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TRÄUME WAGEN 50 Jahre Mustang 50 Jahre Mustang (Vorschau)

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Fahrzeug ist unsere Kompetenz als<br />

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Müglitztalstraße 10 –12 · 01773 Altenberg OT Bärenstein · Telefon +49 (0) 3<strong>50</strong>54 / 22 3-59<br />

Telefax +49 (0) 3<strong>50</strong>54 / 28 308 · www.V8WERK.de


<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Mustang</strong><br />

iri<br />

Liebe Autosiasten,<br />

<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Mustang</strong>; das feiern alle auf ihre Art. Ford selbst kommt mit einer<br />

Neuauflage des Pony Cars, die <strong>TRÄUME</strong> <strong>WAGEN</strong> bringt ein ganzes Sonderheft<br />

mit allen Beiträgen zu dem legendären Muscle Car aus den letzten zehn<br />

<strong>Jahre</strong>n. Und zwar ganz zeitgemäß, rein digital als E-Paper.<br />

Über kein Auto hat die <strong>TRÄUME</strong> <strong>WAGEN</strong> als das Drivestyle-Magazin so kontinuierlich<br />

berichtet, kaum ein anderes Thema ist von uns derart gründlich<br />

beleuchtet worden wie das Phänomen <strong>Mustang</strong> – ein Auto, das zur Ikone<br />

des American Way of Drive geworden ist: hemdsärmelig, kraftvoll, bodenständig.<br />

Unser 1973er Mach 1 Verlagspony und sein 40 <strong>Jahre</strong> jüngeres 5.0<br />

Pendant machten gewaltig Eindruck auf mehr als 30 Events im ganzen Land:<br />

Die Wildpferde als ultimatives Zeichen unserer Leidenschaft.<br />

Vom Stand weg war dem <strong>Mustang</strong> ein phänomenaler Erfolg beschieden, allein<br />

von der bis 1966 produzierten ersten Modellgeneration konnte Ford<br />

mehr als eine Million Einheiten an den Mann bringen. Bis zur ersten deutlichen<br />

Zäsur in der <strong>Mustang</strong>-Geschichte, die das Erscheinungsbild drastisch<br />

veränderte, liefen an die drei Millionen Ponys vom Band.<br />

Mitgestrickt an der Entstehung des Mythos haben nicht zuletzt unzählige<br />

Film-Produktionen. Vom Debüt im James Bond Goldfinger über Bullitt mit<br />

Steve McQueen am Steuer eines 1968er Fastback bis hin zum Science-Fiction<br />

Streifen Death Race mit einem von Jason Statham gesteuerten, ein wenig<br />

„modifizierten“ 2005er <strong>Mustang</strong> haben viele Blockbuster stets dafür gesorgt,<br />

dass die Ikone <strong>Mustang</strong> im Bewusstsein aller Autofans präsent bleibt.<br />

Und auch die viel beachtete Neuauflage des Klassikers beweist: Die Legende<br />

lebt; gegen den Mythos <strong>Mustang</strong> ist kein Kraut gewachsen. Warum auch?<br />

Ihr Marco Wendlandt<br />

und das gesamte <strong>TRÄUME</strong> <strong>WAGEN</strong>-Team<br />

IMPRESSUM<br />

Verlag<br />

DAZ VERLAGSGRUPPE GmbH & Co. KG<br />

Amsinckstr. 41, 20097 Hamburg<br />

Telefon +49 40 513255-0<br />

Telefax +49 40 513255-195<br />

Herausgeber<br />

(verantw. i. S. d. Presserechts)<br />

Marco Wendlandt<br />

Jörg Rauschenberger<br />

Chefredakteur<br />

Marco Wendlandt<br />

Stellv. Chefredakteur<br />

Roland Löwisch<br />

Assist. Chefredaktion<br />

Britta Winzer<br />

b.winzer@daz-verlag.de<br />

Leitung Produktion und Neue Medien<br />

Carsten Brüggemann<br />

c.brueggemann@daz-verlag.de<br />

Produktionsleitung<br />

Stefanie Fricke<br />

Titel Layout<br />

Martina Meyer<br />

Anzeigenleitung<br />

Kai Busse, k.busse@daz-verlag.de<br />

Telefon +49 40 513255-121<br />

Stellv. Anzeigenleitung<br />

Heidi Störtenbecker<br />

h.stoertenbecker@daz-verlag.de<br />

Telefon +49 40 513255-113<br />

Vertriebsleitung<br />

Simone Sukstorf<br />

s.sukstorf@daz-verlag.de<br />

Aboservice<br />

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Vervielfältigung nur mit ausdrücklicher Genehmigung<br />

des Herausgebers. Vom Verlag<br />

gestaltete Anzeigen dürfen nur mit schriftlicher<br />

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andere Publikationen verwendet werden.<br />

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eingesandte Beiträge, Fotos oder<br />

Zeichnungen übernimmt der Verlag keine<br />

Haftung.<br />

ISSN 1434-4084


<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Mustang</strong><br />

vereici<br />

8 Mehr als nur ein <strong>Mustang</strong><br />

1967er <strong>Mustang</strong> Fastlane<br />

14 Schlangen-Häutung<br />

2010er Shelby-<strong>Mustang</strong> GT <strong>50</strong>0<br />

18 Lust auf´ne Tour?<br />

1968er Jever-<strong>Mustang</strong> Fastback<br />

28 Finks feinster Fastback<br />

1967er <strong>Mustang</strong> Fastback<br />

38 Miet me at midnight<br />

1966er Hertz <strong>Mustang</strong> Shelby GT 3<strong>50</strong>-H Clone<br />

46 Wildpferde<br />

1973er <strong>Mustang</strong> Mach 1 und 2013er <strong>Mustang</strong> 5.0<br />

54 My little Pony<br />

John Ments 1967er <strong>Mustang</strong><br />

60 Wer ist hier der Boss?<br />

1969er <strong>Mustang</strong> Mach 1<br />

66 Von der Leine gelassen<br />

1969er <strong>Mustang</strong> Fastback RTR-X<br />

74 Ponypower<br />

Kaufberatung <strong>Mustang</strong> 1. Generation<br />

84 Möge der Mach mit Dir sein<br />

1973er <strong>Mustang</strong> Mach 1<br />

94 Salima und Jonny<br />

1967er <strong>Mustang</strong> Convertible<br />

100 The black Pearl<br />

2007er <strong>Mustang</strong> GT<br />

104 Horse Power<br />

1967er <strong>Mustang</strong> Coupé GT 3<strong>50</strong> H-Style<br />

112 Shelbys Erbe<br />

2008er <strong>Mustang</strong> Shelby GT <strong>50</strong>0<br />

116 Ein Pony wird zum wilden Hengst<br />

1968er <strong>Mustang</strong><br />

124 Eleanor auf deutsch<br />

2006er <strong>Mustang</strong> GT 5<strong>50</strong><br />

130 This is my Baby<br />

1969er <strong>Mustang</strong> Shelby GT <strong>50</strong>0<br />

6


144<br />

14<br />

60<br />

100<br />

54<br />

66<br />

104 46<br />

18<br />

136 Heißes Blech<br />

1968er Fastback und 2011er GT Velocity Edition<br />

144 Hart oder Hertzlich<br />

2x 1966er <strong>Mustang</strong> Coupé<br />

152 Der Phoenix aus der Asche<br />

1969er <strong>Mustang</strong> Convertible<br />

158 Ein Stall wilder Pferde<br />

1967er <strong>Mustang</strong> Shelby 302 GT<br />

166 No chip on board<br />

1965er <strong>Mustang</strong> Hardtop Coupé<br />

174 Shelby light<br />

1968er <strong>Mustang</strong> GT California Special<br />

180 The sexiest ass ever<br />

1967er <strong>Mustang</strong> GTA Fastback<br />

186 Ein Pferd im besten Alter<br />

2015er <strong>Mustang</strong> Coupé und Cabrio<br />

Service<br />

163 Abo-Coupon<br />

191 Tanz ums Auto<br />

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7


MEHR ALS NUR<br />

Über die Geschichte des <strong>Mustang</strong>s wurde schon mehr<br />

geschrieben als über die Affären bestimmter<br />

Celebrities. Also lassen wir das einfach mal weg. Denn<br />

über diesen hier gibt es wirklich Anderes zu berichten<br />

8


EIN MUSTANG<br />

Text und Fotos: Frank Sander<br />

9


Fastlane – der Name ist<br />

bei Marcus Pfeil aus<br />

Ried in Österreich Programm.<br />

Nicht nur, dass Pfeil<br />

auf schnelle Autos steht – sein<br />

ganzes Leben spielt sich auf<br />

der Überholspur ab. Der gelernte<br />

Lackierer mauserte sich<br />

im Laufe der <strong>Jahre</strong> zu einem<br />

der besten Custompainter in<br />

Europa und hat neben unendlich<br />

vielen Bikes auch diversen<br />

anderen Dingen zu einem<br />

einzigartigen Aussehen verholfen.<br />

Die von ihm lackierten<br />

Bikes räumen schon seit<br />

<strong>Jahre</strong>n auf den Shows in der<br />

ganzen Welt die besten Preise<br />

ab. Sogar auf die SEMA<br />

wird Pfeil inzwischen eingeladen<br />

– und ist in den Kreis der<br />

Auserwählten aufgenommen<br />

worden.<br />

Ein <strong>Mustang</strong> war schon immer<br />

Pfeils Traum, der seine Alltagsgeschäfte<br />

in einem Audi<br />

RS 4 oder einem R8 erledigt.<br />

Entsprechend hoch war auch<br />

der Anspruch an seinen <strong>Mustang</strong>,<br />

den er nicht (wie man<br />

vermuten könnte) in perfektem<br />

Zustand kaufte. Nein, er<br />

fand sein Objekt der Begierde<br />

an der Westküste der USA<br />

gemeinsam mit dem US-Car-<br />

Spezialisten Rudy Kerschbauer,<br />

der sich später auch um die<br />

Technik des <strong>Mustang</strong>s kümmern<br />

sollte. Der Fastback war<br />

in einem recht guten Zustand,<br />

allerdings fehlten Motor und<br />

Getriebe. Die Innenausstattung<br />

war von der Sonne sowie<br />

von Nagetieren heimgesucht<br />

worden. Statt zu verzweifeln<br />

freute sich Pfeil darüber – genau<br />

so etwas hatte er gesucht.<br />

Denn der Antrieb sollte letztendlich<br />

standesgemäß sein,<br />

die Bremse sollte der eines<br />

modernen Autos entsprechen<br />

und den Innenraum wollte er<br />

auch neu gestalten. Es sollte<br />

schlicht ein Super-Musclecar<br />

„Made in Austria“ werden.<br />

Nachdem die Karosserie vom<br />

Rost befreit war, machte sich<br />

Pfeil mit Kerschbauer daran,<br />

alle Schweißnähte zu glätten<br />

und sämtliche Zierleisten,<br />

Sicken und die Regenrinnen<br />

zu entfernen. Die Türgriffe<br />

wurden versenkt, eine Hutze<br />

auf der Haube angefertigt und<br />

zudem wurden die seitlichen<br />

Luftschlitze zugeschweißt<br />

und gespachtelt, um die Karosserie<br />

vollständig zu glätten.<br />

Während der Karosseriearbeiten<br />

wurde vorsorglich etwas<br />

Platz geschaffen, um später<br />

die 18-Zoll-Räder unter<br />

die Karosserie zu bekommen.<br />

Zwischenzeitlich war man<br />

Aus jedem Blickwinkel ein Sahnestück – sauberer<br />

gehts nicht. Das gilt auch für den V8<br />

sich auch über die Motorisierung<br />

im Klaren, so dass der<br />

<strong>Mustang</strong> vor der Lackierung<br />

zu diversen Anpassungsarbeiten<br />

zu Kerschbauer kam, um<br />

den Lack später nicht zu be-<br />

10


schädigen. So passte ein Sattler<br />

das neue Armaturenbrett,<br />

die Sitze und die speziell angefertigten<br />

Türverkleidungen<br />

an, während sich die beiden<br />

Hauptprotagonisten um die<br />

versenkten Stoßstangenhalter,<br />

den Kühlergrill und die<br />

Motorhalterung kümmerten.<br />

Nach diversen Modifikationen,<br />

konnte Pfeil endlich seiner<br />

Fantasie freien Lauf lassen<br />

und sich seinem Spezialgebiet,<br />

dem Lack, widmen.<br />

Als Basis diente ein verfeinerter<br />

Lack, der eigentlich<br />

auf einer Dodge Viper GTS<br />

verwendet wird. Damit lackierte<br />

er die Karosserie und<br />

den Innenraum. Die Streifen<br />

wurden in aufwendiger<br />

Schleif- und Lackiertechnik<br />

aufgebracht und mit Linierungen<br />

und Schatten abgerundet.<br />

Im Anschluss erhielt<br />

der <strong>Mustang</strong> sechs Schichten<br />

Klarlack, die der Farbe eine<br />

unglaubliche Tiefe verleihen.<br />

Nun war die Basis geschaffen,<br />

so dass Kerschbauer die<br />

gemeinsam ausgesuchten und<br />

zum Teil neu angefertigten<br />

Teile montieren konnte.<br />

Als Antriebseinheit sollte ein<br />

getunter 351 cui (5.7<strong>50</strong> ccm)<br />

Ford-Cleveland-Motor dienen,<br />

der nun mit Edelbrock-<br />

Nockenwelle, Thunder-Vergaser<br />

und anderen guten<br />

Zutaten etwa 300 PS an das<br />

überholte Ford-FMX-Getriebe<br />

drückt. „Wer schnell<br />

fährt muss auch gut Bremsen“<br />

ist die Devise, was in diesem<br />

Fall vorn und hinten durch<br />

11


13-Zoll-Scheibenbremsen<br />

mit Vierkolben-Bremssätteln<br />

erledigt wird. Die überdimensionale<br />

Bremsanlage macht<br />

natürlich den Einsatz großer<br />

Felgen notwendig, was dem<br />

<strong>Mustang</strong> sehr gut steht – das<br />

passt zum Plan, das Auto auf<br />

keinen Fall originalgetreu zu<br />

restaurieren.<br />

Die 18-Zoll-Felgen mit<br />

275er-Bereifung hinten und<br />

225er-Schlappen vorn sind<br />

eine Einzelanfertigung von<br />

MÖZ Wheels aus den USA<br />

– ganz in Schwarz-Chrom gehalten.<br />

Letztendlich wurde auch<br />

noch das Fahrwerk entsprechend<br />

modifiziert. Alle beweglichen<br />

Teile sind bei dem<br />

Fastlane <strong>Mustang</strong> in Polyurethan-Buchsen<br />

gelagert, das<br />

Wildpferd steht auf Kayaba-<br />

Gasdruckstoßdämpfern. Pfeil<br />

passte schließlich eine spielfreie<br />

Unisteer-Zahnstangenlenkung<br />

an.<br />

Das Ergebnis ist nicht nur<br />

optisch ein Leckerbissen, wie<br />

die Probefahrt offenbart. Der<br />

<strong>Mustang</strong> liegt wie ein Brett auf<br />

der Straße, er läuft nicht wie<br />

üblich allen Spurrillen hinterher<br />

und beim Bremsverzögern<br />

zuverlässig. Besonders beeindruckend<br />

ist jedoch die Leistungsentfaltung<br />

des Motors,<br />

der in jedem Drehzahlbereich<br />

bereitwillig Gas annimmt,<br />

ohne sich zu verschlucken.<br />

Die Karosserie macht keine<br />

Anstalten, sich zu verwinden.<br />

Und dass man keine Klappergeräusche<br />

hört liegt nicht nur<br />

am guten Sound des Auspuffs,<br />

sondern daran, dass wirklich<br />

keine vorhanden sind.<br />

Klarer Fall: Bei diesem Projekt<br />

waren zwei echte Spezialisten<br />

am Werk. Das Ergebnis<br />

ist das erwünschte echte<br />

„Made in Austria Musclecar“.<br />

www.marcuspfeil.com<br />

www.asp-austria.at L<br />

12


Von 1967 ist fast nur noch das Design – der Rest wurde<br />

modernen Ansprüchen angepasst<br />

MUSTANG FASTLANE 1967<br />

Erstzulassung: 1967<br />

Kilometerleistung: 1.<strong>50</strong>0 km nach Neuaufbau<br />

Motor: 5.7<strong>50</strong> ccm V8 Cleveland<br />

Leistung : ca. 300 PS<br />

Höchstgeschwindigkeit: mehr als 200 km/h<br />

Kraftstoffart: Super<br />

Antrieb: Hinterrad<br />

Getriebe: Ford FMX Automatik<br />

Gewicht: 1.440 kg<br />

Länge: 4.620 mm<br />

Breite: 1.810 mm<br />

Vorderradaufhängung: Einzelradaufhängung<br />

Hinterradaufhängung: Starrachse<br />

Bereifung: 225/40 R18 vorn, 275/40 R18 hinten<br />

Sonderausstattung: Karosserie gecleant, Sportfahrwerk,<br />

Motortuning, Speziallack, B&M Shifter<br />

13


2010er Shelby-<strong>Mustang</strong><br />

GT <strong>50</strong>0 mit nunmehr 547 PS<br />

Schlangen-Häutung<br />

14


K<br />

eine Frage: es gibt<br />

sie – Autos, die so<br />

sinnfrei getunt<br />

wurden, dass man nach<br />

knapp zwei Sekunden die<br />

Schweißerbrille vor die Optik<br />

geklappt haben muss,<br />

um Hörsturz und eine Wurzelentzündung<br />

der Schneidezähne<br />

zu verhindern.<br />

Erstaunlich, mit welchem<br />

Selbstbewusstsein die Eigner<br />

dieser Quasimodos mit<br />

ihnen zur Esmeralda-Brautschau<br />

ausrücken. Wenn sich<br />

dann wider Erwarten doch<br />

keine rassige Zigeunerin becircen<br />

lässt, tut es auch eine<br />

Cindy aus Marzipan –<br />

Hauptsache Kinder, die<br />

schon früh das gleiche sichere<br />

Stilempfinden wie der<br />

Papa entwickeln.<br />

Keine Frage: es gibt sie –<br />

Autos, die so rattenscharf<br />

vom Band laufen, dass der<br />

Big Chili Cheese Burger in<br />

der Hand plötzlich wie Babybrei<br />

im Gläschen<br />

schmeckt.<br />

Einer dieser Kandidaten ist<br />

der Ford Shelby <strong>Mustang</strong><br />

GT <strong>50</strong>0 des Modelljahres<br />

2010.<br />

Ford's Special Vehicle Team<br />

(SVT) hat ein Feuerwerk an<br />

Sportlichkeit unter eine Karosserie<br />

gestopft, die sogar<br />

Mädels beim Schuhkauf –<br />

wenngleich nur kurz – aufblicken<br />

lässt. Ihre Kerle vor<br />

dem Laden aber kriegen den<br />

Mund nicht mehr zu.<br />

Nicht zu Unrecht, denn die<br />

technischen Daten halten,<br />

was die Optik verspricht.<br />

Ein per Roots-Kompressor<br />

aufgeladener V8 klimpert<br />

mit 32 Ventilen seine beeindruckende<br />

Melodie über ei-<br />

15


ner gähnenden Leere von 5,4<br />

Liter Hubraum. Der Motor<br />

basiert auf dem Aggregat der<br />

längst ausverkauften Ford<br />

GT 40-Hommage, dem Ford<br />

GT.<br />

Im Shelby <strong>Mustang</strong> leistet<br />

das Kraftwerk nach Feintuning-Maßnahmen<br />

nun 540<br />

Horse Power, entsprechend<br />

547 DIN-PS statt wie zuvor<br />

<strong>50</strong>0 Horse Power, entsprechend<br />

<strong>50</strong>7 DIN-PS. Bislang<br />

durfte nur der <strong>Mustang</strong><br />

GT<strong>50</strong>0 KR (“King of the<br />

Road”) mit einer Leistung<br />

von 540 Horse Power protzen.<br />

Auch das Drehmoment stieg<br />

dank dieser Maßnahmen an:<br />

692 Nm oder, für Freunde<br />

amerikanischer Maße, 510<br />

ft.-lb., sind eine klare<br />

Kampfansage an Kupplung<br />

und Getriebe, denn nicht jeder<br />

Reibbelag und jedes Räderwerk<br />

verdauen das klaglos.<br />

Die Doppelkupplung hat<br />

nun statt 215 mm einen<br />

Durchmesser von 2<strong>50</strong> mm,<br />

eingearbeitetes Kupfer und<br />

Fiberglas erhöhen die Standzeit<br />

der Beläge.<br />

Das handgeschaltete Sechsgang-Getriebe<br />

wurde in den<br />

Gängen 5 und 6 länger über-<br />

setzt (0,80 auf 0,74 beziehungsweise<br />

0,63 auf 0,<strong>50</strong>),<br />

um beim ruhigen Rollen auf<br />

dem Highway Sprit zu sparen.<br />

Für bessere Beschleunigung<br />

in den unteren Gängen<br />

wurde die Gesamtübersetzung<br />

kürzer gewählt: von<br />

3.31 auf 3.55 – keine Chance<br />

also, hier bei einem Ampelrennen<br />

zu verlieren, es<br />

sei denn, man startet bei<br />

Rot.<br />

Die Atemluft für den Motor<br />

soll so ungehindert wie<br />

möglich strömen, was eine<br />

geänderte Frontpartie mit<br />

riesiger unterer Grillfläche<br />

nach sich zog. Einen klassischen<br />

Luftfilter sucht wohl<br />

kaum jemand unter der akzentuierten<br />

Aluminium-Motorhaube<br />

– wie zu erwarten,<br />

setzten die SVT-Ingenieure<br />

hier auf konische Sportluftfilter.<br />

Der Sound soll dem<br />

Publikum am Straßenrand<br />

schon signalisieren, dass<br />

hier etwas ganz Besonderes<br />

heranrollt, andererseits soll<br />

der Sound aber nicht Musik<br />

und Gespräche im Innenraum<br />

flach trompeten. Die<br />

Ingenieure entschieden sich<br />

für einen patentierten<br />

Klang-Resonator zwischen<br />

Luftfilter und Drosselklappe,<br />

der beide Interessen<br />

unter einen Hut des<br />

Wohlklangs bringt.<br />

Luft transportiert nicht nur<br />

Klang, sie leistet auch<br />

Widerstand und sorgt für<br />

Auftrieb. Beides ist für einen<br />

Sportwagen kontraproduktiv,<br />

weshalb hoher aerodynamischer<br />

Aufwand getrieben<br />

wurde, um zwar viel<br />

Kühlluft in den Motorraum<br />

– und über die Motorhaube<br />

wieder hinaus – strömen zu<br />

lassen, ansonsten aber der<br />

Luft wenig Widerstand entgegenzusetzen<br />

und sie<br />

durch spezielle Formgebung<br />

zum Abtrieb zu überreden,<br />

was die Fahrstabilität bei<br />

hohem Tempo deutlich verbessert.<br />

Ein überarbeitetes Fahrwerk<br />

mit strafferer Abstimmung<br />

kennzeichnet den GT<strong>50</strong>0<br />

ebenso wie hochwertige Materialien<br />

im Innenraum: Leder,<br />

Alcantara, Aluminium –<br />

eben ein handgemachtes<br />

Supercar.<br />

Der Wagen hat einen V8-<br />

Motor, der aus 5,4 Litern <strong>50</strong>7<br />

PS (373 kW) generiert, eine<br />

manuelle Sechsgangschaltung,<br />

schwarze Lederpolster<br />

und ein schwarzes Dach. Der<br />

Blauton der Lackierung<br />

heisst Vista Blue CC.<br />

16


18<br />

Text: Helge Thomsen Fotos: Helge Thomsen, Karsten Brücher, Günther Schwering, Kris Karathomas


Lust auf ‘ne<br />

Tour?<br />

Für einen spontanen Road Trip benötigt man das<br />

richtige Fahrzeug, denn Freiheit und Abenteuer<br />

erlebt man nicht mit dem Leihwagen. Auch nicht<br />

mit Bus und Bahn. Wie wäre es mit einer herben<br />

Ikone amerikanischer Automobilkultur?<br />

Acht Zylinder. 220 Pferde. Baujahr 68.<br />

Ford <strong>Mustang</strong> Fastback.<br />

19


MM<br />

it dem <strong>Mustang</strong> gelang<br />

der Ford Motor<br />

Company nicht<br />

nur eins der erfolgreichsten<br />

Sportcoupés, sie erfand mit<br />

dem Pony-Car auch gleich<br />

eine neue Automobilklasse.<br />

Die erste Serie der 1964 vorgestellten<br />

Autos verkaufte<br />

sich dank einer geschickten<br />

Markteinführung besser als<br />

die vergleichbaren Model le der<br />

Dauerkonkurrenten Chevrolet<br />

und Chrysler. Der begeisterte<br />

Ford-Kunde konnte<br />

sich durch endlose Ausstattungs-<br />

und Zubehörlisten<br />

wühlen, um am Ende sein<br />

ganz persönliches Traumauto<br />

zu bekommen. Nur bei<br />

der Wahl der Motorisierung<br />

20


Bevor es auf Tour geht, muss der rote <strong>Mustang</strong><br />

teilrestauriert werden. Anschließend kümmert<br />

sich André von der Lackiererei Klamrowski<br />

persönlich um die neue Außenhaut in<br />

darkmoss green<br />

Wie neu: Steve McQueen Replica<br />

21


hörte der Traum auf, denn im<br />

Motorraum war einfach zu<br />

wenig Platz für einen Achtzylinder-Bigblock.<br />

Mit seinen<br />

knapp viereinhalb Metern<br />

Länge war er sogar kleiner<br />

als ein Mercedes 220b. Das<br />

änderte sich mit der zweiten<br />

Serie, die 1967 vorgestellt<br />

wurde. Die erfolgreichen Formen<br />

der ersten Generation<br />

wurden übernommen, etwas<br />

größer dimensioniert und die<br />

Ausstattungsliste um große<br />

Motoren wie den Siebenliter-Cobra-Jet<br />

erweitert. Der<br />

<strong>Mustang</strong> war aus der Pubertät<br />

herausgewachsen und zu einem<br />

reinrassigen Rennpferd<br />

geworden. Ex-Rennfahrer<br />

Carroll Shelby belieferte die<br />

PS-hungrige Zielgruppe mit<br />

übermotorisierten Sondermodellen<br />

und auch Mister<br />

Cool, der Schauspieler und<br />

Abenteurer Steve McQueen,<br />

bevorzugte einen <strong>Mustang</strong><br />

Fastback für seine Verfolgungsjagden<br />

und Spritztouren<br />

über die Highways.<br />

Genuss und Individualität gehören<br />

auch in der Marketingabteilung<br />

eines Friesischen<br />

Brauhauses ganz oben auf die<br />

Liste. Für eine richtige Männertour<br />

musste also ein herber<br />

<strong>Mustang</strong> her. Brand Manager<br />

Christian van Freeden, Fahrer<br />

eines 72er Volvo P1800<br />

und somit genau der richtige<br />

Mann am Lenkrad, kümmerte<br />

sich um die Realisierung. Ein<br />

<strong>Mustang</strong> Fastback, Baujahr<br />

1968, in „darkmoos green“.<br />

Acht Wochen Zeit, dann sollte<br />

er auf Handelstour. Bei diesem<br />

straffen Zeitplan winkten<br />

22


Zurück in der Grünen Hölle. Der Zusammenbau nach der Lackierung<br />

folgt einer genauen To-do-Liste. Unterboden, Motor und Fahrwerk<br />

werden mit Neuteilen und speziellen Custom Parts veredelt,<br />

die verstärkten vorderen Schraubenfedern und die neuen hinteren<br />

Blattfedern gold eloxiert<br />

Werkstatt-Hangar statt Ponyhof<br />

23


viele Werkstätten dankend<br />

ab. Mit Motoraver Engineering<br />

Inc. und den Hamburger<br />

<strong>Mustang</strong> Spezialisten von<br />

Hangar-6 wurde das Projekt<br />

schließlich als realisierbar eingestuft,<br />

durchgeplant und ein<br />

entsprechendes Basisfahrzeug<br />

gesucht. Gar nicht so einfach,<br />

denn wer einen 68er Fastback<br />

besitzt, gibt ihn ungern wieder<br />

her. Fündig wurde man<br />

schließlich in der Nähe von<br />

Hamburg. Ein spätes 67er-<br />

Modell in Knallrot wechselte<br />

für eine akzeptable Summe<br />

den Besitzer, wurde umgehend<br />

in den Hangar der <strong>Mustang</strong>-Schmiede<br />

überführt und<br />

sofort zerlegt. Unter der dicken<br />

glänzenden Lackschicht<br />

kamen frühere Blechschäden<br />

und unprofessionelle Spachtelarbeiten<br />

zum Vorschein,<br />

auch technisch war der <strong>Mustang</strong><br />

nach 43 <strong>Jahre</strong>n nicht<br />

mehr frisch. Ein Schlachtauto<br />

spendete diverse Blech- und<br />

Fahrwerksteile, bevor die<br />

teilrestaurierte Karosse zum<br />

Lackierer transportiert werden<br />

konnte. Nach mehreren<br />

Tagen intensiver Vorarbeiten<br />

rollte der Wagen in frischem<br />

originalen „darkmoss<br />

green“, der dem Jever-Grün<br />

täuschend ähnelt, aus der Lackierkabine<br />

– der Zusammenbau<br />

konnte endlich beginnen.<br />

Christian van Freeden<br />

stimmte die insgesamt acht<br />

Mitarbeiter mit ausreichend<br />

Treibstoff auf den Geschmack<br />

von Jever ein. Inhaber Karsten<br />

Brücher von Hangar-6 färbte<br />

aus lauter Verbundenheit seinen<br />

Besprechungsraum grün,<br />

Erster Ausritt ins<br />

Hamburger Neuland<br />

in dem anschließend zusätzliche<br />

Details festgelegt wurden,<br />

um aus dem <strong>Mustang</strong> ein<br />

individuelles Einzelstück zu<br />

zaubern. Jever Schriftzüge an<br />

Heck und Kotflügeln, goldene<br />

Fahrwerksfedern, Torque<br />

Trust Felgen mit Jever-Nabendeckeln<br />

und ein Kühlschrank<br />

für die Rücksitzbank,<br />

der eine Flasche Jever Fun für<br />

24


Spezialanfertigungen für den Fastback Special:<br />

Jever Wheel Spinners, Tankdeckel im<br />

Kronkorken-Design und der Extra Kühlschrank<br />

für die durstigen Passagiere<br />

25


den Fahrer, zwei Biergläser<br />

und zwei Flaschen Pilsener<br />

kühlen soll. Täglich kamen<br />

Neuteile und Sonderanfertigungen<br />

von diversen Zulieferern<br />

an und wurden sofort<br />

montiert. Die gute Laune<br />

löste sich bei der ersten Probefahrt<br />

kurz vor der geplanten<br />

Auslieferung kurz in Zigarettenrauch<br />

auf, denn das reanimierte<br />

Rennferd benahm sich<br />

äußerst bockig. Feintuning<br />

am Motor und Nachbesserungen<br />

an der Bremsanlage<br />

waren nötig. In einer letzten<br />

Nachtschicht wurde der <strong>Mustang</strong><br />

repariert, noch einmal<br />

komplett durchgeprüft und<br />

auf Hochglanz poliert, bevor<br />

er pünktlich und im exklusiven<br />

Jever-Design aus dem<br />

Hangar rollte.<br />

L<br />

FAKTEN<br />

Typ:<br />

Ford <strong>Mustang</strong> Fastback<br />

Baujahr: 1967 (Modell 1968)<br />

Farbe:<br />

darkmoos green<br />

Motor:<br />

4,7 Liter / 289 cui<br />

Getriebe:<br />

C4 Automatik<br />

Leistung:<br />

220 HP<br />

Länge, Breite, Höhe: 4.663 / 1.801 / 1.311 mm<br />

Leergewicht:<br />

1.168 kg<br />

Stückzahl:<br />

113.000 (1967-1968 Fastback)<br />

26


AUTOS, VON DENEN SIE <strong>TRÄUME</strong>N.<br />

SERVICE, DEN SIE VERDIENEN.<br />

„WER AUFHÖRT BESSER ZU WERDEN,<br />

HAT AUFGEHÖRT GUT ZU SEIN.“<br />

Das Unternehmen<br />

Wir haben unser Unternehmen 2007 gegründet, weil wir daran geglaubt haben, dass es an der Zeit war, viele Dinge<br />

in der Autobranche zu verbessern. Im Rückblick auf unsere unglaubliche Entwicklung finden wir die Bestätigung<br />

dafür und danken unseren Kunden für das einzigartige Verhältnis, das uns immer wieder neue Energie gibt, uns<br />

weiter zu verbessern.<br />

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Kunden die bestmögliche Servicequalität zu liefern.<br />

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VERTRAUEN SIE DARAUF.“<br />

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und Veredelung · Folierung, Sattlerarbeiten, Innenraumveredelung · Gewährleistung und Garantie · Service,<br />

Ersatzteile, Zubehör und Einbau · Finanzierung und Leasing · Vermittlung von Kfz-Versicherung zum Sondertarif<br />

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T + 49 89 3<strong>50</strong>9 66 880<br />

F +49 89 3<strong>50</strong>9 66 888<br />

sales@automagnus.de<br />

www.automagnus.de<br />

www.facebook.com/automagnus


FINKS FEINSTER<br />

Der wohl edelste neu aufgebaute <strong>Mustang</strong> in Deutschland<br />

kommt aus Bremen: Udo Fink hat für einen Kunden einen<br />

67er Fastback mit den allerbesten Renn-Utensilien ausgestattet.<br />

Wert des Luxus-Racers: rund 200.000 Euro<br />

S<br />

olche Kunden wünscht man<br />

sich. Kommen in die Werkstatt,<br />

sagen klipp und klar,<br />

was sie wollen und was sie nicht<br />

wollen, lassen aber eine Menge<br />

Spielraum und haben genug Geld,<br />

um das auch zu bezahlen. Einzige<br />

Bedingung: Alles vom Feinsten –<br />

Geld spielt keine Rolle.<br />

Gibt’s nicht? Gibt’s doch. Udo Fink<br />

ist das passiert. Fink ist Chef von<br />

Bremen<br />

Fotos von Zeiten des Aufbaues: Fink baut den<br />

Ur-<strong>Mustang</strong> völlig auseinander und fügt Stück für<br />

Stück zusammen - bis hin zu den extra<br />

hergestellten Instrumenten<br />

28


FASTBACK<br />

Text: Roland Löwisch<br />

Fotos: Andreas Aepler,<br />

Kai Busse, Peter Leuten<br />

29


489 gemessene PS sollen den <strong>Mustang</strong><br />

angemessen vorantreiben. Auch unter der Haube<br />

wurden nur Teile aus dem obersten Regal verbaut<br />

– alleine die Ansaugbrücke kostete 9.000 Euro<br />

Fink Fahrzeugtechnik, und als solcher<br />

bekannt für seine Spezialanfertigungen<br />

(siehe De Tomaso<br />

Pantera, <strong>TRÄUME</strong> <strong>WAGEN</strong> Heft<br />

6/12). Das hat sich auch in der<br />

Harley-Gemeinde herumgesprochen,<br />

denn Fink hat einst auch<br />

Renn-Harleys betreut. Der neue<br />

Kunde, bislang Sammler von Custom-Harleys,<br />

wollte nun auch ein<br />

Auto haben – „und er hat durch<br />

seine edlen Bikes einen sehr hohen<br />

Anspruch,“ sagt Fink. Der<br />

Auftrag an Fink: Finde einen amerikanischen<br />

Klassiker, räume ihn<br />

restlos aus und bestücke ihn dann<br />

mit den allerbesten und aktuell<br />

benutzten Race-Parts. Mache ihn<br />

schließlich straßenzulassungstauglich,<br />

weil das Auto auf der<br />

Nordschleife zu den öffentlichen<br />

Zeiten seine Runden drehen soll.<br />

Der Deal begann vor mehreren<br />

<strong>Jahre</strong>n. Fink forschte im Internet<br />

nach passenden Autos, schlug<br />

dem Kunden unter anderem Camaro<br />

und <strong>Mustang</strong> vor, bei letzterem<br />

fi ng jener Feuer. Kurz danach<br />

wurde Fink in Holland fündig: Ein<br />

67er Fastback, aus Arizona importiert,<br />

erwies sich als ideale Basis<br />

– fast rostfrei und völlig unverbastelt.<br />

„Den haben wir bei uns<br />

komplett gestrippt,“ erinnert sich<br />

Fink, „ein Karosseriebauer musste<br />

nur ein paar Stellen an Türen<br />

und Kofferraumdeckel schweißen.“<br />

Entsprechend den Vorgaben, nur<br />

High-End-Produkte einzubauen,<br />

ging die Karosserie zur Spezialfi r-<br />

ma Wiechers-Sport, die einen Käfi<br />

g anpasste. Weil der Einbau<br />

dann doch ein paar Dellen hinterließ,<br />

wanderte das Blechkleid<br />

dann wieder zum Karosseriespezialisten.<br />

Inzwischen kümmerte sich Fink<br />

um den Motor. Der alte fl og raus,<br />

und Fink besorgte einen Ford-Racing-V8<br />

mit 6.4 Litern Hubraum<br />

und bestückte ihn mit einem Hestec-Motormanagement.<br />

Aus Zeitgründen<br />

wurde kein vollkommen<br />

neuer Motor aufgebaut, sondern<br />

die Rennmaschine verfeinert. Unter<br />

anderem mit dem teuersten<br />

30


FERTIG FÜR<br />

DIE NORDSCHLEIFE<br />

Ein Bild von einem <strong>Mustang</strong>: Die Farbe<br />

(bereits fertig gelackt) ist für Beobachter zunächst<br />

gewöhnungsbedürftig, aber auf den zweiten Blick<br />

überaus passend<br />

31


Der Platz für den Piloten ähnelt eher dem in einem<br />

Flieger als in einem Auto. Man spürt: Der Besitzer<br />

hat vor, auch noch stärkere Konkurrenten auf der<br />

Rennstrecke zu überholen<br />

Einzelteil des gesamten Autos, der<br />

Ansaugbrücke. Die wurde extra in<br />

Australien gefertigt: „Hier ist jedes<br />

bewegliche Teil nun kugelgelagert.<br />

Man braucht keine Einstellmöglichkeiten<br />

mehr. Das Ding ist<br />

ein Traum.“ Der alleine gut 9.000<br />

Euro kostet. Das Ergebnis: 489<br />

gemessene PS.<br />

Und so fand auch im Rest des Autos<br />

nur das Beste vom Besten<br />

namhafter Hersteller Einzug: Die<br />

Racing-Bremse von Brembo mit<br />

sechs Kolben und 355er-Scheiben<br />

vorne, hinten vier Kolben und<br />

345er-Scheiben. „Die Sattelhalter<br />

sind extra gefräst, das war alles<br />

ein Riesenaufwand,“ erinnert sich<br />

Fink. Das Getriebe stammt von<br />

Tremec und bietet fünf handgeschaltete<br />

Gänge, die Waagebalken-Pedaleinheit<br />

kommt von AP,<br />

die Centerforce-Kupplung wird<br />

hydraulisch betätigt. Der Tank<br />

fasst 100 Liter und kommt von<br />

ATL, die Flowmaster-Drei-Zoll-<br />

Auspuffanlage ist keramisch beschichtet.<br />

Die Felgen stammen<br />

von Ford (FR <strong>50</strong>0 18 Zoll) und<br />

wurden bestückt mit Toyo T1R-<br />

Reifen. Die Zahnstangenlenkung<br />

ist mit verstellbarer Servopumpe<br />

ausgerüstet. Die Kontrolle hat der<br />

Besitzer über ein OMP-Lenkrad.<br />

Selbstverständlich wurde alles<br />

nach dem Einbau auf den Fahrer<br />

justiert.<br />

Nur die Abstimmung des Total-<br />

Control-Fahrwerks überlässt er<br />

Spezialisten am Ring, denn es ist<br />

in jede Richtung einstellbar. „Ich<br />

habe mich vorher lange informiert,<br />

ob nicht ein Push-Rod-System<br />

oder ähnliches besser wäre, aber<br />

alle haben gesagt: Bloß nicht. So<br />

arbeitet nun hinten eine klassische<br />

Starrachse mit viel Federweg,<br />

weil der Ritt auf der Nordschleife<br />

eher einer Rallye als der<br />

Fahrt auf einer typischen Rundstrecke<br />

ähnelt.“<br />

Besonders freut sich Fink über die<br />

Arbeit des Lackierers. Der hat den<br />

Sicherheit über alles: Ein fetter Käfig soll die Folgen<br />

eigener Fehler oder der anderer Autofahrer<br />

minimieren, ebenso die Mehrpunktgurte<br />

32


PLATZ<br />

FÜR<br />

SPEED<br />

Obwohl der <strong>Mustang</strong> wie ein reiner Rennwagen<br />

aussieht, ist das Auto voll straßenzulassungsfähig.<br />

Nur das Ein- und Aussteigen zum Brötchenholen<br />

ist etwas mühsamer als bei seinen zivileren Pedants<br />

33


SO ETWAS<br />

GIBT‘S NUR EIN MAL<br />

Voll ausgeformte Konturen dank Super-Politur,<br />

und trotzdem so pur wie sonst kein <strong>Mustang</strong>:<br />

Die Fink-Kreation ist ein absolutes Einzelstück<br />

34


ganzen Wagen mit Hand geschliffen<br />

– „da kommen die Konturen<br />

viel besser heraus, als wenn das<br />

mit einer Maschine gemacht worden<br />

wäre,“ weiß Fink. Der Auftraggeber<br />

schwärmt für die 67er-<br />

M u s t a n g - O r i g i n a l f a r b e<br />

„Wimbledon-Weiß“ – allerdings<br />

sehr mutig in matt. Die Folge: „Jeder,<br />

der den fertigen Wagen sieht,<br />

fragt, was für eine Farbe der bekommen<br />

soll...“, sagt Fink.<br />

Innen und außen wollte der neue<br />

Besitzer absolut keine silber- oder<br />

alufarbenen Elemente, deswegen<br />

herrschen Schwarz und Weiß vor.<br />

Selbst die Alu-Bedienknöpfe innen<br />

sind schwarz eloxiert. Auf<br />

eine Klimaanlage hat er verzichtet,<br />

auch auf konventionelle Türgriffe<br />

– das sind Textillaschen.<br />

Überhaupt lohnt es sich, auch bei<br />

den Details zweimal hinzuschauen.<br />

So sind die Stoßstangen aus<br />

optischen Gründen näher an die<br />

Karosserie gerückt. Die vorderen<br />

Blinker sind weiter nach innen gebaut,<br />

denn die freiwerdenden Öffnungen<br />

werden zum Kühlen der<br />

Bremsen benutzt. Das Armaturenbrett<br />

wollte der Kunde aus Aluminium<br />

haben. Allerdings musste<br />

der Karosseriebauer Markus<br />

Handschuch es zweimal anfertigen:<br />

Das erste baute er nach<br />

<strong>Mustang</strong>vorgaben, also links und<br />

rechts symmetrisch. „Das gefiel<br />

dem Kunden nicht – der wollte,<br />

dass es rechts glatt ist.“ Also: neu<br />

machen... Aber die meisten von<br />

Finks Vorschlägen akzeptierte er.<br />

Zum Beispiel die Bleche im Fußraum<br />

– „Ein Riesen-Aufwand die<br />

so anzufertigen...“ Die rutschsichere<br />

Beschichtung fand Fink im<br />

Skateboardladen.<br />

Das Ergebnis des 24-Monate-<br />

Jobs: Bis auf Karosserie sowie<br />

Seiten- und Heckscheiben ist<br />

nichts mehr original. Nicht mal die<br />

Dieses Auto ist nicht für den Transport gedacht:<br />

Der Renntank nimmt fast den gesamten Platz im<br />

Kofferraum ein. Da passt gerade noch die<br />

Batterie daneben<br />

Keine Spielereien beim Auspuff: sauber, gerade und<br />

trotzdem stilvoll sind die Endrohre mittig platziert<br />

35


FINK FORD MUSTANG FASTBACK<br />

Nur für den Notfall: Auch wenn der Besitzer lieber<br />

Gas gibt als bremst, ist eine vertrauenswürdige<br />

Brembo-Anlage eingebaut<br />

Bj. 1967<br />

Motor: Ford-Racing-392-V8<br />

Hubraum: 6.424 ccm<br />

Leistung: 489 PS<br />

Getriebe: Tremec Fünfgang-Schaltgetriebe<br />

Radstand: 2.744 mm<br />

Länge/Breite/Höhe: 4.663/1.801/1.311 mm<br />

Gewicht (inkl. Fahrer und Tank): 1.<strong>50</strong>0 kg<br />

Höchstgeschwindigkeit: 240 km/h (abgeregelt)<br />

Wert: rund 200.000 Euro<br />

36


Scheibenwischervorrichtung. Die<br />

stammt von einem alten Mini.<br />

Fink: „Der hat ein Zugseil-System,<br />

und nur das passt wegen der<br />

Querstange des Käfi gs.“<br />

Tempo 240 km/h hat Fink auf der<br />

Autobahn gemessen, „bis 260<br />

km/h sind drin,“ sagt er. Doch da<br />

der Kunde keine aerodynamischen<br />

Hilfsmittel wünscht, ist die<br />

Höchstgeschwindigkeit limitiert.<br />

Wert des Über-<strong>Mustang</strong>: rund<br />

200.000 Euro.<br />

Ein weiteres Edel-Pferd hat Udo<br />

Fink bereits in Arbeit, außerdem<br />

pimpt er zurzeit einen Käfer und<br />

einen Fiat 600.<br />

K<br />

Ein Blick auf die Unterseite, als der<br />

<strong>Mustang</strong> noch nicht fertig war: Selbst<br />

die Leitungen sind so symmetrisch<br />

verlegt wie möglich, weil das Gehirn<br />

Symmetrie als Qualitätsmerkmal<br />

ansieht<br />

Fink Fahrzeugtechnik<br />

Udo Fink<br />

Rolandstraße 46<br />

28199 Bremen<br />

www.fink-fahrzeugtechnik.de<br />

Wir von Krüll US sind<br />

die Experten <br />

Ob sportlicher <strong>Mustang</strong> oder mächtiger SUV.<br />

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bei uns bekommst du den richtigen Wagen, den<br />

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Norddeutschlands einziger<br />

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<br />

<br />

<br />

KRUELL


1966 bietet Hertz Car Rentals in den USA<br />

seinen Kunden in einem grandiosen Deal<br />

1.000 <strong>Mustang</strong> GT-3<strong>50</strong> Fastback an, die von<br />

