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1 Univ.- Prof. Dr. Alfred Schirlbauer Spiel–Lernen-Arbeit ...

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Gleichwertigkeit hin. Der Erzieher hat aber Verantwortung für die Kinder. Die Kinder<br />

haben keine solche für die Erzieher. Ich erinnere an die etwas harsche Formulierung<br />

bei Hegel, wenn er sagt: „Durch das Lernen tritt an die Stelle des Wähnens die<br />

Wahrheit, das Wissen…“. Bei Rousseau heißt es: „Was der Mensch kann, ist ihm<br />

von Erwachsenen gegeben worden.“<br />

Anders – so meine ich – sind Erziehung, Unterricht und spielendes Lernen gar nicht<br />

möglich. Damit will ich betonen, dass die Erzieher- und Lehrerfunktion ohne das<br />

Moment der „Überlegenheit“ gar nicht möglich ist. (Allerdings: Wenn ein Kind vif ist,<br />

kann es auch vom dümmsten Lehrer lernen.)<br />

Die allseits geübte Rede vom Kind als Partner in der Erziehung ist ziemlich<br />

hanebüchen. Meine Kinder sind nicht meine Partner, meine Studenten auch nicht.<br />

Meine Kinder in der ersten Klasse Grundschule schon gar nicht. Sie bedürfen meiner<br />

Fürsorge, sie bedürfen meiner Einsichten, sie bedürfen meiner wohlwollenden<br />

Lenkung und Führung. „Partner“ sind sie nicht. Der Konstruktivismus der Lerntheorie<br />

ist eine Art Flucht vor der Wirklichkeit, die Partnerrhetorik ist eine Flucht aus der<br />

Verantwortung. Ich kann mir zwar – wohlwollend – vorstellen, was man mit diesen<br />

Ausdrücken Positives sagen wollte. Irreführend bleiben sie gleichwohl.

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