbayjani, mit: Shayesteh Irani, Qazal Shakeri<br />

Iran. Eine Landstraße irgendwo in <strong>der</strong> Provinz Teheran. Während einer Taxifahrt<br />

treffen sie aufeinan<strong>der</strong>: Adineh, die transgen<strong>der</strong> ist und sich selbst Edi nennt,<br />

und Rana, streng gläubige Muslima, die ihren Sohn alleine erzieht, da ihr Mann<br />

eine Gefängnisstrafe absitzt.<br />

Edi soll mit seinem Cousin verheiratet werden und wartet ungeduldig auf die Ausstellung<br />

seines Passes, um unbemerkt ausreisen zu können. Auf <strong>der</strong> Flucht vor seiner<br />

wohlhabenden Familie begegnet er Rana. Diese fährt heimlich Taxi, um die Schulden<br />

ihres Mannes zu begleichen und nimmt Edi mit. Während ihrer Tour, die eher einem<br />

Road Trip gleicht <strong>als</strong> einer gewöhnlichen Taxifahrt, freunden die beiden sich trotz großer<br />

Gegensätzlichkeit langsam an …<br />

Edis Reise ins Ungewisse, die im letzten Moment vor <strong>der</strong> Zwangsheirat gelingt, bringt<br />

ihn schließlich nach Nürnberg.<br />

Hier endet auch Nezar Azarbayjanis mutiges Spielfilmdebüt, das die Unvereinbarkeit<br />

zwischen islamischer Kultur und Transgen<strong>der</strong> offen thematisiert. FACING MIRRORS<br />

schafft es vom ersten Moment an zu fesseln und nähert sich mit grandiosen Schauspieler_innen<br />

einem sensiblen Thema.<br />

Donnerstag, 03.10., 16.30 Uhr, Festsaal,<br />

in Anwesenheit <strong>der</strong> Produzentin Fereshteh Taerpour<br />

# IRAN # TRANSGENDER<br />

# RELIGION # Frauen<br />

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