Carroll Shelby „Cobra-ized“ werden.<br />

Opium für das PS-gierige Volk – wir haben<br />

ein perfekt geklontes Exemplar freigelassen<br />

Text und Fotos: Jens Tanz<br />

38


Das unruhig schnaubende<br />

Pony ist ein originaler <strong>Mustang</strong><br />

Fastback von 1965. Eine<br />

Schönheit ab Werk, die Urform<br />

des amerikanischen Seriensportwagens.<br />

Robert Willinger<br />

hält sein Gesicht in den<br />

Fahrtwind und lenkt den Wagen<br />

nicht ganz ohne Hintergedanken<br />

auf den Hof der ortsansässigen<br />

Autovermietung,<br />

wo der 47 <strong>Jahre</strong> alte „erweiterte“<br />

Ford zum Stehen kommt.<br />

Das Cobra-Triebwerk schnorchelt<br />

böse, bis ihm für eine<br />

kurze Atempause mit dem<br />

Zündschlüssel der Funken abgedreht<br />

wird. Was für ein Auftritt!<br />

Das perfekte Schwarz<br />

leuchtet tief und geheimnisvoll<br />

in der Sonne, die breiten, goldenen<br />

Streifen auf der Haube<br />

und<br />

an den<br />

Seiten harmonieren<br />

in einem<br />

kantigen Farbkontrast. Jeder<br />

Opel Calibra auf dem Weg zu<br />

irgend einer innerdeutschen<br />

Dorfdisco sähe in so einem<br />

Outfit einfach nur bemitleidenswert<br />

aus – aber der<br />

Shelby steht breitbeinig über<br />

den Dingen.<br />

Er hat es sich verdient, über<br />

den meisten anderen Dingen<br />

erhaben zu thronen. Der<br />

289cu V8 Motor ist bestückt<br />

mit Aluköpfen, Shelby Ölwanne,<br />

Roller Kipphebeln, Performer<br />

Spinne, Fächerkrümmer<br />

und einem 4-Fach Holley Vergaser.<br />

Wem das vielleicht<br />

nicht so viel sagt, das allein<br />

bringt das Triebwerk<br />

schon auf insgesamt 306 PS.<br />

Wir sprechen noch immer<br />

vom Jahr 1966. Der bereits<br />

1965 vorgestellte Shelby <strong>Mustang</strong><br />

GT3<strong>50</strong> wurde ohne Umwege<br />

ein Hit in der Szene. Die<br />

Konstrukteure bei Shelby<br />

wussten schon seinerzeit, was<br />

sie taten. Und sie warnten alle<br />

nervösen Sonntagsrennfahrer<br />

mit einer Plakette im Innenraum<br />

davor, dass man bei<br />

den Competition Brakes ein<br />

wenig fester als gewohnt auf<br />

das Pedal latschen muss. Aber<br />

zum Bremsen ist ein Shelby<br />

<strong>Mustang</strong> ursprünglich auch<br />

nicht gebaut worden. Die<br />

Mutter aller Ponys will alle<br />

ihre Pferde auf der Straße sehen,<br />

und gleich dürfen sie<br />

auch wieder. Willinger startet<br />

das Triebwerk, und ein gar<br />

nicht so wahnsinnig lautes,<br />

aber enorm kraftvolles Bullern<br />

erfüllt den Platz, wo die anderen,<br />

gelben, unpersönlichen<br />

Autos stehen. Gleich nebenan<br />

sind zwei dezente Erotik-Life-<br />

40


style Geschäfte, na das passt<br />

ja ganz hervorragend. Denn<br />

die unumstrittene Erotik, die<br />

von diesem Auto ausgeht ist<br />

genau der Zauber, der Menschen<br />

erfüllt, wenn sie anschließend<br />

mindestens einmal<br />

im Leben so ein Auto fahren<br />

wollen. Und so ergab es sich,<br />

dass im Rahmen einer fruchtbaren<br />

Kooperation die Bezeichnung<br />

„GT 3<strong>50</strong>“ noch einen<br />

Buchstaben dazu bekam:<br />

nämlich „H“ wie HERTZ.<br />

Shelbys Manager Payton Cramer<br />

hatte die geniale Idee,<br />

das frisch vorgestellte „raceready“<br />

Geschoss zusammen<br />

mit der amerikanischen Hertz<br />

Autovermietung anzubieten –<br />

und somit potenziellen künftigen<br />

Käufern eine emotionale<br />

Probefahrt anzubieten. Dieser<br />

Deal sollte sowohl für Ford als<br />

auch für Shelby eine unglaublich<br />

erfolgreiche Werbeidee<br />

werden. Wer damals Hertz<br />

Sports Car Clubmitglied und<br />

mindestens 25 <strong>Jahre</strong> alt war,<br />

konnte trotz seiner Normal-<br />

sterb-<br />

lichkeit in<br />

einem brutalen<br />

Rennwagen vom Hof<br />

rollen. Für 17 $ pro Tag und<br />

17 Cent pro Meile. Damals<br />

wie heute ein Schnäppchen,<br />

und im Gegensatz zum direkten,<br />

teuren Erwerb eines dieser<br />

getunten Monster eine echte<br />

Alternative für eine Nation,<br />

die in jenen <strong>Jahre</strong>n kollektiv<br />

Richtung Muscle-Car Ära driftete.<br />

Einige Amerikaner liehen<br />

sich den Hertz-<strong>Mustang</strong> aus,<br />

fuhren ihn direkt zur Rennstrecke<br />

und bauten dort kurzerhand<br />

den teuren 289er High<br />

Performance Cobra Motor in<br />

ihren eigenen Rennwagen,<br />

den sie dann ohne Gnade<br />

über die Strecke scheuchten.<br />

So wurden äußerliche Schäden<br />

am gemieteten <strong>Mustang</strong><br />

vermieden, den Druck der Maschine<br />

konnte man aber trotzdem<br />

live erleben. Nach dem<br />

Rennen wurden die Motoren<br />

schlicht wieder zurück gebaut.<br />

Andere, im Hertz-Büro harmlos<br />

und schlicht rüberkommende<br />

junge Amerikaner fuhren<br />

ihren frisch gemieteten Shelby<br />

vom Rental Office direkt zum<br />

Dragstrip und scheuchten ihn<br />

kompromisslos über die Viertelmeile.<br />

Der Ausgang dieser<br />

Rennen gestaltete sich in aller<br />

Regel sagenhaft siegreich, die<br />

Rückgabe des Autos normalerweise<br />

nicht. Hertz hatte umfangreiche<br />

Abnahmeprotokolle<br />

erstellt, und es sind<br />

haarsträubende Beispiele<br />

41


überliefert, mit welchen mechanischen<br />

Schäden die Fahrzeuge<br />

wieder abgegeben<br />

wurden. Die Kampagne, so<br />

erfolgreich sie auch war, verursachte<br />

genau wegen dieser<br />

jungen Wilden sehr hohe Kosten,<br />

damit die Fahrzeuge<br />

überhaupt straßentauglich<br />

blieben. Fast niemand lieh sich<br />

damals so ein Fahrzeug aus,<br />

um es gut zu behandeln. „Ist ja<br />

nicht meins!“ – diese Einstellung<br />

gab es schon immer.<br />

Der Clone, wie in einem<br />

Zeitsog gefangen glänzend,<br />

schnell und irgendwie nicht<br />

von hier, brennt die Ausfallstraße<br />

des kleinen, österreichischen<br />

Dorfes entlang. Die ab<br />

Werk schon nicht wirklich<br />

zahme Prinzessin wurde im<br />

sonnigen Californien vom Besitzer<br />

einer Abschleppfirma<br />

mit angeschlossener Spenglerei<br />

fachgerecht wachgeküsst!<br />

Rostfrei, wie es sich für Autos<br />

mit dem Ursprung rund um Los<br />

Angeles gehört, wurde<br />

das Auto trotzdem bis<br />

auf das nackte Blech<br />

entlackt und von<br />

Grund auf neu aufgebaut.<br />

Der original<br />

nachempfundene<br />

Konzept-Wahnsinn<br />

für den amerikanischen<br />

Normalbürger eröffnet sich<br />

schon gleich nach dem ehrfürchtigen<br />

Kniefall – der Unterboden<br />

ist komplett Rot lackiert!<br />

Das macht Eindruck,<br />

wenn der GT einmal über Sie<br />

rüberfliegen sollte, in San<br />

Francisco passiert so etwas ja<br />

ständig. Im Rahmen des Hertzoriginalen<br />

Aufbaus entschied<br />

sich der Vorbesitzer gleich<br />

den meisten damaligen Kunden<br />

für das Raven Black mit<br />

den goldenen Streifen, weil es<br />

wohl am zeitlosesten und auch<br />

am bösesten aussieht. 1966<br />

gab es noch jeweils <strong>50</strong> Exemplare<br />

in den Farben Candy<br />

Apple Red, Wimbledon<br />

White, Sapphire Blue und Ivy<br />

Green. Mit den jeweiligen<br />

Streifen auf der Haube und<br />

den Flanken waren die Autos<br />

damals schon optisch eine klare<br />

Ansage und hoben sich<br />

bunt und laut von den gräulich<br />

bläulichen Full-Size Wannen<br />

der 60er ab. Die schon sehr<br />

alte Inneneinrichtung wurde<br />

ebenfalls komplett erneuert.<br />

Dieser Wagen sieht aus wie<br />

direkt aus dem Laden, fühlt<br />

sich an wie direkt aus dem Laden<br />

und – fährt sich wie direkt<br />

aus dem Laden.<br />

Robert Willinger nutzt seinen<br />

<strong>Mustang</strong> nahezu jeden Tag.<br />

Mit dem 5-Gang Tremec Getriebe<br />

gleitet der knurrende<br />

Sportwagen auch auf längeren<br />

Autobahnetappen flott<br />

und verhältnismäßig komfortabel<br />

dahin. Hinter der originalen<br />

Radioblende werkelt ein<br />

moderner CD-Player, nicht,<br />

dass man den brauchen würde.<br />

Das Cobra-Triebwerk ist in<br />

den gängigen Drehzahlbereichen<br />

schon Entertainment genug.<br />

Eigentlich unterscheidet<br />

diesen Hertz Clone vom Original<br />

lediglich, dass er<br />

kein Original ist.<br />

Das bedeutet, er<br />

ist nicht von jungen,<br />

verrückten Amerikanern<br />

mit Vollgas<br />

runtergerockt worden, er hat<br />

kein gnadenloses Mietwagen-<br />

Schicksal erleben müssen und<br />

er kostet auch keine 1<strong>50</strong>.000<br />

Dollar, so wie die Handvoll<br />

letzten verbliebenen echten<br />

GT-H. Na und? Das Auto soll<br />

bewegt werden und nicht in<br />

einem Showroom verschimmeln.<br />

Es ist bis ins Detail nicht<br />

von den originalen Shelbys zu<br />

unterscheiden und fährt sich<br />

genau so brutal, pur und authentisch.<br />

Es macht seinen Besitzer<br />

glücklich und fasziniert<br />

alle Umstehenden mit Bild und<br />

Ton. Natürlich werden die<br />

42


Sieht draufgebastelt aus, soll aber so.<br />

Optionaler Drehzahlmesser wie im Original Shelby<br />

Biss der Schlange - die sagenhafte Cobra-Engine<br />

drückt dem Fahrer des Leichtgewichts die Falten<br />

aus dem Gesicht<br />

43


So sehen glückliche<br />

Autobesitzer aus.<br />

Robert Willinger<br />

fährt den Klassiker<br />

fast täglich<br />

kreuz und quer<br />

durch Österreich<br />

Originalitäts-Fanatiker aufbrüllen<br />

und schimpfen, von<br />

einem Plagiat sprechen und<br />

allgemein wieder gegen<br />

Nachbauten wettern. Und<br />

dann werden sie auf ihrem<br />

iPhone herumwischen, statt<br />

das gute alte Wählscheibentelefon<br />

oder den ersten B-<br />

Netz Knochen zu benutzen.<br />

Alles original! Dünnes Shelby-Lenkrad und ein<br />

zusätzlicher Drehzahlmesser verströmen<br />

straffe Sportlichkeit<br />

Denn die Welt dreht sich weiter.<br />

Der <strong>Mustang</strong> 3<strong>50</strong> GT-H ist<br />

nicht zu mieten, weder am<br />

Tag noch um Mitternacht.<br />

Aber man kann ihn bestaunen,<br />

mindestens auf dem<br />

nächsten US-Car Treffen in<br />

Österreich! Und ein versierter<br />

Enthusiast, der den echten<br />

Spirit einer Sportwagenlegende<br />

einfach nur in seiner<br />

reinsten Form erleben möchte,<br />

ohne dafür Haus und Hof<br />

verkaufen zu müssen, hat in<br />

unserem ölverschmierten Herzen<br />

ein sehr komfortables<br />

Zimmer gemietet.<br />

MUSTANG SHELBY GT 3<strong>50</strong>-H CLONE<br />

Baujahr: 1965<br />

Motor:<br />

V8 Cobra 289 cid<br />

Hubraum:<br />

4.700 ccm<br />

Leistung:<br />

306 PS<br />

Vergaser:<br />

vierfach Holley<br />

Getriebe:<br />

5-Gang-Tremec-Handschalter<br />

Beschleunigung 0-60 mls/h: 5,7 s<br />

Länge:<br />

4.613 mm<br />

Breite:<br />

1.735 mm<br />

Gewicht:<br />

1.1<strong>50</strong> kg<br />

44


MUSTANG<br />

CHANGE THE WINNING TEAM!<br />

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2014 FORD MUSTANG GT 5.0 PREMIUM<br />

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Abbildung zeigt Sonderausstattung. Kraftstoffverbrauch in l/100 km: innerorts 15,7/<br />

außerorts 10,7 / komb. 11,8/CO 2 -Emissionen komb. in g/km: 284<br />

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Autorisierter Ford Service Betrieb<br />

CHRISTIAN MEYERS AUTOZENTRUM<br />

Nürnberger Straße 94, 91710 Gunzenhausen<br />

T. +49(0)9831/6768-21, F. +49(0)9831/6768-99<br />

E-Mail: cm@mustang-deutschland.de<br />

Bitte besuchen Sie uns auf Facebook<br />

https://www.facebook.com/<strong>Mustang</strong>Deutschland<br />

MUSTANG-DEUTSCHLAND.DE<br />

* 1


Wildpferde<br />

Der 1973er Mach 1 ist im Alleingang schon eine fette Erscheinung – gemeinsam mit seinem<br />

40 <strong>Jahre</strong> jüngeren Bruder, dem 2013er 5.0 bildeten die beiden ein krasses, lautes Duo Infernale<br />

und machten gewaltig Eindruck auf mehr als 30 Events im gesamten Land<br />

46<br />

Klare Ansage. Herausgeber<br />

Marco Wendlandt und der<br />

nagelneue <strong>Mustang</strong> GT 5.0<br />

im Parnelli Jones Look.<br />

Leise geht anders…


Text, Fotos: Jens Tanz<br />

M „ öge der Mach mit euch sein“– 2012 losgelassen,<br />

krallte sich der böse blaue 1973er <strong>Mustang</strong><br />

in Grabber Blue mit seinen rund 340 PS (so genau<br />

kann das niemand sagen) in den Asphalt und rief<br />

nach einem Clone.<br />

Christian Meyer‘s <strong>Mustang</strong> Deutschland lieferte<br />

und stellte ihm ein modernes Pendant, ebenfalls in<br />

Grabber Blue mit schwarzen Mach-Streifen, an die<br />

Seite. Die Sonderauflage nannte sich „<strong>TRÄUME</strong><br />

<strong>WAGEN</strong> Edition“, das Duo war der Hingucker und<br />

Hinhörer auf verschiedenen Events. Gerade der<br />

neue <strong>Mustang</strong>, ausgestattet mit diversem Sonderzubehör,<br />

wurde uns auf der Essen Motor Show von<br />

einem Fan unter dem Hintern weggekauft.<br />

47


Eine Idee setzte sich durch – es sind nicht nur Ponies,<br />

es sind Zugpferde. Und deshalb präsentierten sie sich<br />

nun im neuen Gewand: Im Jahr 2013 standen die<br />

beiden Wagen für die DAZ VERLAGSGRUPPE und alle<br />

beteiligten Sponsoren unter dem Stern der amerikanischen<br />

Rallyelegende Parnelli Jones.<br />

Es war wohl einer dieser Abende, wo gute Buddies<br />

einen zusammen trinken und Ideen entwickeln. Die<br />

Buddies sind in diesem Fall <strong>TRÄUME</strong> <strong>WAGEN</strong>-Chefredakteur<br />

und -Herausgeber Marco Wendlandt und<br />

Christian Meyer, und als deren Köpfe so richtig<br />

rauchten stand die Marschrichtung für das<br />

neue Projekt fest: Für den 2013er <strong>Mustang</strong><br />

noch fetteres Zubehör als im vergangenen Jahr<br />

und frische Farbe für alle beide – diesmal im<br />

unverkennbaren Stil des Werksmustang, den<br />

Rufus Parnell „Parnelli“ Jones von 1969 bis 1971<br />

in der lebensgefährlichen und sehr actionlastigen<br />

Trans-Am-Rennserie fuhr. Seinen Spitznamen<br />

gab ihm ein Freund, um vor seinen Eltern<br />

zu verbergen, dass er schon mit 17 <strong>Jahre</strong>n an<br />

Autorennen teilnahm.<br />

Einst Grabber Blue, jetzt schwarz/orange/weiß wie<br />

sein jüngerer Bruder. Das böse Doppel in Hamburg.<br />

48


Die Profis von SEW Customs in Trittau verpassten dem eigentlich<br />

schwarzen <strong>Mustang</strong> ein foliertes, maßgeschneidertes Rallye Outfit.<br />

Auch der Mach 1 wechselte die Farbe…<br />

Soviel Benzin im Blut, das gefällt uns. Der charismatische<br />

Pilot, der vorher höchst erfolgreich auch Nascar,<br />

Indycar und Tourenwagenmeisterschaften fuhr, lackierte<br />

seine Autos schwarz/orange/weiß und wurde<br />

damit eindeutig identifizierbar. Ein Fest für die Jungs<br />

von SEW Custom Works in Trittau, deren Auftrag es<br />

war, sowohl den blauen Mach 1 als auch den frisch<br />

gelieferten rabenschwarzen 2013er als böses Geschwisterpaar<br />

in diesem Design zu folieren. Es lag<br />

noch Schnee in Schleswig-Holstein, das Jahr war<br />

jung und die Gebrüder Ley sind dafür bekannt, dass<br />

sie keine Aufgabe scheuen. Diverse Quadratmeter<br />

hochwertige Folie wurden geschnitten, erhitzt, gezogen<br />

und professionell aufgebracht. Das Ergebnis<br />

war wahrlich cool und plättet selbst die, die es in<br />

Auftrag gegeben haben.<br />

Große Show und nichts dahinter? Von wegen. Das<br />

machen vielleicht andere, <strong>TRÄUME</strong> <strong>WAGEN</strong> geht keine<br />

Kompromisse ein. Der neue <strong>Mustang</strong> bekam alles,<br />

was am Markt an speziellen Features zu ergattern<br />

ist: KW Gewindefahrwerk, GT Boss Sidepipes,<br />

Recaro Schalensitze, Ford-Boss-302LS Heckspoiler<br />

und 20-Zoll-Felgen im MB Design KV1. Parallel, während<br />

die Premium-Parts bei <strong>Mustang</strong> Deutschland<br />

eingebaut wurden, entstand der Wunsch, auch die<br />

Lieferanten auf den Autos zu verewigen. Kein Stilbruch,<br />

im Gegenteil: Was im Motorsport Usus ist,<br />

kommt auf dem neuen Gewand der <strong>Mustang</strong>s noch<br />

wesentlich besser zum Vorschein: Aufkleber unserer<br />

Sponsoren und Teilelieferanten, prominent platziert<br />

und cool in Szene gesetzt. Dazu prangen die jeweiligen<br />

Baujahre auf den Türen, damit der Kontrast auch<br />

klar wird – 40 <strong>Jahre</strong> sind zwischen uns, aber ihr solltet<br />

es mit keinem von uns aufnehmen.<br />

Feuerlöscher, Starterknopf und Scheibenhammer<br />

runden den scharfen Rallye-Look sauber ab. Das Ergebnis<br />

war eine Ansage: Wir sind laut und böse und<br />

wir fallen extrem auf... Egal, wo irgend jemand aus<br />

dem Verlag mit einem der beiden Ponies unterwegs<br />

war und kurz mal anhielt, es bildete sich sofort eine<br />

interessierte Menschentraube. Erst hören, dann sehen,<br />

dann mit dem Finger drauf zeigen. Geil. Wenn<br />

das Parnelli Jones, der seinen Lebensabend in Kalifornien<br />

genießt, wüsste…<br />

Die Weltpremiere der „neuen“ Wildpferde fand am 8.<br />

März 2013 auf der Retro Classics in Stuttgart statt, wo<br />

der Messestand der DAZ VERLAGSGRUPPE von Fans<br />

regelrecht belagert wurde. Konzept aufgegangen, die<br />

Kandidaten haben die Feuertaufe bestanden.<br />

Gerade beim neuen <strong>Mustang</strong> war der Mix aus<br />

Sound, Kraft und Komfort so gut gelungen, dass sich<br />

von nun an am liebsten alle Verlagsmitarbeiter die<br />

Wochenenden um die Ohren schlagen wollten, um<br />

die Boliden zu einer Veranstaltung zu fahren. Essens<br />

Techno Classica war im April die nächste große Veranstaltung,<br />

und wieder standen die beiden Kraftpakete<br />

mit ihrem auffälligen Design bei den Besuchern<br />

im Mitelpunkt. Sie sind Spaßmaschinen, geniale<br />

Werbeträger und Transportmittel aus einem Guss.<br />

49


<strong>50</strong><br />

Hochwertige Accessoires unserer Sponsoren<br />

machten aus dem Wildpferd eine Rennmaschine<br />

mit Spaßfaktor 100%


Auch weitere potenzielle Sponsoren wurden aufmerksam,<br />

weitere Events kündigten sich an, das Jahr hatte<br />

noch viele Tage. US-Car-Gigantentreffen im Mai in<br />

Eging am See, nur einen Tag später die Oldtimer-Tage<br />

Berlin-Brandenburg und in der Woche darauf<br />

die Street Mag Show auf dem Hamburger Heiligengeistfeld.<br />

Den Mai krönten die Lufthansa Klassikertage<br />

in Hattersheim – die Ponies waren wirklich<br />

immer überall dabei und mischten mit ihrem kernigen<br />

Auftritt die Festivals und Messen ordentlich auf. Immer<br />

wieder wurden professionelle Fotos für befreundete<br />

Zeitungen und Magazine geschossen, im Internet<br />

gehen die Bilder der ungleichen bösen Brüder rum<br />

und die Meinung der Fans ist erstaunlich einhellig:<br />

Grabber Blue war geil – aber Parnelli Jones war fast<br />

noch geiler.<br />

Dabei fahren sich die beiden Ford so verschieden, wie<br />

sich ein Gespräch mit 40 <strong>Jahre</strong> auseinander liegenden<br />

Geschwistern entwickeln würde. Der Mach 1 ist ein<br />

harter Rennwagen, kompromisslos, voller Geschichten<br />

und nur mit einem gewissen Kraftaufwand und<br />

Mut sauber auf der Straße zu halten.<br />

Der 2013er <strong>Mustang</strong> war ein Neuwagen, und trotz aller<br />

sportlichen Accessoires fährt er sich auch wie einer.<br />

Er war hart, laut und schnell. Aber es kostete weder<br />

Kraft noch Nerven, ihn mit über 200 Stundenkilometern<br />

über die Straße zu schicken. Oder ihn bei unseren<br />

Freunden von Cars and Coffee auf den regelmäßigen<br />

Treffen in Barsbüttel zwischen den anderen dicken Dingern<br />

zu parken. Die Auspuffanlage bollerte angenehm<br />

in jedem Drehzahlbereich und duellierte sich ein bisschen<br />

mit dem Soundsystem (aber wer braucht bei acht<br />

Zylindern schon Musik?), das straffe Fahrwerk schluckte<br />

die Unebenheiten der Straßen dezent weg und die<br />

breiten Reifen klebten auf dem Asphalt wie Pech und<br />

Schwefel. Für einen kleinen Burn-Out waren sie aber<br />

immer zu haben, sei es auf den kultigen Taschen von<br />

Destroy vs. Beauty oder einfach nur mal vor cooler Hafenkulisse<br />

im Hamburger Containerterminal.<br />

Auffallen. Ohne Rücksicht und ohne Rückzug, mehr<br />

wollten diese beiden Autos nicht. Dafür wurden sie<br />

gebaut und foliert, dafür wurden sie ausschließlich<br />

benutzt. Fans berichten, dass sie die <strong>Mustang</strong>s beim<br />

Truck-Grand-Prix am Nürburgring oder bei den Wild<br />

Kam von <strong>Mustang</strong> Deutschland und ging auf alle coolen Events<br />

im ganzen Land. Der 2013er <strong>Mustang</strong> und sein in Ehren ergrauter<br />

Bruder legten überall einen gelungenen Auftritt hin und zogen die<br />

Blicke auf sich.<br />

51


Ponys in Hanau gesehen haben. Ein Trucker hielt<br />

auf der Autobahn neben uns die ganzseitige Anzeige<br />

mit dem <strong>Mustang</strong> aus der DAZ AutoTOTAL<br />

aus dem Fenster, tutete ins Horn und fuhr glücklich<br />

weiter. Ungeteilte Aufmerksamkeit, und alle fanden<br />

die Autos einfach nur – geil.<br />

Es stand noch eine Menge an. Wir nahmen mit den<br />

Parnelli-Jones-<strong>Mustang</strong>s am Stadtpark Revival vom<br />

7. bis 8. September in Hamburg teil, waren beim<br />

DAZ TRANSPORTER Jubiläum am 15. 9., auf dem<br />

Track Day am 19. 9. in Lüneburg und waren auch<br />

am 22.9. wieder bei Cars and Coffee zwischen anderen<br />

Schönheiten zu finden. Auch bei der Neueröffnung<br />

des ADAC-Gebäudes in der Amsinckstraße<br />

in Hamburg vom 27. bis 28. 9. konnten Sie die Ponies<br />

anfassen, spüren, hören und fühlen. Denn diese<br />

Autos bespielten etwas in uns, was wir nur zu<br />

gern, aber viel zu selten rauslassen: Den Wunsch<br />

nach Kraft, nach Kontrolle, einfach mal laut sein<br />

und die Sau rauslassen. Oder das Pony. Δ<br />

TECHNISCHE DATEN<br />

FORD MUSTANG MACH 1<br />

Baujahr: 1973<br />

Motor: V8<br />

Hubraum: 5.798 ccm (351 cui)<br />

Leistung: 2<strong>50</strong> kW (340 PS)<br />

Max. Drehmoment: 491 Nm<br />

Getriebe: 3-Gang Automatik<br />

Antrieb: Hinterrad<br />

Länge/Breite/Höhe: 4.922/1.882/1.270 mm<br />

Gewicht: 1.700 kg<br />

Beschleunigung 0-100 km/h: 7,3 Sek.<br />

Top-Speed: 210 km/h<br />

Preis/Wert: k.A.<br />

TECHNISCHE DATEN<br />

FORD MUSTANG GT 5.0<br />

Baujahr: 2013<br />

Motor: V8<br />

Hubraum: 4.952 ccm (302 cui)<br />

Leistung: 307 kW (418 PS)<br />

Max. Drehmoment: 527 Nm<br />

Getriebe: 6-Gang-Schaltgetriebe<br />

Antrieb: Hinterrad<br />

Länge/Breite/Höhe: 4.777/2.034/1.417 mm<br />

Gewicht: 1.7<strong>50</strong> kg<br />

Beschleunigung 0-100 km/h: 4,6 Sek.<br />

Top-Speed: 269 km/h<br />

Preis/Wert: 49.900,- Euro<br />

Vielen Dank unseren Sponsoren:<br />

Christian Meyers <strong>Mustang</strong> Deutschland: www.mustang-deutschland.de<br />

Folien: SEW GmbH www.sew-gmbh.de<br />

Eta Beta Felgen im MB Design: www.eta-beta.de<br />

Reifen von TOYO Tires: www.toyo.de<br />

Fahrwerk KW Variante 1: www.kw-automotive.de<br />

Sidepipes BOSS Ford Originalteile und Shelby Endtöpfe sowie Heckspoiler<br />

Ford Racing von Velocity: www.velocity-group.de<br />

Promotionkleidung Shirts und Jacken: Black Work Pirates<br />

Promotionkleidung Jacken: GPO<br />

Diverse Speditionsfahrten: LPL Automotive<br />

Wer hat die Nase vorn? Das ist Geschmackssache. Stark, schnell und laut sind alle beide!<br />

52


Motor 5.8 l Kompressor, 6-Gang Schaltgetriebe,<br />

Alu 19/20’’, Soundsystem Shaker Pro System,<br />

Lederausstattung, Recaro Sportsitze,<br />

2 <strong>Jahre</strong> Garantie...<br />

In diversen Ausführungen sofort ab Lager<br />

www.geigercars.de/neu-gebrauchtwagen.html<br />

2014 <strong>Mustang</strong> Shelby<br />

GT <strong>50</strong>0, 487/662 kW/PS<br />

l/100km<br />

19,1<br />

9,8<br />

13,3<br />

311 g/km


My little<br />

Pony<br />

Radio-Hamburg-Moderator<br />

John Ment und sein Pony Car<br />

54


In Hamburg ist<br />

er ein Star:<br />

Radio-Hamburg-<br />

Moderator John<br />

Ment liebt<br />

Ausritte mit<br />

seinem <strong>Mustang</strong><br />

F<br />

ord <strong>Mustang</strong> Coupé,<br />

Baujahr 67: einfach<br />

reinsetzen und fühlen,<br />

was wirklich porno ist!<br />

Unvergleichlich! Was für ein<br />

Lebensgefühl! Auf der Straße<br />

gleiten, mit Blick auf die endlose,<br />

grüne Motorhaube. Vor<br />

mir das große Lenkrad, das<br />

Cockpit mit den alten Anzeigen,<br />

Tacho und natürlich<br />

„Miles“ statt „Kilometer“.<br />

Angeschnallt zwar, aber nur<br />

mit Beckengurt (schon immer<br />

Regel Numero Uno von<br />

<strong>Mustang</strong>-Vater Lee Iacocca:<br />

Anschnallen!). Und dafür aber<br />

an jedem Sitz immer wieder<br />

genau keine Kopfstütze. In der<br />

Mittelkonsole klappert Höhe<br />

Fahrersitz der Aschenbecher –<br />

einmal kurz auf und zu und<br />

Ruhe ist. Scheibenwischer?<br />

Schnell mal den Kippschalter<br />

umgelegt, für den man allerdings<br />

oben durchs Lenkrad<br />

greifen muss. Entzückend<br />

dann, wie sich die kleinen<br />

Wischblätter auf der großen<br />

Frontscheibe zurechtfinden.<br />

Das Originalradio klingt<br />

soweit O.K. – eigentlich wollte<br />

ich einen CD-Player einbauen<br />

lassen, für “Radio Hamburg”<br />

und eben meine „andere“<br />

Musik (ZZ TOP, Willy de<br />

Ville, sämtliche Tarantino-<br />

Soundtracks, Marilyn Manson,<br />

Nickelback – aber auch<br />

mal Peter Fox oder, jaja, die<br />

Pussycat Dolls und Pink).<br />

Aber ich finde das Originalradio<br />

zu schön – zumal der<br />

Erstbesitzer damit schon die<br />

aktuellen Verkehrsmeldungen<br />

1967 aus Philadelphia gehört<br />

hat - geile Vorstellung!<br />

Aber zurück zum Fall, zu meiner<br />

Ausfahrt. Das Fahrerfenster<br />

leicht geöffnet (ohne<br />

Mittelsäule auf beiden Seiten),<br />

um das V 8 – Geblubber besser<br />

auf Lunge zu nehmen. Den<br />

lieben Gott einen alten Sack<br />

sein lassen und nur das Auto<br />

spüren, die unbändige Kraft<br />

des Pferdchens – ein wahrgewordenes<br />

Träumchen. Und<br />

bitte Klappe halten von wegen<br />

Benzin, Umwelt und so. Bei<br />

55


Ivygold luxury heißt die Farbe der Innenausstattung<br />

Sprüchen wie „Der schluckt so<br />

viel – du fährst wohl zum<br />

Tanken mit dem Bus!“ oder<br />

„Soviel wie DER tankt: Hände<br />

weg vom Gaspedal!“ bekomme<br />

ich sofort gefährliche<br />

Schnappatmung.<br />

Und noch eins gleich vorweg:<br />

Ich bin kein Schrauber. Ich<br />

gehöre nicht zu denen, die<br />

nach dem Schrauben gleich<br />

unterm Bett weiterschlafen.<br />

Was das angeht, bin ich eine<br />

ziemliche Flachzange. Zwei<br />

linke Hände paaren sich mit<br />

zwei linken Füßen beim Tanzen<br />

(sagt meine Frau, und die muss<br />

es wissen. Dabei trage ich<br />

meist nur zwei linke Schuhe).<br />

Ich bewundere Schrauber und<br />

die, die es richtig können. Aber<br />

ich gehöre zu der Gruppe<br />

Autonerds, die sagen: „Reinsetzen<br />

und losfahren!“ Komm<br />

mir nicht mit dem ganzen<br />

technischen Kleinkram. Und<br />

sollte ich jemals anfangen, mir<br />

Putztücher für den Wagen zu<br />

wünschen, stellt bitte die Maschinen<br />

ab. Wir wollen es ja<br />

nicht übertreiben.<br />

Aber wie bin ich auf den<br />

<strong>Mustang</strong> gekommen? Zu dem<br />

besten Auto, das ich je fahren<br />

durfte? Auf das ich so stolz bin?<br />

Wie so oft in meinem Leben<br />

ist Quentin Tarantino daran<br />

schuld, dass ich etwas völlig<br />

Neues entdecke. Eine neue<br />

Leidenschaft.<br />

Es war im Sommer 2007. Ich<br />

machte gerade ein paar Tage<br />

Urlaub in der Schweiz, am<br />

Vierwaldstätter See. Übrigens<br />

eine geile Oldtimerszene dort,<br />

vor allem am Wochenende am<br />

See. Oder auch beim legendären<br />

Klausenrennen am – klar –<br />

Klausenpass alle 4 <strong>Jahre</strong>.<br />

Ich hatte im Sommer 2007<br />

mehr Zeit als Haare auf dem<br />

Kopp. Was bei mir auch nicht<br />

schwer ist – der Friseur schneidet<br />

meine Haare immer gleich<br />

an der Kasse. Daher entschied<br />

ich mich also, trotz sonnigem<br />

Nachmittag, ins Kino zu<br />

gehen. Und mir dort „Death<br />

Bitte einsteigen: Hinten ist Platz für zwei Passagiere<br />

Wohlfühl-Faktor: Die Kommandozentrale wirkt stimmig<br />

56


Proof“ anzusehen. Als ich<br />

hinterher raus kam, war ich<br />

völlig angefixt.<br />

Wie heimtückisch! Kurt<br />

Russell als „Stuntman Mike“,<br />

71/72er Chevy Nova, 69er<br />

Dodge Charger, großartiger<br />

Ford <strong>Mustang</strong> Mach 1 der<br />

Mädels. Ich kam aus dem Kino<br />

und – ja: So ein Auto, so ein<br />

amerikanisches Dickschiff will<br />

John-Boy auch haben! Her<br />

damit! Und bitte nicht lange<br />

warten.<br />

In der Regel bin ich ja eher<br />

normal, was Autos angeht.<br />

Meine Kraftstoffzertreiblinge<br />

mussten bisher alles haben,<br />

was eine Familienkutsche kutschig<br />

macht. Kein Wunder, als<br />

verantwortungsvoller Vater<br />

unseres 8-jährigen Sohnes<br />

Liam. So eine Familienkutsche<br />

braucht eben einen Außenairbag,<br />

für Fußgänger. Dazu drei<br />

Nummernschilder. Eins<br />

vorne, eins hinten und eins<br />

unterm Auto, falls man doch<br />

mal jemanden überfährt. Und<br />

dann natürlich meine schlauen<br />

Sprüche dazu: „Fahr so, als<br />

würde dir das Auto gehören –<br />

und nicht die Straße!“<br />

Daher fahre ich als „normalen<br />

Wagen“ immer noch einen<br />

Mercedes Kombi.<br />

Aber zurück ins Jahr 2007:<br />

Kaum war ich wieder im<br />

Schweizer Hotel „Rotschuo“<br />

am See angekommen, setzte<br />

ich mich an den Computer in<br />

der Lobby und fing an, nach<br />

einem geeigneten Fahrzeug zu<br />

suchen. Erst mal gucken, was<br />

die überhaupt kosten. Wie<br />

sollte man so einen Wagen<br />

bezahlen? Bar? Scheck? Oder<br />

Hypothek aufs Haus? Denn,<br />

wie gesagt, ich bin kein<br />

Schrauber und das Auto muss<br />

fahrbereit sein. Und es schien<br />

dann doch bezahlbar. Good<br />

news.<br />

Schnell merkte ich, dass ich<br />

mir mein neues altes Auto vor<br />

Ort angucken muss und will.<br />

Um es zu sehen, zu riechen, zu<br />

fühlen und natürlich: um es<br />

blubbern zu hören! Let the<br />

machine speak! Der Angstgegner<br />

der Langeweile: V8.<br />

Ich hatte mir mittlerweile die<br />

einschlägigen Zeitschriften<br />

zugelegt nebst der, die ihr<br />

gerade in den Händen habt.<br />

Die ich liebe und inhaliere.<br />

Dort wurde ich auf einen absoluten<br />

Hamburger Spezialisten<br />

aufmerksam, der ganz bei mir<br />

in der Nähe ist. So machte ich<br />

mich bald vom stillen Stadtteil<br />

Poppenbüttel auf den Weg in<br />

den kulturellen Schmelztiegel<br />

Hamburg-Bramfeld und landete<br />

bei Philip Ewerwahn und<br />

„CarMania“ im Maimoorweg.<br />

Kaum auf dem Hof, sah ich<br />

auch schon mein Auto: grünmetallic,<br />

schwarzes Vinyldach,<br />

67er Baujahr, sexy und fahrbereit.<br />

Schnell wurde ich von<br />

Philip bestens beraten und<br />

aufgeklärt, welche Vorteile<br />

mir dieses Auto künftig bieten<br />

würde und welche intimen<br />

Daten wichtig sind: Mein Auto<br />

wurde am 16. Dezember 1966<br />

in Dearborn geboren und<br />

lebte in Philadelphia an der<br />

Ostküste. Es hat die Fahrgestellnummer<br />

7T01C170192<br />

und ist weitestgehend im Originalzustand.<br />

Es ist gut erhalten,<br />

weil ordentlich gepflegt.<br />

Die Farbe nennt sich grün<br />

metallic – von Mr. Ford selber<br />

klingt es schöner, er nennt es<br />

„limegold“. Auch die Innenausstattung<br />

klingt auf englisch<br />

eleganter, „ivygold luxury“.<br />

Auf 313 PS hochgezüchtet hat<br />

der original 289cui-Motor<br />

ordentlich Wumms auf der<br />

Kurbel. Ich freu mich wund<br />

über Extras wie 3-Speed-<br />

Automatic, Servo, Deluxe-<br />

Ausstattung mit beiden<br />

Konsolen, Colorglas, Powerbrakes,<br />

die geile Doppelauspuffanlage.<br />

Der Motor:<br />

frisch überholt und zur Mehrleistung<br />

mit Alu-Zylinderköpfen<br />

und Roller-Kipp-hebeln<br />

bestückt. Edelbrock lässt grüßen,<br />

und auch das Fahrwerk und<br />

Getriebe wurden verbessert.<br />

57


Kraftwerk: Unter der langen Haube scharren 313 Pferde<br />

Also erstmal einen bezahlbaren<br />

Stellplatz in einer Tiefgarage<br />

unweit unseres Hauses<br />

anmieten. Seit dieser Zeit geht<br />

es los mit den Gänsehäuten,<br />

die man eben nur mit so einem<br />

Auto hinkriegt. Menschen, die<br />

an mir vorbeifahren oder<br />

gehen und mal nicht den<br />

Mittelfinger, sondern den<br />

Daumen recken. Ich habe das<br />

Gefühl, der „Neidfaktor“ existiert<br />

nicht bei diesem Auto – es<br />

ist für alle anderen Straßenuser<br />

eben auch ein sympathisches<br />

Fahrzeug, in dem man einfach<br />

mal bei Rock´n sitzen möchte.<br />

Wie der Busfahrer meiner<br />

Linie 178, der neben mir das<br />

Fenster runterkurbelt und<br />

fragt: „Wollen wir tauschen?“<br />

Wie zum Teufel erklärt er es<br />

dem Chef, wenn ich „ja“ sage?<br />

Was ist mit den Leuten, die<br />

durch Hamburg laufen, am<br />

Parkplatz meines Wagens in<br />

der City stehen bleiben und<br />

Fotos machen?<br />

Im Einheitsbrei unseres<br />

Straßenbildes, wo die Autos<br />

sich einfach immer mehr<br />

ähneln, ist der <strong>Mustang</strong> sowieso<br />

ein echter und gern gesehener<br />

Exot.<br />

Mein absolutes Highlight: Das<br />

„Stadtpark-Rennen“ in Hamburg-Barmbek,<br />

im September<br />

2008. Mein Lieblingsschauspieler<br />

Steve „Bullitt“ McQueen<br />

war ja nicht nur ein fanatischer<br />

Autosammler, sondern auch<br />

ein großartiger Rennfahrer.<br />

Und so entschied ich mich, bei<br />

58


diesem Rennen mitzumachen.<br />

Einmal fühlen wie Steve. Mein<br />

Freund und Co-Pilot Knuth<br />

Cornils von der Hamburger<br />

Polizei und ich wurden belohnt.<br />

Original Renn-Atmosphäre,<br />

vier echte Starts (vor<br />

jedem hatte ich als Greenhorn<br />

natürlich die Hosen bis zum<br />

Anschlag voll), benzinhaltige<br />

Luft, viele auswendig zu lernende<br />

Flaggen und das schön<br />

schnelle Vorbeiblubbern an<br />

Tribünen voller Zuschauern.<br />

Dann das Zelt, nur für meinen<br />

<strong>Mustang</strong>, die vielen Menschen<br />

aus dem Publikum, die daran<br />

vorbeiliefen, die netten<br />

Gespräche („Was willst du<br />

Arsch hier eigentlich?“).<br />

Highlight bei diesem Rennen<br />

war der alte VW-Käfer mit<br />

Porsche-Motor von Peter<br />

Wagenhorst. Die über 10.000<br />

im Publikum krümmten sich<br />

vor Lachen. Denn jedes Mal,<br />

wenn er einen von uns bei<br />

dem Rennen überholte,<br />

blinkte er. Coole Sau.<br />

Nächstes Mal stellte er sich<br />

als Anhalter an die Rennstrecke.<br />

Schlussendlich spielten wir für<br />

die Wertung der Gleichmäßigkeitsprüfung<br />

keine<br />

Rolle – wir waren reichlich zu<br />

schnell und damit entspannt<br />

aus der Wertung gefahren. Es<br />

langte für einen Platz im<br />

Mittelfeld. Aber wurscht –<br />

der Spaß, dies Rennen mitzufahren,<br />

war groß. Ich bin<br />

wieder dabei – eine tickende<br />

Arschbombe!<br />

Was noch nicht ganz abgeschlossen<br />

ist: der Namensfindungsprozess<br />

für meinen<br />

67er <strong>Mustang</strong>. Denn so ein<br />

Auto muss doch einen Namen<br />

haben, oder? Ingo? Walter?<br />

Thunderdome? Hammerhead?<br />

Momentan ist er einfach<br />

nur der „Stang“ und ich bin<br />

sogar Mitglied eines Clubs<br />

geworden. Normalerweise bin<br />

ich überhaupt kein Fan der<br />

deutschen Vereinsmeierei.<br />

Aber im „First <strong>Mustang</strong> Club<br />

of Germany“ fühle ich mich<br />

wohl, da hier unter der<br />

Leitung von Ralf Wurm viele<br />

Fans unaufdringlich zusammengefunden<br />

haben, die sich mit<br />

Rad und Tat zur Seite stehen.<br />

Diesen <strong>Mustang</strong> werde ich<br />

hegen und pflegen – er war<br />

gerade noch mal bei CarMania –<br />

zum Wellness-Wochenende mit<br />

Frischzellenkur.<br />

Die obligaten Roststellen<br />

vorne-unten an Fahrer- und<br />

Beifahrertür wurden beseitigt<br />

und überlackiert. Versiegelung<br />

war angesagt. Und Inspektion.<br />

Nun freu ich mich auf jede<br />

nächste Fahrt. Der Wagen ist<br />

durchgehend angemeldet, so<br />

dass es jederzeit passieren<br />

kann.<br />

Wer jetzt mitfühlt, wie viel<br />

Spaß so ein <strong>Mustang</strong> macht,<br />

kann gerne die Kohle, die er<br />

sonst in einen „vernünftigen“<br />

Gebrauchtwagen gesteckt<br />

hätte, in einen <strong>Mustang</strong> investieren.<br />

Du wirst keine Reue<br />

spüren....<br />

Text: John Ment<br />

Fotos: Frank Sander<br />

59


60<br />

WER IST HIER


DER BOSS?<br />

Es gibt nur einen wahren Boss – es sei denn, man erschafft mit gekonnten Eingriffen<br />

in die Technik eines 1969er <strong>Mustang</strong> Mach 1 etwas Vergleichbares<br />

Text und Fotos: Frank Sander<br />

61


D<br />

er Name war<br />

Programm: Boss<br />

Konnte man einen<br />

Führungsanspruch<br />

besser unterstreichen?<br />

Den <strong>Mustang</strong> Boss, eine von<br />

der Trans-Am-Rennserie abgeleitete<br />

Version, gab es sowohl<br />

mit einem Fünfliter – als auch<br />

mit einem Siebenliter-V8 ab<br />

Werk zu kaufen. Der große<br />

Bruder war allerdings eine reine<br />

Straßenversion, da der<br />

Trans-Am-Serie eine Hubraumbeschränkung<br />

auf fünf<br />

Liter auferlegt war. Kein Wunder,<br />

dass eine nicht gerade<br />

geringe Stückzahl der 5.0-Liter-Modelle<br />

bei diversen Rennunfällen<br />

vernichtet wurde.<br />

Einen echten Boss zu finden,<br />

ist entsprechend schwierig und<br />

kostspielig, da nur rund<br />

10.000 Stück dieser Muskelpakete<br />

produziert wurden.<br />

Warum also nicht einfach selber<br />

einen echten Powermustang<br />

auf die Räder stellen,<br />

dachte sich Classic Car Design<br />

aus Dasing und begann, mit<br />

einer guten Basis daran zu arbeiten.<br />

Was eignet sich für so ein Projekt<br />

besser als ein 1969er Modell,<br />

das die wohl aggressivste<br />

Form aller <strong>Mustang</strong>s hat?<br />

Mit den Scheinwerfern innerhalb<br />

des Kühlergrills, seitlichen<br />

Lufteinlässen an den<br />

Kotflügelspitzen und der haifischähnlichen<br />

Schnauze hat<br />

er das, was man heute als<br />

„Überholprestige“ bezeichnet.<br />

Wenn so eine Schnauze hinter<br />

dem eigenen Wagen auftauchte,<br />

war jeder gut beraten,<br />

den rechten Blinker zu<br />

setzen, die Fahrspur zu verlassen<br />

und dem Donnergroll<br />

zu lauschen, der von hinten<br />

angeschossen kam.<br />

Das sollte auch bei diesem<br />

1969er Mach 1 funktionieren,<br />

wozu das Team aus Dasing<br />

tief in die Trickkiste griff. Einfach<br />

nur Leistung in ein Auto<br />

zu packen reicht natürlich<br />

nicht aus – besonders TÜV-<br />

Beamte lachen darüber nur<br />

ungern. Also musste ein Gesamtkonzept<br />

her. Das umfasste<br />

natürlich die Restauration<br />

der Karosserie genau so wie<br />

die des Innenraumes, der bei<br />

dieser Gelegenheit gleich einen<br />

Satz etwas sportlich ausgeformter<br />

Sitze, einen fetten<br />

Drehzahlmesser so wie ein<br />

Holzlenkrad verpasst bekam.<br />

Ein Boss kann man nur sein,<br />

wenn man anderen überlegen<br />

ist – Grund genug, zu klotzen<br />

statt zu kleckern, um den<br />

1969er zur Chefsache zu machen.<br />

Ein 7,5-Liter-Aggregat mit<br />

feinsten Zutaten drückt nun ca.<br />

<strong>50</strong>0 PS an das C6-Getriebe<br />

mit Speed Wandler und Powershifter,<br />

was nicht nur für<br />

ZUM ANGRIFF<br />

BEREIT<br />

Böser Blick? Gar nicht notwendig bei dieser Front, die jedem auf der linken<br />

