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ohne Sendungs- besprechungen - Flimmo

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4 flimmo 1/14 5<br />

(K)EIN FALL<br />

FÜR KINDER?<br />

KRIMIS IM TV<br />

Von Morden im Norden (Das Erste) über CSI<br />

(SAT.1) bis zu Alarm für Cobra 11 (RTL): Krimis<br />

sind in Deutschland nach wie vor der Renner.<br />

Egal ob am Vorabend, zur Primetime oder spät in<br />

der Nacht: Irgendwo flimmert garantiert eine Kriminalgeschichte<br />

über den Bildschirm. Für viele<br />

Erwachsene gehört der Krimi zum Fernsehen<br />

wie die Butter aufs Brot. Aber auch Krimis und<br />

Detektivgeschichten für Kinder haben Hochkonjunktur:<br />

Klassiker wie Die drei ??? sind seit Jahrzehnten<br />

beliebt, als Bücher, Hörspiele und Filme.<br />

Im Fernsehen gehen zum Beispiel Die Pfefferkörner<br />

(KiKA) auf Spurensuche, die Fälle der Fünf<br />

Freunde (SuperRTL) wurden in den letzten Jahren<br />

mehrmals neu verfilmt und D.I.E. – Detektive im<br />

Einsatz (SuperRTL) zeigen, wie Ermittlungsarbeit<br />

in der Nachbarschaft funktioniert.<br />

Für Eltern stellt sich die Frage, was von diesen<br />

Sendungen zu halten ist. Welche Krimikost ist für<br />

Kinder überhaupt geeignet: Ist der sonntägliche<br />

Tatort (Das Erste) als Familienritual für ältere Kinder<br />

okay? Ab welchem Alter können die Mädchen<br />

und Jungen Kinderkrimis gucken? Was fasziniert<br />

Kinder überhaupt an spannenden Detektivgeschichten?<br />

Und wann schlägt der angenehme<br />

Nervenkitzel in Angst und Verunsicherung um?<br />

1<br />

FLIMMO hat 69 Kinder im Alter zwischen 7 und 13 Jahren<br />

zum Thema Krimis befragt.<br />

Bild: SuperRTL<br />

Bild: SuperRTL<br />

KRIMIS FÜR KINDER –<br />

NERVENKITZEL INKLUSIVE<br />

Kinderkrimis sind bei …<br />

… Mädchen und Jungen gleichermaßen beliebt 1 .<br />

Ein Grund dafür ist, dass in Sendungen wie Die<br />

Pfefferkörner, Fünf Freunde, TKKG oder Ein Fall<br />

für B.A.R.Z. (KiKA) Kinder und Jugendliche auf<br />

Verbrecherjagd gehen. Die Vorstellung, selbst<br />

knifflige Fälle zu lösen, schlauer zu sein als die<br />

Erwachsenen und sich in Gefahrensituationen zu<br />

bewähren, ist für Kinder äußerst verlockend. Die<br />

Mädchen und Jungen vor dem Bildschirm können<br />

mit den jungen Ermittlern nach Herzenslust<br />

mitfiebern. Für die achtjährige Marie sind Kinder<br />

aus ganz praktischen Gründen besser für die Verbrecherjagd<br />

geeignet, weil »die auch noch jünger<br />

sind, die können vielleicht schneller rennen«.<br />

Bild: KIKA<br />

Bild: RTL<br />

WAS MACHT EINEN KINDERKRIMI AUS?<br />

Bild: Das Erste<br />

Besonders gut gefällt den jungen Krimifans der<br />

Zusammenhalt unter den Protagonisten. Der elfjährige<br />

Robin ist begeistert, dass die Fünf Freunde<br />

»keinen im Stich lassen, wenn einer in Gefahr ist«.<br />

Kinder wünschen sich ebenso gute Freunde, auf<br />

die immer Verlass ist. Für die achtjährige Nadine<br />

ist es außerdem wichtig, dass Die Vorstadtkrokodile<br />

oder Die drei ??? »jetzt nicht so gruselig sind<br />

wie manche Krimis«. Statt Mord und Totschlag<br />

stehen vermisste Personen, Diebstahl, mysteriöse<br />

Orte oder geheimnisvolle Ereignisse auf dem<br />

Programm. Entscheidend ist, dass Kinderkrimis<br />

<strong>ohne</strong> Bilder von Mordopfern und drastischer Gewaltdarstellung<br />

