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SAHNESTÜCK<br />
FASTLANE VOM FEINSTEN<br />
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AUS 10 JAHREN <strong>TRÄUME</strong> <strong>WAGEN</strong><br />
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Mit Leidenschaft widmen wir uns der<br />
Restauration von historischen Fahrzeugen<br />
und versetzen diese detailgetreu<br />
in deren Originalzustand oder führen<br />
individuelle Veränderungen durch.<br />
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Beseitigung von Unfallschäden, kleinen<br />
und größeren Macken oder Rost an Ihrem<br />
Fahrzeug ist unsere Kompetenz als<br />
Meisterwerkstatt. Auch Beschädigungen<br />
an Kunststoffkarosserien oder -teilen<br />
reparieren wir fachgerecht.<br />
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V8 WERK · Ein Unternehmen der Herbrig & Co. GmbH<br />
Müglitztalstraße 10 –12 · 01773 Altenberg OT Bärenstein · Telefon +49 (0) 3<strong>50</strong>54 / 22 3-59<br />
Telefax +49 (0) 3<strong>50</strong>54 / 28 308 · www.V8WERK.de
<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Mustang</strong><br />
iri<br />
Liebe Autosiasten,<br />
<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Mustang</strong>; das feiern alle auf ihre Art. Ford selbst kommt mit einer<br />
Neuauflage des Pony Cars, die <strong>TRÄUME</strong> <strong>WAGEN</strong> bringt ein ganzes Sonderheft<br />
mit allen Beiträgen zu dem legendären Muscle Car aus den letzten zehn<br />
<strong>Jahre</strong>n. Und zwar ganz zeitgemäß, rein digital als E-Paper.<br />
Über kein Auto hat die <strong>TRÄUME</strong> <strong>WAGEN</strong> als das Drivestyle-Magazin so kontinuierlich<br />
berichtet, kaum ein anderes Thema ist von uns derart gründlich<br />
beleuchtet worden wie das Phänomen <strong>Mustang</strong> – ein Auto, das zur Ikone<br />
des American Way of Drive geworden ist: hemdsärmelig, kraftvoll, bodenständig.<br />
Unser 1973er Mach 1 Verlagspony und sein 40 <strong>Jahre</strong> jüngeres 5.0<br />
Pendant machten gewaltig Eindruck auf mehr als 30 Events im ganzen Land:<br />
Die Wildpferde als ultimatives Zeichen unserer Leidenschaft.<br />
Vom Stand weg war dem <strong>Mustang</strong> ein phänomenaler Erfolg beschieden, allein<br />
von der bis 1966 produzierten ersten Modellgeneration konnte Ford<br />
mehr als eine Million Einheiten an den Mann bringen. Bis zur ersten deutlichen<br />
Zäsur in der <strong>Mustang</strong>-Geschichte, die das Erscheinungsbild drastisch<br />
veränderte, liefen an die drei Millionen Ponys vom Band.<br />
Mitgestrickt an der Entstehung des Mythos haben nicht zuletzt unzählige<br />
Film-Produktionen. Vom Debüt im James Bond Goldfinger über Bullitt mit<br />
Steve McQueen am Steuer eines 1968er Fastback bis hin zum Science-Fiction<br />
Streifen Death Race mit einem von Jason Statham gesteuerten, ein wenig<br />
„modifizierten“ 2005er <strong>Mustang</strong> haben viele Blockbuster stets dafür gesorgt,<br />
dass die Ikone <strong>Mustang</strong> im Bewusstsein aller Autofans präsent bleibt.<br />
Und auch die viel beachtete Neuauflage des Klassikers beweist: Die Legende<br />
lebt; gegen den Mythos <strong>Mustang</strong> ist kein Kraut gewachsen. Warum auch?<br />
Ihr Marco Wendlandt<br />
und das gesamte <strong>TRÄUME</strong> <strong>WAGEN</strong>-Team<br />
IMPRESSUM<br />
Verlag<br />
DAZ VERLAGSGRUPPE GmbH & Co. KG<br />
Amsinckstr. 41, 20097 Hamburg<br />
Telefon +49 40 513255-0<br />
Telefax +49 40 513255-195<br />
Herausgeber<br />
(verantw. i. S. d. Presserechts)<br />
Marco Wendlandt<br />
Jörg Rauschenberger<br />
Chefredakteur<br />
Marco Wendlandt<br />
Stellv. Chefredakteur<br />
Roland Löwisch<br />
Assist. Chefredaktion<br />
Britta Winzer<br />
b.winzer@daz-verlag.de<br />
Leitung Produktion und Neue Medien<br />
Carsten Brüggemann<br />
c.brueggemann@daz-verlag.de<br />
Produktionsleitung<br />
Stefanie Fricke<br />
Titel Layout<br />
Martina Meyer<br />
Anzeigenleitung<br />
Kai Busse, k.busse@daz-verlag.de<br />
Telefon +49 40 513255-121<br />
Stellv. Anzeigenleitung<br />
Heidi Störtenbecker<br />
h.stoertenbecker@daz-verlag.de<br />
Telefon +49 40 513255-113<br />
Vertriebsleitung<br />
Simone Sukstorf<br />
s.sukstorf@daz-verlag.de<br />
Aboservice<br />
abo@daz-verlag.de<br />
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Telefax +49 40 513255-195<br />
Vervielfältigung nur mit ausdrücklicher Genehmigung<br />
des Herausgebers. Vom Verlag<br />
gestaltete Anzeigen dürfen nur mit schriftlicher<br />
Genehmigung des Herausgebers für<br />
andere Publikationen verwendet werden.<br />
Der Verlag haftet nicht für Satzfehler oder<br />
den Inhalt der Anzeigen-Texte. Für unverlangt<br />
eingesandte Beiträge, Fotos oder<br />
Zeichnungen übernimmt der Verlag keine<br />
Haftung.<br />
ISSN 1434-4084
<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Mustang</strong><br />
vereici<br />
8 Mehr als nur ein <strong>Mustang</strong><br />
1967er <strong>Mustang</strong> Fastlane<br />
14 Schlangen-Häutung<br />
2010er Shelby-<strong>Mustang</strong> GT <strong>50</strong>0<br />
18 Lust auf´ne Tour?<br />
1968er Jever-<strong>Mustang</strong> Fastback<br />
28 Finks feinster Fastback<br />
1967er <strong>Mustang</strong> Fastback<br />
38 Miet me at midnight<br />
1966er Hertz <strong>Mustang</strong> Shelby GT 3<strong>50</strong>-H Clone<br />
46 Wildpferde<br />
1973er <strong>Mustang</strong> Mach 1 und 2013er <strong>Mustang</strong> 5.0<br />
54 My little Pony<br />
John Ments 1967er <strong>Mustang</strong><br />
60 Wer ist hier der Boss?<br />
1969er <strong>Mustang</strong> Mach 1<br />
66 Von der Leine gelassen<br />
1969er <strong>Mustang</strong> Fastback RTR-X<br />
74 Ponypower<br />
Kaufberatung <strong>Mustang</strong> 1. Generation<br />
84 Möge der Mach mit Dir sein<br />
1973er <strong>Mustang</strong> Mach 1<br />
94 Salima und Jonny<br />
1967er <strong>Mustang</strong> Convertible<br />
100 The black Pearl<br />
2007er <strong>Mustang</strong> GT<br />
104 Horse Power<br />
1967er <strong>Mustang</strong> Coupé GT 3<strong>50</strong> H-Style<br />
112 Shelbys Erbe<br />
2008er <strong>Mustang</strong> Shelby GT <strong>50</strong>0<br />
116 Ein Pony wird zum wilden Hengst<br />
1968er <strong>Mustang</strong><br />
124 Eleanor auf deutsch<br />
2006er <strong>Mustang</strong> GT 5<strong>50</strong><br />
130 This is my Baby<br />
1969er <strong>Mustang</strong> Shelby GT <strong>50</strong>0<br />
6
144<br />
14<br />
60<br />
100<br />
54<br />
66<br />
104 46<br />
18<br />
136 Heißes Blech<br />
1968er Fastback und 2011er GT Velocity Edition<br />
144 Hart oder Hertzlich<br />
2x 1966er <strong>Mustang</strong> Coupé<br />
152 Der Phoenix aus der Asche<br />
1969er <strong>Mustang</strong> Convertible<br />
158 Ein Stall wilder Pferde<br />
1967er <strong>Mustang</strong> Shelby 302 GT<br />
166 No chip on board<br />
1965er <strong>Mustang</strong> Hardtop Coupé<br />
174 Shelby light<br />
1968er <strong>Mustang</strong> GT California Special<br />
180 The sexiest ass ever<br />
1967er <strong>Mustang</strong> GTA Fastback<br />
186 Ein Pferd im besten Alter<br />
2015er <strong>Mustang</strong> Coupé und Cabrio<br />
Service<br />
163 Abo-Coupon<br />
191 Tanz ums Auto<br />
192 Klassikerpreise<br />
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www.youtube.com/TRAEUME<strong>WAGEN</strong><br />
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auch für iPhone und iPad<br />
7
MEHR ALS NUR<br />
Über die Geschichte des <strong>Mustang</strong>s wurde schon mehr<br />
geschrieben als über die Affären bestimmter<br />
Celebrities. Also lassen wir das einfach mal weg. Denn<br />
über diesen hier gibt es wirklich Anderes zu berichten<br />
8
EIN MUSTANG<br />
Text und Fotos: Frank Sander<br />
9
Fastlane – der Name ist<br />
bei Marcus Pfeil aus<br />
Ried in Österreich Programm.<br />
Nicht nur, dass Pfeil<br />
auf schnelle Autos steht – sein<br />
ganzes Leben spielt sich auf<br />
der Überholspur ab. Der gelernte<br />
Lackierer mauserte sich<br />
im Laufe der <strong>Jahre</strong> zu einem<br />
der besten Custompainter in<br />
Europa und hat neben unendlich<br />
vielen Bikes auch diversen<br />
anderen Dingen zu einem<br />
einzigartigen Aussehen verholfen.<br />
Die von ihm lackierten<br />
Bikes räumen schon seit<br />
<strong>Jahre</strong>n auf den Shows in der<br />
ganzen Welt die besten Preise<br />
ab. Sogar auf die SEMA<br />
wird Pfeil inzwischen eingeladen<br />
– und ist in den Kreis der<br />
Auserwählten aufgenommen<br />
worden.<br />
Ein <strong>Mustang</strong> war schon immer<br />
Pfeils Traum, der seine Alltagsgeschäfte<br />
in einem Audi<br />
RS 4 oder einem R8 erledigt.<br />
Entsprechend hoch war auch<br />
der Anspruch an seinen <strong>Mustang</strong>,<br />
den er nicht (wie man<br />
vermuten könnte) in perfektem<br />
Zustand kaufte. Nein, er<br />
fand sein Objekt der Begierde<br />
an der Westküste der USA<br />
gemeinsam mit dem US-Car-<br />
Spezialisten Rudy Kerschbauer,<br />
der sich später auch um die<br />
Technik des <strong>Mustang</strong>s kümmern<br />
sollte. Der Fastback war<br />
in einem recht guten Zustand,<br />
allerdings fehlten Motor und<br />
Getriebe. Die Innenausstattung<br />
war von der Sonne sowie<br />
von Nagetieren heimgesucht<br />
worden. Statt zu verzweifeln<br />
freute sich Pfeil darüber – genau<br />
so etwas hatte er gesucht.<br />
Denn der Antrieb sollte letztendlich<br />
standesgemäß sein,<br />
die Bremse sollte der eines<br />
modernen Autos entsprechen<br />
und den Innenraum wollte er<br />
auch neu gestalten. Es sollte<br />
schlicht ein Super-Musclecar<br />
„Made in Austria“ werden.<br />
Nachdem die Karosserie vom<br />
Rost befreit war, machte sich<br />
Pfeil mit Kerschbauer daran,<br />
alle Schweißnähte zu glätten<br />
und sämtliche Zierleisten,<br />
Sicken und die Regenrinnen<br />
zu entfernen. Die Türgriffe<br />
wurden versenkt, eine Hutze<br />
auf der Haube angefertigt und<br />
zudem wurden die seitlichen<br />
Luftschlitze zugeschweißt<br />
und gespachtelt, um die Karosserie<br />
vollständig zu glätten.<br />
Während der Karosseriearbeiten<br />
wurde vorsorglich etwas<br />
Platz geschaffen, um später<br />
die 18-Zoll-Räder unter<br />
die Karosserie zu bekommen.<br />
Zwischenzeitlich war man<br />
Aus jedem Blickwinkel ein Sahnestück – sauberer<br />
gehts nicht. Das gilt auch für den V8<br />
sich auch über die Motorisierung<br />
im Klaren, so dass der<br />
<strong>Mustang</strong> vor der Lackierung<br />
zu diversen Anpassungsarbeiten<br />
zu Kerschbauer kam, um<br />
den Lack später nicht zu be-<br />
10
schädigen. So passte ein Sattler<br />
das neue Armaturenbrett,<br />
die Sitze und die speziell angefertigten<br />
Türverkleidungen<br />
an, während sich die beiden<br />
Hauptprotagonisten um die<br />
versenkten Stoßstangenhalter,<br />
den Kühlergrill und die<br />
Motorhalterung kümmerten.<br />
Nach diversen Modifikationen,<br />
konnte Pfeil endlich seiner<br />
Fantasie freien Lauf lassen<br />
und sich seinem Spezialgebiet,<br />
dem Lack, widmen.<br />
Als Basis diente ein verfeinerter<br />
Lack, der eigentlich<br />
auf einer Dodge Viper GTS<br />
verwendet wird. Damit lackierte<br />
er die Karosserie und<br />
den Innenraum. Die Streifen<br />
wurden in aufwendiger<br />
Schleif- und Lackiertechnik<br />
aufgebracht und mit Linierungen<br />
und Schatten abgerundet.<br />
Im Anschluss erhielt<br />
der <strong>Mustang</strong> sechs Schichten<br />
Klarlack, die der Farbe eine<br />
unglaubliche Tiefe verleihen.<br />
Nun war die Basis geschaffen,<br />
so dass Kerschbauer die<br />
gemeinsam ausgesuchten und<br />
zum Teil neu angefertigten<br />
Teile montieren konnte.<br />
Als Antriebseinheit sollte ein<br />
getunter 351 cui (5.7<strong>50</strong> ccm)<br />
Ford-Cleveland-Motor dienen,<br />
der nun mit Edelbrock-<br />
Nockenwelle, Thunder-Vergaser<br />
und anderen guten<br />
Zutaten etwa 300 PS an das<br />
überholte Ford-FMX-Getriebe<br />
drückt. „Wer schnell<br />
fährt muss auch gut Bremsen“<br />
ist die Devise, was in diesem<br />
Fall vorn und hinten durch<br />
11
13-Zoll-Scheibenbremsen<br />
mit Vierkolben-Bremssätteln<br />
erledigt wird. Die überdimensionale<br />
Bremsanlage macht<br />
natürlich den Einsatz großer<br />
Felgen notwendig, was dem<br />
<strong>Mustang</strong> sehr gut steht – das<br />
passt zum Plan, das Auto auf<br />
keinen Fall originalgetreu zu<br />
restaurieren.<br />
Die 18-Zoll-Felgen mit<br />
275er-Bereifung hinten und<br />
225er-Schlappen vorn sind<br />
eine Einzelanfertigung von<br />
MÖZ Wheels aus den USA<br />
– ganz in Schwarz-Chrom gehalten.<br />
Letztendlich wurde auch<br />
noch das Fahrwerk entsprechend<br />
modifiziert. Alle beweglichen<br />
Teile sind bei dem<br />
Fastlane <strong>Mustang</strong> in Polyurethan-Buchsen<br />
gelagert, das<br />
Wildpferd steht auf Kayaba-<br />
Gasdruckstoßdämpfern. Pfeil<br />
passte schließlich eine spielfreie<br />
Unisteer-Zahnstangenlenkung<br />
an.<br />
Das Ergebnis ist nicht nur<br />
optisch ein Leckerbissen, wie<br />
die Probefahrt offenbart. Der<br />
<strong>Mustang</strong> liegt wie ein Brett auf<br />
der Straße, er läuft nicht wie<br />
üblich allen Spurrillen hinterher<br />
und beim Bremsverzögern<br />
zuverlässig. Besonders beeindruckend<br />
ist jedoch die Leistungsentfaltung<br />
des Motors,<br />
der in jedem Drehzahlbereich<br />
bereitwillig Gas annimmt,<br />
ohne sich zu verschlucken.<br />
Die Karosserie macht keine<br />
Anstalten, sich zu verwinden.<br />
Und dass man keine Klappergeräusche<br />
hört liegt nicht nur<br />
am guten Sound des Auspuffs,<br />
sondern daran, dass wirklich<br />
keine vorhanden sind.<br />
Klarer Fall: Bei diesem Projekt<br />
waren zwei echte Spezialisten<br />
am Werk. Das Ergebnis<br />
ist das erwünschte echte<br />
„Made in Austria Musclecar“.<br />
www.marcuspfeil.com<br />
www.asp-austria.at L<br />
12
Von 1967 ist fast nur noch das Design – der Rest wurde<br />
modernen Ansprüchen angepasst<br />
MUSTANG FASTLANE 1967<br />
Erstzulassung: 1967<br />
Kilometerleistung: 1.<strong>50</strong>0 km nach Neuaufbau<br />
Motor: 5.7<strong>50</strong> ccm V8 Cleveland<br />
Leistung : ca. 300 PS<br />
Höchstgeschwindigkeit: mehr als 200 km/h<br />
Kraftstoffart: Super<br />
Antrieb: Hinterrad<br />
Getriebe: Ford FMX Automatik<br />
Gewicht: 1.440 kg<br />
Länge: 4.620 mm<br />
Breite: 1.810 mm<br />
Vorderradaufhängung: Einzelradaufhängung<br />
Hinterradaufhängung: Starrachse<br />
Bereifung: 225/40 R18 vorn, 275/40 R18 hinten<br />
Sonderausstattung: Karosserie gecleant, Sportfahrwerk,<br />
Motortuning, Speziallack, B&M Shifter<br />
13
2010er Shelby-<strong>Mustang</strong><br />
GT <strong>50</strong>0 mit nunmehr 547 PS<br />
Schlangen-Häutung<br />
14
K<br />
eine Frage: es gibt<br />
sie – Autos, die so<br />
sinnfrei getunt<br />
wurden, dass man nach<br />
knapp zwei Sekunden die<br />
Schweißerbrille vor die Optik<br />
geklappt haben muss,<br />
um Hörsturz und eine Wurzelentzündung<br />
der Schneidezähne<br />
zu verhindern.<br />
Erstaunlich, mit welchem<br />
Selbstbewusstsein die Eigner<br />
dieser Quasimodos mit<br />
ihnen zur Esmeralda-Brautschau<br />
ausrücken. Wenn sich<br />
dann wider Erwarten doch<br />
keine rassige Zigeunerin becircen<br />
lässt, tut es auch eine<br />
Cindy aus Marzipan –<br />
Hauptsache Kinder, die<br />
schon früh das gleiche sichere<br />
Stilempfinden wie der<br />
Papa entwickeln.<br />
Keine Frage: es gibt sie –<br />
Autos, die so rattenscharf<br />
vom Band laufen, dass der<br />
Big Chili Cheese Burger in<br />
der Hand plötzlich wie Babybrei<br />
im Gläschen<br />
schmeckt.<br />
Einer dieser Kandidaten ist<br />
der Ford Shelby <strong>Mustang</strong><br />
GT <strong>50</strong>0 des Modelljahres<br />
2010.<br />
Ford's Special Vehicle Team<br />
(SVT) hat ein Feuerwerk an<br />
Sportlichkeit unter eine Karosserie<br />
gestopft, die sogar<br />
Mädels beim Schuhkauf –<br />
wenngleich nur kurz – aufblicken<br />
lässt. Ihre Kerle vor<br />
dem Laden aber kriegen den<br />
Mund nicht mehr zu.<br />
Nicht zu Unrecht, denn die<br />
technischen Daten halten,<br />
was die Optik verspricht.<br />
Ein per Roots-Kompressor<br />
aufgeladener V8 klimpert<br />
mit 32 Ventilen seine beeindruckende<br />
Melodie über ei-<br />
15
ner gähnenden Leere von 5,4<br />
Liter Hubraum. Der Motor<br />
basiert auf dem Aggregat der<br />
längst ausverkauften Ford<br />
GT 40-Hommage, dem Ford<br />
GT.<br />
Im Shelby <strong>Mustang</strong> leistet<br />
das Kraftwerk nach Feintuning-Maßnahmen<br />
nun 540<br />
Horse Power, entsprechend<br />
547 DIN-PS statt wie zuvor<br />
<strong>50</strong>0 Horse Power, entsprechend<br />
<strong>50</strong>7 DIN-PS. Bislang<br />
durfte nur der <strong>Mustang</strong><br />
GT<strong>50</strong>0 KR (“King of the<br />
Road”) mit einer Leistung<br />
von 540 Horse Power protzen.<br />
Auch das Drehmoment stieg<br />
dank dieser Maßnahmen an:<br />
692 Nm oder, für Freunde<br />
amerikanischer Maße, 510<br />
ft.-lb., sind eine klare<br />
Kampfansage an Kupplung<br />
und Getriebe, denn nicht jeder<br />
Reibbelag und jedes Räderwerk<br />
verdauen das klaglos.<br />
Die Doppelkupplung hat<br />
nun statt 215 mm einen<br />
Durchmesser von 2<strong>50</strong> mm,<br />
eingearbeitetes Kupfer und<br />
Fiberglas erhöhen die Standzeit<br />
der Beläge.<br />
Das handgeschaltete Sechsgang-Getriebe<br />
wurde in den<br />
Gängen 5 und 6 länger über-<br />
setzt (0,80 auf 0,74 beziehungsweise<br />
0,63 auf 0,<strong>50</strong>),<br />
um beim ruhigen Rollen auf<br />
dem Highway Sprit zu sparen.<br />
Für bessere Beschleunigung<br />
in den unteren Gängen<br />
wurde die Gesamtübersetzung<br />
kürzer gewählt: von<br />
3.31 auf 3.55 – keine Chance<br />
also, hier bei einem Ampelrennen<br />
zu verlieren, es<br />
sei denn, man startet bei<br />
Rot.<br />
Die Atemluft für den Motor<br />
soll so ungehindert wie<br />
möglich strömen, was eine<br />
geänderte Frontpartie mit<br />
riesiger unterer Grillfläche<br />
nach sich zog. Einen klassischen<br />
Luftfilter sucht wohl<br />
kaum jemand unter der akzentuierten<br />
Aluminium-Motorhaube<br />
– wie zu erwarten,<br />
setzten die SVT-Ingenieure<br />
hier auf konische Sportluftfilter.<br />
Der Sound soll dem<br />
Publikum am Straßenrand<br />
schon signalisieren, dass<br />
hier etwas ganz Besonderes<br />
heranrollt, andererseits soll<br />
der Sound aber nicht Musik<br />
und Gespräche im Innenraum<br />
flach trompeten. Die<br />
Ingenieure entschieden sich<br />
für einen patentierten<br />
Klang-Resonator zwischen<br />
Luftfilter und Drosselklappe,<br />
der beide Interessen<br />
unter einen Hut des<br />
Wohlklangs bringt.<br />
Luft transportiert nicht nur<br />
Klang, sie leistet auch<br />
Widerstand und sorgt für<br />
Auftrieb. Beides ist für einen<br />
Sportwagen kontraproduktiv,<br />
weshalb hoher aerodynamischer<br />
Aufwand getrieben<br />
wurde, um zwar viel<br />
Kühlluft in den Motorraum<br />
– und über die Motorhaube<br />
wieder hinaus – strömen zu<br />
lassen, ansonsten aber der<br />
Luft wenig Widerstand entgegenzusetzen<br />
und sie<br />
durch spezielle Formgebung<br />
zum Abtrieb zu überreden,<br />
was die Fahrstabilität bei<br />
hohem Tempo deutlich verbessert.<br />
Ein überarbeitetes Fahrwerk<br />
mit strafferer Abstimmung<br />
kennzeichnet den GT<strong>50</strong>0<br />
ebenso wie hochwertige Materialien<br />
im Innenraum: Leder,<br />
Alcantara, Aluminium –<br />
eben ein handgemachtes<br />
Supercar.<br />
Der Wagen hat einen V8-<br />
Motor, der aus 5,4 Litern <strong>50</strong>7<br />
PS (373 kW) generiert, eine<br />
manuelle Sechsgangschaltung,<br />
schwarze Lederpolster<br />
und ein schwarzes Dach. Der<br />
Blauton der Lackierung<br />
heisst Vista Blue CC.<br />
16
18<br />
Text: Helge Thomsen Fotos: Helge Thomsen, Karsten Brücher, Günther Schwering, Kris Karathomas
Lust auf ‘ne<br />
Tour?<br />
Für einen spontanen Road Trip benötigt man das<br />
richtige Fahrzeug, denn Freiheit und Abenteuer<br />
erlebt man nicht mit dem Leihwagen. Auch nicht<br />
mit Bus und Bahn. Wie wäre es mit einer herben<br />
Ikone amerikanischer Automobilkultur?<br />
Acht Zylinder. 220 Pferde. Baujahr 68.<br />
Ford <strong>Mustang</strong> Fastback.<br />
19
MM<br />
it dem <strong>Mustang</strong> gelang<br />
der Ford Motor<br />
Company nicht<br />
nur eins der erfolgreichsten<br />
Sportcoupés, sie erfand mit<br />
dem Pony-Car auch gleich<br />
eine neue Automobilklasse.<br />
Die erste Serie der 1964 vorgestellten<br />
Autos verkaufte<br />
sich dank einer geschickten<br />
Markteinführung besser als<br />
die vergleichbaren Model le der<br />
Dauerkonkurrenten Chevrolet<br />
und Chrysler. Der begeisterte<br />
Ford-Kunde konnte<br />
sich durch endlose Ausstattungs-<br />
und Zubehörlisten<br />
wühlen, um am Ende sein<br />
ganz persönliches Traumauto<br />
zu bekommen. Nur bei<br />
der Wahl der Motorisierung<br />
20
Bevor es auf Tour geht, muss der rote <strong>Mustang</strong><br />
teilrestauriert werden. Anschließend kümmert<br />
sich André von der Lackiererei Klamrowski<br />
persönlich um die neue Außenhaut in<br />
darkmoss green<br />
Wie neu: Steve McQueen Replica<br />
21
hörte der Traum auf, denn im<br />
Motorraum war einfach zu<br />
wenig Platz für einen Achtzylinder-Bigblock.<br />
Mit seinen<br />
knapp viereinhalb Metern<br />
Länge war er sogar kleiner<br />
als ein Mercedes 220b. Das<br />
änderte sich mit der zweiten<br />
Serie, die 1967 vorgestellt<br />
wurde. Die erfolgreichen Formen<br />
der ersten Generation<br />
wurden übernommen, etwas<br />
größer dimensioniert und die<br />
Ausstattungsliste um große<br />
Motoren wie den Siebenliter-Cobra-Jet<br />
erweitert. Der<br />
<strong>Mustang</strong> war aus der Pubertät<br />
herausgewachsen und zu einem<br />
reinrassigen Rennpferd<br />
geworden. Ex-Rennfahrer<br />
Carroll Shelby belieferte die<br />
PS-hungrige Zielgruppe mit<br />
übermotorisierten Sondermodellen<br />
und auch Mister<br />
Cool, der Schauspieler und<br />
Abenteurer Steve McQueen,<br />
bevorzugte einen <strong>Mustang</strong><br />
Fastback für seine Verfolgungsjagden<br />
und Spritztouren<br />
über die Highways.<br />
Genuss und Individualität gehören<br />
auch in der Marketingabteilung<br />
eines Friesischen<br />
Brauhauses ganz oben auf die<br />
Liste. Für eine richtige Männertour<br />
musste also ein herber<br />
<strong>Mustang</strong> her. Brand Manager<br />
Christian van Freeden, Fahrer<br />
eines 72er Volvo P1800<br />
und somit genau der richtige<br />
Mann am Lenkrad, kümmerte<br />
sich um die Realisierung. Ein<br />
<strong>Mustang</strong> Fastback, Baujahr<br />
1968, in „darkmoos green“.<br />
Acht Wochen Zeit, dann sollte<br />
er auf Handelstour. Bei diesem<br />
straffen Zeitplan winkten<br />
22
Zurück in der Grünen Hölle. Der Zusammenbau nach der Lackierung<br />
folgt einer genauen To-do-Liste. Unterboden, Motor und Fahrwerk<br />
werden mit Neuteilen und speziellen Custom Parts veredelt,<br />
die verstärkten vorderen Schraubenfedern und die neuen hinteren<br />
Blattfedern gold eloxiert<br />
Werkstatt-Hangar statt Ponyhof<br />
23
viele Werkstätten dankend<br />
ab. Mit Motoraver Engineering<br />
Inc. und den Hamburger<br />
<strong>Mustang</strong> Spezialisten von<br />
Hangar-6 wurde das Projekt<br />
schließlich als realisierbar eingestuft,<br />
durchgeplant und ein<br />
entsprechendes Basisfahrzeug<br />
gesucht. Gar nicht so einfach,<br />
denn wer einen 68er Fastback<br />
besitzt, gibt ihn ungern wieder<br />
her. Fündig wurde man<br />
schließlich in der Nähe von<br />
Hamburg. Ein spätes 67er-<br />
Modell in Knallrot wechselte<br />
für eine akzeptable Summe<br />
den Besitzer, wurde umgehend<br />
in den Hangar der <strong>Mustang</strong>-Schmiede<br />
überführt und<br />
sofort zerlegt. Unter der dicken<br />
glänzenden Lackschicht<br />
kamen frühere Blechschäden<br />
und unprofessionelle Spachtelarbeiten<br />
zum Vorschein,<br />
auch technisch war der <strong>Mustang</strong><br />
nach 43 <strong>Jahre</strong>n nicht<br />
mehr frisch. Ein Schlachtauto<br />
spendete diverse Blech- und<br />
Fahrwerksteile, bevor die<br />
teilrestaurierte Karosse zum<br />
Lackierer transportiert werden<br />
konnte. Nach mehreren<br />
Tagen intensiver Vorarbeiten<br />
rollte der Wagen in frischem<br />
originalen „darkmoss<br />
green“, der dem Jever-Grün<br />
täuschend ähnelt, aus der Lackierkabine<br />
– der Zusammenbau<br />
konnte endlich beginnen.<br />
Christian van Freeden<br />
stimmte die insgesamt acht<br />
Mitarbeiter mit ausreichend<br />
Treibstoff auf den Geschmack<br />
von Jever ein. Inhaber Karsten<br />
Brücher von Hangar-6 färbte<br />
aus lauter Verbundenheit seinen<br />
Besprechungsraum grün,<br />
Erster Ausritt ins<br />
Hamburger Neuland<br />
in dem anschließend zusätzliche<br />
Details festgelegt wurden,<br />
um aus dem <strong>Mustang</strong> ein<br />
individuelles Einzelstück zu<br />
zaubern. Jever Schriftzüge an<br />
Heck und Kotflügeln, goldene<br />
Fahrwerksfedern, Torque<br />
Trust Felgen mit Jever-Nabendeckeln<br />
und ein Kühlschrank<br />
für die Rücksitzbank,<br />
der eine Flasche Jever Fun für<br />
24
Spezialanfertigungen für den Fastback Special:<br />
Jever Wheel Spinners, Tankdeckel im<br />
Kronkorken-Design und der Extra Kühlschrank<br />
für die durstigen Passagiere<br />
25
den Fahrer, zwei Biergläser<br />
und zwei Flaschen Pilsener<br />
kühlen soll. Täglich kamen<br />
Neuteile und Sonderanfertigungen<br />
von diversen Zulieferern<br />
an und wurden sofort<br />
montiert. Die gute Laune<br />
löste sich bei der ersten Probefahrt<br />
kurz vor der geplanten<br />
Auslieferung kurz in Zigarettenrauch<br />
auf, denn das reanimierte<br />
Rennferd benahm sich<br />
äußerst bockig. Feintuning<br />
am Motor und Nachbesserungen<br />
an der Bremsanlage<br />
waren nötig. In einer letzten<br />
Nachtschicht wurde der <strong>Mustang</strong><br />
repariert, noch einmal<br />
komplett durchgeprüft und<br />
auf Hochglanz poliert, bevor<br />
er pünktlich und im exklusiven<br />
Jever-Design aus dem<br />
Hangar rollte.<br />
L<br />
FAKTEN<br />
Typ:<br />
Ford <strong>Mustang</strong> Fastback<br />
Baujahr: 1967 (Modell 1968)<br />
Farbe:<br />
darkmoos green<br />
Motor:<br />
4,7 Liter / 289 cui<br />
Getriebe:<br />
C4 Automatik<br />
Leistung:<br />
220 HP<br />
Länge, Breite, Höhe: 4.663 / 1.801 / 1.311 mm<br />
Leergewicht:<br />
1.168 kg<br />
Stückzahl:<br />
113.000 (1967-1968 Fastback)<br />
26
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FINKS FEINSTER<br />
Der wohl edelste neu aufgebaute <strong>Mustang</strong> in Deutschland<br />
kommt aus Bremen: Udo Fink hat für einen Kunden einen<br />
67er Fastback mit den allerbesten Renn-Utensilien ausgestattet.<br />
Wert des Luxus-Racers: rund 200.000 Euro<br />
S<br />
olche Kunden wünscht man<br />
sich. Kommen in die Werkstatt,<br />
sagen klipp und klar,<br />
was sie wollen und was sie nicht<br />
wollen, lassen aber eine Menge<br />
Spielraum und haben genug Geld,<br />
um das auch zu bezahlen. Einzige<br />
Bedingung: Alles vom Feinsten –<br />
Geld spielt keine Rolle.<br />
Gibt’s nicht? Gibt’s doch. Udo Fink<br />
ist das passiert. Fink ist Chef von<br />
Bremen<br />
Fotos von Zeiten des Aufbaues: Fink baut den<br />
Ur-<strong>Mustang</strong> völlig auseinander und fügt Stück für<br />
Stück zusammen - bis hin zu den extra<br />
hergestellten Instrumenten<br />
28
FASTBACK<br />
Text: Roland Löwisch<br />
Fotos: Andreas Aepler,<br />
Kai Busse, Peter Leuten<br />
29
489 gemessene PS sollen den <strong>Mustang</strong><br />
angemessen vorantreiben. Auch unter der Haube<br />
wurden nur Teile aus dem obersten Regal verbaut<br />
– alleine die Ansaugbrücke kostete 9.000 Euro<br />
Fink Fahrzeugtechnik, und als solcher<br />
bekannt für seine Spezialanfertigungen<br />
(siehe De Tomaso<br />
Pantera, <strong>TRÄUME</strong> <strong>WAGEN</strong> Heft<br />
6/12). Das hat sich auch in der<br />
Harley-Gemeinde herumgesprochen,<br />
denn Fink hat einst auch<br />
Renn-Harleys betreut. Der neue<br />
Kunde, bislang Sammler von Custom-Harleys,<br />
wollte nun auch ein<br />
Auto haben – „und er hat durch<br />
seine edlen Bikes einen sehr hohen<br />
Anspruch,“ sagt Fink. Der<br />
Auftrag an Fink: Finde einen amerikanischen<br />
Klassiker, räume ihn<br />
restlos aus und bestücke ihn dann<br />
mit den allerbesten und aktuell<br />
benutzten Race-Parts. Mache ihn<br />
schließlich straßenzulassungstauglich,<br />
weil das Auto auf der<br />
Nordschleife zu den öffentlichen<br />
Zeiten seine Runden drehen soll.<br />
Der Deal begann vor mehreren<br />
<strong>Jahre</strong>n. Fink forschte im Internet<br />
nach passenden Autos, schlug<br />
dem Kunden unter anderem Camaro<br />
und <strong>Mustang</strong> vor, bei letzterem<br />
fi ng jener Feuer. Kurz danach<br />
wurde Fink in Holland fündig: Ein<br />
67er Fastback, aus Arizona importiert,<br />
erwies sich als ideale Basis<br />
– fast rostfrei und völlig unverbastelt.<br />
„Den haben wir bei uns<br />
komplett gestrippt,“ erinnert sich<br />
Fink, „ein Karosseriebauer musste<br />
nur ein paar Stellen an Türen<br />
und Kofferraumdeckel schweißen.“<br />
Entsprechend den Vorgaben, nur<br />
High-End-Produkte einzubauen,<br />
ging die Karosserie zur Spezialfi r-<br />
ma Wiechers-Sport, die einen Käfi<br />
g anpasste. Weil der Einbau<br />
dann doch ein paar Dellen hinterließ,<br />
wanderte das Blechkleid<br />
dann wieder zum Karosseriespezialisten.<br />
Inzwischen kümmerte sich Fink<br />
um den Motor. Der alte fl og raus,<br />
und Fink besorgte einen Ford-Racing-V8<br />
mit 6.4 Litern Hubraum<br />
und bestückte ihn mit einem Hestec-Motormanagement.<br />
Aus Zeitgründen<br />
wurde kein vollkommen<br />
neuer Motor aufgebaut, sondern<br />
die Rennmaschine verfeinert. Unter<br />
anderem mit dem teuersten<br />
30
FERTIG FÜR<br />
DIE NORDSCHLEIFE<br />
Ein Bild von einem <strong>Mustang</strong>: Die Farbe<br />
(bereits fertig gelackt) ist für Beobachter zunächst<br />
gewöhnungsbedürftig, aber auf den zweiten Blick<br />
überaus passend<br />
31
Der Platz für den Piloten ähnelt eher dem in einem<br />
Flieger als in einem Auto. Man spürt: Der Besitzer<br />
hat vor, auch noch stärkere Konkurrenten auf der<br />
Rennstrecke zu überholen<br />
Einzelteil des gesamten Autos, der<br />
Ansaugbrücke. Die wurde extra in<br />
Australien gefertigt: „Hier ist jedes<br />
bewegliche Teil nun kugelgelagert.<br />
Man braucht keine Einstellmöglichkeiten<br />
mehr. Das Ding ist<br />
