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TSV aktuell Nr. 14 2013/14

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So mußte für uns ebenfalls ein Standard her halten. „Seppos“ langer Ball klatschte gegen die<br />

Latte und „Marta“ drückte den Abpraller schulmäßig aus der Drehung über die Linie. Beim<br />

Ausgleich war ziemlich exakt die Hälfte der ersten Hälfte abgespult. Meine Mannschaft agierte<br />

weiterhin mit ansehnlichen Spiel nach vorne und stand jetzt auch in der Defensive sicher. Einen<br />

zählbaren Erfolg schafften wir jedoch nicht mehr. Für die zweite Halbzeit nahmen wir uns eigentlich<br />

nochmal vor, verstärkt über die anfällige Innenverteidigung der Heimelf Torsituationen<br />

zu generieren. Unerklärlicherweise ließen wir jedoch sowohl unsere Vorsätze, wie auch die gute<br />

erste Halbzeit in der Kabine. Wir bekamen vom Anpfiff weg überhaupt keinen Zugriff mehr auf<br />

den Ball. Jeglicher Versuch des Zusammenspiels scheiterte bereits im Ansatz. Ich kann mich<br />

überhaupt nicht erinnern, daß wir nochmal einen Ball über zwei, drei Stationen zusammenbrachten.<br />

Die Spieleröffnung fand nicht mehr statt und irgendwann, hatte man den Eindruck,<br />

meine Spieler wollen das auch gar nicht mehr probieren. In Halbzeit ein kreierten wir aus den<br />

eroberten Bällen stets gute Aktionen – jetzt wurden alle gewonnen Bälle einfach wild nach vorne<br />

gedroschen. Auch wenn ich diese Art des Fußballs überhaupt nicht mag, kann sowas ja gegen<br />

eine unsichere Innenverteidigung ein probates Mittel sein. Nur dann muß ich im Sturmzentrum<br />

auf jeden Ball voll drauf gehen, meinen Körper bringen und die Abwehrspieler schließlich<br />

zu Fehlern zwingen. Wenn ich dann aber nur noch auf den 2.Ball spekuliere und die Abwehrspieler<br />

die langen Bälle in Ruhe annehmen bzw. genauso wieder retounieren lasse, kommt das<br />

raus, was wir sehen mußten: „Fußball hoch und weit“. Solche Spieler finden dann häufig einen<br />

Sieger durch eine Standardsituation oder durch eine überragende Einzelaktion. Am letzten<br />

Sonntag trat zweites ein. Den Unterschied machten am Ende des Tages die Schlüsselspieler<br />

der Heimelf. In der 60. Minute verlor „Charly“ einen lapidaren Zweikampf vor der Abwehr, reklamierte<br />

und blieb stehen – Andy Brendler nutzte die Chance und spielte einen überragenden<br />

vertikalen Ball auf Sebastian Nunn, der sich auf rechts durchsetzte und mit viel Übersicht an<br />

vier meiner verdutzten Abwehrspieler vorbei passte und am zweiten Pfosten stand ein ebenfalls<br />

völlig überraschten Spiesheimer Spieler, der aus 3 Metern ins leere Tor eindrückte. Es blieben<br />

noch 30 Minuten und wir hofften, daß unser Team sich auch vom erneuten Rückstand nicht beeindrucken<br />

lassen würde und nochmal zurück kommt. An diesem Tag hatten wir aber nicht<br />

mehr das Zeug dazu. Eine einzige Torchance ergab sich nochmal aus einem Standard – das<br />

war`s. Insgesamt wäre das ein Unentschieden-Spiel gewesen…wäre, war es aber nicht und<br />

somit ist die Richtung für die Restrunde vorgegeben. Wir sind mitten drin in der Verlosung. Wie<br />

man immer so schön sagt – das Potenzial ist da, es muß einfach der Knoten platzen – Bullshit!<br />

Fakt ist, daß in dieser Bezirksliga kein Knoten von allein platzt und schon gar keine Punkte im<br />

Geschenkkarton geliefert werden. Es gibt Teams, da benötigen wir einen Geschenkkarton, um<br />

überhaupt auf den Radar zu kommen. Es gibt aber auch Teams, wenn wir uns da nicht in jeglicher<br />

Hinsicht steigern und Qualität liefern, fährt der Zug ohne uns ab. Das nächste Derby steht<br />

an und wird für beide Teams schon ein bißchen die Fahrtspur in die Zukunft vorgeben.<br />

Klaus Keller

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