Fahrspur Respekt einflößt<br />

62


Hier kommt der Boss:<br />

Bei 7.<strong>50</strong>0 ccm und ca. <strong>50</strong>0 PS ist klar,<br />

wer Chef im Ring ist<br />

Like a Racecar: Zur besseren<br />

Gewichtsverteilung wanderte die Batterie<br />

in den Kofferraum<br />

anständigen Vortrieb, sondern<br />

auch für schnelle Schaltvorgänge<br />

sorgt. Zur Vorsorge für<br />

längere Vollgasetappen wurden<br />

dem Motor ein High-Performance-Wasser-<br />

und -Ölkühler<br />

spendiert, die in einem<br />

sauber gearbeiteten Aluminiumgehäuse<br />

sitzen.<br />

Das Fahrwerk wurde nicht nur<br />

überarbeitet, sondern genau<br />

wie die Bremsen der hohen<br />

Leistung und den Anforderungen<br />

an deutsche Straßen angepasst.<br />

Ein Koni-Fahrwerk<br />

sowie Fahrwerkstabilisatoren<br />

sollen für eine bessere Haftung<br />

der 225er-Gummis an der<br />

Vorder- und der 255er-Reifen<br />

auf der Hinterachse sorgen.<br />

Durch eine High-Performance-<br />

Bremsanlage bekam der<br />

„Boss“ dann auch den Segen<br />

vom TÜV, so dass einem ersten<br />

Ausritt mit dem <strong>Mustang</strong><br />

nichts mehr im Wege stand.<br />

Fast nichts – nur das Wetter.<br />

Haben Sie schon mal einen<br />

Boss aufs Glatteis geführt?<br />

Normalerweise gibt das Ärger...<br />

Zum Zeitpunkt unserer<br />

Testfahrt herrschten minus<br />

fünf Grad, die Straßen waren<br />

alles andere als griffig, teilweise<br />

sogar vereist.<br />

Aber zunächst sprang der<br />

<strong>Mustang</strong> ohne Zicken an und<br />

63


CHEFSESSEL:<br />

WER HIER<br />

SITZT, HAT<br />

ÜBERBLICK<br />

Perfekt restaurierter<br />

Innenraum mit etwas<br />

Patina, die dem <strong>Mustang</strong><br />

eine Seele verleiht und an<br />

vergangene Zeiten erinnert<br />

nach einer kurzen Warmlaufphase<br />

machten wir uns auf die<br />

Suche nach einem geeigneten<br />

Gelände, um den Mach 1 mit<br />

seiner matten Grundierung zu<br />

fotografieren. Ein Boss in<br />

matt? Durchaus, denn der Besitzer<br />

präferiert diese Optik –<br />

er findet das wesentlich cooler<br />

als glänzenden Klarlack.<br />

Nach anfänglich verhaltenem<br />

Umgang mit dem Gaspedal<br />

wurde das Vertrauen in den<br />

Boss immer größer. Doch ein<br />

Boss lässt sich nicht zu viel gefallen:<br />

Schnell quittierten die<br />

Hinterräder den nachlässigen<br />

Umgang mit dem Gaspedal<br />

wegen der niedrigen Temperaturen<br />

mit wildem Durchdrehen,<br />

das Heck brach schlagartig<br />

aus. Mehr Übung, Gespür,<br />

Feinsinn war gefragt, und siehe:<br />

Nach ein paar weiteren<br />

Kilometern war der <strong>Mustang</strong><br />

unter Kontrolle, so dass die<br />

angegebene Leistung abgerufen<br />

werden konnte.<br />

Die Abstimmung des Fahrwerkes<br />

passt wunderbar zum bossigen<br />

Charakter des <strong>Mustang</strong>,<br />

eine Seitenneigung der Karosserie<br />

ist praktisch nicht vorhanden.<br />

Der Boss ist trotzdem<br />

nicht zu hart abgestimmt,<br />

denn Querfugen und Bodenunebenheiten<br />

werden sauber<br />

geschluckt.<br />

Das Höchsttempo des <strong>Mustang</strong><br />

soll gut 220 km/h betragen.<br />

Haben wir aber nicht<br />

ausprobiert - einerseits existiert<br />

auf den Autobahnen rund<br />

um Bocholt ein Speed-Limit,<br />

andererseits war das spätwinderliche<br />

Wetter nicht einladend<br />

genug. Doch der bisherige<br />

subjektive Eindruck macht<br />

Lust auf sommerliche Temperaturen<br />

und freie Autobahnen...<br />

Die angegebenen Werte erscheinen<br />

absolut realistisch,<br />

die Beschleunigung liegt auf<br />

dem Niveau moderner Sportwagen.<br />

Nur dass ein echter<br />

alter Vergaser-V8 viel brutaler<br />

zur Sache geht, was die Faszination<br />

solcher Maschinen ausmacht.<br />

Nach der Ausfahrt ist klar, ob<br />

Fahrer oder Auto der Boss ist:<br />

das Auto. Zumindest bei Minusgraden<br />

oder auf nassem<br />

Asphalt. Was sich ändern<br />

könnte, wenn die Reifen auf<br />

Temperatur gebracht sind und<br />

der Pilot die Power kontrolliert<br />

auf die Straße bringen kann.<br />

Und wer ist unter den <strong>Mustang</strong>s<br />

der Boss? Das Original<br />

oder unser Test-Boss? Der Vergleich<br />

hinkt. Denn die Technik<br />

des „echten“ <strong>Mustang</strong> Boss<br />

war noch lange nicht so weit<br />

wie bei diesem <strong>Mustang</strong> mit<br />

modernem Fahrwerk, Motor<br />

und Bremsen. Sicher ist: Der<br />

Boss aus Dasing ist eine gute<br />

Alternative zum sündhaft teuren<br />

Original. L<br />

FORD MUSTANG MACH 1<br />

EZ: 02.1969<br />

Kilometerleistung: 18.742 Meilen<br />

Motor: 7,5-Liter-V8<br />

Leistung: ca. <strong>50</strong>0 PS<br />

Höchstgeschwindigkeit: mehr als 220 km/h<br />

Beschleunigung 0-100 km/h: ca. 5,5 s<br />

Kraftstoffart: Benzin<br />

Antrieb: Hinterrad<br />

Getriebe: C6 Automatik mit Speed Wandler u. Megashifter<br />

Gewicht: ca. 1.300 kg<br />

Radstand: 2.743 mm<br />

Länge: 4.760 mm<br />

Breite: 1.824 mm<br />

Vorderradaufhängung: Einzelrad mit Koni-Fahrwerk<br />

Hinterradaufhängung: Starrachse mit Koni-Fahrwerk<br />

Bereifung: vorne 225/60R15 auf Magnum <strong>50</strong>0 Felge 7x15<br />

hinten 255/60R15 auf Magnum <strong>50</strong>0 Felge 8x15<br />

Sonderausstattung: High Performance Kühler und<br />

Ölkühler, GFK Motorhaube, Motortuning, Holzlenkrad,<br />

Fahrwerksstabilisatoren<br />

64


…wurde der 69er Fastback <strong>Mustang</strong><br />

RTR-X im ureigensten Sinne. Und das<br />

nicht nur virtuell in der „Need for Speed“<br />

Computerspiel-Version „Unleashed“.<br />

Auch in natura auf echtem Asphalt<br />

konnte <strong>TRÄUME</strong> <strong>WAGEN</strong> dieses<br />

Ausnahme-Pferd einfangen.<br />

Dazu ein exklusives Interview mit<br />

dem RTR-X-Designer Vaugh Gittin Jr.<br />

Text: Christian Böhner<br />

Fotos: Linbergh Nguyen, Larry Chen<br />

aughn ist ein echter<br />

Bastler. Er ist zwar erst<br />

Anfang 30, aber bereits<br />

seit vielen <strong>Jahre</strong>n designt<br />

er nahezu fanatisch sportliche<br />

Autos. So einen braucht die<br />

Szene. Nur so kommen Autos<br />

wie der <strong>Mustang</strong> RTR-X<br />

zustande.<br />

Vaughn Gittin Jr. wie er komplett<br />

heißt, kam über den<br />

Motorsport zum Fahrzeug-<br />

Design. Als Kind schon im<br />

Kart unterwegs und als Jugendlicher<br />

im Moto-Cross-<br />

Sport aktiv, mischt er seit<br />

<strong>Jahre</strong>n in seinem Monster-<br />

Energie-Falken-Ford-<strong>Mustang</strong><br />

die internationale Driftsport-Szene<br />

auf. In den USA<br />

ist er längst einer der ganz<br />

Großen und gewann 2010<br />

das amerikanische Formula<br />

Drift Championat. Selbst in<br />

Japan, dem Mutterland der<br />

D1 Drift-Weltmeisterschaft,<br />

hat Gittin Jr. alles erreicht –<br />

mit zwei Siegen (als einziger<br />

Amerikaner) und etlichen<br />

Podiumsplätzen wurde er<br />

2007 sogar Drift-Weltmeister.<br />

Er ist für seinen „foot to the<br />

floor, big smoke driving style”<br />

bekannt – ein echter Gasfuß<br />

und Reifen-Burner unter den<br />

Querfahrern.<br />

Und ein Fan der 2000erne<br />

Tuning-Angebot war ihm<br />

<strong>Mustang</strong>. Nur das allgemeizu<br />

retro-mäßig und nicht<br />

genug auf heutige Standards<br />

ausgerichtet. Was tun? Klare<br />

Sache: Selber besser machen.<br />

Er gründete das RTR Design-<br />

Team und tat sich mit der<br />

Tuning-Schmiede Classic Design<br />

Concepts zusammen.<br />

Ergebnis war der erste <strong>Mustang</strong><br />

RTR mit zeitgemäßem<br />

High Performance Tuning.<br />

Als Upgrade planten die<br />

Jungs 2010 dann den <strong>Mustang</strong><br />

RTR-C – C für englisch Carbon,<br />

also Karbonfaser, aus der<br />

67


Der RTR-X- Innenraum: An der Form des<br />

Armaturenbrettes erkennt man noch das<br />

ursprüngliche 69er-Design. Digitale<br />

Instrumente, Schaltkulisse und Sparco-<br />

Rennsitze zeigen aber das wahre Baujahr…<br />

der 2011er <strong>Mustang</strong> zu 100%<br />

aufgebaut ist. 5<strong>50</strong> amerikanische<br />

Horsepower stehen<br />

standfest aus dem 5-Liter-V8<br />

zur Verfügung. Das RTR-<br />

Tuningkit kann sogar offiziell<br />

über spezielle Ford-Garagen<br />

bezogen und installiert werden.<br />

Im Zuge der Entwicklung des<br />

RTR-C kam der Computerspiel-Hersteller<br />

Electronic Arts<br />

auf Vaughn zu. Sie wollten mit<br />

ihm ein völlig neues <strong>Mustang</strong><br />

Concept-Car für ihr Rennspiel<br />

„Need for Speed“ realisieren.<br />

Das Auto mit der Codierung<br />

RTR-X wurde vollständig auf<br />

Papier entwickelt und kam<br />

zunächst zu seinem digitalen<br />

Rollout auf der Spiel-Konsole.<br />

2010 stand der RTR-X dann<br />

aber live und real auf der großen<br />

US-Autoshow SEMA.<br />

Auf Basis einer neu gebauten<br />

Fastback-Karosse des 1969er<br />

GTs wurden ausschließlich<br />

hochmoderne und zunächst<br />

straßentaugliche 91 Oktan<br />

High-Tech-Teile verbaut. Das<br />

Feedback war überwältigend<br />

und der Wagen wurde bald<br />

darauf in die überarbeitete<br />

Version des Spiels NfS –THE<br />

RUN mit aufgenommen, das<br />

seitdem die Fans begeistert.<br />

Wir hatten die Gelegenheit,<br />

ein exklusives Interview mit<br />

dem RTR-X-Schöpfer Vaughn<br />

Gittin Jr. zu führen.<br />

<strong>TRÄUME</strong> <strong>WAGEN</strong> (TW):<br />

Vaughn, bitte beschreibe Dich<br />

mal selbst. Und wie verlief<br />

Deine Customizing-Karriere?<br />

Vaughn Gittin Jr. (VG): Ich<br />

bin jetzt Anfang 30 und lebe in<br />

Maryland, USA. Ich bin Profi-<br />

Drifter – 2010 war ich Formula<br />

Drift Champion – und kompletter<br />

Automobil-Enthusiast.<br />

Seit ich 18 bin, arbeite ich an<br />

Autos. Ich brachte meine eigene<br />

Vision vom Ford <strong>Mustang</strong><br />

68


Ready to Rock – RTR! Das Motto im Display ist Programm, die technischen Features<br />

im RTR-X ermöglichen Drift-Champ Gittin jr. perfekte Vollgas- und Querfahrten<br />

auf den Markt mit dem <strong>Mustang</strong>-RTR-Tuning-Kit,<br />

das<br />

über Händler bezogen und<br />

installiert wird (in Europa bei<br />

Garage Wengler in Luxemburg,<br />

Anm. d. Red.). Dann<br />

stellte ich den 100-prozentigen<br />

Karbon-Faser <strong>Mustang</strong><br />

RTR-C vor. Aus einer Unterhaltung<br />

mit dem Team von<br />

„Need for Speed“ über den<br />

RTR-C entstand die Inspiration,<br />

den RTR-X zu bauen.<br />

TW: Wie kam dann Elec tronic<br />

Arts konkret auf Dich zu?<br />

VG: Ich war ja eh schon seit<br />

vier <strong>Jahre</strong>n bei EA involviert<br />

für die Arbeit an der Fahrphysik<br />

im Spiel sowie in der<br />

Vermarktung des „NfS Shift“<br />

Franchise. Sie sahen dann<br />

meine Leidenschaft und Vision<br />

beim Customzing des<br />

<strong>Mustang</strong> RTR und so entschieden<br />

wir uns, ein Team für<br />

den NfS RTR-X zu starten.<br />

TW: Hast Du den RTR-X<br />

nach einem digitalen Vorbild<br />

aus NfS gebaut? Oder war<br />

es anders herum – erst Dein<br />

Auto und dann die Adaption<br />

im Spiel?<br />

VG: Der gesamte RTR-X<br />

wurde von vornherein gemeinsam<br />

auf Papier gebaut,<br />

wirklich alles von der generellen<br />

Bauweise bis hin zu<br />

der Auswahl von Muttern<br />

und Bolzen, die wir verwenden<br />

würden. Als der Spiele-<br />

Entwickler Andy Blackmore<br />

das Auto fertig gerendert (digital<br />

berechnet, Anm. d. R.)<br />

hatte, wurde es simultan für<br />

das Spiel und in echt gebaut.<br />

Es war dann zunächst für das<br />

Spiel fertig, denn es ist viel<br />

leichter, Polygone in einem<br />

3D-Programm zu bewegen<br />

als Metall! Die Vision war von<br />

Anfang an, eine einzigartige<br />

Auto-Ikone zu bauen. Diese<br />

69


würde dann ins echte Leben<br />

geknallt und der Welt virtuell<br />

zum Genießen zur Verfügung<br />

stehen (in „Need For Speed<br />

Shift 2 Unleashed“ und den<br />

folgenden NfS-Versionen).<br />

Ich fuhr das Auto dann selbst<br />

das erste Mal auf der Konsole<br />

und das war einfach völlig<br />

surreal.<br />

TW: Wie fühlt es sich an, das<br />

echte Auto auf (Polizei-) freien<br />

Straßen zu fahren?<br />

VG: Es ist ein echter Spaß<br />

und es lässt sich wie ein Go-<br />

Kart bewegen, wobei es total<br />

rau und mechanisch stabil<br />

klingt. Es zaubert mir jedes<br />

Mal ein Lächeln ins Gesicht,<br />

wenn ich aufs Gaspedal trete.<br />

TW: Betreibst Du mittlerweile<br />

eine professionelle Customizing-<br />

Garage?<br />

VG: Nee, mach ich nicht.<br />

Ich arbeite<br />

frei mit einem Team von<br />

passionierten Leuten für jedes<br />

meiner Projekte.<br />

TW: Was war Dein erstes eigenes<br />

Auto?<br />

VG: Ein 1964er Oldsmobile<br />

Cutlass 2-Door mit Hardtop.<br />

TW: Und was fährst Du heute<br />

für Autos und Motorräder?<br />

VG: Einen 2011er Ford <strong>Mustang</strong><br />

RTR, einen Ford F1<strong>50</strong>,<br />

eine Suzuki SV 1000, eine Suzuki<br />

DRZ-400 Supermotard<br />

(Super-Moto-Bike). Ich habe<br />

viele Spielzeuge… All die Arbeit<br />

und nichts zum Spielen<br />

macht einen doch zum traurigen<br />

Zeitgenossen…<br />

TW: Wie finden Dich Deine<br />

Kunden? Arbeitest Du eher<br />

selektiv?<br />

VG: Ich bin immer offen für<br />

aufregende Projekte. Ich baue<br />

Autos zum Spaß eher als Hobby<br />

denn als Job. Und deshalb<br />

mache ich in der Regel nur<br />

ein Projekt im Jahr. Ich bin<br />

auch bereit, mit jedermann<br />

zusammen zu arbeiten, nur<br />

die Vision muss schon etwas<br />

Besonderes sein. Eine, an die<br />

ich glauben kann.<br />

TW: Hast Du noch andere<br />

bekannte Auftraggeber neben<br />

Electronis Arts?<br />

VG: Ich arbeite auch mit<br />

Bosch zusammen an einem<br />

Auto, natürlich gibt es auch<br />

einige weitere bekannte Leute,<br />

mit denen ich über andere<br />

und neue Projekte spreche.<br />

TW: An welcher Art von<br />

Events nimmst Du teil, um<br />

Deine Arbeit zu promoten?<br />

VG: Ich fahre meine Autos zu<br />

so ziemlich allen großen Auto-Shows<br />

und verlasse mich<br />

natürlich auch auf das Internet,<br />

um meine Arbeit zu zeigen.<br />

www.speedhunters.com<br />

ist meine favorisierte Seite auf<br />

der ganzen Welt.<br />

TW: Bist Du auch auf TV-<br />

Coverage scharf, so wie z.B.<br />

Westcoast Customs oder<br />

Monster Garage es machen?<br />

VG: Nein, daran bin ich derzeit<br />

nicht interessiert.<br />

TW: Was sind weitere bekannte<br />

Projekte von Dir?<br />

VG: Ich habe zum Beispiel<br />

mal einen einzigartigen <strong>Mustang</strong><br />

RTR als Iridium Edition<br />

für eine Verlosung von Bosch<br />

in den USA gebaut. Damit<br />

wurde die neue Bosch Iridium<br />

Zündkerze promotet. Irgendsehr<br />

glücklichen Gewinner<br />

wann gab es dann mal einen<br />

...<br />

Weitere Information zum<br />

<strong>Mustang</strong> RTR-X unter:<br />

www.mustangrtr.com<br />

http://speedhunters.com<br />

www.needforspeed.com<br />

71


Basis:<br />

1969 Ford <strong>Mustang</strong> Fastback – komplett neue Karosserie der Fa. Dynacorn<br />

Kosten: ca. $19.000,- inkl. Lieferung innerhalb der USA<br />

Motor:<br />

Ford Racing Boss 302R, 5 l V8 mit 401 PS bei 91 Oktan-Benzin<br />

Ford Racing Boss 302R Sechsgang-Getriebe<br />

Motec M800 Motor Management<br />

Kinsler individuelle Drosselklappen<br />

Ford Racing FR<strong>50</strong>0S Auspuffanlage<br />

Bosch EV14 72lb Benzin-Einspritzung<br />

Bosch 044 Benzin-Pumpe<br />

K&N Luft- und Öl-Filter<br />

Griffin-Kühler und -Wärmetauscher<br />

Chassis und Fahrwerk:<br />

Art Morrison Custom Unterbau vorne<br />

Steen Chassis Blecharbeit an Holmen und Käfig<br />

JRI ST/OB Renn-Stoßdämpfer<br />

Maier Racing „extreme rear suspension“ (Aufhängung/Federn hinten)<br />

Wilwood Bremsen, erleichtert, 6 Pro Spindle/RTR-X Fahrwerksfedern vorne<br />

Wilwood Bremsen, erleichtert 4 RTR-X hinten<br />

Felgen/Reifen:<br />

Work Meister Räder 18“ x 10“ vorne, 18“ x 12“ hinten<br />

Falken Reifen RT-615K 255/40/18 vorne, 295/40/18 hinten<br />

Exterieur-Design:<br />

BASF Lacke<br />

Custom Leitbleche und Spoiler<br />

Abraham Morales Kotflügelverbreiterung und Spoiler<br />

Angepasste Fenster<br />

Versteckte Heck-Stoßstange<br />

Classic Design Concepts Front- und Rückleuchten<br />

Custom RTR-X Karbon Faser-Grill und Einfassung<br />

Custom RTR-X Frontspoiler-Lippe und Kotflügel-Abdeckungen<br />

Interieur-Design:<br />

Motec sport Armaturentafel<br />

Stitchcraft Interiors Details<br />

Sparco Sitze und Gurte<br />

TECHNISCHE DATEN<br />

Das <strong>Mustang</strong> RTR-X Team:<br />

Gebaut von den Zwillingen Grim und Koz: Turbolader und Chassis, Signal Hill, CA<br />

Design von Vaughn Gittin Jr. and Andy Blackmore<br />

Blecharbeiten von Mark Delong and John De Luz – San Diego, CA<br />

Lackierung von Auto Explosion – Gardena, CA<br />

Karbon Faser Arbeiten von Abraham Morales<br />

Dokumentation des Aufbaus auf www.speedhunters.com<br />

72


SEIT 1971 ÜBERZEUGT, DASS ES<br />

KEINE GESCHMACKVOLLERE<br />

FORTBEWEGUNG GIBT.<br />

NICHTS FÜR UNENTSCHLOSSENE. SEIT 1842.


Kaufberatung Ford <strong>Mustang</strong> I<br />

Text und Fotos: Martin Henze<br />

M<br />

it dem <strong>Mustang</strong><br />

brachte die Marke<br />

Ford im April 1964<br />

ein Zugpferd auf den Markt,<br />

dessen Verkaufserfolg den<br />

Hersteller selbst wohl am<br />

meisten überraschte. Wahrscheinlich<br />

wäre es gar nicht<br />

nötig gewesen, das neue Modell<br />

von Anfang an mit einem<br />

perfekten Marketing-Konzept<br />

zu pushen, zu dem neben Plakat-Kampagnen<br />

zahlreiche<br />

Kino-Werbespots zählten.<br />

Aber das Fahrzeugkonzept<br />

selbst überzeugte schon genug:<br />

Überschaubare Proportionen<br />

und einfache Technik in<br />

zahlreichen Varianten und<br />

Leistungs-Abstufungen machen<br />

den <strong>Mustang</strong> als Urvater<br />

und Namensgeber der Gattung<br />

„Pony Cars“ tatsächlich<br />

zum idealen amerikanischen<br />

Brot-und-Butter-Sportwagen<br />

für fast jeden, vor allem aber<br />

für die jüngere Generation. In<br />

Deutschland wurde der <strong>Mustang</strong><br />

offiziell als Ford T5 angeboten,<br />

da sich die Firmen<br />

Krupp und Kreidler die Namensrechte<br />

am Begriff „<strong>Mustang</strong>“<br />

gesichert hatten.<br />

Technisch basierte der <strong>Mustang</strong><br />

auf dem Ford Falcon,<br />

was die Entwicklungs- und<br />

Produktionskosten überschaubar<br />

hielt. Und auch<br />

sonst war man darauf bedacht,<br />

den <strong>Mustang</strong> in der<br />

einfachsten Ausführung als<br />

attraktives Einsteigerfahrzeug<br />

zu positionieren, das sich allerdings<br />

durch optionale<br />

Mehrausstattungen – vor allem<br />

im Bereich der Antriebsaggregate<br />

– bis in die gehobene<br />

(Leistungs-)Klasse<br />

aufwerten ließ. Die Palette Ford-Konzern ging auf den by eine auf dem freien Markt<br />

reichte vom tatsächlich nur 90<br />

PS schwachen Sechszylinder<br />

bis zum 400 PS starken Shelby-<strong>Mustang</strong><br />

Power-Sportler Cobra zurück,<br />

der ebenfalls mit – allerdings<br />

extrem getunter – Ford-Tech-<br />

nicht gehandelte Kleinserie<br />

von 936 Exemplaren des <strong>Mustang</strong><br />

GT3<strong>50</strong>H an den ameri-<br />

GT<strong>50</strong>0KR, einer nik bestück war.<br />

kanischen Autovermieter<br />

eigentlich für den Rennsport Auf die exklusiven Shelby- Hertz. Dabei handelte es sich<br />

entwickelten Variante, die <strong>Mustang</strong>s wollen wir wegen ausschließlich um Fastbackauch<br />

als Straßenversion angeboten<br />

der geringen Verfügbarkeit Coupés, die sich durch ihre<br />

wurde. Shelbys gute hier nicht weiter eingehen. schwarze Lackierung mit gol-<br />

Zusammenarbeit mit dem Nur so viel: 1966 lieferte Shelden<br />

abgesetzten Streifen von<br />

PONY<br />

In den vergangenen <strong>Jahre</strong>n dürfte sich der Ford <strong>Mustang</strong> zum beliebtesten<br />

US-Oldie Deutschlands gemausert haben – wobei: D E N <strong>Mustang</strong> gibt es<br />

genau genommen gar nicht. Die Variantenvielfalt umfasst schon in der<br />

ersten Serie ein Stufenheck- und ein Fastback-Coupé sowie ein Vollcabrio<br />

und reicht von milden Sechszylindern (die bekamen in Amerika die<br />

süßen Highschool-Absolventinnen von spendablen Eltern zum<br />

„Graduate“) bis zur verboten heißen Shelby-Version.<br />

Die musste man sich selbst verdienen<br />

74


Kauf-<br />

BERATUNG<br />

den „gewöhnlichen“ Shelby- Im Laufe der <strong>Jahre</strong> entstanden Objekt für Customizer, vergleichbar<br />

<strong>Mustang</strong>s unterschieden. nicht nur von den „Hertz-<br />

mit dem hiesigen<br />

Die Fahrzeuge bescherten <strong>Mustang</strong>s“ eine ganze Reihe Golf GTI. Inzwischen werden Modifikationen vorgenommen<br />

dem Vermieter eine nachhaltige<br />

mehr oder minder gut ge-<br />

(wie auch bei den GTI) unver-<br />

wurden.<br />

Publicity – allerdings nicht machter Nachbildungen, bastelte Fahrzeuge im Serien-<br />

Als Referenz für Originalität<br />

nur, weil sie dessen Kunden auch bei den gewöhnlichen zustand allerdings meist wesentlich<br />

könnte man unser Fotomodell<br />

viel Fahrspaß boten, sondern <strong>Mustang</strong>s nahm man es mit<br />

höher gehandelt, für diese Kaufberatung heran-<br />

auch, weil sie von heißspornigen<br />

Mietern reihenweise in<br />

der Originalität lange Zeit<br />

nicht so fürchterlich genau.<br />

wobei es für Laien oft nicht<br />

einfach herauszufinden ist,<br />

ziehen, ein 1967er Fastback-<br />

Coupé mit der kaum glaublichen<br />

Laufleistung von wenig<br />

die Botanik gesetzt wurden. Das Modell war ein beliebtes an welchen Komponenten<br />

POWER<br />

75


Kaufberatung Ford <strong>Mustang</strong> I<br />

mehr als 21.000 Meilen.<br />

Dementsprechend präsentiert<br />

sich zum Beispieln das Auto<br />

des Hamburger <strong>Mustang</strong>-Spezialbetriebs<br />

CarMania in echtem<br />

<strong>Jahre</strong>swagenzustand und<br />

bis auf die nachgerüstete Klimaanlage<br />

und eine irgendwann<br />

vor vielen <strong>Jahre</strong>n im Originalfarbton<br />

„Burnt Amber“<br />

vorgenommene Neulackierung<br />

absolut serienmäßig.<br />

„Ein Auto in dieser Verfassung<br />

ist mir in meiner 20-jährigen<br />

Berufstätigkeit bei amerikanischen<br />

Klassikern definitiv<br />

noch nicht untergekommen,“<br />

bestätigt CarMania-Inhaber<br />

Philip Ewerwahn, „es gibt<br />

eine Fülle von Details an diesem<br />

Auto, die noch dem Auslieferungszustand<br />

entsprechen,<br />

die an nahezu allen<br />

anderen <strong>Mustang</strong>s längst ausgetauscht<br />

oder überarbeitet<br />

wurden. Sogar die Auspuffanlage<br />

ist noch die erste – ein<br />

originaler Topf ist mit dem<br />

Produktionsjahr 1966 gekennzeichnet.<br />

Bis auf eine Schadstelle am<br />

hinteren Längsträger erweist<br />

sich auch der ansonsten<br />

kritische Unterboden des<br />

1<br />

2<br />

1<br />

Die Ecken und Winkel der Frontmaske lassen Rost lange im<br />

Verborgenen blühen<br />

2<br />

Die Falzkanten der Motorhaube sind auf Rostansätze zu inspizieren.<br />

Der Rahmen ums „Pony“ sollte ebenfalls blessurenfrei sein<br />

3<br />

In der seitlichen Motor-Schottwand sitzt die Fahrgestellnummer,<br />

die Kotflügel sind erfreulicherweise verschraubt<br />

4<br />

Am Übergang von der A-Säule zum Einstieg sind häufiger<br />

Rostschäden auszumachen...<br />

5<br />

...und achten Sie unbedingt auch auf den Spritzwasserbereich<br />

der vorderen Radläufe...<br />

6<br />

...das gilt insbesondere auch für die Scheinwerfertöpfe und den<br />

Übergang vom Vorderkotflügel zur Frontmaske<br />

4 5 6<br />

3<br />

76


<strong>Mustang</strong> in erstklassiger Verfassung.“<br />

Der Auslieferungszustand<br />

nebst aller Optionen dieses<br />

Wagens wurde übrigens auch<br />

im „Marti-Report“, einer offiziellen<br />

„Geburtsurkunde“ dokumentiert,<br />

die Ewerwahn<br />

vorliegt. Demnach verließ das<br />

unter anderem mit „C-4<br />

Cruise-O-Matic“-Getriebe sowie<br />

„Heavy Duty Suspension“<br />

ausgestattete Coupé am 18.<br />

November 1966 das Band.<br />

Das war sogar zwei Tage später<br />

als eingeplant, wie das<br />

Testat akribisch vermerkt. Sogar<br />

die originale Rechnung<br />

liegt noch vor, wonach sich<br />

der Basispreis von 2.592,17<br />

Dollar unter anderem durch<br />

die 84,47 Dollar teure Servolenkung<br />

sowie das Mittelwellen-Radio,<br />

für das ein Aufpreis<br />

von 57,51 Dollar berechnet<br />

wurde, und das Automatikgetriebe<br />

(faire 197,89 Dollar) auf<br />

insgesamt 3.439,13 Dollar erhöhte.<br />

Glückwunsch dem jetzigen<br />

Eigentümer dieses Wagens,<br />

denn er erhielt alle diese<br />

wertvollen Dokumente selbstverständlich<br />

noch obendrauf.<br />

Man sollte ein solches Exem-<br />

7<br />

plar unbedingt mal gefahren<br />

haben, um das trotz der kompakten<br />

Abmessungen vorhandene<br />

„Schiffs-Gefühl“ mit seiner<br />

um die Mittellage herum<br />

etwas teigigen Lenkung zu<br />

spüren – ein Charakteristikum,<br />

das sich der <strong>Mustang</strong><br />

mit so ziemlich allen US-Cars<br />

jener Zeit teilt.<br />

So fahren sie sich eben, die<br />

Autos der wilden 1960er aus<br />

„Gods own Country“, dem<br />

gelobten Land, in dem Benzin<br />

lange wie Milch und Honig<br />

floss – nur billiger. Das ist<br />

ebenso vorbei wie die Zeit der<br />

„Bargains“ auf dem <strong>Mustang</strong>-<br />

Sektor.<br />

8<br />

9 10 11<br />

7<br />

Blick auf einen der rostgefährdeten Coils unter dem Windlauf.<br />

So perfekt sehen sie selten aus ...<br />

8<br />

Philip Ewerwahn empfiehlt den Test auf Dichtigkeit mit Gießkanne<br />

9<br />

Eine Edelstahlleiste erschwert die Untersuchung der Schweller<br />

von außen...<br />

10 ...von unten hatte man werksseitig nur eine dünne schwarze<br />

Lackschicht aufgetragen<br />

11<br />

Manchmal bildet sich der Gilb auch im Übergang von der B-Säule<br />

zu den Einstiegen<br />

Mittlerweile wird insbesondere<br />

Fahrzeugen der ersten Generation<br />

auch auf der anderen<br />

Seite des „Großen Teichs“<br />

zu Recht Kult-Charakter zuerkannt,<br />

und auch bei uns gelten<br />

die <strong>Mustang</strong> mit ihren<br />

beinahe europäischen Außenabmessungen<br />

schon lange als<br />

Ikonen. Das erhöht leider das<br />

Risiko, auch Ruinen „auf billig“<br />

flott zu machen. Man<br />

hüte sich deshalb vor Blendern,<br />

die vor allem aus den<br />

Vereinigten Staaten immer<br />

wieder ins „Alte Europa“ verschifft<br />

werden.<br />

Unsere Kaufberatung soll Ihnen<br />

helfen, die Spreu vom<br />

Weizen zu trennen und sich<br />

nicht von Blendern blenden<br />

zu lassen...<br />

Der Ford <strong>Mustang</strong> im Detail:<br />

(1. Serie 1964-1973)<br />

Allgemeines<br />

Genau genommen wird die<br />

1. Serie des Ford <strong>Mustang</strong> in<br />

vier baujahrsabhängige Versionen<br />

unterteilt. Die erste<br />

reichte von den Modelljahren<br />

1964 bis 1966, die zweite<br />

von 1967 bis 1968, die dritte<br />

von 1969 bis 1970 und die<br />

vierte bis zum großen Modellwechsel<br />

zur zweiten Serie<br />

Ende 1973. Unser Referenzfahrzeug<br />

entstammt also der<br />

zweiten Version. Die einzelnen<br />

Versionen unterscheiden<br />

sich durch mehr oder weniger<br />

umfangreiche Facelifts an<br />

der Karosserie, die im Regelfall<br />

mit einem Längen- und<br />

Breiten-Zuwachs verbunden<br />

waren. Auch kamen fortwährend<br />

neue Motorvarianten<br />

hinzu, sowohl bei den Sechsals<br />

auch bei den Achtzylindern,<br />

während andere aus<br />

dem Programm genommen<br />

wurden. Sie alle im Einzelnen<br />

auflisten zu wollen, würde<br />

den Rahmen dieser Kaufberatung<br />

sprengen. In unserem<br />

Fotofahrzeug ist der 4,7-Liter-V8<br />

(289 cui) 203 PS bei<br />

moderaten 4.400/min verbaut.<br />

Den gab es übrigens<br />

insgesamt in drei Leistungsstufen<br />

– von 198 PS bis 275<br />

PS (beim High-Performance-<br />

Motor) gab.<br />

77


Kaufberatung Ford <strong>Mustang</strong> I<br />

3<br />

2<br />

1<br />

Checken Sie unbedingt auch<br />

die Türböden auf Korrosion. Sind<br />

die Wasserabläufe verstopft?<br />

2<br />

Kritische Ecke für Unterrostung<br />

der Türen von innen heraus<br />

3<br />

Stimmen die Tür-Spaltmaße?<br />

1<br />

4 Ein bisschen Blech, ein bisschen Lack, fertig ist der <strong>Mustang</strong>-Unterboden.<br />

Hier hängen noch die Tropfnasen von der werksseitigen Grundierung<br />

herunter, dem einzigen Rostschutz des Unterbodens...<br />

5<br />

...der nicht einmal vollflächig aufgetragen wurde und so die Bildung<br />

von Flugrost ermöglichte<br />

6<br />

Immerhin wurden die vorderen und hinteren Rahmen-Längsträger<br />

vollverzinkt ...<br />

7<br />

... was nach 46 <strong>Jahre</strong>n allerdings auch kein Garant für absolute<br />

Korrosionsfreiheit mehr ist<br />

4 5 6 7<br />

Karosserie, Unterboden<br />

Front, Motorraum,<br />

Vorderkotflügel<br />

Auch wenn wir eines der<br />

Hauptprobleme des Ford<br />

<strong>Mustang</strong> – natürlich Rost –<br />

an unserem Fotomodell nicht<br />

wirklich zeigen können, sollte<br />

das Augenmerk des Kaufwilligen<br />

in erster Linie darauf gerichtet<br />

sein. Schon ganz vorne<br />

geht es los. Kritische<br />

Bereiche finden sich in dem<br />

Bereich rings um die Scheinwerfertöpfe<br />

im Kotflügel,<br />

und die Frontmaske ist von<br />

Steinschlagbeschuss bedroht.<br />

Die Kraftaufnahme der filigranen<br />

Stoßstange ist beschränkt,<br />

sodass auch kleinere<br />

Rempler oft gleich bis in<br />

die Kühlermaske „durchgereicht“<br />

werden.<br />

Frontmaske, Kotflügel,<br />

A-Säule<br />

Die zerklüftete Frontmaske ist<br />

rostgefährdet, vor allem im<br />

Bereich um die Scheinwerfer<br />

herum, und hier können auch<br />

die seitlichen Stehwände<br />

durchgegammelt sein. Dankbarerweise<br />

sind die Kotflügel<br />

verschraubt, was Blechreparaturen<br />

bzw. den Austausch<br />

wesentlich erleichtert.<br />

Windleitblech<br />

Ein neuralgischer Rostherd befindet<br />

sich unter dem Windlauf<br />

an der Frontscheibe. Durch<br />

die Belüftungsschlitze kommt<br />

hier kaum zu entfernendes<br />

Laub hinein, was über <strong>Jahre</strong> ein<br />

zerstörerisches Werk begünstigt<br />

– zumal in diesem Bereich<br />

auch der Lackauftrag ausgesprochen<br />

dünn ausfiel. Auf jeder<br />

Fahrzeugseite ist ein runder<br />

Luft-Stutzen, der„Coil“, ein ge -<br />

lassen, der sich nach Öffnen eines<br />

Deckels vom Fußraum her<br />

untersuchen lässt. Ist der gerottet<br />

(was häufiger der Fall<br />

ist), werden nicht nur die Füße<br />

nass, die Stelle lässt sich auch<br />

äußerst schwierig reparieren.<br />

Philip Ewerwahn empfiehlt hier<br />

den Radikaltest mit der Gießkanne.<br />

Plätschert’s anschließend<br />

drinnen, sollte die Kaufuntersuchung<br />

abgebrochen<br />

werden, oder man handelt sich<br />

großen Bauaufwand ein...<br />

Front<br />

Die <strong>Mustang</strong>-Schweller sind<br />

sehr solide. Aber mangels jeglicher<br />

Rostvorsorge sind sie erheblich<br />

rostgefährdet, was die<br />

Struktur des zweitürigen Coupés<br />

empfindlich schwächen<br />

kann. Inspizieren Sie den<br />

Schweller von außen und von<br />

innen (Teppich hochklappen).<br />

Die Kontrolle von außen wird<br />

hier leider durch eine Edelstahlleiste<br />

erschwert.<br />

Türen<br />

Bei den Türen sind nicht nur<br />

die Böden zu checken, sondern<br />

auch die Scharniere und<br />

die Spaltmaße zur Karosserie<br />

sowie die Gummidichtungen<br />

an den Fensterschächten.<br />

Bodenwannen,<br />

Rahmenkonstruktion<br />

Ein umfassender Check der<br />

Bodenbleche von innen gestaltet<br />

sich schwierig und dürfte<br />

selten möglich sein, denn dazu<br />

müsste die halbe Innenausstattung<br />

demontiert werden.<br />

So muss man auf verdächtige<br />

78


Wasserspuren auf den Teppichböden<br />

achten (siehe auch<br />

Anmerkungen zum Windleitblech)<br />

und sich im Übrigen auf<br />

eine Sichtkontrolle der Unterseite<br />

beschränken. Sehen Sie<br />

auch genau in die zahlreichen<br />

Kanten und Winkel, vor allem<br />

im Spritzbereich der Räder.<br />

Heckbereich<br />

Hier gibt es fast eine Faustregel:<br />

Am <strong>Mustang</strong>-Heck werden<br />

die unteren 20 Zentimeter<br />

8<br />

9<br />

11<br />

12<br />

8 Der Kofferraum ist ohnehin schon ziemlich klein. Darüber hinaus wird<br />

wertvoller Platz durch das lustlos platzierte Reserverad verschwendet<br />

9<br />

Achten Sie auch in solchen Ecken auf Rost- und Unfallfreiheit<br />

10 Auch die Kofferraumklappe neigt zu Kanten- und Falzkorrosion<br />

11<br />

Die hinteren Blattfederaufnahmen müssen kerngesund sein, sonst<br />

fliegt die Hinterachse weg<br />

12<br />

Ist das Wasserablaufloch der seitlichen „Taschen“ am Kofferraum<br />

noch frei? Hier drohen fast immer Durchrostungen...<br />

10<br />

besonders häufig von Korrosion<br />

in Mitleidenschaft gezogen.<br />

Das betrifft den Bereich<br />

hinter den Türen, die Radlaufkanten,<br />

vor allem aber auch<br />

die hinteren Seitenteile unten<br />

am Kofferraum – und die so-<br />

wohl von außen als auch von<br />

innen (dazwischen ist ein Hohlraum).<br />

Ebenfalls anfällig gegen<br />

Gilb ist die Heckschürze im Bereich<br />

hinter dem Tank. Achten<br />

Sie hier vor allem auf die Aufnahmen<br />

der Blattfedern.<br />

79


Kaufberatung Ford <strong>Mustang</strong> I<br />

2<br />

3<br />

1<br />

4 5<br />

1<br />

Alle <strong>Mustang</strong>-Aggregate, die 6- wie die 8-Zylinder, sind im Grunde<br />

robust und für hohe Laufleistungen ausgelegt. Gelegentlich nerven sie mit<br />

Öl-Undichtigkeiten und thermischen Problemen<br />

2<br />

Verstellte Vergaser und ausgeschlagene Zündverteiler können die<br />

Laufkultur der Achtzylinder und den Kraftstoffverbrauch erheblich negativ<br />

beeinflussen<br />

3<br />

4<br />

Klimakompressor der nachgerüsteten Klimaanlage<br />

Manchmal leck: Die Pumpe der Servolenkung<br />

5<br />

Legal Sand in die Augen der Behörden gestreut hat man mit dieser<br />

Zuluftpumpe, die Frischluft in den Auspuffkanal blies und so durch Verdünnung<br />

die strengeren Abgaswerte einiger US-Bundesstaaten vorgeblich<br />

verbesserte, da die Emissionen nur im Gesamtvolumen gemessen wurden<br />

6 Die Dreigang-Cruise-O-Matic ist robust wie die gesamte Antriebstechnik.<br />

Darüber sind eine nachgerüstete Klimaanlage sowie das originale<br />

Mittelwellenradio zu sehen<br />

7<br />

Alternativ war eine Drei- oder Viergang-Handschaltung lieferbar<br />

Wenn die abrosten, macht sich<br />

die Hinterachse selbstständig.<br />

Motor und Peripherie<br />

Motorspezifisches<br />

Die Basismotorisierung der<br />

ersten Generation des Ford<br />

<strong>Mustang</strong> war ein müder<br />

2,8-Liter-Sechszylinder-Reihenmotor<br />

mit lediglich 102<br />

PS (im Baujahr 1964). Von<br />

Modelljahr 1965 bis 1970<br />

kam ein 3,3-Liter-Aggregat<br />

mit 122 bzw. später 117 PS<br />

zum Einsatz. Und selbst bei<br />

den von 1969 bis 1970 eingesetzten<br />

4,1-Liter-Sechszylindern<br />

mit zunächst 157 PS<br />

mag man nicht wirklich von<br />

einer „Granate“ sprechen, zumal<br />

die Leistung bis zum Modelljahr<br />

1973 auf 96 PS sank.<br />

Das vergessen wir mal lieber<br />

ganz schnell, auch wenn die<br />

Sechszylindermotoren als sehr<br />

robust und (verhältnismäßig)<br />

sparsam gelten.<br />

Was die Standfestigkeit betrifft,<br />

gibt es nämlich bei den<br />

adäquateren V-Achtzylindern<br />

mit 4,7 bis 7,0 Liter Hubraum<br />

grundsätzlich wenig Anlass zu<br />

Klagen, außer dass sie nicht<br />

9<br />

6 7<br />

8<br />

Die kräftig dimensioniere Vorderachse ist schraubengefedert,<br />

trommelgebremst (!) und mit Dreiecksquerlenkern ausgestattet...<br />

9<br />

...während man es hinten mit einer antiquierten blattgefederten<br />

„Trampelachse“ zu tun hat. Die hat natürlich auch Trommelbremsen...<br />

10 ...mit einer manchmal festgammelnden Handbremsmimik<br />

8<br />

10<br />

11 Im <strong>Mustang</strong> arbeitet gegen Aufpreis eine etwas zu leichtgängige und<br />

deshalb schwammig wirkende Servolenkung, die überdies mit Leckagen<br />

nerven kann<br />

12 Der verschleißanfällige Umlenkhebel ist im Bedarfsfall schnell<br />

getauscht, die modernen Spurstangenköpfe sind hier wartungsfrei (nicht<br />

jedoch die Traggelenke, die regelmäßig geschmiert werden wollen)<br />

11 12<br />

80


Drink responsibly.<br />

www.moskovskaya.de


Kaufberatung Ford <strong>Mustang</strong> I<br />

1 2<br />

5<br />

4<br />

7<br />

3<br />

6<br />

8<br />

1 2<br />

Die Frischluftgitter im<br />

komfortabel bestuhlten Fond des<br />

<strong>Mustang</strong> hätten auch aus dem<br />

Raumschiff Enterprise kommen<br />

können<br />

3<br />

Plastic fantastic: Die Kunstledersitze<br />

bieten zwar keinen nennenswerten<br />

Seitenhalt, aber sie<br />

sind durchaus bequem<br />

4<br />

„Easy Entry“ der 1960er: Die<br />

Rückenlehnen klappen sich einstiegsfreundlich<br />

etwas zur Seite<br />

5<br />

Wohl einmalig: Der Meilenstand<br />

stimmt<br />

6<br />

Auf den ersten Blick opulent<br />

instrumentiert, lässt unser <strong>Mustang</strong>...<br />

7<br />

...bei genauerem Hinsehen einen<br />

Drehzahlmesser und eine Zeituhr<br />

vermissen...<br />

8<br />

...beides boten die „Rally<br />

Pac“-Zusatzinstrumente, die wir<br />

hier am älteren <strong>Mustang</strong>-Cabrio<br />

mit Bandtacho sehen<br />

unbedingt dauervollgasfest<br />

sind – unter anderem, weil<br />

das Ölvolumen von lediglich<br />

4,75 Liter zu wenig Innenkühlung<br />

bewirkt. Problematisch<br />

können Reimporte aus<br />

den USA sein, die lange Zeit<br />

ohne Frostschutzmittel betrieben<br />

wurden und dadurch<br />

Rost in den Kühlkanälen angesetzt<br />

haben.<br />

Mit Ausnahme des größten<br />

„High Performance“-Achtzylinders<br />

mit 7,0 Liter Hubraum<br />

sind sämtliche Motoren<br />

als Stoßstangenmotoren mit<br />

Hydrostößeln ausgestattet,<br />

weshalb eine Ventilspielkontrolle<br />

hier nicht nötig ist.<br />

Getriebe,<br />

Kraftübertragung<br />

Getriebe<br />

Den <strong>Mustang</strong> gab es wahlweise<br />

mit Drei- oder Viergang-Handschaltung<br />

oder<br />

mit Dreigang-Automatic<br />

(Cruise-O-Matic). Für die<br />

komfortliebenden Amis ist<br />

eine Automatik in einem<br />

Sportwagen bekanntlich kein<br />

Widerspruch, so dass die<br />

Mehrzahl der <strong>Mustang</strong>s damit<br />

ausgestattet sein dürfte.<br />

Fahrwerk, Federung,<br />

Bremsanlage<br />

Mit oberen Trapez-Dreiecksquerlenkern<br />

und Schraubenfedern<br />

an der Vorderachse ist<br />

der <strong>Mustang</strong> hier durchaus<br />

modern ausgestattet, während<br />

die Trommelbremsen<br />

vorn sowie an der blattgefederten<br />

Starrachse hinten vorsintflutlich<br />

wirken – auch für<br />

weit leistungsstärkere US-<br />

Cars war dieses Setup allerdings<br />

bis weit in die 1980er-<br />

<strong>Jahre</strong> nicht unüblich. Bei den<br />

Dreieckslenkern wie auch bei<br />

den Halbelliptik-Blattfedern<br />

sind gelegentlich die Buchsen<br />

ausgeschlagen. Vorne kann es<br />

überdies die Kugelgelenke<br />

der Achsaufhängung treffen,<br />

bei denen der erforderliche<br />

Schmierdienst häufig vernachlässigt<br />

wird.<br />

Scheibenbremsen waren im<br />

Amerika der 1960er- und<br />

70er-<strong>Jahre</strong> keine Selbstverständlichkeit.<br />

Das zeigt sich<br />

auch am Beispiel des Ford<br />

<strong>Mustang</strong>, wo vorne wie hinten<br />

standardmäßig noch mit<br />

Trommeln gebremst wird.<br />

Trotz des hohen Fahrzeuggewichts<br />

bietet die Bremsanlage<br />

insgesamt eine durchaus ordentliche<br />

Verzögerungsleistung,<br />

was der kräftigen Servounterstützung<br />

zu verdanken<br />

ist. Man darf allerdings bei<br />

forcierter Gangart von zunehmendem<br />

Fading ausgehen.<br />

Lenkgetriebe, Umlenkhebel,<br />

Spurstangen<br />

Die optionale Servolenkung<br />

im <strong>Mustang</strong> arbeitet etwas zu<br />

leichtgängig, was den Eindruck<br />

einer bei Geradeausfahrt<br />

unpräzisen Lenkung<br />

weiter unterstützt.<br />

Innenraum, Elektrik<br />

Das <strong>Mustang</strong>-Interieur ist<br />

recht opulent gehalten, wobei<br />

es unterschiedliche Ausführungen<br />

gab. Die frühen<br />

Modelle haben einen zeitgenössischen<br />

Bandtacho, während<br />

spätere Fahrzeuge über<br />

sportiv wirkende Rundinstrumente<br />

verfügen, auch wenn<br />

das rechte große Instrument,<br />

wo man einen Drehzahlmesser<br />

vermuten würde, lediglich<br />

Öldruck- und Generator-Anzeige<br />

beherbergt. Einen Tourenzähler<br />

sowie eine Zeituhr<br />

gab es immerhin gegen Aufpreis<br />

mit dem damals wie<br />

heute beliebten „Rally Pac“,<br />

einem an der Lenksäule montierten<br />

Halter für Zusatzinstrumente.<br />

Im übrigen dominiert<br />

im Innenraum – auch sehr<br />

amerikanisch – viel Plastik bis<br />

zu den Kunstledersitzen.<br />

Achten Sie beim Kauf darauf,<br />

dass Licht und Scheibenwischer<br />

störungsfrei arbeiten<br />

und die Instrumente sowie das<br />

Radio funktionieren. Häufig<br />

zeigen US-Cars in solchen Details<br />

nämlich erstaunliche<br />

Schwächen.<br />

TECHNISCHE DATEN<br />

Ford <strong>Mustang</strong><br />

(1. Generation, 2. Version 1966-67)<br />

Motoren: Sechszylinder-Reihenmotoren<br />

und V8-Motoren<br />

Hubraum: 2,8 - 7,0 Liter<br />

Leistung: 117 - 395 PS<br />

Max. Drehmoment: k. A.<br />

Getriebe: Dreigang- bzw.<br />

Viergang-Handschalter oder<br />

Dreigang-Automatik<br />

Cruise-O-Mat<br />

Antrieb: Hinterräder<br />

Länge/Breite/Höhe:<br />

4.665/1.800/1.315 mm<br />

Gewicht: ca. 1.240 kg bis<br />

1.4<strong>50</strong> kg (je nach Ausstattung)<br />

Sprint 0-100 km/h: k. A.<br />

Top-Speed: 160 - 225 km/h<br />

(je nach Ausführung)<br />

Preis (1967): 17.400 DM<br />

(V8-Coupé)<br />

82


PERFORATED<br />

NATURAL<br />

DRIVER LINE<br />

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e der<br />

it<br />

<br />

DER 1973ER FORD MUSTANG MACH 1 WAR DAS WOHL LETZTE UNVERNÜNFTIGE,<br />

BRUTALE LOW-LUXURY-PONY IM STALL DER AMERIKANER. SEINE EINZIGE AUFGABE:<br />

MIT NAHEZU UNERSCHÖPFLICHER KRAFT UND HÄRTE SCHNELLER SEIN ALS ANDERE.<br />

<strong>TRÄUME</strong> <strong>WAGEN</strong> HAT EIN ORIGINALES EXEMPLAR IN HERRLICH AUFFÄLLIGEM<br />