ein Traum.“ Der alleine gut 9.000<br />
Euro kostet. Das Ergebnis: 489<br />
gemessene PS.<br />
Und so fand auch im Rest des Autos<br />
nur das Beste vom Besten<br />
namhafter Hersteller Einzug: Die<br />
Racing-Bremse von Brembo mit<br />
sechs Kolben und 355er-Scheiben<br />
vorne, hinten vier Kolben und<br />
345er-Scheiben. „Die Sattelhalter<br />
sind extra gefräst, das war alles<br />
ein Riesenaufwand,“ erinnert sich<br />
Fink. Das Getriebe stammt von<br />
Tremec und bietet fünf handgeschaltete<br />
Gänge, die Waagebalken-Pedaleinheit<br />
kommt von AP,<br />
die Centerforce-Kupplung wird<br />
hydraulisch betätigt. Der Tank<br />
fasst 100 Liter und kommt von<br />
ATL, die Flowmaster-Drei-Zoll-<br />
Auspuffanlage ist keramisch beschichtet.<br />
Die Felgen stammen<br />
von Ford (FR <strong>50</strong>0 18 Zoll) und<br />
wurden bestückt mit Toyo T1R-<br />
Reifen. Die Zahnstangenlenkung<br />
ist mit verstellbarer Servopumpe<br />
ausgerüstet. Die Kontrolle hat der<br />
Besitzer über ein OMP-Lenkrad.<br />
Selbstverständlich wurde alles<br />
nach dem Einbau auf den Fahrer<br />
justiert.<br />
Nur die Abstimmung des Total-<br />
Control-Fahrwerks überlässt er<br />
Spezialisten am Ring, denn es ist<br />
in jede Richtung einstellbar. „Ich<br />
habe mich vorher lange informiert,<br />
ob nicht ein Push-Rod-System<br />
oder ähnliches besser wäre, aber<br />
alle haben gesagt: Bloß nicht. So<br />
arbeitet nun hinten eine klassische<br />
Starrachse mit viel Federweg,<br />
weil der Ritt auf der Nordschleife<br />
eher einer Rallye als der<br />
Fahrt auf einer typischen Rundstrecke<br />
ähnelt.“<br />
Besonders freut sich Fink über die<br />
Arbeit des Lackierers. Der hat den<br />
Sicherheit über alles: Ein fetter Käfig soll die Folgen<br />
eigener Fehler oder der anderer Autofahrer<br />
minimieren, ebenso die Mehrpunktgurte<br />
32
PLATZ<br />
FÜR<br />
SPEED<br />
Obwohl der <strong>Mustang</strong> wie ein reiner Rennwagen<br />
aussieht, ist das Auto voll straßenzulassungsfähig.<br />
Nur das Ein- und Aussteigen zum Brötchenholen<br />
ist etwas mühsamer als bei seinen zivileren Pedants<br />
33
SO ETWAS<br />
GIBT‘S NUR EIN MAL<br />
Voll ausgeformte Konturen dank Super-Politur,<br />
und trotzdem so pur wie sonst kein <strong>Mustang</strong>:<br />
Die Fink-Kreation ist ein absolutes Einzelstück<br />
34
ganzen Wagen mit Hand geschliffen<br />
– „da kommen die Konturen<br />
viel besser heraus, als wenn das<br />
mit einer Maschine gemacht worden<br />
wäre,“ weiß Fink. Der Auftraggeber<br />
schwärmt für die 67er-<br />
M u s t a n g - O r i g i n a l f a r b e<br />
„Wimbledon-Weiß“ – allerdings<br />
sehr mutig in matt. Die Folge: „Jeder,<br />
der den fertigen Wagen sieht,<br />
fragt, was für eine Farbe der bekommen<br />
soll...“, sagt Fink.<br />
Innen und außen wollte der neue<br />
Besitzer absolut keine silber- oder<br />
alufarbenen Elemente, deswegen<br />
herrschen Schwarz und Weiß vor.<br />
Selbst die Alu-Bedienknöpfe innen<br />
sind schwarz eloxiert. Auf<br />
eine Klimaanlage hat er verzichtet,<br />
auch auf konventionelle Türgriffe<br />
– das sind Textillaschen.<br />
Überhaupt lohnt es sich, auch bei<br />
den Details zweimal hinzuschauen.<br />
So sind die Stoßstangen aus<br />
optischen Gründen näher an die<br />
Karosserie gerückt. Die vorderen<br />
Blinker sind weiter nach innen gebaut,<br />
denn die freiwerdenden Öffnungen<br />
werden zum Kühlen der<br />
Bremsen benutzt. Das Armaturenbrett<br />
wollte der Kunde aus Aluminium<br />
haben. Allerdings musste<br />
der Karosseriebauer Markus<br />
Handschuch es zweimal anfertigen:<br />
Das erste baute er nach<br />
<strong>Mustang</strong>vorgaben, also links und<br />
rechts symmetrisch. „Das gefiel<br />
dem Kunden nicht – der wollte,<br />
dass es rechts glatt ist.“ Also: neu<br />
machen... Aber die meisten von<br />
Finks Vorschlägen akzeptierte er.<br />
Zum Beispiel die Bleche im Fußraum<br />
– „Ein Riesen-Aufwand die<br />
so anzufertigen...“ Die rutschsichere<br />
Beschichtung fand Fink im<br />
Skateboardladen.<br />
Das Ergebnis des 24-Monate-<br />
Jobs: Bis auf Karosserie sowie<br />
Seiten- und Heckscheiben ist<br />
nichts mehr original. Nicht mal die<br />
Dieses Auto ist nicht für den Transport gedacht:<br />
Der Renntank nimmt fast den gesamten Platz im<br />
Kofferraum ein. Da passt gerade noch die<br />
Batterie daneben<br />
Keine Spielereien beim Auspuff: sauber, gerade und<br />
trotzdem stilvoll sind die Endrohre mittig platziert<br />
35
FINK FORD MUSTANG FASTBACK<br />
Nur für den Notfall: Auch wenn der Besitzer lieber<br />
Gas gibt als bremst, ist eine vertrauenswürdige<br />
Brembo-Anlage eingebaut<br />
Bj. 1967<br />
Motor: Ford-Racing-392-V8<br />
Hubraum: 6.424 ccm<br />
Leistung: 489 PS<br />
Getriebe: Tremec Fünfgang-Schaltgetriebe<br />
Radstand: 2.744 mm<br />
Länge/Breite/Höhe: 4.663/1.801/1.311 mm<br />
Gewicht (inkl. Fahrer und Tank): 1.<strong>50</strong>0 kg<br />
Höchstgeschwindigkeit: 240 km/h (abgeregelt)<br />
Wert: rund 200.000 Euro<br />
36
Scheibenwischervorrichtung. Die<br />
stammt von einem alten Mini.<br />
Fink: „Der hat ein Zugseil-System,<br />
und nur das passt wegen der<br />
Querstange des Käfi gs.“<br />
Tempo 240 km/h hat Fink auf der<br />
Autobahn gemessen, „bis 260<br />
km/h sind drin,“ sagt er. Doch da<br />
der Kunde keine aerodynamischen<br />
Hilfsmittel wünscht, ist die<br />
Höchstgeschwindigkeit limitiert.<br />
Wert des Über-<strong>Mustang</strong>: rund<br />
200.000 Euro.<br />
Ein weiteres Edel-Pferd hat Udo<br />
Fink bereits in Arbeit, außerdem<br />
pimpt er zurzeit einen Käfer und<br />
einen Fiat 600.<br />
K<br />
Ein Blick auf die Unterseite, als der<br />
<strong>Mustang</strong> noch nicht fertig war: Selbst<br />
die Leitungen sind so symmetrisch<br />
verlegt wie möglich, weil das Gehirn<br />
Symmetrie als Qualitätsmerkmal<br />
ansieht<br />
Fink Fahrzeugtechnik<br />
Udo Fink<br />
Rolandstraße 46<br />
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1966 bietet Hertz Car Rentals in den USA<br />
seinen Kunden in einem grandiosen Deal<br />
1.000 <strong>Mustang</strong> GT-3<strong>50</strong> Fastback an, die von<br />
Carroll Shelby „Cobra-ized“ werden.<br />
Opium für das PS-gierige Volk – wir haben<br />
ein perfekt geklontes Exemplar freigelassen<br />
Text und Fotos: Jens Tanz<br />
38
Das unruhig schnaubende<br />
Pony ist ein originaler <strong>Mustang</strong><br />
Fastback von 1965. Eine<br />
Schönheit ab Werk, die Urform<br />
des amerikanischen Seriensportwagens.<br />
Robert Willinger<br />
hält sein Gesicht in den<br />
Fahrtwind und lenkt den Wagen<br />
nicht ganz ohne Hintergedanken<br />
auf den Hof der ortsansässigen<br />
Autovermietung,<br />
wo der 47 <strong>Jahre</strong> alte „erweiterte“<br />
Ford zum Stehen kommt.<br />
Das Cobra-Triebwerk schnorchelt<br />
böse, bis ihm für eine<br />
kurze Atempause mit dem<br />
Zündschlüssel der Funken abgedreht<br />
wird. Was für ein Auftritt!<br />
Das perfekte Schwarz<br />
leuchtet tief und geheimnisvoll<br />
in der Sonne, die breiten, goldenen<br />
Streifen auf der Haube<br />
und<br />
an den<br />
Seiten harmonieren<br />
in einem<br />
kantigen Farbkontrast. Jeder<br />
Opel Calibra auf dem Weg zu<br />
irgend einer innerdeutschen<br />
Dorfdisco sähe in so einem<br />
Outfit einfach nur bemitleidenswert<br />
aus – aber der<br />
Shelby steht breitbeinig über<br />
den Dingen.<br />
Er hat es sich verdient, über<br />
den meisten anderen Dingen<br />
erhaben zu thronen. Der<br />
289cu V8 Motor ist bestückt<br />
mit Aluköpfen, Shelby Ölwanne,<br />
Roller Kipphebeln, Performer<br />
Spinne, Fächerkrümmer<br />
und einem 4-Fach Holley Vergaser.<br />
Wem das vielleicht<br />
nicht so viel sagt, das allein<br />
bringt das Triebwerk<br />
schon auf insgesamt 306 PS.<br />
Wir sprechen noch immer<br />
vom Jahr 1966. Der bereits<br />
1965 vorgestellte Shelby <strong>Mustang</strong><br />
GT3<strong>50</strong> wurde ohne Umwege<br />
ein Hit in der Szene. Die<br />
Konstrukteure bei Shelby<br />
wussten schon seinerzeit, was<br />
sie taten. Und sie warnten alle<br />
nervösen Sonntagsrennfahrer<br />
mit einer Plakette im Innenraum<br />
davor, dass man bei<br />
den Competition Brakes ein<br />
wenig fester als gewohnt auf<br />
das Pedal latschen muss. Aber<br />
zum Bremsen ist ein Shelby<br />
<strong>Mustang</strong> ursprünglich auch<br />
nicht gebaut worden. Die<br />
Mutter aller Ponys will alle<br />
ihre Pferde auf der Straße sehen,<br />
und gleich dürfen sie<br />
auch wieder. Willinger startet<br />
das Triebwerk, und ein gar<br />
nicht so wahnsinnig lautes,<br />
aber enorm kraftvolles Bullern<br />
erfüllt den Platz, wo die anderen,<br />
gelben, unpersönlichen<br />
Autos stehen. Gleich nebenan<br />
sind zwei dezente Erotik-Life-<br />
40
style Geschäfte, na das passt<br />
ja ganz hervorragend. Denn<br />
die unumstrittene Erotik, die<br />
von diesem Auto ausgeht ist<br />
genau der Zauber, der Menschen<br />
erfüllt, wenn sie anschließend<br />
mindestens einmal<br />
im Leben so ein Auto fahren<br />
wollen. Und so ergab es sich,<br />
dass im Rahmen einer fruchtbaren<br />
Kooperation die Bezeichnung<br />
„GT 3<strong>50</strong>“ noch einen<br />
Buchstaben dazu bekam:<br />
nämlich „H“ wie HERTZ.<br />
Shelbys Manager Payton Cramer<br />
hatte die geniale Idee,<br />
das frisch vorgestellte „raceready“<br />
Geschoss zusammen<br />
mit der amerikanischen Hertz<br />
Autovermietung anzubieten –<br />
und somit potenziellen künftigen<br />
Käufern eine emotionale<br />
Probefahrt anzubieten. Dieser<br />
Deal sollte sowohl für Ford als<br />
auch für Shelby eine unglaublich<br />
erfolgreiche Werbeidee<br />
werden. Wer damals Hertz<br />
Sports Car Clubmitglied und<br />
mindestens 25 <strong>Jahre</strong> alt war,<br />
konnte trotz seiner Normal-<br />
sterb-<br />
lichkeit in<br />
einem brutalen<br />
Rennwagen vom Hof<br />
rollen. Für 17 $ pro Tag und<br />
17 Cent pro Meile. Damals<br />
wie heute ein Schnäppchen,<br />
und im Gegensatz zum direkten,<br />
teuren Erwerb eines dieser<br />
getunten Monster eine echte<br />
Alternative für eine Nation,<br />
die in jenen <strong>Jahre</strong>n kollektiv<br />
Richtung Muscle-Car Ära driftete.<br />
Einige Amerikaner liehen<br />
sich den Hertz-<strong>Mustang</strong> aus,<br />
fuhren ihn direkt zur Rennstrecke<br />
und bauten dort kurzerhand<br />
den teuren 289er High<br />
Performance Cobra Motor in<br />
ihren eigenen Rennwagen,<br />
den sie dann ohne Gnade<br />
über die Strecke scheuchten.<br />
So wurden äußerliche Schäden<br />
am gemieteten <strong>Mustang</strong><br />
vermieden, den Druck der Maschine<br />
konnte man aber trotzdem<br />
live erleben. Nach dem<br />
Rennen wurden die Motoren<br />
schlicht wieder zurück gebaut.<br />
Andere, im Hertz-Büro harmlos<br />
und schlicht rüberkommende<br />
junge Amerikaner fuhren<br />
ihren frisch gemieteten Shelby<br />
vom Rental Office direkt zum<br />
Dragstrip und scheuchten ihn<br />
kompromisslos über die Viertelmeile.<br />
Der Ausgang dieser<br />
Rennen gestaltete sich in aller<br />
Regel sagenhaft siegreich, die<br />
Rückgabe des Autos normalerweise<br />
nicht. Hertz hatte umfangreiche<br />
Abnahmeprotokolle<br />
erstellt, und es sind<br />
haarsträubende Beispiele<br />
41
überliefert, mit welchen mechanischen<br />
Schäden die Fahrzeuge<br />
wieder abgegeben<br />
wurden. Die Kampagne, so<br />
erfolgreich sie auch war, verursachte<br />
genau wegen dieser<br />
jungen Wilden sehr hohe Kosten,<br />
damit die Fahrzeuge<br />
überhaupt straßentauglich<br />
blieben. Fast niemand lieh sich<br />
damals so ein Fahrzeug aus,<br />
um es gut zu behandeln. „Ist ja<br />
nicht meins!“ – diese Einstellung<br />
gab es schon immer.<br />
Der Clone, wie in einem<br />
Zeitsog gefangen glänzend,<br />
schnell und irgendwie nicht<br />
von hier, brennt die Ausfallstraße<br />
des kleinen, österreichischen<br />
Dorfes entlang. Die ab<br />
Werk schon nicht wirklich<br />
zahme Prinzessin wurde im<br />
sonnigen Californien vom Besitzer<br />
einer Abschleppfirma<br />
mit angeschlossener Spenglerei<br />
fachgerecht wachgeküsst!<br />
Rostfrei, wie es sich für Autos<br />
mit dem Ursprung rund um Los<br />
Angeles gehört, wurde<br />
das Auto trotzdem bis<br />
auf das nackte Blech<br />
entlackt und von<br />
Grund auf neu aufgebaut.<br />
Der original<br />
nachempfundene<br />
Konzept-Wahnsinn<br />
für den amerikanischen<br />
Normalbürger eröffnet sich<br />
schon gleich nach dem ehrfürchtigen<br />
Kniefall – der Unterboden<br />
ist komplett Rot lackiert!<br />
Das macht Eindruck,<br />
wenn der GT einmal über Sie<br />
rüberfliegen sollte, in San<br />
Francisco passiert so etwas ja<br />
ständig. Im Rahmen des Hertzoriginalen<br />
Aufbaus entschied<br />
sich der Vorbesitzer gleich<br />
den meisten damaligen Kunden<br />
für das Raven Black mit<br />
den goldenen Streifen, weil es<br />
wohl am zeitlosesten und auch<br />
am bösesten aussieht. 1966<br />
gab es noch jeweils <strong>50</strong> Exemplare<br />
in den Farben Candy<br />
Apple Red, Wimbledon<br />
White, Sapphire Blue und Ivy<br />
Green. Mit den jeweiligen<br />
Streifen auf der Haube und<br />
den Flanken waren die Autos<br />
damals schon optisch eine klare<br />
Ansage und hoben sich<br />
bunt und laut von den gräulich<br />
bläulichen Full-Size Wannen<br />
der 60er ab. Die schon sehr<br />
alte Inneneinrichtung wurde<br />
ebenfalls komplett erneuert.<br />
Dieser Wagen sieht aus wie<br />
direkt aus dem Laden, fühlt<br />
sich an wie direkt aus dem Laden<br />
und – fährt sich wie direkt<br />
aus dem Laden.<br />
Robert Willinger nutzt seinen<br />
<strong>Mustang</strong> nahezu jeden Tag.<br />
Mit dem 5-Gang Tremec Getriebe<br />
gleitet der knurrende<br />
Sportwagen auch auf längeren<br />
Autobahnetappen flott<br />
und verhältnismäßig komfortabel<br />
dahin. Hinter der originalen<br />
Radioblende werkelt ein<br />
moderner CD-Player, nicht,<br />
dass man den brauchen würde.<br />
Das Cobra-Triebwerk ist in<br />
den gängigen Drehzahlbereichen<br />
schon Entertainment genug.<br />
Eigentlich unterscheidet<br />
diesen Hertz Clone vom Original<br />
lediglich, dass er<br />
kein Original ist.<br />
Das bedeutet, er<br />
ist nicht von jungen,<br />
verrückten Amerikanern<br />
mit Vollgas<br />
runtergerockt worden, er hat<br />
kein gnadenloses Mietwagen-<br />
Schicksal erleben müssen und<br />
er kostet auch keine 1<strong>50</strong>.000<br />
Dollar, so wie die Handvoll<br />
letzten verbliebenen echten<br />
GT-H. Na und? Das Auto soll<br />
bewegt werden und nicht in<br />
einem Showroom verschimmeln.<br />
Es ist bis ins Detail nicht<br />
von den originalen Shelbys zu<br />
unterscheiden und fährt sich<br />
genau so brutal, pur und authentisch.<br />
Es macht seinen Besitzer<br />
glücklich und fasziniert<br />
alle Umstehenden mit Bild und<br />
Ton. Natürlich werden die<br />
42
Sieht draufgebastelt aus, soll aber so.<br />
Optionaler Drehzahlmesser wie im Original Shelby<br />
Biss der Schlange - die sagenhafte Cobra-Engine<br />
drückt dem Fahrer des Leichtgewichts die Falten<br />
aus dem Gesicht<br />
43
So sehen glückliche<br />
Autobesitzer aus.<br />
Robert Willinger<br />
fährt den Klassiker<br />
fast täglich<br />
kreuz und quer<br />
durch Österreich<br />
Originalitäts-Fanatiker aufbrüllen<br />
und schimpfen, von<br />
einem Plagiat sprechen und<br />
allgemein wieder gegen<br />
Nachbauten wettern. Und<br />
dann werden sie auf ihrem<br />
iPhone herumwischen, statt<br />
das gute alte Wählscheibentelefon<br />
oder den ersten B-<br />
Netz Knochen zu benutzen.<br />
Alles original! Dünnes Shelby-Lenkrad und ein<br />
zusätzlicher Drehzahlmesser verströmen<br />
straffe Sportlichkeit<br />
Denn die Welt dreht sich weiter.<br />
Der <strong>Mustang</strong> 3<strong>50</strong> GT-H ist<br />
nicht zu mieten, weder am<br />
Tag noch um Mitternacht.<br />
Aber man kann ihn bestaunen,<br />
mindestens auf dem<br />
nächsten US-Car Treffen in<br />
Österreich! Und ein versierter<br />
Enthusiast, der den echten<br />
Spirit einer Sportwagenlegende<br />
einfach nur in seiner<br />
reinsten Form erleben möchte,<br />
ohne dafür Haus und Hof<br />
verkaufen zu müssen, hat in<br />
unserem ölverschmierten Herzen<br />
ein sehr komfortables<br />
Zimmer gemietet.<br />
MUSTANG SHELBY GT 3<strong>50</strong>-H CLONE<br />
Baujahr: 1965<br />
Motor:<br />
V8 Cobra 289 cid<br />
Hubraum:<br />
4.700 ccm<br />
Leistung:<br />
306 PS<br />
Vergaser:<br />
vierfach Holley<br />
Getriebe:<br />
5-Gang-Tremec-Handschalter<br />
Beschleunigung 0-60 mls/h: 5,7 s<br />
Länge:<br />
4.613 mm<br />
Breite:<br />
1.735 mm<br />
Gewicht:<br />
1.1<strong>50</strong> kg<br />
44
MUSTANG<br />
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* 1
Wildpferde<br />
Der 1973er Mach 1 ist im Alleingang schon eine fette Erscheinung – gemeinsam mit seinem<br />
40 <strong>Jahre</strong> jüngeren Bruder, dem 2013er 5.0 bildeten die beiden ein krasses, lautes Duo Infernale<br />
und machten gewaltig Eindruck auf mehr als 30 Events im gesamten Land<br />
46<br />
Klare Ansage. Herausgeber<br />
Marco Wendlandt und der<br />
nagelneue <strong>Mustang</strong> GT 5.0<br />
im Parnelli Jones Look.<br />
Leise geht anders…
Text, Fotos: Jens Tanz<br />
M „ öge der Mach mit euch sein“– 2012 losgelassen,<br />
krallte sich der böse blaue 1973er <strong>Mustang</strong><br />
in Grabber Blue mit seinen rund 340 PS (so genau<br />
kann das niemand sagen) in den Asphalt und rief<br />
nach einem Clone.<br />
Christian Meyer‘s <strong>Mustang</strong> Deutschland lieferte<br />
und stellte ihm ein modernes Pendant, ebenfalls in<br />
Grabber Blue mit schwarzen Mach-Streifen, an die<br />
Seite. Die Sonderauflage nannte sich „<strong>TRÄUME</strong><br />
<strong>WAGEN</strong> Edition“, das Duo war der Hingucker und<br />
Hinhörer auf verschiedenen Events. Gerade der<br />
neue <strong>Mustang</strong>, ausgestattet mit diversem Sonderzubehör,<br />
wurde uns auf der Essen Motor Show von<br />
einem Fan unter dem Hintern weggekauft.<br />
47
Eine Idee setzte sich durch – es sind nicht nur Ponies,<br />
es sind Zugpferde. Und deshalb präsentierten sie sich<br />
nun im neuen Gewand: Im Jahr 2013 standen die<br />
beiden Wagen für die DAZ VERLAGSGRUPPE und alle<br />
beteiligten Sponsoren unter dem Stern der amerikanischen<br />
Rallyelegende Parnelli Jones.<br />
Es war wohl einer dieser Abende, wo gute Buddies<br />
einen zusammen trinken und Ideen entwickeln. Die<br />
Buddies sind in diesem Fall <strong>TRÄUME</strong> <strong>WAGEN</strong>-Chefredakteur<br />
und -Herausgeber Marco Wendlandt und<br />
Christian Meyer, und als deren Köpfe so richtig<br />
rauchten stand die Marschrichtung für das<br />
neue Projekt fest: Für den 2013er <strong>Mustang</strong><br />
noch fetteres Zubehör als im vergangenen Jahr<br />
und frische Farbe für alle beide – diesmal im<br />
unverkennbaren Stil des Werksmustang, den<br />
Rufus Parnell „Parnelli“ Jones von 1969 bis 1971<br />
in der lebensgefährlichen und sehr actionlastigen<br />
Trans-Am-Rennserie fuhr. Seinen Spitznamen<br />
gab ihm ein Freund, um vor seinen Eltern<br />
zu verbergen, dass er schon mit 17 <strong>Jahre</strong>n an<br />
Autorennen teilnahm.<br />
Einst Grabber Blue, jetzt schwarz/orange/weiß wie<br />
sein jüngerer Bruder. Das böse Doppel in Hamburg.<br />
48
Die Profis von SEW Customs in Trittau verpassten dem eigentlich<br />
schwarzen <strong>Mustang</strong> ein foliertes, maßgeschneidertes Rallye Outfit.<br />
Auch der Mach 1 wechselte die Farbe…<br />
Soviel Benzin im Blut, das gefällt uns. Der charismatische<br />
Pilot, der vorher höchst erfolgreich auch Nascar,<br />
Indycar und Tourenwagenmeisterschaften fuhr, lackierte<br />
seine Autos schwarz/orange/weiß und wurde<br />
damit eindeutig identifizierbar. Ein Fest für die Jungs<br />
von SEW Custom Works in Trittau, deren Auftrag es<br />
war, sowohl den blauen Mach 1 als auch den frisch<br />
gelieferten rabenschwarzen 2013er als böses Geschwisterpaar<br />
in diesem Design zu folieren. Es lag<br />
noch Schnee in Schleswig-Holstein, das Jahr war<br />
jung und die Gebrüder Ley sind dafür bekannt, dass<br />
sie keine Aufgabe scheuen. Diverse Quadratmeter<br />
hochwertige Folie wurden geschnitten, erhitzt, gezogen<br />
und professionell aufgebracht. Das Ergebnis<br />
war wahrlich cool und plättet selbst die, die es in<br />
Auftrag gegeben haben.<br />
Große Show und nichts dahinter? Von wegen. Das<br />
machen vielleicht andere, <strong>TRÄUME</strong> <strong>WAGEN</strong> geht keine<br />
Kompromisse ein. Der neue <strong>Mustang</strong> bekam alles,<br />
was am Markt an speziellen Features zu ergattern<br />
ist: KW Gewindefahrwerk, GT Boss Sidepipes,<br />
Recaro Schalensitze, Ford-Boss-302LS Heckspoiler<br />
und 20-Zoll-Felgen im MB Design KV1. Parallel, während<br />
die Premium-Parts bei <strong>Mustang</strong> Deutschland<br />
eingebaut wurden, entstand der Wunsch, auch die<br />
Lieferanten auf den Autos zu verewigen. Kein Stilbruch,<br />
im Gegenteil: Was im Motorsport Usus ist,<br />
kommt auf dem neuen Gewand der <strong>Mustang</strong>s noch<br />
wesentlich besser zum Vorschein: Aufkleber unserer<br />
Sponsoren und Teilelieferanten, prominent platziert<br />
und cool in Szene gesetzt. Dazu prangen die jeweiligen<br />
Baujahre auf den Türen, damit der Kontrast auch<br />
klar wird – 40 <strong>Jahre</strong> sind zwischen uns, aber ihr solltet<br />
es mit keinem von uns aufnehmen.<br />
Feuerlöscher, Starterknopf und Scheibenhammer<br />
runden den scharfen Rallye-Look sauber ab. Das Ergebnis<br />
war eine Ansage: Wir sind laut und böse und<br />
wir fallen extrem auf... Egal, wo irgend jemand aus<br />
dem Verlag mit einem der beiden Ponies unterwegs<br />
war und kurz mal anhielt, es bildete sich sofort eine<br />
interessierte Menschentraube. Erst hören, dann sehen,<br />
dann mit dem Finger drauf zeigen. Geil. Wenn<br />
das Parnelli Jones, der seinen Lebensabend in Kalifornien<br />
genießt, wüsste…<br />
Die Weltpremiere der „neuen“ Wildpferde fand am 8.<br />
März 2013 auf der Retro Classics in Stuttgart statt, wo<br />
der Messestand der DAZ VERLAGSGRUPPE von Fans<br />
regelrecht belagert wurde. Konzept aufgegangen, die<br />
Kandidaten haben die Feuertaufe bestanden.<br />
Gerade beim neuen <strong>Mustang</strong> war der Mix aus<br />
Sound, Kraft und Komfort so gut gelungen, dass sich<br />
von nun an am liebsten alle Verlagsmitarbeiter die<br />
Wochenenden um die Ohren schlagen wollten, um<br />
die Boliden zu einer Veranstaltung zu fahren. Essens<br />
Techno Classica war im April die nächste große Veranstaltung,<br />
und wieder standen die beiden Kraftpakete<br />
mit ihrem auffälligen Design bei den Besuchern<br />
im Mitelpunkt. Sie sind Spaßmaschinen, geniale<br />
Werbeträger und Transportmittel aus einem Guss.<br />
49
<strong>50</strong><br />
Hochwertige Accessoires unserer Sponsoren<br />
machten aus dem Wildpferd eine Rennmaschine<br />
mit Spaßfaktor 100%
Auch weitere potenzielle Sponsoren wurden aufmerksam,<br />
weitere Events kündigten sich an, das Jahr hatte<br />
noch viele Tage. US-Car-Gigantentreffen im Mai in<br />
Eging am See, nur einen Tag später die Oldtimer-Tage<br />
Berlin-Brandenburg und in der Woche darauf<br />
die Street Mag Show auf dem Hamburger Heiligengeistfeld.<br />
Den Mai krönten die Lufthansa Klassikertage<br />
in Hattersheim – die Ponies waren wirklich<br />
immer überall dabei und mischten mit ihrem kernigen<br />
Auftritt die Festivals und Messen ordentlich auf. Immer<br />
wieder wurden professionelle Fotos für befreundete<br />
Zeitungen und Magazine geschossen, im Internet<br />
gehen die Bilder der ungleichen bösen Brüder rum<br />
und die Meinung der Fans ist erstaunlich einhellig:<br />
Grabber Blue war geil – aber Parnelli Jones war fast<br />
noch geiler.<br />
Dabei fahren sich die beiden Ford so verschieden, wie<br />
sich ein Gespräch mit 40 <strong>Jahre</strong> auseinander liegenden<br />
Geschwistern entwickeln würde. Der Mach 1 ist ein<br />
harter Rennwagen, kompromisslos, voller Geschichten<br />
und nur mit einem gewissen Kraftaufwand und<br />
Mut sauber auf der Straße zu halten.<br />
Der 2013er <strong>Mustang</strong> war ein Neuwagen, und trotz aller<br />
sportlichen Accessoires fährt er sich auch wie einer.<br />
Er war hart, laut und schnell. Aber es kostete weder<br />
Kraft noch Nerven, ihn mit über 200 Stundenkilometern<br />
über die Straße zu schicken. Oder ihn bei unseren<br />
Freunden von Cars and Coffee auf den regelmäßigen<br />
Treffen in Barsbüttel zwischen den anderen dicken Dingern<br />
zu parken. Die Auspuffanlage bollerte angenehm<br />
in jedem Drehzahlbereich und duellierte sich ein bisschen<br />
mit dem Soundsystem (aber wer braucht bei acht<br />
Zylindern schon Musik?), das straffe Fahrwerk schluckte<br />
die Unebenheiten der Straßen dezent weg und die<br />
breiten Reifen klebten auf dem Asphalt wie Pech und<br />
Schwefel. Für einen kleinen Burn-Out waren sie aber<br />
immer zu haben, sei es auf den kultigen Taschen von<br />
Destroy vs. Beauty oder einfach nur mal vor cooler Hafenkulisse<br />
im Hamburger Containerterminal.<br />
Auffallen. Ohne Rücksicht und ohne Rückzug, mehr<br />
wollten diese beiden Autos nicht. Dafür wurden sie<br />
gebaut und foliert, dafür wurden sie ausschließlich<br />
benutzt. Fans berichten, dass sie die <strong>Mustang</strong>s beim<br />
Truck-Grand-Prix am Nürburgring oder bei den Wild<br />
Kam von <strong>Mustang</strong> Deutschland und ging auf alle coolen Events<br />
im ganzen Land. Der 2013er <strong>Mustang</strong> und sein in Ehren ergrauter<br />
Bruder legten überall einen gelungenen Auftritt hin und zogen die<br />
Blicke auf sich.<br />
51
Ponys in Hanau gesehen haben. Ein Trucker hielt<br />
auf der Autobahn neben uns die ganzseitige Anzeige<br />
mit dem <strong>Mustang</strong> aus der DAZ AutoTOTAL<br />
aus dem Fenster, tutete ins Horn und fuhr glücklich<br />
weiter. Ungeteilte Aufmerksamkeit, und alle fanden<br />
die Autos einfach nur – geil.<br />
Es stand noch eine Menge an. Wir nahmen mit den<br />
Parnelli-Jones-<strong>Mustang</strong>s am Stadtpark Revival vom<br />
7. bis 8. September in Hamburg teil, waren beim<br />
DAZ TRANSPORTER Jubiläum am 15. 9., auf dem<br />
Track Day am 19. 9. in Lüneburg und waren auch<br />
am 22.9. wieder bei Cars and Coffee zwischen anderen<br />
Schönheiten zu finden. Auch bei der Neueröffnung<br />
des ADAC-Gebäudes in der Amsinckstraße<br />
in Hamburg vom 27. bis 28. 9. konnten Sie die Ponies<br />
anfassen, spüren, hören und fühlen. Denn diese<br />
Autos bespielten etwas in uns, was wir nur zu<br />
gern, aber viel zu selten rauslassen: Den Wunsch<br />
nach Kraft, nach Kontrolle, einfach mal laut sein<br />
und die Sau rauslassen. Oder das Pony. Δ<br />
TECHNISCHE DATEN<br />
FORD MUSTANG MACH 1<br />
Baujahr: 1973<br />
Motor: V8<br />
Hubraum: 5.798 ccm (351 cui)<br />
Leistung: 2<strong>50</strong> kW (340 PS)<br />
Max. Drehmoment: 491 Nm<br />
Getriebe: 3-Gang Automatik<br />
Antrieb: Hinterrad<br />
Länge/Breite/Höhe: 4.922/1.882/1.270 mm<br />
Gewicht: 1.700 kg<br />
Beschleunigung 0-100 km/h: 7,3 Sek.<br />
Top-Speed: 210 km/h<br />
Preis/Wert: k.A.<br />
TECHNISCHE DATEN<br />
FORD MUSTANG GT 5.0<br />
Baujahr: 2013<br />
Motor: V8<br />
Hubraum: 4.952 ccm (302 cui)<br />
Leistung: 307 kW (418 PS)<br />
Max. Drehmoment: 527 Nm<br />
Getriebe: 6-Gang-Schaltgetriebe<br />
Antrieb: Hinterrad<br />
Länge/Breite/Höhe: 4.777/2.034/1.417 mm<br />
Gewicht: 1.7<strong>50</strong> kg<br />
Beschleunigung 0-100 km/h: 4,6 Sek.<br />
Top-Speed: 269 km/h<br />
Preis/Wert: 49.900,- Euro<br />
Vielen Dank unseren Sponsoren:<br />
Christian Meyers <strong>Mustang</strong> Deutschland: www.mustang-deutschland.de<br />
Folien: SEW GmbH www.sew-gmbh.de<br />
Eta Beta Felgen im MB Design: www.eta-beta.de<br />
Reifen von TOYO Tires: www.toyo.de<br />
Fahrwerk KW Variante 1: www.kw-automotive.de<br />
Sidepipes BOSS Ford Originalteile und Shelby Endtöpfe sowie Heckspoiler<br />
Ford Racing von Velocity: www.velocity-group.de<br />
Promotionkleidung Shirts und Jacken: Black Work Pirates<br />
Promotionkleidung Jacken: GPO<br />
Diverse Speditionsfahrten: LPL Automotive<br />
Wer hat die Nase vorn? Das ist Geschmackssache. Stark, schnell und laut sind alle beide!<br />
52
Motor 5.8 l Kompressor, 6-Gang Schaltgetriebe,<br />
Alu 19/20’’, Soundsystem Shaker Pro System,<br />
Lederausstattung, Recaro Sportsitze,<br />
2 <strong>Jahre</strong> Garantie...<br />
In diversen Ausführungen sofort ab Lager<br />
www.geigercars.de/neu-gebrauchtwagen.html<br />
2014 <strong>Mustang</strong> Shelby<br />
GT <strong>50</strong>0, 487/662 kW/PS<br />
l/100km<br />
19,1<br />
9,8<br />
13,3<br />
311 g/km
My little<br />
Pony<br />
Radio-Hamburg-Moderator<br />
John Ment und sein Pony Car<br />
54
In Hamburg ist<br />
er ein Star:<br />
Radio-Hamburg-<br />
Moderator John<br />
Ment liebt<br />
Ausritte mit<br />
seinem <strong>Mustang</strong><br />
F<br />
ord <strong>Mustang</strong> Coupé,<br />
Baujahr 67: einfach<br />
reinsetzen und fühlen,<br />
was wirklich porno ist!<br />
Unvergleichlich! Was für ein<br />
Lebensgefühl! Auf der Straße<br />
gleiten, mit Blick auf die endlose,<br />
grüne Motorhaube. Vor<br />
mir das große Lenkrad, das<br />
Cockpit mit den alten Anzeigen,<br />
Tacho und natürlich<br />
„Miles“ statt „Kilometer“.<br />
Angeschnallt zwar, aber nur<br />
mit Beckengurt (schon immer<br />
Regel Numero Uno von<br />
<strong>Mustang</strong>-Vater Lee Iacocca:<br />
Anschnallen!). Und dafür aber<br />
an jedem Sitz immer wieder<br />
genau keine Kopfstütze. In der<br />
Mittelkonsole klappert Höhe<br />
Fahrersitz der Aschenbecher –<br />
einmal kurz auf und zu und<br />
Ruhe ist. Scheibenwischer?<br />
Schnell mal den Kippschalter<br />
umgelegt, für den man allerdings<br />
oben durchs Lenkrad<br />
greifen muss. Entzückend<br />
dann, wie sich die kleinen<br />
Wischblätter auf der großen<br />
Frontscheibe zurechtfinden.<br />
Das Originalradio klingt<br />
soweit O.K. – eigentlich wollte<br />
ich einen CD-Player einbauen<br />
lassen, für “Radio Hamburg”<br />
und eben meine „andere“<br />
Musik (ZZ TOP, Willy de<br />
Ville, sämtliche Tarantino-<br />
Soundtracks, Marilyn Manson,<br />
Nickelback – aber auch<br />
mal Peter Fox oder, jaja, die<br />
Pussycat Dolls und Pink).<br />
Aber ich finde das Originalradio<br />
zu schön – zumal der<br />
Erstbesitzer damit schon die<br />
aktuellen Verkehrsmeldungen<br />
1967 aus Philadelphia gehört<br />
hat - geile Vorstellung!<br />