auskommen und auch die Spannungskurve<br />

moderat ausfällt. Wird es den Mädchen<br />

und Jungen dann doch einmal zu spannend,<br />

greifen sie auf Vermeidungsstrategien zurück. Wie<br />

die neunjährige Lena: »Ich stecke dann meistens<br />

meinen Kopf in die Decke, damit ich nichts mehr<br />

sehe und halt mir die Ohren zu.«<br />

ERNSTE KOST BEI KRIMI.DE<br />

Speziell für ältere Kinder ab etwa elf Jahren und<br />

Jugendliche ist die Sendung Krimi.de (KiKA) gedacht.<br />

Die 13-jährige Hannah findet, »es ist nicht<br />

was für ganz Kleine, aber auch nicht gleich für<br />

Erwachsene, mit Mördern und so«. Bei Krimi.de<br />

werden gesellschaftliche Problemlagen aufgegriffen,<br />

die auch Kinder betreffen können: Mobbing,<br />

Armut, Gewalt in der Familie. Keine leichte<br />

Kost, die gerade sensibleren Kindern sehr nahe<br />

gehen kann. Um die Verarbeitung der zum Teil<br />

bedrückenden Themen zu unterstützen, werden<br />

die Sendungen von Diskussionen im Programm<br />

begleitet. Außerdem können Kinder vor dem<br />

Bildschirm ihre Fragen, Ängste und Gedanken<br />

in Form von E-Mails oder Briefen an den Sender<br />

loswerden. Positiv festzuhalten ist, dass die<br />

Sendung auf Schwarz-Weiß-Malerei verzichtet.<br />

Stattdessen werden die Perspektiven von Opfern<br />

und Tätern einbezogen und gesellschaftliche Zusammenhänge<br />

gezeigt. Im Einzelfall müssen Eltern<br />

selbst entscheiden, ob die eigenen Kinder<br />

den Fällen von Krimi.de schon gewachsen sind.<br />

Die Entscheidung ist nicht einfach, da die Folgen<br />

sehr unterschiedlich sind und je nach Thema<br />

Kindern mehr oder weniger zusetzen können. Im<br />

Zweifel empfiehlt es sich, die Sendung gemeinsam<br />

anzuschauen.<br />

D.I.E – DETEKTIVE IM EINSATZ<br />

Bei jüngeren Kindern, die selbst gerne Detektiv<br />

spielen, sind D.I.E – Detektive im Einsatz besonders<br />

beliebt. Hier können Mädchen und Jungen<br />

vor dem Bildschirm gleichaltrigen Hobby-Ermittlern<br />

über die Schultern schauen. Es geht um<br />

verschwundene Gegenstände und andere Rätsel<br />

des Alltags. Mit einfachen Mitteln und reichlich<br />

Fantasie werden Indizien zusammengetragen<br />

und Schlüsse gezogen. Im Gegensatz zu<br />

fiktionalen Geschichten geht es weniger darum,<br />

Spannung zu erzeugen, sondern eher um Ideen<br />

und Anregungen zum selbst Ausprobieren. Für<br />

den achtjährigen Nico ist die Sendung ebenso<br />

spannend wie aufschlussreich, »weil die so Sachen<br />

benutzen, die cool sind. Einmal haben die<br />

so Strichlinien gemacht, wie groß das ist. Und<br />

wer genauso groß ist, konnte dann rausgefunden<br />

werden, richtig schnell sogar«.

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