FARBTON ZUM VERLAGS-PONY ERKOREN<br />

MUSTANG<br />

84


ach<br />

ir sein<br />

TEXT: JENS TANZ<br />

FOTOS: CHRISTIAN BITTMANN<br />

ANDREAS AEPLER<br />

DIRK OESTERREICH<br />

85


In Florida glänzen alle. Möchte man<br />

glauben. Stimmt aber nicht<br />

Das Imperium schlägt zurück:<br />

Treffpunkt Bremerhaven<br />

86


Benutz<br />

ich<br />

Kennen Sie die Mach-Zahlen<br />

noch aus dem Physikunterricht?<br />

Falls nicht, hier eine kurze<br />

Nachhilfe: "Mach 1" ist die<br />

Schallgeschwindigkeit – das<br />

sind etwa 1.234 km/h. Verdammt<br />

schnell. Mutig von<br />

Ford, einem erdgebundenen<br />

Ding wie einem Auto so einen<br />

Beinamen zu geben, aber die<br />

Assoziationen sprudeln sofort:<br />

Schneller als alles andere, gemacht<br />

von Machern, also machen<br />

wir jetzt unsere Träume<br />

wahr und uns Gedanken über<br />

Racing, Übermut, Leichtsinn.<br />

Diese Melange reizt – auch die<br />

Macher dieses Magazins. So<br />

ein Auto müssen wir uns vor<br />

den Verlag stellen. Da ahnten<br />

wir noch nicht, dass genau so<br />

eine Rakete in Orlando, Florida<br />

herumschlich. Okay, wir<br />

wissen nicht, ob das Teil wirk-<br />

lich geschlichen ist, nehmen es<br />

aber stark an, weil man in Orlando,<br />

Florida, nicht rasen<br />

darf. Allerdings hatte der Wagen<br />

es in allen anderen Belangen<br />

gut: Unten, im Süden der<br />

USA, ist immer schönes Wetter<br />

und wenig Regen. Da blubbern<br />

viele Ponys – das klingt<br />

nach Cowboy-Romantik.<br />

Er ist blau. Er ist sogar wahnsinnig<br />

blau – der Wagen (nicht<br />

der Cowboy). Der Lack heißt<br />

„Grabber Blue" und ist einer<br />

dieser auffälligen, bösen Sonderlacke,<br />

die so wunderbar in<br />

die Siebziger passen wie<br />

"Brauner Bär"-Eis und Bonanza-Räder.<br />

Gut, dass wir jemanden<br />

auf der anderen Seite<br />

des großen Teiches kennen,<br />

der das Objekt der Begierde<br />

mit Fachwissen in Augenschein<br />

nehmen kann.<br />

LPL AUTOMOTIVE: DER TRANSPORT-SPEZI<br />

Die Firma LPL Automotive GmbH in Bremerhaven hat sich auf weltweite Fahrzeugtransporte<br />

spezialisiert. Über ein globales Netzwerk von Partnern liegt der Schwerpunkt auf<br />

gebrauchten Fahrzeugen aus Nordamerika. In den USA bietet das Unternehmen eine<br />

landesweite Abholung beim Verkäufer und den Transport der Fahrzeuge zu allen großen<br />

Häfen an. LPL übernimmt die komplette Exportabwicklung in den USA, versichert<br />

den Transport per RO-RO oder im Container und kümmert sich um die Importabfertigung<br />

in Bremerhaven. Die angekommenen Fahrzeuge werden auf Wunsch europaweit<br />

per Lkw bis zum Kunden vor die Haustür geliefert. Elf Mitarbeiter bieten Rat und<br />

Tat bei allen Fragen rund um den Kauf, den Import und die Umrüstung des Fahrzeugs.<br />

web: www.LPLAuto.com<br />

mail: info@LPLAuto.com<br />

fon: 0471 – 94816-<strong>50</strong><br />

Es kommen prachtvolle Fotos –<br />

ein originaler Mach 1 in Grabber<br />

Blue! Ein paar Stellen sind<br />

noch zu bearbeiten, aber hey<br />

– mehr Muscle Car geht nicht.<br />

Ja, das soll das neue Verlags-<br />

Mobil werden: Wenn wir<br />

schon <strong>TRÄUME</strong> <strong>WAGEN</strong> heißen,<br />

sollten wir auch ab und<br />

zu einen Traum wagen. Gesagt<br />

– getan. Die Autosiasten-<br />

Euphorie brodelt.<br />

Zunächst zu Recht. Denn sie<br />

wird genährt durch einen absolut<br />

zuverlässigen Partner für<br />

die Verschiffung. Die Firma LPL<br />

Automotive GmbH aus Bremerhaven<br />

kümmert sich professionell<br />

um alles (einer der<br />

vielen Anbieter in unserem<br />

Kleinanzeigenteil, die, wie unsere<br />

Leser berichten, alle einen<br />

guten Job machen), und die<br />

Verschiffung erfolgt problemlos<br />

mit RO-RO auf dem Deck<br />

des Kutters über Bremerhaven<br />

nach Holland. Das macht Sinn,<br />

denn im platten Nachbarland<br />

zahlt der lächelnde Besitzer eines<br />

mehr als 30 <strong>Jahre</strong> alten<br />

Oldtimers sagenhafte null Prozent<br />

Import-Zoll und auch nur<br />

sechs Prozent Einfuhrumsatzsteuer.<br />

Notwendig dafür ist nur<br />

der für die Verschiffung ohnehin<br />

obligatorische „original<br />

title“ und eine Kopie des Kaufvertrags.<br />

Wir planen weiter: Das so gesparte<br />

Geld soll später in<br />

Schönheitsoperationen des<br />

Autos fließen. Da wir es in unserem<br />

Fall mit einem hochpreisigen<br />

Klassiker zu tun haben,<br />

der je nach Zustand zwischen<br />

15.000 und 60.000 Euro<br />

87


Kein Südstaatenpony, eher der böse<br />

Raumfrachter von Han Solo<br />

88<br />

lare ansae schneller<br />

als die anderen<br />

gehandelt wird, kommt da ein or-<br />

dentliches Sümmchen zusammen.<br />

LPL kümmert sich um alle<br />

Papiere, wickelt den Zoll ab<br />

und bringt das Auto direkt auf<br />

unsere Schreiber-Ranch. So<br />

soll es sein.<br />

Und dann steht er vor uns –<br />

Zeit, um seinen Werdegang zu<br />

rekapitulieren: Als dieses Pony<br />

geboren wurde, begann die<br />

Welle der Muscle Cars (also<br />

der hoffnungslos übermotorisierten<br />

Mittelklasse-Kisten)<br />

schon leicht zu schäumen. Der<br />

fast fünf Meter lange Mach 1<br />

(gefühlt fällt die Hälfte der<br />

Fahrzeuglänge auf die Motorhaube)<br />

ist der letzte Vertreter<br />

einer Zeit, in der Umweltschutz<br />

oder Benzinverbrauch in den<br />

Köpfen der Käufer oder den<br />

Werbeanzeigen noch keine<br />

Rolle spielten. Während woanders<br />

die ersten Katalysatoren<br />

und verbrauchsoptimierten<br />

Motoren auf den Markt kamen,<br />

erhielt dieses Modell ab<br />

Werk und in den Händen seiner<br />

späteren Besitzer noch einmal<br />

alles, was das Regal hergab.<br />

Der originale 5,8-Liter-V8<br />

(351 cui) mit 285 PS bekam<br />

eine modifizierte Nockenwelle<br />

und ein Renngetriebe mit B&M-<br />

Dragshifter, Performance-Vergaser<br />

und Ansaugspinne von<br />

Edelbrock, MSD-Hochleistungs-Zündanlage,<br />

Sportauspuff,<br />

Sportfahrwerk mit dicken<br />

BF Goodrichs an den Füßen –<br />

und diesen unglaublichen<br />

<br />

Farbton. Es wurde alles dafür<br />

getan, die Verfolger Camaro,<br />

Firebird und Cougar abzuschütteln,<br />

und geübten Fahrern<br />

gelang das auch weitestgehend.<br />

Er stammt aus der Hochphase<br />

der Ära des so genannten<br />

"Triple-A", des "American<br />

Automotive Adrenalin". In den<br />

<strong>Jahre</strong>n danach verweichlichten<br />

die Modellreihen zusehends,<br />

und aus dem konzeptionell<br />

rauen, brutalen und ehrlichen<br />

Pony wurde nach und nach ein<br />

weichgespülter Luxus-Mittelklassewagen,<br />

der einem Ford<br />

Escort immer mehr ähnelte und<br />

seine früheren Muskeln im<br />

Plüsch und Plastik der 80er<br />

<strong>Jahre</strong> verlor.<br />

Wir nehmen Grabber Blue unter<br />

die Lupe. Erster Eindruck:<br />

Was da mit ballerndem Motor<br />

vor der Halle steht deckt sich<br />

nicht wirklich mit unseren Erwartungen…<br />

Auf den Fotos<br />

des Vermittlers in den USA sah<br />

das gute Stück immerhin wie<br />

ein gutes Stück aus... Aber wir<br />

müssen jetzt das Kopfkino<br />

wechseln – weg von Südstaatenromantik<br />

und Cowboys auf<br />

Wildpferden, hin zum "Millennium<br />

Falcon" von Han Solo<br />

aus "Star Wars": ein reichlich<br />

benutztes Schlachtschiff, was<br />

nach Wookie riecht. Unser<br />

Lichtschwert beleuchtet handtellergroße<br />

Durchrostungen<br />

(nicht fotografiert), abgegammelte<br />

Achsaufnahmen, technische<br />

Mängel - der (ehemalige)<br />

Bekannte in den USA hat leider<br />

eine komplette Fehleinschätzung<br />

des Mach 1 abgegeben.


Hätten wir doch auf das gehört,<br />

was wir im Heft ständig<br />

schreiben: Immer einen Gutachter<br />

und/oder einen Zwischenhändler<br />

in den USA einschalten,<br />

bevor das Fahrzeug<br />

zum Verschiffer geht – und<br />

nicht auf die Aussagen falscher<br />

(oder blauer) Freunde vertraut,<br />

die einen schnellen Dollar<br />

dazu verdienen wollen. Aber<br />

nun ist das Geschoss schon<br />

einmal hier. Immerhin: Das<br />

Blau ist irgend etwas zwischen<br />

Schlumpfeis und kühlem Morgenhimmel.<br />

Und soll so bleiben.<br />

Nur der Rest nicht.<br />

Halbe Sachen liegen dem<br />

DAZ-Verlag nicht, das Verlagspony<br />

muss ohne Furcht und<br />

Tadel funktionieren. Der Falcon<br />

von Han Solo konnte immerhin<br />

auch den Sprung in den Hyperraum<br />

schaffen... Folglich<br />

geht der erste Ausritt des Boliden<br />

zum US-Car Spezialisten<br />

M. MENSCH & AUTOMOBILE<br />

US Car Service und Reparatur aller Marken<br />

nach Herstellervorgaben<br />

Hittfelder Landstraße 19<br />

21218 Seevetal<br />

mail: mensch-automobile@t-online.de<br />

fon: 04105 – 152459<br />

89


Side<br />

Side<br />

M. Mensch & Automobile in<br />

Seevetal bei Hamburg. Hier<br />

muss er nach einer ersten Bestandsaufnahme<br />

etwas länger<br />

bleiben: Michael Mensch spendiert<br />

dem <strong>Mustang</strong> großflächige<br />

Blechtafeln, hängt das Getriebe<br />

neu auf und baut die nur<br />

noch fragmental vorhandenen<br />

Aufnahmen der Hinterachse<br />

nach.<br />

Da geht es also hin, das bei<br />

der Verzollung gesparte Geld.<br />

Aber Mensch macht ganze Arbeit,<br />

und er macht sie sauber<br />

und gut. Die gesamte Technik<br />

wird überholt, und was am<br />

Ende vor uns steht hat frischen<br />

deutschen Baurat, eine H-Zulassung<br />

und den unmissverständlichen<br />

Spaßfaktor, der<br />

seit dem ersten Entdecken angestrebt<br />

war.<br />

Und dann verbrennt der <strong>Mustang</strong><br />

Mach 1 als Verlags pony<br />

an der Seite seines großen,<br />

neuen Bruders den Asphalt unter<br />

den Pneus: Christian Meyer<br />

(www.mustang-deutschland.<br />

de) hat in Zusammenarbeit mit<br />

unserem Magazin eine perfekte<br />

Hommage an den Ur-Mach<br />

1 erschaffen, die „<strong>Mustang</strong> GT<br />

<strong>TRÄUME</strong> <strong>WAGEN</strong> Edition“.<br />

Neu, fast genau so geil wie<br />

das Original und käuflich. Die<br />

beiden im Gespann sind wie<br />

jeder einzelne auch die absoluten<br />

Hingucker auf allen Treffen<br />

und Veranstaltungen. Und<br />

heute wie damals hat sich<br />

nichts an einer Tatsache geändert:<br />

Mit einem Mach 1 muss<br />

man umgehen können.<br />

Denn das ist kein Spielzeug,<br />

was sich ausbrechende Vorstands-Banker<br />

oder gelangweilte<br />

Zahnärzte in den Carport<br />

stellen sollten. Wenn die<br />

acht Töpfe spontan mit Gemisch<br />

gefüllt werden und die<br />

aktuellen 400 SAE-PS ohne<br />

jede elektronische Hilfe auf die<br />

Hinterachse drücken, muss<br />

man am Steuer wissen, was<br />

man tut. Sonst geht es auch<br />

ganz schnell mal ab in den<br />

Graben.<br />

Das ist einer der Gründe, warum<br />

unser Chefredakteur den<br />

grummelnden Kämpfer meistens<br />

selbst pilotiert und sich<br />

genau anguckt, wer ihn noch<br />

bewegt. Der kann das. Viele<br />

andere müssen es erst einmal<br />

erfahren und am eigenen Leib<br />

spüren, was so ein Auto eigentlich<br />

soll, was es meint. Es<br />

ist keine plüschige Reiselimousine,<br />

nein, ganz und gar nicht.<br />

Es soll auffallen, es soll polarisieren,<br />

und beides gelingt ihm<br />

sehr gut. Passanten fassen ihn<br />

an, gucken, ja glotzen sogar<br />

manchmal. Andere wagen<br />

Fallschirmsprünge, jagen<br />

downhill mit ihren Mountainbikes<br />

oder fliegen Sportflugzeuge.<br />

Wir reiten <strong>Mustang</strong>s.<br />

Vielleicht haben Sie ihn ja einmal<br />

live gesehen, vielleicht bei<br />

der "ADAC Hamburg Klassik<br />

<strong>TRÄUME</strong> <strong>WAGEN</strong> Rallye". Er<br />

lässt sich unmissverständlich<br />

treiben wie ein echtes Wildpferd,<br />

er lässt sich gefühlvoll<br />

leiten wie eine schöne Frau<br />

und er kann bockig sein wie<br />

ein alternder Raumfrachter. Allerdings<br />

ist der Mach 1 auch<br />

nach der Mensch-Kur kein<br />

Pebble-Beach-Exponat. Man<br />

sieht dem alten Schlachtschiff<br />

die vernarbten Andenken aus<br />

90


Ansichtssache: Alt und neu reizen<br />

beide auf ihre Art und Weise<br />

am Hamburger Hafen<br />

Über tiefe analoge Instrumente<br />

spricht das Pony mit dem Reiter<br />

CHRISTIAN MEYERS AUTOZENTRUM<br />

Nürnberger Str. 94<br />

91710 Gunzenhausen am Altmühlsee<br />

internet: www.mustang-deutschland.de<br />

mail: cm@mustang-deutschland.de<br />

fon: 09831 – 6768 -21<br />

fax: 09831 – 6768 -99<br />

91


92<br />

Brutal<br />

zwischen<br />

Start<br />

und Ziel


FORD MUSTANG MACH 1 VON 1973<br />

längst vergangenen Straßenkämpfen<br />

noch immer an. Der<br />

Wagen hat wunderbare Patina<br />

- Kratzer und kleine Stellen,<br />

schmaucht Öl, riecht mal nach<br />

Benzin. Herrlich.<br />

Klar, der 1973er <strong>Mustang</strong><br />

Mach 1 ist eine ausgewachsene<br />

Rennkarre und wird es immer<br />

bleiben. Gab es da nicht<br />

einmal eine alte indianische<br />

Weissagung? "Erst, wenn ihr<br />

keine Bäume mehr essen wollt<br />

werdet ihr feststellen, dass kleine<br />

europäische Neuwagen<br />

Depressionen verursachen."<br />

Oder war das anders?<br />

Ich gucke das<br />

vielleicht noch<br />

einmal nach...<br />

Motor: V8 (351 cui)<br />

Leistung: 400 PS<br />

Vergaser: Edelbrock-Performance<br />

Getriebe: Automatik, Rennausführung, B&M-Shifterr<br />

Höchstgeschwindigkeit: 210 km/h<br />

Länge: 4.922 mm<br />

Breite: 1.882 mm<br />

Beschleunigung: Schneller als Sie<br />

Bereifung: 235/60 R16 vorn, 255/60 R15 hinten<br />

Gewicht: 1.700 kg<br />

Länge/Breite/Höhe: 4.922/1.822/1.310 mm<br />

Weitere Firmen, die sich um<br />

die Verschiffung von Fahrzeugen<br />

kümmern:<br />

Florida Auto Export<br />

Thomas Schwarz<br />

www.floridaautoexport.com<br />

Californiaimport UG & Co. KG<br />

www.californiaimport.de<br />

93


Ihr allererstes Spielzeugauto war ein <strong>Mustang</strong>.<br />

Mit 18 <strong>Jahre</strong>n erfüllt sich Salima ihren Traum<br />

und kaufte einen echten 1967er Convertible in<br />

traumhaftem Zustand. Sie fährt ihn fast täglich,<br />

am liebsten mit ihrer Freundin Laura. Die<br />

drei erinnern uns ein bisschen an „Thelma und<br />

Louise“ – Grund genug, sie zu bitten, nicht als<br />

grandioses Trio über die Klippe zu fliegen...<br />

Text und Fotos: Jens Tanz<br />

94


in typisches Mädchen war die kleine Salima mit<br />

den großen Augen aus dem rheinland-pfälzischen<br />

Worms nicht. Sie spielte nicht mit goldmähnigen<br />

Plastikpferdchen oder rosa Frisierköpfen, sie begeisterte<br />

sich eher für das Auto ihres Vaters. In Papas silbergrauem<br />

1971er Jaguar E-Type Coupé mit der roten Innenausstattung<br />

ließ sie während ausgedehnter Wochenendtouren<br />

den Wind in ihren Haaren spielen, wusch und pflegte den<br />

Klassiker mit Inbrunst und wünschte sich inständig, auch<br />

endlich Auto fahren zu dürfen. Sie ist damals aber erst<br />

acht <strong>Jahre</strong> alt und überbrückt notgedrungen die Wartezeit<br />

mit Modellautos.<br />

Das erste von vielen Vitrinenschätzchen war ein 65er <strong>Mustang</strong><br />

Convertible, ausgelöst durch den James-Bond-Film<br />

„Goldfinger“. Shirley Eaton bewegt in dem Streifen ein<br />

weißes Cabrio, und mit Erlaubnis der Mutter bestellte sich<br />

Salima so eines im Internet. Es folgten Corvette C1 und<br />

C3, Camaro, Trans Am, KITT und KARR und ergänzend<br />

diverse Oldtimerzeitschriften im Abo, die sich in ihrem<br />

Kinderzimmer stapelten. Als 2001 Anne Hathaway als<br />

Mia in „Plötzlich Prinzessin“ in einem etwas abgerockten<br />

65er <strong>Mustang</strong> Convertible durch die Gegend cruist, war<br />

Salima endgültig verknallt. Nicht wie alle ihre Freundinnen<br />

in Michael, Mias Freund. Nein – in das Auto.<br />

Papa wurde weiter energisch jeden Sonntag um<br />

gemeinsame Touren mit dem Jaguar angebettelt,<br />

und bald darauf war Salima zwar nicht Prinzessin,<br />

aber 17einhalb <strong>Jahre</strong> alt und konnte mit<br />

dem eigenen Führerschein beginnen. Papas<br />

britisches Heiligtum mit der langen Haube<br />

durfte sie allerdings nur in seinem Beisein<br />

bewegen und konnte daher an vielen gemeinsamen<br />

Ausfahrten ihrer geliebten<br />

„Oldtimerfreunde Worms“, dem Club<br />

gleich um die Ecke, nicht teilnehmen.<br />

Denn Papa hatte<br />

auch noch etwas<br />

anderes zu tun.<br />

95


96<br />

Unter die Haube – Salima kennt jedes<br />

kleinste Geräusch ihres <strong>Mustang</strong>. Die<br />

Ladies haben Spaß und brauchen außer<br />

dem Auto eigentlich… nichts…


Der Wunsch nach einem eigenen Auto wurde daher täglich<br />

größer, und ein <strong>Mustang</strong> Coupé bei einem Händler<br />

in der Nähe brachte sie erneut zurück auf ihre „All-time-<br />

Autoliebe“ aus den Kinderjahren. Aber kein Coupé, sondern<br />

ein Convertible musste es sein. Oma, Opa und die<br />

Eltern waren sich nicht ganz einig, wer das erste Auto der<br />

quirligen Lady bezahlen sollte – Einigkeit bestand dagegen<br />

in der Verwunderung darüber, dass es nicht ein doch so<br />

zuverlässiger Mercedes werden sollte. Die omnipotente,<br />

wortgewaltige Beharrlichkeit der jungen Dame ließ die<br />

Verwandtschaft einlenken, und kurz darauf bekam ein<br />

weiterer Händler in Baden-Baden den Suchauftrag nach<br />

einem Pony ohne Dach, am liebsten in Schwarz oder<br />

Nightmist-Blue. Und auf jeden Fall aus den <strong>Jahre</strong>n 1967<br />

oder 1968. Da war der <strong>Mustang</strong> seiner ersten Serie ab<br />

1964 entwachsen und wurde von Ford zwar optisch an<br />

den Vorgänger angelehnt, aber etwas massiger designt,<br />

um Platz für die dicken Motoren zu schaffen.<br />

Die Ära der Muscle Cars, der viel zu kleinen Autos mit viel<br />

zu großen Motoren, hatte in diesen <strong>Jahre</strong>n längst begonnen.<br />

Die Heckblende mit dem mittigen Tankstutzen wurde<br />

konkav gestaltet und gilt heute unter Fans als der Pony-<br />

Po mit dem meisten Sexappeal. Die geniale und massive<br />

Werbekampagne für die erste Serie ließ den <strong>Mustang</strong> in<br />

den Verkaufszahlen-Olymp der USA explodieren und löste<br />

bei Ford intern den Thunderbird als Verkaufsschlager ab.<br />

Die Möglichkeit, den Wagen auf Wunsch quasi nackt für<br />

sehr kleines Geld oder voll ausgestattet für nicht wesentlich<br />

mehr Geld (mit allen Varianten dazwischen) zu ordern,<br />

schmeckte den freiheitsliebenden Amerikanern bestens.<br />

Und Salima stellte es vor die Frage, welches der angebotenen<br />

Fahrzeuge sie denn nun nehmen sollte. Die Motorenpalette<br />

reicht vom 3,3-Liter-Reihensechser bis hin zum<br />

ganz neu entwickelten 6,4-Liter-V8 und zwei Siebenliter<br />

Triebwerken, ein Cobra Jet mit 335 PS und ein Hochleistungs-V8<br />

mit 390 PS. Die Popularität des (damals) preiswerten<br />

Sportlers ist ungebrochen, trotz der hohen Stückzahlen.<br />

Allein in den <strong>Jahre</strong>n 1967 und 1968 verkaufte der<br />

Konzern 789.000 <strong>Mustang</strong>s, davon 113.000 Fastbacks<br />

und 70.000 Convertibles. Betrachtet man den Kleideroder<br />

Schuhschrank der meisten Frauen weiß man, wie<br />

schwer sie sich mit Entscheidungen tun. Aber wie wir wissen,<br />

ist Salima anders als die anderen – außerdem kommt<br />

ihr ein wenig entgegen, dass der Händler nur zwei Convertibles<br />

im Importprogramm hatte: Einen roten 1967er<br />

mit dem dicken 390cui-V8 und einen 1967er mit der klassischen<br />

289er-Maschine in „Silver Frost“ mit blauem Interieur.<br />

Silber? Niemals. Beim Erstkontakt auf dem Hof des<br />

Händlers traute sie sich erst gar nicht, das sehr erhaben<br />

wirkende Fahrzeug anzufassen. Vielleicht ist die Farbe ja<br />

doch gar nicht so übel? Es ist der Papa, der schließlich<br />

die Dame mit eher weiblichen Argumenten zur Vernunft<br />

brachte: Auf silbernem Lack sähe man den Dreck nicht so.<br />

Vielleicht ist Salima doch nicht so anders als die anderen<br />

Frauen - aber Liebe springt einen bekanntlich unerwartet<br />

und heftig an. Nach einer kleinen Gewöhnungsphase fuhr<br />

sie auf trockenen Wormser Januarstraßen mit ihrer Oma<br />

neben sich und einem geschlossenen Verdeck über sich<br />

zurück in ihre Heimatstadt. Der <strong>Mustang</strong> wurde ihr erstes<br />

Auto.<br />

Sie nennt ihn Jonny.<br />

Jonny bekam noch einen Bremskraftverstärker (das Auto<br />

wurde ursprünglich ausschließlich zum vorwärts Fahren<br />

gebaut, eher nicht zum Bremsen…), einen Ölwechsel und<br />

frischen deutschen TÜV. Derweil recherchierte Salima ein<br />

bisschen, viel erfährt sie allerdings anfangs nicht über<br />

die Geschichte ihres Ponies: Ein einziger Name im<br />

Title, ausgeliefert mit einem identischen Zwilling in<br />

eben diesem Sonderlack am 6. Juni 1967 an einen<br />

Händler in Texas. Die Fahrzeuge sollten als Showroom-Kundenfänger<br />

dienen, und das scheint ihnen<br />

gelungen zu sein, denn schon 25 Tage später wurde<br />

Salimas Exemplar von einem jungen Schüler<br />

der High School gekauft. Der soll ihn lange, sehr<br />

lange gefahren haben, um das Pony dann an seinen<br />

Sohn weiterzugeben. Der fuhr damit ebenfalls zur High<br />

School und beschloss 2009 eine Komplettrestauration von<br />

Papis Auto in den Auslieferungszustand, mit Bildern und<br />

Belegen.<br />

Es gibt vermutlich nur ganz wenige <strong>Mustang</strong> auf der Welt,<br />

die nicht schon einmal restauriert wurden. Und schwupps<br />

97


ten, aber trotz richtiger Diagnose nicht helfen konnten.<br />

Defekte Zündspulen heilt die Zeit, zumindest kurzfristig.<br />

Denn als der Wagen wieder abgekühlt war, konnte Salima<br />

zunächst weiterfahren. Immerhin bis vor den Wormser<br />

Puff, da blieb Jonny wieder stehen. Ein wenig verlegen<br />

und lieber das Verdeck schließend kontaktierte die Dame<br />

daraufhin ihren Papa, und kurz darauf wurde der Defekt<br />

in einer Werkstatt behoben. Jonny legte den Heimweg auf<br />

eigener Achse zurück.<br />

Er macht süchtig nach Ausfahrten in die Pfalz, allein oder<br />

mit ihrer Freundin Laura, die sie auf einer Party kennen<br />

gelernt hat und die von den endlosen Benzingesprächen<br />

nicht genug bekommen konnte. Alle drei zusammen verkam<br />

auch für den High-School-Ponyreiter die Wirtschaftskrise<br />

– der Wagen wurde verkauft. Das war‘s auch schon<br />

an Details zu Jonnys Historie, aber Salima ist ja noch jung<br />

und hat sich vorgenommen, mehr über den Oldtimer mit<br />

dem guten Herzen und der robusten Technik herauszufinden.<br />

Jonny ist ein Junge, definitiv. Allein schon, weil er wenig<br />

rumzickt oder Probleme macht. Ein einziger Liegenbleiber<br />

ist verbucht: Eine defekte Zündspule, die das Convertible<br />

auf den Standstreifen zwang. Da Salima auf dem Weg zu<br />

einem Oldtimertreffen war, fanden sich umgehend sechs<br />

hilfsbereite Herren, die ihre Köpfe in den Motorraum steck-<br />

Ford <strong>Mustang</strong> ist der American Way of Drive. Da darf man auch mal Flagge zeigen<br />

98


drehen der Herrenwelt gehörig den Kopf und rocken den<br />

First <strong>Mustang</strong> Club of Germany, wenn auch mit „Küken“-<br />

Status. Und wieder ist es ein Film, an den die Fotos mit den<br />

beiden Damen in Weiß jetzt erinnern: In Salimas Geburtsjahr<br />

kommt der amerikanische Roadmovie „Thelma und<br />

Louise“ in die Kinos, in dem die von ihrem despotischen<br />

Ehemann genervte Hausfrau Thelma und ihre überdrehte<br />

Freundin Louise in einem Ford Thunderbird Convertible<br />

raus in die Freiheit „flüchten“. Das geht aus verschiedenen<br />

Gründen ganz schön schief und endet auch nicht happy,<br />

aber wenn die Mädels jetzt noch Kopftücher umbinden<br />

würden, wäre die Illusion nahezu perfekt.<br />

Ein bisschen vorsichtig sind sie schon, als sie an und auf<br />

dem polierten <strong>Mustang</strong> posieren. Die permanente Pflege<br />

zahlt sich aus: Auf dem Treffen in Sinsheim erreichte<br />

der <strong>Mustang</strong> in der Kategorie „Originalgetreuster Bestzustand“<br />

den 3. Platz. Ab und an klemmt auch mal eine<br />

Visitenkarte hinter einem Scheibenwischer – zumeist sind<br />

es Herren mittleren Alters, die den Wagen kaufen wollen.<br />

Auch wenn das stolz macht: Salima gibt ihren Jonny<br />

nicht mehr her. Er hat zwar „nur“ den kleinen 289cui-<br />

V8, aber auch hier zeigt sich wieder, dass sie vielleicht<br />

doch anders als die anderen ist: Sie liebt ihren Schatz so,<br />

wie er ist…<br />

r<br />

TECHNISCHE DATEN<br />

Ford <strong>Mustang</strong> Convertible<br />

Baujahr: 1967<br />

Motor: V8<br />

Hubraum: 4.736 ccm (289 cui)<br />

Leistung: 148 kW (200 PS) bei 4.400/min<br />

Max. Drehmoment: 407 Nm bei 2.800/min<br />

Getriebe: Dreigang-Automatik<br />

Antrieb: Hinterräder<br />

Länge/Breite/Höhe: 4.663/1.801/1.311 mm<br />

Leergewicht: 1.800 kg<br />

Beschleunigung: 0-100 in 13 Sek.<br />

Top-Speed: ca 190 km/h<br />

Wert: ca. 38.000,- Euro<br />

99


100<br />

Pokale? Ja, diverse<br />

Tuning-Awards stehen<br />

im Regal bei US<br />

Supermuscles in Eislingen<br />

bei Stuttgart. Man könnte<br />

leicht denken, dass bei dem<br />

2007er <strong>Mustang</strong> GT typische<br />

Tuningfreaks am Werk waren,<br />

die ihre Autos nur noch<br />

als reine Ausstellungsstücke<br />

betrachten. Aber weit gefehlt,<br />

bei den Jungs geht´s um den<br />

Spaß am Auto, und den<br />

besonders auch auf der Straße.<br />

Beim Foto-Shooting der<br />

„Black Pearl“ trafen wir entspannte<br />

Muscle Car-Experten<br />

aus dem bestens asphaltierten,<br />

schönen Ländle.<br />

Auf diese Generation Ford<br />

<strong>Mustang</strong>-Modelle sind Benny<br />

Schneider wie die Jungfrau<br />

zum Kinde und Marco Kugler<br />

wie zu einem riesigen Kindertraum<br />

gekommen. Denn zunächst<br />

sollte es für Benny ein<br />

Porsche sein und bei Marco<br />

war es 2005 „Liebe auf den<br />

ersten Blick“, obwohl für die<br />

beiden Schwaben die erste<br />

Wahl eines schnellen alltagstauglichen<br />

Sportwagens eher<br />

bei deutschen Modellen lag.<br />

Dann die Enttäuschung beim<br />

lokalen Porsche-Dealer, wo<br />

Benny vielleicht aufgrund seines<br />

jungenhaften Aussehens<br />

das passende Portemonnaie<br />

nicht zugetraut wurde. Schön<br />

doof, nicht besser nachzuforschen<br />

und gleich mal einen<br />

potentiellen Kunden vergrault.<br />

Ein US-Muscle Car<br />

von der anderen Seite des großen<br />

Teichs hatten die beiden<br />

Freunde zuerst so gar nicht im<br />

Blick, doch der neue <strong>Mustang</strong><br />

GT, der seit 2004 sehr erfolgreich<br />

verkauft wird, geriet in<br />

der weiteren Recherche mit<br />

seinem starken Gesamtpaket<br />

dann immer stärker in ihren<br />

Fokus.


Ford <strong>Mustang</strong> GT<br />

The black pearl<br />

101


und Fahrzeugoptimierung mit<br />

Rennsport-Varianten erweitert<br />

haben. Hinzu kommt die gut<br />

gelegene Eislinger Location<br />

und einer Werkstatt. US-<br />

Supermuscles arbeitet nur mit<br />

ausgewiesenen Spezialisten<br />

zusammen, die sowohl im<br />

Teile- als auch im Umbausektor<br />

auf hohem Niveau<br />

arbeiten.<br />

Soweit zu der jung-professionellen<br />

Tuningschmiede, wie<br />

sie mir im Kennenlerngespräch<br />

nahe gebracht wurde.<br />

Nun wollen wir aber raus mit<br />

dem schwarzen Monster und<br />

dem grapper orange/schwarzen<br />

Shelby GT. Die Sonne<br />

Marco erschuf sich dann einen<br />

sehr eleganten 2008er Shelby<br />

GT und Benny einen eher<br />

bösen 2007er GT - The Black<br />

Pearl - den wir bei traumhafter<br />

Herbstsonne fahren und fotografieren<br />

konnten. Die Optik<br />

des Fahrzeuges bietet mit der<br />

Mischung aus Eleanor Bodykit<br />

und diversen Roush-Tuning<br />

und Design-Elementen natürlich<br />

sofort den ganz breiten<br />

Auftritt. Dazu in glänzend<br />

Schwarz mit den verchromten<br />

20-Zöllern, Sidepipes und vielen<br />

liebevollen Details, wirkt<br />

der Bolide selbst auf unbeteiligte<br />

Passanten sofort so mächtig<br />

und exotisch, dass spontane<br />

Fotoaktionen bis heute zum<br />

Alltag der beiden Gasfüße<br />

gehören. Die ehemaligen Arbeitskollegen<br />

und neuen <strong>Mustang</strong>-Freunde<br />

tunten ihre<br />

Autos Stück für Stück bis auf<br />

den heutigen hohen Standard<br />

und entschlossen sich aufgrund<br />

des breiten, positiven<br />

Feedbacks auf US-Car-<br />

Treffen und -Events dazu, ihre<br />

Leidenschaft zum Beruf zu<br />

machen. Gedacht, gesagt,<br />

getan. US-Supermuscles wurde<br />

gegründet und bietet heute<br />

in steigendem Maße Komplett-Konzepte<br />

für modere<br />

US-Muscle Cars an. Hierbei<br />

profitieren sie von dem Knowhow,<br />

das sie seit ihrer Ausbildung<br />

zum Kfz-Elektroniker<br />

und Industriemechaniker beständig<br />

in Richtung Tuning<br />

nahe Stuttgart und Göppingen<br />

mitten auf einem Autohof mit<br />

benachbartem Reifen-Service<br />

scheint, es sind 14 Grad, die<br />

Straßen sind trocken und die<br />

Landschaft ist ein Traum.<br />

102


Zuerst geht es zu einem ehemaligen<br />

US-Kasernenhof, wo<br />

wir die martialische Power der<br />

Autos bergauf sofort zu spüren<br />

bekommen. Die Sounds kräftig<br />

blubbernd, aber noch einigermaßen<br />

moderat, eine gute<br />

Mischung: laut bei Gasstößen,<br />

sonst ruhig in der Mitte ihrer<br />

V8-Drehmomente.<br />

Apropos Gasstöße: Der<br />

schwarze GT läuft auch mit<br />

Gas. Umbau auf LPG-<br />

Gasanlage, wie wir wissen. Ich<br />

muss immer lächeln, denn in<br />

erspart, da es dafür<br />

unendlich viele Quellen gibt<br />

und wir auch in der<br />

<strong>TRÄUME</strong> <strong>WAGEN</strong> schon<br />

mehrfach darüber berichtet<br />

haben. Wer ein modernes US-<br />

Muscle Car sucht oder schon<br />

besitzt und seine individuellen<br />

Tuning-Möglichkeiten ausloten<br />

und umsetzen möchte, ist<br />

bei den kompetenten und<br />

umtriebigen Jungs von US<br />

Supermuscles auf alle Fälle<br />

sehr gut aufgehoben. Und aus<br />

Erfahrung wird hier das Thema<br />

Kundenservice und -Betreuung<br />

sehr ernst genommen…<br />

Text u. Fotos: Christian Böhner<br />

FAKTEN<br />

Ford <strong>Mustang</strong> GT, Bj. 2007<br />

Motor: V8 4,6 Liter<br />

Leistung: Standard 224 kW/305 PS,<br />

heute ca. 257 kW/3<strong>50</strong> PS<br />

der ehemaligen DDR war eine<br />

LPG eine Landwirtschaftliche<br />

Produktionsgenossenschaft.<br />

Aber eine Gasanlage produziert<br />

ja auch die aus der Natur<br />

stammende Kraftstoffversorgung<br />

in Gemeinschaft mit der<br />

herkömmlichen Benzinzufuhr,<br />

also gar nicht so weit weg voneinander,<br />

die beiden LPGs. In<br />

einem Waldstück und auf<br />

einem hohen Bergrücken<br />

machen wir Aufnahmen aus<br />

dem fahrenden Auto und<br />

genießen die Beschleunigung<br />

der beiden Wagen, wenn<br />

wir bei entgegenkommenden<br />

Fremdfahrzeugen schnell einscheren<br />

müssen. Die Details<br />

des gesamten Umbaus der<br />

Black Pearl von Benny<br />

Schneider haben wir<br />

in unserem Infokasten aufgelistet.<br />

Allgemeine Informationen<br />

zum <strong>Mustang</strong><br />

GT haben wir Euch jetzt<br />

Tuning-Details und Veredelung:<br />

• Predator Handtuner 26 kW/35 PS<br />

• Sidepipes Eigenanfertigung (nicht von Cervini)<br />

• LPG Gasanlage<br />

• Roush offener Luftfilter<br />

• Roush Tieferlegungsfahrwerk<br />

• Roush Chromfelgen 20 Zoll<br />

• Roush Innenausstattung Bicolor Leder<br />

• Bodykit Eleanor<br />

• Hood Pins mit TÜV-Eintragung<br />

• LSD Flügeltüren<br />

• Seitenspiegel lackiert<br />

• Kofferraumausbau mit Laminat<br />

• Pinstriping im Innenraum<br />

• JVC Touchscreen mit DVD MP3 SD<br />

• Türgriffe Chrom vom Ford F1<strong>50</strong><br />

• Schaltrahmen, Schalthebel, Heizungsregler, Lichtschalter,<br />

Lautsprecherumrahmung, alles nachträglich verchromt<br />

• Zusatzinstrumente A-Säule<br />

• Police Car Stroboskop Lichter<br />

• Police Car Sirene<br />

Geplant sind noch ein Techco Kompressor und eine 6-Kolben Bremsanlage<br />

von Stoptech<br />

103


Horse-<br />

POWER<br />

Ford <strong>Mustang</strong> Coupé GT 3<strong>50</strong> H-Style<br />

104


105


106


,,<br />

Pony Car“ spotteten<br />

die Amis über den<br />

Ford <strong>Mustang</strong>. Kein Wunder,<br />

handelte es sich doch in ihren<br />

Augen um einen Kleinwagen,<br />

und auch die sanfte 90 PS-<br />

Basismotorisierung mit einem<br />

3,2-l-Sechszylinder verursachte<br />

bestimmt keine feuchten<br />

Träume. Als Drittwagen für<br />

die Frau des Hauses oder fürs<br />

Töchterchen zum High-<br />

School-Abschluss wurde er<br />

trotzdem ein Erfolg.<br />

Ein ganz anderer Fall waren<br />

die Achtzylinder-Modelle –<br />

vor allem die vom Cobra-<br />

Züchter Carroll Shelby ...<br />

Richtige Kerle hatten Anfang<br />

der 1980er Benzin im Blut und<br />

außer Autos bestenfalls noch<br />

Mädels im Kopf, die man mit<br />

Ersteren beeindrucken wollte.<br />

Andree Schröder aus Oerzen<br />

bei Lüneburg war einer von<br />

diesen, und folgerichtig machte<br />

er dann auch eine Lehre<br />

zum Kfz-Mechaniker, wie es<br />

damals noch hieß. Während er<br />

im Job bei einem großen VW-<br />

Betrieb Öl und Kerzen wechselte,<br />

stand ihm der Sinn privat<br />

allerdings eher nach den<br />

Gasoline-Guzzlers von der<br />

anderen Seite des „Großen<br />

Teichs“. Ein <strong>Mustang</strong> der<br />

ersten Serie – natürlich nur<br />

mit V8 unter der Haube – lag<br />

angesichts des kargen Lehrlings-<br />

beziehungsweise später<br />

Gesellen-Salärs am ehesten im<br />

Bereich seiner Vorstellungskraft.<br />

Doch es kommt immer<br />

anders als man denkt, und so<br />

stand bei ihm ab 1990 mit<br />

einem 1963er Ford Galaxie<br />

<strong>50</strong>0 XL Convertible doch<br />

gleich ein echtes Dickschiff in<br />

der Garage – eine rostfreie<br />

Restaurierungsbasis, komplett,<br />

aber nicht fahrbereit.<br />

Zeitblende: Wir schreiben das<br />

Jahr 2006. Andree hat längst<br />

seinen Kfz-Meisterbrief in der<br />

Tasche, eine eigene Werkstatt<br />

mit vollen Auftragsbüchern,<br />

eine Frau und drei kleine<br />

Kinder. Der Galaxie steht<br />

107


Bis Andree an einem Inserat<br />

wie elektrisiert hängen bleibt:<br />

Ford <strong>Mustang</strong> Coupé, Bj.<br />

1967, GT 3<strong>50</strong> H-Style steht<br />

da geschrieben – ein Shelby-<br />

Nachbau (das Original gab’s<br />

nur als Fastback) mit „gehutzter“<br />

Motorhaube und Spoiler-<br />

Heckdeckel in GFK, dazu mit<br />

den obligatorischen seitlichen<br />

Lufteinlässen der heißesten<br />

Ur-<strong>Mustang</strong>-Ausführung. Das<br />

„H“ am Ende der Typenbezeichnung<br />

steht nicht etwa für<br />

Stilvoll und authentisch<br />

modifiziert: Das Grant-<br />

Holzlenkrad bestellte<br />

Andree eine Nummer<br />

größer als üblich – in 13,5<br />

Zoll. Rechts: “Easy-entry”<br />

gabs schon in den 60ern<br />

immer noch rostfrei, ansonsten<br />

aber unberührt in einer<br />

Ecke – nur die Staubschicht ist<br />

gewachsen. Klarer Fall: Zur<br />

Restaurierung des Wagens<br />

kommt er in absehbarer Zeit<br />

nicht. Die <strong>Mustang</strong>-Idee<br />

flammt wieder auf – so etwas<br />

müsste doch einfach zu bekommen<br />

sein, bei den Stückzahlen.<br />

Natürlich nur ein<br />

„Series 1“ in fahrbereitem,<br />

möglichst makellosem Zustand.<br />

Am liebsten ein Fastback,<br />

eventuell aber auch ein<br />

Coupé mit etwas mehr Platz<br />

im Fond – der Familie zuliebe.<br />

Doch die Suche wird eine<br />

Odyssee: Ein Jahr lang fahndet<br />

Andree in Fachzeitschriften<br />

und im Internet, fährt hunderte<br />

von Kilometern zu Besichtigungsterminen<br />

quer durch<br />

die Republik. Das Ergebnis:<br />

Blender, wohin das Auge<br />

schaut. Und die wenigen halbwegs<br />

ordentlichen Autos, die<br />

er findet, sind schlicht zu teuer.<br />

108


Unerlässlich bei echten 60er-Rennern: die Schnellverschlüsse der Motorhaube<br />

„historisch“, sondern für die<br />

heute schon mythisch verehrte<br />

„Hertz-Edition“, eine in<br />

geringer Stückzahl für die<br />

amerikanische Autovermietung<br />

hergestellte Sonderausführung<br />

in den CI-Farben<br />

Schwarz mit goldenen Streifen.<br />

Ein findiger PR-Stratege<br />

bei Hertz gab die Kleinserie<br />

damals in Auftrag, um den<br />

Leihwagenkunden einmal etwas<br />

ganz Besonderes zu bieten.<br />

Die nutzten das natürlich<br />

freudig aus, mieteten die ungezähmten<br />

Boliden und tobten<br />

sich damit nach „Hertzenslust“<br />

auf den Rennstrecken der<br />

Umgebung aus. Wen wundert<br />

es da, dass die „Marketingmaßnahme“<br />

bald ein jähes<br />

Ende fand; der tolle Werbeeffekt<br />

hält bei Ford-Fans allerdings<br />

bis heute an.<br />

Zurück zu Andrees Inserat:<br />

Auch „sein“ <strong>Mustang</strong> Coupé<br />

lockte auf den Fotos mit einer<br />

makellosen schwarzen Neulackierung<br />

mit goldenen Streifen,<br />

dazu Shelby-Insignien an<br />

den Vorderkotflügeln sowie an<br />

der Heckklappe und am<br />

Tankdeckel. Alu-Ventildeckel<br />

109


Diesen originalen 289er<br />

Ford-V8 (4.728 ccm) mit<br />

209 PS soll demnächst ein<br />

böses 347er-NASCAR-<br />

Triebwerk (5687 ccm) mit<br />

400 PS ersetzen. Sein<br />

Erbauer John Barrett nennt<br />

ihn “Stroker Blue Oval”<br />

und -Luftfiltergehäuse trugen<br />

verheißungsvolle Cobra-<br />

Schriftzüge. Darunter verbarg<br />

sich allerdings der serienmäßige<br />

289er Ford-V8 mit 154 kW<br />

(209 PS), verblockt mit einer<br />

ebenso serienmäßigen Dreigang-Automatik<br />

(Typ: C4) –<br />

na immerhin ... Die weitere<br />

Beschreibung des Wagens<br />

klang ebenfalls vielversprechend,<br />

denn auch Dachhimmel,<br />

Sitzbezüge, Armaturenbrettverkleidung<br />

etc. hatte<br />

der Vorbesitzer erneuert.<br />

Einziger Schönheitsfehler:<br />

Das Auto stand noch in den<br />

USA. Als Verkäufer trat der<br />

Kfz-Handel K&M mit Sitz in<br />

Kalifornien auf, vermittelt<br />

wurde der Deal durch den<br />

Truck Shop in Lüneburg.<br />

Nach dem bisher Erlebten<br />

klang das nach einem extremen<br />

Risikokauf. Andererseits<br />

genoss der Truck Shop einen<br />

guten Leumund. Andree<br />

schlug zu und erhielt das Auto<br />

quasi als „Weihnachtsgeschenk“,<br />

denn der Wagen traf<br />

pünktlich am Heiligen Abend<br />

im Hafen von Rotterdam ein.<br />

Die fällige Baurat-Abnahme –<br />

Ehrensache – wollte er selbst<br />

durchführen, und so nutzte er<br />

die Tage „zwischen den<br />

<strong>Jahre</strong>n“ für eine genaue<br />

Inspektion und die Vorbereitung<br />

der Vollabnahme.<br />

Er wurde nicht enttäuscht. Die<br />

Karosserie präsentierte sich<br />

auch bei intensiver Überprüfung<br />

in makellosem Zustand,<br />

lediglich die Vorderachse zeigte<br />

Verschleiß an Buchsen und<br />

Gelenken. Die benötigten Ersatzteile<br />

gabs zum Glück für<br />

Schmales, unter anderem bei<br />

der Classic Car Company in<br />

Herford, einem Laden, den<br />

Andree wegen der kompetenten<br />

und hilfsbreiten Beratung<br />

sowie der fairen Preispolitik<br />

wärmstens empfehlen kann.<br />

110


angeschweißt werden. Das<br />

Resultat kann sich hören lassen:<br />

Ein echter Ohrenporno! Leider<br />

blieb die Leistung noch deutlich<br />

hinter dem Sound zurück -<br />

Betonung auf “noch”...<br />

Mit Scheibenbremsen vorn (serienmäßig<br />

sind dort Trommeln<br />

verbaut, die eine eher katastrophale<br />

Verzögerung bieten) legte<br />

Andree jedoch schon mal den<br />

Grundstein für eine nachhaltige<br />

Abhilfemaßnahme, die den<br />

<strong>Mustang</strong> endgültig zum<br />

Wildpferd macht: Den Einbau<br />

eines richtig bösen 347er<br />

„NASCAR“-Motors, der bei<br />

www.jonbarrett.com als „Stroker<br />

Blue Oval“ angeboten wird.<br />

Dessen Leistungsdaten (400<br />

PS, 530 Nm) sollten das<br />

ermöglichen, was Andree von<br />

einem hubraumstarken Ami<br />

erwartet: „Ich wollte schon<br />

immer ein Auto, wo bei<br />

Tempo 120 beim Gasgeben<br />

noch die Räder durchdrehen.“<br />

Für die Umsetzung dieses<br />

Plans würde er sich schweren<br />

Herzens sogar von seinem<br />

staubigen Ford Galaxie trennen<br />

. . .<br />

Text und Fotos: Martin Henze<br />

Dort orderte er auch Hi-<br />

Jackers für die Hinterachse<br />

sowie eine Flowmaster-Auspuffanlage<br />

mit durchgehend<br />

2,5 Zoll Durchmesser und<br />

Fächerkrümmern, die er vor<br />

der Montage keramikbeschichten<br />

ließ. Apropos Montage:<br />

Allein für Anpassung und<br />

Anbau der Schlote gingen<br />

rund 30 Arbeitsstunden drauf,<br />

denn Andree war sehr pingelig,<br />

um das Geschlängel absolut<br />

spannungsfrei zu applizieren.<br />

Für die Aufhängung mussten<br />

auch noch weitere Halter<br />

Natürlich schraubt<br />

Kfz-Meister Andree<br />

selbst – im<br />

Hintergrund das<br />

restaurierungsbedürftige<br />

’63er<br />

Galaxie-Cabrio<br />

FAKTEN<br />

Typ:<br />

Ford <strong>Mustang</strong> Coupé<br />

Motor: 4,7-Liter-Ford-V8<br />

Auspuffanlage: Flowmaster, durchgehend 2,5 Zoll, keramikbeschichtete<br />

Fächerkrümmer<br />

Getriebe: 3-Gang-Vollautomatik, Typ C4<br />

Leistung: 154 kW (209 PS)<br />

Höchstgeschw.: 180 km/h (Angabe lt. Kfz-Schein)<br />

Hinterachse: Starrachse mit hypoidverzahntem Differential<br />

Federung: vorne Schraubenfedern, hinten Blattfedern<br />

Dämpfung: vorne KAYABA-Gasdruck-Stoßdämpfer, hinten Hi-Jackers<br />

Felgen: Coys Aluräder, vorn 7x17, hinten 8x17<br />

Bereifung: vorn 225/45 R 17, hinten 235/45 R 17<br />

Bremsen (v./hi.): Servounterstützt, vorne Scheibenbremsen (Umbausatz vom<br />

Ford Granada (US-Modell), hinten Trommelbremsen<br />

Weitere Extras: Shelby GT 3<strong>50</strong>-Umbau, Lackierung im Hertz-Style<br />