Aber zurück zum Fall, zu meiner<br />
Ausfahrt. Das Fahrerfenster<br />
leicht geöffnet (ohne<br />
Mittelsäule auf beiden Seiten),<br />
um das V 8 – Geblubber besser<br />
auf Lunge zu nehmen. Den<br />
lieben Gott einen alten Sack<br />
sein lassen und nur das Auto<br />
spüren, die unbändige Kraft<br />
des Pferdchens – ein wahrgewordenes<br />
Träumchen. Und<br />
bitte Klappe halten von wegen<br />
Benzin, Umwelt und so. Bei<br />
55
Ivygold luxury heißt die Farbe der Innenausstattung<br />
Sprüchen wie „Der schluckt so<br />
viel – du fährst wohl zum<br />
Tanken mit dem Bus!“ oder<br />
„Soviel wie DER tankt: Hände<br />
weg vom Gaspedal!“ bekomme<br />
ich sofort gefährliche<br />
Schnappatmung.<br />
Und noch eins gleich vorweg:<br />
Ich bin kein Schrauber. Ich<br />
gehöre nicht zu denen, die<br />
nach dem Schrauben gleich<br />
unterm Bett weiterschlafen.<br />
Was das angeht, bin ich eine<br />
ziemliche Flachzange. Zwei<br />
linke Hände paaren sich mit<br />
zwei linken Füßen beim Tanzen<br />
(sagt meine Frau, und die muss<br />
es wissen. Dabei trage ich<br />
meist nur zwei linke Schuhe).<br />
Ich bewundere Schrauber und<br />
die, die es richtig können. Aber<br />
ich gehöre zu der Gruppe<br />
Autonerds, die sagen: „Reinsetzen<br />
und losfahren!“ Komm<br />
mir nicht mit dem ganzen<br />
technischen Kleinkram. Und<br />
sollte ich jemals anfangen, mir<br />
Putztücher für den Wagen zu<br />
wünschen, stellt bitte die Maschinen<br />
ab. Wir wollen es ja<br />
nicht übertreiben.<br />
Aber wie bin ich auf den<br />
<strong>Mustang</strong> gekommen? Zu dem<br />
besten Auto, das ich je fahren<br />
durfte? Auf das ich so stolz bin?<br />
Wie so oft in meinem Leben<br />
ist Quentin Tarantino daran<br />
schuld, dass ich etwas völlig<br />
Neues entdecke. Eine neue<br />
Leidenschaft.<br />
Es war im Sommer 2007. Ich<br />
machte gerade ein paar Tage<br />
Urlaub in der Schweiz, am<br />
Vierwaldstätter See. Übrigens<br />
eine geile Oldtimerszene dort,<br />
vor allem am Wochenende am<br />
See. Oder auch beim legendären<br />
Klausenrennen am – klar –<br />
Klausenpass alle 4 <strong>Jahre</strong>.<br />
Ich hatte im Sommer 2007<br />
mehr Zeit als Haare auf dem<br />
Kopp. Was bei mir auch nicht<br />
schwer ist – der Friseur schneidet<br />
meine Haare immer gleich<br />
an der Kasse. Daher entschied<br />
ich mich also, trotz sonnigem<br />
Nachmittag, ins Kino zu<br />
gehen. Und mir dort „Death<br />
Bitte einsteigen: Hinten ist Platz für zwei Passagiere<br />
Wohlfühl-Faktor: Die Kommandozentrale wirkt stimmig<br />
56
Proof“ anzusehen. Als ich<br />
hinterher raus kam, war ich<br />
völlig angefixt.<br />
Wie heimtückisch! Kurt<br />
Russell als „Stuntman Mike“,<br />
71/72er Chevy Nova, 69er<br />
Dodge Charger, großartiger<br />
Ford <strong>Mustang</strong> Mach 1 der<br />
Mädels. Ich kam aus dem Kino<br />
und – ja: So ein Auto, so ein<br />
amerikanisches Dickschiff will<br />
John-Boy auch haben! Her<br />
damit! Und bitte nicht lange<br />
warten.<br />
In der Regel bin ich ja eher<br />
normal, was Autos angeht.<br />
Meine Kraftstoffzertreiblinge<br />
mussten bisher alles haben,<br />
was eine Familienkutsche kutschig<br />
macht. Kein Wunder, als<br />
verantwortungsvoller Vater<br />
unseres 8-jährigen Sohnes<br />
Liam. So eine Familienkutsche<br />
braucht eben einen Außenairbag,<br />
für Fußgänger. Dazu drei<br />
Nummernschilder. Eins<br />
vorne, eins hinten und eins<br />
unterm Auto, falls man doch<br />
mal jemanden überfährt. Und<br />
dann natürlich meine schlauen<br />
Sprüche dazu: „Fahr so, als<br />
würde dir das Auto gehören –<br />
und nicht die Straße!“<br />
Daher fahre ich als „normalen<br />
Wagen“ immer noch einen<br />
Mercedes Kombi.<br />
Aber zurück ins Jahr 2007:<br />
Kaum war ich wieder im<br />
Schweizer Hotel „Rotschuo“<br />
am See angekommen, setzte<br />
ich mich an den Computer in<br />
der Lobby und fing an, nach<br />
einem geeigneten Fahrzeug zu<br />
suchen. Erst mal gucken, was<br />
die überhaupt kosten. Wie<br />
sollte man so einen Wagen<br />
bezahlen? Bar? Scheck? Oder<br />
Hypothek aufs Haus? Denn,<br />
wie gesagt, ich bin kein<br />
Schrauber und das Auto muss<br />
fahrbereit sein. Und es schien<br />
dann doch bezahlbar. Good<br />
news.<br />
Schnell merkte ich, dass ich<br />
mir mein neues altes Auto vor<br />
Ort angucken muss und will.<br />
Um es zu sehen, zu riechen, zu<br />
fühlen und natürlich: um es<br />
blubbern zu hören! Let the<br />
machine speak! Der Angstgegner<br />
der Langeweile: V8.<br />
Ich hatte mir mittlerweile die<br />
einschlägigen Zeitschriften<br />
zugelegt nebst der, die ihr<br />
gerade in den Händen habt.<br />
Die ich liebe und inhaliere.<br />
Dort wurde ich auf einen absoluten<br />
Hamburger Spezialisten<br />
aufmerksam, der ganz bei mir<br />
in der Nähe ist. So machte ich<br />
mich bald vom stillen Stadtteil<br />
Poppenbüttel auf den Weg in<br />
den kulturellen Schmelztiegel<br />
Hamburg-Bramfeld und landete<br />
bei Philip Ewerwahn und<br />
„CarMania“ im Maimoorweg.<br />
Kaum auf dem Hof, sah ich<br />
auch schon mein Auto: grünmetallic,<br />
schwarzes Vinyldach,<br />
67er Baujahr, sexy und fahrbereit.<br />
Schnell wurde ich von<br />
Philip bestens beraten und<br />
aufgeklärt, welche Vorteile<br />
mir dieses Auto künftig bieten<br />
würde und welche intimen<br />
Daten wichtig sind: Mein Auto<br />
wurde am 16. Dezember 1966<br />
in Dearborn geboren und<br />
lebte in Philadelphia an der<br />
Ostküste. Es hat die Fahrgestellnummer<br />
7T01C170192<br />
und ist weitestgehend im Originalzustand.<br />
Es ist gut erhalten,<br />
weil ordentlich gepflegt.<br />
Die Farbe nennt sich grün<br />
metallic – von Mr. Ford selber<br />
klingt es schöner, er nennt es<br />
„limegold“. Auch die Innenausstattung<br />
klingt auf englisch<br />
eleganter, „ivygold luxury“.<br />
Auf 313 PS hochgezüchtet hat<br />
der original 289cui-Motor<br />
ordentlich Wumms auf der<br />
Kurbel. Ich freu mich wund<br />
über Extras wie 3-Speed-<br />
Automatic, Servo, Deluxe-<br />
Ausstattung mit beiden<br />
Konsolen, Colorglas, Powerbrakes,<br />
die geile Doppelauspuffanlage.<br />
Der Motor:<br />
frisch überholt und zur Mehrleistung<br />
mit Alu-Zylinderköpfen<br />
und Roller-Kipp-hebeln<br />
bestückt. Edelbrock lässt grüßen,<br />
und auch das Fahrwerk und<br />
Getriebe wurden verbessert.<br />
57
Kraftwerk: Unter der langen Haube scharren 313 Pferde<br />
Also erstmal einen bezahlbaren<br />
Stellplatz in einer Tiefgarage<br />
unweit unseres Hauses<br />
anmieten. Seit dieser Zeit geht<br />
es los mit den Gänsehäuten,<br />
die man eben nur mit so einem<br />
Auto hinkriegt. Menschen, die<br />
an mir vorbeifahren oder<br />
gehen und mal nicht den<br />
Mittelfinger, sondern den<br />
Daumen recken. Ich habe das<br />
Gefühl, der „Neidfaktor“ existiert<br />
nicht bei diesem Auto – es<br />
ist für alle anderen Straßenuser<br />
eben auch ein sympathisches<br />
Fahrzeug, in dem man einfach<br />
mal bei Rock´n sitzen möchte.<br />
Wie der Busfahrer meiner<br />
Linie 178, der neben mir das<br />
Fenster runterkurbelt und<br />
fragt: „Wollen wir tauschen?“<br />
Wie zum Teufel erklärt er es<br />
dem Chef, wenn ich „ja“ sage?<br />
Was ist mit den Leuten, die<br />
durch Hamburg laufen, am<br />
Parkplatz meines Wagens in<br />
der City stehen bleiben und<br />
Fotos machen?<br />
Im Einheitsbrei unseres<br />
Straßenbildes, wo die Autos<br />
sich einfach immer mehr<br />
ähneln, ist der <strong>Mustang</strong> sowieso<br />
ein echter und gern gesehener<br />
Exot.<br />
Mein absolutes Highlight: Das<br />
„Stadtpark-Rennen“ in Hamburg-Barmbek,<br />
im September<br />
2008. Mein Lieblingsschauspieler<br />
Steve „Bullitt“ McQueen<br />
war ja nicht nur ein fanatischer<br />
Autosammler, sondern auch<br />
ein großartiger Rennfahrer.<br />
Und so entschied ich mich, bei<br />
58
diesem Rennen mitzumachen.<br />
Einmal fühlen wie Steve. Mein<br />
Freund und Co-Pilot Knuth<br />
Cornils von der Hamburger<br />
Polizei und ich wurden belohnt.<br />
Original Renn-Atmosphäre,<br />
vier echte Starts (vor<br />
jedem hatte ich als Greenhorn<br />
natürlich die Hosen bis zum<br />
Anschlag voll), benzinhaltige<br />
Luft, viele auswendig zu lernende<br />
Flaggen und das schön<br />
schnelle Vorbeiblubbern an<br />
Tribünen voller Zuschauern.<br />
Dann das Zelt, nur für meinen<br />
<strong>Mustang</strong>, die vielen Menschen<br />
aus dem Publikum, die daran<br />
vorbeiliefen, die netten<br />
Gespräche („Was willst du<br />
Arsch hier eigentlich?“).<br />
Highlight bei diesem Rennen<br />
war der alte VW-Käfer mit<br />
Porsche-Motor von Peter<br />
Wagenhorst. Die über 10.000<br />
im Publikum krümmten sich<br />
vor Lachen. Denn jedes Mal,<br />
wenn er einen von uns bei<br />
dem Rennen überholte,<br />
blinkte er. Coole Sau.<br />
Nächstes Mal stellte er sich<br />
als Anhalter an die Rennstrecke.<br />
Schlussendlich spielten wir für<br />
die Wertung der Gleichmäßigkeitsprüfung<br />
keine<br />
Rolle – wir waren reichlich zu<br />
schnell und damit entspannt<br />
aus der Wertung gefahren. Es<br />
langte für einen Platz im<br />
Mittelfeld. Aber wurscht –<br />
der Spaß, dies Rennen mitzufahren,<br />
war groß. Ich bin<br />
wieder dabei – eine tickende<br />
Arschbombe!<br />
Was noch nicht ganz abgeschlossen<br />
ist: der Namensfindungsprozess<br />
für meinen<br />
67er <strong>Mustang</strong>. Denn so ein<br />
Auto muss doch einen Namen<br />
haben, oder? Ingo? Walter?<br />
Thunderdome? Hammerhead?<br />
Momentan ist er einfach<br />
nur der „Stang“ und ich bin<br />
sogar Mitglied eines Clubs<br />
geworden. Normalerweise bin<br />
ich überhaupt kein Fan der<br />
deutschen Vereinsmeierei.<br />
Aber im „First <strong>Mustang</strong> Club<br />
of Germany“ fühle ich mich<br />
wohl, da hier unter der<br />
Leitung von Ralf Wurm viele<br />
Fans unaufdringlich zusammengefunden<br />
haben, die sich mit<br />
Rad und Tat zur Seite stehen.<br />
Diesen <strong>Mustang</strong> werde ich<br />
hegen und pflegen – er war<br />
gerade noch mal bei CarMania –<br />
zum Wellness-Wochenende mit<br />
Frischzellenkur.<br />
Die obligaten Roststellen<br />
vorne-unten an Fahrer- und<br />
Beifahrertür wurden beseitigt<br />
und überlackiert. Versiegelung<br />
war angesagt. Und Inspektion.<br />
Nun freu ich mich auf jede<br />
nächste Fahrt. Der Wagen ist<br />
durchgehend angemeldet, so<br />
dass es jederzeit passieren<br />
kann.<br />
Wer jetzt mitfühlt, wie viel<br />
Spaß so ein <strong>Mustang</strong> macht,<br />
kann gerne die Kohle, die er<br />
sonst in einen „vernünftigen“<br />
Gebrauchtwagen gesteckt<br />
hätte, in einen <strong>Mustang</strong> investieren.<br />
Du wirst keine Reue<br />
spüren....<br />
Text: John Ment<br />
Fotos: Frank Sander<br />
59
60<br />
WER IST HIER
DER BOSS?<br />
Es gibt nur einen wahren Boss – es sei denn, man erschafft mit gekonnten Eingriffen<br />
in die Technik eines 1969er <strong>Mustang</strong> Mach 1 etwas Vergleichbares<br />
Text und Fotos: Frank Sander<br />
61
D<br />
er Name war<br />
Programm: Boss<br />
Konnte man einen<br />
Führungsanspruch<br />
besser unterstreichen?<br />
Den <strong>Mustang</strong> Boss, eine von<br />
der Trans-Am-Rennserie abgeleitete<br />
Version, gab es sowohl<br />
mit einem Fünfliter – als auch<br />
mit einem Siebenliter-V8 ab<br />
Werk zu kaufen. Der große<br />
Bruder war allerdings eine reine<br />
Straßenversion, da der<br />
Trans-Am-Serie eine Hubraumbeschränkung<br />
auf fünf<br />
Liter auferlegt war. Kein Wunder,<br />
dass eine nicht gerade<br />
geringe Stückzahl der 5.0-Liter-Modelle<br />
bei diversen Rennunfällen<br />
vernichtet wurde.<br />
Einen echten Boss zu finden,<br />
ist entsprechend schwierig und<br />
kostspielig, da nur rund<br />
10.000 Stück dieser Muskelpakete<br />
produziert wurden.<br />
Warum also nicht einfach selber<br />
einen echten Powermustang<br />
auf die Räder stellen,<br />
dachte sich Classic Car Design<br />
aus Dasing und begann, mit<br />
einer guten Basis daran zu arbeiten.<br />
Was eignet sich für so ein Projekt<br />
besser als ein 1969er Modell,<br />
das die wohl aggressivste<br />
Form aller <strong>Mustang</strong>s hat?<br />
Mit den Scheinwerfern innerhalb<br />
des Kühlergrills, seitlichen<br />
Lufteinlässen an den<br />
Kotflügelspitzen und der haifischähnlichen<br />
Schnauze hat<br />
er das, was man heute als<br />
„Überholprestige“ bezeichnet.<br />
Wenn so eine Schnauze hinter<br />
dem eigenen Wagen auftauchte,<br />
war jeder gut beraten,<br />
den rechten Blinker zu<br />
setzen, die Fahrspur zu verlassen<br />
und dem Donnergroll<br />
zu lauschen, der von hinten<br />
angeschossen kam.<br />
Das sollte auch bei diesem<br />
1969er Mach 1 funktionieren,<br />
wozu das Team aus Dasing<br />
tief in die Trickkiste griff. Einfach<br />
nur Leistung in ein Auto<br />
zu packen reicht natürlich<br />
nicht aus – besonders TÜV-<br />
Beamte lachen darüber nur<br />
ungern. Also musste ein Gesamtkonzept<br />
her. Das umfasste<br />
natürlich die Restauration<br />
der Karosserie genau so wie<br />
die des Innenraumes, der bei<br />
dieser Gelegenheit gleich einen<br />
Satz etwas sportlich ausgeformter<br />
Sitze, einen fetten<br />
Drehzahlmesser so wie ein<br />
Holzlenkrad verpasst bekam.<br />
Ein Boss kann man nur sein,<br />
wenn man anderen überlegen<br />
ist – Grund genug, zu klotzen<br />
statt zu kleckern, um den<br />
1969er zur Chefsache zu machen.<br />
Ein 7,5-Liter-Aggregat mit<br />
feinsten Zutaten drückt nun ca.<br />
<strong>50</strong>0 PS an das C6-Getriebe<br />
mit Speed Wandler und Powershifter,<br />
was nicht nur für<br />
ZUM ANGRIFF<br />
BEREIT<br />
Böser Blick? Gar nicht notwendig bei dieser Front, die jedem auf der linken<br />
Fahrspur Respekt einflößt<br />
62
Hier kommt der Boss:<br />
Bei 7.<strong>50</strong>0 ccm und ca. <strong>50</strong>0 PS ist klar,<br />
wer Chef im Ring ist<br />
Like a Racecar: Zur besseren<br />
Gewichtsverteilung wanderte die Batterie<br />
in den Kofferraum<br />
anständigen Vortrieb, sondern<br />
auch für schnelle Schaltvorgänge<br />
sorgt. Zur Vorsorge für<br />
längere Vollgasetappen wurden<br />
dem Motor ein High-Performance-Wasser-<br />
und -Ölkühler<br />
spendiert, die in einem<br />
sauber gearbeiteten Aluminiumgehäuse<br />
sitzen.<br />
Das Fahrwerk wurde nicht nur<br />
überarbeitet, sondern genau<br />
wie die Bremsen der hohen<br />
Leistung und den Anforderungen<br />
an deutsche Straßen angepasst.<br />
Ein Koni-Fahrwerk<br />
sowie Fahrwerkstabilisatoren<br />
sollen für eine bessere Haftung<br />
der 225er-Gummis an der<br />
Vorder- und der 255er-Reifen<br />
auf der Hinterachse sorgen.<br />
Durch eine High-Performance-<br />
Bremsanlage bekam der<br />
„Boss“ dann auch den Segen<br />
vom TÜV, so dass einem ersten<br />
Ausritt mit dem <strong>Mustang</strong><br />
nichts mehr im Wege stand.<br />
Fast nichts – nur das Wetter.<br />
Haben Sie schon mal einen<br />
Boss aufs Glatteis geführt?<br />
Normalerweise gibt das Ärger...<br />
Zum Zeitpunkt unserer<br />
Testfahrt herrschten minus<br />
fünf Grad, die Straßen waren<br />
alles andere als griffig, teilweise<br />
sogar vereist.<br />
Aber zunächst sprang der<br />
<strong>Mustang</strong> ohne Zicken an und<br />
63
CHEFSESSEL:<br />
WER HIER<br />
SITZT, HAT<br />
ÜBERBLICK<br />
Perfekt restaurierter<br />
Innenraum mit etwas<br />
Patina, die dem <strong>Mustang</strong><br />
eine Seele verleiht und an<br />
vergangene Zeiten erinnert<br />
nach einer kurzen Warmlaufphase<br />
machten wir uns auf die<br />
Suche nach einem geeigneten<br />
Gelände, um den Mach 1 mit<br />
seiner matten Grundierung zu<br />
fotografieren. Ein Boss in<br />
matt? Durchaus, denn der Besitzer<br />
präferiert diese Optik –<br />
er findet das wesentlich cooler<br />
als glänzenden Klarlack.<br />
Nach anfänglich verhaltenem<br />
Umgang mit dem Gaspedal<br />
wurde das Vertrauen in den<br />
Boss immer größer. Doch ein<br />
Boss lässt sich nicht zu viel gefallen:<br />
Schnell quittierten die<br />
Hinterräder den nachlässigen<br />
Umgang mit dem Gaspedal<br />
wegen der niedrigen Temperaturen<br />
mit wildem Durchdrehen,<br />
das Heck brach schlagartig<br />
aus. Mehr Übung, Gespür,<br />
Feinsinn war gefragt, und siehe:<br />
Nach ein paar weiteren<br />
Kilometern war der <strong>Mustang</strong><br />
unter Kontrolle, so dass die<br />
angegebene Leistung abgerufen<br />
werden konnte.<br />
Die Abstimmung des Fahrwerkes<br />
passt wunderbar zum bossigen<br />
Charakter des <strong>Mustang</strong>,<br />
eine Seitenneigung der Karosserie<br />
ist praktisch nicht vorhanden.<br />
Der Boss ist trotzdem<br />
nicht zu hart abgestimmt,<br />
denn Querfugen und Bodenunebenheiten<br />
werden sauber<br />
geschluckt.<br />
Das Höchsttempo des <strong>Mustang</strong><br />
soll gut 220 km/h betragen.<br />
Haben wir aber nicht<br />
ausprobiert - einerseits existiert<br />
auf den Autobahnen rund<br />
um Bocholt ein Speed-Limit,<br />
andererseits war das spätwinderliche<br />
Wetter nicht einladend<br />
genug. Doch der bisherige<br />
subjektive Eindruck macht<br />
Lust auf sommerliche Temperaturen<br />
und freie Autobahnen...<br />
Die angegebenen Werte erscheinen<br />
absolut realistisch,<br />
die Beschleunigung liegt auf<br />
dem Niveau moderner Sportwagen.<br />
Nur dass ein echter<br />
alter Vergaser-V8 viel brutaler<br />
zur Sache geht, was die Faszination<br />
solcher Maschinen ausmacht.<br />
Nach der Ausfahrt ist klar, ob<br />
Fahrer oder Auto der Boss ist:<br />
das Auto. Zumindest bei Minusgraden<br />
oder auf nassem<br />
Asphalt. Was sich ändern<br />
könnte, wenn die Reifen auf<br />
Temperatur gebracht sind und<br />
der Pilot die Power kontrolliert<br />
auf die Straße bringen kann.<br />
Und wer ist unter den <strong>Mustang</strong>s<br />
der Boss? Das Original<br />
oder unser Test-Boss? Der Vergleich<br />
hinkt. Denn die Technik<br />
des „echten“ <strong>Mustang</strong> Boss<br />
war noch lange nicht so weit<br />
wie bei diesem <strong>Mustang</strong> mit<br />
modernem Fahrwerk, Motor<br />
und Bremsen. Sicher ist: Der<br />
Boss aus Dasing ist eine gute<br />
Alternative zum sündhaft teuren<br />
Original. L<br />
FORD MUSTANG MACH 1<br />
EZ: 02.1969<br />
Kilometerleistung: 18.742 Meilen<br />
Motor: 7,5-Liter-V8<br />
Leistung: ca. <strong>50</strong>0 PS<br />
Höchstgeschwindigkeit: mehr als 220 km/h<br />
Beschleunigung 0-100 km/h: ca. 5,5 s<br />
Kraftstoffart: Benzin<br />
Antrieb: Hinterrad<br />
Getriebe: C6 Automatik mit Speed Wandler u. Megashifter<br />
Gewicht: ca. 1.300 kg<br />
Radstand: 2.743 mm<br />
Länge: 4.760 mm<br />
Breite: 1.824 mm<br />
Vorderradaufhängung: Einzelrad mit Koni-Fahrwerk<br />
Hinterradaufhängung: Starrachse mit Koni-Fahrwerk<br />
Bereifung: vorne 225/60R15 auf Magnum <strong>50</strong>0 Felge 7x15<br />
hinten 255/60R15 auf Magnum <strong>50</strong>0 Felge 8x15<br />
Sonderausstattung: High Performance Kühler und<br />
Ölkühler, GFK Motorhaube, Motortuning, Holzlenkrad,<br />
Fahrwerksstabilisatoren<br />
64
…wurde der 69er Fastback <strong>Mustang</strong><br />
RTR-X im ureigensten Sinne. Und das<br />
nicht nur virtuell in der „Need for Speed“<br />
Computerspiel-Version „Unleashed“.<br />
Auch in natura auf echtem Asphalt<br />
konnte <strong>TRÄUME</strong> <strong>WAGEN</strong> dieses<br />
Ausnahme-Pferd einfangen.<br />
Dazu ein exklusives Interview mit<br />
dem RTR-X-Designer Vaugh Gittin Jr.<br />
Text: Christian Böhner<br />
Fotos: Linbergh Nguyen, Larry Chen<br />
aughn ist ein echter<br />
Bastler. Er ist zwar erst<br />
Anfang 30, aber bereits<br />
seit vielen <strong>Jahre</strong>n designt<br />
er nahezu fanatisch sportliche<br />
Autos. So einen braucht die<br />
Szene. Nur so kommen Autos<br />
wie der <strong>Mustang</strong> RTR-X<br />
zustande.<br />
Vaughn Gittin Jr. wie er komplett<br />
heißt, kam über den<br />
Motorsport zum Fahrzeug-<br />
Design. Als Kind schon im<br />
Kart unterwegs und als Jugendlicher<br />
im Moto-Cross-<br />
Sport aktiv, mischt er seit<br />
<strong>Jahre</strong>n in seinem Monster-<br />
Energie-Falken-Ford-<strong>Mustang</strong><br />
die internationale Driftsport-Szene<br />
auf. In den USA<br />
ist er längst einer der ganz<br />
Großen und gewann 2010<br />
das amerikanische Formula<br />
Drift Championat. Selbst in<br />
Japan, dem Mutterland der<br />
D1 Drift-Weltmeisterschaft,<br />
hat Gittin Jr. alles erreicht –<br />
mit zwei Siegen (als einziger<br />
Amerikaner) und etlichen<br />
Podiumsplätzen wurde er<br />
2007 sogar Drift-Weltmeister.<br />
Er ist für seinen „foot to the<br />
floor, big smoke driving style”<br />
bekannt – ein echter Gasfuß<br />
und Reifen-Burner unter den<br />
Querfahrern.<br />
Und ein Fan der 2000erne<br />
Tuning-Angebot war ihm<br />
<strong>Mustang</strong>. Nur das allgemeizu<br />
retro-mäßig und nicht<br />
genug auf heutige Standards<br />
ausgerichtet. Was tun? Klare<br />
Sache: Selber besser machen.<br />
Er gründete das RTR Design-<br />
Team und tat sich mit der<br />
Tuning-Schmiede Classic Design<br />
Concepts zusammen.<br />
Ergebnis war der erste <strong>Mustang</strong><br />
RTR mit zeitgemäßem<br />
High Performance Tuning.<br />
Als Upgrade planten die<br />
Jungs 2010 dann den <strong>Mustang</strong><br />
RTR-C – C für englisch Carbon,<br />
also Karbonfaser, aus der<br />
67
Der RTR-X- Innenraum: An der Form des<br />
Armaturenbrettes erkennt man noch das<br />
ursprüngliche 69er-Design. Digitale<br />
Instrumente, Schaltkulisse und Sparco-<br />
Rennsitze zeigen aber das wahre Baujahr…<br />
der 2011er <strong>Mustang</strong> zu 100%<br />
aufgebaut ist. 5<strong>50</strong> amerikanische<br />
Horsepower stehen<br />
standfest aus dem 5-Liter-V8<br />
zur Verfügung. Das RTR-<br />
Tuningkit kann sogar offiziell<br />
über spezielle Ford-Garagen<br />
bezogen und installiert werden.<br />
Im Zuge der Entwicklung des<br />
RTR-C kam der Computerspiel-Hersteller<br />
Electronic Arts<br />
auf Vaughn zu. Sie wollten mit<br />
ihm ein völlig neues <strong>Mustang</strong><br />
Concept-Car für ihr Rennspiel<br />
„Need for Speed“ realisieren.<br />
Das Auto mit der Codierung<br />
RTR-X wurde vollständig auf<br />
Papier entwickelt und kam<br />
zunächst zu seinem digitalen<br />
Rollout auf der Spiel-Konsole.<br />
2010 stand der RTR-X dann<br />
aber live und real auf der großen<br />
US-Autoshow SEMA.<br />
Auf Basis einer neu gebauten<br />
Fastback-Karosse des 1969er<br />
GTs wurden ausschließlich<br />
hochmoderne und zunächst<br />
straßentaugliche 91 Oktan<br />
High-Tech-Teile verbaut. Das<br />
Feedback war überwältigend<br />
und der Wagen wurde bald<br />
darauf in die überarbeitete<br />
Version des Spiels NfS –THE<br />
RUN mit aufgenommen, das<br />
seitdem die Fans begeistert.<br />
Wir hatten die Gelegenheit,<br />
ein exklusives Interview mit<br />
dem RTR-X-Schöpfer Vaughn<br />
Gittin Jr. zu führen.<br />
<strong>TRÄUME</strong> <strong>WAGEN</strong> (TW):<br />
Vaughn, bitte beschreibe Dich<br />
mal selbst. Und wie verlief<br />
Deine Customizing-Karriere?<br />
Vaughn Gittin Jr. (VG): Ich<br />
bin jetzt Anfang 30 und lebe in<br />
Maryland, USA. Ich bin Profi-<br />
Drifter – 2010 war ich Formula<br />
Drift Champion – und kompletter<br />
Automobil-Enthusiast.<br />
Seit ich 18 bin, arbeite ich an<br />
Autos. Ich brachte meine eigene<br />
Vision vom Ford <strong>Mustang</strong><br />
68
Ready to Rock – RTR! Das Motto im Display ist Programm, die technischen Features<br />
im RTR-X ermöglichen Drift-Champ Gittin jr. perfekte Vollgas- und Querfahrten<br />
auf den Markt mit dem <strong>Mustang</strong>-RTR-Tuning-Kit,<br />
das<br />
über Händler bezogen und<br />
installiert wird (in Europa bei<br />
Garage Wengler in Luxemburg,<br />
Anm. d. Red.). Dann<br />
stellte ich den 100-prozentigen<br />
Karbon-Faser <strong>Mustang</strong><br />
RTR-C vor. Aus einer Unterhaltung<br />
mit dem Team von<br />
„Need for Speed“ über den<br />
RTR-C entstand die Inspiration,<br />
den RTR-X zu bauen.<br />
TW: Wie kam dann Elec tronic<br />
Arts konkret auf Dich zu?<br />
VG: Ich war ja eh schon seit<br />
vier <strong>Jahre</strong>n bei EA involviert<br />
für die Arbeit an der Fahrphysik<br />
im Spiel sowie in der<br />
Vermarktung des „NfS Shift“<br />
Franchise. Sie sahen dann<br />
meine Leidenschaft und Vision<br />
beim Customzing des<br />
<strong>Mustang</strong> RTR und so entschieden<br />
wir uns, ein Team für<br />
den NfS RTR-X zu starten.<br />
TW: Hast Du den RTR-X<br />
nach einem digitalen Vorbild<br />
aus NfS gebaut? Oder war<br />
es anders herum – erst Dein<br />
Auto und dann die Adaption<br />
im Spiel?<br />
VG: Der gesamte RTR-X<br />
wurde von vornherein gemeinsam<br />
auf Papier gebaut,<br />
wirklich alles von der generellen<br />
Bauweise bis hin zu<br />
der Auswahl von Muttern<br />
und Bolzen, die wir verwenden<br />
würden. Als der Spiele-<br />
Entwickler Andy Blackmore<br />
das Auto fertig gerendert (digital<br />
berechnet, Anm. d. R.)<br />
hatte, wurde es simultan für<br />
das Spiel und in echt gebaut.<br />
Es war dann zunächst für das<br />
Spiel fertig, denn es ist viel<br />
leichter, Polygone in einem<br />
3D-Programm zu bewegen<br />
als Metall! Die Vision war von<br />
Anfang an, eine einzigartige<br />
Auto-Ikone zu bauen. Diese<br />
69
würde dann ins echte Leben<br />
geknallt und der Welt virtuell<br />
zum Genießen zur Verfügung<br />
stehen (in „Need For Speed<br />
Shift 2 Unleashed“ und den<br />
folgenden NfS-Versionen).<br />
Ich fuhr das Auto dann selbst<br />
das erste Mal auf der Konsole<br />
und das war einfach völlig<br />
surreal.<br />
TW: Wie fühlt es sich an, das<br />
echte Auto auf (Polizei-) freien<br />
Straßen zu fahren?<br />
VG: Es ist ein echter Spaß<br />
und es lässt sich wie ein Go-<br />
Kart bewegen, wobei es total<br />
rau und mechanisch stabil<br />
klingt. Es zaubert mir jedes<br />
Mal ein Lächeln ins Gesicht,<br />
wenn ich aufs Gaspedal trete.<br />
TW: Betreibst Du mittlerweile<br />
eine professionelle Customizing-<br />
Garage?<br />
VG: Nee, mach ich nicht.<br />
Ich arbeite<br />
frei mit einem Team von<br />
passionierten Leuten für jedes<br />
meiner Projekte.<br />
TW: Was war Dein erstes eigenes<br />
Auto?<br />
VG: Ein 1964er Oldsmobile<br />
Cutlass 2-Door mit Hardtop.<br />
TW: Und was fährst Du heute<br />
für Autos und Motorräder?<br />
VG: Einen 2011er Ford <strong>Mustang</strong><br />
RTR, einen Ford F1<strong>50</strong>,<br />
eine Suzuki SV 1000, eine Suzuki<br />
DRZ-400 Supermotard<br />
(Super-Moto-Bike). Ich habe<br />
viele Spielzeuge… All die Arbeit<br />
und nichts zum Spielen<br />
macht einen doch zum traurigen<br />
Zeitgenossen…<br />
TW: Wie finden Dich Deine<br />
Kunden? Arbeitest Du eher<br />
selektiv?<br />
VG: Ich bin immer offen für<br />
aufregende Projekte. Ich baue<br />
Autos zum Spaß eher als Hobby<br />
denn als Job. Und deshalb<br />
mache ich in der Regel nur<br />
ein Projekt im Jahr. Ich bin<br />
auch bereit, mit jedermann<br />
zusammen zu arbeiten, nur<br />
die Vision muss schon etwas<br />
Besonderes sein. Eine, an die<br />
ich glauben kann.<br />
TW: Hast Du noch andere<br />
bekannte Auftraggeber neben<br />
Electronis Arts?<br />
VG: Ich arbeite auch mit<br />
Bosch zusammen an einem<br />
Auto, natürlich gibt es auch<br />
einige weitere bekannte Leute,<br />
mit denen ich über andere<br />
und neue Projekte spreche.<br />
TW: An welcher Art von<br />
Events nimmst Du teil, um<br />
Deine Arbeit zu promoten?<br />
VG: Ich fahre meine Autos zu<br />
so ziemlich allen großen Auto-Shows<br />
und verlasse mich<br />
natürlich auch auf das Internet,<br />
um meine Arbeit zu zeigen.<br />
www.speedhunters.com<br />
ist meine favorisierte Seite auf<br />
der ganzen Welt.<br />
TW: Bist Du auch auf TV-<br />
Coverage scharf, so wie z.B.<br />
Westcoast Customs oder<br />
Monster Garage es machen?<br />
VG: Nein, daran bin ich derzeit<br />
nicht interessiert.<br />
TW: Was sind weitere bekannte<br />
Projekte von Dir?<br />
VG: Ich habe zum Beispiel<br />
mal einen einzigartigen <strong>Mustang</strong><br />
RTR als Iridium Edition<br />
für eine Verlosung von Bosch<br />
in den USA gebaut. Damit<br />
wurde die neue Bosch Iridium<br />
Zündkerze promotet. Irgendsehr<br />
glücklichen Gewinner<br />
wann gab es dann mal einen<br />
...<br />
Weitere Information zum<br />
<strong>Mustang</strong> RTR-X unter:<br />
www.mustangrtr.com<br />
http://speedhunters.com<br />
www.needforspeed.com<br />
71
Basis:<br />
1969 Ford <strong>Mustang</strong> Fastback – komplett neue Karosserie der Fa. Dynacorn<br />
Kosten: ca. $19.000,- inkl. Lieferung innerhalb der USA<br />
Motor:<br />
Ford Racing Boss 302R, 5 l V8 mit 401 PS bei 91 Oktan-Benzin<br />
Ford Racing Boss 302R Sechsgang-Getriebe<br />
Motec M800 Motor Management<br />
Kinsler individuelle Drosselklappen<br />
Ford Racing FR<strong>50</strong>0S Auspuffanlage<br />
Bosch EV14 72lb Benzin-Einspritzung<br />
Bosch 044 Benzin-Pumpe<br />
K&N Luft- und Öl-Filter<br />
Griffin-Kühler und -Wärmetauscher<br />
Chassis und Fahrwerk:<br />
Art Morrison Custom Unterbau vorne<br />
Steen Chassis Blecharbeit an Holmen und Käfig<br />
JRI ST/OB Renn-Stoßdämpfer<br />
Maier Racing „extreme rear suspension“ (Aufhängung/Federn hinten)<br />
Wilwood Bremsen, erleichtert, 6 Pro Spindle/RTR-X Fahrwerksfedern vorne<br />
Wilwood Bremsen, erleichtert 4 RTR-X hinten<br />
Felgen/Reifen:<br />
Work Meister Räder 18“ x 10“ vorne, 18“ x 12“ hinten<br />
Falken Reifen RT-615K 255/40/18 vorne, 295/40/18 hinten<br />
Exterieur-Design:<br />
BASF Lacke<br />
Custom Leitbleche und Spoiler<br />
Abraham Morales Kotflügelverbreiterung und Spoiler<br />
Angepasste Fenster<br />
Versteckte Heck-Stoßstange<br />
Classic Design Concepts Front- und Rückleuchten<br />
Custom RTR-X Karbon Faser-Grill und Einfassung<br />
Custom RTR-X Frontspoiler-Lippe und Kotflügel-Abdeckungen<br />
Interieur-Design:<br />
Motec sport Armaturentafel<br />
Stitchcraft Interiors Details<br />
Sparco Sitze und Gurte<br />
TECHNISCHE DATEN<br />
Das <strong>Mustang</strong> RTR-X Team:<br />
Gebaut von den Zwillingen Grim und Koz: Turbolader und Chassis, Signal Hill, CA<br />
Design von Vaughn Gittin Jr. and Andy Blackmore<br />
Blecharbeiten von Mark Delong and John De Luz – San Diego, CA<br />
Lackierung von Auto Explosion – Gardena, CA<br />
Karbon Faser Arbeiten von Abraham Morales<br />
Dokumentation des Aufbaus auf www.speedhunters.com<br />
72
SEIT 1971 ÜBERZEUGT, DASS ES<br />
KEINE GESCHMACKVOLLERE<br />
FORTBEWEGUNG GIBT.<br />
NICHTS FÜR UNENTSCHLOSSENE. SEIT 1842.
