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Juli-August - Internationaler Bodensee-Club eV

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Theo Glinz: „Selbstbildnis mit Modell und drei Malerkollegen“, 1913, Öl auf Leinwand, 90x114 cm | © Kunstmuseum Thurgau<br />

Diese Geschichte hat etwas zu tun mit der landwirtschaftlichen<br />

Prägung des Kantons. Im Blickpunkt der Politik<br />

standen lange Zeit die Belange dieses Erwerbszweigs.<br />

Kunst und Kultur führten eher ein Schattendasein, bis im<br />

Jahr 1934 nach Gründung der Thurgauischen Kunstgesellschaft<br />

das Thema langsam ins Bewusstsein rückte.<br />

Es fiel auf, dass der Kanton einer der wenigen in der<br />

Schweiz war, der kein eigenes Kunstmuseum unterhielt.<br />

Das Manko wurde gar als Schande empfunden, gegen<br />

die man nun vorgehen wollte. Und da ein Museum<br />

schließlich Inhalte benötigt entschied die Regierung, dass<br />

fortan Kunst gekauft werden sollte, und dies vorrangig<br />

von heimischen Künstlern. So ganz auf Anhieb gelang<br />

dies jedoch nicht. Ausgerechnet das erste Werk war ein<br />

Landschaftsbild aus dem Tessin von einem dortigen Maler.<br />

Vielleicht, so vermutet Markus Landert, Direktor und Kurator<br />

der beiden Museen in Ittingen, kaufte man damals<br />

zunächst nach dem eigenen Geschmack, auch um die<br />

Amtsstuben auszuschmücken, um zu repräsentieren und<br />

darüber hinaus um die Not der Künstler zu lindern, die<br />

Probleme hatten ihre Arbeiten am freien Markt zu verkaufen.<br />

In einem Reglement aus den 50-er Jahren wurde<br />

dann festgeschrieben, dass Werke von thurgauer Künstlern<br />

zu kaufen seien, dass es hier um die thurgauische<br />

Kunst gehe, die anhand möglichst repräsentativer Beispiele<br />

künftig gesammelt werden sollte. Dieser Erlass<br />

markiert eigentlich den Beginn der Sammlung, den Zeitpunkt,<br />

als man begann, sich im politischen Raum mit<br />

diesem Thema zu beschäftigen.<br />

Und auch sie hat ihre Geschichte, der rote Faden zieht<br />

sich von der reichen Historie der Kartause über die des<br />

Kunstmuseums Thurgau hin zur ihr, der heutigen Sammlung.<br />

In einem Büchlein steht eine hübsche Geschichte<br />

geschrieben, von der nicht bekannt ist ob sie stimmt oder<br />

nicht. Aber, so meint Landert, wenn sie nicht stimmt ist<br />

sie gut erfunden. Sie beleuchtet ein wenig die Wertigkeit,<br />

die der Kunst in jener Zeit von der Öffentlichkeit zugeschrieben<br />

wurde. 1941 kaufte der Kanton für 250 Franken<br />

ein Bild von Adolf Dietrich (1877 bis 1957), der in der An-<br />

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