111


1969 Ford Shelby GT-<strong>50</strong>0<br />

SHELBYS ERBE<br />

<strong>Mustang</strong> gegen <strong>Mustang</strong>: 40 <strong>Jahre</strong> nach dem Urtyp gibt es<br />

endlich wieder einen echten Ford <strong>Mustang</strong> Shelby GT<strong>50</strong>0<br />

112


113


V<br />

erdammt lang her: 1966<br />

feiert die Tuning-Version<br />

des erfolgreichen Ford<br />

<strong>Mustang</strong> Premiere: der Shelby<br />

GT-<strong>50</strong>0.<br />

Tuner und Designer Carroll<br />

Shelby verpasst dem Boliden<br />

aus Detroit nicht nur ein verbessertes<br />

Fahrwerk und mehr<br />

Motorleistung – auch rein<br />

äußerlich sind seine Konstruktionen<br />

sofort als Shelby zu<br />

erkennen. Dass die Basis vom<br />

Ford <strong>Mustang</strong> stammt, ist<br />

unverkennbar.<br />

Einige Teile der Karosserie<br />

und der Technik fertigt<br />

Carroll Shelby nach seinen<br />

Vorstellungen an. Die Lufteinlässe<br />

sind alles andere als<br />

pure Show. Sie versorgen<br />

Motorkühlung, Ansaugsystem<br />

und Bremsenbelüftung der<br />

Hinterachse.<br />

Das Einstellen des 7<strong>50</strong>er<br />

Edelbrock-Vergasers überfordert<br />

noch heute jede Vertragswerkstatt.<br />

19 Liter Kühlwasser<br />

führen die Motorwärme<br />

ab - Schwerstarbeit für<br />

die Wasserpumpe.<br />

Carroll Shelby selbst bezeichnet<br />

seinen GT-<strong>50</strong>0 noch heute<br />

als den ultimativen Marketing-<br />

Coup: „Vom Sekretärinnen-<br />

Coupé zum Musclecar.“<br />

Nur 2.0<strong>50</strong> Exemplare werden<br />

im ersten Modelljahr 1967<br />

gebaut. Angesichts des Preises<br />

ist das kein Wunder: 4.195,-<br />

Dollar kostete der GT-<strong>50</strong>0<br />

damals – ein Serien-<strong>Mustang</strong><br />

war bereits ab 2.461,- Dollar<br />

zu haben.<br />

Wer nicht lange nach einem<br />

alten Shelby GT-<strong>50</strong>0 suchen<br />

will, kann auf das neue Modell<br />

umsteigen.<br />

Optisch lehnt sich das Remake<br />

mit den auffälligen Streifen<br />

eng am ersten Shelby 3<strong>50</strong>-GT<br />

von 1965 an (4,7-Liter-V8,<br />

306 PS), einem ausgewogenen<br />

Streetracer.<br />

Der Bezeichnung nach<br />

erinnert der Neue aber eher an<br />

den aufgeblasenen GT-<strong>50</strong>0<br />

von 1967 (7,0-Liter-V8, 355<br />

PS), der schon heftig an der<br />

Grenze des noch Zumutbaren<br />

kratzte und ein unvergleichlicher<br />

Vernichter schwarzen<br />

Reifengummis war.<br />

Der 428 CID war so millimetergenau<br />

zwischen die<br />

Vorderradaufhängung eingeklemmt<br />

worden, dass zu jedem<br />

Zündkerzenwechsel die Köpfe<br />

demontiert werden mussten.<br />

Eine Prozedur, die pflichtbewusste<br />

Eigner alle 10.000<br />

Kilometer erledigen ließen.<br />

Ortswechsel. Eine stillgelegte<br />

Kaserne in Niederbeisheim<br />

114


ei Kassel. Der US-Händler<br />

Dodge City präsentierte uns<br />

das 2008er Modell.<br />

Die Luft über der Strecke<br />

flimmert schon um elf Uhr<br />

vormittags wie ein Vexierbild.<br />

Das Digital-Thermometer<br />

zeigt bereits 27 Grad an.<br />

In der Halle riecht es nach Öl,<br />

Bundeswehr-Lastern und<br />

Reifengummi. Zündschlüssel<br />

nach rechts und der V8<br />

erwacht mit bösem Grummeln.<br />

Die tiefen Schallwellen<br />

lassen die Fensterscheiben aus<br />

Riffelglas vibrieren. Jetzt vorsichtig<br />

aus dem Hangar raus.<br />

Nur nicht zu viel Gas geben.<br />

Das Biest schießt beim kleinsten<br />

Zucken im rechten Fuß<br />

nach vorne.<br />

Geschafft – sauber steht der<br />

<strong>Mustang</strong> in Flugrichtung auf<br />

dem rauen Militärasphalt.<br />

Jetzt festhalten und durchstarten.<br />

Wie von einem unsichtbaren<br />

Katapult abgeschossen,<br />

presst dich der Shelby nach<br />

vorne. In nur 4,7 Sekunden<br />

stehen 100 km/h auf der Uhr,<br />

dann heißt es, Anker werfen,<br />

denn die Auslaufzone und der<br />

meterhohe Stacheldrahtzaun<br />

gebieten Einhalt.<br />

Die Höchstgeschwindigkeit ist<br />

wegen der Reifen auf 2<strong>50</strong><br />

km/h beschränkt.<br />

Garantiert wird eine Leistung<br />

von <strong>50</strong>7 PS, doch die meisten<br />

der 5,4-Liter-Kompressormotoren<br />

streuen nach oben,<br />

schaffen rund 530 PS und verkürzen<br />

so den Sprint um 0,2<br />

Sekunden.<br />

Um mehr Ladedruck zu<br />

erzeugen, genügt ein 25-<br />

Dollar-Chip für den Kompressor.<br />

Die Kurbelwelle verkraftet<br />

bis zu 700 PS.<br />

Der Motor schmiert dick<br />

Drehmoment auf die Antriebswellen,<br />

die grandiosen<br />

Fahrleistungen öffnen das Tor<br />

zur Elite-Klasse, das konkurrenzlose<br />

Preis-Leistungs-<br />

Verhältnis erinnert an ein<br />

Kingsize-Menü mit Pommes<br />

und Coke. Die selbstbewussten<br />

Proportionen, die liebevollen<br />

Details, die Gänsehaut-<br />

Akustik und die schiere<br />

Präsenz erschließen sich selbst<br />

einem Nicht-Amerikaner, der<br />

als Kind weder Shelby-T-<br />

Shirts noch Cobra-Poster oder<br />

GT-3<strong>50</strong>-Aufkleber sammelte.<br />

Jay Mays, der Meister aller<br />

Retro-Designer, durfte sich<br />

mit diesem Auto ein frühes<br />

Denkmal setzen. Der GT<strong>50</strong>0<br />

ist pure Pornografie auf<br />

Rädern, die immer dann ihren<br />

Höhepunkt zu erreichen<br />

droht, wenn die Hinterreifen<br />

um Fassung ringen.<br />

Der wuchtige Frontspoiler<br />

scheint potent genug, um seinen<br />

persönlichen Jetstream zu<br />

erzeugen. Der Heckspoiler<br />

verhilft dem Cabrio zu fast<br />

soviel Ground Effect wie das<br />

Leitwerk eines Formel-Renners.<br />

Die 18-Zoll-Goodyears<br />

(255/45 vorn, 285/40 hinten)<br />

verewigen sich wie schwarzes<br />

Blattgold in hauchdünnen<br />

Schichten auf dem Asphalt.<br />

Im Kofferraum des GT<strong>50</strong>0<br />

wummert eine 1000-Watt-<br />

Shaker-Audioanlage, die über<br />

zehn Lautsprecher jedes Auspuffröcheln,<br />

Ansauggurgeln<br />

und Kompressorjaulen übertönt.<br />

In Amerika war der<br />

Shelby GT<strong>50</strong>0 trotz – vielleicht<br />

auch wegen – seiner<br />

schillernden Persönlichkeitsstruktur<br />

ausverkauft. Weil<br />

Ford pro Jahr nur 8.000 Stück<br />

baute, reichte die Warteliste<br />

von Detroit bis an die<br />

Staatsgrenze zu Ohio. Der<br />

extrem schnelle <strong>Mustang</strong><br />

kostete selbst voll ausgestattet,<br />

im Jahr 2008, gerade mal<br />

46.000,- Dollar. Das war ein<br />

fairer Preis, für den man viel<br />

Leistung und einen hohen<br />

Aufmerksamkeitswert bekommen<br />

hat.<br />

Text: Oliver Lauter<br />

115


Vorher<br />

D<br />

ie Geschichte<br />

Der Name Ponycar<br />

wurde mit dem<br />

Erscheinen des <strong>Mustang</strong> im<br />

<strong>Jahre</strong> 1964 geprägt und verkörperte<br />

eine neue Art von<br />

US- Cars, die in den Abmessungen<br />

nicht mehr dem gewohnten<br />

Bild der Straßenkreuzer<br />

entsprach.<br />

Über die Geschichte des<br />

<strong>Mustang</strong> wurde sicherlich<br />

schon genug geschrieben und<br />

so sind die Fakten, dass von<br />

dem „Kleinwagen“ schon im<br />

ersten verlängerten Modelljahr<br />

680.000 Autos verkauft<br />

wurden, nichts Neues.<br />

In den späten Sechzigern<br />

nahm Carroll Shelby sich des<br />

<strong>Mustang</strong> an und machte aus<br />

dem zahmen Pony ein echtes<br />

Wildpferd. Mit V8-Motoren<br />

und bis zu 700 PS in der<br />

stärksten Version war dieses<br />

Auto der Dauersieger auf den<br />

Vor der Restauration<br />

war das goldene Pony<br />

eher unscheinbar<br />

116


Pony Ein wird zum<br />

Hengst<br />

wilden Vor dem Galopp<br />

des <strong>Mustang</strong> stand die<br />

Restauration an<br />

117


Zerlegen<br />

Schleifen<br />

118<br />

Dragstrips und bei Straßenrennen.<br />

Nun ist heute ein echter<br />

Shelby nahezu unbezahlbar<br />

und Preise von bis zu<br />

<strong>50</strong>0.000,- US$ machen die<br />

Runde. Immer wieder sieht<br />

man „Shelbys“ mit den obligatorischen<br />

Zusatzscheinwerfern,<br />

der verlängerten<br />

Haube und dem kompletten<br />

Stickerprogramm, bei denen<br />

sich bei näherem Hinsehen<br />

herausstellt, das weder der<br />

Motor noch das Fahrwerk<br />

einem der edlen Stücke entspricht.<br />

Einen ganz anderen Weg ging<br />

da Sven mit seinem 1968er<br />

Ponycar. Für ihn kam nie in<br />

Frage, einen Shelby-Klon zu<br />

bauen, er wollte einen echten<br />

Hengst in Ponyoptik.<br />

Zugegeben, etwas mehr als ein<br />

Pony ist der <strong>Mustang</strong> schon<br />

geworden, doch gibt es einfach<br />

Dinge, die technisch notwendig<br />

sind, um die Alltagstauglichkeit<br />

zu gewährleisten.<br />

Die Technik<br />

Um dem Pony auf die<br />

Sprünge zu helfen und es vor<br />

allem auch auf ein langes<br />

Leben vorzubereiten, wurde<br />

die Karosserie des 2005 nach<br />

Deutschland gekommenen<br />

<strong>Mustang</strong> vollkommen gestrippt,<br />

abgeschliffen, entrostet<br />

und leicht modifiziert. So<br />

erhielt das Pony die für den<br />

California typischen Backen<br />

an den hinteren Seitenteilen,<br />

eine kleine Hutze auf der<br />

Haube, die zum besseren<br />

Beatmen des Triebwerks dient<br />

und leicht modifizierte Radläufe.<br />

Nach dem Abschluss der<br />

Karosseriearbeiten erhielt der<br />

<strong>Mustang</strong> eine neue Lackschicht<br />

in Schneeweiß mit<br />

einem schwarzen Vinyldach<br />

und die Montage konnte<br />

beginnen.<br />

Nach rund acht Monaten<br />

Arbeit brachte Sven seinen<br />

<strong>Mustang</strong> auf die Straße und<br />

wie das Ergebnis zeigt, wurde<br />

hier mit viel Sinn und<br />

Verstand gearbeitet. Sämtliche<br />

Hohlräume wurden komplett<br />

versiegelt und alle vorhandenen<br />

Teile sauber aufgearbeitet<br />

oder gegen neue verstärkte<br />

Das Kraftwerk des <strong>Mustang</strong>: 5700 ccm und ca. 3<strong>50</strong> PS


Der Innenraum: sauber, aufgeräumt und perfekt restauriert<br />

Selbst der Kofferraum erscheint besser als neu<br />

Fahrspaß pur, dank verstärktem Fahrwerk und ausreichend Leistung<br />

119


Füllspachtel<br />

Lackiert<br />

Komponenten ausgetauscht.<br />

Glücklicherweise gibt es in<br />

den USA noch fast alle Teile<br />

für das Coupé und so wurden<br />

nahezu alle Schrauben,<br />

Zierleisten und Kleinteile<br />

erneuert.<br />

Nun sollte das Pony aber eher<br />

ein echter Hengst werden, was<br />

mit dem originalen 4,7 Liter-<br />

Triebwerk nicht der Fall war.<br />

So wurde ein 351cui (5,7 Liter)<br />

Motor mit allerlei guten<br />

Zutaten ausgestattet, die nicht<br />

nur ausreichend Leistung,<br />

sondern auch eine gute<br />

Haltbarkeit gewährleisten.<br />

Der 351cui Windsor Motor<br />

erhielt neue Kolben mit einer<br />

Verdichtung von 10:1, eine<br />

geänderte Nockenwelle, bearbeitete<br />

Zylinderköpfe und eine<br />

6<strong>50</strong>er Edelbrock Thunder<br />

Vergaseranlage.<br />

Optische Retuschen wie Edelbrock-Ventildeckel,<br />

Luftfilter<br />

und diverse edle Anbauteile<br />

zeigen auch äußerlich, was in<br />

dem Triebwerk steckt. Rund<br />

3<strong>50</strong> PS gibt das Aggregat nun<br />

an das C4 Automatikgetriebe<br />

ab, dem Sven einen zusätzlichen<br />

Ölkühler spendierte.<br />

Entsprechend der gestiegenen<br />

Motorleistung erhielt der<br />

<strong>Mustang</strong> ein verstärktes Sportfahrwerk<br />

aus der großen<br />

Zubehörpalette, das er zusätzlich<br />

mit Domstreben im<br />

Motorraum versteifte.<br />

Der Innenraum präsentiert<br />

sich ebenfalls modifiziert,<br />

jedoch wie auch außen legte<br />

Sven viel Wert darauf,<br />

Originales zu überarbeiten<br />

und zu verbessern. Die Sitze<br />

und Türverkleidungen erhielten<br />

einen neuen Lederbezug,<br />

alle Instrumente wurden<br />

gereinigt, modifiziert und<br />

durch einen Drehzahlmesser<br />

ergänzt. Neben dem original<br />

belassenen Radio versteckte<br />

Sven einen Satz Kenwood<br />

Lautsprecher in der Ablage,<br />

die nun den Sound der<br />

Rocking Sixties aus einem versteckten<br />

MP3 Player liefert.<br />

Ein neuer Teppich, der durch<br />

stilvolle <strong>Mustang</strong>-Fußmatten<br />

geschützt wird, wurde ebenso<br />

sauber eingepasst wie neue<br />

Gurte und Pedalgummis.<br />

120


Mit Stil restauriert. Modifizierte Originalarmaturen<br />

mit Drehzahlmesser und Öltemperaturanzeige,<br />

mehr muss man nicht haben<br />

121


Montage<br />

Das Fahrerlebnis<br />

Dass der <strong>Mustang</strong> kein optischer<br />

Blender ist, fällt schon<br />

beim Starten des Motors auf.<br />

Bereits nach der ersten<br />

Anlasserumdrehung nimmt<br />

der Motor bereitwillig seine<br />

Arbeit auf. Die Entsorgung<br />

der Abgase erfolgt über eine<br />

sauber abgestimmte Auspuffanlage<br />

mit Fächerkrümmer<br />

und 2,5-Zoll Borla Endtöpfen.<br />

Der Sound ist genau so wie<br />

man ihn erwartet, tief, kräftig,<br />

jedoch nicht unangenehm laut.<br />

Das Automatikgetriebe schaltet<br />

sauber durch die drei<br />

Fahrstufen, das Fahrwerk ist<br />

straff und gibt klare Rückmeldungen<br />

über den Zustand<br />

der Straße. So rollt das Pony<br />

mit gemäßigtem Tempo über<br />

die Straßen und nichts<br />

erinnert daran, in einem mehr<br />

als vierzig <strong>Jahre</strong> alten Auto zu<br />

sitzen. Kein Klappern, keine<br />

Karosserieverwindung und<br />

nicht einmal die Haube hat das<br />

übliche Vibrieren.<br />

Als der Motor seine Betriebstemperatur<br />

erreicht hatte,<br />

wurde es Zeit, die Pferde zu<br />

wecken, um zu schauen, ob der<br />

<strong>Mustang</strong> hält, was er verspricht.<br />

Bei einem beherzten<br />

Tritt auf das Gaspedal beginnt<br />

der V8 zu fauchen, das<br />

Getriebe schaltet einen Gang<br />

herunter, die Hinterräder verlieren<br />

trotz der Breite von<br />

235/60R15 kurzfristig die<br />

Haftung und das Geschoss<br />

geht einfach nur vorwärts.<br />

Gebremst vom Speed Limit<br />

hat der Vorwärtsdrang ein<br />

Ende und auch die Bremsen<br />

packen zu, wie es in den<br />

Sechzigern nicht üblich war.<br />

All das ging bei dem Pony<br />

ohne Klappern, Klötern oder<br />

unangenehmes Eigenleben<br />

der Karosserie und des<br />

Fahrwerks vonstatten. So ein<br />

Pony hat wirklich den Namen<br />

<strong>Mustang</strong> verdient und zeigt,<br />

dass man mit viel Geschick<br />

und modernen Teilen einen<br />

Klassiker auf die Räder stellen<br />

kann, der absolut in den heutigen<br />

Straßenverkehr passt.<br />

Ein Lufteinlass auf der Motorhaube und ein hinter<br />

dem Grill montierter Ölkühler lassen erahnen,<br />

was sich im Motorraum verbirgt<br />

Auch während der Fahrt<br />

machen die American<br />

Racing Felgen einen<br />

extrem guten Eindruck<br />

122<br />

Infos: www.<strong>Mustang</strong>-351.de<br />

Text und Fotos: Frank Sander


Saubere Seitenansicht mit „California“ Lufteinlässen,<br />

die ursprünglich zur Bremsenkühlung dienten<br />

Die dezenten Auspuffrohre verhelfen dem <strong>Mustang</strong> zu<br />

einem unbeschreiblichen Sound<br />

FAKTEN<br />

Ford <strong>Mustang</strong>, EZ 1968<br />

Motor:<br />

351cui (57<strong>50</strong> ccm) Ford V8 modifiziert<br />

Leistung:<br />

ca. 3<strong>50</strong> PS / ca. 255 kW<br />

Kraftstoffart:<br />

Super<br />

Antrieb:<br />

Hinterrad<br />

Getriebe:<br />

3-Gang Automatik mit Ölkühler<br />

Radstand:<br />

2.743 mm<br />

Länge:<br />

4.663 mm<br />

Breite:<br />

1.801 mm<br />

Gewicht:<br />

ca. 1.2<strong>50</strong> kg<br />

Vorderradaufhängung: Querlenker mit Sportstoßdämpfern<br />

Hinterradaufhängung: Starrachse mit Blattfedern<br />

Bereifung: Vorn: American Racing Wheels 7x15 mit 215/60R15<br />

Hinten: American Racing Wheels 8x15 mit 235/60R15<br />

Umbauten und Ausstattung:<br />

Edelbrock Luftfilter, Ventildeckel, Benzinpumpe, Zündkabel, Torque Nockenwelle,<br />

GT 40 Auspuffanlage mit Fächerkrümmer, Ölkühler, Drehzahlmesser,<br />

Innenausstattung Leder schwarz, 15’’ Sportlenkrad, Domstreben im Motorraum<br />

123


leanor auf d<br />

Eleanor au<br />

Text/Fotos: Roland Löwisch<br />

124<br />

D<br />

er Gedanke reifte bei<br />

Abschlag 7 auf dem<br />

Golfplatz von Fort<br />

Myers, USA. Mit<br />

quietschenden<br />

stellten Anton B. und Claus G. ihr elektrisches<br />

Golf-Cart ab: Ja, eine neue Eleanor<br />

sollte es werden. Made in Germany. Jetzt.<br />

Sofort.<br />

Gesagt, getan. Denn B. und G. sind nicht<br />

irgendwer: B. ist ein semiprofessioneller<br />

Rennfahrer aus Norddeutschland mit<br />

ausgeprägter Ader für Supercars und<br />

dem nötigen Kleingeld dazu. G. ist Claus<br />

Götte, Chef der Rennsport- und Tuning-<br />

Firma A.T.G. Racing GmbH in Münster,<br />

mit Faible für automobile Experimente.<br />

Schon ihr Urlaubs-Mietwagen, ein Ford<br />

<strong>Mustang</strong> V6 Cabrio, gefiel den beiden<br />

Urlaubern, aber als sie dann beim größten<br />

Ford-Händler Floridas, „Galloway“, eine<br />

originale Eleanor sahen – ein Shelby GT<br />

<strong>50</strong>0 E Fastback von 1967 – war es um sie<br />

geschehen. Noch 2006 kauften sie einen<br />

normalen neuen GT für 30.000 Dollar,<br />

erst vier <strong>Jahre</strong> später ist der Wagen fertig.<br />

B.’s <strong>Mustang</strong> ist jetzt der wohl schärfste,<br />

lauteste und wildeste automobile US-<br />

Klepper, der je durch die norddeutsche<br />

Tiefebene donnerte.<br />

Man muss den Wagen gar nicht erst erblicken,<br />

um Gänsehaut zu bekommen.<br />

Denn der potente Ami kündigt sich unter<br />

Volllast meilenweit an: Die mit Metallkatalysatoren<br />

aus der FIA-GT-Meisterschaft<br />

bestückte Auspuffanlage endet beidseitig<br />

vor den Hinterrädern. Aus den Sidepipes<br />

dröhnt Heavy-Metal, als würde eine Herde<br />

Harleys im Geleit des 4,7-Liter-V8<br />

leanor auf d<br />

Reifen


eutsch Eleano<br />

f deutsch<br />

Nicht viele Showcars bestehen im Alltag –<br />

eines schon: Dieser privat aufgebaute<br />

Ford <strong>Mustang</strong> GT 5<strong>50</strong>. Er röhrt durch die<br />

norddeutsche Tiefebene. Unüberhörbar...<br />

Das beste Pferd auf der Weide:<br />

Gattung Ford <strong>Mustang</strong>, Name Eleanor.<br />

Schwarz, stark und gefährlich –<br />

wie ein <strong>Mustang</strong> sein muss<br />

eutsch Eleano<br />

125


Unübersehbar: Der Whipple-<br />

Kompressor macht dem <strong>Mustang</strong><br />

Dampf. Aber auch alles andere<br />

sieht beim Show-Eleanor nach<br />

purer Kraft aus<br />

galoppieren. Welch Geschenk,<br />

dass es TÜV-Prüfer<br />

in Deutschland gibt, die so<br />

tierlieb wie taub sind, denn<br />

alle Umbauten am <strong>Mustang</strong> –<br />

und damit auch das Abgassystem<br />

– sind ordnungsgemäß<br />

eingetragen.<br />

Zur Entschuldigung des betreffenden<br />

Kfz-Fachmannes:<br />

Vielleicht war er auch einfach<br />

nur restlos groggy, nachdem<br />

er das neue Pferd in B.’s Stall<br />

eingehend untersucht hatte.<br />

Denn serienmäßig ist da kaum<br />

etwas geblieben. Das Herz ist<br />

ein modifizierter 4,7-Liter-<br />

V8, dem als Schrittmacher<br />

ein Whipple-Kompressor<br />

aufgepflanzt wurde. Damit<br />

leistet das Aggregat etwa 5<strong>50</strong><br />

PS und 700 Newtonmeter –<br />

gemessen hat das allerdings<br />

niemand. Und auch nicht die<br />

Fahrleistungen.<br />

Die sind ehrlich gesagt auch<br />

ziemlich egal, denn des <strong>Mustang</strong>s<br />

innere Werte sind<br />

hauptsächlich Gebrüll, Imponiergehabe<br />

und Bangemachen.<br />

Die Sinne konzentrieren<br />

sich beim Gasfußdrücken<br />

auf rrroarrrr, qualm, schieb<br />

und dröhn und nicht darauf,<br />

in wie vielen Sekunden<br />

man welches Tempo erreicht.<br />

Kinder würden genau das als<br />

„fett“ beschreiben, und das<br />

trifft es wohl am besten. B.’s<br />

<strong>Mustang</strong> ist eigentlich ein<br />

Showcar, echt fett, aber er<br />

fährt es im wirklichen Leben.<br />

Und nicht nur dem Nachwuchs<br />

hängt die Kauleiste<br />

bis zu den Knien, wenn der<br />

<strong>Mustang</strong> basslastig wiehernd<br />

die dörflichen Schulwege<br />

kreuzt, während B. im leicht<br />

hakeligen Chrysler-Viper-<br />

Sechsgganggetriebe rührt. B.<br />

selbst hat den <strong>Mustang</strong> übrigens<br />

auf Tacho 300 km/h getreten,<br />

was nach seiner Erfahrung<br />

„aber nicht schneller als<br />

echte 265 km/h ist.“ Anders<br />

ausgedrückt: Man könnte den<br />

ungenauen Tacho auch gegen<br />

ein Schallmessgerät austauschen<br />

– da wäre die Freude<br />

noch größer.<br />

So brutal, wie sich die Eleanor<br />

gebärdet, sieht sie auch<br />

aus, denn der Body wurde<br />

mit Cervini-Teilen bestückt.<br />

Eleanor-Front, Eleanor-<br />

Hutze auf die Motorhaube,<br />

Eleanor-Seitenteile und –<br />

Schweller, Eleanor-Auspuffendrohre,<br />

Eleanor-Heckkotflügel<br />

– letztere blieben<br />

allerdings nicht lange drauf.<br />

„Das sah nicht gut aus,“ erinnert<br />

sich Götte, so zog er<br />

echte Bleche ein und verhalf<br />

dem <strong>Mustang</strong> damit zu einem<br />

so stählernen wie nahtlosen<br />

Knackhintern, in dem<br />

die 22-Zöller stehen wie der<br />

Nachwuchs im Stammbuch<br />

eines Zuchthengstes. Die<br />

ultraflachen Pirelli-Pneus<br />

mag man respektlos als „Felgenschoner“<br />

bezeichnen,<br />

tatsächlich leisten sie ausgezeichnete<br />

Arbeit, wenn<br />

der <strong>Mustang</strong> mit den Hufen<br />

scharrt. Die schwarzen Streifen<br />

auf der Fahrbahn harmonieren<br />

bestens mit den<br />

lackierten Anthrazit-Streifen<br />

126


Im Galopp durch die norddeutsche<br />

Tiefebene: Eigentlich sind Landstraßen<br />

dem gedopten Ami zu kurz – ein Highway<br />

ohne Cops wäre passender<br />

Der modifizierte V8 samt Kompressor<br />

leistet <strong>50</strong>0 PS - es könnte aber auch<br />

ein bisschen mehr sein. Druck macht<br />

auch die Musikanlage im Kofferraum,<br />

für Luft sorgen mächtige Löcher<br />

Historisches Vorbild als Modellauto: Der 67er<br />

Shelby stand Pate für die moderne Version.<br />

Die Sitze sind nach Wunsch des Besitzers mit<br />

<strong>Mustang</strong>-Motiven bestickt<br />

127


128


Alles extra angefertigt:<br />

einzigartige Rückleuchten mit<br />

integ riertem Rückfahrlicht,<br />

besondere Lackierung der Felgen,<br />

Interieur nach individuellen<br />

Vorstellungen<br />

Einer wie keiner: Der Ford von Anton B. ist<br />

bis in den letzten Winkel individualisiert<br />

Daten und Fakten<br />

Motor:<br />

V8, Kompressor<br />

Einbaulage:<br />

vorne längs<br />

Ventile/Nockenwellen: 3 pro Zylinder/2 oben<br />

liegende Nockenwellen<br />

Hubraum:<br />

4.660 ccm<br />

kW (PS) bei 1/min:<br />

ca. 405 (5<strong>50</strong>) bei k.A.<br />

Literleistung:<br />

ca. 120 PS/l<br />

Nm bei 1/min:<br />

ca. 700 Nm bei k.A.<br />

Antriebsart:<br />

Hinterrad<br />

Getriebe:<br />

6-Gang manuell<br />

Bremsen vorn:<br />

355 mm, gelocht,<br />

innenbelüftet<br />

Bremsen hinten:<br />

345 mm, gelocht,<br />

innenbelüftet<br />

Radgröße vorn – hinten: 9x22, 12x22<br />

Reifengröße vorn - hinten: 245/30 ZR 22, 295/25 ZR 22<br />

Reifentyp:<br />

Pirelli P Zero<br />

Länge/Breite/Höhe:<br />

4.780/1.880/1.345 mm<br />

Radstand:<br />

2.720 mm<br />

Tankvolumen:<br />

59 Liter<br />

Fahrzeugwert:<br />

ca. 160.000 Euro<br />

auf dem Rücken des in sattem<br />

„Gunmetal“ sonderlackierten<br />

Amerikaners.<br />

Für die notwendige Verzögerung<br />

hat sich Brembo die<br />

richtigen Bremsen einfallen<br />

lassen. Vorne agiert eine<br />

Sechskolben-Anlage, für die<br />

Hinterachse hatten die Spezialisten<br />

eigentlich nichts im<br />

Angebot. Flugs entwickelten<br />

sie eine Vierkolbenanlage,<br />

deren Scheiben kaum kleiner<br />

sind als vorne, aber dafür<br />

mächtig nach was aussehen<br />

durch die schwarzen dreiteiligen<br />

Felgen.<br />

Auch das Fahrwerk gab es<br />

vor ein paar <strong>Jahre</strong>n, als der<br />

<strong>Mustang</strong> aufgebaut wurde,<br />

noch nicht: KW entwickelte<br />

extra für dieses Auto ein in<br />

allen Bereichen verstellbares<br />

System, inklusive einer per<br />

Kompressor betätigten Hebeanlage<br />

vorne und hinten.<br />

Die verändert die Bodenfreiheit<br />

zwar nur von etwa acht<br />

auf elf Zentimeter, aber das<br />

reicht, um auch auf unebener<br />

Weide ahnungslose Stuten zu<br />

erschrecken.<br />

B. hatte allerdings wenig<br />

Lust, ein nach außen perfektes<br />

Wildpferd zu reiten,<br />

selbst aber im ungemütlichen<br />

Plastiksattel Platz nehmen zu<br />

müssen. So ließ er die Frontsitze<br />

aufpolstern und mit Leder<br />

ausschlagen, natürlich mit<br />

dem Pony-Emblem auf den<br />

Lehnen.<br />

Vom Cockpit ist nur noch<br />

das Instrumentenbrett original<br />

(lackiertes Plastik), der<br />

Rest wurde völlig verändert<br />

und mit Alcantara bezogen.<br />

Dort, wo beim gemeinen<br />

Arbeitsmustang ein riesiger<br />

Handbremshebel dominiert,<br />

befindet sich hier eine feine<br />

Mittelkonsole mit integrierten<br />

Fensterheberschaltern<br />

und dem Knopf für eine elektronische<br />

Handbremse. Die<br />

weiteren Schalter sind extra<br />

angefertigt, eine Rückfahrkamera<br />

sitzt versteckt im Logo<br />

an der Heckklappe, und selbst<br />

die Hecklichter sind nicht von<br />

der Stange: Die weißen Rückfahrleuchten<br />

sind integriert.<br />

Das gesamte Auto ist neu<br />

gedämmt, die Türinnenverkleidungen<br />

sind Einzelanfertigungen.<br />

Doch der Clou ist<br />

die Musikanlage: Die Nürnberger<br />

Firma Audiotyme<br />

bestückte den <strong>Mustang</strong> mit<br />

dem Allerfeinsten von Alpine,<br />

damit er auf der Essener<br />

Tuningmesse nicht so still auf<br />

dem Toyo-Stand sein Leben<br />

fristen musste. Die Musik aus<br />

zwei Vierkanal-Verstärkern<br />

mit 100 Watt je Kanal und<br />

ein 600-Watt-Einkanal-Verstärker<br />

– unter Plexiglas im<br />

Kofferraum zu bewundern –<br />

können innen theoretisch die<br />

Harley-Gesänge übertönen<br />

(aber wer will das schon). Der<br />

Monitor in der Mittelkonsole<br />

schaltet das Fernsehen<br />

auch während der Fahrt nicht<br />

ab, selbst der Monitor in der<br />

Heckklappe funktioniert ausgezeichnet.<br />

Insgesamt ist der <strong>Mustang</strong><br />

natürlich nicht perfekt – die<br />

Basis ist und bleibt ein günstiger<br />

Amerikaner. So erinnert<br />

die schwammige Lenkung an<br />

die Weite der Prärie, wo exaktes<br />

Spurhalten nur von sekundärem<br />

Interesse ist. Und<br />

eine hintere Starrachse bleibt<br />

eine hintere Starrachse, selbst<br />

wenn sie modern ist. Dass<br />

diese Eleanor allerdings mit<br />

der Hinterachse extrem auskeilt,<br />

ist der Vorliebe von<br />

B. für knallhart eingestellte<br />

Fahrwerke zu verdanken.<br />

Vielleicht will er ja doch mal<br />

mit dem einzigartigen <strong>Mustang</strong><br />

auf die Rennstrecke. Das<br />

würde das Showcar wohl unsterblich<br />

machen – auch wenn<br />

es dabei auseinander fliegt.<br />

129


This is my Baby -<br />

Ford <strong>Mustang</strong><br />

130<br />

Text u. Fotos: Christian Böhner<br />

F<br />

ord <strong>Mustang</strong> Shelby<br />

GT <strong>50</strong>0, Baujahr ´69,<br />

ungeschweißt, originaler<br />

Erstlack, Top Zustand,<br />

44.<strong>50</strong>0 km Laufleistung, Matching<br />

Numbers. Was für eine<br />

Ansage! Irgendwo in Süddeutschland<br />

scharren 335 hochexklusive,<br />

anbetungswürdige<br />

Pferde mit den Hufen und wir<br />

– ja wir – von <strong>TRÄUME</strong><br />

<strong>WAGEN</strong> dürfen Zeuge einer<br />

letzten Ausfahrt vor dem<br />

bevorstehenden Verkauf werden?!<br />

Einmal tief durchatmen<br />

bitte und jetzt hübsch der<br />

Reihe nach…<br />

Es war einmal in Amerika, wo<br />

"This is my Baby" - diesen Zettel am Schaltstock hat der<br />

Erstbesitzer beim Verkauf hinterlassen. Das Lenkrad ist<br />

kippbar und muss zum Starten eingerastet werden<br />

ein echter Draufgänger aus<br />

Lessburg, Texas, namens Carroll<br />

Shelby die Liebe zum<br />

Automobil und speziell zum<br />

Autorennsport entdeckte. Geboren<br />

1923, arbeitete Shelby<br />

als Army Air Corps Flight<br />

Instructor während des<br />

Zweiten Weltkrieges, später<br />

als Trucker, auf Ranches und<br />

als Kaufmann.<br />

1952, Shelby war gerade als<br />

Hühnerfarmer beschäftigt,<br />

startete er seine Zeit als<br />

Rennfahrer auf einem noch<br />

eher bescheidenen MG-TC.<br />

Es wurde viel erzählt und<br />

geschrieben über Carroll Shelby,<br />

aber trotz einiger Gerüchte<br />

und Stories über Originalitätsfragwürdigkeiten<br />

im derzeitigen<br />

Shelby-Universum


Shelby GT <strong>50</strong>0<br />

reden wir hier von einer der<br />

großen amerikanischen Ikonen<br />

des internationalen Automobil-Rennsports.<br />

Mit seinem<br />

Texas-Image im lässigen Stil<br />

kokettierend, war er in Wahrheit<br />

als ehrgeiziger Pilot in den<br />

<strong>50</strong>er <strong>Jahre</strong>n erfolgreich in den<br />

USA, in Lateinamerika und in<br />

Europa am Start. Dabei fuhr<br />

er mit europäischen Sportwagen<br />

wie Aston Martin, Maserati<br />

und Ferrari. In seinem<br />

“Texas Tuxedo”, einer längs<br />

gestreiften Südstaaten-Landarbeiter-Latzhose<br />

anstatt in<br />

einem Renn-Overall, fuhr<br />

Carroll Shelby seine Rennen.<br />

Mit Stetson-Cowboyhut und<br />

breitem Grinsen war er in der<br />

Boxengasse auch rein optisch<br />

ein echter Hingucker. Carroll<br />

Shelby steht hier in einer<br />

Reihe mit anderen Legenden<br />

des Motorsports. Fahrer wie<br />

Juan Manuel Fangio, Phil Hill,<br />

Jo Bonnier, Wolfgang Graf<br />

Berghe von Trips, Mike<br />

Hawthorn, John Surtees,<br />

Stirling Moss und andere<br />

Helden der <strong>50</strong>er waren seine<br />

Gegner oder Teamkameraden.<br />

1959 gewann er als Highlight<br />

seiner Rennfahrer-Karriere<br />

die 24 Stunden von Le Mans<br />

mit Roy Salvadori auf Aston<br />

Martin DBR.<br />

Nur ein Jahr nach seinem<br />

größten Triumph als Fahrer<br />

zwangen Carroll Shelby plötzliche<br />

Herzprobleme, mit der<br />

Rennerei aufzuhören. Er siedelte<br />

nach Venice bei Los<br />

Angeles in Süd-Kalifornien<br />

um und eröffnete einen Good<br />

Year-Reifenhandel sowie Amerikas<br />

erste Rennfahrerschule.<br />

Währenddessen träumte Shelby<br />

vom Bau eines puristischen<br />

Sportwagens mit herausragenden<br />

Fahrleistungen.<br />

Bereits 1961 sollte sein Traum<br />

in Erfüllung gehen, der an dieser<br />

Stelle nur verkürzt und<br />

ungeachtet diverser Legendenbildungen<br />

beschrieben<br />

wird. Shelby kaufte von der<br />

englische Firma A.C. Cars die<br />

Rechte an deren leichtgewichtigem<br />

ACE Zweisitzer-Roadster,<br />

der genau das Basis-<br />

Chassis nach seinem Geschmack<br />

besaß. Begeistert<br />

durch die neuen stärkeren V8-<br />

Maschinen bei Ford, sah er<br />

erstmal die heute so legendäre<br />

Kombination des ursprünglichen<br />

A.C. Roadsters mit<br />

einem starken V8 vor Augen.<br />

Er orderte den 260 cui V8 bei<br />

Ford und präsentierte im<br />

Februar 1962 seine erste<br />

Shelby Cobra. Am <strong>Jahre</strong>sende<br />

folgte eine komplett in Venice<br />

gebaute Cobra mit stärkerem<br />

289 cui Ford-Block und<br />

schließlich 1965 seine heutzutage<br />

Höchstpreise erzielende<br />

427er Shelby Cobra Super-<br />

snake. Die Shelby Cobras<br />

waren vom Start weg erfolgreich<br />

bei den Sportwagenrennen<br />

und belegten bei internationalen<br />

Rennveranstaltungen<br />

in der Touring Klasse regelmäßig<br />

die Podiumsplätze.<br />

Es folgte auch ein sehr attraktiver<br />

geschlossener Shelby<br />

Cobra GT, der sich mit Ford<br />

GT 40, Chaparral, Lola T70,<br />

McLaren-Elva und anderen<br />

die Dearborner oder Detroiter<br />

Big Blocks einverleibte. Die<br />

V8-befeuerten Renner machten<br />

den Ferrari ab Mitte der<br />

Sechziger das Leben bei<br />

Langstrecken- und Sportwagenrennen<br />

äußerst schwer,<br />

doch das ist eine andere<br />

Geschichte.<br />

Wie kam Caroll Shelby nun zu<br />

seinem Engagement bei der<br />

Ford Motor Company? Es<br />

ging alles ziemlich schnell.<br />

Nach dem Debüt des <strong>Mustang</strong><br />

im April 1964 und mehreren<br />

Hunderttausend verkaufter<br />

Pony Cars, wollte Ford die<br />

sowieso schon überraschte<br />

131


Das Interieur hat eine deutlich sportliche Note: Sportsitze, Überrollbügel,<br />

Hosenträgergurte und 4-Gang-Schalter, alles Shelby-serienmäßig<br />

Konkurrenz aus Detroit noch<br />

stärker einschüchtern: Erfolg<br />

im Rennsport war jetzt<br />

gewünscht und der beliebte<br />

<strong>Mustang</strong> sollte es richten.<br />

Speziell die superschnellen<br />

Chevrolet Corvette waren<br />

hier im Visier. Shelby war derweil<br />

schon eine Legende<br />

geworden mit seinen furiosen<br />

und erfolgreichen Cobras auf<br />

den Rennstrecken dieser<br />

Welt. Ford bat also den bisherigen<br />

Motorenabnehmer<br />

Shelby, ihrem Erfolgspferd<br />

eine gehörige Injektion<br />

Shelby-Renn-Genetik zu verpassen.<br />

Gefragt, zugesagt und<br />

schnell getan. Bereits ein<br />

gutes dreiviertel Jahr nach der<br />

Premiere des <strong>Mustang</strong>, am<br />

27. Januar 1965, präsentierte<br />

Shelby den ersten GT 3<strong>50</strong> in<br />

Wimbledon White mit<br />

schwarzen Sitzen. Im Februar<br />

schon gewann die erste<br />

Rennversion, der Shelby GT<br />

3<strong>50</strong> R (R wie Race) seine<br />

ersten SCCA-Rennen gegen<br />

die Corvettes und andere Mitbewerber.<br />

Der SCCA ist der<br />

Sports Car Club of America<br />

und Ausrichter von US-<br />

Motorsportevents seit 1944<br />

bis in die heutigen Tage.<br />

Der Shelby <strong>Mustang</strong> wurde,<br />

egal, ob als Straßen- oder<br />

Rennversion, einfach konsequent<br />

auf Performance getrimmt.<br />

Hierbei halfen<br />

Carroll Shelby sicherlich<br />

seine Erfahrungen mit europäischen<br />

Sportwagen aus seiner<br />

aktiven Zeit als Rennfahrer.<br />

Der GT 3<strong>50</strong> hatte einen 289<br />

cui High Power Motor mit bis<br />

zu 306 PS und ein 4-Gang-<br />

Schaltgetriebe, eine (Detroit<br />

Locker) gesperrte Hinterachse,<br />

Scheibenbremsen vorne,<br />

größere Trommelbremsen<br />

hinten vom Ford Galaxy mit<br />

verstärkten, metallischen<br />

Bremsleitungen, eine überarbeitete<br />

Vorderachse und eine<br />

direktere Lenkung, ein tiefer<br />

gelegtes Fahrwerk mit Koni-<br />

Stoßdämpfern, eine Hutze in<br />

der Fiberglas-Haube mit voller<br />

Luftzuführungs-Funktion,<br />

seitliche Auspuff-Endrohre<br />

(Side Pipes) und viele kleine<br />

Designelemente mit hohem<br />

Wiedererkennungswert.<br />

Speziell die Frontpartie sah<br />

aggressiver aus als beim Serien-<strong>Mustang</strong>.<br />

Auch gab es<br />

charakteristische 15-Zoll-<br />

Magnesium-Felgen mit breiteren<br />

Reifendimensionen im<br />

Shelby-Paket. Gleich im ersten<br />

Jahr produzierte Shelby<br />

562 GT 3<strong>50</strong> und seit der Zeit<br />

ist die Symbiose von Ford<br />

<strong>Mustang</strong> und rennsportlicher<br />

Performance untrennbar mit<br />

dem Namen Carroll Shelby<br />

verbunden.<br />

1966 folgte dann der GT 3<strong>50</strong><br />

H (H für die Autovermietung<br />

Hertz), die 1001 Fahrzeuge<br />

für eine einzigartige<br />

Promotion „Rent a Racer“<br />

bestellten und Shelby damit<br />

einen Großauftrag und dem<br />

Shelby-<strong>Mustang</strong> Projekt an<br />

sich eine noch größere<br />

Aufmerksamkeit verschafften.<br />

1967 kam der 7-Liter 428 cui<br />

132


Bigblock zum Einsatz und<br />

Shelby kreierte den GT <strong>50</strong>0,<br />

den Nicolas Cage später im<br />

Remake von „Gone in 60<br />

Seconds“ (“Nur noch 60 Sekunden”)<br />

als Eleanor <strong>Mustang</strong><br />

heiß begehrte. 1968 setzte<br />

Anfang vom Ende der ersten<br />

Kooperation gesehen werden<br />

kann. Die Frontpartien der<br />

Shelby fanden oft Verwendung<br />

in jeweils späteren<br />

<strong>Mustang</strong>-Facelifts, so auch das<br />

breite Maul des 1969er<br />

Dieser 428 cui Cobra Jet Ram Air Motor hat nominell 335<br />

PS, der GT<strong>50</strong>0KR hatte sogar 360 PS und die 429er Boss-<br />

Maschine 375 PS. Fotos rechts: seitliche Lufteinlässe dienen<br />

der Bremsenkühlung vorn und hinten<br />

Shelby dem <strong>Mustang</strong> die<br />

Krone auf. Er schuf den<br />

GT <strong>50</strong>0 KR (KR für King of<br />

the Road). Dieser ultimative<br />

Shelby-<strong>Mustang</strong> holte satte<br />

360 horsepowers aus der 428er<br />

Cobra-Jet V8 Maschine und<br />

wurde auch offen als Convertible<br />

angeboten.<br />

1969 und 1970 produzierte<br />

Shelby weiter seine GT 3<strong>50</strong><br />

und GT <strong>50</strong>0 für Ford, jedoch<br />

keine KRs mehr, was als<br />

GT <strong>50</strong>0, das bei späteren<br />

Mach1 <strong>Mustang</strong> Anfang der<br />

Siebziger sehr ähnlich verwendet<br />

wurde.<br />

Soweit zur Vergangenheit des<br />

Herrn Shelby und seiner<br />

Arbeit für Ford von 65 bis 70,<br />

was uns hilft, die Besonderheit<br />

einer Begegnung mit einem<br />

absolut originalen, ungeschweißten,<br />

Matching Numbers<br />

1969er GT <strong>50</strong>0 einzuordnen.<br />

Der Wagen, noch im<br />

Besitz von Sport and Musle<br />

Cars, einem echten US-Cars-<br />

Enthusiasten, wartet auf seinen<br />

neuen Besitzer. Die kleine,<br />

aber feine Firma sitzt bei<br />

Achern in der Nähe von<br />

Baden-Baden, östlich des<br />

Rheins, nahe dem französischen<br />

Elsass und dem<br />

Schwarzwald, einem geografischen<br />

Hotspot also, deren<br />

Fahrzeugangebote aber ungleich<br />

spannender sind.<br />

Wir verbinden das Angenehme<br />

mit dem Nützlichen<br />

und treffen uns in Stuttgart am<br />

Flughafen, um von dort aus<br />

nach Friedrichshafen zur<br />

Messe Klassikwelt Bodensee<br />

2009 zu fahren. Dort sollte der<br />

GT <strong>50</strong>0 am großen Stand der<br />

DAZ VERLAGSGRUPPE<br />

eines der viel bestaunten, seltenen<br />

Exponate dieser wunderbaren<br />

Messe sein. Dass dieser<br />

Wagen zunächst auf dem<br />

Trailer ankommt, ist völlig<br />

plausibel, soll er doch so wenig<br />

zusätzliche Kilometer wie<br />

möglich auf den Tacho zaubern,<br />

schließlich wartet offiziell<br />

bereits der neue Besitzer.<br />

Nach entspannter Fahrt gelangen<br />

wir bei Kaiserwetter an die<br />

Nordseite des Bodensee und<br />

suchen eine ganze Weile nach<br />

einer guten Abladestelle. Auf<br />

dem großzügigen Parkplatz<br />

einer touristisch interessanten<br />

Kirche in schickem Lachsrosa<br />

gelingt das Erdungs-Manöver<br />

in wenigen Minuten. Leider<br />

133


FAKTEN<br />

Ford <strong>Mustang</strong> Shelby GT <strong>50</strong>0 / 1969 / Matching Numbers<br />