Kaufberatung Ford <strong>Mustang</strong> I<br />
Text und Fotos: Martin Henze<br />
M<br />
it dem <strong>Mustang</strong><br />
brachte die Marke<br />
Ford im April 1964<br />
ein Zugpferd auf den Markt,<br />
dessen Verkaufserfolg den<br />
Hersteller selbst wohl am<br />
meisten überraschte. Wahrscheinlich<br />
wäre es gar nicht<br />
nötig gewesen, das neue Modell<br />
von Anfang an mit einem<br />
perfekten Marketing-Konzept<br />
zu pushen, zu dem neben Plakat-Kampagnen<br />
zahlreiche<br />
Kino-Werbespots zählten.<br />
Aber das Fahrzeugkonzept<br />
selbst überzeugte schon genug:<br />
Überschaubare Proportionen<br />
und einfache Technik in<br />
zahlreichen Varianten und<br />
Leistungs-Abstufungen machen<br />
den <strong>Mustang</strong> als Urvater<br />
und Namensgeber der Gattung<br />
„Pony Cars“ tatsächlich<br />
zum idealen amerikanischen<br />
Brot-und-Butter-Sportwagen<br />
für fast jeden, vor allem aber<br />
für die jüngere Generation. In<br />
Deutschland wurde der <strong>Mustang</strong><br />
offiziell als Ford T5 angeboten,<br />
da sich die Firmen<br />
Krupp und Kreidler die Namensrechte<br />
am Begriff „<strong>Mustang</strong>“<br />
gesichert hatten.<br />
Technisch basierte der <strong>Mustang</strong><br />
auf dem Ford Falcon,<br />
was die Entwicklungs- und<br />
Produktionskosten überschaubar<br />
hielt. Und auch<br />
sonst war man darauf bedacht,<br />
den <strong>Mustang</strong> in der<br />
einfachsten Ausführung als<br />
attraktives Einsteigerfahrzeug<br />
zu positionieren, das sich allerdings<br />
durch optionale<br />
Mehrausstattungen – vor allem<br />
im Bereich der Antriebsaggregate<br />
– bis in die gehobene<br />
(Leistungs-)Klasse<br />
aufwerten ließ. Die Palette Ford-Konzern ging auf den by eine auf dem freien Markt<br />
reichte vom tatsächlich nur 90<br />
PS schwachen Sechszylinder<br />
bis zum 400 PS starken Shelby-<strong>Mustang</strong><br />
Power-Sportler Cobra zurück,<br />
der ebenfalls mit – allerdings<br />
extrem getunter – Ford-Tech-<br />
nicht gehandelte Kleinserie<br />
von 936 Exemplaren des <strong>Mustang</strong><br />
GT3<strong>50</strong>H an den ameri-<br />
GT<strong>50</strong>0KR, einer nik bestück war.<br />
kanischen Autovermieter<br />
eigentlich für den Rennsport Auf die exklusiven Shelby- Hertz. Dabei handelte es sich<br />
entwickelten Variante, die <strong>Mustang</strong>s wollen wir wegen ausschließlich um Fastbackauch<br />
als Straßenversion angeboten<br />
der geringen Verfügbarkeit Coupés, die sich durch ihre<br />
wurde. Shelbys gute hier nicht weiter eingehen. schwarze Lackierung mit gol-<br />
Zusammenarbeit mit dem Nur so viel: 1966 lieferte Shelden<br />
abgesetzten Streifen von<br />
PONY<br />
In den vergangenen <strong>Jahre</strong>n dürfte sich der Ford <strong>Mustang</strong> zum beliebtesten<br />
US-Oldie Deutschlands gemausert haben – wobei: D E N <strong>Mustang</strong> gibt es<br />
genau genommen gar nicht. Die Variantenvielfalt umfasst schon in der<br />
ersten Serie ein Stufenheck- und ein Fastback-Coupé sowie ein Vollcabrio<br />
und reicht von milden Sechszylindern (die bekamen in Amerika die<br />
süßen Highschool-Absolventinnen von spendablen Eltern zum<br />
„Graduate“) bis zur verboten heißen Shelby-Version.<br />
Die musste man sich selbst verdienen<br />
74
Kauf-<br />
BERATUNG<br />
den „gewöhnlichen“ Shelby- Im Laufe der <strong>Jahre</strong> entstanden Objekt für Customizer, vergleichbar<br />
<strong>Mustang</strong>s unterschieden. nicht nur von den „Hertz-<br />
mit dem hiesigen<br />
Die Fahrzeuge bescherten <strong>Mustang</strong>s“ eine ganze Reihe Golf GTI. Inzwischen werden Modifikationen vorgenommen<br />
dem Vermieter eine nachhaltige<br />
mehr oder minder gut ge-<br />
(wie auch bei den GTI) unver-<br />
wurden.<br />
Publicity – allerdings nicht machter Nachbildungen, bastelte Fahrzeuge im Serien-<br />
Als Referenz für Originalität<br />
nur, weil sie dessen Kunden auch bei den gewöhnlichen zustand allerdings meist wesentlich<br />
könnte man unser Fotomodell<br />
viel Fahrspaß boten, sondern <strong>Mustang</strong>s nahm man es mit<br />
höher gehandelt, für diese Kaufberatung heran-<br />
auch, weil sie von heißspornigen<br />
Mietern reihenweise in<br />
der Originalität lange Zeit<br />
nicht so fürchterlich genau.<br />
wobei es für Laien oft nicht<br />
einfach herauszufinden ist,<br />
ziehen, ein 1967er Fastback-<br />
Coupé mit der kaum glaublichen<br />
Laufleistung von wenig<br />
die Botanik gesetzt wurden. Das Modell war ein beliebtes an welchen Komponenten<br />
POWER<br />
75
Kaufberatung Ford <strong>Mustang</strong> I<br />
mehr als 21.000 Meilen.<br />
Dementsprechend präsentiert<br />
sich zum Beispieln das Auto<br />
des Hamburger <strong>Mustang</strong>-Spezialbetriebs<br />
CarMania in echtem<br />
<strong>Jahre</strong>swagenzustand und<br />
bis auf die nachgerüstete Klimaanlage<br />
und eine irgendwann<br />
vor vielen <strong>Jahre</strong>n im Originalfarbton<br />
„Burnt Amber“<br />
vorgenommene Neulackierung<br />
absolut serienmäßig.<br />
„Ein Auto in dieser Verfassung<br />
ist mir in meiner 20-jährigen<br />
Berufstätigkeit bei amerikanischen<br />
Klassikern definitiv<br />
noch nicht untergekommen,“<br />
bestätigt CarMania-Inhaber<br />
Philip Ewerwahn, „es gibt<br />
eine Fülle von Details an diesem<br />
Auto, die noch dem Auslieferungszustand<br />
entsprechen,<br />
die an nahezu allen<br />
anderen <strong>Mustang</strong>s längst ausgetauscht<br />
oder überarbeitet<br />
wurden. Sogar die Auspuffanlage<br />
ist noch die erste – ein<br />
originaler Topf ist mit dem<br />
Produktionsjahr 1966 gekennzeichnet.<br />
Bis auf eine Schadstelle am<br />
hinteren Längsträger erweist<br />
sich auch der ansonsten<br />
kritische Unterboden des<br />
1<br />
2<br />
1<br />
Die Ecken und Winkel der Frontmaske lassen Rost lange im<br />
Verborgenen blühen<br />
2<br />
Die Falzkanten der Motorhaube sind auf Rostansätze zu inspizieren.<br />
Der Rahmen ums „Pony“ sollte ebenfalls blessurenfrei sein<br />
3<br />
In der seitlichen Motor-Schottwand sitzt die Fahrgestellnummer,<br />
die Kotflügel sind erfreulicherweise verschraubt<br />
4<br />
Am Übergang von der A-Säule zum Einstieg sind häufiger<br />
Rostschäden auszumachen...<br />
5<br />
...und achten Sie unbedingt auch auf den Spritzwasserbereich<br />
der vorderen Radläufe...<br />
6<br />
...das gilt insbesondere auch für die Scheinwerfertöpfe und den<br />
Übergang vom Vorderkotflügel zur Frontmaske<br />
4 5 6<br />
3<br />
76
<strong>Mustang</strong> in erstklassiger Verfassung.“<br />
Der Auslieferungszustand<br />
nebst aller Optionen dieses<br />
Wagens wurde übrigens auch<br />
im „Marti-Report“, einer offiziellen<br />
„Geburtsurkunde“ dokumentiert,<br />
die Ewerwahn<br />
vorliegt. Demnach verließ das<br />
unter anderem mit „C-4<br />
Cruise-O-Matic“-Getriebe sowie<br />
„Heavy Duty Suspension“<br />
ausgestattete Coupé am 18.<br />
November 1966 das Band.<br />
Das war sogar zwei Tage später<br />
als eingeplant, wie das<br />
Testat akribisch vermerkt. Sogar<br />
die originale Rechnung<br />
liegt noch vor, wonach sich<br />
der Basispreis von 2.592,17<br />
Dollar unter anderem durch<br />
die 84,47 Dollar teure Servolenkung<br />
sowie das Mittelwellen-Radio,<br />
für das ein Aufpreis<br />
von 57,51 Dollar berechnet<br />
wurde, und das Automatikgetriebe<br />
(faire 197,89 Dollar) auf<br />
insgesamt 3.439,13 Dollar erhöhte.<br />
Glückwunsch dem jetzigen<br />
Eigentümer dieses Wagens,<br />
denn er erhielt alle diese<br />
wertvollen Dokumente selbstverständlich<br />
noch obendrauf.<br />
Man sollte ein solches Exem-<br />
7<br />
plar unbedingt mal gefahren<br />
haben, um das trotz der kompakten<br />
Abmessungen vorhandene<br />
„Schiffs-Gefühl“ mit seiner<br />
um die Mittellage herum<br />
etwas teigigen Lenkung zu<br />
spüren – ein Charakteristikum,<br />
das sich der <strong>Mustang</strong><br />
mit so ziemlich allen US-Cars<br />
jener Zeit teilt.<br />
So fahren sie sich eben, die<br />
Autos der wilden 1960er aus<br />
„Gods own Country“, dem<br />
gelobten Land, in dem Benzin<br />
lange wie Milch und Honig<br />
floss – nur billiger. Das ist<br />
ebenso vorbei wie die Zeit der<br />
„Bargains“ auf dem <strong>Mustang</strong>-<br />
Sektor.<br />
8<br />
9 10 11<br />
7<br />
Blick auf einen der rostgefährdeten Coils unter dem Windlauf.<br />
So perfekt sehen sie selten aus ...<br />
8<br />
Philip Ewerwahn empfiehlt den Test auf Dichtigkeit mit Gießkanne<br />
9<br />
Eine Edelstahlleiste erschwert die Untersuchung der Schweller<br />
von außen...<br />
10 ...von unten hatte man werksseitig nur eine dünne schwarze<br />
Lackschicht aufgetragen<br />
11<br />
Manchmal bildet sich der Gilb auch im Übergang von der B-Säule<br />
zu den Einstiegen<br />
Mittlerweile wird insbesondere<br />
Fahrzeugen der ersten Generation<br />
auch auf der anderen<br />
Seite des „Großen Teichs“<br />
zu Recht Kult-Charakter zuerkannt,<br />
und auch bei uns gelten<br />
die <strong>Mustang</strong> mit ihren<br />
beinahe europäischen Außenabmessungen<br />
schon lange als<br />
Ikonen. Das erhöht leider das<br />
Risiko, auch Ruinen „auf billig“<br />
flott zu machen. Man<br />
hüte sich deshalb vor Blendern,<br />
die vor allem aus den<br />
Vereinigten Staaten immer<br />
wieder ins „Alte Europa“ verschifft<br />
werden.<br />
Unsere Kaufberatung soll Ihnen<br />
helfen, die Spreu vom<br />
Weizen zu trennen und sich<br />
nicht von Blendern blenden<br />
zu lassen...<br />
Der Ford <strong>Mustang</strong> im Detail:<br />
(1. Serie 1964-1973)<br />
Allgemeines<br />
Genau genommen wird die<br />
1. Serie des Ford <strong>Mustang</strong> in<br />
vier baujahrsabhängige Versionen<br />
unterteilt. Die erste<br />
reichte von den Modelljahren<br />
1964 bis 1966, die zweite<br />
von 1967 bis 1968, die dritte<br />
von 1969 bis 1970 und die<br />
vierte bis zum großen Modellwechsel<br />
zur zweiten Serie<br />
Ende 1973. Unser Referenzfahrzeug<br />
entstammt also der<br />
zweiten Version. Die einzelnen<br />
Versionen unterscheiden<br />
sich durch mehr oder weniger<br />
umfangreiche Facelifts an<br />
der Karosserie, die im Regelfall<br />
mit einem Längen- und<br />
Breiten-Zuwachs verbunden<br />
waren. Auch kamen fortwährend<br />
neue Motorvarianten<br />
hinzu, sowohl bei den Sechsals<br />
auch bei den Achtzylindern,<br />
während andere aus<br />
dem Programm genommen<br />
wurden. Sie alle im Einzelnen<br />
auflisten zu wollen, würde<br />
den Rahmen dieser Kaufberatung<br />
sprengen. In unserem<br />
Fotofahrzeug ist der 4,7-Liter-V8<br />
(289 cui) 203 PS bei<br />
moderaten 4.400/min verbaut.<br />
Den gab es übrigens<br />
insgesamt in drei Leistungsstufen<br />
– von 198 PS bis 275<br />
PS (beim High-Performance-<br />
Motor) gab.<br />
77
Kaufberatung Ford <strong>Mustang</strong> I<br />
3<br />
2<br />
1<br />
Checken Sie unbedingt auch<br />
die Türböden auf Korrosion. Sind<br />
die Wasserabläufe verstopft?<br />
2<br />
Kritische Ecke für Unterrostung<br />
der Türen von innen heraus<br />
3<br />
Stimmen die Tür-Spaltmaße?<br />
1<br />
4 Ein bisschen Blech, ein bisschen Lack, fertig ist der <strong>Mustang</strong>-Unterboden.<br />
Hier hängen noch die Tropfnasen von der werksseitigen Grundierung<br />
herunter, dem einzigen Rostschutz des Unterbodens...<br />
5<br />
...der nicht einmal vollflächig aufgetragen wurde und so die Bildung<br />
von Flugrost ermöglichte<br />
6<br />
Immerhin wurden die vorderen und hinteren Rahmen-Längsträger<br />
vollverzinkt ...<br />
7<br />
... was nach 46 <strong>Jahre</strong>n allerdings auch kein Garant für absolute<br />
Korrosionsfreiheit mehr ist<br />
4 5 6 7<br />
Karosserie, Unterboden<br />
Front, Motorraum,<br />
Vorderkotflügel<br />
Auch wenn wir eines der<br />
Hauptprobleme des Ford<br />
<strong>Mustang</strong> – natürlich Rost –<br />
an unserem Fotomodell nicht<br />
wirklich zeigen können, sollte<br />
das Augenmerk des Kaufwilligen<br />
in erster Linie darauf gerichtet<br />
sein. Schon ganz vorne<br />
geht es los. Kritische<br />
Bereiche finden sich in dem<br />
Bereich rings um die Scheinwerfertöpfe<br />
im Kotflügel,<br />
und die Frontmaske ist von<br />
Steinschlagbeschuss bedroht.<br />
Die Kraftaufnahme der filigranen<br />
Stoßstange ist beschränkt,<br />
sodass auch kleinere<br />
Rempler oft gleich bis in<br />
die Kühlermaske „durchgereicht“<br />
werden.<br />
Frontmaske, Kotflügel,<br />
A-Säule<br />
Die zerklüftete Frontmaske ist<br />
rostgefährdet, vor allem im<br />
Bereich um die Scheinwerfer<br />
herum, und hier können auch<br />
die seitlichen Stehwände<br />
durchgegammelt sein. Dankbarerweise<br />
sind die Kotflügel<br />
verschraubt, was Blechreparaturen<br />
bzw. den Austausch<br />
wesentlich erleichtert.<br />
Windleitblech<br />
Ein neuralgischer Rostherd befindet<br />
sich unter dem Windlauf<br />
an der Frontscheibe. Durch<br />
die Belüftungsschlitze kommt<br />
hier kaum zu entfernendes<br />
Laub hinein, was über <strong>Jahre</strong> ein<br />
zerstörerisches Werk begünstigt<br />
– zumal in diesem Bereich<br />
auch der Lackauftrag ausgesprochen<br />
dünn ausfiel. Auf jeder<br />
Fahrzeugseite ist ein runder<br />
Luft-Stutzen, der„Coil“, ein ge -<br />
lassen, der sich nach Öffnen eines<br />
Deckels vom Fußraum her<br />
untersuchen lässt. Ist der gerottet<br />
(was häufiger der Fall<br />
ist), werden nicht nur die Füße<br />
nass, die Stelle lässt sich auch<br />
äußerst schwierig reparieren.<br />
Philip Ewerwahn empfiehlt hier<br />
den Radikaltest mit der Gießkanne.<br />
Plätschert’s anschließend<br />
drinnen, sollte die Kaufuntersuchung<br />
abgebrochen<br />
werden, oder man handelt sich<br />
großen Bauaufwand ein...<br />
Front<br />
Die <strong>Mustang</strong>-Schweller sind<br />
sehr solide. Aber mangels jeglicher<br />
Rostvorsorge sind sie erheblich<br />
rostgefährdet, was die<br />
Struktur des zweitürigen Coupés<br />
empfindlich schwächen<br />
kann. Inspizieren Sie den<br />
Schweller von außen und von<br />
innen (Teppich hochklappen).<br />
Die Kontrolle von außen wird<br />
hier leider durch eine Edelstahlleiste<br />
erschwert.<br />
Türen<br />
Bei den Türen sind nicht nur<br />
die Böden zu checken, sondern<br />
auch die Scharniere und<br />
die Spaltmaße zur Karosserie<br />
sowie die Gummidichtungen<br />
an den Fensterschächten.<br />
Bodenwannen,<br />
Rahmenkonstruktion<br />
Ein umfassender Check der<br />
Bodenbleche von innen gestaltet<br />
sich schwierig und dürfte<br />
selten möglich sein, denn dazu<br />
müsste die halbe Innenausstattung<br />
demontiert werden.<br />
So muss man auf verdächtige<br />
78
Wasserspuren auf den Teppichböden<br />
achten (siehe auch<br />
Anmerkungen zum Windleitblech)<br />
und sich im Übrigen auf<br />
eine Sichtkontrolle der Unterseite<br />
beschränken. Sehen Sie<br />
auch genau in die zahlreichen<br />
Kanten und Winkel, vor allem<br />
im Spritzbereich der Räder.<br />
Heckbereich<br />
Hier gibt es fast eine Faustregel:<br />
Am <strong>Mustang</strong>-Heck werden<br />
die unteren 20 Zentimeter<br />
8<br />
9<br />
11<br />
12<br />
8 Der Kofferraum ist ohnehin schon ziemlich klein. Darüber hinaus wird<br />
wertvoller Platz durch das lustlos platzierte Reserverad verschwendet<br />
9<br />
Achten Sie auch in solchen Ecken auf Rost- und Unfallfreiheit<br />
10 Auch die Kofferraumklappe neigt zu Kanten- und Falzkorrosion<br />
11<br />
Die hinteren Blattfederaufnahmen müssen kerngesund sein, sonst<br />
fliegt die Hinterachse weg<br />
12<br />
Ist das Wasserablaufloch der seitlichen „Taschen“ am Kofferraum<br />
noch frei? Hier drohen fast immer Durchrostungen...<br />
10<br />
besonders häufig von Korrosion<br />
in Mitleidenschaft gezogen.<br />
Das betrifft den Bereich<br />
hinter den Türen, die Radlaufkanten,<br />
vor allem aber auch<br />
die hinteren Seitenteile unten<br />
am Kofferraum – und die so-<br />
wohl von außen als auch von<br />
innen (dazwischen ist ein Hohlraum).<br />
Ebenfalls anfällig gegen<br />
Gilb ist die Heckschürze im Bereich<br />
hinter dem Tank. Achten<br />
Sie hier vor allem auf die Aufnahmen<br />
der Blattfedern.<br />
79
Kaufberatung Ford <strong>Mustang</strong> I<br />
2<br />
3<br />
1<br />
4 5<br />
1<br />
Alle <strong>Mustang</strong>-Aggregate, die 6- wie die 8-Zylinder, sind im Grunde<br />
robust und für hohe Laufleistungen ausgelegt. Gelegentlich nerven sie mit<br />
Öl-Undichtigkeiten und thermischen Problemen<br />
2<br />
Verstellte Vergaser und ausgeschlagene Zündverteiler können die<br />
Laufkultur der Achtzylinder und den Kraftstoffverbrauch erheblich negativ<br />
beeinflussen<br />
3<br />
4<br />
Klimakompressor der nachgerüsteten Klimaanlage<br />
Manchmal leck: Die Pumpe der Servolenkung<br />
5<br />
Legal Sand in die Augen der Behörden gestreut hat man mit dieser<br />
Zuluftpumpe, die Frischluft in den Auspuffkanal blies und so durch Verdünnung<br />
die strengeren Abgaswerte einiger US-Bundesstaaten vorgeblich<br />
verbesserte, da die Emissionen nur im Gesamtvolumen gemessen wurden<br />
6 Die Dreigang-Cruise-O-Matic ist robust wie die gesamte Antriebstechnik.<br />
Darüber sind eine nachgerüstete Klimaanlage sowie das originale<br />
Mittelwellenradio zu sehen<br />
7<br />
Alternativ war eine Drei- oder Viergang-Handschaltung lieferbar<br />
Wenn die abrosten, macht sich<br />
die Hinterachse selbstständig.<br />
Motor und Peripherie<br />
Motorspezifisches<br />
Die Basismotorisierung der<br />
ersten Generation des Ford<br />
<strong>Mustang</strong> war ein müder<br />
2,8-Liter-Sechszylinder-Reihenmotor<br />
mit lediglich 102<br />
PS (im Baujahr 1964). Von<br />
Modelljahr 1965 bis 1970<br />
kam ein 3,3-Liter-Aggregat<br />
mit 122 bzw. später 117 PS<br />
zum Einsatz. Und selbst bei<br />
den von 1969 bis 1970 eingesetzten<br />
4,1-Liter-Sechszylindern<br />
mit zunächst 157 PS<br />
mag man nicht wirklich von<br />
einer „Granate“ sprechen, zumal<br />
die Leistung bis zum Modelljahr<br />
1973 auf 96 PS sank.<br />
Das vergessen wir mal lieber<br />
ganz schnell, auch wenn die<br />
Sechszylindermotoren als sehr<br />
robust und (verhältnismäßig)<br />
sparsam gelten.<br />
Was die Standfestigkeit betrifft,<br />
gibt es nämlich bei den<br />
adäquateren V-Achtzylindern<br />
mit 4,7 bis 7,0 Liter Hubraum<br />
grundsätzlich wenig Anlass zu<br />
Klagen, außer dass sie nicht<br />
9<br />
6 7<br />
8<br />
Die kräftig dimensioniere Vorderachse ist schraubengefedert,<br />
trommelgebremst (!) und mit Dreiecksquerlenkern ausgestattet...<br />
9<br />
...während man es hinten mit einer antiquierten blattgefederten<br />
„Trampelachse“ zu tun hat. Die hat natürlich auch Trommelbremsen...<br />
10 ...mit einer manchmal festgammelnden Handbremsmimik<br />
8<br />
10<br />
11 Im <strong>Mustang</strong> arbeitet gegen Aufpreis eine etwas zu leichtgängige und<br />
deshalb schwammig wirkende Servolenkung, die überdies mit Leckagen<br />
nerven kann<br />
12 Der verschleißanfällige Umlenkhebel ist im Bedarfsfall schnell<br />
getauscht, die modernen Spurstangenköpfe sind hier wartungsfrei (nicht<br />
jedoch die Traggelenke, die regelmäßig geschmiert werden wollen)<br />
11 12<br />
80
Drink responsibly.<br />
www.moskovskaya.de
Kaufberatung Ford <strong>Mustang</strong> I<br />
1 2<br />
5<br />
4<br />
7<br />
3<br />
6<br />
8<br />
1 2<br />
Die Frischluftgitter im<br />
komfortabel bestuhlten Fond des<br />
<strong>Mustang</strong> hätten auch aus dem<br />
Raumschiff Enterprise kommen<br />
können<br />
3<br />
Plastic fantastic: Die Kunstledersitze<br />
bieten zwar keinen nennenswerten<br />
Seitenhalt, aber sie<br />
sind durchaus bequem<br />
4<br />
„Easy Entry“ der 1960er: Die<br />
Rückenlehnen klappen sich einstiegsfreundlich<br />
etwas zur Seite<br />
5<br />
Wohl einmalig: Der Meilenstand<br />
stimmt<br />
6<br />
Auf den ersten Blick opulent<br />
instrumentiert, lässt unser <strong>Mustang</strong>...<br />
7<br />
...bei genauerem Hinsehen einen<br />
Drehzahlmesser und eine Zeituhr<br />
vermissen...<br />
8<br />
...beides boten die „Rally<br />
Pac“-Zusatzinstrumente, die wir<br />
hier am älteren <strong>Mustang</strong>-Cabrio<br />
mit Bandtacho sehen<br />
unbedingt dauervollgasfest<br />
sind – unter anderem, weil<br />
das Ölvolumen von lediglich<br />
4,75 Liter zu wenig Innenkühlung<br />
bewirkt. Problematisch<br />
können Reimporte aus<br />
den USA sein, die lange Zeit<br />
ohne Frostschutzmittel betrieben<br />
wurden und dadurch<br />
Rost in den Kühlkanälen angesetzt<br />
haben.<br />
Mit Ausnahme des größten<br />
„High Performance“-Achtzylinders<br />
mit 7,0 Liter Hubraum<br />
sind sämtliche Motoren<br />
als Stoßstangenmotoren mit<br />
Hydrostößeln ausgestattet,<br />
weshalb eine Ventilspielkontrolle<br />
hier nicht nötig ist.<br />
Getriebe,<br />
Kraftübertragung<br />
Getriebe<br />
Den <strong>Mustang</strong> gab es wahlweise<br />
mit Drei- oder Viergang-Handschaltung<br />
oder<br />
mit Dreigang-Automatic<br />
(Cruise-O-Matic). Für die<br />
komfortliebenden Amis ist<br />
eine Automatik in einem<br />
Sportwagen bekanntlich kein<br />
Widerspruch, so dass die<br />
Mehrzahl der <strong>Mustang</strong>s damit<br />
ausgestattet sein dürfte.<br />
Fahrwerk, Federung,<br />
Bremsanlage<br />
Mit oberen Trapez-Dreiecksquerlenkern<br />
und Schraubenfedern<br />
an der Vorderachse ist<br />
der <strong>Mustang</strong> hier durchaus<br />
modern ausgestattet, während<br />
die Trommelbremsen<br />
vorn sowie an der blattgefederten<br />
Starrachse hinten vorsintflutlich<br />
wirken – auch für<br />
weit leistungsstärkere US-<br />
Cars war dieses Setup allerdings<br />
bis weit in die 1980er-<br />
<strong>Jahre</strong> nicht unüblich. Bei den<br />
Dreieckslenkern wie auch bei<br />
den Halbelliptik-Blattfedern<br />
sind gelegentlich die Buchsen<br />
ausgeschlagen. Vorne kann es<br />
überdies die Kugelgelenke<br />
der Achsaufhängung treffen,<br />
bei denen der erforderliche<br />
Schmierdienst häufig vernachlässigt<br />
wird.<br />
Scheibenbremsen waren im<br />
Amerika der 1960er- und<br />
70er-<strong>Jahre</strong> keine Selbstverständlichkeit.<br />
Das zeigt sich<br />
auch am Beispiel des Ford<br />
<strong>Mustang</strong>, wo vorne wie hinten<br />
standardmäßig noch mit<br />
Trommeln gebremst wird.<br />
Trotz des hohen Fahrzeuggewichts<br />
bietet die Bremsanlage<br />
insgesamt eine durchaus ordentliche<br />
Verzögerungsleistung,<br />
was der kräftigen Servounterstützung<br />
zu verdanken<br />
ist. Man darf allerdings bei<br />
forcierter Gangart von zunehmendem<br />
Fading ausgehen.<br />
Lenkgetriebe, Umlenkhebel,<br />
Spurstangen<br />
Die optionale Servolenkung<br />
im <strong>Mustang</strong> arbeitet etwas zu<br />
leichtgängig, was den Eindruck<br />
einer bei Geradeausfahrt<br />
unpräzisen Lenkung<br />
weiter unterstützt.<br />
Innenraum, Elektrik<br />
Das <strong>Mustang</strong>-Interieur ist<br />
recht opulent gehalten, wobei<br />
es unterschiedliche Ausführungen<br />
gab. Die frühen<br />
Modelle haben einen zeitgenössischen<br />
Bandtacho, während<br />
spätere Fahrzeuge über<br />
sportiv wirkende Rundinstrumente<br />
verfügen, auch wenn<br />
das rechte große Instrument,<br />
wo man einen Drehzahlmesser<br />
vermuten würde, lediglich<br />
Öldruck- und Generator-Anzeige<br />
beherbergt. Einen Tourenzähler<br />
sowie eine Zeituhr<br />
gab es immerhin gegen Aufpreis<br />
mit dem damals wie<br />
heute beliebten „Rally Pac“,<br />
einem an der Lenksäule montierten<br />
Halter für Zusatzinstrumente.<br />
Im übrigen dominiert<br />
im Innenraum – auch sehr<br />
amerikanisch – viel Plastik bis<br />
zu den Kunstledersitzen.<br />
Achten Sie beim Kauf darauf,<br />
dass Licht und Scheibenwischer<br />
störungsfrei arbeiten<br />
und die Instrumente sowie das<br />
Radio funktionieren. Häufig<br />
zeigen US-Cars in solchen Details<br />
nämlich erstaunliche<br />
Schwächen.<br />
TECHNISCHE DATEN<br />
Ford <strong>Mustang</strong><br />
(1. Generation, 2. Version 1966-67)<br />
Motoren: Sechszylinder-Reihenmotoren<br />
und V8-Motoren<br />
Hubraum: 2,8 - 7,0 Liter<br />
Leistung: 117 - 395 PS<br />
Max. Drehmoment: k. A.<br />
Getriebe: Dreigang- bzw.<br />
Viergang-Handschalter oder<br />
Dreigang-Automatik<br />
Cruise-O-Mat<br />
Antrieb: Hinterräder<br />
Länge/Breite/Höhe:<br />
4.665/1.800/1.315 mm<br />
Gewicht: ca. 1.240 kg bis<br />
1.4<strong>50</strong> kg (je nach Ausstattung)<br />
Sprint 0-100 km/h: k. A.<br />
Top-Speed: 160 - 225 km/h<br />
(je nach Ausführung)<br />
Preis (1967): 17.400 DM<br />
(V8-Coupé)<br />
82
PERFORATED<br />
NATURAL<br />
DRIVER LINE<br />
JETZT DIE NEUE 2014 ER KOLLEKTIONONLINE ANSCHAUEN!
e der<br />
it<br />
<br />
DER 1973ER FORD MUSTANG MACH 1 WAR DAS WOHL LETZTE UNVERNÜNFTIGE,<br />
BRUTALE LOW-LUXURY-PONY IM STALL DER AMERIKANER. SEINE EINZIGE AUFGABE:<br />
MIT NAHEZU UNERSCHÖPFLICHER KRAFT UND HÄRTE SCHNELLER SEIN ALS ANDERE.<br />
<strong>TRÄUME</strong> <strong>WAGEN</strong> HAT EIN ORIGINALES EXEMPLAR IN HERRLICH AUFFÄLLIGEM<br />
FARBTON ZUM VERLAGS-PONY ERKOREN<br />
MUSTANG<br />
84
ach<br />
ir sein<br />
TEXT: JENS TANZ<br />
FOTOS: CHRISTIAN BITTMANN<br />
ANDREAS AEPLER<br />
DIRK OESTERREICH<br />
85
In Florida glänzen alle. Möchte man<br />
glauben. Stimmt aber nicht<br />
Das Imperium schlägt zurück:<br />
Treffpunkt Bremerhaven<br />
86
Benutz<br />
ich<br />
Kennen Sie die Mach-Zahlen<br />
noch aus dem Physikunterricht?<br />
Falls nicht, hier eine kurze<br />
Nachhilfe: "Mach 1" ist die<br />
Schallgeschwindigkeit – das<br />
sind etwa 1.234 km/h. Verdammt<br />
schnell. Mutig von<br />
Ford, einem erdgebundenen<br />
Ding wie einem Auto so einen<br />
Beinamen zu geben, aber die<br />
Assoziationen sprudeln sofort:<br />
Schneller als alles andere, gemacht<br />
von Machern, also machen<br />
wir jetzt unsere Träume<br />
wahr und uns Gedanken über<br />
Racing, Übermut, Leichtsinn.<br />
Diese Melange reizt – auch die<br />
Macher dieses Magazins. So<br />
ein Auto müssen wir uns vor<br />
den Verlag stellen. Da ahnten<br />
wir noch nicht, dass genau so<br />
eine Rakete in Orlando, Florida<br />
herumschlich. Okay, wir<br />
wissen nicht, ob das Teil wirk-<br />
lich geschlichen ist, nehmen es<br />
aber stark an, weil man in Orlando,<br />
Florida, nicht rasen<br />
darf. Allerdings hatte der Wagen<br />
es in allen anderen Belangen<br />
gut: Unten, im Süden der<br />
USA, ist immer schönes Wetter<br />
und wenig Regen. Da blubbern<br />
viele Ponys – das klingt<br />
nach Cowboy-Romantik.<br />
Er ist blau. Er ist sogar wahnsinnig<br />
blau – der Wagen (nicht<br />
der Cowboy). Der Lack heißt<br />
„Grabber Blue" und ist einer<br />
dieser auffälligen, bösen Sonderlacke,<br />
die so wunderbar in<br />
die Siebziger passen wie<br />
"Brauner Bär"-Eis und Bonanza-Räder.<br />
Gut, dass wir jemanden<br />
auf der anderen Seite<br />
des großen Teiches kennen,<br />
der das Objekt der Begierde<br />
mit Fachwissen in Augenschein<br />
nehmen kann.<br />
LPL AUTOMOTIVE: DER TRANSPORT-SPEZI<br />
Die Firma LPL Automotive GmbH in Bremerhaven hat sich auf weltweite Fahrzeugtransporte<br />
spezialisiert. Über ein globales Netzwerk von Partnern liegt der Schwerpunkt auf<br />
gebrauchten Fahrzeugen aus Nordamerika. In den USA bietet das Unternehmen eine<br />
landesweite Abholung beim Verkäufer und den Transport der Fahrzeuge zu allen großen<br />
Häfen an. LPL übernimmt die komplette Exportabwicklung in den USA, versichert<br />
den Transport per RO-RO oder im Container und kümmert sich um die Importabfertigung<br />
in Bremerhaven. Die angekommenen Fahrzeuge werden auf Wunsch europaweit<br />
per Lkw bis zum Kunden vor die Haustür geliefert. Elf Mitarbeiter bieten Rat und<br />
Tat bei allen Fragen rund um den Kauf, den Import und die Umrüstung des Fahrzeugs.<br />
web: www.LPLAuto.com<br />
mail: info@LPLAuto.com<br />
fon: 0471 – 94816-<strong>50</strong><br />
Es kommen prachtvolle Fotos –<br />
ein originaler Mach 1 in Grabber<br />
Blue! Ein paar Stellen sind<br />
noch zu bearbeiten, aber hey<br />
– mehr Muscle Car geht nicht.<br />
Ja, das soll das neue Verlags-<br />
Mobil werden: Wenn wir<br />
schon <strong>TRÄUME</strong> <strong>WAGEN</strong> heißen,<br />
sollten wir auch ab und<br />
zu einen Traum wagen. Gesagt<br />
– getan. Die Autosiasten-<br />
Euphorie brodelt.<br />
Zunächst zu Recht. Denn sie<br />
wird genährt durch einen absolut<br />
zuverlässigen Partner für<br />
die Verschiffung. Die Firma LPL<br />
Automotive GmbH aus Bremerhaven<br />
kümmert sich professionell<br />
um alles (einer der<br />
vielen Anbieter in unserem<br />
Kleinanzeigenteil, die, wie unsere<br />
Leser berichten, alle einen<br />
guten Job machen), und die<br />
Verschiffung erfolgt problemlos<br />
mit RO-RO auf dem Deck<br />
des Kutters über Bremerhaven<br />
nach Holland. Das macht Sinn,<br />
denn im platten Nachbarland<br />
zahlt der lächelnde Besitzer eines<br />
mehr als 30 <strong>Jahre</strong> alten<br />
Oldtimers sagenhafte null Prozent<br />
Import-Zoll und auch nur<br />
sechs Prozent Einfuhrumsatzsteuer.<br />
Notwendig dafür ist nur<br />
der für die Verschiffung ohnehin<br />
obligatorische „original<br />
title“ und eine Kopie des Kaufvertrags.<br />
Wir planen weiter: Das so gesparte<br />
Geld soll später in<br />
Schönheitsoperationen des<br />
Autos fließen. Da wir es in unserem<br />
Fall mit einem hochpreisigen<br />
Klassiker zu tun haben,<br />
der je nach Zustand zwischen<br />
15.000 und 60.000 Euro<br />
87
Kein Südstaatenpony, eher der böse<br />
Raumfrachter von Han Solo<br />
88<br />
lare ansae schneller<br />
als die anderen<br />
gehandelt wird, kommt da ein or-<br />
dentliches Sümmchen zusammen.<br />
LPL kümmert sich um alle<br />
Papiere, wickelt den Zoll ab<br />
und bringt das Auto direkt auf<br />
unsere Schreiber-Ranch. So<br />
soll es sein.<br />
Und dann steht er vor uns –<br />
Zeit, um seinen Werdegang zu<br />
rekapitulieren: Als dieses Pony<br />
geboren wurde, begann die<br />
Welle der Muscle Cars (also<br />
der hoffnungslos übermotorisierten<br />
Mittelklasse-Kisten)<br />
schon leicht zu schäumen. Der<br />
fast fünf Meter lange Mach 1<br />
(gefühlt fällt die Hälfte der<br />
Fahrzeuglänge auf die Motorhaube)<br />
ist der letzte Vertreter<br />
einer Zeit, in der Umweltschutz<br />
oder Benzinverbrauch in den<br />
Köpfen der Käufer oder den<br />
Werbeanzeigen noch keine<br />
Rolle spielten. Während woanders<br />
die ersten Katalysatoren<br />
und verbrauchsoptimierten<br />
Motoren auf den Markt kamen,<br />
erhielt dieses Modell ab<br />
Werk und in den Händen seiner<br />
späteren Besitzer noch einmal<br />
alles, was das Regal hergab.<br />
Der originale 5,8-Liter-V8<br />
(351 cui) mit 285 PS bekam<br />
eine modifizierte Nockenwelle<br />
und ein Renngetriebe mit B&M-<br />
Dragshifter, Performance-Vergaser<br />
und Ansaugspinne von<br />
Edelbrock, MSD-Hochleistungs-Zündanlage,<br />
Sportauspuff,<br />
Sportfahrwerk mit dicken<br />
BF Goodrichs an den Füßen –<br />
und diesen unglaublichen<br />
<br />
Farbton. Es wurde alles dafür<br />
getan, die Verfolger Camaro,<br />
Firebird und Cougar abzuschütteln,<br />
und geübten Fahrern<br />
gelang das auch weitestgehend.<br />
Er stammt aus der Hochphase<br />
der Ära des so genannten<br />
"Triple-A", des "American<br />
Automotive Adrenalin". In den<br />
<strong>Jahre</strong>n danach verweichlichten<br />
die Modellreihen zusehends,<br />
und aus dem konzeptionell<br />
rauen, brutalen und ehrlichen<br />
Pony wurde nach und nach ein<br />
weichgespülter Luxus-Mittelklassewagen,<br />
der einem Ford<br />
Escort immer mehr ähnelte und<br />
seine früheren Muskeln im<br />
Plüsch und Plastik der 80er<br />
<strong>Jahre</strong> verlor.<br />
Wir nehmen Grabber Blue unter<br />
die Lupe. Erster Eindruck:<br />
Was da mit ballerndem Motor<br />
vor der Halle steht deckt sich<br />
nicht wirklich mit unseren Erwartungen…<br />
Auf den Fotos<br />
des Vermittlers in den USA sah<br />
das gute Stück immerhin wie<br />
ein gutes Stück aus... Aber wir<br />
müssen jetzt das Kopfkino<br />
wechseln – weg von Südstaatenromantik<br />
und Cowboys auf<br />
Wildpferden, hin zum "Millennium<br />
Falcon" von Han Solo<br />
aus "Star Wars": ein reichlich<br />
benutztes Schlachtschiff, was<br />
nach Wookie riecht. Unser<br />
Lichtschwert beleuchtet handtellergroße<br />
Durchrostungen<br />
(nicht fotografiert), abgegammelte<br />
Achsaufnahmen, technische<br />
Mängel - der (ehemalige)<br />
Bekannte in den USA hat leider<br />
eine komplette Fehleinschätzung<br />
des Mach 1 abgegeben.
Hätten wir doch auf das gehört,<br />
was wir im Heft ständig<br />
schreiben: Immer einen Gutachter<br />
und/oder einen Zwischenhändler<br />
in den USA einschalten,<br />
bevor das Fahrzeug<br />
zum Verschiffer geht – und<br />
nicht auf die Aussagen falscher<br />
(oder blauer) Freunde vertraut,<br />
die einen schnellen Dollar<br />
dazu verdienen wollen. Aber<br />
nun ist das Geschoss schon<br />
einmal hier. Immerhin: Das<br />
Blau ist irgend etwas zwischen<br />
Schlumpfeis und kühlem Morgenhimmel.<br />
Und soll so bleiben.<br />
Nur der Rest nicht.<br />
Halbe Sachen liegen dem<br />
DAZ-Verlag nicht, das Verlagspony<br />
muss ohne Furcht und<br />
Tadel funktionieren. Der Falcon<br />
von Han Solo konnte immerhin<br />
auch den Sprung in den Hyperraum<br />
schaffen... Folglich<br />
geht der erste Ausritt des Boliden<br />
zum US-Car Spezialisten<br />
M. MENSCH & AUTOMOBILE<br />
US Car Service und Reparatur aller Marken<br />
nach Herstellervorgaben<br />
Hittfelder Landstraße 19<br />
21218 Seevetal<br />
mail: mensch-automobile@t-online.de<br />
fon: 04105 – 152459<br />
89
Side<br />
Side<br />
M. Mensch & Automobile in<br />
Seevetal bei Hamburg. Hier<br />
muss er nach einer ersten Bestandsaufnahme<br />
etwas länger<br />
bleiben: Michael Mensch spendiert<br />
dem <strong>Mustang</strong> großflächige<br />
Blechtafeln, hängt das Getriebe<br />
neu auf und baut die nur<br />
noch fragmental vorhandenen<br />
Aufnahmen der Hinterachse<br />
nach.<br />
Da geht es also hin, das bei<br />
der Verzollung gesparte Geld.<br />
Aber Mensch macht ganze Arbeit,<br />
und er macht sie sauber<br />
und gut. Die gesamte Technik<br />
wird überholt, und was am<br />
Ende vor uns steht hat frischen<br />
deutschen Baurat, eine H-Zulassung<br />
und den unmissverständlichen<br />
Spaßfaktor, der<br />
seit dem ersten Entdecken angestrebt<br />
war.<br />
Und dann verbrennt der <strong>Mustang</strong><br />
Mach 1 als Verlags pony<br />
an der Seite seines großen,<br />
neuen Bruders den Asphalt unter<br />
den Pneus: Christian Meyer<br />
(www.mustang-deutschland.<br />
de) hat in Zusammenarbeit mit<br />
unserem Magazin eine perfekte<br />
Hommage an den Ur-Mach<br />
1 erschaffen, die „<strong>Mustang</strong> GT<br />
<strong>TRÄUME</strong> <strong>WAGEN</strong> Edition“.<br />
Neu, fast genau so geil wie<br />
das Original und käuflich. Die<br />
beiden im Gespann sind wie<br />
jeder einzelne auch die absoluten<br />
Hingucker auf allen Treffen<br />
und Veranstaltungen. Und<br />
heute wie damals hat sich<br />
nichts an einer Tatsache geändert:<br />
Mit einem Mach 1 muss<br />
man umgehen können.<br />
Denn das ist kein Spielzeug,<br />
was sich ausbrechende Vorstands-Banker<br />
oder gelangweilte<br />
Zahnärzte in den Carport<br />
stellen sollten. Wenn die<br />
acht Töpfe spontan mit Gemisch<br />
gefüllt werden und die<br />
aktuellen 400 SAE-PS ohne<br />
jede elektronische Hilfe auf die<br />
Hinterachse drücken, muss<br />
man am Steuer wissen, was<br />
man tut. Sonst geht es auch<br />
ganz schnell mal ab in den<br />
Graben.<br />
Das ist einer der Gründe, warum<br />
unser Chefredakteur den<br />
grummelnden Kämpfer meistens<br />
selbst pilotiert und sich<br />
genau anguckt, wer ihn noch<br />
bewegt. Der kann das. Viele<br />
andere müssen es erst einmal<br />
erfahren und am eigenen Leib<br />
spüren, was so ein Auto eigentlich<br />
soll, was es meint. Es<br />
ist keine plüschige Reiselimousine,<br />
nein, ganz und gar nicht.<br />
Es soll auffallen, es soll polarisieren,<br />
und beides gelingt ihm<br />
sehr gut. Passanten fassen ihn<br />
an, gucken, ja glotzen sogar<br />
manchmal. Andere wagen<br />
Fallschirmsprünge, jagen<br />
downhill mit ihren Mountainbikes<br />
oder fliegen Sportflugzeuge.<br />
Wir reiten <strong>Mustang</strong>s.<br />
Vielleicht haben Sie ihn ja einmal<br />
live gesehen, vielleicht bei<br />
der "ADAC Hamburg Klassik<br />
<strong>TRÄUME</strong> <strong>WAGEN</strong> Rallye". Er<br />
lässt sich unmissverständlich<br />
treiben wie ein echtes Wildpferd,<br />
er lässt sich gefühlvoll<br />
leiten wie eine schöne Frau<br />
und er kann bockig sein wie<br />
ein alternder Raumfrachter. Allerdings<br />
ist der Mach 1 auch<br />
nach der Mensch-Kur kein<br />
Pebble-Beach-Exponat. Man<br />
sieht dem alten Schlachtschiff<br />
die vernarbten Andenken aus<br />
90
Ansichtssache: Alt und neu reizen<br />
beide auf ihre Art und Weise<br />
am Hamburger Hafen<br />
Über tiefe analoge Instrumente<br />
spricht das Pony mit dem Reiter<br />
CHRISTIAN MEYERS AUTOZENTRUM<br />
Nürnberger Str. 94<br />
91710 Gunzenhausen am Altmühlsee<br />
internet: www.mustang-deutschland.de<br />
mail: cm@mustang-deutschland.de<br />
fon: 09831 – 6768 -21<br />
fax: 09831 – 6768 -99<br />
91
92<br />
Brutal<br />
zwischen<br />
Start<br />
und Ziel
FORD MUSTANG MACH 1 VON 1973<br />
längst vergangenen Straßenkämpfen<br />
noch immer an. Der<br />
Wagen hat wunderbare Patina<br />
- Kratzer und kleine Stellen,<br />
schmaucht Öl, riecht mal nach<br />
Benzin. Herrlich.<br />
Klar, der 1973er <strong>Mustang</strong><br />
Mach 1 ist eine ausgewachsene<br />
Rennkarre und wird es immer<br />
bleiben. Gab es da nicht<br />
einmal eine alte indianische<br />
Weissagung? "Erst, wenn ihr<br />
keine Bäume mehr essen wollt<br />
werdet ihr feststellen, dass kleine<br />
europäische Neuwagen<br />
Depressionen verursachen."<br />
Oder war das anders?<br />
Ich gucke das<br />
vielleicht noch<br />
einmal nach...<br />
Motor: V8 (351 cui)<br />
Leistung: 400 PS<br />
Vergaser: Edelbrock-Performance<br />
Getriebe: Automatik, Rennausführung, B&M-Shifterr<br />
Höchstgeschwindigkeit: 210 km/h<br />
Länge: 4.922 mm<br />
Breite: 1.882 mm<br />
Beschleunigung: Schneller als Sie<br />
Bereifung: 235/60 R16 vorn, 255/60 R15 hinten<br />
Gewicht: 1.700 kg<br />
Länge/Breite/Höhe: 4.922/1.822/1.310 mm<br />
Weitere Firmen, die sich um<br />
die Verschiffung von Fahrzeugen<br />
kümmern:<br />
Florida Auto Export<br />
Thomas Schwarz<br />
www.floridaautoexport.com<br />
Californiaimport UG & Co. KG<br />
www.californiaimport.de<br />
93
Ihr allererstes Spielzeugauto war ein <strong>Mustang</strong>.<br />
Mit 18 <strong>Jahre</strong>n erfüllt sich Salima ihren Traum<br />
und kaufte einen echten 1967er Convertible in<br />
traumhaftem Zustand. Sie fährt ihn fast täglich,<br />
am liebsten mit ihrer Freundin Laura. Die<br />
drei erinnern uns ein bisschen an „Thelma und<br />
Louise“ – Grund genug, sie zu bitten, nicht als<br />
grandioses Trio über die Klippe zu fliegen...<br />
Text und Fotos: Jens Tanz<br />
94
in typisches Mädchen war die kleine Salima mit<br />
den großen Augen aus dem rheinland-pfälzischen<br />
Worms nicht. Sie spielte nicht mit goldmähnigen<br />
Plastikpferdchen oder rosa Frisierköpfen, sie begeisterte<br />
sich eher für das Auto ihres Vaters. In Papas silbergrauem<br />
1971er Jaguar E-Type Coupé mit der roten Innenausstattung<br />
ließ sie während ausgedehnter Wochenendtouren<br />
den Wind in ihren Haaren spielen, wusch und pflegte den<br />
Klassiker mit Inbrunst und wünschte sich inständig, auch<br />
endlich Auto fahren zu dürfen. Sie ist damals aber erst<br />
acht <strong>Jahre</strong> alt und überbrückt notgedrungen die Wartezeit<br />
mit Modellautos.<br />
Das erste von vielen Vitrinenschätzchen war ein 65er <strong>Mustang</strong><br />
Convertible, ausgelöst durch den James-Bond-Film<br />
„Goldfinger“. Shirley Eaton bewegt in dem Streifen ein<br />
weißes Cabrio, und mit Erlaubnis der Mutter bestellte sich<br />
Salima so eines im Internet. Es folgten Corvette C1 und<br />
C3, Camaro, Trans Am, KITT und KARR und ergänzend<br />
diverse Oldtimerzeitschriften im Abo, die sich in ihrem<br />
Kinderzimmer stapelten. Als 2001 Anne Hathaway als<br />
Mia in „Plötzlich Prinzessin“ in einem etwas abgerockten<br />
65er <strong>Mustang</strong> Convertible durch die Gegend cruist, war<br />
Salima endgültig verknallt. Nicht wie alle ihre Freundinnen<br />
in Michael, Mias Freund. Nein – in das Auto.<br />
Papa wurde weiter energisch jeden Sonntag um<br />
gemeinsame Touren mit dem Jaguar angebettelt,<br />
und bald darauf war Salima zwar nicht Prinzessin,<br />
aber 17einhalb <strong>Jahre</strong> alt und konnte mit<br />
dem eigenen Führerschein beginnen. Papas<br />
britisches Heiligtum mit der langen Haube<br />
durfte sie allerdings nur in seinem Beisein<br />
bewegen und konnte daher an vielen gemeinsamen<br />
Ausfahrten ihrer geliebten<br />
„Oldtimerfreunde Worms“, dem Club<br />
gleich um die Ecke, nicht teilnehmen.<br />
Denn Papa hatte<br />
auch noch etwas<br />
anderes zu tun.<br />
95
96<br />
Unter die Haube – Salima kennt jedes<br />
kleinste Geräusch ihres <strong>Mustang</strong>. Die<br />
Ladies haben Spaß und brauchen außer<br />
dem Auto eigentlich… nichts…
Der Wunsch nach einem eigenen Auto wurde daher täglich<br />
größer, und ein <strong>Mustang</strong> Coupé bei einem Händler<br />
in der Nähe brachte sie erneut zurück auf ihre „All-time-<br />
Autoliebe“ aus den Kinderjahren. Aber kein Coupé, sondern<br />
ein Convertible musste es sein. Oma, Opa und die<br />
Eltern waren sich nicht ganz einig, wer das erste Auto der<br />
quirligen Lady bezahlen sollte – Einigkeit bestand dagegen<br />
in der Verwunderung darüber, dass es nicht ein doch so<br />
zuverlässiger Mercedes werden sollte. Die omnipotente,<br />
wortgewaltige Beharrlichkeit der jungen Dame ließ die<br />
Verwandtschaft einlenken, und kurz darauf bekam ein<br />
weiterer Händler in Baden-Baden den Suchauftrag nach<br />
einem Pony ohne Dach, am liebsten in Schwarz oder<br />
Nightmist-Blue. Und auf jeden Fall aus den <strong>Jahre</strong>n 1967<br />
oder 1968. Da war der <strong>Mustang</strong> seiner ersten Serie ab<br />
1964 entwachsen und wurde von Ford zwar optisch an<br />
den Vorgänger angelehnt, aber etwas massiger designt,<br />
um Platz für die dicken Motoren zu schaffen.<br />
Die Ära der Muscle Cars, der viel zu kleinen Autos mit viel<br />
zu großen Motoren, hatte in diesen <strong>Jahre</strong>n längst begonnen.<br />
Die Heckblende mit dem mittigen Tankstutzen wurde<br />
konkav gestaltet und gilt heute unter Fans als der Pony-<br />
Po mit dem meisten Sexappeal. Die geniale und massive<br />
Werbekampagne für die erste Serie ließ den <strong>Mustang</strong> in<br />
den Verkaufszahlen-Olymp der USA explodieren und löste<br />
bei Ford intern den Thunderbird als Verkaufsschlager ab.<br />
Die Möglichkeit, den Wagen auf Wunsch quasi nackt für<br />
sehr kleines Geld oder voll ausgestattet für nicht wesentlich<br />
mehr Geld (mit allen Varianten dazwischen) zu ordern,<br />
schmeckte den freiheitsliebenden Amerikanern bestens.<br />
Und Salima stellte es vor die Frage, welches der angebotenen<br />
Fahrzeuge sie denn nun nehmen sollte. Die Motorenpalette<br />
reicht vom 3,3-Liter-Reihensechser bis hin zum<br />
ganz neu entwickelten 6,4-Liter-V8 und zwei Siebenliter<br />
Triebwerken, ein Cobra Jet mit 335 PS und ein Hochleistungs-V8<br />
mit 390 PS. Die Popularität des (damals) preiswerten<br />
Sportlers ist ungebrochen, trotz der hohen Stückzahlen.<br />
Allein in den <strong>Jahre</strong>n 1967 und 1968 verkaufte der<br />
Konzern 789.000 <strong>Mustang</strong>s, davon 113.000 Fastbacks<br />
und 70.000 Convertibles. Betrachtet man den Kleideroder<br />
Schuhschrank der meisten Frauen weiß man, wie<br />
schwer sie sich mit Entscheidungen tun. Aber wie wir wissen,<br />
ist Salima anders als die anderen – außerdem kommt<br />
ihr ein wenig entgegen, dass der Händler nur zwei Convertibles<br />
im Importprogramm hatte: Einen roten 1967er<br />
mit dem dicken 390cui-V8 und einen 1967er mit der klassischen<br />
289er-Maschine in „Silver Frost“ mit blauem Interieur.<br />
Silber? Niemals. Beim Erstkontakt auf dem Hof des<br />
Händlers traute sie sich erst gar nicht, das sehr erhaben<br />
wirkende Fahrzeug anzufassen. Vielleicht ist die Farbe ja<br />
doch gar nicht so übel? Es ist der Papa, der schließlich<br />
die Dame mit eher weiblichen Argumenten zur Vernunft<br />
brachte: Auf silbernem Lack sähe man den Dreck nicht so.<br />
Vielleicht ist Salima doch nicht so anders als die anderen<br />
Frauen - aber Liebe springt einen bekanntlich unerwartet<br />
und heftig an. Nach einer kleinen Gewöhnungsphase fuhr<br />
sie auf trockenen Wormser Januarstraßen mit ihrer Oma<br />
neben sich und einem geschlossenen Verdeck über sich<br />
zurück in ihre Heimatstadt. Der <strong>Mustang</strong> wurde ihr erstes<br />
Auto.<br />
Sie nennt ihn Jonny.<br />
Jonny bekam noch einen Bremskraftverstärker (das Auto<br />
wurde ursprünglich ausschließlich zum vorwärts Fahren<br />
gebaut, eher nicht zum Bremsen…), einen Ölwechsel und<br />
frischen deutschen TÜV. Derweil recherchierte Salima ein<br />
bisschen, viel erfährt sie allerdings anfangs nicht über<br />
die Geschichte ihres Ponies: Ein einziger Name im<br />
Title, ausgeliefert mit einem identischen Zwilling in<br />
eben diesem Sonderlack am 6. Juni 1967 an einen<br />
Händler in Texas. Die Fahrzeuge sollten als Showroom-Kundenfänger<br />
dienen, und das scheint ihnen<br />
gelungen zu sein, denn schon 25 Tage später wurde<br />
Salimas Exemplar von einem jungen Schüler<br />
der High School gekauft. Der soll ihn lange, sehr<br />
lange gefahren haben, um das Pony dann an seinen<br />
Sohn weiterzugeben. Der fuhr damit ebenfalls zur High<br />
School und beschloss 2009 eine Komplettrestauration von<br />
Papis Auto in den Auslieferungszustand, mit Bildern und<br />
Belegen.<br />
Es gibt vermutlich nur ganz wenige <strong>Mustang</strong> auf der Welt,<br />
die nicht schon einmal restauriert wurden. Und schwupps<br />
97
ten, aber trotz richtiger Diagnose nicht helfen konnten.<br />
Defekte Zündspulen heilt die Zeit, zumindest kurzfristig.<br />
Denn als der Wagen wieder abgekühlt war, konnte Salima<br />
zunächst weiterfahren. Immerhin bis vor den Wormser<br />
Puff, da blieb Jonny wieder stehen. Ein wenig verlegen<br />
und lieber das Verdeck schließend kontaktierte die Dame<br />
daraufhin ihren Papa, und kurz darauf wurde der Defekt<br />
in einer Werkstatt behoben. Jonny legte den Heimweg auf<br />
eigener Achse zurück.<br />
Er macht süchtig nach Ausfahrten in die Pfalz, allein oder<br />
mit ihrer Freundin Laura, die sie auf einer Party kennen<br />
gelernt hat und die von den endlosen Benzingesprächen<br />
nicht genug bekommen konnte. Alle drei zusammen verkam<br />
auch für den High-School-Ponyreiter die Wirtschaftskrise<br />
– der Wagen wurde verkauft. Das war‘s auch schon<br />
an Details zu Jonnys Historie, aber Salima ist ja noch jung<br />
und hat sich vorgenommen, mehr über den Oldtimer mit<br />
dem guten Herzen und der robusten Technik herauszufinden.<br />
Jonny ist ein Junge, definitiv. Allein schon, weil er wenig<br />
rumzickt oder Probleme macht. Ein einziger Liegenbleiber<br />
ist verbucht: Eine defekte Zündspule, die das Convertible<br />
auf den Standstreifen zwang. Da Salima auf dem Weg zu<br />
einem Oldtimertreffen war, fanden sich umgehend sechs<br />
hilfsbereite Herren, die ihre Köpfe in den Motorraum steck-<br />
Ford <strong>Mustang</strong> ist der American Way of Drive. Da darf man auch mal Flagge zeigen<br />
98
drehen der Herrenwelt gehörig den Kopf und rocken den<br />
First <strong>Mustang</strong> Club of Germany, wenn auch mit „Küken“-<br />
Status. Und wieder ist es ein Film, an den die Fotos mit den<br />
beiden Damen in Weiß jetzt erinnern: In Salimas Geburtsjahr<br />
kommt der amerikanische Roadmovie „Thelma und<br />
Louise“ in die Kinos, in dem die von ihrem despotischen<br />
Ehemann genervte Hausfrau Thelma und ihre überdrehte<br />
Freundin Louise in einem Ford Thunderbird Convertible<br />
raus in die Freiheit „flüchten“. Das geht aus verschiedenen<br />
Gründen ganz schön schief und endet auch nicht happy,<br />
aber wenn die Mädels jetzt noch Kopftücher umbinden<br />
würden, wäre die Illusion nahezu perfekt.<br />
Ein bisschen vorsichtig sind sie schon, als sie an und auf<br />
dem polierten <strong>Mustang</strong> posieren. Die permanente Pflege<br />
zahlt sich aus: Auf dem Treffen in Sinsheim erreichte<br />
der <strong>Mustang</strong> in der Kategorie „Originalgetreuster Bestzustand“<br />
den 3. Platz. Ab und an klemmt auch mal eine<br />
Visitenkarte hinter einem Scheibenwischer – zumeist sind<br />
es Herren mittleren Alters, die den Wagen kaufen wollen.<br />
Auch wenn das stolz macht: Salima gibt ihren Jonny<br />
nicht mehr her. Er hat zwar „nur“ den kleinen 289cui-<br />
V8, aber auch hier zeigt sich wieder, dass sie vielleicht<br />
doch anders als die anderen ist: Sie liebt ihren Schatz so,<br />
wie er ist…<br />
r<br />
TECHNISCHE DATEN<br />
Ford <strong>Mustang</strong> Convertible<br />
Baujahr: 1967<br />
Motor: V8<br />
Hubraum: 4.736 ccm (289 cui)<br />
Leistung: 148 kW (200 PS) bei 4.400/min<br />
Max. Drehmoment: 407 Nm bei 2.800/min<br />
Getriebe: Dreigang-Automatik<br />
Antrieb: Hinterräder<br />
Länge/Breite/Höhe: 4.663/1.801/1.311 mm<br />
Leergewicht: 1.800 kg<br />
Beschleunigung: 0-100 in 13 Sek.<br />
Top-Speed: ca 190 km/h<br />
Wert: ca. 38.000,- Euro<br />
99
100<br />
Pokale? Ja, diverse<br />
Tuning-Awards stehen<br />
im Regal bei US<br />
Supermuscles in Eislingen<br />
bei Stuttgart. Man könnte<br />
leicht denken, dass bei dem<br />
2007er <strong>Mustang</strong> GT typische<br />
Tuningfreaks am Werk waren,<br />
die ihre Autos nur noch<br />
als reine Ausstellungsstücke<br />
betrachten. Aber weit gefehlt,<br />
bei den Jungs geht´s um den<br />
Spaß am Auto, und den<br />
besonders auch auf der Straße.<br />
Beim Foto-Shooting der<br />
„Black Pearl“ trafen wir entspannte<br />
Muscle Car-Experten<br />
aus dem bestens asphaltierten,<br />
schönen Ländle.<br />
Auf diese Generation Ford<br />
<strong>Mustang</strong>-Modelle sind Benny<br />
Schneider wie die Jungfrau<br />
zum Kinde und Marco Kugler<br />
wie zu einem riesigen Kindertraum<br />
gekommen. Denn zunächst<br />
sollte es für Benny ein<br />
Porsche sein und bei Marco<br />
war es 2005 „Liebe auf den<br />
ersten Blick“, obwohl für die<br />
beiden Schwaben die erste<br />
Wahl eines schnellen alltagstauglichen<br />
Sportwagens eher<br />
bei deutschen Modellen lag.<br />
Dann die Enttäuschung beim<br />
lokalen Porsche-Dealer, wo<br />
Benny vielleicht aufgrund seines<br />
jungenhaften Aussehens<br />
das passende Portemonnaie<br />
nicht zugetraut wurde. Schön<br />
doof, nicht besser nachzuforschen<br />
und gleich mal einen<br />
potentiellen Kunden vergrault.<br />
Ein US-Muscle Car<br />
von der anderen Seite des großen<br />
Teichs hatten die beiden<br />
Freunde zuerst so gar nicht im<br />
Blick, doch der neue <strong>Mustang</strong><br />
GT, der seit 2004 sehr erfolgreich<br />
verkauft wird, geriet in<br />
der weiteren Recherche mit<br />
seinem starken Gesamtpaket<br />
dann immer stärker in ihren<br />
Fokus.