Motor: Super Cobra Jet 428 Ram Air Induction/ Matching Numbers<br />

Getriebe: Manual 4-Speed/ Matching Numbers<br />

Laufleistung: 44.700 Kilometer beim Fotoshooting<br />

Stark verblichen, aber dank Vergrößerung<br />

am Bildschirm lesbar:<br />

Customized by Shelby Automotive<br />

Inc Southfield, Michigan-based on<br />

the FORD <strong>Mustang</strong><br />

steht die Sonne schon maximal<br />

hoch und scheint uns grell auf<br />

das Kameraobjektiv. Aber besser<br />

Sonne als Regen und so<br />

nutzen wir die folgenden zwei<br />

Stunden für unsere kleine<br />

Fotosession.<br />

Spannend ist nach den Detail-<br />

Aufnahmen um und im Auto<br />

dann die gemeinsame Fahrt in<br />

die nähere, ländliche Umgebung.<br />

Hier gelingen uns trotz<br />

der hartplastikgleichen, uralten<br />

Original-Pneus einige<br />

schöne Sprint-Passagen auf<br />

dem unterwürfigen Asphalt.<br />

Der kraftvolle 7-Liter V8-<br />

Sound bleibt dabei von innen<br />

wie von außen relativ moderat<br />

und es stellt sich die Frage, ob<br />

die 335 PS aus dem Cobra-Jet<br />

428er genauso vollständig auf<br />

die Straße gelangen wie es vergleichbar<br />

stark motorisierte<br />

Sportwagen der 2000er <strong>Jahre</strong><br />

schaffen? Die anzunehmende<br />

Antwort: Eher nicht, aber hier<br />

geht es nicht um Vergleiche,<br />

sondern um eine ganz seltene<br />

Erfahrung, die uns sehr überzeugend<br />

und dankbar ans<br />

Ende der Sechziger in die einmalige<br />

Ära der US Muscle<br />

Cars vor der Ölkrise versetzt.<br />

Auch durch Gespräche mit<br />

<strong>TRÄUME</strong> <strong>WAGEN</strong>-Lesern<br />

an unserem Messestand wird<br />

uns immer wieder vor Augen<br />

geführt, was für eine<br />

Kostbarkeit dieser Wagen ist.<br />

Da verblassen so einige<br />

Mitbewerber doch deutlich<br />

und wieder einmal stelle ich<br />

mir die Frage, ob das riesige<br />

Geldbündel in der Hosentasche<br />

nicht doch besser<br />

Richtung Achern am Rhein<br />

gewandert wäre…<br />

Das Fahrzeug befindet sich in einem sehr guten originalen Zustand, Innenausstattung wie<br />

neu, Motor exzellent, Getriebe und Kupplung sehr gut, alle Systeme funktionieren, ganze<br />

Geschichte dokumentiert, Originalkaufvertrag von 1969 und alle Papiere vorhanden.<br />

Das Fahrzeug wurde 1988 von dem Schweizer Blöchlinger aus Kanada importiert. Er kaufte<br />

den Shelby aus erster Hand von Mr. Anthony Marentette, dem Erstbesitzer (siehe<br />

Kaufvertrag). Herr Blöchlinger ist ein ausgewiesener Autoliebhaber und besitzt mehrere<br />

Fahrzeuge. Der Shelby wurde von ihm selbst nur sehr wenig gefahren und stand konsequent<br />

in einer klimatisierten Halle. Die einzigen Teile, die an dem Shelby geändert wurden,<br />

sind eine neue Wasserpumpe und die hinteren Stoßdämpfer. Die Auspuffanlage wurde<br />

gegen eine Edelstahl-Auspuffanlage getauscht.<br />

Damals schon wurden über das Fahrzeug Nachforschungen getätigt.<br />

Laut Shelby Club ist dieser Wagen der einzige mit Originalfarbe (ungespritzt) auf der Welt,<br />

soviel man zumindest in diesen Kreisen weiß.<br />

Ebenfalls laut Shelby Club hatte der Wagen schon 1988 einen sehr starken Wertzuwachs.<br />

Fahrgestellnummer: 9F02R480286<br />

• 9: Baujahr 1969<br />

• F: Herstellungswerk Dearborn/Michigan/USA ( alle 1969/70 Shelby Modelle )<br />

• 02: 2 Door Fastback<br />

• R: Motor 428 Cobra Jet / Ram Air mit 4fach 725er Holley Vergaser<br />

• 428 Cubic-Inch = 7.013 ccm mit 335 PS<br />

• 48: Shelby Ident Nummer ( alle 1969/70 Shelby Modelle )<br />

• 0286: fortlaufende Herstellungsnummer<br />

( Nummer 0286 von 1402 jemals gebauten Fahrzeugen dieses Typs )<br />

Data Plate: 63C F5 3AA 16A 84 2524 S 6<br />

• 63C: Art der Inneneinrichtung : High Bucket Mach 1, Deluxe Interior<br />

• F5: Außenfarbe : Gulfstream Aqua<br />

• 3AA: Farbe der Inneneinrichtung: Black Vinyl & Black Knitted Vinyl / Mach1 Luxury<br />

• 16A: Herstellungstag : 16. Januar 1969<br />

• 84 2524: Gebaut für District: Ford Home Office Reserve<br />

• S: Hinterachsübersetzung : 3,<strong>50</strong>:1 Limited Slip<br />

(60% Differentialsperre)<br />

• 6: Getriebe: toploader 4-speed<br />

• Einzelradaufhängung vorne mit Schraubenfedern,<br />

verstärkte Spurstange<br />

• Starrachse hinten mit Blattfedern,<br />

60 % Differentialsperre<br />

• KONI-Stoßdämpfer, hinten mit Federn verstärkt<br />

• Scheibenbremse vorne, 11,3" Durchmesser<br />

• Trommelbremse hinten, 10" Durchmesser<br />

• 5-Speichen-Felge 15x7 Alu-Guss-Kombination<br />

• 225/70/15 bzw. F60x15 (E70x15 als Option)<br />

GOOD YEAR oder BF GOODRICH<br />

Vielen Dank an Sport and Muscle Cars für das Fotoshooting<br />

www.sportandmusclecars.de<br />

Uwe Wolf<br />

Sport and Muscle Cars<br />

134


<strong>TRÄUME</strong> SERVIEREN<br />

WIR IHNEN AUF DEM TABLET!<br />

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136


949 Pferde und knapp 11 Liter Hubraum – wenn ein 1968er <strong>Mustang</strong> Fastback<br />

mit Shelby Body Kit auf den 2011er <strong>Mustang</strong> GT Velocity Edition trifft, dann sollte<br />

man die Hände fest am Lenkrad lassen. Denn diese beiden scharfgemachten<br />

Hengste ziehen ihr Drehmoment schneller, als ihr Schatten über den Asphalt schießt<br />

Text: Sebastian Stoll – Fotos: Velocity<br />

137


„Was für ein Ritt war das<br />

denn? <strong>Mustang</strong>? Das soll ein<br />

<strong>Mustang</strong> sein?“<br />

Das sind die ersten Gedanken,<br />

die mir durch den Kopf<br />

schießen, als die dicken<br />

Bremsbacken des 2011er Ford<br />

<strong>Mustang</strong> GT Velocity Edition<br />

die 355 Millimeter großen<br />

Bremsscheiben in den<br />

Schwitzkasten nehmen und<br />

den weiß-schwarzen Boliden<br />

abrupt abbremsen. Stillstand.<br />

Zeit zum Nachdenken.<br />

Als der aufgewirbelte Staub<br />

sich legt, macht sich Gewissheit<br />

breit: Dieses bärenstarke<br />

Geschoss hätte einen anderen<br />

Namen verdient. Zum Beispiel<br />

Grizzly GT. Oder Ford<br />

Gorilla GT Velocity Edition...<br />

Im Rückspiegel taucht der<br />

68er <strong>Mustang</strong> Fastback auf.<br />

Sein gefährlich schnell aussehendes<br />

Shelby Body Kit kann<br />

nicht darüber hinwegtäuschen:<br />

Zwischen diesen beiden<br />

Wildpferden liegt einiges<br />

mehr, als nur 43 <strong>Jahre</strong> Altersunterschied.<br />

Ein Roush-Kompressor<br />

sagt alles...<br />

Doch immer der Reihe nach.<br />

Vor dem Einsteigen sah die<br />

Welt noch anders aus. Mus-<br />

138


tang GT? 418 PS, 5-Liter-V8.<br />

Ein nettes Spielzeug, sicherlich.<br />

Aber brachial? Ein Blick<br />

auf das Datenblatt des Velocity<br />

<strong>Mustang</strong>s schafft Klarheit:<br />

Ein wassergekühlter Roush-<br />

Kompressor setzt den Achtzylinder<br />

unter Druck. Das Ergebnis<br />

sind 525 PS und ein<br />

Drehmoment von 630 Newtonmetern.<br />

Im Vergleich zur<br />

Basisversion scharren hier 107<br />

Pferde mehr mit ihren Hufen.<br />

Das macht sich auch beim<br />

Drehmoment deutlich bemerkbar.<br />

Dieses wächst,<br />

Kompressoraufladung sei<br />

dank, ebenfalls um hundert<br />

Newtonmeter von 528 auf satte<br />

630. Damit die Power sich<br />

nicht schon in der ersten Kurve<br />

in Schall und Rauch auflöst,<br />

hält ein höhenverstellbares<br />

KW-Gewindefahrwerk das<br />

Kraftpaket auf Kurs – der von<br />

Velocity getunte <strong>Mustang</strong> gehört<br />

definitiv nicht auf den<br />

Ponyhof sondern auf die<br />

Rennstrecke.<br />

Hände ans Lenkrad<br />

Am meisten Spaß machen die<br />

Ausritte natürlich fernab von<br />

Tempo-30-Zonen. Aber besonders<br />

auf der Piste muss<br />

man aufpassen, dass man es<br />

139


mit dem <strong>Mustang</strong> nicht übertreibt.<br />

Will man die Grenzen<br />

richtig ausloten und nicht nur<br />

quer brettern sondern auch<br />

schnell sein, muss der Pilot einen<br />

Balanceakt zwischen Drift<br />

und sauberer Linie beherrschen.<br />

Der Velocity <strong>Mustang</strong><br />

lässt dies mit seiner Kompressorpower<br />

ohne Weiteres zu.<br />

Übertreibt man es aber, steht<br />

man schnell richtig quer. Nur<br />

zu dumm, dass ausgerechnet<br />

dieser Zustand besonders viel<br />

Spaß macht. Als wir zum dritten<br />

Mal quer durch einen<br />

Kreisel schießen und am<br />

Drehzahlbegrenzer kitzeln,<br />

macht sich zwangsweise breites<br />

Grinsen breit. Apropos<br />

breit: Die Kraft wird im Heck<br />

von 295er-Schlappen auf den<br />

Asphalt übertragen. Oder gebrannt,<br />

je nachdem, wie weit<br />

das Gaspedal in Richtung Bodenblech<br />

gedrückt wird...<br />

Festgehalten werden die<br />

Pneus von überaus schicken<br />

schwarzen 22 Zoll Alufelgen<br />

von WTW.<br />

Der alte: ein Charmeur<br />

Puristischer, echter und direkter<br />

gibt sich dagegen der 68er<br />

<strong>Mustang</strong> Fastback. Auch hier<br />

wurde fleißig modifiziert. Die<br />

Cobra im Grill und das restliche<br />

Shelby-Bodykit sind nämlich<br />

Deko. Das bedeutet aber<br />

keinesfalls, dass dieser <strong>Mustang</strong><br />

nicht wild wäre. Schließlich<br />

steht er mit 424 PS und<br />

615 Newtonmetern Drehmoment<br />

nicht weniger gut im<br />

Futter als seine carbonbetuchte<br />

Verwandtschaft. Auch bei<br />

diesem besonderen Fastback<br />

finden sich einige Perlen un-<br />

140


ter der Motorhaube, wie beispielsweise<br />

die Patriot Zylinderköpfe,<br />

ein Tremec-<br />

5-Gang-Getriebe oder eine<br />

hydraulische Rollennockenwelle.<br />

Und um die Ecken<br />

pfeift der Alte fast genauso<br />

flott wie der Neue, denn auch<br />

hier sorgt ein Gewindefahrwerk<br />

(TCP) für stabile Seitenlage.<br />

Zusätzlich wurde die Karosserie<br />

mit eingeschweißten<br />

Bügeln und Trägern versteift.<br />

Damit bei wilden Ausritten<br />

auch der Fahrer an Ort und<br />

Stelle bleibt, hat man sich kurzerhand<br />

bei einem Sportler<br />

aus Zuffenhausen bedient: So<br />

wurden die Standardsitze gegen<br />

Porsche-RS-Sportsitze<br />

aus dem Jahr 1973 ausgetauscht.<br />

Ohnehin macht der<br />

alte <strong>Mustang</strong> im Innenraum<br />

das Rennen gegen den neuen:<br />

Das mit Shelby-Armaturen<br />

bestückte Cockpit verzückt<br />

seinen Fahrer immer wieder<br />

aufs Neue. Fast will man aus<br />

dem Alten nicht mehr aussteigen,<br />

wäre da nicht der böse<br />

Blick des Neuen, der einen<br />

magisch anzieht...<br />

Weniger Gewicht<br />

dank viel Carbon<br />

Zurück zum jungen Wilden:<br />

Seine sportliche Ambition<br />

macht der 2011er <strong>Mustang</strong><br />

GT Velocity Edition bereits<br />

durch sein äußeres Erscheinungsbild<br />

deutlich. Die weiße<br />

Lackierung in Kombination<br />

mit den Echtcarboneinlagen<br />

in der Motorhaube und im<br />

Kofferraumdeckel machen<br />

nicht nur optisch einiges her,<br />

sondern haben auch einen<br />

ganz praktischen Nutzen: Sie<br />

141


1968ER MUSTANG FASTBACK<br />

Hubraum: 5,85 Liter<br />

Leistung: 414 PS / 615 Newtonmeter<br />

Fahrwerk: TCP Gewindefahrwerk<br />

Getriebe: manuelles 5-Gang-Getriebe<br />

Beschleunigung: 0-100 km/h: 5 s<br />

Gewicht: ca. 1.490 kg<br />

Felgen und Reifen: American Racing Cobra 427, 17 Zoll<br />

Sonstiges: Patriot 185 cc Zylinderköpfe,<br />

Edelbrock 660 cfm Vergaser,<br />

Comp Cams hydraulische<br />

Rollennockenwelle, versteifte<br />

Karosserie, Shelby Armaturen,<br />

Shelby Mittelkonsole, 1973er<br />

Porsche RS Sitze, Grant Lenkrad<br />

Preis:<br />

100.000,- Euro<br />

reduzieren das Gewicht. Hinzu kommt ein Carbon-Body-Kit, das die Frontschürze,<br />

Heckdiffusor, Seitenschweller und Einsätze im Kotflügel umfasst.<br />

Die Sponsorenaufkleber verleihen dem Auto den Charme eines Rennwagens.<br />

Ebenso eindrucksvoll sind die mächtigen schwarzen Alus. Der Innenraum<br />

hingegen blieb von den Tuningmaßnahmen praktisch unberührt. Es<br />

herrscht nüchternes Ford-Flair: Praktisch, alltagstauglich und eine weitestgehend<br />

gute Verarbeitung.<br />

Dennoch vermisst man selbstverständlich den Charme, mit dem alte <strong>Mustang</strong>s<br />

meistens locken. Der 2011er <strong>Mustang</strong> GT Velocity Edition begeistert<br />

natürlich vielmehr durch seine Fahrleistungen, seine Sportlichkeit und die<br />

brachiale Power.<br />

Wir würden am liebsten beide <strong>Mustang</strong>s mitnehmen. Den neuen für den<br />

Alltag – und den alten, um die Sonne zu putzen...<br />

2011 MUSTANG GT VELOCITY EDITION<br />

Hubraum:<br />

Leistung:<br />

Aufl adung:<br />

Fahrwerk:<br />

Getriebe:<br />

5 Liter<br />

525 PS / 630 Newtonmeter<br />

Roush-Kompressor mit Wasserkühlung<br />

KW Gewindefahrwerk Variante 3; höhenverstellbar,<br />

Druck- und Zugstufe verstellbar<br />

manuelles 6-Gang-Getriebe<br />

mit Schaltwegeverkürzung<br />

Beschleunigung 0-100 km/h: 4,9 s,<br />

Bremsweg: kalt 36,7 m, warm 35,7 m<br />

Verbrauch: 14,1 l SP/100 km<br />

Gewicht: 1.710 kg<br />

Reifen: Vorne: Pirelli 265/30R22<br />

Hinten: Pirelli 295/25R22<br />

Sonstiges: Lackierte Mittelkonsole, diverse Aluminium-<br />

Applikationen im Motorraum, Echtcarboneinlagen<br />

in Motorhaube und Kofferraumdeckel,<br />

355 mm Bremsscheiben<br />

Preis: 74.999,- Euro<br />

142


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Du<br />

Hart<br />

Hertzlich<br />

oder 144


Text und Fotos:<br />

Christian Böhner<br />

2x 1966er<br />

<strong>Mustang</strong> CoupÉ<br />

145


DU<br />

hast gerade etwas<br />

Spielgeld übrig.<br />

Du stehst auf die<br />

klassische 66er <strong>Mustang</strong><br />

Coupé-Form und willst nur<br />

das Beste. Das heißt in letzter<br />

Konsequenz: Frame-Off-<br />

Restaurierung und von Grund<br />

auf alles auf höchstem Niveau<br />

wieder aufbauen. Generell<br />

fährst Du sehr gerne europäisch<br />

sportlich und nun steckst<br />

Du angesichts der weichen<br />

US-Serientechnik in der Entscheidungs-Falle:<br />

Hart, böse,<br />

puristisch und weit ab vom<br />

Ursprung oder technisch optimierter<br />

Classic-Style mit<br />

Reminiszenzen an das typische<br />

Hertz-<strong>Mustang</strong>-Design?<br />

Die <strong>TRÄUME</strong> <strong>WAGEN</strong> hat<br />

sich weit ab des Originalitäts-<br />

Fetischismus einmal auf zwei<br />

sehr unterschiedliche Restaurations-Auffassungen<br />

eingelassen<br />

und präsentiert hier die<br />

Resultate beider Genres. Zum<br />

einen das anthrazit-seidenmatte<br />

V8-Coupé im modern interpretierten<br />

Shelby-Look mit<br />

diversen technischen Finessen<br />

am (harten) Fahrwerk und<br />

dem brutal starken Antriebsstrang.<br />

Zum anderen das wunderschön<br />

tiefschwarz glänzend<br />

lackierte Coupé mit den beiden<br />

goldenen Streifen, die<br />

Ford seinerzeit auf die Hertz-<br />

Modelle drapierte.<br />

Befassen wir uns zunächst mit<br />

der harten Variante, die viele<br />

Norddeutsche bereits auf dem<br />

Podium bei den Hamburger<br />

Street Nationals bewundert<br />

haben. Dort gewann der brachial<br />

tief gelegte und hart<br />

abgestimmte <strong>Mustang</strong> den<br />

dritten Platz in der Kategorie<br />

Die reduzierte Front in<br />

Mattschwarz verzichtet<br />

böse blickend auf das<br />

Pony-Emblem<br />

146


„Street Machine“, die normalerweise<br />

von Hot Rods dominiert<br />

wird. So entstand auch<br />

der interne Name für das<br />

Auto. Street Machine ist tatsächlich<br />

sehr zutreffend, wenn<br />

man einmal in den engen<br />

Cobra-Rennschalen Platz<br />

gefunden hat, 4-Punkt angegurtet<br />

ist und das Gaspedal das<br />

erste Mal kräftiger durchtritt.<br />

Fettester Magna Flowmaster-<br />

Sound, explodierender Antritt,<br />

direkte, servofreie Zahnstangen-Lenkung<br />

– das Ganze<br />

bestens aufgestellt mit einem<br />

speziell angefertigten Fahrwerk<br />

auf gar nicht mal so breiten<br />

215 x 45 und 235 x 45<br />

Niederquerschnitt-Socken.<br />

Der Wagen liegt dabei so tief,<br />

dass selbst diese relativ kleinen<br />

Reifendimensionen auf 17 Zoll<br />

elitären Boyd Coddington<br />

STREET-<br />

MACHINE<br />

Hier noch eine kurze<br />

Zusammenstellung der<br />

Restaurations-Details:<br />

• Karosserie: Alle Falzkanten<br />

abgedichtet, neue<br />

Gummis, neue Embleme,<br />

alle Gelenke, Scharniere,<br />

Schlösser, Schrauben,<br />

Sitzgestelle wurden entrostet<br />

und in Weiß oder<br />

Gelb verzinkt bzw. pulverbeschichtet.<br />

• Farbe: Fahrzeug wurde im<br />

Mehrschichtverfahren<br />

lackiert, alle Anbauteile in<br />

Schwarz seidenmatt,<br />

Innenraum komplett auslackiert,<br />

Steinschlagschutz<br />

im Radlauf, hohlraumversiegelt.<br />

• Innenraum: Innenraum<br />

komplett neu, Cobra<br />

Schalensitze,<br />

4-Punkt-Hosenträgergurte.<br />

• Motor, Getriebe: 89er<br />

302 cui V8 Ford Engine<br />

Bored 40' over, geschmiedete<br />

Kolben,<br />

scharfe Nockenwelle,<br />

5-Ganggetriebe<br />

„VERY FAST“, handgeschaltet,<br />

Zahnstangenlenkung,<br />

Fächerkrümmer,<br />

Edelbrock Ansaugspinne,<br />

Edelbrock Vergaser, Edelbrock<br />

Wasserpumpe,<br />

Electric Radiator Fan, Aluminium<br />

Radiator, Magna<br />

FlowMaster Doppelauspuffanlage.<br />

• Fahrwerk, Bremsen:<br />

High Performance<br />

4-Scheibenbremsanlage,<br />

Bremskraftverstärker,<br />

modifizierte Vorderachse<br />

(Roll Coil-Over Front-End),<br />

verstärkte Hinterachse<br />

mit Differenzialsperre,<br />

verstärkter Rahmen,<br />

Boyd Coddington Wheels<br />

235/45 hinten; 215 /45<br />

vorne (hochglanzpoliertes<br />

Aluminium), versteiftes<br />

Fahrwerk (tiefergelegt)<br />

147


Diese fügen dem Modell<br />

allerdings noch das High<br />

Performance – Attribut hinzu.<br />

Das Fahrzeug wurde seit<br />

Anfang 2008 im Frame-Off-<br />

Verfahren aufwändig restauriert.<br />

Hierfür wurde das<br />

Fahrzeug komplett zerlegt,<br />

alle Anbauteile demontiert, die<br />

Hertz-Coupé<br />

Einen ganz anderen Weg<br />

schlug die Restauration Ford<br />

<strong>Mustang</strong> Coupé in Schwarzglänzend<br />

mit den beiden goldenen<br />

Hertz-Streifen ein. Die<br />

Autovermietung Hertz hatte<br />

1966 mit Ford-Tuner Carroll<br />

Shelby einen Deal eingefädelt,<br />

wobei knapp 1.000 3<strong>50</strong> GT<br />

Shelby-Fastback-<strong>Mustang</strong>s in<br />

überwiegend dieser Lackierung<br />

geordert und ein neues<br />

Segment in der Geschichte der<br />

Autovermietung eröffnet. Die<br />

Sondermodelle 3<strong>50</strong> GT-H<br />

wurden ein Verleih-Schlager<br />

und wer kein Original besitzt,<br />

hat seit dieser Zeit zumindest<br />

gerne mit den charakteristischen<br />

Streifen gearbeitet. So<br />

auch die Restauratoren unseres<br />

Modells in diesem Bericht.<br />

Wheels gerade in die gezogenen<br />

Radhäuser passen. Ich hab’<br />

das Auto selbst zwar nur ein<br />

paar Kilometer in Hamburg-<br />

Barmbek „erfahren“, konnte<br />

darüber hinaus jedoch bei den<br />

Foto-Sessions aus dem offenen<br />

Pacecar die „Machine“ mit<br />

ihrem kompromisslosen Performance-Potential<br />

aus nächster<br />

Nähe erleben.<br />

Wer sich ein perfekt restauriertes<br />

66er <strong>Mustang</strong> Coupé<br />

mit einer radikalen Sport-<br />

Note wünscht, die in Technik<br />

und Optik konsequent auf den<br />

Punkt gebracht wurde, der<br />

kommt um die Street Machine<br />

nicht herum.<br />

Die Details der Restaurierung<br />

listen sich in Folge wie die<br />

Zutaten eines 7-Gänge-<br />

Gourmet-Menues auf. Sie<br />

dringen direkt in das Sportler-<br />

Herz unter den US-Car-Fans<br />

und machen aus dem süßen<br />

Ponycar ein ultracooles<br />

Asphalt-Monster. Bestätigt<br />

wurde die Arbeit durch eine<br />

Classic Data Bewertung mit<br />

glatter Note 1. Danke, sehr<br />

gut, weiter so.<br />

148


Karosserie entlackt und<br />

Rahmen und Falzkanten sandgestrahlt.<br />

Der Lackaufbau<br />

erfolgte im Mehrschichtverfahren.<br />

Dabei wurden die einzelnen<br />

Schichten im Abstand<br />

mehrerer Wochen aufgetragen,<br />

um ein gesundes Ausgasen<br />

der Lösungsmittel zu<br />

gewährleisten. In den Lackaufbau<br />

wurden insgesamt über<br />

240 Arbeitsstunden investiert.<br />

Der Wert dieser umfangreichen,<br />

äußerst hochwertigen<br />

Lackierarbeiten wird auf<br />

12.000,- Euro beziffert. Wer<br />

Sattlerarbeiten zeigen sich in<br />

Bestform peinlichst genau der<br />

Original-Vorlage nachempfunden<br />

einmal eine Lackierung an seinem<br />

Fahrzeug durchführen<br />

musste, der kennt auch deutlich<br />

günstigere Preis-Angebote,<br />

aber damit verbunden<br />

auch häufig schlechte oder<br />

kurzlebige Qualitäten. Desweiteren<br />

wurden alle Gelenke,<br />

Scharniere, Schlösser, Schrauben<br />

und die Sitzgestelle entrostet<br />

und in Weiß oder Gelb verzinkt<br />

bzw. pulverbeschichtet.<br />

Das Hertz-Coupé erhielt<br />

sämtlich neue Dichtungen und<br />

Leitungen, die Polster mit der<br />

Pony-Innenausstattung wurden<br />

passend zur Außenfarbe<br />

dunkel bezogen. Und hier<br />

wurde ebenfalls ganze Arbeit<br />

geleistet. Die Sattlerarbeiten<br />

sind hervorragend ausgeführt<br />

worden, schwarzes Leder mit<br />

goldenem Keder, <strong>Mustang</strong>-<br />

Pferde-Reliefs als Zierrat, der<br />

Schriftzug des Restaurators in<br />

feinem goldenen Faden in den<br />

Türen und schließlich ein<br />

herrlich einladender Geruch<br />

zeichnen dieses edle Wohnzimmer<br />

aus.<br />

Die Technik wurde auf einen<br />

sehr ordentlichen, modernen<br />

Stand unter Verwendung<br />

149


Im Bestzustand zeigt sich auch die<br />

Armaturentafel mitsamt Original-Radio.<br />

Das Pony wurde neu verchromt<br />

vieler guter Zutaten gebracht:<br />

Montiert wurden eine Magna<br />

FlowMaster Doppelauspuffanlage,<br />

ein original Radio,<br />

neue Embleme, neue Chromapplikationen,<br />

polierte American<br />

Racing Wheels, ein neuer<br />

Kühler und eine komplett<br />

neue Bremsanlage samt<br />

Bremskraftverstärker. Vorderund<br />

Hinterachse wurden<br />

ebenfalls in Gänze neu aufgebaut.<br />

Das Herzstück dieses<br />

<strong>Mustang</strong>s ist natürlich der<br />

blitzblanke, teilüberholte 302<br />

cui High-Performance-Ford-<br />

Motor mit Edelbrock-<br />

Ansaugspinne und Vergaser.<br />

Auf unserer Foto-Ausfahrt<br />

konnten wir sogar noch kurzfristig<br />

ein Detail am Motor<br />

optimieren, da der Technik-<br />

Chef mit an Bord war. Es geht<br />

immer noch besser, man hat<br />

einen direkten Zugang zur<br />

Technik, alles ist nachvollziehbar<br />

und man freundet sich<br />

gleich an mit dem Material. So<br />

ein Auto lebt wirklich, und das<br />

nunmehr auf höchstem Level,<br />

ebenfalls bestätigt durch eine<br />

Note 1 von Classic Data. So<br />

macht die Oldtimerei mit US-<br />

Klassikern wirklich Spaß.<br />

1<strong>50</strong>


ResÜmee<br />

Abschließend ein klares bipolares<br />

Statement: Die Ausfahrten<br />

mit den beiden 66er<br />

<strong>Mustang</strong>-Coupés haben gezeigt,<br />

dass beide Restaurations-<br />

Philosophien ihre volle Berechtigung<br />

haben und dass<br />

Konsequenz in der Durchführung<br />

einer Vollrestauration<br />

bei passendem Budget der<br />

richtige Weg ist. Egal, ob in<br />

die pure Racing-Richtung<br />

oder auf edel-klassisch mit<br />

schönstem Interieur zum eleganten<br />

Cruisen und Verreisen.<br />

Vielen Dank an westside.cars<br />

www.westsidecars.eu<br />

oder Tel. +49 (0)40-691 59 85<br />

151


Text: Christian Böhner<br />

Fotos: Andrea Christine Meyer, Uwe Sickert<br />

oder die unglaubliche Rettung eines 69er <strong>Mustang</strong> Cabrio<br />

152


Der Kunde wollte schlicht ein altes<br />

<strong>Mustang</strong> Cabrio. Mehr Eckdaten<br />

gab es nicht. Uwe Sickert, der Autobesorger<br />

und Restaurator aus<br />

Dresden, hatte die Qual der Wahl.<br />

In den USA wurde er fündig und<br />

ließ das seltene 69er <strong>Mustang</strong> Convertible<br />

mutig verschiffen. Denn gesehen<br />

hatte er das Fahrzeug vorher<br />

noch nicht…<br />

Der 5,8 l-Windsor-V8 erhielt<br />

eine Komplett-Revision<br />

153


Sickert wusste,<br />

dass der<br />

Zustand des<br />

<strong>Mustang</strong> nicht berauschend<br />

sein würde. Aber Auftrag ist<br />

Auftrag: Liefere ein schönes<br />

<strong>Mustang</strong> Cabrio ab. Der Kunde<br />

ist König.<br />

Und Sickert besorgte. Blind<br />

im Internet, aus den USA.<br />

Denn der Preis stimmte.<br />

Sonst aber auch nichts. Dass<br />

das Wildpferd jedoch in so einer<br />

unbeschreiblich desolaten<br />

Verfassung war, konnte niemand<br />

ahnen: Der einst stolze<br />

Wagen wurde lediglich von<br />

ein paar Schrauben und Kabelbindern<br />

zusammengehalten.<br />

Einziger Vorteil: Ein Auseinanderbau<br />

wäre problemlos<br />

machbar.<br />

Die gründliche Bestandsaufnahme<br />

brachte einen Zustand<br />

zutage, den man nicht mal<br />

beim Schiffswrack der Titanic<br />

vermuten würde: Das Auto<br />

besaß keine A-Säulen mehr,<br />

die Türen wurden lediglich<br />

durch die obere Halterung gehalten.<br />

Die Schweller waren<br />

durchgerostet, die Kotflügel<br />

und Seitenwände völlig verspachtelt.<br />

Der Wasserkasten<br />

war übermäßig verschweißt,<br />

die Bodenbleche durch, die<br />

Sitze kaputt und das Armaturenbrett<br />

unvollständig und<br />

eingerissen. Die Motorhaube<br />

war ebenfalls rott und sogar<br />

die starken Türscharniere waren<br />

so stark angerostet, dass<br />

sie nicht mehr zu gebrauchen<br />

waren. Der Windlauf war der-<br />

1-3: Der <strong>Mustang</strong> erwies sich<br />

als totales Wrack im Zustand<br />

6-, man sieht es aus sämtlichen<br />

Blickwinkeln. Egal,<br />

ob Blech, das Verdeck oder<br />

das Interieur – der Wagen<br />

präsentierte sich zunächst<br />

als hoffnungsloser Fall, sogar<br />

jenseits eines Teilespenders<br />

1<br />

2 3<br />

154


art zugespachtelt, dass keine<br />

Luftschlitze mehr zu sehen<br />

waren.<br />

Dann ein kurzer Hoffnungsschimmer:<br />

Beim Kofferraum<br />

wurde sich bereits an einer<br />

Restauration versucht und<br />

drin befanden sich ein Haufen<br />

Zierleisten und Blechteile, die<br />

teilweise sogar noch hätten<br />

verwendet werden können –<br />

nur leider fand sich kein Auto,<br />

zu dem sie passten...<br />

Was tatsächlich funktionierte,<br />

war die Mechanik des Verdecks<br />

– natürlich ohne Verdeck-Haut.<br />

Und der Motor!<br />

Der sprang mit Unterstützung<br />

von etwas Bremsenreiniger<br />

tatsächlich an. Ein<br />

kurzes Aufatmen: Das Wrack<br />

hatte zumindest ein funktionierendes<br />

Herz.<br />

Sickerts Fazit: „Karosse komplett<br />

tot, Innenausstattung<br />

komplett tot, Rahmen in Ordnung,<br />

Motor anscheinend in<br />

Ordnung; Getriebe, Bremse<br />

und Fahrwerk fraglich, Verdeck-Mechanik<br />

in Ordnung,<br />

aber unvollständig, da die<br />

Einrast-Vorrichtung fehlt.“<br />

Es war somit unmissverständlich<br />

klar, dass die Restaurierung<br />

des <strong>Mustang</strong> Convertible<br />

ein Mammut-Projekt<br />

werden würde.<br />

Und der Kunde? Der blieb<br />

trotz des Desasters erstaunlich<br />

gelassen, schaute sich sein<br />

Schrottzeug an und sagte<br />

schlicht, dass nur das Endergebnis<br />

zähle. Wie der Wagen<br />

jetzt aussähe, sei ihm egal.<br />

Hauptsache bei der Übergabe<br />

würde er einen Traumwagen<br />

bekommen...<br />

Dann machte sich Sickert an<br />

die Arbeit. Zuerst wurde das<br />

Auto komplett auseinandergenommen,<br />

Motor und Getriebe<br />

ausgebaut. Danach erfuhr<br />

der <strong>Mustang</strong> eine Sandgestrahlmassage,<br />

um das Ausmaß<br />

des Rostbefalls erkennen<br />

zu können. Was folgte, war<br />

die zu erwartende, umfangreiche<br />

Teilebestellung in den<br />

USA: Kotflügel rechts und<br />

links, Stoßstangen vorn und<br />

hinten, Motorhaube, Kühler,<br />

Tür auf Fahrerseite, Seitenwände<br />

rechts und links, ein<br />

kompletter Gummisatz mit<br />

Türdichtungen. Dann folgte<br />

laut Sickert ein monatelanger<br />

5: Die Modefarbe Weiß ist eigentlich zeitlos und<br />

steht dem 69er Convertible.<br />

4<br />

4: Für Sickert war dies aber<br />

eher Ansporn als Todesurteil.<br />

Und so begann er zunächst<br />

mit den Blech- und Schweißarbeiten<br />

5<br />

6 7<br />

6: Nächste Aufgabe: das Verdeck-Gestänge<br />

7: Zusammenbau: Motor und Anbauteile<br />

155


Klempnermarathon: Die A-<br />

Säulen mussten mangels Ersatzteile<br />

völlig neu gebaut<br />

werden. Achsen und Fahrwerk<br />

wurden überholt und das<br />

Bremssystem instandgesetzt.<br />

Die praktisch neue Karosse<br />

wurde abschließend hohlraumkonserviert<br />

und der Unterboden<br />

mit Wachs geschützt.<br />

Der Motor wurde<br />

perfekt gereinigt, zerlegt und<br />

wieder zusammen gesetzt.<br />

Dabei vermaß Sickert die acht<br />

Zylinder wegen der Übergröße<br />

der neuen Kolben und<br />

bohrte den Block neu. Nach<br />

sorgfältiger Revisions-Arbeit<br />

erfolgte der Zusammenbau<br />

mit Neuteilen: Kolben, Kolbenringe,<br />

Pleuellager, Hauptlager,<br />

Nockenwelle, Hydrostößel,<br />

Wasserpumpe,<br />

Ölpumpe, Thermostat, Dichtungssatz,<br />

Froststopfen, Kühler,<br />

Unterbrecherkontakte,<br />

Zündkabel, Verteilerläufer,<br />

Verteilerkappe, Zündkerzen,<br />

Ölfilter und Schrauben.<br />

Die Innenausstattung wurde<br />

nach Kundenwunsch mit<br />

weinrotem Nappaleder mit<br />

schwarzen Biesen und schwarzen<br />

Nähten komplett neu gepolstert<br />

und gesattelt. Zuvor<br />

sandtrahlten, reparierten und<br />

verzinkten Sickert und Gesellen<br />

die Gestelle.<br />

Der Teppich wurde erneuert,<br />

die hinteren Verkleidungen<br />

und die Abdeckungen der Rückenlehnen<br />

mit Leder bezogen<br />

(original sind sie nur lackiert),<br />

die Türverkleidungen<br />

neu gebaut. Alle Kurbeln,<br />

Öffner, Klinken, Pins und<br />

Aschenbecher wurden ebenfalls<br />

ersetzt. Der obere Teil<br />

des Armaturenbretts wurde<br />

neu aufgebaut, der untere<br />

sandgestrahlt, pulverbeschichtet<br />

und dann komplett<br />

mit Samt bezogen. Das alte<br />

Sportlenkrad musste einem<br />

Dreispeichen-Holzlenkrad<br />

weichen. Der Kofferraum ist<br />

jetzt komplett mit Teppich<br />

ausgekleidet. Und schlussendlich<br />

wurde das neue Verdeck<br />

angepasst und aufgezogen.<br />

Jetzt ist Sickert fertig und der<br />

Kunde glücklich. Und er und<br />

die Welt um ein schönes <strong>Mustang</strong><br />

Cabrio reicher. L<br />

156


Mit der neu gepolsterten<br />

und gesattelten Innenausstattung<br />

in gedecktem<br />

Rot ist die klassische<br />

weiß-rote Farbkombination<br />

perfekt<br />

Dank neuem Verdeck,<br />

polierten American-<br />

Racing-Felgen und<br />

Markierungs-Sticker ein<br />

perfektes Auto<br />

69ER FORD MUSTANG CONVERTIBLE<br />

Motor: 351 cui 5,8l Zweiventil-Windsor-Motor<br />

Leistung: mindestens 184 kW (2<strong>50</strong> PS)<br />

Kolben: 3. Übermaß<br />

Vergaser: 6<strong>50</strong>er Edelbrock<br />

Ansaugspinne: Edelbrock<br />

Luftfi lter: Edelbrock<br />

Getriebe: Dreigang-Automatik – komplett überholt<br />

Auspuffanlage: endet vor Hinterachse, Doppelrohr,<br />

Glasspacks. Krümmer: original<br />

Bremsanlage: original, vorne Scheiben,<br />

hinten Trommeln, alle Verschleißteile erneuert<br />

Felgen: 16 Zoll American Racing Torq Trust II<br />

Reifen: Nexen, vorn 225/55/16, hinten 245/<strong>50</strong>/16<br />

Stückzahlen: Gering, denn abhängig vom 2V -<br />

Windsor oder 4V - Windsor und dem dazu passenden<br />

Getriebe wären es rund 1.900 bzw. 440 Stückück<br />

Restauration:<br />

Durch Motorvisionen Dresden, Uwe Sickert<br />

Telefon: 0351/327 06 07, www.motor-visionen.de<br />

157


Text: Robert Weber, Fotos: Michael Thier<br />

n<br />

Ford <strong>Mustang</strong> Shelby 302 GT<br />

<br />

<br />

<br />

Wenn Bastian Ebner und sein Team von American<br />

Muscle Motorsports & Services etwas anpacken,<br />

dann richtig – wie bei diesem starken Rennpferd<br />

158


159


einer äußerlich<br />

In<br />

eher unscheinbaren<br />

Werkstatt<br />

nahe der holländischen<br />

und belgischen Grenzen<br />

bringen Bastian Ebener<br />

und sein Team von „American<br />

Muscle Motorsports & Services“<br />

zahlreichen historischen<br />

US-Cars nach langen Ruhezeiten<br />

wieder das Laufen bei.<br />

Viel mehr sogar, denn der<br />

Großteil ihrer Kundschaft bevorzugt<br />

das Rennen als<br />

Haupt-Gangart. Der Historische<br />

Motorsport ist auch für<br />

das junge Werkstatt-Team bereits<br />

seit <strong>Jahre</strong>n bevorzugtes<br />

Aufgabenfeld.<br />

„Ich hatte nach meinem abgeschlossenen<br />

Maschinenbau-Studium<br />

die Möglichkeit,<br />

die Werkstatt zu übernehmen,<br />

in der ich schon seit längerer<br />

Zeit neben dem Studium<br />

geschraubt und den Großteil<br />

meiner Freizeit verbracht hatte“,<br />

erklärt Bastian Ebener im<br />

Gespräch. „Schon von klein<br />

auf bin ich durch meinen Vater<br />

zur ‚Oldtimerei‘ gekommen;<br />

noch bevor ich meinen<br />

Führerschein hatte, habe ich<br />

einen Jeep restauriert und mir<br />

gleich im Anschluss meinen<br />

ersten <strong>Mustang</strong> gekauft.“<br />

Diesen restaurierte er eigenhändig,<br />

die Liebe zu amerikanischen<br />

Sportwagen ist seither<br />

und scheinbar für immer<br />

entflammt.<br />

Die Trans Am<br />

als Vorlage<br />

Ein Dodge Olympia Charger<br />

und verschiedene Ford und<br />

Shelby <strong>Mustang</strong> wurden bereits<br />

von ihnen für Renneinsätze<br />

vorbereitet und bei zahlreichen<br />

Events betreut,<br />

woraufhin die Aachener auf<br />

der Suche nach einem FIAkonformen,<br />

zuverlässigen und<br />

siegfähigen US-Sportler nach<br />

historischem Vorbild waren.<br />

Über die Idee, einen 67er „Big<br />

Block“-<strong>Mustang</strong> im Historischen<br />

Rennsport einzusetzen,<br />

stieß die junge Truppe auf<br />

eine weitere interessante<br />

Homologation. „Wir ließen<br />

uns die Homologation für einen<br />

solchen <strong>Mustang</strong> mit 399<br />

cui-Motor vom DMSB kommen<br />

und stellten fest, dass es<br />

durch die wenigen erlaubten<br />

Modifikationen kaum Sinn<br />

machen würde, ein solches<br />

Fahrzeug einzusetzen,“ erläutert<br />

Geschäftsführer Ebener.<br />

„Wir wären anderen Fahrzeugen<br />

der Periode G immer<br />

hinterher gefahren.“ Mit der<br />

Homologation 1510 wurden<br />

sie schließlich fündig, in dieser<br />

war der Shelby <strong>Mustang</strong><br />

der 68er Trans Am-Saison als<br />

„Ford <strong>Mustang</strong> 302 GT“ zu<br />

finden.<br />

„Vorlage war ein Auto, das in<br />

der Trans Am gelaufen ist,“ erinnert<br />

sich Ebener, „Shelby<br />

hat für die Saison 1968 fünf<br />

solcher Fahrzeuge aufgebaut.“<br />

Gleich beim ersten Einsatz,<br />

bei den 24 Stunden von<br />

Daytona 1968, konnten Jerry<br />

Titus und Ronnie Bucknum<br />

mit ihrem roten Shelby <strong>Mustang</strong><br />

302 GT einen dicken<br />

Überraschungserfolg landen.<br />

Sie gewannen nicht nur die<br />

Trans-Am-Tourenwagen-Kategorie,<br />

sondern fuhren auch<br />

noch zwischen die Renn-Pro-<br />

160


totypen auf den vierten Platz<br />

im Gesamtklassement, noch<br />

vor die drei Autodelta-Alfa<br />

Romeo Tipo 33/2 von Udo<br />

Schütz/Nino Vaccarella, Mario<br />

Andretti/Lucien Bianchi und<br />

Mario Casoni/Giampiero<br />

Biscaldi/Teodore Zeccoli. Bei<br />

den 12 Stunden von Sebring<br />

1968 gelang dann mit dem<br />

fünften Platz im Gesamtklassement<br />

gleich noch einmal<br />

ein Achtungserfolg.<br />

„Kurz darauf wurde allen fünf<br />

Shelby-<strong>Mustang</strong>s der neue,<br />

sogenannte ‚Tunnelport-Zylinderkopf‘<br />

verpasst,“ erläutert<br />

Ebener die Umstände, denn<br />

damit begann damals eine<br />

Pechsträhne. „Durch die hervorragenden<br />

Fließ-Eigenschaften<br />

des Zylinderkopfes<br />

konnte der Motor nun bis<br />

knapp 9.000 Umdrehungen<br />

schaffen, was für den verbauten<br />

Ventiltrieb zu dieser Zeit<br />

zu viel war: Es gab Motorenprobleme<br />

am laufenden<br />

Band.“<br />

Ein 67er <strong>Mustang</strong><br />

Coupé als Basis<br />

Doch auch trotz solcher „Negativ-Schlagzeilen“<br />

ließ das<br />

Team von „American Muscle<br />

Motorsports & Services“ nicht<br />

locker, die Rohdaten des <strong>Mustang</strong><br />

302 GT waren einfach zu<br />

vielversprechend. Rund 480<br />

PS, wesentlich mehr Freiheiten<br />

beim Aufbau des Fahrzeugs<br />

und zusätzliche Versteifungsmöglichkeiten<br />

für<br />

Fahrwerk und Karosserie ließen<br />

es in den Fingern jucken.<br />

Kurzentschlossen wurde mit<br />

einem 67er <strong>Mustang</strong> Coupé<br />

die benötigte Basis erstanden.<br />

Im ersten Schritt wurde die<br />

Karosserie entlackt und versteift,<br />

dann ein maßgeschneiderter<br />

Überrollkäfig in Auftrag<br />

gegeben und in der<br />

Zwischenzeit bei Spezialisten<br />

in den USA entsprechende<br />

Teile für Motor, Getriebe und<br />

Fahrwerk geordert.<br />

„Das Auto ist komplett versteift,“<br />

ergänzt <strong>Mustang</strong>-Spezi<br />

Ebener, „so wurde die Karosserie<br />

zum Beispiel an den<br />

gesamten Nähten, die im Serienmodell<br />

nur punktgeschweißt<br />

sind, nachgeschweißt,<br />

und es wurden an<br />

vielen Stellen Verstärkungsbleche<br />

eingesetzt.“ Auch die<br />

Innen-Kotflügel seien für die<br />

Verbreiterungen maßgefertigt<br />

worden, und das Gesamtgewicht<br />

läge mit halbvollem<br />

Tank bei nur 1.240 Kilogramm.<br />

480 PS und bis zu<br />

8.000 Umdrehungen<br />

Während die entlackte Karosserie<br />

und der neue Käfig zusammengeführt<br />

wurden,<br />

setzte sich das Team um Bastian<br />

Ebener an den Aufbau von<br />

Motor und Getriebe. „Im Gegensatz<br />

zum Serienmotor<br />

161


ekam der Motor rollengelagerte<br />

Nockenwellen und Kipphebel,<br />

einen Vierfachvergaser<br />

und spezielle, hochverdichtende<br />

Kolben,“ erläutert der studierte<br />

Ingenieur. „Am Ende<br />

hatten wir einen Rennmotor<br />

auf dem Prüfstand, der an die<br />

480 PS leistete und bis in die<br />

8.000 U/min hinein drehte.“<br />

Basis ist ein neuer Ford Racing-<br />

Motorblock Typ 302 Boss mit<br />

vierfacher Verschraubung auf<br />

dem dritten Kurbelwellenlager.<br />

Das dichtere Metallgefüge<br />

macht ihn zwar etwas schwerer,<br />

dafür aber auch wesentlich<br />

dichter und stabiler. Garniert<br />

wurde der Motorblock mit einer<br />

geschmiedeten Kurbelwelle,<br />

geschmiedeten Pleueln und<br />

Kolben, einem feinbearbeiteten<br />

Grauguss-Zylinderkopf,<br />

speziellen, rollengelagerten<br />

Nockenwellen mit passenden,<br />

drehzahlfesten Ventilen und<br />

Ventilfedern, kugelgelagerten<br />

Kipphebeln und rollengelagerten<br />

Stößeln, die im Gegensatz<br />

zu den 65er und 66er <strong>Mustang</strong>s<br />

im Trans-Am-<strong>Mustang</strong><br />

für die Gruppe 2 homologiert<br />

sind.<br />

Der <strong>Mustang</strong> erhielt außerdem<br />

ein Viergang-Schaltgetriebe<br />

mit Magnesium-Guss-Gehäuse,<br />

ein Sperrdifferential an der<br />

Hinterachse, Längszugstreben<br />

an der Vorderachse zum Stabilisieren<br />

der Achse beim Beschleunigen<br />

und ein Wattgestänge<br />

an der Hinterachse,<br />

damit sich die Achse beim Einfedern<br />

nicht verschiebt und<br />

das Fahrzeug nicht „rollt“. Des<br />

Weiteren wurden Koni-Dämpfer<br />

rundum sowie verstärkte<br />

und erleichterte Querlenker,<br />

die auf Kugellagerung umgebaut<br />

wurden, spendiert.<br />

Der Shelby-Schriftzug<br />

ist lackiert<br />

Wert legten die schraubenden<br />

Aachener vor allem auf Detailarbeit,<br />

da das Auto ein Aushängeschild<br />

für den jungen<br />

Betrieb werden sollte. So wurde<br />

der Käfig beispielsweise<br />

zum Teil hinter das Armaturenbrett<br />

verlegt und eine Schalterbox<br />

für diverse Kippschalter<br />

wurde in der Karosserie integriert.<br />

Öffnungen im Innenraum<br />

wurden mit Vinyl-bezogenen<br />

Alublechen wieder verkleidet,<br />

und die Instrumenten-Verkleidung<br />

ist dem Original nachempfunden.<br />

Neben erleichterten Türen ist<br />

der Leichtbau in der Homologation<br />

des <strong>Mustang</strong> 302 GT<br />

sogar so weit erlaubt, dass<br />

Heck- und Seitenscheiben aus<br />

162


Scheich h Na ser, Katar<br />

Anthony, Utah<br />

26113<br />

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E-Mail-Adresse Datum Unterschrift<br />

X<br />

TW2014 MUSTANG SPEZIAL


Makrolon gefahren werden<br />

dürfen. Dem Perfektionismus<br />

des Teams ist geschuldet, dass<br />

sogar der Shelby-Schriftzug<br />

wie beim Original lackiert und<br />

nicht geklebt wurde.<br />

Eine gute Ersatzteilversorgung<br />

sei mittlerweile gewährleistet,<br />

sogar komplette Ersatzkarossen<br />

wären in den USA<br />

erhältlich, lässt er noch durchblicken.<br />

Die zahlreichen Arbeitsschritte<br />

ließen den Erfahrungsschatz<br />

der Spezialisten nochmal anwachsen,<br />

die Fertigstellung<br />

des ersten Trans-Am-<strong>Mustang</strong><br />

machte Lust auf mehr.<br />

Ein zweiter Ford <strong>Mustang</strong> 302<br />

GT soll bereits im März 2014<br />

in der Fahrergemeinschaft Historischer<br />

Rennsport eingesetzt<br />

werden.<br />

Weitere interessante Rennfahrzeuge und Berichte rund<br />

um den historischen Motorsport finden Sie in der neuesten<br />

„powerslide“-Ausgabe, die im Zeitschriften-Bahnhofshandel<br />

erhältlich ist.<br />

Verlag: PETROLPICS GbR, Ahrweg 11, 53129 Bonn<br />

Tel.: +49 (0) 228 5389556 Fax: +49 (0) 228 5389557<br />

Mail: redaktion@powerslide-mag.de<br />

Internet: www.powerslide-mag.de<br />

© Fotoquelle/Bildrechte: Powerslide<br />

164


GLANZ AUF<br />

HÖCHSTEM NIVEAU<br />

„Für Flugzeuge entwickelt –<br />

Perfekt für Ihr Auto.“<br />

INTERNATIONAL AERO PRODUCTS<br />

FAHRZEUGPFLEGEPRODUKTE


166<br />

No chip on board


Text und Fotos: Jens Tanz<br />

Berufl ich ist bei<br />

Oliver Krüger alles elektronisch<br />

geregelt, in seiner Freizeit steuert er mit hydraulischer<br />

Servolenkung die pure mechanische Einfachheit seines<br />

V8: Der 1965er <strong>Mustang</strong> ist ein perfekter Ausgleich<br />

zum Alltag zwischen edlen HiFi-Anlagen, Tablet-PCs<br />

und Design-Küchenmaschinen<br />

O<br />

hne ein Hobbyauto<br />

in der Garage fehlt<br />

was. So erging es<br />

dem selbständigen Elektrofachmarktleiter<br />

Oliver Krüger<br />

auf der Suche nach einem<br />

handwerklichen Ausgleich zu<br />

seinem Beruf, und er oszillierte<br />

mehrere Monate lang rastlos<br />

durch die Anzeigenblätter.<br />

Zwischen italienischen Stilikonen<br />

und englischen Sportwagen<br />

erkannte er, dass bei<br />

einer H-Zulassung die Motorgröße<br />

bei den Fixkosten keine<br />

Rolle spielt und beschloss,<br />

sich nicht mit nur vier Zylindern<br />

abzugeben. Und außerdem:<br />

Wenn so viele Menschen<br />

auf einen <strong>Mustang</strong> abfahren,<br />

muss ja irgendwas<br />

dran sein an dem Pony-Boom.<br />

Anfang 2010 entdeckte er ein<br />

bereits importiertes 1965er<br />

2door Hardtop Coupé, die Urform<br />

des Ponys mit Platz für<br />

vier Reisende. Den musste er<br />

haben.<br />

Das Ehepaar, das sich Krügers<br />

<strong>Mustang</strong> 1965 in Los Angeles<br />

als Neuwagen ausliefern ließ,<br />

beließ es bei einer mageren<br />

Ausstattung in Wimbledon<br />

White und Blue Vinyl, wollte<br />

aber zumindest eine Servolenkung<br />

und einen V8. Zum ersten<br />

Geburtstag des Coupés<br />

überkam die beiden die Reiselust,<br />

und sie starteten einen<br />

klassischen Roadtrip von L.A.<br />

im Westen bis nach New York<br />

im Osten der USA. Dort wurde<br />

das Auto über den Wasserweg<br />

nach Malmö/Schweden<br />

verschifft und trat mit seinen<br />

167


168<br />

Mechanik pur


Mehr Cockpit braucht<br />

kein Mensch: Chrom und<br />

Kunststoff in „Blue Vinyl“<br />

schmeicheln dem Auge.<br />

Aber der Blick geht<br />

ohnehin über die lange<br />

Haube auf die Straße<br />

nach vorn<br />

Die Haptik der<br />

60er <strong>Jahre</strong>. Metall,<br />

Mechanik und<br />

Glühlämpchen.<br />

Elektronik suchen wir<br />

vergebens, das ist<br />

auch gut so<br />

beiden abenteuerlustigen Besitzern<br />

eine ausgedehnte Tour<br />

durch ganz Europa an, wo der<br />

Wagen schon erste Eindrücke<br />

von seinem späteren Leben<br />

sammeln konnte.<br />

Irgendwann ging es wieder<br />

zurück von Malmö über New<br />

York nach L.A. Den Beweis<br />

der absoluten Reisetauglichkeit<br />

hatte der Ford hiermit erbracht.<br />

Die Erstbesitzer trennen<br />

sich erst nach 42 <strong>Jahre</strong>n<br />

von ihrem Schätzchen, weil<br />

das Einsteigen in die tiefen<br />

Sitze den Senioren inzwischen<br />

zu beschwerlich war. Sie überließen<br />

ihn einem Handwerker,<br />

der ihr Haus renovierte. 2009<br />

reiste das Auto ein zweites<br />

Mal über den großen Teich<br />

nach Europa, um im Februar<br />

2010 von Krüger als offiziellem<br />

drittem Besitzer zugelassen<br />

zu werden. Das Seniorenpaar<br />

hat er in L.A. ausfindig<br />

machen können und angeschrieben,<br />

woraufhin er einen<br />

freundlichen Brief und ein<br />

paar Fotos vom Urzustand zurückbekam.<br />

Autoliebe über<br />

Generationen – ist das nicht<br />

schön?<br />

Die wenigen Vorbesitzer garantierten<br />

einen weitestgehend<br />

gesunden Zustand. Aber<br />

allein aufgrund des hohen Alters<br />

musste Krüger viele kleine<br />

und mittlere Baustellen<br />

bearbeiten - mit leichter Inkontinenz<br />

hier und da markierte<br />

das Pony regelmäßig<br />

169


Sternen-Banner<br />

sein Revier. Arthritis in einigen<br />

Gelenken kurierte er teilweise<br />

mit Freunden in seiner Garage<br />

selbst, einiges ließ er in seiner<br />

Werkstatt machen. Es entspannte<br />

ihn sehr, dass er sich<br />

dabei nicht um malade Steuergeräte<br />

oder virulente integrierte<br />

Schaltkreise kümmern musste.<br />

Nach insgesamt zwei <strong>Jahre</strong>n<br />

waren Vorderachse und Fahrwerk<br />

erneuert, Federn und<br />

Dämpfer getauscht, die Servolenkung<br />

revidiert und die<br />

Bremsanlage komplett überholt.<br />

Und weil sein <strong>Mustang</strong><br />

auch im Alltag eingesetzt werden<br />

sollte, rüstete der Ponyreiter<br />

zur Sicherheit seiner Kinder<br />

auf dem Rücksitz noch Dreipunktgurte<br />

nach. Manchmal<br />

muss man eben deutliche Prioritäten<br />

setzen.<br />

Die Teilnahme an der „ADAC<br />

Hamburg Klassik Rallye“ bescherte<br />

Krüger mit seinem<br />

Coupé nicht nur einen überraschenden<br />

dritten Platz in seiner<br />

Fahrzeugklasse, sondern auch<br />

die Erkenntnis, dass die kreisrunden<br />

Startnummern beim<br />

Ablösen nennenswerte Mengen<br />

des blauen Lacks mitnahmen<br />

und das originale Weiß<br />

durchschimmern ließen. Verdammt.<br />

Beim Feierabend-Bierchen<br />

in der Werkstatt ergab<br />

sich schnell eine elegante Lösung:<br />

Das Auto wurde rundherum<br />

beklebt. Aber nicht mit<br />

Streifen – die gibt es schon genug<br />

in der <strong>Mustang</strong> Szene.<br />

170


Gesunde Patina und<br />

Straßenstaub erzählen<br />

Geschichten.<br />

Der <strong>Mustang</strong> und sein<br />

glücklicher Besitzer sind<br />

genau gleich alt<br />

Krüger und sein Ford teilen<br />

sich das gleiche Baujahr, diese<br />

Zahl sollte demnach groß auf<br />

Türen und Haube. Dazu noch<br />

ein paar goldene Sterne zur<br />

weiteren Ablenkung und Abdeckung<br />

der Lackplatzer. Und<br />

wie bei den Sponsoren der<br />

Rallyeszene in den 60ern sollten<br />

noch Markennamen die<br />

Kotflügel zieren – da bietet<br />

sich eine Annäherung an den<br />

Namen der Elektronikkette<br />

an, für die Krüger arbeitet.<br />

daraus wird dann sein<br />

„Ponytronics“-<strong>Mustang</strong>.<br />

Nato-Oliv im Hamburger<br />

Schanzenviertel setzte den<br />

Entwurf um und beklebte das<br />

Auto. Wer die Hintergründe<br />

kennt, der hat Spaß.<br />

Übrigens – wer die anderen<br />

Hintergründe noch nicht<br />

kennt: Die Ford Motor Company<br />

ahnte nicht mal ansatzweise,<br />

was sie mit der Präsentation<br />

des <strong>Mustang</strong> im Jahr<br />

1964 auslösen würde. Noch<br />

immer hält der in Dearborn/<br />

Michigan produzierte Namensgeber<br />

der „Pony Cars“<br />

mit 680.000 verkauften Exemplaren<br />

allein im ersten Modelljahr<br />

den amerikanischen<br />

Rekord, bis 1966 wurden es<br />

knapp 1,3 Millionen. Die folgenden<br />

fast <strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> philosophierten<br />

die Motordichter<br />

ausgiebig darüber, warum<br />

ausgerechnet dieses Fahrzeug<br />

so erfolgreich war und vergleichbare<br />

Maschinen wie<br />

Chevy Corvair Monza oder<br />

Plymouth Barracuda in den<br />

„Ferner liefen“-Orbit kickte. Es<br />

war wohl die Mischung aus<br />

einer gewaltigen Werbekampagne<br />

noch vor und während<br />

der Markteinführung und die<br />

schier endlose Liste an verfügbarem<br />

Zubehör. Vom nackten,<br />

mageren 2,8-Liter-Sechszylinder<br />

über ein plüschiges,<br />

voll ausgestattetes Luxuscoupé<br />

mit 4,7-Liter-V8 bis zum<br />

hoch motorisierten Sportwagen<br />

stand den Amerikanern<br />

der 60er alles frei – das kam<br />

einfach gut an.<br />

Krügers 2 Door Hardtop Coupé<br />

gurgelt heute kerngesund<br />

171


Traum gewagt<br />

und Aufmerksamkeit erregend<br />

durch die Hamburger<br />

Randgebiete. Krüger hat seinen<br />

„Traum gewagt“ und<br />

freut sich jeden Tag allein<br />

schon über den typischen Geruch<br />

nach Öl, Benzin, Leder<br />

und leichtem Muff, den nur<br />

ein Oldtimer hat. Vielleicht<br />

hat dieser allererste <strong>Mustang</strong><br />

als einziger noch den Vorteil<br />

der sympathischen und fast<br />

zierlichen Erscheinung, die<br />

niemanden neidisch werden<br />

lässt. Irgendwann möchte<br />

Krüger das Auto komplett restaurieren<br />

und wieder im alten<br />

„Wimbledon White“ erstrahlen<br />

lassen. Dann verschwinden<br />

auch die kaschierenden<br />

Aufkleber wieder…<br />

www.marquardt-online.de/<br />

das-fachgeschaeft/<br />

ponyronics.html<br />

TECHNISCHE DATEN<br />

Ford <strong>Mustang</strong> 2 Door<br />

Hardtop Coupé<br />

Baujahr: 1965<br />

Motor: V8<br />

Hubraum: 4.736 ccm<br />

Leistung: 147 kW (200 PS)<br />

Max. Drehmoment: 382 Nm<br />

Getriebe: Dreigang-Automatik<br />

Antrieb: Hinterräder<br />

Länge/Breite/Höhe: 4.615/1.730 /1.326 mm<br />

Gewicht: 1.335 kg<br />

Beschleunigung 0-100 km/h: 10 Sek.<br />

Top-Speed: 180 km/h<br />

Preis 1965: 2.320 Dollar<br />

Krüger und sein Pony –<br />

der V8 ist ein entschleunigender Ausgleich<br />

zum Alltag im Elektrofachmarkt<br />

172


Der Firebird ist<br />

schuld. Camaro<br />

sowieso. Irgendwie<br />

sogar Cougar, der <strong>Mustang</strong> im<br />

Mercury-Kleid, also der Kannibale<br />

aus eigenem Haus. Und<br />

natürlich die damalige Marktsituation<br />

im Allgemeinen.<br />

Ohne derartige Faktoren hätte<br />

es dieses Auto nie gegeben.<br />

Ein Fahrzeug, das den seit<br />

Jahrzehnten gequälten und<br />

gedemütigten Begriff des<br />

Sondermodells zumindest auf<br />

der breiten Ebene der US-<br />

Klassiker eindrucksvoll rehabilitiert.<br />

Sondermodell. Das klingt<br />

nach VW Scirocco White Cat<br />

und Golf Bon Jovi, nach Opel<br />

Rekord Maharadscha und<br />

Corsa Steffi, nach Daihatsu<br />

Feroza Traumhochzeit, A-<br />

Klasse McLaren und tausend<br />

weiteren Schrecklichkeiten,<br />

die einst von Marketing-<br />

Gurus ersonnen wurden, um<br />

174


Shelby light<br />

Ein <strong>Mustang</strong> ohne Chrom-Pony im Grill ist entweder ein echter<br />

Shelby oder geplündert, wissen Spezialisten. Und irren. Denn auch das<br />

Sondermodell GT California Special verzichtet auf das legendäre Logo.<br />

Dafür bietet es eine Exklusivität, die andere <strong>Mustang</strong>-Varianten längst<br />

nicht erreichen. Wir lassen uns von dem Einzelstück begeistern<br />

den schleppenden Verkäufen<br />

etwas Feuer unterm Hintern zu<br />

bereiten. Zugegeben: Er passt<br />

ganz genau in diesen Reigen<br />

modellpolitischer Peinlichkeiten,<br />

der GT California Special.<br />

Aber er ist ein echter<br />

<strong>Mustang</strong> der zweiten Generation,<br />

einzig gebaut und angeboten<br />

1968, ausschließlich<br />

gedacht für den Sonnenstaat<br />

Kalifornien. Und immerhin<br />

eine Art halber Shelby. Genau<br />

deshalb gehört er hierher, der<br />

GT/CS, wie er in Fachkreisen<br />

genannt wird.<br />

Der Startschuss für den<br />

GT/CS fällt Ende 1967. Zur<br />

Erinnerung: Der <strong>Mustang</strong><br />

wird zu dieser Zeit bereits in<br />

seiner zweiten, leicht aufgeblasenen<br />

Generation gebaut, und<br />

Shelby – vormals eine ziemlich<br />

elitäre Rennschmiede – wechselt<br />

aus Onkel Carrolls Krallen<br />

in den Status einer Spezialabteilung<br />

der Ford-Werke.<br />

Die Modelle Shelby GT 3<strong>50</strong><br />

und GT <strong>50</strong>0, nunmehr Teile<br />

des offiziellen Ford-Modell-<br />

Programms, sind nach wie vor<br />

mit Fastback zu haben, neuerdings<br />

auch als Convertibles.<br />

Nicht jedoch als Hardtop-<br />

Coupé mit Stufenheck, der<br />

meist verkauften <strong>Mustang</strong>-<br />

Karosserievariante.<br />

Neues und damit Negatives<br />

zeigt sich an der Verkaufsfront.<br />

Der <strong>Mustang</strong>, bislang einsamer<br />

Star des Pony-Car-Segments,<br />

muss sich plötzlich<br />

gegen harte Konkurrenz<br />

durchsetzen. Wie erwähnt, hat<br />

GM gerade die Schwestermodelle<br />

Chevrolet Camaro<br />

und Pontiac Firebird lanciert,<br />

der taufrische Mercury Cougar<br />

aus eigenem Konzern klaut<br />

dem <strong>Mustang</strong> zusätzlich ein<br />

gehöriges Stück vom gewohnten<br />

Kuchen. Es geht also<br />

darum, den Absatz des Marktführers<br />

anzuschieben. Und so<br />

Cowboy ohne Pferd: Von den Aufklebern über die<br />

Nebelscheinwerfer bis hin zu den Radkappen steht hier ein völlig<br />

originaler Ford <strong>Mustang</strong> GT California Special von 1968<br />

175


Sanftes Herz: Der 289-cui-Smallblock mit ordinärem Doppelvergaser und zahmen<br />

195 SAE-PS gilt als Spardose unter den V8-Aggregaten klassischer Amis –<br />

der <strong>Mustang</strong> lässt sich locker mit 11 bis 15 Litern bewegen<br />

wird sie geboren, die Idee vom<br />

Sondermodell des Stufenheck-<br />

Mussie, das nach Shelby riecht<br />

– exklusiv für das Verkaufsgebiet<br />

Kalifornien, in dem traditionell<br />

ein gutes Fünftel der<br />

<strong>Mustang</strong>-Produktion seine<br />

Klientel findet. Die Initialzündung<br />

hierfür kommt vom<br />

Regionalvertrieb sowie dem<br />

Händlerverband des Großraums<br />

Los Angeles.<br />

Am 17. Februar 1968 startet die<br />

Produktion des <strong>Mustang</strong> GT<br />

California Special.<br />

Unterschiede zur Standardversion:<br />

entsprechende Chromschriftzüge,<br />

auffälliges Striping,<br />

Twist Type Hood Locks (außen<br />

liegende Schnellverschlüsse der<br />

Motorhaube), zusätzliche<br />

Lucas- oder Marchal-Nebelscheinwerfer,<br />

Sport-Tankdeckel,<br />

seitliche Lufthutzen als<br />

freche Fakes, GFK-<br />

Heckklappe mit integriertem<br />

Spoiler, Rückleuchten vom<br />

65er Thunderbird, allerdings<br />

ohne Lauflichtfunktion.<br />

Spätestens jetzt macht es bei<br />

Shelby-Kennern klick. Und<br />

tatsächlich: Einige der<br />

erwähnten Teile sind mit den<br />

entsprechenden Komponenten<br />

derer Modelle identisch.<br />

Logisch, dass auch die Beschaffung<br />

über Shelby lief.<br />

Insofern ist es durchaus angemessen,<br />

beim GT/CS von<br />

einem „Shelby light“ zu sprechen.<br />

Die Kunststoff-Karosserieteile<br />

stammten – wie die<br />

der Shelby-Versionen – von<br />

der Firma A. O. Smith in<br />

Ionia/Michigan. Mithin dem<br />

Plastikbäcker, der auch die<br />

Corvette-Karosserien fertigte.<br />

Insgesamt 6.180 Teilesätze<br />

stellte A. O. Smith für den<br />

California Special her.<br />

Doch zu so vielen Fahrzeugen<br />

kam es dann doch nicht.<br />

Gerade 4.118 Stück entstanden<br />

bis zum 30. Juli 1968,<br />

mehr ließen sich nicht absetzen.<br />

Nicht mal in den weiteren<br />

US-Bundesstaaten im Westen,<br />

in denen der GT/CS seit<br />

April 1968 ebenfalls<br />

176


geordert werden konnte. Der<br />

Slogan „California made it<br />

happen“, deriviert vom zeitgenössischen<br />

Claim des<br />

Grundmodells („Only<br />

<strong>Mustang</strong> makes it happen“),<br />

hatte also längst nicht so<br />

gezündet wie von der<br />

Marketing-Abteilung in Dearborn<br />

erhofft.<br />

4.118 Vertreter: Das sind gerade<br />

1,7 Prozent aller 249.447<br />

Sportlicher Kommandostand: Die Armaturenlandschaft mit drei Zusatzuhren<br />

riecht nach Rundstrecke, das Lenkrad mit dem airbagverdächtig-fiesen Prallkissen<br />

mahnt gleichsam zur ambitionierten Fortbewegung<br />

Exemplare, die Ford im<br />

Modelljahr 1968 vom<br />

<strong>Mustang</strong> Hardtop-Coupé<br />

baute. Den wenigen Sammlern,<br />

die heute einen GT/CS<br />

besitzen, kann das nur recht<br />

sein. Gerade mal etwas über<br />

900 Exemplare des Sondermodells<br />

listet das Register<br />

heute weltweit – weniger als<br />

von manchem Shelby-<br />

Original. Verständlich, dass<br />

diese rare Variante zur<br />

Legende reifte.<br />

Das hat inzwischen auch Ford<br />

kapiert: Ende 2006 wurde –<br />

kein überraschender Verkaufstrick,<br />

wenn sich eine berühmte<br />

Rarität als Vorlage anbietet –<br />

das analoge Retro-<br />

Special des <strong>Mustang</strong><br />

präsentiert. Wobei der neue<br />

California Special natürlich<br />

auch „nationwide“ angeboten<br />

wurde. Sind ja nicht blöd, die<br />

Jungs.<br />

Dass der Ur-GT/CS damals<br />

durchaus unterhalb des Shelby<br />

rangierte, wird beim Blick in<br />

die Optionslisten klar. Denn<br />

anders als der Brutalo-Renner<br />

im Zeichen der Cobra-Schlange,<br />

der stets nur mit Vollfett-<br />

Motorisierung zu haben war,<br />

gab es das bürgerliche Sondermodell<br />

mit allem, was der<br />

<strong>Mustang</strong>-Prospekt hergab,<br />

und zwar ganz unten angefangen.<br />

Heißt: ab 3,3-Sechszylinder<br />

mit müden 120 SAE-PS<br />

(ca. 105 nach DIN) und ohne<br />

Lenkservo bis hoch zum 427er<br />

177


Bigblock (7014 ccm) mit 390<br />

horsepower, der für den Nullbis-100-Sprint<br />

in sechs Sekunden<br />

gut ist. Auch sämtliche<br />

Extras waren bestellbar, sofern<br />

sie nicht – wie etwa die runden<br />

Zusatzscheinwerfer – den<br />

GT/CS-Goodies widersprachen.<br />

Deshalb dürfte es kaum<br />

zwei identische Exemplare<br />

gegeben haben.<br />

Unser Fotomodell, mit dem<br />

wir diesen Text bebildern,<br />

gehört nicht gerade zu den<br />

High-Performance-Vertretern.<br />

Es kommt mit dem<br />

Antrieb, der beim GT/CS am<br />

häufigsten gefordert wurde.<br />

Und das ist der V8-Smallblock<br />

mit 289 Cubic Inch (4.728<br />

ccm) und 195 SAE-PS in<br />

Kombination mit der C4-<br />

Automatik. Okay, die Viertelmeile<br />

lässt sich damit nicht<br />

ondulieren. Dafür aber kann<br />

man die Kiste gerade heute<br />

ruhigen Gewissens fahren.<br />

Denn keine Variante bietet das<br />

unverzichtbare V8-Geblubber<br />

bei einem Verbrauch, der<br />

jeden sechstöpfigen Mittelklasse-Youngtimer<br />

deutscher<br />

Herkunft ganz gepflegt nach<br />

Hause schickt. Benz 2<strong>50</strong>,<br />

Commodore, BMW 528 –<br />

zeigt mir einen, der im<br />

Stadtverkehr mit 15 und auf<br />

Strecke mit gut elf Litern<br />

arbeitswillig ist. Wir reden<br />

hier eben von der politisch<br />

178


korrekten Idealmotorisierung,<br />

mit der sich ohne Reue oder<br />

V8-Verzicht cruisen lässt.<br />

Was an diesem Teil richtig<br />

begeistert: Das gesamte liebenswert-schrullige,<br />

weitgehend<br />

sinnfreie Gedöns, das<br />

den Norm-Mussie zum<br />

GT/CS macht, ist hier samt<br />

und sonders und original, vor<br />

allem in brillantem Zustand,<br />

vorhanden. Und das ist mal<br />

eine richtig rare Sache, wie<br />

auch die Gralshüter vom US-<br />

Register des GT/CS wissen.<br />

Rundum restauriert? Denkste.<br />

Dieses Auto ist, abgesehen von<br />

einem vor vielen <strong>Jahre</strong>n aufgetragenen<br />

Neulack, unberührt.<br />

Erst 77.000 Meilen gelaufen,<br />

stets sorgsam gepflegt – ein<br />

Blick unter die Motorhaube<br />

reicht, um zu wissen, was<br />

Sache ist. So etwa dürften die<br />

meisten anderen <strong>Mustang</strong><br />

damals als <strong>Jahre</strong>swagen ausgesehen<br />

haben.<br />

Gebieter über dieses traumhafte<br />

Stück waren Jens<br />

Borgmann und Michael<br />

Schmidt. Natürlich nicht für<br />

immer. Denn den beiden gehört<br />

die Hamburger Firma für<br />

US-Spezialitäten namens<br />

Route 66, und die beschäftigt<br />

sich bekanntermaßen mit dem<br />

Verkauf solcher Stücke.<br />

23.900,- Euro riefen die Jungs<br />

für den GT/CS auf. Was die<br />

Frage provoziert, ob Interessenten<br />

per Direktkauf im<br />

Heimatland nicht vielleicht<br />

günstiger davon kommen.<br />

„Logisch, drüben kosten die<br />

Stücke nur einen Bruchteil“,<br />

bestätigt Jens Borgmann. Um<br />

mich voll auflaufen zu lassen:<br />

Tatsächlich sind vergleichbare<br />

GT/CS in den Staaten, wenn<br />

sie dort denn mal offeriert<br />

werden, deutlich teurer, wie<br />

meine Recherchen ergeben.<br />

Und zwar mit immer stärker<br />

steigender Tendenz.<br />

Echt ein Witzbold, dieser Jens<br />

Borgmann – den Aufwand<br />

hätte ich mir sparen können.<br />

Möglich also, dass dieses<br />

Exemplar uns längst wieder<br />

Richtung Heimatland verlassen<br />

hat. Man sollte also nicht<br />

zu lange überlegen bei einem<br />

Angebot von Route 66. Denn<br />

dahinter lauern in der Regel<br />

absolute Spezialitäten zum saisonal<br />

bedingt ziemlich verdaulichen<br />

Kurs.<br />

Derjenige, dem das latte ist,<br />

weil er die Besonderheit des<br />

<strong>Mustang</strong> GT California<br />

Special noch immer nicht<br />

glauben will, kann gern weitersuchen.<br />

Etwa nach einem<br />

Scirocco White Cat.<br />

Text u. Fotos: Wolfgang Blaube<br />

179


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1967er Ford <strong>Mustang</strong> G<br />

Ü<br />

berraschender Dialog<br />

neulich bei Grand<br />

Sportcars in Hamburg: „Ich<br />

hab für deine Story noch einen<br />

Ford <strong>Mustang</strong> GTA.“ GTA?<br />

Alle Achtung, interessant,<br />

klingt erstmal nach selten,<br />

schnell und teuer...<br />

Und wofür bitte steht das A<br />

bei Ford? Kurz nachgeschlagen:<br />

Automatik. Okay, nicht<br />

ganz so aufregend wie bei Alfa<br />

Romeo in den Sechzigern, wo<br />

das A für „alleggerita“ stand,<br />

zu Deutsch: erleichtert, also<br />

für eine klare Motorsportausrichtung.<br />

Der <strong>Mustang</strong><br />

GTA von den erfahrenen<br />

Hamburger Jungs hat es aber<br />

mindestens genauso faustdick<br />

unter dem formvollendeten<br />

Blechkleid.<br />

Nach einem kurzen Blick auf<br />

den Wagen war mein Interesse<br />

sofort geweckt. Obwohl sich<br />

die End-60er-<strong>Mustang</strong>s als<br />

die US-Sportcoupés schlechthin<br />

auch in der <strong>TRÄUME</strong><br />

180


TA Fastback<br />

<strong>WAGEN</strong> die Klinke in die<br />

Hand geben, hatte der GTA in<br />

Nightmist blue (dunkelblau)<br />

mit Bicolor-blauschwarzer<br />

Lederausstattung eine derart<br />

starke Ausstrahlung, dass ich<br />

gleich mehr wissen wollte.<br />

Kai Hinkelthein, seit gut<br />

zehn <strong>Jahre</strong>n ausgewiesener<br />

Hamburger <strong>Mustang</strong>-Experte,<br />

zählte dann die Specials auf:<br />

Ungeschweißter Body mit<br />

älterer Neulackierung in<br />

Originalfarbe und die offiziell<br />

als blue deklarierten Sitze, die<br />

aber nur auf der Sitzfläche<br />

dunkelblau und an den Flanken<br />

klassisch schwarz aufwarten.<br />

Die Ledersitze und der<br />

tiefschwarze Dachhimmel verleihen<br />

dem gepflegten Innenraum<br />

zusammen mit dem<br />

hohen Chromanteil und den<br />

runden Armaturen eine bestechend<br />

coole Wirkung. Durch<br />

ein voll straßentaugliches<br />

Tuning des 4,7 Liter 289 cui<br />

A-Code Motors mit scharfen<br />

181


Nockenwellen, Fächerkrümmer<br />

und 4-fach Vergaser werden<br />

wohl einige mehr als die<br />

225 US-Serien-Pferde von der<br />

Leine gelassen. Hinzu kommt,<br />

dass der Wagen durch den<br />

angesehenen Marti-Report als<br />

„Matching Numbers“ zertifiziert<br />

ist.<br />

Durch selbige Checkliste<br />

erfahren wir auch, dass dieser<br />

GTA bereits neun Tage nach<br />

Auftragseingang und sogar<br />

vier Tage vor Plan fertig produziert<br />

war. Nicht schlecht,<br />

das Arbeitstempo in San José<br />

bei deren 76.394-stem Ford<br />

seinerzeit, aber war es nicht<br />

auch Henry Ford, der die<br />

Fließbandproduktion von<br />

Automobilen erfunden hatte?<br />

Ausgeliefert in Los Angeles am<br />

Hollywood Boulevard hat der<br />

Wagen wohl meistens die kalifornische<br />

Sonne gesehen und<br />

kommt mit seiner ungeheuren,<br />

bestechend-kraftvollen<br />

Optik nun rostfrei in<br />

unser deutsches Umfeld. Ja<br />

genau, die Optik und der<br />

Blechzustand dieses GTA verschlagen<br />

mir, nach wirklich<br />

nicht mehr zählbaren zuvor<br />

gesehenen <strong>Mustang</strong>s, doch ein<br />

bisschen die Sprache. Als wir<br />

unsere Ausfahrt starten und im<br />

Tageslicht Fotos schießen, ist<br />

es besonders das sexy Heck,<br />

das den 67er Fastback mit seiner<br />

wunderschönen Linienführung<br />

auszeichnet. Was für<br />

ein Hintern! Da kann Frau<br />

Lopez wohl kaum mithalten.<br />

Ford hatte den <strong>Mustang</strong> zum<br />

Baujahr 1967 einem kompletten<br />

Redesign unterzogen. Er<br />

wurde länger und breiter bei<br />

gleichem Radstand. Wuchtiger<br />

von außen und im<br />

Motorraum nun geeignet für<br />

den Einbau von größeren Big<br />

Block Aggregaten. Der Frontgrill<br />

wurde geweitet für einen<br />

böseren Blick und der in einer<br />

harmonischen Linie auslaufende<br />

Fastback verfügte jetzt<br />

selbstbewusst über das attraktiv<br />

konkav geschnittene<br />

Heckblech mit den schönen,<br />

Chrom-gerahmten Dreier-<br />

Einzelleuchten. Darüber der<br />

ganz breit gezogene <strong>Mustang</strong><br />

Schriftzug mit dem mittig darunter<br />

montierten Tankverschluss<br />

samt der Chromeinfassung<br />

rundum vollenden<br />

die perfekte Heckpartie. Die<br />

Lufthutzen unten hinter den<br />

Türen in Richtung Hinterachse<br />

sind zwar reine, aber<br />

dafür sehr ansprechende Designelemente.<br />

Die GT-Ausführung<br />

wird original als GT<br />

Equipment Group bezeichnet.<br />

Hier sind es die beiden zusätzlichen<br />

Nebelscheinwerfer im<br />

Frontgrill, ein duales Auspuffsystem<br />

mit zwei verchromten<br />

Endrohren, aufgeklebten<br />

sportlichen Streifen über den<br />

Schwellern mit GTA-<br />

Schriftzug und verstärkten<br />

182


Dank Tuning mit scharfen Nocken, Fächerkrümmer<br />

und 4-fach Vergaser leistet der 4,7 Liter noch etwas<br />

mehr als die 225 Serien-Horsepower. Die Lederausstattung<br />

in Bicolor-blauschwarz ist sehr stimmig im<br />

Gesamterscheinungsbild<br />

vorderen Scheibenbremsen.<br />

Insgesamt wurden 24.079<br />

<strong>Mustang</strong>s 1967 mit GT-<br />

Option ausgeliefert, davon<br />

16.212 Fastback-Karossen.<br />

Die A wie Automatik war eine<br />

C-4 Select-Shift Cruise-O-<br />

Matik – was für eine Bezeichnung!<br />

Also eine 4-Gang-<br />

Automatik mit einem schön<br />

verchromten, dicken Schalthebel.<br />

Es gab diverse Felgen-<br />

/Reifen-Optionen bei Ford für<br />

die GTs. Der getestete Neu-<br />

Hamburger GTA fährt mit<br />

fetten, schicken und teuren<br />

Torque Trust-Felgen von<br />

American Racing, die bereits<br />

auf dem 68er Fastback von<br />

Steve McQueen in „Bullitt” für<br />

Aufsehen und nicht enden wollende<br />

Bestellungen sorgten.<br />

Natürlich gab es auch stärker<br />

motorisierte 67er <strong>Mustang</strong>s<br />

oder die Shelby-Modelle, aber<br />

dieser Nightmist-blue GTA<br />

Kleiner Spaß am Rande:<br />

Kurzer Burnout im gut<br />

versteckten Innenhof<br />

bei Grand Sportcars.<br />

Trotz der Spur samt<br />

Reifenmett hat der<br />

Pneu nur oberflächlich<br />

Gummi gelassen…<br />

183


184<br />

85.375 ehrliche Meilen zeigt das schöne, Chrom gefasste<br />

Rundinstrument, das dem braven US-Bürger die 70 Meilen-<br />

Marke (knapp 113 km/h) anzeigt. Die Torque Trust-Felgen<br />

von American Racing sind immer ein echter Hingucker<br />

hat einfach eine sehr stimmige<br />

Ausstrahlung und lässt so gar<br />

nichts vermissen. Der frisch<br />

gemachte Motor klingt kerngesund<br />

und der Auspuffsound<br />

mit seinem sonor-trockenen<br />

Gebrabbel macht schon nach<br />

kurzer Fahrt ein bisschen<br />

süchtig.<br />

Man ahnt es schon, wir hatten<br />

beim Fotoshooting unseren<br />

Spaß, diesen bestechend<br />

attraktiven Wagen auszufahren<br />

und in Szene zu setzen,<br />

mussten uns dann aber sputen,<br />

denn der Termin für die<br />

Bauratabnahme folgte gleich<br />

im Anschluss. Deshalb schnell<br />

zurück in den Winterhuder<br />

Weg und noch kurz das beige<br />

Original-Service-Booklet fotografiert,<br />

ein echtes Vintage-<br />

Schmankerl. Eine Woche später<br />

treffen wir uns erneut für<br />

letzte Innenaufnahmen. Der<br />

Baurat war übrigens vollstens<br />

zufrieden mit dem GTA und<br />

wir feiern unser Wiedersehen<br />

mit einem kurzen Burnout im<br />

gut versteckten Innenhof bei<br />

Grand Sportcars.<br />

Text und Fotos:<br />

Christian Böhner<br />

Viele Dank bei<br />

Grand Sportcars<br />

Tel.: 0049-(0)40-329 083 91<br />

www.grand-sportcars.de


Liebe Motorsportfreunde,<br />

wir laden Dich und Deinen coolen Klassiker<br />

zur 6. ADAC Hamburg Klassik ein.<br />

Am 20. und 21. Juni 2014 können max. 105 Fahrzeuge teilnehmen.<br />

Eine Veranstaltung, die in der Oldtimer-Szene über<br />

Hamburgs Grenzen weit bekannt ist und den Namen<br />

Rallye auch verdient. Die ADAC Hamburg Klassik<br />

gliedert sich in eine sportliche und eine touristisch<br />

sportliche Oldtimerrallye.<br />

Auf einer Strecke über insgesamt 300 Kilometer<br />

müssen die Teams beweisen, wie gut sie im Navigieren<br />

nach Karten und Bordbuch sind. Damit aber nicht<br />

genug: Auf speziellen Wertungsprüfungen müssen die<br />

Teams auf die Zehntelsekunde genau vorgegebene<br />

Fahrzeiten einhalten.<br />

Höhepunkte werden dabei die Zeitprüfungen sein.<br />

Als Besonderheit schreibt der ADAC Hansa 2014<br />

zusätzlich die Kategorie C – Rookies aus.<br />

Einsteiger im Oldtimer-Rallye-Sport fahren um den<br />

„<strong>TRÄUME</strong> <strong>WAGEN</strong> CUP“. Dieses Fahrerfeld startet<br />

nur am 21. Juni 2014 und auf der 220 km langen<br />

Strecke werden leichte Aufgaben gestellt.<br />

Das Nenngeld beträgt für das Team (Fahrer und<br />

Beifahrer) in den Kategorien A + B 180,- € und für<br />

Kategorie C (nur Sa.) 130,- €. Das Nenngeld beinhaltet<br />

die Rallye-Unterlagen und das Abendessen.<br />

Es wird nur eine begrenzte Anzahl von Startplätzen<br />

vergeben. Wir werden daher nach einem Auswahlverfahren<br />

vorgehen, in dem verschiedene Kriterien zum<br />

Tragen kommen. Die Markenvielfalt ist uns wichtig. Sie<br />

soll geprägt sein durch besondere Fahrzeuge.<br />

Das Anmeldeformular für die Rallye kannst Du unter<br />

www.adac-hamburg-klassik.de herunterladen.<br />

Wichtiger Hinweis: Wenn möglich, sende bitte das Foto Deines Wettbewerbfahrzeugs digital direkt an den<br />

ADAC Hansa e.V. Sportabteilung. E-Mail: karin.schnehagen@hsa.adac.de


186<br />

Text: Roland Löwisch<br />

Fotos: Ford, Löwisch


Ein PFERD<br />

im besten Alter<br />

Dass der Ford <strong>Mustang</strong> Modelljahr 2015<br />

als Jubiläumsauto ein Knaller werden<br />

musste, war selbst den Verantwortlichen bei<br />

Ford klar. Statt – wie früher schon mal –<br />

aus dem Rennpony einen Klepper zu<br />

machen, legen sie zu dessen <strong>50</strong>. Geburtstag<br />

nun ein Rassepferd hin. Ob das auch daran<br />

liegt, dass der Designer ein Deutscher ist?<br />

Es war schon eine durchdachte Choreographie, als Bill Ford<br />

höchstselbst unter Qualmwabern und Donnergetöse im roten<br />

Ford <strong>Mustang</strong> Coupé, Jahrgang 2015, auf die Bühne<br />

der Messehalle in Barcelona rollte. 2.400 Journalisten,<br />

Händler und Clubmitglieder vor Ort und rund 100.000<br />

Schaulustige im Internet erlebten live den ersten Auftritt<br />

einer rundum erneuerten Ikone, gleichzeitig als Coupé und<br />

Cabrio. „Ich habe“, begann der Urenkel von Firmengründer<br />

Henry Ford seine Laudatio, „mir das allererste Exemplar<br />

bestellt.“ Und es hätte niemanden wundern dürfen, wäre<br />

eine Träne gut sichtbar dank überdimensionalem Bildschirm<br />

im Hintergrund über Fords Wange gelaufen.<br />

Aber was soll’s – der Wagen ist uramerikanisch, warum<br />

also nicht auch die Präsentation. Obwohl Bill Fords Besuch<br />

in der spanischen Kunstmetropole gerade den Europäern<br />

signalisieren sollte: Kinder der Alten Welt, wir haben Euch<br />

nicht vergessen – denn beide Varianten, Coupé und Cabrio,<br />

verkauft Ford erstmals völlig offiziell weltweit. Da werden<br />

einige Grauimporteure ganz schön schlucken – seit<br />

dem Erscheinen des bislang noch aktuellen Modells war er<br />

ein echtes Geschäft.<br />

Der neue allerdings steckt seinen Vorgänger locker in die<br />

Tasche, auch – oder vielleicht weil – er geschrumpft ist. Er<br />

sieht sogar wieder etwas aus wie der Ur-<strong>Mustang</strong> von<br />

1964. Das kann kein Zufall sein und ist es natürlich auch<br />

nicht: Erstens entstanden die ersten Entwürfe und Modelle<br />

noch unter dem Design-Strategen J. Mays, der ein erwiesener<br />

Retro-Freund war (siehe zum Beispiel Ford Thunderbird<br />

von 2002). Zum zweiten heißt der jetzige oberste Ford<br />

187


Großes Herz für ein kleines Pony:<br />

Der Fünfliter-V8 versorgt die<br />

Muskeln des Wildpferdes mit<br />

beeindruckenden 426 PS<br />

Haifischnase: Moderne Interpretation eines alten Themas<br />

Dreiteilige Rückleuchten und guter böser Blick:<br />

Der neue <strong>Mustang</strong> ist eine Lichtgestalt<br />

Designchef Moray Callum, und der ist<br />

rein zufällig der Bruder von Ian Callum, der<br />

gerade mit dem neuen Jaguar F-Type (als Coupé und Cabrio)<br />

geschickt die Linien des E-Type aufgegriffen hat.<br />

Und dann wäre da noch drittens: Das Exterieur des neuen<br />

<strong>Mustang</strong> verantwortet Kemal Curic, deutscher Staatsbürger,<br />

35 <strong>Jahre</strong> jung und seit 2004 bei Ford. Er war früher<br />

Stylist des Kuga sowie Focus und war fürs Interieur verantwortlich<br />

beim Ka und beim Iosis, der Studie zum nächsten<br />

Mondeo. Seit vier <strong>Jahre</strong>n lebt er in Dearborn und werkelt<br />

seitdem vom weißen Blatt bis zum fahrbereiten Prototypen<br />

am Welt-Pony. „Eines war klar,“ sagt er uns bei der <strong>Mustang</strong>-Party<br />

nach der offiziellen Präsentation, „man sollte<br />

auf den ersten Blick erkennen, dass es ein <strong>Mustang</strong> ist. Es<br />

gab Zeiten, da wurde dieser Grundsatz vergessen. Also haben<br />

wir nach der <strong>Mustang</strong>-Geheimformel der 60er <strong>Jahre</strong><br />

gesucht – und sie gefunden.“<br />

Tatsächlich gelangte Curic nach Dearborn und zum <strong>Mustang</strong><br />

wie die Jungfrau zum Kinde. „Ich kam frisch aus<br />

Deutschland zu den Leuten, die seit zehn oder fünfzehn<br />

<strong>Jahre</strong>n am <strong>Mustang</strong> dran sind und alles darüber wissen. Ich<br />

wusste gar nichts. Was aber von Vorteil war: Ich kam nicht<br />

mit angezogener Handbremse an, sondern mit einem völlig<br />

freien Kopf.“<br />

Den hat er einerseits dazu benutzt, das zu entdecken, was<br />

den <strong>Mustang</strong> in den 60er <strong>Jahre</strong>n so sexy und begehrenswert<br />

machte, andererseits konnte er ohne Vorurteil an die<br />

Arbeit gehen. Curic: „Natürlich standen im Studio immer<br />

vier klassische <strong>Mustang</strong> – aus den Modelljahren 66 bis 69<br />

je einer. Und dann haben wir uns überlegt: In welche Richtung<br />

gehen wir? Retro? Machen wir etwas ganz Neues und<br />

schmeißen alles Gewesene über den Haufen? Letztlich<br />

habe ich den Vorgänger ganz aus dem Kopf verdrängt,<br />

aber der 60er-<strong>Jahre</strong>-<strong>Mustang</strong> durfte dort bleiben.“ Er hat<br />

zum Beispiel vorne die althergebrachte Form der Nebellampen<br />

über den Haufen geworfen – „die sahen eher uncool<br />

aus.“<br />

„Dann sind wir auf die Suche gegangen: Was ist die Essenz<br />

aus den 60er-<strong>Jahre</strong>n? Was hat das Auto ausgemacht? Was<br />

war so faszinierend? Und dann habe ich ein paar Elemente<br />

gefunden – zum Beispiel die Haifischnase, die dreiteiligen<br />

Hecklichter, lange Fronthaube – kurzes Heck, die Fastback-<br />

188


Jedes Auto besitzt seitlich einen Hinweis<br />

auf das, was unter der Haube arbeitet<br />

Aufgeräumtes Cockpit: Optisch sehr ansprechend<br />

linie. Das Auto ist jetzt wieder flacher geworden, schmaler<br />

und graziler.“ Was sowohl an den geschrumpften Abmessungen<br />

als auch an geschickter Linienführung liegt.<br />

Dabei war Curic von Anfang an bewusst, dass der neue<br />

<strong>Mustang</strong> ein Welt-Auto werden sollte – hat sich aber in<br />

Sachen Design nicht davon beeinflussen lassen. „Auf der<br />

anderen Seite wissen wir natürlich, dass wir gegen die europäischen<br />

Sportwagen antreten – so konnten wir nicht<br />

eine neue amerikanische Ikone anbieten, die nur ordentlich<br />

geradeaus fährt...“ Soll heißen: Beim Fahrwerk muss<br />

sich niemand wundern, sollte Ford Deutschland ein bisschen<br />

nachgeholfen haben. Vorne versteift ein Führungsrahmen<br />

die Karosseriestruktur. Das soll Gewicht sparen<br />

und die Grundlage für eine präzise Kontrolle der Räder liefern,<br />

wovon neben dem Handling auch das Lenk- und<br />

Komfortverhalten profitieren soll. Zugleich erlaubt das spezielle<br />

Vorderachs-Layout mit doppelten, von Kugelgelenken<br />

gehaltenen Federbeinen in beiden Motorversionen<br />

den Einsatz besonders großer und leistungsfähiger Sportbremsen.<br />

Hinten arbeitet eine Integrallenker-Einzelradaufhängung<br />

aus Aluminium. Sie reduziert die ungefederten<br />

Massen und verbessert auf diese Weise Handling und<br />

Komfort gleichermaßen. Neben der Geometrie sollen auch<br />

die Federn, Dämpfer und Lager den Anforderungen an einen<br />

High-Performance-Sportwagen genügen.<br />

Ebenso klar war, dass Coupé und Cabrio gleichzeitig gemacht<br />

werden – eine auffällige Parallele zu Ian Callums offenem<br />

und geschlossenem F-Type. Curic: „Beim <strong>Mustang</strong>-<br />

Vorgänger wurde zuerst das Coupé gemacht, dem dann<br />

fürs Cabrio einfach das Dach abgeschnitten wurde. Das hat<br />

man dem Cabrio letztlich angesehen. Jetzt sind wir anders<br />

vorgegangen. Und beim gleichzeitigen Arbeiten an beiden<br />

Entwürfen kamen wir zum Beispiel darauf, das jeweilige<br />

hintere Drittel unterschiedlich zu formen. Dort, wo die<br />

Muskeln sitzen, haben wir beim Fastback die Linien nach<br />

hinten abfallen lassen. Das Cabrio besitzt eine eher gerade<br />

Linie. Wir haben dort den Heckdeckel etwas höher gemacht,<br />

einen weniger aggressiv wirken Heckspoiler integriert,<br />

überhaupt für etwas weniger aggressive Muskeln<br />

gesorgt.“<br />

Apropos Muskeln: Den neuen <strong>Mustang</strong> wird es von Anfang<br />

an mit zwei völlig unterschiedlichen Motoren geben.<br />

189


TECHNISCHE DATEN<br />

Ford <strong>Mustang</strong> 2015,<br />

Coupé und Cabrio<br />

Motor: 2.3-Liter-Vierzylinder,<br />

Fünfliter-V8<br />

Hubraum: 2.300 ccm, 4.951 ccm<br />

Leistung: 227 kW (309 PS) bei 5.<strong>50</strong>0/<br />

min, 313 kW (426 PS) bei 4.2<strong>50</strong>/min<br />

Max. Drehmoment: 407 Nm bei<br />

2.<strong>50</strong>0-4.<strong>50</strong>0/min, 529 Nm bei 4.2<strong>50</strong>/min<br />