Ford <strong>Mustang</strong> GT<br />
The black pearl<br />
101
und Fahrzeugoptimierung mit<br />
Rennsport-Varianten erweitert<br />
haben. Hinzu kommt die gut<br />
gelegene Eislinger Location<br />
und einer Werkstatt. US-<br />
Supermuscles arbeitet nur mit<br />
ausgewiesenen Spezialisten<br />
zusammen, die sowohl im<br />
Teile- als auch im Umbausektor<br />
auf hohem Niveau<br />
arbeiten.<br />
Soweit zu der jung-professionellen<br />
Tuningschmiede, wie<br />
sie mir im Kennenlerngespräch<br />
nahe gebracht wurde.<br />
Nun wollen wir aber raus mit<br />
dem schwarzen Monster und<br />
dem grapper orange/schwarzen<br />
Shelby GT. Die Sonne<br />
Marco erschuf sich dann einen<br />
sehr eleganten 2008er Shelby<br />
GT und Benny einen eher<br />
bösen 2007er GT - The Black<br />
Pearl - den wir bei traumhafter<br />
Herbstsonne fahren und fotografieren<br />
konnten. Die Optik<br />
des Fahrzeuges bietet mit der<br />
Mischung aus Eleanor Bodykit<br />
und diversen Roush-Tuning<br />
und Design-Elementen natürlich<br />
sofort den ganz breiten<br />
Auftritt. Dazu in glänzend<br />
Schwarz mit den verchromten<br />
20-Zöllern, Sidepipes und vielen<br />
liebevollen Details, wirkt<br />
der Bolide selbst auf unbeteiligte<br />
Passanten sofort so mächtig<br />
und exotisch, dass spontane<br />
Fotoaktionen bis heute zum<br />
Alltag der beiden Gasfüße<br />
gehören. Die ehemaligen Arbeitskollegen<br />
und neuen <strong>Mustang</strong>-Freunde<br />
tunten ihre<br />
Autos Stück für Stück bis auf<br />
den heutigen hohen Standard<br />
und entschlossen sich aufgrund<br />
des breiten, positiven<br />
Feedbacks auf US-Car-<br />
Treffen und -Events dazu, ihre<br />
Leidenschaft zum Beruf zu<br />
machen. Gedacht, gesagt,<br />
getan. US-Supermuscles wurde<br />
gegründet und bietet heute<br />
in steigendem Maße Komplett-Konzepte<br />
für modere<br />
US-Muscle Cars an. Hierbei<br />
profitieren sie von dem Knowhow,<br />
das sie seit ihrer Ausbildung<br />
zum Kfz-Elektroniker<br />
und Industriemechaniker beständig<br />
in Richtung Tuning<br />
nahe Stuttgart und Göppingen<br />
mitten auf einem Autohof mit<br />
benachbartem Reifen-Service<br />
scheint, es sind 14 Grad, die<br />
Straßen sind trocken und die<br />
Landschaft ist ein Traum.<br />
102
Zuerst geht es zu einem ehemaligen<br />
US-Kasernenhof, wo<br />
wir die martialische Power der<br />
Autos bergauf sofort zu spüren<br />
bekommen. Die Sounds kräftig<br />
blubbernd, aber noch einigermaßen<br />
moderat, eine gute<br />
Mischung: laut bei Gasstößen,<br />
sonst ruhig in der Mitte ihrer<br />
V8-Drehmomente.<br />
Apropos Gasstöße: Der<br />
schwarze GT läuft auch mit<br />
Gas. Umbau auf LPG-<br />
Gasanlage, wie wir wissen. Ich<br />
muss immer lächeln, denn in<br />
erspart, da es dafür<br />
unendlich viele Quellen gibt<br />
und wir auch in der<br />
<strong>TRÄUME</strong> <strong>WAGEN</strong> schon<br />
mehrfach darüber berichtet<br />
haben. Wer ein modernes US-<br />
Muscle Car sucht oder schon<br />
besitzt und seine individuellen<br />
Tuning-Möglichkeiten ausloten<br />
und umsetzen möchte, ist<br />
bei den kompetenten und<br />
umtriebigen Jungs von US<br />
Supermuscles auf alle Fälle<br />
sehr gut aufgehoben. Und aus<br />
Erfahrung wird hier das Thema<br />
Kundenservice und -Betreuung<br />
sehr ernst genommen…<br />
Text u. Fotos: Christian Böhner<br />
FAKTEN<br />
Ford <strong>Mustang</strong> GT, Bj. 2007<br />
Motor: V8 4,6 Liter<br />
Leistung: Standard 224 kW/305 PS,<br />
heute ca. 257 kW/3<strong>50</strong> PS<br />
der ehemaligen DDR war eine<br />
LPG eine Landwirtschaftliche<br />
Produktionsgenossenschaft.<br />
Aber eine Gasanlage produziert<br />
ja auch die aus der Natur<br />
stammende Kraftstoffversorgung<br />
in Gemeinschaft mit der<br />
herkömmlichen Benzinzufuhr,<br />
also gar nicht so weit weg voneinander,<br />
die beiden LPGs. In<br />
einem Waldstück und auf<br />
einem hohen Bergrücken<br />
machen wir Aufnahmen aus<br />
dem fahrenden Auto und<br />
genießen die Beschleunigung<br />
der beiden Wagen, wenn<br />
wir bei entgegenkommenden<br />
Fremdfahrzeugen schnell einscheren<br />
müssen. Die Details<br />
des gesamten Umbaus der<br />
Black Pearl von Benny<br />
Schneider haben wir<br />
in unserem Infokasten aufgelistet.<br />
Allgemeine Informationen<br />
zum <strong>Mustang</strong><br />
GT haben wir Euch jetzt<br />
Tuning-Details und Veredelung:<br />
• Predator Handtuner 26 kW/35 PS<br />
• Sidepipes Eigenanfertigung (nicht von Cervini)<br />
• LPG Gasanlage<br />
• Roush offener Luftfilter<br />
• Roush Tieferlegungsfahrwerk<br />
• Roush Chromfelgen 20 Zoll<br />
• Roush Innenausstattung Bicolor Leder<br />
• Bodykit Eleanor<br />
• Hood Pins mit TÜV-Eintragung<br />
• LSD Flügeltüren<br />
• Seitenspiegel lackiert<br />
• Kofferraumausbau mit Laminat<br />
• Pinstriping im Innenraum<br />
• JVC Touchscreen mit DVD MP3 SD<br />
• Türgriffe Chrom vom Ford F1<strong>50</strong><br />
• Schaltrahmen, Schalthebel, Heizungsregler, Lichtschalter,<br />
Lautsprecherumrahmung, alles nachträglich verchromt<br />
• Zusatzinstrumente A-Säule<br />
• Police Car Stroboskop Lichter<br />
• Police Car Sirene<br />
Geplant sind noch ein Techco Kompressor und eine 6-Kolben Bremsanlage<br />
von Stoptech<br />
103
Horse-<br />
POWER<br />
Ford <strong>Mustang</strong> Coupé GT 3<strong>50</strong> H-Style<br />
104
105
106
,,<br />
Pony Car“ spotteten<br />
die Amis über den<br />
Ford <strong>Mustang</strong>. Kein Wunder,<br />
handelte es sich doch in ihren<br />
Augen um einen Kleinwagen,<br />
und auch die sanfte 90 PS-<br />
Basismotorisierung mit einem<br />
3,2-l-Sechszylinder verursachte<br />
bestimmt keine feuchten<br />
Träume. Als Drittwagen für<br />
die Frau des Hauses oder fürs<br />
Töchterchen zum High-<br />
School-Abschluss wurde er<br />
trotzdem ein Erfolg.<br />
Ein ganz anderer Fall waren<br />
die Achtzylinder-Modelle –<br />
vor allem die vom Cobra-<br />
Züchter Carroll Shelby ...<br />
Richtige Kerle hatten Anfang<br />
der 1980er Benzin im Blut und<br />
außer Autos bestenfalls noch<br />
Mädels im Kopf, die man mit<br />
Ersteren beeindrucken wollte.<br />
Andree Schröder aus Oerzen<br />
bei Lüneburg war einer von<br />
diesen, und folgerichtig machte<br />
er dann auch eine Lehre<br />
zum Kfz-Mechaniker, wie es<br />
damals noch hieß. Während er<br />
im Job bei einem großen VW-<br />
Betrieb Öl und Kerzen wechselte,<br />
stand ihm der Sinn privat<br />
allerdings eher nach den<br />
Gasoline-Guzzlers von der<br />
anderen Seite des „Großen<br />
Teichs“. Ein <strong>Mustang</strong> der<br />
ersten Serie – natürlich nur<br />
mit V8 unter der Haube – lag<br />
angesichts des kargen Lehrlings-<br />
beziehungsweise später<br />
Gesellen-Salärs am ehesten im<br />
Bereich seiner Vorstellungskraft.<br />
Doch es kommt immer<br />
anders als man denkt, und so<br />
stand bei ihm ab 1990 mit<br />
einem 1963er Ford Galaxie<br />
<strong>50</strong>0 XL Convertible doch<br />
gleich ein echtes Dickschiff in<br />
der Garage – eine rostfreie<br />
Restaurierungsbasis, komplett,<br />
aber nicht fahrbereit.<br />
Zeitblende: Wir schreiben das<br />
Jahr 2006. Andree hat längst<br />
seinen Kfz-Meisterbrief in der<br />
Tasche, eine eigene Werkstatt<br />
mit vollen Auftragsbüchern,<br />
eine Frau und drei kleine<br />
Kinder. Der Galaxie steht<br />
107
Bis Andree an einem Inserat<br />
wie elektrisiert hängen bleibt:<br />
Ford <strong>Mustang</strong> Coupé, Bj.<br />
1967, GT 3<strong>50</strong> H-Style steht<br />
da geschrieben – ein Shelby-<br />
Nachbau (das Original gab’s<br />
nur als Fastback) mit „gehutzter“<br />
Motorhaube und Spoiler-<br />
Heckdeckel in GFK, dazu mit<br />
den obligatorischen seitlichen<br />
Lufteinlässen der heißesten<br />
Ur-<strong>Mustang</strong>-Ausführung. Das<br />
„H“ am Ende der Typenbezeichnung<br />
steht nicht etwa für<br />
Stilvoll und authentisch<br />
modifiziert: Das Grant-<br />
Holzlenkrad bestellte<br />
Andree eine Nummer<br />
größer als üblich – in 13,5<br />
Zoll. Rechts: “Easy-entry”<br />
gabs schon in den 60ern<br />
immer noch rostfrei, ansonsten<br />
aber unberührt in einer<br />
Ecke – nur die Staubschicht ist<br />
gewachsen. Klarer Fall: Zur<br />
Restaurierung des Wagens<br />
kommt er in absehbarer Zeit<br />
nicht. Die <strong>Mustang</strong>-Idee<br />
flammt wieder auf – so etwas<br />
müsste doch einfach zu bekommen<br />
sein, bei den Stückzahlen.<br />
Natürlich nur ein<br />
„Series 1“ in fahrbereitem,<br />
möglichst makellosem Zustand.<br />
Am liebsten ein Fastback,<br />
eventuell aber auch ein<br />
Coupé mit etwas mehr Platz<br />
im Fond – der Familie zuliebe.<br />
Doch die Suche wird eine<br />
Odyssee: Ein Jahr lang fahndet<br />
Andree in Fachzeitschriften<br />
und im Internet, fährt hunderte<br />
von Kilometern zu Besichtigungsterminen<br />
quer durch<br />
die Republik. Das Ergebnis:<br />
Blender, wohin das Auge<br />
schaut. Und die wenigen halbwegs<br />
ordentlichen Autos, die<br />
er findet, sind schlicht zu teuer.<br />
108
Unerlässlich bei echten 60er-Rennern: die Schnellverschlüsse der Motorhaube<br />
„historisch“, sondern für die<br />
heute schon mythisch verehrte<br />
„Hertz-Edition“, eine in<br />
geringer Stückzahl für die<br />
amerikanische Autovermietung<br />
hergestellte Sonderausführung<br />
in den CI-Farben<br />
Schwarz mit goldenen Streifen.<br />
Ein findiger PR-Stratege<br />
bei Hertz gab die Kleinserie<br />
damals in Auftrag, um den<br />
Leihwagenkunden einmal etwas<br />
ganz Besonderes zu bieten.<br />
Die nutzten das natürlich<br />
freudig aus, mieteten die ungezähmten<br />
Boliden und tobten<br />
sich damit nach „Hertzenslust“<br />
auf den Rennstrecken der<br />
Umgebung aus. Wen wundert<br />
es da, dass die „Marketingmaßnahme“<br />
bald ein jähes<br />
Ende fand; der tolle Werbeeffekt<br />
hält bei Ford-Fans allerdings<br />
bis heute an.<br />
Zurück zu Andrees Inserat:<br />
Auch „sein“ <strong>Mustang</strong> Coupé<br />
lockte auf den Fotos mit einer<br />
makellosen schwarzen Neulackierung<br />
mit goldenen Streifen,<br />
dazu Shelby-Insignien an<br />
den Vorderkotflügeln sowie an<br />
der Heckklappe und am<br />
Tankdeckel. Alu-Ventildeckel<br />
109
Diesen originalen 289er<br />
Ford-V8 (4.728 ccm) mit<br />
209 PS soll demnächst ein<br />
böses 347er-NASCAR-<br />
Triebwerk (5687 ccm) mit<br />
400 PS ersetzen. Sein<br />
Erbauer John Barrett nennt<br />
ihn “Stroker Blue Oval”<br />
und -Luftfiltergehäuse trugen<br />
verheißungsvolle Cobra-<br />
Schriftzüge. Darunter verbarg<br />
sich allerdings der serienmäßige<br />
289er Ford-V8 mit 154 kW<br />
(209 PS), verblockt mit einer<br />
ebenso serienmäßigen Dreigang-Automatik<br />
(Typ: C4) –<br />
na immerhin ... Die weitere<br />
Beschreibung des Wagens<br />
klang ebenfalls vielversprechend,<br />
denn auch Dachhimmel,<br />
Sitzbezüge, Armaturenbrettverkleidung<br />
etc. hatte<br />
der Vorbesitzer erneuert.<br />
Einziger Schönheitsfehler:<br />
Das Auto stand noch in den<br />
USA. Als Verkäufer trat der<br />
Kfz-Handel K&M mit Sitz in<br />
Kalifornien auf, vermittelt<br />
wurde der Deal durch den<br />
Truck Shop in Lüneburg.<br />
Nach dem bisher Erlebten<br />
klang das nach einem extremen<br />
Risikokauf. Andererseits<br />
genoss der Truck Shop einen<br />
guten Leumund. Andree<br />
schlug zu und erhielt das Auto<br />
quasi als „Weihnachtsgeschenk“,<br />
denn der Wagen traf<br />
pünktlich am Heiligen Abend<br />
im Hafen von Rotterdam ein.<br />
Die fällige Baurat-Abnahme –<br />
Ehrensache – wollte er selbst<br />
durchführen, und so nutzte er<br />
die Tage „zwischen den<br />
<strong>Jahre</strong>n“ für eine genaue<br />
Inspektion und die Vorbereitung<br />
der Vollabnahme.<br />
Er wurde nicht enttäuscht. Die<br />
Karosserie präsentierte sich<br />
auch bei intensiver Überprüfung<br />
in makellosem Zustand,<br />
lediglich die Vorderachse zeigte<br />
Verschleiß an Buchsen und<br />
Gelenken. Die benötigten Ersatzteile<br />
gabs zum Glück für<br />
Schmales, unter anderem bei<br />
der Classic Car Company in<br />
Herford, einem Laden, den<br />
Andree wegen der kompetenten<br />
und hilfsbreiten Beratung<br />
sowie der fairen Preispolitik<br />
wärmstens empfehlen kann.<br />
110
angeschweißt werden. Das<br />
Resultat kann sich hören lassen:<br />
Ein echter Ohrenporno! Leider<br />
blieb die Leistung noch deutlich<br />
hinter dem Sound zurück -<br />
Betonung auf “noch”...<br />
Mit Scheibenbremsen vorn (serienmäßig<br />
sind dort Trommeln<br />
verbaut, die eine eher katastrophale<br />
Verzögerung bieten) legte<br />
Andree jedoch schon mal den<br />
Grundstein für eine nachhaltige<br />
Abhilfemaßnahme, die den<br />
<strong>Mustang</strong> endgültig zum<br />
Wildpferd macht: Den Einbau<br />
eines richtig bösen 347er<br />
„NASCAR“-Motors, der bei<br />
www.jonbarrett.com als „Stroker<br />
Blue Oval“ angeboten wird.<br />
Dessen Leistungsdaten (400<br />
PS, 530 Nm) sollten das<br />
ermöglichen, was Andree von<br />
einem hubraumstarken Ami<br />
erwartet: „Ich wollte schon<br />
immer ein Auto, wo bei<br />
Tempo 120 beim Gasgeben<br />
noch die Räder durchdrehen.“<br />
Für die Umsetzung dieses<br />
Plans würde er sich schweren<br />
Herzens sogar von seinem<br />
staubigen Ford Galaxie trennen<br />
. . .<br />
Text und Fotos: Martin Henze<br />
Dort orderte er auch Hi-<br />
Jackers für die Hinterachse<br />
sowie eine Flowmaster-Auspuffanlage<br />
mit durchgehend<br />
2,5 Zoll Durchmesser und<br />
Fächerkrümmern, die er vor<br />
der Montage keramikbeschichten<br />
ließ. Apropos Montage:<br />
Allein für Anpassung und<br />
Anbau der Schlote gingen<br />
rund 30 Arbeitsstunden drauf,<br />
denn Andree war sehr pingelig,<br />
um das Geschlängel absolut<br />
spannungsfrei zu applizieren.<br />
Für die Aufhängung mussten<br />
auch noch weitere Halter<br />
Natürlich schraubt<br />
Kfz-Meister Andree<br />
selbst – im<br />
Hintergrund das<br />
restaurierungsbedürftige<br />
’63er<br />
Galaxie-Cabrio<br />
FAKTEN<br />
Typ:<br />
Ford <strong>Mustang</strong> Coupé<br />
Motor: 4,7-Liter-Ford-V8<br />
Auspuffanlage: Flowmaster, durchgehend 2,5 Zoll, keramikbeschichtete<br />
Fächerkrümmer<br />
Getriebe: 3-Gang-Vollautomatik, Typ C4<br />
Leistung: 154 kW (209 PS)<br />
Höchstgeschw.: 180 km/h (Angabe lt. Kfz-Schein)<br />
Hinterachse: Starrachse mit hypoidverzahntem Differential<br />
Federung: vorne Schraubenfedern, hinten Blattfedern<br />
Dämpfung: vorne KAYABA-Gasdruck-Stoßdämpfer, hinten Hi-Jackers<br />
Felgen: Coys Aluräder, vorn 7x17, hinten 8x17<br />
Bereifung: vorn 225/45 R 17, hinten 235/45 R 17<br />
Bremsen (v./hi.): Servounterstützt, vorne Scheibenbremsen (Umbausatz vom<br />
Ford Granada (US-Modell), hinten Trommelbremsen<br />
Weitere Extras: Shelby GT 3<strong>50</strong>-Umbau, Lackierung im Hertz-Style<br />
111
1969 Ford Shelby GT-<strong>50</strong>0<br />
SHELBYS ERBE<br />
<strong>Mustang</strong> gegen <strong>Mustang</strong>: 40 <strong>Jahre</strong> nach dem Urtyp gibt es<br />
endlich wieder einen echten Ford <strong>Mustang</strong> Shelby GT<strong>50</strong>0<br />
112
113
V<br />
erdammt lang her: 1966<br />
feiert die Tuning-Version<br />
des erfolgreichen Ford<br />
<strong>Mustang</strong> Premiere: der Shelby<br />
GT-<strong>50</strong>0.<br />
Tuner und Designer Carroll<br />
Shelby verpasst dem Boliden<br />
aus Detroit nicht nur ein verbessertes<br />
Fahrwerk und mehr<br />
Motorleistung – auch rein<br />
äußerlich sind seine Konstruktionen<br />
sofort als Shelby zu<br />
erkennen. Dass die Basis vom<br />
Ford <strong>Mustang</strong> stammt, ist<br />
unverkennbar.<br />
Einige Teile der Karosserie<br />
und der Technik fertigt<br />
Carroll Shelby nach seinen<br />
Vorstellungen an. Die Lufteinlässe<br />
sind alles andere als<br />
pure Show. Sie versorgen<br />
Motorkühlung, Ansaugsystem<br />
und Bremsenbelüftung der<br />
Hinterachse.<br />
Das Einstellen des 7<strong>50</strong>er<br />
Edelbrock-Vergasers überfordert<br />
noch heute jede Vertragswerkstatt.<br />
19 Liter Kühlwasser<br />
führen die Motorwärme<br />
ab - Schwerstarbeit für<br />
die Wasserpumpe.<br />
Carroll Shelby selbst bezeichnet<br />
seinen GT-<strong>50</strong>0 noch heute<br />
als den ultimativen Marketing-<br />
Coup: „Vom Sekretärinnen-<br />
Coupé zum Musclecar.“<br />
Nur 2.0<strong>50</strong> Exemplare werden<br />
im ersten Modelljahr 1967<br />
gebaut. Angesichts des Preises<br />
ist das kein Wunder: 4.195,-<br />
Dollar kostete der GT-<strong>50</strong>0<br />
damals – ein Serien-<strong>Mustang</strong><br />
war bereits ab 2.461,- Dollar<br />
zu haben.<br />
Wer nicht lange nach einem<br />
alten Shelby GT-<strong>50</strong>0 suchen<br />
will, kann auf das neue Modell<br />
umsteigen.<br />
Optisch lehnt sich das Remake<br />
mit den auffälligen Streifen<br />
eng am ersten Shelby 3<strong>50</strong>-GT<br />
von 1965 an (4,7-Liter-V8,<br />
306 PS), einem ausgewogenen<br />
Streetracer.<br />
Der Bezeichnung nach<br />
erinnert der Neue aber eher an<br />
den aufgeblasenen GT-<strong>50</strong>0<br />
von 1967 (7,0-Liter-V8, 355<br />
PS), der schon heftig an der<br />
Grenze des noch Zumutbaren<br />
kratzte und ein unvergleichlicher<br />
Vernichter schwarzen<br />
Reifengummis war.<br />
Der 428 CID war so millimetergenau<br />
zwischen die<br />
Vorderradaufhängung eingeklemmt<br />
worden, dass zu jedem<br />
Zündkerzenwechsel die Köpfe<br />
demontiert werden mussten.<br />
Eine Prozedur, die pflichtbewusste<br />
Eigner alle 10.000<br />
Kilometer erledigen ließen.<br />
Ortswechsel. Eine stillgelegte<br />
Kaserne in Niederbeisheim<br />
114
ei Kassel. Der US-Händler<br />
Dodge City präsentierte uns<br />
das 2008er Modell.<br />
Die Luft über der Strecke<br />
flimmert schon um elf Uhr<br />
vormittags wie ein Vexierbild.<br />
Das Digital-Thermometer<br />
zeigt bereits 27 Grad an.<br />
In der Halle riecht es nach Öl,<br />
Bundeswehr-Lastern und<br />
Reifengummi. Zündschlüssel<br />
nach rechts und der V8<br />
erwacht mit bösem Grummeln.<br />
Die tiefen Schallwellen<br />
lassen die Fensterscheiben aus<br />
Riffelglas vibrieren. Jetzt vorsichtig<br />
aus dem Hangar raus.<br />
Nur nicht zu viel Gas geben.<br />
Das Biest schießt beim kleinsten<br />
Zucken im rechten Fuß<br />
nach vorne.<br />
Geschafft – sauber steht der<br />
<strong>Mustang</strong> in Flugrichtung auf<br />
dem rauen Militärasphalt.<br />
Jetzt festhalten und durchstarten.<br />
Wie von einem unsichtbaren<br />
Katapult abgeschossen,<br />
presst dich der Shelby nach<br />
vorne. In nur 4,7 Sekunden<br />
stehen 100 km/h auf der Uhr,<br />
dann heißt es, Anker werfen,<br />
denn die Auslaufzone und der<br />
meterhohe Stacheldrahtzaun<br />
gebieten Einhalt.<br />
Die Höchstgeschwindigkeit ist<br />
wegen der Reifen auf 2<strong>50</strong><br />
km/h beschränkt.<br />
Garantiert wird eine Leistung<br />
von <strong>50</strong>7 PS, doch die meisten<br />
der 5,4-Liter-Kompressormotoren<br />
streuen nach oben,<br />
schaffen rund 530 PS und verkürzen<br />
so den Sprint um 0,2<br />
Sekunden.<br />
Um mehr Ladedruck zu<br />
erzeugen, genügt ein 25-<br />
Dollar-Chip für den Kompressor.<br />
Die Kurbelwelle verkraftet<br />
bis zu 700 PS.<br />
Der Motor schmiert dick<br />
Drehmoment auf die Antriebswellen,<br />
die grandiosen<br />
Fahrleistungen öffnen das Tor<br />
zur Elite-Klasse, das konkurrenzlose<br />
Preis-Leistungs-<br />
Verhältnis erinnert an ein<br />
Kingsize-Menü mit Pommes<br />
und Coke. Die selbstbewussten<br />
Proportionen, die liebevollen<br />
Details, die Gänsehaut-<br />
Akustik und die schiere<br />
Präsenz erschließen sich selbst<br />
einem Nicht-Amerikaner, der<br />
als Kind weder Shelby-T-<br />
Shirts noch Cobra-Poster oder<br />
GT-3<strong>50</strong>-Aufkleber sammelte.<br />
Jay Mays, der Meister aller<br />
Retro-Designer, durfte sich<br />
mit diesem Auto ein frühes<br />
Denkmal setzen. Der GT<strong>50</strong>0<br />
ist pure Pornografie auf<br />
Rädern, die immer dann ihren<br />
Höhepunkt zu erreichen<br />
droht, wenn die Hinterreifen<br />
um Fassung ringen.<br />
Der wuchtige Frontspoiler<br />
scheint potent genug, um seinen<br />
persönlichen Jetstream zu<br />
erzeugen. Der Heckspoiler<br />
verhilft dem Cabrio zu fast<br />
soviel Ground Effect wie das<br />
Leitwerk eines Formel-Renners.<br />
Die 18-Zoll-Goodyears<br />
(255/45 vorn, 285/40 hinten)<br />
verewigen sich wie schwarzes<br />
Blattgold in hauchdünnen<br />
Schichten auf dem Asphalt.<br />
Im Kofferraum des GT<strong>50</strong>0<br />
wummert eine 1000-Watt-<br />
Shaker-Audioanlage, die über<br />
zehn Lautsprecher jedes Auspuffröcheln,<br />
Ansauggurgeln<br />
und Kompressorjaulen übertönt.<br />
In Amerika war der<br />
Shelby GT<strong>50</strong>0 trotz – vielleicht<br />
auch wegen – seiner<br />
schillernden Persönlichkeitsstruktur<br />
ausverkauft. Weil<br />
Ford pro Jahr nur 8.000 Stück<br />
baute, reichte die Warteliste<br />
von Detroit bis an die<br />
Staatsgrenze zu Ohio. Der<br />
extrem schnelle <strong>Mustang</strong><br />
kostete selbst voll ausgestattet,<br />
im Jahr 2008, gerade mal<br />
46.000,- Dollar. Das war ein<br />
fairer Preis, für den man viel<br />
Leistung und einen hohen<br />
Aufmerksamkeitswert bekommen<br />
hat.<br />
Text: Oliver Lauter<br />
115
Vorher<br />
D<br />
ie Geschichte<br />
Der Name Ponycar<br />
wurde mit dem<br />
Erscheinen des <strong>Mustang</strong> im<br />
<strong>Jahre</strong> 1964 geprägt und verkörperte<br />
eine neue Art von<br />
US- Cars, die in den Abmessungen<br />
nicht mehr dem gewohnten<br />
Bild der Straßenkreuzer<br />
entsprach.<br />
Über die Geschichte des<br />
<strong>Mustang</strong> wurde sicherlich<br />
schon genug geschrieben und<br />
so sind die Fakten, dass von<br />
dem „Kleinwagen“ schon im<br />
ersten verlängerten Modelljahr<br />
680.000 Autos verkauft<br />
wurden, nichts Neues.<br />
In den späten Sechzigern<br />
nahm Carroll Shelby sich des<br />
<strong>Mustang</strong> an und machte aus<br />
dem zahmen Pony ein echtes<br />
Wildpferd. Mit V8-Motoren<br />
und bis zu 700 PS in der<br />
stärksten Version war dieses<br />
Auto der Dauersieger auf den<br />
Vor der Restauration<br />
war das goldene Pony<br />
eher unscheinbar<br />
116
Pony Ein wird zum<br />
Hengst<br />
wilden Vor dem Galopp<br />
des <strong>Mustang</strong> stand die<br />
Restauration an<br />
117
Zerlegen<br />
Schleifen<br />
118<br />
Dragstrips und bei Straßenrennen.<br />
Nun ist heute ein echter<br />
Shelby nahezu unbezahlbar<br />
und Preise von bis zu<br />
<strong>50</strong>0.000,- US$ machen die<br />
Runde. Immer wieder sieht<br />
man „Shelbys“ mit den obligatorischen<br />
Zusatzscheinwerfern,<br />
der verlängerten<br />
Haube und dem kompletten<br />
Stickerprogramm, bei denen<br />
sich bei näherem Hinsehen<br />
herausstellt, das weder der<br />
Motor noch das Fahrwerk<br />
einem der edlen Stücke entspricht.<br />
Einen ganz anderen Weg ging<br />
da Sven mit seinem 1968er<br />
Ponycar. Für ihn kam nie in<br />
Frage, einen Shelby-Klon zu<br />
bauen, er wollte einen echten<br />
Hengst in Ponyoptik.<br />
Zugegeben, etwas mehr als ein<br />
Pony ist der <strong>Mustang</strong> schon<br />
geworden, doch gibt es einfach<br />
Dinge, die technisch notwendig<br />
sind, um die Alltagstauglichkeit<br />
zu gewährleisten.<br />
Die Technik<br />
Um dem Pony auf die<br />
Sprünge zu helfen und es vor<br />
allem auch auf ein langes<br />
Leben vorzubereiten, wurde<br />
die Karosserie des 2005 nach<br />
Deutschland gekommenen<br />
<strong>Mustang</strong> vollkommen gestrippt,<br />
abgeschliffen, entrostet<br />
und leicht modifiziert. So<br />
erhielt das Pony die für den<br />
California typischen Backen<br />
an den hinteren Seitenteilen,<br />
eine kleine Hutze auf der<br />
Haube, die zum besseren<br />
Beatmen des Triebwerks dient<br />
und leicht modifizierte Radläufe.<br />
Nach dem Abschluss der<br />
Karosseriearbeiten erhielt der<br />
<strong>Mustang</strong> eine neue Lackschicht<br />
in Schneeweiß mit<br />
einem schwarzen Vinyldach<br />
und die Montage konnte<br />
beginnen.<br />
Nach rund acht Monaten<br />
Arbeit brachte Sven seinen<br />
<strong>Mustang</strong> auf die Straße und<br />
wie das Ergebnis zeigt, wurde<br />
hier mit viel Sinn und<br />
Verstand gearbeitet. Sämtliche<br />
Hohlräume wurden komplett<br />
versiegelt und alle vorhandenen<br />
Teile sauber aufgearbeitet<br />
oder gegen neue verstärkte<br />
Das Kraftwerk des <strong>Mustang</strong>: 5700 ccm und ca. 3<strong>50</strong> PS
Der Innenraum: sauber, aufgeräumt und perfekt restauriert<br />
Selbst der Kofferraum erscheint besser als neu<br />
Fahrspaß pur, dank verstärktem Fahrwerk und ausreichend Leistung<br />
119
Füllspachtel<br />
Lackiert<br />
Komponenten ausgetauscht.<br />
Glücklicherweise gibt es in<br />
den USA noch fast alle Teile<br />
für das Coupé und so wurden<br />
nahezu alle Schrauben,<br />
Zierleisten und Kleinteile<br />
erneuert.<br />
Nun sollte das Pony aber eher<br />
ein echter Hengst werden, was<br />
mit dem originalen 4,7 Liter-<br />
Triebwerk nicht der Fall war.<br />
So wurde ein 351cui (5,7 Liter)<br />
Motor mit allerlei guten<br />
Zutaten ausgestattet, die nicht<br />
nur ausreichend Leistung,<br />
sondern auch eine gute<br />
Haltbarkeit gewährleisten.<br />
Der 351cui Windsor Motor<br />
erhielt neue Kolben mit einer<br />
Verdichtung von 10:1, eine<br />
geänderte Nockenwelle, bearbeitete<br />
Zylinderköpfe und eine<br />
6<strong>50</strong>er Edelbrock Thunder<br />
Vergaseranlage.<br />
Optische Retuschen wie Edelbrock-Ventildeckel,<br />
Luftfilter<br />
und diverse edle Anbauteile<br />
zeigen auch äußerlich, was in<br />
dem Triebwerk steckt. Rund<br />
3<strong>50</strong> PS gibt das Aggregat nun<br />
an das C4 Automatikgetriebe<br />
ab, dem Sven einen zusätzlichen<br />
Ölkühler spendierte.<br />
Entsprechend der gestiegenen<br />
Motorleistung erhielt der<br />
<strong>Mustang</strong> ein verstärktes Sportfahrwerk<br />
aus der großen<br />
Zubehörpalette, das er zusätzlich<br />
mit Domstreben im<br />
Motorraum versteifte.<br />
Der Innenraum präsentiert<br />
sich ebenfalls modifiziert,<br />
jedoch wie auch außen legte<br />
Sven viel Wert darauf,<br />
Originales zu überarbeiten<br />
und zu verbessern. Die Sitze<br />
und Türverkleidungen erhielten<br />
einen neuen Lederbezug,<br />
alle Instrumente wurden<br />
gereinigt, modifiziert und<br />
durch einen Drehzahlmesser<br />
ergänzt. Neben dem original<br />
belassenen Radio versteckte<br />
Sven einen Satz Kenwood<br />
Lautsprecher in der Ablage,<br />
die nun den Sound der<br />
Rocking Sixties aus einem versteckten<br />
MP3 Player liefert.<br />
Ein neuer Teppich, der durch<br />
stilvolle <strong>Mustang</strong>-Fußmatten<br />
geschützt wird, wurde ebenso<br />
sauber eingepasst wie neue<br />
Gurte und Pedalgummis.<br />
120
Mit Stil restauriert. Modifizierte Originalarmaturen<br />
mit Drehzahlmesser und Öltemperaturanzeige,<br />
mehr muss man nicht haben<br />
121
Montage<br />
Das Fahrerlebnis<br />
Dass der <strong>Mustang</strong> kein optischer<br />
Blender ist, fällt schon<br />
beim Starten des Motors auf.<br />
Bereits nach der ersten<br />
Anlasserumdrehung nimmt<br />
der Motor bereitwillig seine<br />
Arbeit auf. Die Entsorgung<br />
der Abgase erfolgt über eine<br />
sauber abgestimmte Auspuffanlage<br />
mit Fächerkrümmer<br />
und 2,5-Zoll Borla Endtöpfen.<br />
Der Sound ist genau so wie<br />
man ihn erwartet, tief, kräftig,<br />
jedoch nicht unangenehm laut.<br />
Das Automatikgetriebe schaltet<br />
sauber durch die drei<br />
Fahrstufen, das Fahrwerk ist<br />
straff und gibt klare Rückmeldungen<br />
über den Zustand<br />
der Straße. So rollt das Pony<br />
mit gemäßigtem Tempo über<br />
die Straßen und nichts<br />
erinnert daran, in einem mehr<br />
als vierzig <strong>Jahre</strong> alten Auto zu<br />
sitzen. Kein Klappern, keine<br />
Karosserieverwindung und<br />
nicht einmal die Haube hat das<br />
übliche Vibrieren.<br />
Als der Motor seine Betriebstemperatur<br />
erreicht hatte,<br />
wurde es Zeit, die Pferde zu<br />
wecken, um zu schauen, ob der<br />
<strong>Mustang</strong> hält, was er verspricht.<br />
Bei einem beherzten<br />
Tritt auf das Gaspedal beginnt<br />
der V8 zu fauchen, das<br />
Getriebe schaltet einen Gang<br />
herunter, die Hinterräder verlieren<br />
trotz der Breite von<br />
235/60R15 kurzfristig die<br />
Haftung und das Geschoss<br />
geht einfach nur vorwärts.<br />
Gebremst vom Speed Limit<br />
hat der Vorwärtsdrang ein<br />
Ende und auch die Bremsen<br />
packen zu, wie es in den<br />
Sechzigern nicht üblich war.<br />
All das ging bei dem Pony<br />
ohne Klappern, Klötern oder<br />
unangenehmes Eigenleben<br />
der Karosserie und des<br />
Fahrwerks vonstatten. So ein<br />
Pony hat wirklich den Namen<br />
<strong>Mustang</strong> verdient und zeigt,<br />
dass man mit viel Geschick<br />
und modernen Teilen einen<br />
Klassiker auf die Räder stellen<br />
kann, der absolut in den heutigen<br />
Straßenverkehr passt.<br />
Ein Lufteinlass auf der Motorhaube und ein hinter<br />
dem Grill montierter Ölkühler lassen erahnen,<br />
was sich im Motorraum verbirgt<br />
Auch während der Fahrt<br />
machen die American<br />
Racing Felgen einen<br />
extrem guten Eindruck<br />
122<br />
Infos: www.<strong>Mustang</strong>-351.de<br />
Text und Fotos: Frank Sander
Saubere Seitenansicht mit „California“ Lufteinlässen,<br />
die ursprünglich zur Bremsenkühlung dienten<br />
Die dezenten Auspuffrohre verhelfen dem <strong>Mustang</strong> zu<br />
einem unbeschreiblichen Sound<br />
FAKTEN<br />
Ford <strong>Mustang</strong>, EZ 1968<br />
Motor:<br />
351cui (57<strong>50</strong> ccm) Ford V8 modifiziert<br />
Leistung:<br />
ca. 3<strong>50</strong> PS / ca. 255 kW<br />
Kraftstoffart:<br />
Super<br />
Antrieb:<br />
Hinterrad<br />
Getriebe:<br />
3-Gang Automatik mit Ölkühler<br />
Radstand:<br />
2.743 mm<br />
Länge:<br />
4.663 mm<br />
Breite:<br />
1.801 mm<br />
Gewicht:<br />
ca. 1.2<strong>50</strong> kg<br />
Vorderradaufhängung: Querlenker mit Sportstoßdämpfern<br />
Hinterradaufhängung: Starrachse mit Blattfedern<br />
Bereifung: Vorn: American Racing Wheels 7x15 mit 215/60R15<br />
Hinten: American Racing Wheels 8x15 mit 235/60R15<br />
Umbauten und Ausstattung:<br />
Edelbrock Luftfilter, Ventildeckel, Benzinpumpe, Zündkabel, Torque Nockenwelle,<br />
GT 40 Auspuffanlage mit Fächerkrümmer, Ölkühler, Drehzahlmesser,<br />
Innenausstattung Leder schwarz, 15’’ Sportlenkrad, Domstreben im Motorraum<br />
123
leanor auf d<br />
Eleanor au<br />
Text/Fotos: Roland Löwisch<br />
124<br />
D<br />
er Gedanke reifte bei<br />
Abschlag 7 auf dem<br />
Golfplatz von Fort<br />
Myers, USA. Mit<br />
quietschenden<br />
stellten Anton B. und Claus G. ihr elektrisches<br />
Golf-Cart ab: Ja, eine neue Eleanor<br />
sollte es werden. Made in Germany. Jetzt.<br />
Sofort.<br />
Gesagt, getan. Denn B. und G. sind nicht<br />
irgendwer: B. ist ein semiprofessioneller<br />
Rennfahrer aus Norddeutschland mit<br />
ausgeprägter Ader für Supercars und<br />
dem nötigen Kleingeld dazu. G. ist Claus<br />
Götte, Chef der Rennsport- und Tuning-<br />
Firma A.T.G. Racing GmbH in Münster,<br />
mit Faible für automobile Experimente.<br />
Schon ihr Urlaubs-Mietwagen, ein Ford<br />
<strong>Mustang</strong> V6 Cabrio, gefiel den beiden<br />
Urlaubern, aber als sie dann beim größten<br />
Ford-Händler Floridas, „Galloway“, eine<br />
originale Eleanor sahen – ein Shelby GT<br />
<strong>50</strong>0 E Fastback von 1967 – war es um sie<br />
geschehen. Noch 2006 kauften sie einen<br />
normalen neuen GT für 30.000 Dollar,<br />
erst vier <strong>Jahre</strong> später ist der Wagen fertig.<br />
B.’s <strong>Mustang</strong> ist jetzt der wohl schärfste,<br />
lauteste und wildeste automobile US-<br />
Klepper, der je durch die norddeutsche<br />
Tiefebene donnerte.<br />
Man muss den Wagen gar nicht erst erblicken,<br />
um Gänsehaut zu bekommen.<br />
Denn der potente Ami kündigt sich unter<br />
Volllast meilenweit an: Die mit Metallkatalysatoren<br />
aus der FIA-GT-Meisterschaft<br />
bestückte Auspuffanlage endet beidseitig<br />
vor den Hinterrädern. Aus den Sidepipes<br />
dröhnt Heavy-Metal, als würde eine Herde<br />
Harleys im Geleit des 4,7-Liter-V8<br />
leanor auf d<br />
Reifen
eutsch Eleano<br />
f deutsch<br />
Nicht viele Showcars bestehen im Alltag –<br />
eines schon: Dieser privat aufgebaute<br />
Ford <strong>Mustang</strong> GT 5<strong>50</strong>. Er röhrt durch die<br />
norddeutsche Tiefebene. Unüberhörbar...<br />
Das beste Pferd auf der Weide:<br />
Gattung Ford <strong>Mustang</strong>, Name Eleanor.<br />
Schwarz, stark und gefährlich –<br />
wie ein <strong>Mustang</strong> sein muss<br />
eutsch Eleano<br />
125
Unübersehbar: Der Whipple-<br />
Kompressor macht dem <strong>Mustang</strong><br />
Dampf. Aber auch alles andere<br />
sieht beim Show-Eleanor nach<br />
purer Kraft aus<br />
galoppieren. Welch Geschenk,<br />
dass es TÜV-Prüfer<br />
in Deutschland gibt, die so<br />
tierlieb wie taub sind, denn<br />
alle Umbauten am <strong>Mustang</strong> –<br />
und damit auch das Abgassystem<br />
– sind ordnungsgemäß<br />
eingetragen.<br />
Zur Entschuldigung des betreffenden<br />
Kfz-Fachmannes:<br />
Vielleicht war er auch einfach<br />
nur restlos groggy, nachdem<br />
er das neue Pferd in B.’s Stall<br />
eingehend untersucht hatte.<br />
Denn serienmäßig ist da kaum<br />
etwas geblieben. Das Herz ist<br />
ein modifizierter 4,7-Liter-<br />
V8, dem als Schrittmacher<br />
ein Whipple-Kompressor<br />
aufgepflanzt wurde. Damit<br />
leistet das Aggregat etwa 5<strong>50</strong><br />
PS und 700 Newtonmeter –<br />
gemessen hat das allerdings<br />
niemand. Und auch nicht die<br />
Fahrleistungen.<br />
Die sind ehrlich gesagt auch<br />
ziemlich egal, denn des <strong>Mustang</strong>s<br />
innere Werte sind<br />
hauptsächlich Gebrüll, Imponiergehabe<br />
und Bangemachen.<br />
Die Sinne konzentrieren<br />
sich beim Gasfußdrücken<br />
auf rrroarrrr, qualm, schieb<br />
und dröhn und nicht darauf,<br />
in wie vielen Sekunden<br />
man welches Tempo erreicht.<br />
Kinder würden genau das als<br />
„fett“ beschreiben, und das<br />
trifft es wohl am besten. B.’s<br />
<strong>Mustang</strong> ist eigentlich ein<br />
Showcar, echt fett, aber er<br />
fährt es im wirklichen Leben.<br />
Und nicht nur dem Nachwuchs<br />
hängt die Kauleiste<br />
bis zu den Knien, wenn der<br />
<strong>Mustang</strong> basslastig wiehernd<br />
die dörflichen Schulwege<br />
kreuzt, während B. im leicht<br />
hakeligen Chrysler-Viper-<br />
Sechsgganggetriebe rührt. B.<br />
selbst hat den <strong>Mustang</strong> übrigens<br />
auf Tacho 300 km/h getreten,<br />
was nach seiner Erfahrung<br />
„aber nicht schneller als<br />
echte 265 km/h ist.“ Anders<br />
ausgedrückt: Man könnte den<br />
ungenauen Tacho auch gegen<br />
ein Schallmessgerät austauschen<br />
– da wäre die Freude<br />
noch größer.<br />
So brutal, wie sich die Eleanor<br />
gebärdet, sieht sie auch<br />
aus, denn der Body wurde<br />
mit Cervini-Teilen bestückt.<br />
Eleanor-Front, Eleanor-<br />
Hutze auf die Motorhaube,<br />
Eleanor-Seitenteile und –<br />
Schweller, Eleanor-Auspuffendrohre,<br />
Eleanor-Heckkotflügel<br />
– letztere blieben<br />
allerdings nicht lange drauf.<br />
„Das sah nicht gut aus,“ erinnert<br />
sich Götte, so zog er<br />
echte Bleche ein und verhalf<br />
dem <strong>Mustang</strong> damit zu einem<br />
so stählernen wie nahtlosen<br />
Knackhintern, in dem<br />
die 22-Zöller stehen wie der<br />
Nachwuchs im Stammbuch<br />
eines Zuchthengstes. Die<br />
ultraflachen Pirelli-Pneus<br />
mag man respektlos als „Felgenschoner“<br />
bezeichnen,<br />
tatsächlich leisten sie ausgezeichnete<br />
Arbeit, wenn<br />
der <strong>Mustang</strong> mit den Hufen<br />
scharrt. Die schwarzen Streifen<br />
auf der Fahrbahn harmonieren<br />
bestens mit den<br />
lackierten Anthrazit-Streifen<br />
126
Im Galopp durch die norddeutsche<br />
Tiefebene: Eigentlich sind Landstraßen<br />
dem gedopten Ami zu kurz – ein Highway<br />
ohne Cops wäre passender<br />
Der modifizierte V8 samt Kompressor<br />
leistet <strong>50</strong>0 PS - es könnte aber auch<br />
ein bisschen mehr sein. Druck macht<br />
auch die Musikanlage im Kofferraum,<br />
für Luft sorgen mächtige Löcher<br />
Historisches Vorbild als Modellauto: Der 67er<br />
Shelby stand Pate für die moderne Version.<br />
Die Sitze sind nach Wunsch des Besitzers mit<br />
<strong>Mustang</strong>-Motiven bestickt<br />
127
128
Alles extra angefertigt:<br />
einzigartige Rückleuchten mit<br />
integ riertem Rückfahrlicht,<br />
besondere Lackierung der Felgen,<br />
Interieur nach individuellen<br />
Vorstellungen<br />
Einer wie keiner: Der Ford von Anton B. ist<br />
bis in den letzten Winkel individualisiert<br />
Daten und Fakten<br />
Motor:<br />
V8, Kompressor<br />
Einbaulage:<br />
vorne längs<br />
Ventile/Nockenwellen: 3 pro Zylinder/2 oben<br />
liegende Nockenwellen<br />
Hubraum:<br />
4.660 ccm<br />
kW (PS) bei 1/min:<br />
ca. 405 (5<strong>50</strong>) bei k.A.<br />
Literleistung:<br />
ca. 120 PS/l<br />
Nm bei 1/min:<br />
ca. 700 Nm bei k.A.<br />
Antriebsart:<br />
Hinterrad<br />
Getriebe:<br />
6-Gang manuell<br />
Bremsen vorn:<br />
355 mm, gelocht,<br />
innenbelüftet<br />
Bremsen hinten:<br />
345 mm, gelocht,<br />
innenbelüftet<br />
Radgröße vorn – hinten: 9x22, 12x22<br />
Reifengröße vorn - hinten: 245/30 ZR 22, 295/25 ZR 22<br />
Reifentyp:<br />
Pirelli P Zero<br />
Länge/Breite/Höhe:<br />
4.780/1.880/1.345 mm<br />
Radstand:<br />
2.720 mm<br />
Tankvolumen:<br />
59 Liter<br />
Fahrzeugwert:<br />
ca. 160.000 Euro<br />
auf dem Rücken des in sattem<br />
„Gunmetal“ sonderlackierten<br />
Amerikaners.<br />
Für die notwendige Verzögerung<br />
hat sich Brembo die<br />
richtigen Bremsen einfallen<br />
lassen. Vorne agiert eine<br />
Sechskolben-Anlage, für die<br />
Hinterachse hatten die Spezialisten<br />
eigentlich nichts im<br />
Angebot. Flugs entwickelten<br />
sie eine Vierkolbenanlage,<br />
deren Scheiben kaum kleiner<br />
sind als vorne, aber dafür<br />
mächtig nach was aussehen<br />
durch die schwarzen dreiteiligen<br />
Felgen.<br />
Auch das Fahrwerk gab es<br />
vor ein paar <strong>Jahre</strong>n, als der<br />
<strong>Mustang</strong> aufgebaut wurde,<br />
noch nicht: KW entwickelte<br />
extra für dieses Auto ein in<br />
allen Bereichen verstellbares<br />
System, inklusive einer per<br />
Kompressor betätigten Hebeanlage<br />
vorne und hinten.<br />
Die verändert die Bodenfreiheit<br />
zwar nur von etwa acht<br />
auf elf Zentimeter, aber das<br />
reicht, um auch auf unebener<br />
Weide ahnungslose Stuten zu<br />
erschrecken.<br />
B. hatte allerdings wenig<br />
Lust, ein nach außen perfektes<br />
Wildpferd zu reiten,<br />
selbst aber im ungemütlichen<br />
Plastiksattel Platz nehmen zu<br />
müssen. So ließ er die Frontsitze<br />
aufpolstern und mit Leder<br />
ausschlagen, natürlich mit<br />
dem Pony-Emblem auf den<br />
Lehnen.<br />
Vom Cockpit ist nur noch<br />
das Instrumentenbrett original<br />
(lackiertes Plastik), der<br />
Rest wurde völlig verändert<br />
und mit Alcantara bezogen.<br />
Dort, wo beim gemeinen<br />
Arbeitsmustang ein riesiger<br />
Handbremshebel dominiert,<br />
befindet sich hier eine feine<br />
Mittelkonsole mit integrierten<br />
Fensterheberschaltern<br />
und dem Knopf für eine elektronische<br />
Handbremse. Die<br />
weiteren Schalter sind extra<br />
angefertigt, eine Rückfahrkamera<br />
sitzt versteckt im Logo<br />
an der Heckklappe, und selbst<br />
die Hecklichter sind nicht von<br />
der Stange: Die weißen Rückfahrleuchten<br />
sind integriert.<br />
Das gesamte Auto ist neu<br />
gedämmt, die Türinnenverkleidungen<br />
sind Einzelanfertigungen.<br />
Doch der Clou ist<br />
die Musikanlage: Die Nürnberger<br />
Firma Audiotyme<br />
bestückte den <strong>Mustang</strong> mit<br />
dem Allerfeinsten von Alpine,<br />
damit er auf der Essener<br />
Tuningmesse nicht so still auf<br />
dem Toyo-Stand sein Leben<br />
fristen musste. Die Musik aus<br />
zwei Vierkanal-Verstärkern<br />
mit 100 Watt je Kanal und<br />
ein 600-Watt-Einkanal-Verstärker<br />
– unter Plexiglas im<br />
Kofferraum zu bewundern –<br />
können innen theoretisch die<br />
Harley-Gesänge übertönen<br />
(aber wer will das schon). Der<br />
Monitor in der Mittelkonsole<br />
schaltet das Fernsehen<br />
auch während der Fahrt nicht<br />
ab, selbst der Monitor in der<br />
Heckklappe funktioniert ausgezeichnet.<br />
Insgesamt ist der <strong>Mustang</strong><br />
natürlich nicht perfekt – die<br />
Basis ist und bleibt ein günstiger<br />
Amerikaner. So erinnert<br />
die schwammige Lenkung an<br />
die Weite der Prärie, wo exaktes<br />
Spurhalten nur von sekundärem<br />
Interesse ist. Und<br />
eine hintere Starrachse bleibt<br />
eine hintere Starrachse, selbst<br />
wenn sie modern ist. Dass<br />
diese Eleanor allerdings mit<br />
der Hinterachse extrem auskeilt,<br />
ist der Vorliebe von<br />
B. für knallhart eingestellte<br />
Fahrwerke zu verdanken.<br />
Vielleicht will er ja doch mal<br />
mit dem einzigartigen <strong>Mustang</strong><br />
auf die Rennstrecke. Das<br />
würde das Showcar wohl unsterblich<br />
machen – auch wenn<br />
es dabei auseinander fliegt.<br />
129
This is my Baby -<br />
Ford <strong>Mustang</strong><br />
130<br />
Text u. Fotos: Christian Böhner<br />
F<br />
ord <strong>Mustang</strong> Shelby<br />
GT <strong>50</strong>0, Baujahr ´69,<br />
ungeschweißt, originaler<br />
Erstlack, Top Zustand,<br />
44.<strong>50</strong>0 km Laufleistung, Matching<br />
Numbers. Was für eine<br />
Ansage! Irgendwo in Süddeutschland<br />
scharren 335 hochexklusive,<br />
anbetungswürdige<br />
Pferde mit den Hufen und wir<br />
– ja wir – von <strong>TRÄUME</strong><br />
<strong>WAGEN</strong> dürfen Zeuge einer<br />
letzten Ausfahrt vor dem<br />
bevorstehenden Verkauf werden?!<br />
Einmal tief durchatmen<br />
bitte und jetzt hübsch der<br />
Reihe nach…<br />
Es war einmal in Amerika, wo<br />
"This is my Baby" - diesen Zettel am Schaltstock hat der<br />
Erstbesitzer beim Verkauf hinterlassen. Das Lenkrad ist<br />
kippbar und muss zum Starten eingerastet werden<br />
ein echter Draufgänger aus<br />
Lessburg, Texas, namens Carroll<br />
Shelby die Liebe zum<br />
Automobil und speziell zum<br />
Autorennsport entdeckte. Geboren<br />
1923, arbeitete Shelby<br />
als Army Air Corps Flight<br />
Instructor während des<br />
Zweiten Weltkrieges, später<br />
als Trucker, auf Ranches und<br />
als Kaufmann.<br />
1952, Shelby war gerade als<br />
Hühnerfarmer beschäftigt,<br />
startete er seine Zeit als<br />
Rennfahrer auf einem noch<br />
eher bescheidenen MG-TC.<br />
Es wurde viel erzählt und<br />
geschrieben über Carroll Shelby,<br />
aber trotz einiger Gerüchte<br />
und Stories über Originalitätsfragwürdigkeiten<br />
im derzeitigen<br />
Shelby-Universum
Shelby GT <strong>50</strong>0<br />
reden wir hier von einer der<br />
großen amerikanischen Ikonen<br />
des internationalen Automobil-Rennsports.<br />
Mit seinem<br />
Texas-Image im lässigen Stil<br />
kokettierend, war er in Wahrheit<br />
als ehrgeiziger Pilot in den<br />
<strong>50</strong>er <strong>Jahre</strong>n erfolgreich in den<br />
USA, in Lateinamerika und in<br />
Europa am Start. Dabei fuhr<br />
er mit europäischen Sportwagen<br />
wie Aston Martin, Maserati<br />
und Ferrari. In seinem<br />
“Texas Tuxedo”, einer längs<br />
gestreiften Südstaaten-Landarbeiter-Latzhose<br />
anstatt in<br />
einem Renn-Overall, fuhr<br />
Carroll Shelby seine Rennen.<br />
Mit Stetson-Cowboyhut und<br />
breitem Grinsen war er in der<br />
Boxengasse auch rein optisch<br />
ein echter Hingucker. Carroll<br />
Shelby steht hier in einer<br />
Reihe mit anderen Legenden<br />
des Motorsports. Fahrer wie<br />
Juan Manuel Fangio, Phil Hill,<br />
Jo Bonnier, Wolfgang Graf<br />
Berghe von Trips, Mike<br />
Hawthorn, John Surtees,<br />
Stirling Moss und andere<br />
Helden der <strong>50</strong>er waren seine<br />
Gegner oder Teamkameraden.<br />
1959 gewann er als Highlight<br />
seiner Rennfahrer-Karriere<br />
die 24 Stunden von Le Mans<br />
mit Roy Salvadori auf Aston<br />
Martin DBR.<br />
Nur ein Jahr nach seinem<br />
größten Triumph als Fahrer<br />
zwangen Carroll Shelby plötzliche<br />
Herzprobleme, mit der<br />
Rennerei aufzuhören. Er siedelte<br />
nach Venice bei Los<br />
Angeles in Süd-Kalifornien<br />
um und eröffnete einen Good<br />
Year-Reifenhandel sowie Amerikas<br />
erste Rennfahrerschule.<br />
Währenddessen träumte Shelby<br />
vom Bau eines puristischen<br />
Sportwagens mit herausragenden<br />
Fahrleistungen.<br />
Bereits 1961 sollte sein Traum<br />
in Erfüllung gehen, der an dieser<br />
Stelle nur verkürzt und<br />
ungeachtet diverser Legendenbildungen<br />
beschrieben<br />
wird. Shelby kaufte von der<br />
englische Firma A.C. Cars die<br />
Rechte an deren leichtgewichtigem<br />
ACE Zweisitzer-Roadster,<br />
der genau das Basis-<br />
Chassis nach seinem Geschmack<br />
besaß. Begeistert<br />
durch die neuen stärkeren V8-<br />
Maschinen bei Ford, sah er<br />
erstmal die heute so legendäre<br />
Kombination des ursprünglichen<br />
A.C. Roadsters mit<br />
einem starken V8 vor Augen.<br />
Er orderte den 260 cui V8 bei<br />
Ford und präsentierte im<br />
Februar 1962 seine erste<br />
Shelby Cobra. Am <strong>Jahre</strong>sende<br />
folgte eine komplett in Venice<br />
gebaute Cobra mit stärkerem<br />
289 cui Ford-Block und<br />
schließlich 1965 seine heutzutage<br />
Höchstpreise erzielende<br />
427er Shelby Cobra Super-<br />
snake. Die Shelby Cobras<br />
waren vom Start weg erfolgreich<br />
bei den Sportwagenrennen<br />
und belegten bei internationalen<br />
Rennveranstaltungen<br />
in der Touring Klasse regelmäßig<br />
die Podiumsplätze.<br />
Es folgte auch ein sehr attraktiver<br />
geschlossener Shelby<br />
Cobra GT, der sich mit Ford<br />
GT 40, Chaparral, Lola T70,<br />
McLaren-Elva und anderen<br />
die Dearborner oder Detroiter<br />
Big Blocks einverleibte. Die<br />
V8-befeuerten Renner machten<br />
den Ferrari ab Mitte der<br />
Sechziger das Leben bei<br />
Langstrecken- und Sportwagenrennen<br />
äußerst schwer,<br />
doch das ist eine andere<br />
Geschichte.<br />
Wie kam Caroll Shelby nun zu<br />
seinem Engagement bei der<br />
Ford Motor Company? Es<br />
ging alles ziemlich schnell.<br />
Nach dem Debüt des <strong>Mustang</strong><br />
im April 1964 und mehreren<br />
Hunderttausend verkaufter<br />
Pony Cars, wollte Ford die<br />
sowieso schon überraschte<br />
131
Das Interieur hat eine deutlich sportliche Note: Sportsitze, Überrollbügel,<br />
Hosenträgergurte und 4-Gang-Schalter, alles Shelby-serienmäßig<br />
Konkurrenz aus Detroit noch<br />
stärker einschüchtern: Erfolg<br />
im Rennsport war jetzt<br />
gewünscht und der beliebte<br />
<strong>Mustang</strong> sollte es richten.<br />
Speziell die superschnellen<br />
Chevrolet Corvette waren<br />
hier im Visier. Shelby war derweil<br />
schon eine Legende<br />
geworden mit seinen furiosen<br />
und erfolgreichen Cobras auf<br />
den Rennstrecken dieser<br />
Welt. Ford bat also den bisherigen<br />
Motorenabnehmer<br />
Shelby, ihrem Erfolgspferd<br />
eine gehörige Injektion<br />
Shelby-Renn-Genetik zu verpassen.<br />
Gefragt, zugesagt und<br />
schnell getan. Bereits ein<br />
gutes dreiviertel Jahr nach der<br />
Premiere des <strong>Mustang</strong>, am<br />
27. Januar 1965, präsentierte<br />
Shelby den ersten GT 3<strong>50</strong> in<br />
Wimbledon White mit<br />
schwarzen Sitzen. Im Februar<br />
schon gewann die erste<br />
Rennversion, der Shelby GT<br />
3<strong>50</strong> R (R wie Race) seine<br />
ersten SCCA-Rennen gegen<br />
die Corvettes und andere Mitbewerber.<br />
Der SCCA ist der<br />
Sports Car Club of America<br />
und Ausrichter von US-<br />
Motorsportevents seit 1944<br />
bis in die heutigen Tage.<br />
Der Shelby <strong>Mustang</strong> wurde,<br />
egal, ob als Straßen- oder<br />
Rennversion, einfach konsequent<br />
auf Performance getrimmt.<br />
Hierbei halfen<br />
Carroll Shelby sicherlich<br />
seine Erfahrungen mit europäischen<br />
Sportwagen aus seiner<br />
aktiven Zeit als Rennfahrer.<br />
Der GT 3<strong>50</strong> hatte einen 289<br />
cui High Power Motor mit bis<br />
zu 306 PS und ein 4-Gang-<br />
Schaltgetriebe, eine (Detroit<br />
Locker) gesperrte Hinterachse,<br />
Scheibenbremsen vorne,<br />
größere Trommelbremsen<br />
hinten vom Ford Galaxy mit<br />
verstärkten, metallischen<br />
Bremsleitungen, eine überarbeitete<br />
Vorderachse und eine<br />
direktere Lenkung, ein tiefer<br />
gelegtes Fahrwerk mit Koni-<br />
Stoßdämpfern, eine Hutze in<br />
der Fiberglas-Haube mit voller<br />
Luftzuführungs-Funktion,<br />
seitliche Auspuff-Endrohre<br />
(Side Pipes) und viele kleine<br />
Designelemente mit hohem<br />
Wiedererkennungswert.<br />
Speziell die Frontpartie sah<br />
aggressiver aus als beim Serien-<strong>Mustang</strong>.<br />
Auch gab es<br />
charakteristische 15-Zoll-<br />
Magnesium-Felgen mit breiteren<br />
Reifendimensionen im<br />
Shelby-Paket. Gleich im ersten<br />
Jahr produzierte Shelby<br />
562 GT 3<strong>50</strong> und seit der Zeit<br />
ist die Symbiose von Ford<br />
<strong>Mustang</strong> und rennsportlicher<br />
Performance untrennbar mit<br />
dem Namen Carroll Shelby<br />
verbunden.<br />
1966 folgte dann der GT 3<strong>50</strong><br />
H (H für die Autovermietung<br />
Hertz), die 1001 Fahrzeuge<br />
für eine einzigartige<br />
Promotion „Rent a Racer“<br />
bestellten und Shelby damit<br />
einen Großauftrag und dem<br />
Shelby-<strong>Mustang</strong> Projekt an<br />
sich eine noch größere<br />
Aufmerksamkeit verschafften.<br />
1967 kam der 7-Liter 428 cui<br />
132
Bigblock zum Einsatz und<br />
Shelby kreierte den GT <strong>50</strong>0,<br />
den Nicolas Cage später im<br />
Remake von „Gone in 60<br />
Seconds“ (“Nur noch 60 Sekunden”)<br />
als Eleanor <strong>Mustang</strong><br />
heiß begehrte. 1968 setzte<br />
Anfang vom Ende der ersten<br />
Kooperation gesehen werden<br />
kann. Die Frontpartien der<br />
Shelby fanden oft Verwendung<br />
in jeweils späteren<br />
<strong>Mustang</strong>-Facelifts, so auch das<br />
breite Maul des 1969er<br />
Dieser 428 cui Cobra Jet Ram Air Motor hat nominell 335<br />
PS, der GT<strong>50</strong>0KR hatte sogar 360 PS und die 429er Boss-<br />
Maschine 375 PS. Fotos rechts: seitliche Lufteinlässe dienen<br />
der Bremsenkühlung vorn und hinten<br />
Shelby dem <strong>Mustang</strong> die<br />
Krone auf. Er schuf den<br />
GT <strong>50</strong>0 KR (KR für King of<br />
the Road). Dieser ultimative<br />
Shelby-<strong>Mustang</strong> holte satte<br />
360 horsepowers aus der 428er<br />
Cobra-Jet V8 Maschine und<br />
wurde auch offen als Convertible<br />
angeboten.<br />
1969 und 1970 produzierte<br />
Shelby weiter seine GT 3<strong>50</strong><br />
und GT <strong>50</strong>0 für Ford, jedoch<br />
keine KRs mehr, was als<br />
GT <strong>50</strong>0, das bei späteren<br />
Mach1 <strong>Mustang</strong> Anfang der<br />
Siebziger sehr ähnlich verwendet<br />
wurde.<br />
Soweit zur Vergangenheit des<br />
Herrn Shelby und seiner<br />
Arbeit für Ford von 65 bis 70,<br />
was uns hilft, die Besonderheit<br />
einer Begegnung mit einem<br />
absolut originalen, ungeschweißten,<br />
Matching Numbers<br />
1969er GT <strong>50</strong>0 einzuordnen.<br />
Der Wagen, noch im<br />
Besitz von Sport and Musle<br />
Cars, einem echten US-Cars-<br />
Enthusiasten, wartet auf seinen<br />
neuen Besitzer. Die kleine,<br />
aber feine Firma sitzt bei<br />
Achern in der Nähe von<br />
Baden-Baden, östlich des<br />
Rheins, nahe dem französischen<br />
Elsass und dem<br />
Schwarzwald, einem geografischen<br />
Hotspot also, deren<br />
Fahrzeugangebote aber ungleich<br />
spannender sind.<br />
Wir verbinden das Angenehme<br />
mit dem Nützlichen<br />
und treffen uns in Stuttgart am<br />
Flughafen, um von dort aus<br />
nach Friedrichshafen zur<br />
Messe Klassikwelt Bodensee<br />
2009 zu fahren. Dort sollte der<br />
GT <strong>50</strong>0 am großen Stand der<br />
DAZ VERLAGSGRUPPE<br />
eines der viel bestaunten, seltenen<br />
Exponate dieser wunderbaren<br />
Messe sein. Dass dieser<br />
Wagen zunächst auf dem<br />
Trailer ankommt, ist völlig<br />
plausibel, soll er doch so wenig<br />
zusätzliche Kilometer wie<br />
möglich auf den Tacho zaubern,<br />
schließlich wartet offiziell<br />
bereits der neue Besitzer.<br />
Nach entspannter Fahrt gelangen<br />
wir bei Kaiserwetter an die<br />
Nordseite des Bodensee und<br />
suchen eine ganze Weile nach<br />
einer guten Abladestelle. Auf<br />
dem großzügigen Parkplatz<br />
einer touristisch interessanten<br />
Kirche in schickem Lachsrosa<br />
gelingt das Erdungs-Manöver<br />
in wenigen Minuten. Leider<br />
133
FAKTEN<br />
Ford <strong>Mustang</strong> Shelby GT <strong>50</strong>0 / 1969 / Matching Numbers<br />
Motor: Super Cobra Jet 428 Ram Air Induction/ Matching Numbers<br />
Getriebe: Manual 4-Speed/ Matching Numbers<br />
Laufleistung: 44.700 Kilometer beim Fotoshooting<br />
Stark verblichen, aber dank Vergrößerung<br />
am Bildschirm lesbar:<br />
Customized by Shelby Automotive<br />
Inc Southfield, Michigan-based on<br />
the FORD <strong>Mustang</strong><br />
steht die Sonne schon maximal<br />
hoch und scheint uns grell auf<br />
das Kameraobjektiv. Aber besser<br />
Sonne als Regen und so<br />
nutzen wir die folgenden zwei<br />
Stunden für unsere kleine<br />
Fotosession.<br />
Spannend ist nach den Detail-<br />
Aufnahmen um und im Auto<br />
dann die gemeinsame Fahrt in<br />
die nähere, ländliche Umgebung.<br />
Hier gelingen uns trotz<br />
der hartplastikgleichen, uralten<br />
Original-Pneus einige<br />
schöne Sprint-Passagen auf<br />
dem unterwürfigen Asphalt.<br />
Der kraftvolle 7-Liter V8-<br />
Sound bleibt dabei von innen<br />
wie von außen relativ moderat<br />
und es stellt sich die Frage, ob<br />
die 335 PS aus dem Cobra-Jet<br />
428er genauso vollständig auf<br />
die Straße gelangen wie es vergleichbar<br />
stark motorisierte<br />
Sportwagen der 2000er <strong>Jahre</strong><br />
schaffen? Die anzunehmende<br />
Antwort: Eher nicht, aber hier<br />
geht es nicht um Vergleiche,<br />
sondern um eine ganz seltene<br />
Erfahrung, die uns sehr überzeugend<br />
und dankbar ans<br />
Ende der Sechziger in die einmalige<br />
Ära der US Muscle<br />
Cars vor der Ölkrise versetzt.<br />
Auch durch Gespräche mit<br />
<strong>TRÄUME</strong> <strong>WAGEN</strong>-Lesern<br />
an unserem Messestand wird<br />
uns immer wieder vor Augen<br />
geführt, was für eine<br />
Kostbarkeit dieser Wagen ist.<br />
Da verblassen so einige<br />
Mitbewerber doch deutlich<br />
und wieder einmal stelle ich<br />
mir die Frage, ob das riesige<br />
Geldbündel in der Hosentasche<br />
nicht doch besser<br />
Richtung Achern am Rhein<br />
gewandert wäre…<br />
Das Fahrzeug befindet sich in einem sehr guten originalen Zustand, Innenausstattung wie<br />
neu, Motor exzellent, Getriebe und Kupplung sehr gut, alle Systeme funktionieren, ganze<br />
Geschichte dokumentiert, Originalkaufvertrag von 1969 und alle Papiere vorhanden.<br />
Das Fahrzeug wurde 1988 von dem Schweizer Blöchlinger aus Kanada importiert. Er kaufte<br />
den Shelby aus erster Hand von Mr. Anthony Marentette, dem Erstbesitzer (siehe<br />
Kaufvertrag). Herr Blöchlinger ist ein ausgewiesener Autoliebhaber und besitzt mehrere<br />
Fahrzeuge. Der Shelby wurde von ihm selbst nur sehr wenig gefahren und stand konsequent<br />
in einer klimatisierten Halle. Die einzigen Teile, die an dem Shelby geändert wurden,<br />
sind eine neue Wasserpumpe und die hinteren Stoßdämpfer. Die Auspuffanlage wurde<br />
gegen eine Edelstahl-Auspuffanlage getauscht.<br />
Damals schon wurden über das Fahrzeug Nachforschungen getätigt.<br />
Laut Shelby Club ist dieser Wagen der einzige mit Originalfarbe (ungespritzt) auf der Welt,<br />
soviel man zumindest in diesen Kreisen weiß.<br />
Ebenfalls laut Shelby Club hatte der Wagen schon 1988 einen sehr starken Wertzuwachs.<br />
Fahrgestellnummer: 9F02R480286<br />
• 9: Baujahr 1969<br />
• F: Herstellungswerk Dearborn/Michigan/USA ( alle 1969/70 Shelby Modelle )<br />
• 02: 2 Door Fastback<br />
• R: Motor 428 Cobra Jet / Ram Air mit 4fach 725er Holley Vergaser<br />
• 428 Cubic-Inch = 7.013 ccm mit 335 PS<br />
• 48: Shelby Ident Nummer ( alle 1969/70 Shelby Modelle )<br />
• 0286: fortlaufende Herstellungsnummer<br />
( Nummer 0286 von 1402 jemals gebauten Fahrzeugen dieses Typs )<br />
Data Plate: 63C F5 3AA 16A 84 2524 S 6<br />
• 63C: Art der Inneneinrichtung : High Bucket Mach 1, Deluxe Interior<br />
• F5: Außenfarbe : Gulfstream Aqua<br />
• 3AA: Farbe der Inneneinrichtung: Black Vinyl & Black Knitted Vinyl / Mach1 Luxury<br />
• 16A: Herstellungstag : 16. Januar 1969<br />
• 84 2524: Gebaut für District: Ford Home Office Reserve<br />
• S: Hinterachsübersetzung : 3,<strong>50</strong>:1 Limited Slip<br />
(60% Differentialsperre)<br />
• 6: Getriebe: toploader 4-speed<br />
• Einzelradaufhängung vorne mit Schraubenfedern,<br />
verstärkte Spurstange<br />
• Starrachse hinten mit Blattfedern,<br />
60 % Differentialsperre<br />
• KONI-Stoßdämpfer, hinten mit Federn verstärkt<br />
• Scheibenbremse vorne, 11,3" Durchmesser<br />
• Trommelbremse hinten, 10" Durchmesser<br />
• 5-Speichen-Felge 15x7 Alu-Guss-Kombination<br />
• 225/70/15 bzw. F60x15 (E70x15 als Option)<br />
GOOD YEAR oder BF GOODRICH<br />
Vielen Dank an Sport and Muscle Cars für das Fotoshooting<br />
www.sportandmusclecars.de<br />
Uwe Wolf<br />
Sport and Muscle Cars<br />
134
<strong>TRÄUME</strong> SERVIEREN<br />
WIR IHNEN AUF DEM TABLET!<br />
Lesen Sie die digitale Ausgabe schon 4 Tage vor Erscheinen des Magazins im Handel.<br />
<strong>TRÄUME</strong> <strong>WAGEN</strong> jetzt als ePaper erhältlich! Download unter www.daz-verlag.de/epaper
136
949 Pferde und knapp 11 Liter Hubraum – wenn ein 1968er <strong>Mustang</strong> Fastback<br />
mit Shelby Body Kit auf den 2011er <strong>Mustang</strong> GT Velocity Edition trifft, dann sollte<br />
man die Hände fest am Lenkrad lassen. Denn diese beiden scharfgemachten<br />
Hengste ziehen ihr Drehmoment schneller, als ihr Schatten über den Asphalt schießt<br />
Text: Sebastian Stoll – Fotos: Velocity<br />
137
„Was für ein Ritt war das<br />
denn? <strong>Mustang</strong>? Das soll ein<br />
<strong>Mustang</strong> sein?“<br />
Das sind die ersten Gedanken,<br />
die mir durch den Kopf<br />
schießen, als die dicken<br />
Bremsbacken des 2011er Ford<br />
<strong>Mustang</strong> GT Velocity Edition<br />
die 355 Millimeter großen<br />
Bremsscheiben in den<br />
Schwitzkasten nehmen und<br />
den weiß-schwarzen Boliden<br />
abrupt abbremsen. Stillstand.<br />
Zeit zum Nachdenken.<br />
Als der aufgewirbelte Staub<br />
sich legt, macht sich Gewissheit<br />
breit: Dieses bärenstarke<br />
Geschoss hätte einen anderen<br />
Namen verdient. Zum Beispiel<br />
Grizzly GT. Oder Ford<br />
Gorilla GT Velocity Edition...<br />
Im Rückspiegel taucht der<br />
68er <strong>Mustang</strong> Fastback auf.<br />
Sein gefährlich schnell aussehendes<br />
Shelby Body Kit kann<br />
nicht darüber hinwegtäuschen:<br />
Zwischen diesen beiden<br />
Wildpferden liegt einiges<br />
mehr, als nur 43 <strong>Jahre</strong> Altersunterschied.<br />
Ein Roush-Kompressor<br />
sagt alles...<br />
Doch immer der Reihe nach.<br />
Vor dem Einsteigen sah die<br />
Welt noch anders aus. Mus-<br />
138
tang GT? 418 PS, 5-Liter-V8.<br />
Ein nettes Spielzeug, sicherlich.<br />
Aber brachial? Ein Blick<br />
auf das Datenblatt des Velocity<br />
<strong>Mustang</strong>s schafft Klarheit:<br />
Ein wassergekühlter Roush-<br />
Kompressor setzt den Achtzylinder<br />
unter Druck. Das Ergebnis<br />
sind 525 PS und ein<br />
Drehmoment von 630 Newtonmetern.<br />
Im Vergleich zur<br />
Basisversion scharren hier 107<br />
Pferde mehr mit ihren Hufen.<br />
Das macht sich auch beim<br />
Drehmoment deutlich bemerkbar.<br />
Dieses wächst,<br />
Kompressoraufladung sei<br />
dank, ebenfalls um hundert<br />
Newtonmeter von 528 auf satte<br />
630. Damit die Power sich<br />
nicht schon in der ersten Kurve<br />
in Schall und Rauch auflöst,<br />
hält ein höhenverstellbares<br />
KW-Gewindefahrwerk das<br />
Kraftpaket auf Kurs – der von<br />
Velocity getunte <strong>Mustang</strong> gehört<br />
definitiv nicht auf den<br />
Ponyhof sondern auf die<br />
Rennstrecke.<br />
Hände ans Lenkrad<br />
Am meisten Spaß machen die<br />
Ausritte natürlich fernab von<br />
Tempo-30-Zonen. Aber besonders<br />
auf der Piste muss<br />
man aufpassen, dass man es<br />
139
mit dem <strong>Mustang</strong> nicht übertreibt.<br />
Will man die Grenzen<br />
richtig ausloten und nicht nur<br />
quer brettern sondern auch<br />
schnell sein, muss der Pilot einen<br />
Balanceakt zwischen Drift<br />
und sauberer Linie beherrschen.<br />
Der Velocity <strong>Mustang</strong><br />
lässt dies mit seiner Kompressorpower<br />
ohne Weiteres zu.<br />
Übertreibt man es aber, steht<br />
man schnell richtig quer. Nur<br />
zu dumm, dass ausgerechnet<br />
dieser Zustand besonders viel<br />
Spaß macht. Als wir zum dritten<br />
Mal quer durch einen<br />
Kreisel schießen und am<br />
Drehzahlbegrenzer kitzeln,<br />
macht sich zwangsweise breites<br />
Grinsen breit. Apropos<br />
breit: Die Kraft wird im Heck<br />
von 295er-Schlappen auf den<br />
Asphalt übertragen. Oder gebrannt,<br />
je nachdem, wie weit<br />
das Gaspedal in Richtung Bodenblech<br />
gedrückt wird...<br />
Festgehalten werden die<br />
Pneus von überaus schicken<br />
schwarzen 22 Zoll Alufelgen<br />
von WTW.<br />
Der alte: ein Charmeur<br />
Puristischer, echter und direkter<br />
gibt sich dagegen der 68er<br />
<strong>Mustang</strong> Fastback. Auch hier<br />
wurde fleißig modifiziert. Die<br />
Cobra im Grill und das restliche<br />
Shelby-Bodykit sind nämlich<br />
Deko. Das bedeutet aber<br />
keinesfalls, dass dieser <strong>Mustang</strong><br />
nicht wild wäre. Schließlich<br />
steht er mit 424 PS und<br />
615 Newtonmetern Drehmoment<br />
nicht weniger gut im<br />
Futter als seine carbonbetuchte<br />
Verwandtschaft. Auch bei<br />
diesem besonderen Fastback<br />
finden sich einige Perlen un-<br />
140
ter der Motorhaube, wie beispielsweise<br />
die Patriot Zylinderköpfe,<br />
ein Tremec-<br />
5-Gang-Getriebe oder eine<br />
hydraulische Rollennockenwelle.<br />
Und um die Ecken<br />
pfeift der Alte fast genauso<br />
flott wie der Neue, denn auch<br />
hier sorgt ein Gewindefahrwerk<br />
(TCP) für stabile Seitenlage.<br />
Zusätzlich wurde die Karosserie<br />
mit eingeschweißten<br />
Bügeln und Trägern versteift.<br />
Damit bei wilden Ausritten<br />
auch der Fahrer an Ort und<br />
Stelle bleibt, hat man sich kurzerhand<br />
bei einem Sportler<br />
aus Zuffenhausen bedient: So<br />
wurden die Standardsitze gegen<br />
Porsche-RS-Sportsitze<br />
aus dem Jahr 1973 ausgetauscht.<br />
Ohnehin macht der<br />
alte <strong>Mustang</strong> im Innenraum<br />
das Rennen gegen den neuen:<br />
Das mit Shelby-Armaturen<br />