Getriebe: Sechsgang-Handschalter,<br />

optional Sechsgang-Automatik<br />

Länge/Breite/Höhe:<br />

4.784/1.916/1.381 (Cabrio: 1.394) mm<br />

Radstand: 2.720 mm<br />

Gepäckraum: 383 Liter (Coupé),<br />

324 Liter (Cabrio)<br />

Das aufregende Styling des neuen <strong>Mustang</strong> stammt vom deutschen<br />

Ford-Designer Kemal Curic, der in Amerika arbeitet<br />

Die Hardcore-Fans freuen sich über einen 426 PS starken<br />

Fünfliter-V8 mit 529 Newtonmetern, was mächtiges Gebrüll<br />

und den bekannten scharrenden Auftritt mit sich<br />

bringt. Die andere Maschine dürfte sich an den Nachwuchs<br />

richten, der eher was Modernes in einem modernen Auto<br />

erwartet und bei dem Namen „Ecoboost“ nicht gleich einen<br />

Dreizylinder und deshalb zusätzlichen Gepäckraum unter<br />

der Fronthaube erwartet: Der Ford <strong>Mustang</strong>-2,3-Liter-<br />

Ecoboost besitzt immerhin vier Zylinder und – erstmals in<br />

einem <strong>Mustang</strong> – einen Turbolader. Das reicht immer noch<br />

für 309 PS und 407 Newtonmeter.<br />

Serienmäßig ist unabhängig von der Motorisierung ein<br />

handgeschaltetes Sechsganggetriebe, gegen Aufpreis gibt<br />

es eine Sechsgangautomatik mit Schaltwippen am Lenkrad.<br />

Und was sagen die Amis oder die Deutschen dazu,<br />

dass ein Deutscher für die Formen dieser uramerikanischen<br />

Ikone verantwortlich ist? Curic: „Das interessiert mich nicht.<br />

Das Coole in Amerika ist: Wer eine gute Idee hat, kann sie<br />

verwirklichen. Da fragt keiner, woher Du kommst. Da stehen<br />

dann alle hinter Dir und respektieren Dich.“<br />

Nun ist es allerdings vorbei mit Curics Jungfräulichkeit in<br />

Sachen <strong>Mustang</strong>. Inzwischen fährt er seinen fünften, einen<br />

aktuellen GT, und in seiner Garage steht ein Fastback von<br />

1967, „den ich selber restauriere. Das ist mein Hobby...“<br />

Rund neun Millionen <strong>Mustang</strong> sind seit dem ersten Auftritt<br />

im Jahr 1964 gebaut worden – nicht alle waren würdige<br />

Nachfolger. Beim Neuen muss man da keine Sorgen haben.<br />

Er wird wohl bei den meisten Kunden für Zufriedenheit<br />

oder wesentlich mehr sorgen.<br />

Nur bei einem garantiert nicht: Bei demjenigen, der sich<br />

zu gerne die Nummer 1 gesichert hätte...<br />

190


Tanz ums Auto<br />

KOLUMNE<br />

DER<br />

SCHILD-BÜRGER<br />

UND DIE<br />

WUNSCH-NUMMER<br />

S<br />

ommerzeit ist Reisezeit.<br />

Spätestens jetzt<br />

martern sich gestresste<br />

Familienväter das Hirn, mit<br />

welchen kleinen Spielchen<br />

sie die minderjährige Brut<br />

auf dem Rücksitz unterhalten<br />

können. Haben Sie als Kind<br />

auch immer Botschaften aus<br />

Auto-Kennzeichen gelesen?<br />

Machen Sie das womöglich<br />

noch immer?<br />

In der norddeutschen Tiefebene<br />

gibt es einige Städtchen,<br />

die während der Audienz<br />

auf der Zulassungsstelle<br />

lustige Buchstabenkombinationen<br />

ermöglichen. Kiel ist<br />

da ganz vorn. Wegen der<br />

regelrecht explodierenden<br />

Nachfrage nach dem wirklich<br />

kreativen KI-EL wurden in<br />

der Landeshauptstadt inzwischen<br />

vierstellige Zahlen eingeführt.<br />

PLÖ-N ist ähnlich<br />

toll, beides erspart den gelben<br />

Aufkleber mit dem Städtenamen.<br />

Aber geben andere<br />

Kombinationen vielleicht ein<br />

kleines Psychogramm des<br />

Fahrers preis?<br />

Der Polo mit KI-FF lässt<br />

entspanntes Vorankommen<br />

mit gelegentlichen Stopps an<br />

Coffeeshops vermuten, dem<br />

Calibra mit KI-LL sollte man<br />

lieber nicht die Vorfahrt nehmen.<br />

Und KI-NG…? Diese<br />

monarchistische Behauptung<br />

prangt (tatsächlich) zumeist<br />

auf größeren bayerischen Limousinen<br />

mit mehr als vier<br />

Zylindern und beschreibt<br />

– vielleicht nicht nur im<br />

Straßenverkehr – mehr eine<br />

Hierarchie denn ein Lebensgefühl.<br />

Was nicht unbedingt<br />

alle Beteiligten genauso sehen.<br />

Lassen wir ihn lieber<br />

vorbei, er ist bestimmt auf<br />

dem Weg zu einer Audienz.<br />

Vielleicht trifft er sich ja mit<br />

OD-IN? Ich will es gar nicht<br />

wissen.<br />

Apropos Verkehr: Ein liebliches<br />

Bad Segeberg (das mit<br />

Winnetou und dem Kalkberg)<br />

ist prädestiniert für sinnhafte<br />

Was wollen wir wem eigentlich mit<br />

unserem Autokennzeichen<br />

sagen?<br />

Nummernschilder. Was wollen<br />

uns die rund 999 Fahrer/<br />

innen mit SE-X sagen? Dass<br />

sie es tun? Dass sie es wollen?<br />

Dass sie witzig sind? Ich habe<br />

nie gefragt, doch zumeist bin<br />

ich enttäuscht, wenn ich an<br />

einem Auto mit dem aussagekräftigen<br />

SE-XY vorbei<br />

fahre. Da sitzt meist eher ein<br />

SE-PP oder mindestens die<br />

Mutter, wenn nicht die Oma<br />

Von Jens Tanz<br />

der kreativen Wunschnummernbezahlerin<br />

drin. Glaube<br />

ich.<br />

Die Pinneberger haben es da<br />

schon leichter, Paarungswünsche<br />

oder absurde Attraktivitätsbehauptungen<br />

lassen<br />

sie innerhalb der Mauern<br />

ihrer Hamburger Trabantenstadt<br />

und belästigen uns<br />

normal Sterbliche lieber mit<br />

Sonderwünschen wie PI-LS.<br />

Witzig. Dicht gefolgt von PI-<br />

SS, genau wie im richtigen<br />

Leben. Ich persönlich bin ja<br />

kein Freund von zweideutigen<br />

Botschaften auf T-Shirts,<br />

Heckklappen oder Kennzeichen.<br />

Weder ich noch mein<br />

Auto sind eine aussagekräftige<br />

Nummer, umso erschütterter<br />

guckte mich die Dame auf<br />

der Zulassungsstelle damals<br />

an: KI-UE 42. „Was ist das<br />

denn für ein blödes Wunschkennzeichen?<br />

Da wollen Sie<br />

doch nicht ernsthaft 20 Euro<br />

mehr für bezahlen?!“ Ach<br />

gute Frau, das lassen Sie mal<br />

meine Sorge sein...<br />

tanzumsauto@traeume-wagen.de<br />

191


Oldtimer-Import zu vermindertem Zollsatz über Holland möglich!<br />

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Über Uns<br />

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von Deutschland.<br />

Trans Global Logistics Europe GmbH mit Sitz in Mainz-Kostheim nahm im Mai 2005 den<br />

Geschäftsbetrieb auf, um dem Kundenstamm der Trans Global Auto Logistics Inc. mit Sitz<br />

in Grand Prairie, TX, besseren und zusätzlichen Service offerieren zu können.<br />

Durch ein ausgebautes weltweites Netzwerk von Agenturen und Partnerunternehmen<br />

ist Trans Global Logistics Europe GmbH in der Lage, Ihnen in all Ihren<br />

Logistikfragen einen umfassenden Service anbieten zu können.<br />

Trans Global Logistics Europe GmbH<br />

Hochheimer Straße 111 · D-55246 Mainz - Kostheim<br />

Fax +49 (0) 6134-2592729<br />

www.transglobal-logistics.eu<br />

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MARKE<br />

MODELL<br />

KLASSIKER ALS WERTANLAGE!<br />

ABARTH<br />

1000 TC Berlina 2 türige Limousine 1961-1970 4 60 0.982 27000 8000<br />

BITTER<br />

SC Coupé 1978-1986 6 180 3.000 22000 7<strong>50</strong>0<br />

695 SS 2 türige Limousine 1964-1970 2 38 0.690 26600 7<strong>50</strong>0 Bitter CD Coupé 1973-1977 8 230 5.354 2<strong>50</strong>00 9000<br />

AC<br />

Cobra 289 Mk II Roadster 1963-1965 8 271 4.727 700000 380000<br />

Cobra 427 Mk III Roadster 1965-1969 8 410 7.010 8<strong>50</strong>000 460000<br />

ALFA ROMEO<br />

KAROSSERIE<br />

Montreal Coupé 1970-1977 8 200 2.593 38000 14000<br />

2000 Spider Veloce Cabriolet 1974-1983 4 127 1.962 17800 5800<br />

Giulia 1300 TI 4 türige Limousine 1966-1972 4 82 1.290 12300 3000<br />

Giulia 1600 S 4 türige Limousine 1969-1970 4 95 1.570 15200 3<strong>50</strong>0<br />

GT 1300 Junior Coupé 1966-1970 4 89 1.290 21100 6800<br />

GT 1600 Junior Coupé 1972-1974 4 109 1.570 18<strong>50</strong>0 6<strong>50</strong>0<br />

17<strong>50</strong> GT Veloce Coupé 1967-1969 4 118 1.734 23000 7400<br />

1600 Spider (Duetto) Cabriolet 1966-1967 4 109 1.570 21600 7<strong>50</strong>0<br />

Spider 2.0 Cabriolet 1983-1989 4 127 1.977 11000 3<strong>50</strong>0<br />

1600 Junior Zagato Coupé 1972-1975 4 109 1.570 27300 8600<br />

GTV 2000 Coupé 1982-1985 4 130 1.977 8000 1400<br />

17<strong>50</strong> Berlina 4 türige Limousine 1967-1972 4 118 1.734 12000 3000<br />

2000 Berlina 4 türige Limousine 1971-1977 4 131 1.977 13<strong>50</strong>0 3900<br />

ALPINA<br />

B6 2.8 (E30) 2 türige Limousine 1983-1986 6 210 2.800 17900 4<strong>50</strong>0<br />

B7 Turbo (E24) Coupé 1978-1982 6 300 3.000 36200 12200<br />

ALPINE<br />

A 110 1300 VC Coupé 1973-1976 4 69 1.296 53000 24000<br />

A 310 V6 Coupé 1976-1985 6 1<strong>50</strong> 2.664 19<strong>50</strong>0 4800<br />

A 610 Coupé 1991-1994 6 2<strong>50</strong> 2.975 26000 9000<br />

ASTON MARTIN<br />

DB5 Coupé 1963-1965 6 285 3.995 400000 180000<br />

DBS Coupé 1967-1972 6 282 3.995 60000 23000<br />

Lagonda 4 türige Limousine 1976-1987 8 325 5.340 4<strong>50</strong>00 13000<br />

V8 Coupé 1973-1989 8 305 5.341 66000 23<strong>50</strong>0<br />

AUDI<br />

Sport Quattro Coupé 1983-1988 5 306 2.133 158000 70000<br />

100 4 türige Limousine 1971-1974 4 85 1.760 7<strong>50</strong>0 1400<br />

100 Coupé S Coupé 1971-1975 4 112 1.871 16800 3000<br />

200 5T 4 türige Limousine 1979-1982 5 170 2.144 9<strong>50</strong>0 1800<br />

AUSTIN<br />

Mini 1000 Mk II 2 türige Limousine 1967-1969 4 38 0.998 9800 2700<br />

Cooper S 2 türige Limousine 1963-1964 4 70 1.098 29000 6<strong>50</strong>0<br />

MINI<br />

Cooper Mk VI Kat 2 türige Limousine 1992-1996 4 63 1.273 4700 900<br />

AUSTIN-HEALEY<br />

3000 Mk I BN7 Roadster 1959-1961 6 124 2.912 52000 21900<br />

3000 Mk III BJ8 Cabriolet 1964-1965 6 148 2.912 57000 22600<br />

Sprite Mk I (Frosch) Roadster 1958-1961 4 43 0.948 19000 6200<br />

Sprite Mk IV Cabriolet 1966-1972 4 65 1.275 10000 3600<br />

AUTOBIANCHI<br />

A 112 Abarth 3 türige Limousine 1971-1977 4 58 1.000 8000 1600<br />

BENTLEY<br />

T1 4 türige Limousine 1965-1971 8 200 6.230 26700 6200<br />

T2 4 türige Limousine 1971-1980 8 200 6.7<strong>50</strong> 27800 6<strong>50</strong>0<br />

Turbo R 4 türige Limousine 1985-1997 8 320 6.7<strong>50</strong> 17200 5900<br />

BAUJAHR<br />

ZYLINDER<br />

PS<br />

HUBRAUM<br />

In welchen Regionen ist ein Klassiker oder Youngtimer angesiedelt? Was ist eigentlich der übliche<br />

Kurs für den lieb gewonnenen Wagen? Taugt das ins Auge gefasste Schätzchen als Daily Driver<br />

oder empfiehlt es sich eher als Wertanlage? classic-tax hat für uns recherchiert...<br />

AUKTIONSERGEBNISSE<br />

Marke<br />

Modell<br />

Auktionshaus<br />

Datum<br />

Ort<br />

Lot<br />

Baujahr<br />

Karosserie<br />

Zustand<br />

Estimate<br />

Höchstgebot<br />

verkauft<br />

NOTE 2<br />

NOTE 4<br />

Ford<br />

Falcon Sprint<br />

Bonhams<br />

13.11.13<br />

Harrogate<br />

466<br />

1964<br />

Cabriolet<br />

3<br />

GBP 7.<strong>50</strong>0,-<br />

bis 9.<strong>50</strong>0,-<br />

GBP 5.000,-<br />

–<br />

Im Preis gestiegene Fahrzeuge Im Preis gefallene Fahrzeuge<br />

T<br />

REN<br />

D<br />

MARKE<br />

MODELL<br />

KAROSSERIE<br />

BIZZARRINI<br />

5300 Coupé 1965-1969 8 3<strong>50</strong> 5.351 560000 270000<br />

BMW<br />

2002 2 türige Limousine 1968-1976 4 100 1.990 12200 3200<br />

2002 Cabriolet 1971-1971 4 100 1.990 20<strong>50</strong>0 6100<br />

3.0 CSL Coupé 1972-1973 6 200 2.985 80000 26<strong>50</strong>0<br />

323i 2 türige Limousine 1977-1982 6 143 2.316 13800 4200<br />

M 3 2 türige Limousine 1986-1989 4 200 2.302 28000 10000<br />

BORGWARD<br />

Isabella 2 türige Limousine 1958-1961 4 60 1.498 16200 4300<br />

Isabella TS 2 türige Limousine 1955-1958 4 75 1.498 18200 4700<br />

Isabella Coupé Cabriolet Cabriolet 1958-1961 4 75 1.498 57000 23000<br />

BRISTOL<br />

410 2 türige Limousine 1967-1969 8 2<strong>50</strong> 5.211 4<strong>50</strong>00 14000<br />

411 Serie IV 2 türige Limousine 1973-1975 8 360 6.556 34700 8<strong>50</strong>0<br />

603 S2 Coupé 1978-1982 8 172 5.898 30900 7800<br />

BUICK<br />

Roadmaster 4 türige Limousine 19<strong>50</strong>-1953 8 152 5.276 24000 6200<br />

Skylark Cabriolet 1963-1969 8 200 3.532 19200 5800<br />

Electra 255 Cabriolet 1959-1962 8 325 6.569 39000 13400<br />

Riviera Coupé 1966-1970 8 325 6.569 24000 6000<br />

Wildcat Coupé 1966-1970 8 325 6.569 16300 3800<br />

Skylark GS 400 Coupé 1966-1969 8 340 6.569 22300 4900<br />

GS 455 Coupé 1970-1972 8 360 7.456 22000 <strong>50</strong>00<br />

CADILLAC<br />

Serie 62 Cabriolet 1959-1959 8 325 6.400 7<strong>50</strong>00 27000<br />

Fleetwood Eldorado Cabriolet 1971-1973 8 375 7.735 21000 7000<br />

Fleetwood Brougham 4 türige Limousine 1968-1968 8 375 7.735 16<strong>50</strong>0 4800<br />

Sedan DeVille 4 türige Limousine 1967-1967 8 340 7.000 17900 4300<br />

Serie 62 Cabriolet 1963-1964 8 325 6.400 31000 11300<br />

Fleetwood Eldorado Coupé 1969-1970 8 375 7.700 15800 4300<br />

Fleetwood Brougham 4 türige Limousine 1969-1970 8 375 7.700 14900 3800<br />

Serie 62 Sedan 4 türige Limousine 1953-1956 8 210 5.424 24000 6800<br />

Sedan DeVille 4 türige Limousine 1957-1957 8 300 5.981 2<strong>50</strong>00 5800<br />

Sedan DeVille 4 türige Limousine 1967-1967 8 340 7.000 17900 4300<br />

Sedan DeVille 4 türige Limousine 1961-1962 8 325 6.400 18000 6700<br />

Serie 62 Eldorado Cabriolet 1953-1953 8 210 5.400 120000 <strong>50</strong>000<br />

Serie 62 Sedan 4 türige Limousine 19<strong>50</strong>-1952 8 160 5.400 24000 6<strong>50</strong>0<br />

Serie 62 Sedan 4 türige Limousine 1946-1949 8 1<strong>50</strong> 5.700 27000 7<strong>50</strong>0<br />

Serie 62 Cabriolet 19<strong>50</strong>-1952 8 160 5.424 67000 26000<br />

CHEVROLET<br />

Bel Air Cabriolet 1957-1957 8 162 4.300 68000 26000<br />

Bel Air Hardtop 4 türige Limousine 1957-1957 8 162 4.300 31000 8<strong>50</strong>0<br />

Corvette Roadster 1953-1954 6 1<strong>50</strong> 3.851 16<strong>50</strong>00 70000<br />

Corvette Roadster 1955-1955 8 195 4.343 98000 34000<br />

Corvette Cabriolet 1956-1956 8 240 4.343 58000 20000<br />

Corvette Cabriolet 1959-1960 8 230 4.600 63000 23000<br />

Corvette (Split Window) Coupé 1963-1963 8 300 5.359 56700 24900<br />

Corvette Stingray Cabriolet 1963-1965 8 2<strong>50</strong> 5.359 59000 21000<br />

Corvette Stingray Cabriolet 1967-1967 8 400 6.997 68000 2<strong>50</strong>00<br />

Corvette Targa 1969-1969 8 300 5.735 26800 9000<br />

Corvette Cabriolet 1974-1974 8 195 5.735 29000 9200<br />

Corvette Targa 1978-1982 8 185 5.735 19800 7800<br />

Corvette Targa 1984-1984 8 205 5.735 12000 3700<br />

Corvette Cabriolet 1987-1989 8 240 5.735 13300 4<strong>50</strong>0<br />

Corvette Targa 1990-1991 8 2<strong>50</strong> 5.735 12300 3700<br />

Corvette Cabriolet 1990-1992 8 375 5.735 23<strong>50</strong>0 9700<br />

Corvette Cabriolet 1996-1996 8 330 5.735 19800 7200<br />

Camaro Coupé 1967-1969 8 210 5.400 22000 7200<br />

BAUJAHR<br />

TOP<br />

AKTUELL!<br />

KLASSIKER<br />

PREISE!<br />

ZYLINDER<br />

PS<br />

Marke<br />

Modell<br />

Auktionshaus<br />

Datum<br />

Ort<br />

Lot<br />

Baujahr<br />

Karosserie<br />

Zustand<br />

Estimate<br />

Höchstgebot<br />

verkauft<br />

HUBRAUM<br />

NOTE 2<br />

Ford<br />

<strong>Mustang</strong><br />

Bonhams<br />

04.12.13<br />

Worcestershire<br />

70<br />

1966<br />

Coupé<br />

2<br />

GBP <strong>50</strong>.000,-<br />

bis 60.000,-<br />

GBP 42.000-<br />

GBP –<br />

NOTE 4<br />

193


MARKE<br />

MODELL<br />

KAROSSERIE<br />

Camaro Coupé 1974-1977 8 145 5.700 11700 3300<br />

Camaro Coupé 1978-1981 8 130 5.000 10300 2900<br />

CHRYSLER<br />

Crown Imperial 4türige Limousine 1951-1954 8 180 5.100 18800 5700<br />

300 Coupé 1955-1955 8 300 5.100 69600 30400<br />

300 B Coupé 1956-1956 8 340 5.800 61200 28000<br />

300 C Cabriolet 1957-1957 8 375 6.400 136800 85600<br />

300 D Cabriolet 1958-1958 8 380 6.400 130000 84800<br />

300 E Cabriolet 1959-1959 8 380 6.800 123200 82400<br />

300 F Cabriolet 1960-1960 8 375 6.800 16<strong>50</strong>00 112000<br />

300 G Cabriolet 1961-1961 8 375 6.800 122400 70600<br />

300 Coupé 1965-1968 8 320 6.100 21200 6600<br />

CITROËN<br />

2 CV 6 4 türige Limousine 1977-1990 2 28 0.602 10000 2400<br />

DS 21 4 türige Limousine 1968-1969 4 104 2.175 19200 5600<br />

SM injection Coupé 1972-1975 6 175 2.675 3<strong>50</strong>00 8<strong>50</strong>0<br />

DAIMLER<br />

SP 2<strong>50</strong> Dart Cabriolet 1959-1964 8 140 2.547 34000 10800<br />

Sovereign S3 4 türige Limousine 1979-1986 6 205 4.235 11900 2700<br />

Sovereign S2 Coupé 1974-1977 6 171 4.235 18000 4700<br />

DATSUN<br />

240 Z Coupé 1970-1974 6 130 2.400 16<strong>50</strong>0 4000<br />

260 Z 2+2 Coupé 1974-1978 6 126 2.600 11800 2900<br />

280 ZX 2+2 Coupé 1979-1983 6 140 2.734 9800 2700<br />

DE TOMASO<br />

Pantera Coupé 1971-1978 8 330 5.796 69000 27000<br />

Longchamp Coupé 1973-1982 8 300 5.796 34000 13000<br />

Deauville 4 türige Limousine 1972-1986 8 300 5.796 28000 9<strong>50</strong>0<br />

DKW<br />

AU 1000 Sp Roadster Cabriolet 1961-1965 3 55 0.980 31600 7100<br />

Munga F91/4 Geländewagen 1958-1962 3 44 0.980 8700 2600<br />

AU 1000 2 türige Limousine 1959-1961 3 44 0.980 11000 3300<br />

DODGE<br />

Charger Coupé 1969-1969 8 380 6.974 46000 20000<br />

Charger Coupé 1969-1969 8 431 7.206 46000 20000<br />

Coronet Coupé 1958-1959 8 3<strong>50</strong> 6.286 29000 9600<br />

Dart 4 türige Limousine 1970-1976 8 279 5.562 9700 3<strong>50</strong>0<br />

Challenger Coupé 1970-1974 8 2<strong>50</strong> 5.211 30000 12000<br />

Challenger Coupé 1970-1974 8 425 7.206 4<strong>50</strong>00 20000<br />

Custom Royal 4 türige Limousine 1955-1958 8 270 5.907 17800 6000<br />

FACEL-VEGA<br />

HK <strong>50</strong>0 Coupé 1959-1961 8 360 6.279 70000 26000<br />

Facellia Coupé 1960-1963 4 115 1.670 31000 11000<br />

FERRARI<br />

246 Dino GT Coupé 1970-1974 6 195 2.404 210000 8<strong>50</strong>00<br />

328 GTB Coupé 1985-1989 8 270 3.185 47000 17700<br />

400 i Coupé 1979-1984 12 315 4.823 40000 15<strong>50</strong>0<br />

Testarossa Coupé 1984-1991 12 390 4.942 <strong>50</strong>000 2<strong>50</strong>00<br />

FIAT<br />

124 Sport Spider Cabriolet 1969-1974 4 110 1.608 12800 4<strong>50</strong>0<br />

124 Europa Spider Cabriolet 1982-1985 4 103 1.995 14000 4800<br />

X 1/9 Targa 1973-1978 4 75 1.290 8<strong>50</strong>0 2400<br />

<strong>50</strong>0 F 2 türige Limousine 1965-1972 2 18 0.499 8700 2100<br />

FORD (D)<br />

Taunus GXL (2300S) 4 türige Limousine 1971-1975 6 108 2.274 6400 1<strong>50</strong>0<br />

Capri I 1600 GT Coupé 1972-1973 4 88 1.592 7200 1900<br />

Capri III 2.0 S Coupé 1979-1981 6 90 1.981 5<strong>50</strong>0 1100<br />

Capri II 3000 Ghia Coupé 1974-1978 6 138 2.993 6<strong>50</strong>0 1300<br />

Escort I RS 2000 2 türige Limousine 1973-1974 4 100 1.993 25<strong>50</strong>0 9800<br />

Escort II RS 2000 2 türige Limousine 1975-1980 4 110 1.993 12000 3100<br />

FORD (USA)<br />

Thunderbird Cabriolet 1955-1955 8 198 4.800 42000 14700<br />

<strong>Mustang</strong> Coupé 1965-1967 8 203 4.736 26000 10000<br />

BAUJAHR<br />

AUKTIONSERGEBNISSE<br />

ZYLINDER<br />

PS<br />

Marke<br />

Modell<br />

Auktionshaus<br />

Datum<br />

Ort<br />

Lot<br />

Baujahr<br />

Karosserie<br />

Zustand<br />

Estimate<br />

Höchstgebot<br />

verkauft<br />

HUBRAUM<br />

NOTE 2<br />

NOTE 4<br />

Ford<br />

Falcon Sprint Rennwagen<br />

Bonhams<br />

04.12.13<br />

Worcestershire<br />

49<br />

1964<br />

Coupé<br />

3<br />

GBP 12.000,-<br />

bis 16.000,-<br />

–<br />

GBP 11.760,-<br />

MARKE<br />

MODELL<br />

<strong>Mustang</strong> Cabriolet 1965-1967 8 203 4.736 3<strong>50</strong>00 11000<br />

Thunderbird Cabriolet 1958-1960 8 300 5.800 34<strong>50</strong>0 13<strong>50</strong>0<br />

Thunderbird Cabriolet 1961-1961 8 300 6.392 29<strong>50</strong>0 10300<br />

Thunderbird Landaulet 4 türige Limousine 1967-1967 8 410 6.999 1<strong>50</strong>00 5100<br />

Thunderbird Hardtop Coupé 1974-1974 8 215 7.539 12000 3400<br />

Thunderbird Hardtop Coupé 1977-1977 8 173 6.556 9100 2700<br />

<strong>Mustang</strong> Coupé 1964-1964 8 213 4.736 26000 10000<br />

<strong>Mustang</strong> Cabriolet 1968-1968 8 284 6.391 45<strong>50</strong>0 26<strong>50</strong>0<br />

Shelby <strong>Mustang</strong> GT 3<strong>50</strong> H Coupé 1966-1966 8 310 4.736 12<strong>50</strong>00 48000<br />

<strong>Mustang</strong> Cabriolet 1964-1964 8 213 4.736 3<strong>50</strong>00 11000<br />

Shelby <strong>Mustang</strong> GT 3<strong>50</strong> Cabriolet 1966-1966 8 310 4.736 120000 46000<br />

<strong>Mustang</strong> Coupé 1969-1970 8 253 5.752 24000 8000<br />

<strong>Mustang</strong> Cabriolet 1969-1970 8 253 5.752 29700 10800<br />

<strong>Mustang</strong> Coupé 1971-1971 8 243 5.752 16900 4800<br />

<strong>Mustang</strong> Cabriolet 1971-1971 8 243 5.752 23000 6600<br />

<strong>Mustang</strong> Coupé 1975-1975 8 142 4.949 8700 2400<br />

<strong>Mustang</strong> Coupé 1974-1978 6 106 2.786 7<strong>50</strong>0 2000<br />

<strong>Mustang</strong> Coupé 1974-1975 4 89 2.294 4900 1300<br />

<strong>Mustang</strong> Hatchback Coupé 1983-1985 8 177 4.949 6<strong>50</strong>0 2900<br />

<strong>Mustang</strong> Cobra Jet Coupé 1968-1970 8 340 7.014 38000 14300<br />

<strong>Mustang</strong> Boss Fastback Coupé 1971-1971 8 335 5.752 72000 31000<br />

<strong>Mustang</strong> Mach 1 Coupé 1969-1970 8 253 5.752 31<strong>50</strong>0 14100<br />

<strong>Mustang</strong> Mach 1 Coupé 1971-1971 8 380 7.030 <strong>50</strong>000 16100<br />

Shelby <strong>Mustang</strong><br />

GT <strong>50</strong>0 KR Fastback Coupé 1968-1968 8 400 7.014 200000 140000<br />

HONDA<br />

S 800 Coupé 1966-1968 4 67 0.791 18000 6000<br />

CRX Coupé 1983-1986 4 101 1.488 4300 1400<br />

NS-X Coupé 1990-1999 6 274 2.977 38000 13900<br />

ISO<br />

Grifo GL300 Coupé 1965-1968 8 300 5.3<strong>50</strong> 14<strong>50</strong>00 4<strong>50</strong>00<br />

Rivolta IR 300 Coupé 1962-1970 8 300 5.3<strong>50</strong> 4<strong>50</strong>00 15900<br />

Fidia IR10 4 türige Limousine 1968-1972 8 300 5.359 3<strong>50</strong>00 13000<br />

JAGUAR<br />

E-Type 3.8 S1 Coupé 1961-1964 6 265 3.781 58000 22<strong>50</strong>0<br />

E-Type 3.8 S1 Cabriolet 1961-1964 6 265 3.781 77000 26<strong>50</strong>0<br />

E-Type V12 S3 Coupé 1971-1973 12 272 5.343 49000 16800<br />

E-Type V12 S3 Cabriolet 1971-1975 12 272 5.343 74000 21<strong>50</strong>0<br />

XJ 6 4.2 S3 4 türige Limousine 1980-1986 6 200 4.235 11300 2<strong>50</strong>0<br />

XJ 12 5.3 Double Six S3 4 türige Limousine 1979-1988 12 296 5.343 14100 3400<br />

JENSEN<br />

Interceptor Mk III Coupé 1971-1976 8 3<strong>50</strong> 7.210 27900 6300<br />

LAMBORGHINI<br />

Countach LP<strong>50</strong>0 S Coupé 1982-1985 12 375 4.754 120000 36000<br />

Diablo Coupé 1990-1998 12 492 5.703 60000 27000<br />

Espada S III Coupé 1973-1978 12 3<strong>50</strong> 3.929 6<strong>50</strong>00 2<strong>50</strong>00<br />

Miura Coupé 1966-1968 12 3<strong>50</strong> 3.929 420000 260000<br />

LM 002 Geländewagen 1985-1992 12 4<strong>50</strong> 5.167 90000 4<strong>50</strong>00<br />

LANCIA<br />

Stratos Coupé 1974-1976 6 190 2.481 240000 110000<br />

Beta Montecarlo Coupé 1980-1981 4 120 1.995 11200 2800<br />

Fulvia 1.3 S Coupé 1970-1974 4 90 1.298 11600 2900<br />

Thema 8.32 4 türige Limousine 1986-1988 8 215 2.906 13900 3800<br />

LAND ROVER<br />

Serie IIA 109 Geländewagen 1967-1971 6 83 2.600 12000 2700<br />

Serie III 109 Geländewagen 1979-1985 8 91 3.<strong>50</strong>0 13<strong>50</strong>0 3100<br />

LR 110 Geländewagen 1983-1991 4 75 2.300 9900 2300<br />

LINCOLN<br />

KAROSSERIE<br />

Continental Mk II Coupé 1955-1957 8 300 6.031 39700 12600<br />

Continental Mk III Coupé 1957-1958 8 375 7.047 39700 12600<br />

Continental Mk III 4 türige Limousine 1957-1958 8 375 7.047 26000 8<strong>50</strong>0<br />

Continental Mk IV 4 türige Limousine 1958-1959 8 3<strong>50</strong> 7.047 26000 8<strong>50</strong>0<br />

Continental Mk IV Coupé 1958-1959 8 3<strong>50</strong> 7.047 32000 11000<br />

Continental Cabriolet 1961-1965 8 300 7.000 34000 8900<br />

Continental Cabriolet 1965-1967 8 320 7.047 26000 7<strong>50</strong>0<br />

Continental 4 türige Limousine 1966-1968 8 365 7.600 16000 4400<br />

Continental Cabriolet 1966-1967 8 365 7.600 33000 7900<br />

Continental Town Car 4 türige Limousine 1976-1978 8 179 6.558 9000 3000<br />

AUKTIONSERGEBNISSE<br />

Marke<br />

BAUJAHR<br />

ZYLINDER<br />

PS<br />

Modell<br />

Auktionshaus<br />

Datum<br />

Ort<br />

Lot<br />

Baujahr<br />

Karosserie<br />

Zustand<br />

Estimate<br />

Höchstgebot<br />

verkauft<br />

HUBRAUM<br />

NOTE 2<br />

Weineck<br />

Cobra 780<br />

RM<br />

05.02.14<br />

Paris<br />

10<br />

2005<br />

Roadster<br />

2+<br />

EUR 130.000,-<br />

bis 160.000,-<br />

–<br />

GBP 61.600,-<br />

NOTE 4<br />

194


MARKE<br />

MODELL<br />

KAROSSERIE<br />

BAUJAHR<br />

ZYLINDER<br />

PS<br />

HUBRAUM<br />

NOTE 2<br />

NOTE 4<br />

MARKE<br />

MODELL<br />

KAROSSERIE<br />

BAUJAHR<br />

ZYLINDER<br />

PS<br />

HUBRAUM<br />

TOP<br />

AKTUELL!<br />

KLASSIKER<br />

PREISE!<br />

NOTE 2<br />

NOTE 4<br />

Continental Town Car 4 türige Limousine 1976-1978 8 179 6.558 9000 3000<br />

Continental Town Car 4 türige Limousine 1978-1980 8 166 6.558 9000 3000<br />

Continental Mk IV Coupé 1975-1976 8 202 7.539 1<strong>50</strong>00 3800<br />

Continental Mk V Coupé 1978-1980 8 166 6.558 12<strong>50</strong>0 3600<br />

Continental Mk V Coupé 1976-1978 8 179 6.558 1<strong>50</strong>00 3800<br />

Versailles 4 türige Limousine 1978-1980 8 130 4.998 7<strong>50</strong>0 1700<br />

LLOYD<br />

LP 400 2 türige Limousine 1952-1957 2 13 0.386 4<strong>50</strong>0 1300<br />

LOTUS<br />

Eclat S2 2.2 Coupé 1980-1982 4 160 2.174 12400 3700<br />

Esprit S3 Coupé 1981-1987 4 160 2.174 21800 5200<br />

Esprit Turbo Coupé 1980-1987 4 210 2.174 27600 7200<br />

MASERATI<br />

Biturbo Coupé 1982-1985 6 190 2.491 10000 2400<br />

Biturbo Spyder Cabriolet 1985-1987 6 180 1.996 14<strong>50</strong>0 4100<br />

Merak 3000 Coupé 1972-1975 6 190 2.965 32<strong>50</strong>0 9800<br />

Ghibli Coupé 1966-1969 8 330 4.719 8<strong>50</strong>00 40000<br />

MATRA<br />

Bagheera Coupé 1976-1976 4 84 1.294 6<strong>50</strong>0 1700<br />

Murena Coupé 1981-1983 4 118 2.155 9300 2300<br />

MERCURY<br />

Comet Station Wagon Kombi 1961-1961 6 101 2.786 7900 2900<br />

Comet Coupé 1968-1968 8 210 4.9<strong>50</strong> 12800 4200<br />

Cougar GT Coupé 1967-1967 8 320 6.392 25<strong>50</strong>0 7<strong>50</strong>0<br />

Boss Cougar Coupé 1970-1970 8 375 7.031 33<strong>50</strong>0 12100<br />

Cougar XR-7 Coupé 1975-1975 8 148 5.753 11000 3800<br />

Cougar XR-7 Coupé 1980-1980 8 115 4.179 6400 2700<br />

Park Lane Breezeway 4 türige Limousine 1967-1967 8 330 6.720 12800 3900<br />

Monterey Station Wagon Kombi 1973-1973 8 171 6.556 7000 2800<br />

Park Lane Cabriolet 1958-1958 8 360 7.048 36<strong>50</strong>0 15<strong>50</strong>0<br />

Marquis Coupé 1967-1967 8 330 6.720 16000 4600<br />

Marquis Brougham 4 türige Limousine 1983-1983 4 90 2.294 3800 1300<br />

Turnpike Cruiser Cabriolet 1957-1957 8 290 6.032 38000 13900<br />

Capri GS Coupé 1982-1982 8 157 4.949 5700 2300<br />

MERCEDES-BENZ<br />

300 SL Flügel. (198) Coupé 1954-1957 6 215 2.996 8<strong>50</strong>000 590000<br />

2<strong>50</strong> S (108) 4 türige Limousine 1965-1969 6 130 2.496 15<strong>50</strong>0 3700<br />

2<strong>50</strong> SE (108) 4 türige Limousine 1965-1968 6 1<strong>50</strong> 2.496 16000 3900<br />

280 SE (108) 4 türige Limousine 1968-1972 6 160 2.778 19300 4<strong>50</strong>0<br />

280 SE 3.5 (108) 4 türige Limousine 1971-1972 8 200 3.499 21000 4900<br />

300 SE (108) 4 türige Limousine 1965-1967 6 170 2.996 22000 5<strong>50</strong>0<br />

300 SEL 3.5 (109) 4 türige Limousine 1969-1972 8 200 3.499 25<strong>50</strong>0 6200<br />

300 SEL 6.3 (109) 4 türige Limousine 1968-1972 8 2<strong>50</strong> 6.289 42000 12<strong>50</strong>0<br />

230 SL (113) Cabriolet 1963-1967 6 1<strong>50</strong> 2.281 60000 19000<br />

4<strong>50</strong> SE (116) 4 türige Limousine 1978-1980 8 225 4.520 1<strong>50</strong>00 3<strong>50</strong>0<br />

<strong>50</strong>0 SE (126) 4 türige Limousine 1987-1991 8 252 4.973 11900 3000<br />

230 CE (123) Coupé 1980-1985 4 136 2.299 9900 1600<br />

300 CE Kat (W124) Coupé 1987-1989 6 180 2.960 7200 1700<br />

300 SL Kat (107) Cabriolet 1985-1989 6 180 2.962 27000 8600<br />

MORGAN<br />

4/4 1600 Roadster 1967-1977 4 86 1.600 31200 11000<br />

Plus 8 Roadster 1968-1990 8 184 3.<strong>50</strong>0 35300 14700<br />

NSU<br />

Ro 80 (AUDI NSU) 4 türige Limousine 1969-1977 2 115 0.995 10000 2200<br />

OLDSMOBILE<br />

Super 88 Cabriolet 1957-1957 8 170 5.300 90000 27200<br />

Super 88 Coupé 1959-1960 8 284 6.<strong>50</strong>0 19<strong>50</strong>0 6700<br />

F-85 Coupé 1961-1963 8 155 3.<strong>50</strong>0 12300 3300<br />

F-85 Coupé 1964-1967 8 230 5.400 14<strong>50</strong>0 3<strong>50</strong>0<br />

Cutlass S Cabriolet 1968-1972 8 160 5.400 21000 8000<br />

Delta 88 Holiday 4 türige Limousine 1968-1968 8 380 5.700 12<strong>50</strong>0 3600<br />

Delta 88 Holiday Coupé 1971-1971 8 160 5.700 12600 3700<br />

Delta 88 4 türige Limousine 1971-1976 8 2<strong>50</strong> 5.700 11200 2900<br />

Delta 88 Royal Cabriolet 1971-1976 8 180 5.400 15<strong>50</strong>0 4800<br />

Delta 88 Royale Coupé 1969-1970 8 310 7.400 13600 3900<br />

4-4-2 Coupé 1968-1968 8 360 7.000 23<strong>50</strong>0 8000<br />

4-4-2 Cabriolet 1968-1968 8 360 7.000 36000 12000<br />

4-4-2 Coupé 1969-1969 8 325 5.700 1<strong>50</strong>00 4000<br />

4-4-2 Cabriolet 1969-1969 8 325 5.700 2<strong>50</strong>00 7000<br />

4-4-2 Coupé 1970-1970 8 365 7.<strong>50</strong>0 22000 <strong>50</strong>00<br />

4-4-2 Cabriolet 1970-1970 8 365 7.<strong>50</strong>0 32000 10000<br />

4-4-2 Coupé 1971-1971 8 340 7.<strong>50</strong>0 22000 <strong>50</strong>00<br />

4-4-2 Cabriolet 1971-1971 8 340 7.<strong>50</strong>0 29000 8000<br />

Toronado Coupé 1966-1967 8 385 7.000 16000 4900<br />

Toronado Coupé 1967-1969 8 375 7.<strong>50</strong>0 18300 5200<br />

Toronado Coupé 1969-1972 8 300 7.<strong>50</strong>0 14000 4400<br />

„classic-tax betreibt<br />

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OPEL<br />

GT 1900 Coupé 1968-1973 4 90 1.897 17200 4200<br />

Diplomat B V8 4 türige Limousine 1969-1977 8 230 5.354 15600 3600<br />

Kadett C GT/E Coupé 1977-1979 4 110 1.979 18200 5600<br />

Monza A2 GSE (Kat.) Coupé 1985-1986 6 156 2.968 7000 2000<br />

Lotus Omega (Typ 104) Kat 4 türige Limousine 1990-1992 6 377 3.615 3<strong>50</strong>00 12300<br />

PEUGEOT<br />

<strong>50</strong>4 Coupé V6 Coupé 1978-1983 6 136 2.664 9<strong>50</strong>0 2300<br />

<strong>50</strong>4 Cabriolet V6 Cabriolet 1974-1977 6 136 2.664 22000 7200<br />

205 Turbo 16 3 türige Limousine 1984-1984 4 200 1.775 90000 3<strong>50</strong>00<br />

PLYMOUTH<br />

Barracuda Cabriolet 1967-1967 8 235 4.474 26<strong>50</strong>0 9900<br />

Barracuda Coupé 1969-1969 8 375 7.212 39000 13700<br />

Valiant 4 türige Limousine 1975-1975 8 190 5.900 5700 2400<br />

Caravelle 4 türige Limousine 1986-1986 6 100 2.<strong>50</strong>0 3800 1300<br />

Duster Coupé 1971-1971 8 275 5.573 9200 3<strong>50</strong>0<br />

Duster Coupé 1975-1975 8 230 5.900 6600 2700<br />

GTX Cabriolet 1967-1967 8 375 7.212 38000 12400<br />

GTX (Hemi) Coupé 1971-1971 8 425 6.982 7<strong>50</strong>00 0<br />

Belvedere 4 türige Limousine 1954-1954 6 101 3.573 16<strong>50</strong>0 5800<br />

Belvedere 4 türige Limousine 1960-1960 8 310 5.917 13900 3900<br />

Belvedere Kombi 1969-1969 8 190 4.474 11300 3700<br />

Fury Cabriolet 1960-1960 8 230 5.212 39000 13200<br />

Gran Fury Coupé 1975-1975 8 200 6.556 6800 2900<br />

Road Runner Coupé 1968-1968 8 330 6.277 3<strong>50</strong>00 13200<br />

PONTIAC<br />

GTO (Ram Air) Coupé 1967-1967 8 370 6.560 39000 13800<br />

GTO (Ram Air) Coupé 1968-1968 8 360 6.556 31000 10<strong>50</strong>0<br />

Grand Am 4 türige Limousine 1978-1978 8 140 4.933 4800 1400<br />

Grand Prix Coupé 1962-1962 8 318 6.375 21000 6700<br />

Grand Prix Coupé 1968-1968 8 375 7.014 16000 4400<br />

Grand Prix Coupé 1980-1980 8 125 4.343 6800 2700<br />

Bonneville 4 türige Limousine 1966-1966 8 353 6.900 15<strong>50</strong>0 4300<br />

Bonneville Kombi 1969-1969 8 360 7.014 13700 3900<br />

Bonneville 4 türige Limousine 1988-1988 6 165 3.800 4<strong>50</strong>0 1400<br />

Firebird Coupé 1970-1970 8 335 6.556 22<strong>50</strong>0 11300<br />

Firebird Coupé 1967-1967 8 2<strong>50</strong> 5.343 26000 9800<br />

Firebird Coupé 1987-1987 8 225 5.736 6<strong>50</strong>0 2300<br />

Fiero Coupé 1985-1985 6 140 2.835 7000 1900<br />

Catalina Kombi 1969-1969 8 290 5.736 13000 4400<br />

PORSCHE<br />

356 C 1600 C Coupé 1963-1965 4 75 1.582 54000 17<strong>50</strong>0<br />

911 Carrera RS Touring Coupé 1972-1973 6 210 2.687 240000 130000<br />

911 Coupé 1964-1967 6 130 1.977 60300 21000<br />

911 T Coupé 1967-1969 6 130 1.977 57300 18000<br />

911 S Coupé 1971-1973 6 190 2.367 95100 38200<br />

911 Coupé 1973-1975 6 1<strong>50</strong> 2.644 34400 12000<br />

911 SC 3.0 Coupé 1977-1980 6 180 2.932 33400 14200<br />

911 Carrera 3.2 Coupé 1983-1989 6 231 3.167 37200 14200<br />

911 Carrera 3.2 Cabriolet 1983-1989 6 231 3.167 46000 17000<br />

911 Turbo 3.3 Coupé 1978-1983 6 300 3.278 5<strong>50</strong>00 20000<br />

911 Carrera 2 Coupé 1990-1993 6 2<strong>50</strong> 3.577 36000 15300<br />

911 Carrera 2 Cabriolet 1990-1993 6 2<strong>50</strong> 3.577 38<strong>50</strong>0 15600<br />

911 Carrera 4 Coupé 1990-1993 6 2<strong>50</strong> 3.577 34600 14800<br />

911 Turbo Coupé 1991-1993 6 320 3.577 54<strong>50</strong>0 2<strong>50</strong>00<br />

924 Coupé 1979-1985 4 125 1.984 10300 2600<br />

944 Coupé 1988-1991 4 165 2.681 10300 2900<br />

968 Coupé 1991-1995 4 240 2.993 18000 6000<br />

928 S Coupé 1980-1983 8 301 4.664 16900 4700<br />

RENAULT<br />

R 4 GTL 5 türige Limousine 1978-1985 4 34 1.108 6700 1<strong>50</strong>0<br />

R 5 Turbo 2 türige Limousine 1981-1982 4 160 1.397 4<strong>50</strong>00 17000<br />

ROLLS-ROYCE<br />

Silver Shadow I 4 türige Limousine 1965-1977 8 178 6.230 26700 6200<br />

Silver Shadow II 4 türige Limousine 1977-1980 8 200 6.7<strong>50</strong> 27800 6<strong>50</strong>0<br />

Silver Spirit 4 türige Limousine 1980-1986 8 200 6.7<strong>50</strong> 24600 5<strong>50</strong>0<br />

ROVER<br />

3<strong>50</strong>0 Vanden Plas 4 türige Limousine 1980-1986 8 157 3.528 5300 1200<br />

SAAB<br />

96 GL V4 2 türige Limousine 1977-1980 4 68 1.498 6800 1900<br />

900 Turbo 3 türige Limousine 1985-1988 4 1<strong>50</strong> 1.985 7600 1300<br />

900 Turbo 16 Cabriolet 1987-1994 4 160 1.985 16000 5200<br />

SIMCA<br />

1000 Rallye I 4 türige Limousine 1972-1978 4 60 1.294 12000 3900<br />

1000 Rallye II 4 türige Limousine 1972-1975 4 82 1.294 14<strong>50</strong>0 4000<br />

TVR<br />

3000 M Coupé 1972-1979 6 136 2.994 17<strong>50</strong>0 4900<br />

S3 Cabriolet 1991-1992 6 170 2.792 15200 5400<br />

Griffith <strong>50</strong>0 Cabriolet 1991-2002 8 340 4.997 23000 5700<br />

VW<br />

Käfer 1200 (Mexiko) 2 türige Limousine 1964-2003 4 34 1.192 6100 1700<br />

1303 LS Cabriolet Cabriolet 1972-1980 4 <strong>50</strong> 1.584 18<strong>50</strong>0 4000<br />

Golf I GTi 2 türige Limousine 1979-1982 4 110 1.588 8300 1600<br />

Scirocco I GTi Coupé 1976-1981 4 110 1.577 10700 3400<br />

Corrado G 60 Coupé 1989-1992 4 160 1.871 5<strong>50</strong>0 1800<br />

VOLVO<br />

P 1800 S Coupé 1968-1969 4 105 1.986 18600 5100<br />

P 262 C Bertone Coupé 1978-1980 6 132 2.849 12900 3300<br />

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02/2011<br />

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