bestückte Cockpit verzückt<br />
seinen Fahrer immer wieder<br />
aufs Neue. Fast will man aus<br />
dem Alten nicht mehr aussteigen,<br />
wäre da nicht der böse<br />
Blick des Neuen, der einen<br />
magisch anzieht...<br />
Weniger Gewicht<br />
dank viel Carbon<br />
Zurück zum jungen Wilden:<br />
Seine sportliche Ambition<br />
macht der 2011er <strong>Mustang</strong><br />
GT Velocity Edition bereits<br />
durch sein äußeres Erscheinungsbild<br />
deutlich. Die weiße<br />
Lackierung in Kombination<br />
mit den Echtcarboneinlagen<br />
in der Motorhaube und im<br />
Kofferraumdeckel machen<br />
nicht nur optisch einiges her,<br />
sondern haben auch einen<br />
ganz praktischen Nutzen: Sie<br />
141
1968ER MUSTANG FASTBACK<br />
Hubraum: 5,85 Liter<br />
Leistung: 414 PS / 615 Newtonmeter<br />
Fahrwerk: TCP Gewindefahrwerk<br />
Getriebe: manuelles 5-Gang-Getriebe<br />
Beschleunigung: 0-100 km/h: 5 s<br />
Gewicht: ca. 1.490 kg<br />
Felgen und Reifen: American Racing Cobra 427, 17 Zoll<br />
Sonstiges: Patriot 185 cc Zylinderköpfe,<br />
Edelbrock 660 cfm Vergaser,<br />
Comp Cams hydraulische<br />
Rollennockenwelle, versteifte<br />
Karosserie, Shelby Armaturen,<br />
Shelby Mittelkonsole, 1973er<br />
Porsche RS Sitze, Grant Lenkrad<br />
Preis:<br />
100.000,- Euro<br />
reduzieren das Gewicht. Hinzu kommt ein Carbon-Body-Kit, das die Frontschürze,<br />
Heckdiffusor, Seitenschweller und Einsätze im Kotflügel umfasst.<br />
Die Sponsorenaufkleber verleihen dem Auto den Charme eines Rennwagens.<br />
Ebenso eindrucksvoll sind die mächtigen schwarzen Alus. Der Innenraum<br />
hingegen blieb von den Tuningmaßnahmen praktisch unberührt. Es<br />
herrscht nüchternes Ford-Flair: Praktisch, alltagstauglich und eine weitestgehend<br />
gute Verarbeitung.<br />
Dennoch vermisst man selbstverständlich den Charme, mit dem alte <strong>Mustang</strong>s<br />
meistens locken. Der 2011er <strong>Mustang</strong> GT Velocity Edition begeistert<br />
natürlich vielmehr durch seine Fahrleistungen, seine Sportlichkeit und die<br />
brachiale Power.<br />
Wir würden am liebsten beide <strong>Mustang</strong>s mitnehmen. Den neuen für den<br />
Alltag – und den alten, um die Sonne zu putzen...<br />
2011 MUSTANG GT VELOCITY EDITION<br />
Hubraum:<br />
Leistung:<br />
Aufl adung:<br />
Fahrwerk:<br />
Getriebe:<br />
5 Liter<br />
525 PS / 630 Newtonmeter<br />
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Beschleunigung 0-100 km/h: 4,9 s,<br />
Bremsweg: kalt 36,7 m, warm 35,7 m<br />
Verbrauch: 14,1 l SP/100 km<br />
Gewicht: 1.710 kg<br />
Reifen: Vorne: Pirelli 265/30R22<br />
Hinten: Pirelli 295/25R22<br />
Sonstiges: Lackierte Mittelkonsole, diverse Aluminium-<br />
Applikationen im Motorraum, Echtcarboneinlagen<br />
in Motorhaube und Kofferraumdeckel,<br />
355 mm Bremsscheiben<br />
Preis: 74.999,- Euro<br />
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Hart<br />
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Text und Fotos:<br />
Christian Böhner<br />
2x 1966er<br />
<strong>Mustang</strong> CoupÉ<br />
145
DU<br />
hast gerade etwas<br />
Spielgeld übrig.<br />
Du stehst auf die<br />
klassische 66er <strong>Mustang</strong><br />
Coupé-Form und willst nur<br />
das Beste. Das heißt in letzter<br />
Konsequenz: Frame-Off-<br />
Restaurierung und von Grund<br />
auf alles auf höchstem Niveau<br />
wieder aufbauen. Generell<br />
fährst Du sehr gerne europäisch<br />
sportlich und nun steckst<br />
Du angesichts der weichen<br />
US-Serientechnik in der Entscheidungs-Falle:<br />
Hart, böse,<br />
puristisch und weit ab vom<br />
Ursprung oder technisch optimierter<br />
Classic-Style mit<br />
Reminiszenzen an das typische<br />
Hertz-<strong>Mustang</strong>-Design?<br />
Die <strong>TRÄUME</strong> <strong>WAGEN</strong> hat<br />
sich weit ab des Originalitäts-<br />
Fetischismus einmal auf zwei<br />
sehr unterschiedliche Restaurations-Auffassungen<br />
eingelassen<br />
und präsentiert hier die<br />
Resultate beider Genres. Zum<br />
einen das anthrazit-seidenmatte<br />
V8-Coupé im modern interpretierten<br />
Shelby-Look mit<br />
diversen technischen Finessen<br />
am (harten) Fahrwerk und<br />
dem brutal starken Antriebsstrang.<br />
Zum anderen das wunderschön<br />
tiefschwarz glänzend<br />
lackierte Coupé mit den beiden<br />
goldenen Streifen, die<br />
Ford seinerzeit auf die Hertz-<br />
Modelle drapierte.<br />
Befassen wir uns zunächst mit<br />
der harten Variante, die viele<br />
Norddeutsche bereits auf dem<br />
Podium bei den Hamburger<br />
Street Nationals bewundert<br />
haben. Dort gewann der brachial<br />
tief gelegte und hart<br />
abgestimmte <strong>Mustang</strong> den<br />
dritten Platz in der Kategorie<br />
Die reduzierte Front in<br />
Mattschwarz verzichtet<br />
böse blickend auf das<br />
Pony-Emblem<br />
146
„Street Machine“, die normalerweise<br />
von Hot Rods dominiert<br />
wird. So entstand auch<br />
der interne Name für das<br />
Auto. Street Machine ist tatsächlich<br />
sehr zutreffend, wenn<br />
man einmal in den engen<br />
Cobra-Rennschalen Platz<br />
gefunden hat, 4-Punkt angegurtet<br />
ist und das Gaspedal das<br />
erste Mal kräftiger durchtritt.<br />
Fettester Magna Flowmaster-<br />
Sound, explodierender Antritt,<br />
direkte, servofreie Zahnstangen-Lenkung<br />
– das Ganze<br />
bestens aufgestellt mit einem<br />
speziell angefertigten Fahrwerk<br />
auf gar nicht mal so breiten<br />
215 x 45 und 235 x 45<br />
Niederquerschnitt-Socken.<br />
Der Wagen liegt dabei so tief,<br />
dass selbst diese relativ kleinen<br />
Reifendimensionen auf 17 Zoll<br />
elitären Boyd Coddington<br />
STREET-<br />
MACHINE<br />
Hier noch eine kurze<br />
Zusammenstellung der<br />
Restaurations-Details:<br />
• Karosserie: Alle Falzkanten<br />
abgedichtet, neue<br />
Gummis, neue Embleme,<br />
alle Gelenke, Scharniere,<br />
Schlösser, Schrauben,<br />
Sitzgestelle wurden entrostet<br />
und in Weiß oder<br />
Gelb verzinkt bzw. pulverbeschichtet.<br />
• Farbe: Fahrzeug wurde im<br />
Mehrschichtverfahren<br />
lackiert, alle Anbauteile in<br />
Schwarz seidenmatt,<br />
Innenraum komplett auslackiert,<br />
Steinschlagschutz<br />
im Radlauf, hohlraumversiegelt.<br />
• Innenraum: Innenraum<br />
komplett neu, Cobra<br />
Schalensitze,<br />
4-Punkt-Hosenträgergurte.<br />
• Motor, Getriebe: 89er<br />
302 cui V8 Ford Engine<br />
Bored 40' over, geschmiedete<br />
Kolben,<br />
scharfe Nockenwelle,<br />
5-Ganggetriebe<br />
„VERY FAST“, handgeschaltet,<br />
Zahnstangenlenkung,<br />
Fächerkrümmer,<br />
Edelbrock Ansaugspinne,<br />
Edelbrock Vergaser, Edelbrock<br />
Wasserpumpe,<br />
Electric Radiator Fan, Aluminium<br />
Radiator, Magna<br />
FlowMaster Doppelauspuffanlage.<br />
• Fahrwerk, Bremsen:<br />
High Performance<br />
4-Scheibenbremsanlage,<br />
Bremskraftverstärker,<br />
modifizierte Vorderachse<br />
(Roll Coil-Over Front-End),<br />
verstärkte Hinterachse<br />
mit Differenzialsperre,<br />
verstärkter Rahmen,<br />
Boyd Coddington Wheels<br />
235/45 hinten; 215 /45<br />
vorne (hochglanzpoliertes<br />
Aluminium), versteiftes<br />
Fahrwerk (tiefergelegt)<br />
147
Diese fügen dem Modell<br />
allerdings noch das High<br />
Performance – Attribut hinzu.<br />
Das Fahrzeug wurde seit<br />
Anfang 2008 im Frame-Off-<br />
Verfahren aufwändig restauriert.<br />
Hierfür wurde das<br />
Fahrzeug komplett zerlegt,<br />
alle Anbauteile demontiert, die<br />
Hertz-Coupé<br />
Einen ganz anderen Weg<br />
schlug die Restauration Ford<br />
<strong>Mustang</strong> Coupé in Schwarzglänzend<br />
mit den beiden goldenen<br />
Hertz-Streifen ein. Die<br />
Autovermietung Hertz hatte<br />
1966 mit Ford-Tuner Carroll<br />
Shelby einen Deal eingefädelt,<br />
wobei knapp 1.000 3<strong>50</strong> GT<br />
Shelby-Fastback-<strong>Mustang</strong>s in<br />
überwiegend dieser Lackierung<br />
geordert und ein neues<br />
Segment in der Geschichte der<br />
Autovermietung eröffnet. Die<br />
Sondermodelle 3<strong>50</strong> GT-H<br />
wurden ein Verleih-Schlager<br />
und wer kein Original besitzt,<br />
hat seit dieser Zeit zumindest<br />
gerne mit den charakteristischen<br />
Streifen gearbeitet. So<br />
auch die Restauratoren unseres<br />
Modells in diesem Bericht.<br />
Wheels gerade in die gezogenen<br />
Radhäuser passen. Ich hab’<br />
das Auto selbst zwar nur ein<br />
paar Kilometer in Hamburg-<br />
Barmbek „erfahren“, konnte<br />
darüber hinaus jedoch bei den<br />
Foto-Sessions aus dem offenen<br />
Pacecar die „Machine“ mit<br />
ihrem kompromisslosen Performance-Potential<br />
aus nächster<br />
Nähe erleben.<br />
Wer sich ein perfekt restauriertes<br />
66er <strong>Mustang</strong> Coupé<br />
mit einer radikalen Sport-<br />
Note wünscht, die in Technik<br />
und Optik konsequent auf den<br />
Punkt gebracht wurde, der<br />
kommt um die Street Machine<br />
nicht herum.<br />
Die Details der Restaurierung<br />
listen sich in Folge wie die<br />
Zutaten eines 7-Gänge-<br />
Gourmet-Menues auf. Sie<br />
dringen direkt in das Sportler-<br />
Herz unter den US-Car-Fans<br />
und machen aus dem süßen<br />
Ponycar ein ultracooles<br />
Asphalt-Monster. Bestätigt<br />
wurde die Arbeit durch eine<br />
Classic Data Bewertung mit<br />
glatter Note 1. Danke, sehr<br />
gut, weiter so.<br />
148
Karosserie entlackt und<br />
Rahmen und Falzkanten sandgestrahlt.<br />
Der Lackaufbau<br />
erfolgte im Mehrschichtverfahren.<br />
Dabei wurden die einzelnen<br />
Schichten im Abstand<br />
mehrerer Wochen aufgetragen,<br />
um ein gesundes Ausgasen<br />
der Lösungsmittel zu<br />
gewährleisten. In den Lackaufbau<br />
wurden insgesamt über<br />
240 Arbeitsstunden investiert.<br />
Der Wert dieser umfangreichen,<br />
äußerst hochwertigen<br />
Lackierarbeiten wird auf<br />
12.000,- Euro beziffert. Wer<br />
Sattlerarbeiten zeigen sich in<br />
Bestform peinlichst genau der<br />
Original-Vorlage nachempfunden<br />
einmal eine Lackierung an seinem<br />
Fahrzeug durchführen<br />
musste, der kennt auch deutlich<br />
günstigere Preis-Angebote,<br />
aber damit verbunden<br />
auch häufig schlechte oder<br />
kurzlebige Qualitäten. Desweiteren<br />
wurden alle Gelenke,<br />
Scharniere, Schlösser, Schrauben<br />
und die Sitzgestelle entrostet<br />
und in Weiß oder Gelb verzinkt<br />
bzw. pulverbeschichtet.<br />
Das Hertz-Coupé erhielt<br />
sämtlich neue Dichtungen und<br />
Leitungen, die Polster mit der<br />
Pony-Innenausstattung wurden<br />
passend zur Außenfarbe<br />
dunkel bezogen. Und hier<br />
wurde ebenfalls ganze Arbeit<br />
geleistet. Die Sattlerarbeiten<br />
sind hervorragend ausgeführt<br />
worden, schwarzes Leder mit<br />
goldenem Keder, <strong>Mustang</strong>-<br />
Pferde-Reliefs als Zierrat, der<br />
Schriftzug des Restaurators in<br />
feinem goldenen Faden in den<br />
Türen und schließlich ein<br />
herrlich einladender Geruch<br />
zeichnen dieses edle Wohnzimmer<br />
aus.<br />
Die Technik wurde auf einen<br />
sehr ordentlichen, modernen<br />
Stand unter Verwendung<br />
149
Im Bestzustand zeigt sich auch die<br />
Armaturentafel mitsamt Original-Radio.<br />
Das Pony wurde neu verchromt<br />
vieler guter Zutaten gebracht:<br />
Montiert wurden eine Magna<br />
FlowMaster Doppelauspuffanlage,<br />
ein original Radio,<br />
neue Embleme, neue Chromapplikationen,<br />
polierte American<br />
Racing Wheels, ein neuer<br />
Kühler und eine komplett<br />
neue Bremsanlage samt<br />
Bremskraftverstärker. Vorderund<br />
Hinterachse wurden<br />
ebenfalls in Gänze neu aufgebaut.<br />
Das Herzstück dieses<br />
<strong>Mustang</strong>s ist natürlich der<br />
blitzblanke, teilüberholte 302<br />
cui High-Performance-Ford-<br />
Motor mit Edelbrock-<br />
Ansaugspinne und Vergaser.<br />
Auf unserer Foto-Ausfahrt<br />
konnten wir sogar noch kurzfristig<br />
ein Detail am Motor<br />
optimieren, da der Technik-<br />
Chef mit an Bord war. Es geht<br />
immer noch besser, man hat<br />
einen direkten Zugang zur<br />
Technik, alles ist nachvollziehbar<br />
und man freundet sich<br />
gleich an mit dem Material. So<br />
ein Auto lebt wirklich, und das<br />
nunmehr auf höchstem Level,<br />
ebenfalls bestätigt durch eine<br />
Note 1 von Classic Data. So<br />
macht die Oldtimerei mit US-<br />
Klassikern wirklich Spaß.<br />
1<strong>50</strong>
ResÜmee<br />
Abschließend ein klares bipolares<br />
Statement: Die Ausfahrten<br />
mit den beiden 66er<br />
<strong>Mustang</strong>-Coupés haben gezeigt,<br />
dass beide Restaurations-<br />
Philosophien ihre volle Berechtigung<br />
haben und dass<br />
Konsequenz in der Durchführung<br />
einer Vollrestauration<br />
bei passendem Budget der<br />
richtige Weg ist. Egal, ob in<br />
die pure Racing-Richtung<br />
oder auf edel-klassisch mit<br />
schönstem Interieur zum eleganten<br />
Cruisen und Verreisen.<br />
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151
Text: Christian Böhner<br />
Fotos: Andrea Christine Meyer, Uwe Sickert<br />
oder die unglaubliche Rettung eines 69er <strong>Mustang</strong> Cabrio<br />
152
Der Kunde wollte schlicht ein altes<br />
<strong>Mustang</strong> Cabrio. Mehr Eckdaten<br />
gab es nicht. Uwe Sickert, der Autobesorger<br />
und Restaurator aus<br />
Dresden, hatte die Qual der Wahl.<br />
In den USA wurde er fündig und<br />
ließ das seltene 69er <strong>Mustang</strong> Convertible<br />
mutig verschiffen. Denn gesehen<br />
hatte er das Fahrzeug vorher<br />
noch nicht…<br />
Der 5,8 l-Windsor-V8 erhielt<br />
eine Komplett-Revision<br />
153
Sickert wusste,<br />
dass der<br />
Zustand des<br />
<strong>Mustang</strong> nicht berauschend<br />
sein würde. Aber Auftrag ist<br />
Auftrag: Liefere ein schönes<br />
<strong>Mustang</strong> Cabrio ab. Der Kunde<br />
ist König.<br />
Und Sickert besorgte. Blind<br />
im Internet, aus den USA.<br />
Denn der Preis stimmte.<br />
Sonst aber auch nichts. Dass<br />
das Wildpferd jedoch in so einer<br />
unbeschreiblich desolaten<br />
Verfassung war, konnte niemand<br />
ahnen: Der einst stolze<br />
Wagen wurde lediglich von<br />
ein paar Schrauben und Kabelbindern<br />
zusammengehalten.<br />
Einziger Vorteil: Ein Auseinanderbau<br />
wäre problemlos<br />
machbar.<br />
Die gründliche Bestandsaufnahme<br />
brachte einen Zustand<br />
zutage, den man nicht mal<br />
beim Schiffswrack der Titanic<br />
vermuten würde: Das Auto<br />
besaß keine A-Säulen mehr,<br />
die Türen wurden lediglich<br />
durch die obere Halterung gehalten.<br />
Die Schweller waren<br />
durchgerostet, die Kotflügel<br />
und Seitenwände völlig verspachtelt.<br />
Der Wasserkasten<br />
war übermäßig verschweißt,<br />
die Bodenbleche durch, die<br />
Sitze kaputt und das Armaturenbrett<br />
unvollständig und<br />
eingerissen. Die Motorhaube<br />
war ebenfalls rott und sogar<br />
die starken Türscharniere waren<br />
so stark angerostet, dass<br />
sie nicht mehr zu gebrauchen<br />
waren. Der Windlauf war der-<br />
1-3: Der <strong>Mustang</strong> erwies sich<br />
als totales Wrack im Zustand<br />
6-, man sieht es aus sämtlichen<br />
Blickwinkeln. Egal,<br />
ob Blech, das Verdeck oder<br />
das Interieur – der Wagen<br />
präsentierte sich zunächst<br />
als hoffnungsloser Fall, sogar<br />
jenseits eines Teilespenders<br />
1<br />
2 3<br />
154
art zugespachtelt, dass keine<br />
Luftschlitze mehr zu sehen<br />
waren.<br />
Dann ein kurzer Hoffnungsschimmer:<br />
Beim Kofferraum<br />
wurde sich bereits an einer<br />
Restauration versucht und<br />
drin befanden sich ein Haufen<br />
Zierleisten und Blechteile, die<br />
teilweise sogar noch hätten<br />
verwendet werden können –<br />
nur leider fand sich kein Auto,<br />
zu dem sie passten...<br />
Was tatsächlich funktionierte,<br />
war die Mechanik des Verdecks<br />
– natürlich ohne Verdeck-Haut.<br />
Und der Motor!<br />
Der sprang mit Unterstützung<br />
von etwas Bremsenreiniger<br />
tatsächlich an. Ein<br />
kurzes Aufatmen: Das Wrack<br />
hatte zumindest ein funktionierendes<br />
Herz.<br />
Sickerts Fazit: „Karosse komplett<br />
tot, Innenausstattung<br />
komplett tot, Rahmen in Ordnung,<br />
Motor anscheinend in<br />
Ordnung; Getriebe, Bremse<br />
und Fahrwerk fraglich, Verdeck-Mechanik<br />
in Ordnung,<br />
aber unvollständig, da die<br />
Einrast-Vorrichtung fehlt.“<br />
Es war somit unmissverständlich<br />
klar, dass die Restaurierung<br />
des <strong>Mustang</strong> Convertible<br />
ein Mammut-Projekt<br />
werden würde.<br />
Und der Kunde? Der blieb<br />
trotz des Desasters erstaunlich<br />
gelassen, schaute sich sein<br />
Schrottzeug an und sagte<br />
schlicht, dass nur das Endergebnis<br />
zähle. Wie der Wagen<br />
jetzt aussähe, sei ihm egal.<br />
Hauptsache bei der Übergabe<br />
würde er einen Traumwagen<br />
bekommen...<br />
Dann machte sich Sickert an<br />
die Arbeit. Zuerst wurde das<br />
Auto komplett auseinandergenommen,<br />
Motor und Getriebe<br />
ausgebaut. Danach erfuhr<br />
der <strong>Mustang</strong> eine Sandgestrahlmassage,<br />
um das Ausmaß<br />
des Rostbefalls erkennen<br />
zu können. Was folgte, war<br />
die zu erwartende, umfangreiche<br />
Teilebestellung in den<br />
USA: Kotflügel rechts und<br />
links, Stoßstangen vorn und<br />
hinten, Motorhaube, Kühler,<br />
Tür auf Fahrerseite, Seitenwände<br />
rechts und links, ein<br />
kompletter Gummisatz mit<br />
Türdichtungen. Dann folgte<br />
laut Sickert ein monatelanger<br />
5: Die Modefarbe Weiß ist eigentlich zeitlos und<br />
steht dem 69er Convertible.<br />
4<br />
4: Für Sickert war dies aber<br />
eher Ansporn als Todesurteil.<br />
Und so begann er zunächst<br />
mit den Blech- und Schweißarbeiten<br />
5<br />
6 7<br />
6: Nächste Aufgabe: das Verdeck-Gestänge<br />
7: Zusammenbau: Motor und Anbauteile<br />
155
Klempnermarathon: Die A-<br />
Säulen mussten mangels Ersatzteile<br />
völlig neu gebaut<br />
werden. Achsen und Fahrwerk<br />
wurden überholt und das<br />
Bremssystem instandgesetzt.<br />
Die praktisch neue Karosse<br />
wurde abschließend hohlraumkonserviert<br />
und der Unterboden<br />
mit Wachs geschützt.<br />
Der Motor wurde<br />
perfekt gereinigt, zerlegt und<br />
wieder zusammen gesetzt.<br />
Dabei vermaß Sickert die acht<br />
Zylinder wegen der Übergröße<br />
der neuen Kolben und<br />
bohrte den Block neu. Nach<br />
sorgfältiger Revisions-Arbeit<br />
erfolgte der Zusammenbau<br />
mit Neuteilen: Kolben, Kolbenringe,<br />
Pleuellager, Hauptlager,<br />
Nockenwelle, Hydrostößel,<br />
Wasserpumpe,<br />
Ölpumpe, Thermostat, Dichtungssatz,<br />
Froststopfen, Kühler,<br />
Unterbrecherkontakte,<br />
Zündkabel, Verteilerläufer,<br />
Verteilerkappe, Zündkerzen,<br />
Ölfilter und Schrauben.<br />
Die Innenausstattung wurde<br />
nach Kundenwunsch mit<br />
weinrotem Nappaleder mit<br />
schwarzen Biesen und schwarzen<br />
Nähten komplett neu gepolstert<br />
und gesattelt. Zuvor<br />
sandtrahlten, reparierten und<br />
verzinkten Sickert und Gesellen<br />
die Gestelle.<br />
Der Teppich wurde erneuert,<br />
die hinteren Verkleidungen<br />
und die Abdeckungen der Rückenlehnen<br />
mit Leder bezogen<br />
(original sind sie nur lackiert),<br />
die Türverkleidungen<br />
neu gebaut. Alle Kurbeln,<br />
Öffner, Klinken, Pins und<br />
Aschenbecher wurden ebenfalls<br />
ersetzt. Der obere Teil<br />
des Armaturenbretts wurde<br />
neu aufgebaut, der untere<br />
sandgestrahlt, pulverbeschichtet<br />
und dann komplett<br />
mit Samt bezogen. Das alte<br />
Sportlenkrad musste einem<br />
Dreispeichen-Holzlenkrad<br />
weichen. Der Kofferraum ist<br />
jetzt komplett mit Teppich<br />
ausgekleidet. Und schlussendlich<br />
wurde das neue Verdeck<br />
angepasst und aufgezogen.<br />
Jetzt ist Sickert fertig und der<br />
Kunde glücklich. Und er und<br />
die Welt um ein schönes <strong>Mustang</strong><br />
Cabrio reicher. L<br />
156
Mit der neu gepolsterten<br />
und gesattelten Innenausstattung<br />
in gedecktem<br />
Rot ist die klassische<br />
weiß-rote Farbkombination<br />
perfekt<br />
Dank neuem Verdeck,<br />
polierten American-<br />
Racing-Felgen und<br />
Markierungs-Sticker ein<br />
perfektes Auto<br />
69ER FORD MUSTANG CONVERTIBLE<br />
Motor: 351 cui 5,8l Zweiventil-Windsor-Motor<br />
Leistung: mindestens 184 kW (2<strong>50</strong> PS)<br />
Kolben: 3. Übermaß<br />
Vergaser: 6<strong>50</strong>er Edelbrock<br />
Ansaugspinne: Edelbrock<br />
Luftfi lter: Edelbrock<br />
Getriebe: Dreigang-Automatik – komplett überholt<br />
Auspuffanlage: endet vor Hinterachse, Doppelrohr,<br />
Glasspacks. Krümmer: original<br />
Bremsanlage: original, vorne Scheiben,<br />
hinten Trommeln, alle Verschleißteile erneuert<br />
Felgen: 16 Zoll American Racing Torq Trust II<br />
Reifen: Nexen, vorn 225/55/16, hinten 245/<strong>50</strong>/16<br />
Stückzahlen: Gering, denn abhängig vom 2V -<br />
Windsor oder 4V - Windsor und dem dazu passenden<br />
Getriebe wären es rund 1.900 bzw. 440 Stückück<br />
Restauration:<br />
Durch Motorvisionen Dresden, Uwe Sickert<br />
Telefon: 0351/327 06 07, www.motor-visionen.de<br />
157
Text: Robert Weber, Fotos: Michael Thier<br />
n<br />
Ford <strong>Mustang</strong> Shelby 302 GT<br />
<br />
<br />
<br />
Wenn Bastian Ebner und sein Team von American<br />
Muscle Motorsports & Services etwas anpacken,<br />
dann richtig – wie bei diesem starken Rennpferd<br />
158
159
einer äußerlich<br />
In<br />
eher unscheinbaren<br />
Werkstatt<br />
nahe der holländischen<br />
und belgischen Grenzen<br />
bringen Bastian Ebener<br />
und sein Team von „American<br />
Muscle Motorsports & Services“<br />
zahlreichen historischen<br />
US-Cars nach langen Ruhezeiten<br />
wieder das Laufen bei.<br />
Viel mehr sogar, denn der<br />
Großteil ihrer Kundschaft bevorzugt<br />
das Rennen als<br />
Haupt-Gangart. Der Historische<br />
Motorsport ist auch für<br />
das junge Werkstatt-Team bereits<br />
seit <strong>Jahre</strong>n bevorzugtes<br />
Aufgabenfeld.<br />
„Ich hatte nach meinem abgeschlossenen<br />
Maschinenbau-Studium<br />
die Möglichkeit,<br />
die Werkstatt zu übernehmen,<br />
in der ich schon seit längerer<br />
Zeit neben dem Studium<br />
geschraubt und den Großteil<br />
meiner Freizeit verbracht hatte“,<br />
erklärt Bastian Ebener im<br />
Gespräch. „Schon von klein<br />
auf bin ich durch meinen Vater<br />
zur ‚Oldtimerei‘ gekommen;<br />
noch bevor ich meinen<br />
Führerschein hatte, habe ich<br />
einen Jeep restauriert und mir<br />
gleich im Anschluss meinen<br />
ersten <strong>Mustang</strong> gekauft.“<br />
Diesen restaurierte er eigenhändig,<br />
die Liebe zu amerikanischen<br />
Sportwagen ist seither<br />
und scheinbar für immer<br />
entflammt.<br />
Die Trans Am<br />
als Vorlage<br />
Ein Dodge Olympia Charger<br />
und verschiedene Ford und<br />
Shelby <strong>Mustang</strong> wurden bereits<br />
von ihnen für Renneinsätze<br />
vorbereitet und bei zahlreichen<br />
Events betreut,<br />
woraufhin die Aachener auf<br />
der Suche nach einem FIAkonformen,<br />
zuverlässigen und<br />
siegfähigen US-Sportler nach<br />
historischem Vorbild waren.<br />
Über die Idee, einen 67er „Big<br />
Block“-<strong>Mustang</strong> im Historischen<br />
Rennsport einzusetzen,<br />
stieß die junge Truppe auf<br />
eine weitere interessante<br />
Homologation. „Wir ließen<br />
uns die Homologation für einen<br />
solchen <strong>Mustang</strong> mit 399<br />
cui-Motor vom DMSB kommen<br />
und stellten fest, dass es<br />
durch die wenigen erlaubten<br />
Modifikationen kaum Sinn<br />
machen würde, ein solches<br />
Fahrzeug einzusetzen,“ erläutert<br />
Geschäftsführer Ebener.<br />
„Wir wären anderen Fahrzeugen<br />
der Periode G immer<br />
hinterher gefahren.“ Mit der<br />
Homologation 1510 wurden<br />
sie schließlich fündig, in dieser<br />
war der Shelby <strong>Mustang</strong><br />
der 68er Trans Am-Saison als<br />
„Ford <strong>Mustang</strong> 302 GT“ zu<br />
finden.<br />
„Vorlage war ein Auto, das in<br />
der Trans Am gelaufen ist,“ erinnert<br />
sich Ebener, „Shelby<br />
hat für die Saison 1968 fünf<br />
solcher Fahrzeuge aufgebaut.“<br />
Gleich beim ersten Einsatz,<br />
bei den 24 Stunden von<br />
Daytona 1968, konnten Jerry<br />
Titus und Ronnie Bucknum<br />
mit ihrem roten Shelby <strong>Mustang</strong><br />
302 GT einen dicken<br />
Überraschungserfolg landen.<br />
Sie gewannen nicht nur die<br />
Trans-Am-Tourenwagen-Kategorie,<br />
sondern fuhren auch<br />
noch zwischen die Renn-Pro-<br />
160
totypen auf den vierten Platz<br />
im Gesamtklassement, noch<br />
vor die drei Autodelta-Alfa<br />
Romeo Tipo 33/2 von Udo<br />
Schütz/Nino Vaccarella, Mario<br />
Andretti/Lucien Bianchi und<br />
Mario Casoni/Giampiero<br />
Biscaldi/Teodore Zeccoli. Bei<br />
den 12 Stunden von Sebring<br />
1968 gelang dann mit dem<br />
fünften Platz im Gesamtklassement<br />
gleich noch einmal<br />
ein Achtungserfolg.<br />
„Kurz darauf wurde allen fünf<br />
Shelby-<strong>Mustang</strong>s der neue,<br />
sogenannte ‚Tunnelport-Zylinderkopf‘<br />
verpasst,“ erläutert<br />
Ebener die Umstände, denn<br />
damit begann damals eine<br />
Pechsträhne. „Durch die hervorragenden<br />
Fließ-Eigenschaften<br />
des Zylinderkopfes<br />
konnte der Motor nun bis<br />
knapp 9.000 Umdrehungen<br />
schaffen, was für den verbauten<br />
Ventiltrieb zu dieser Zeit<br />
zu viel war: Es gab Motorenprobleme<br />
am laufenden<br />
Band.“<br />
Ein 67er <strong>Mustang</strong><br />
Coupé als Basis<br />
Doch auch trotz solcher „Negativ-Schlagzeilen“<br />
ließ das<br />
Team von „American Muscle<br />
Motorsports & Services“ nicht<br />
locker, die Rohdaten des <strong>Mustang</strong><br />
302 GT waren einfach zu<br />
vielversprechend. Rund 480<br />
PS, wesentlich mehr Freiheiten<br />
beim Aufbau des Fahrzeugs<br />
und zusätzliche Versteifungsmöglichkeiten<br />
für<br />
Fahrwerk und Karosserie ließen<br />
es in den Fingern jucken.<br />
Kurzentschlossen wurde mit<br />
einem 67er <strong>Mustang</strong> Coupé<br />
die benötigte Basis erstanden.<br />
Im ersten Schritt wurde die<br />
Karosserie entlackt und versteift,<br />
dann ein maßgeschneiderter<br />
Überrollkäfig in Auftrag<br />
gegeben und in der<br />
Zwischenzeit bei Spezialisten<br />
in den USA entsprechende<br />
Teile für Motor, Getriebe und<br />
Fahrwerk geordert.<br />
„Das Auto ist komplett versteift,“<br />
ergänzt <strong>Mustang</strong>-Spezi<br />
Ebener, „so wurde die Karosserie<br />
zum Beispiel an den<br />
gesamten Nähten, die im Serienmodell<br />
nur punktgeschweißt<br />
sind, nachgeschweißt,<br />
und es wurden an<br />
vielen Stellen Verstärkungsbleche<br />
eingesetzt.“ Auch die<br />
Innen-Kotflügel seien für die<br />
Verbreiterungen maßgefertigt<br />
worden, und das Gesamtgewicht<br />
läge mit halbvollem<br />
Tank bei nur 1.240 Kilogramm.<br />
480 PS und bis zu<br />
8.000 Umdrehungen<br />
Während die entlackte Karosserie<br />
und der neue Käfig zusammengeführt<br />
wurden,<br />
setzte sich das Team um Bastian<br />
Ebener an den Aufbau von<br />
Motor und Getriebe. „Im Gegensatz<br />
zum Serienmotor<br />
161
ekam der Motor rollengelagerte<br />
Nockenwellen und Kipphebel,<br />
einen Vierfachvergaser<br />
und spezielle, hochverdichtende<br />
Kolben,“ erläutert der studierte<br />
Ingenieur. „Am Ende<br />
hatten wir einen Rennmotor<br />
auf dem Prüfstand, der an die<br />
480 PS leistete und bis in die<br />
8.000 U/min hinein drehte.“<br />
Basis ist ein neuer Ford Racing-<br />
Motorblock Typ 302 Boss mit<br />
vierfacher Verschraubung auf<br />
dem dritten Kurbelwellenlager.<br />
Das dichtere Metallgefüge<br />
macht ihn zwar etwas schwerer,<br />
dafür aber auch wesentlich<br />
dichter und stabiler. Garniert<br />
wurde der Motorblock mit einer<br />
geschmiedeten Kurbelwelle,<br />
geschmiedeten Pleueln und<br />
Kolben, einem feinbearbeiteten<br />
Grauguss-Zylinderkopf,<br />
speziellen, rollengelagerten<br />
Nockenwellen mit passenden,<br />
drehzahlfesten Ventilen und<br />
Ventilfedern, kugelgelagerten<br />
Kipphebeln und rollengelagerten<br />
Stößeln, die im Gegensatz<br />
zu den 65er und 66er <strong>Mustang</strong>s<br />
im Trans-Am-<strong>Mustang</strong><br />
für die Gruppe 2 homologiert<br />
sind.<br />
Der <strong>Mustang</strong> erhielt außerdem<br />
ein Viergang-Schaltgetriebe<br />
mit Magnesium-Guss-Gehäuse,<br />
ein Sperrdifferential an der<br />
Hinterachse, Längszugstreben<br />
an der Vorderachse zum Stabilisieren<br />
der Achse beim Beschleunigen<br />
und ein Wattgestänge<br />
an der Hinterachse,<br />
damit sich die Achse beim Einfedern<br />
nicht verschiebt und<br />
das Fahrzeug nicht „rollt“. Des<br />
Weiteren wurden Koni-Dämpfer<br />
rundum sowie verstärkte<br />
und erleichterte Querlenker,<br />
die auf Kugellagerung umgebaut<br />
wurden, spendiert.<br />
Der Shelby-Schriftzug<br />
ist lackiert<br />
Wert legten die schraubenden<br />
Aachener vor allem auf Detailarbeit,<br />
da das Auto ein Aushängeschild<br />
für den jungen<br />
Betrieb werden sollte. So wurde<br />
der Käfig beispielsweise<br />
zum Teil hinter das Armaturenbrett<br />
verlegt und eine Schalterbox<br />
für diverse Kippschalter<br />
wurde in der Karosserie integriert.<br />
Öffnungen im Innenraum<br />
wurden mit Vinyl-bezogenen<br />
Alublechen wieder verkleidet,<br />
und die Instrumenten-Verkleidung<br />
ist dem Original nachempfunden.<br />
Neben erleichterten Türen ist<br />
der Leichtbau in der Homologation<br />
des <strong>Mustang</strong> 302 GT<br />
sogar so weit erlaubt, dass<br />
Heck- und Seitenscheiben aus<br />
162
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Zur Fristwahrung genügt die rechtzeitige Absendung.<br />
E-Mail-Adresse Datum Unterschrift<br />
X<br />
TW2014 MUSTANG SPEZIAL
Makrolon gefahren werden<br />
dürfen. Dem Perfektionismus<br />
des Teams ist geschuldet, dass<br />
sogar der Shelby-Schriftzug<br />
wie beim Original lackiert und<br />
nicht geklebt wurde.<br />
Eine gute Ersatzteilversorgung<br />
sei mittlerweile gewährleistet,<br />
sogar komplette Ersatzkarossen<br />
wären in den USA<br />
erhältlich, lässt er noch durchblicken.<br />
Die zahlreichen Arbeitsschritte<br />
ließen den Erfahrungsschatz<br />
der Spezialisten nochmal anwachsen,<br />
die Fertigstellung<br />
des ersten Trans-Am-<strong>Mustang</strong><br />
machte Lust auf mehr.<br />
Ein zweiter Ford <strong>Mustang</strong> 302<br />
GT soll bereits im März 2014<br />
in der Fahrergemeinschaft Historischer<br />
Rennsport eingesetzt<br />
werden.<br />
Weitere interessante Rennfahrzeuge und Berichte rund<br />
um den historischen Motorsport finden Sie in der neuesten<br />
„powerslide“-Ausgabe, die im Zeitschriften-Bahnhofshandel<br />
erhältlich ist.<br />
Verlag: PETROLPICS GbR, Ahrweg 11, 53129 Bonn<br />
Tel.: +49 (0) 228 5389556 Fax: +49 (0) 228 5389557<br />
Mail: redaktion@powerslide-mag.de<br />
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© Fotoquelle/Bildrechte: Powerslide<br />
164
GLANZ AUF<br />
HÖCHSTEM NIVEAU<br />
„Für Flugzeuge entwickelt –<br />
Perfekt für Ihr Auto.“<br />
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FAHRZEUGPFLEGEPRODUKTE
166<br />
No chip on board
Text und Fotos: Jens Tanz<br />
Berufl ich ist bei<br />
Oliver Krüger alles elektronisch<br />
geregelt, in seiner Freizeit steuert er mit hydraulischer<br />
Servolenkung die pure mechanische Einfachheit seines<br />
V8: Der 1965er <strong>Mustang</strong> ist ein perfekter Ausgleich<br />
zum Alltag zwischen edlen HiFi-Anlagen, Tablet-PCs<br />
und Design-Küchenmaschinen<br />
O<br />
hne ein Hobbyauto<br />
in der Garage fehlt<br />
was. So erging es<br />
dem selbständigen Elektrofachmarktleiter<br />
Oliver Krüger<br />
auf der Suche nach einem<br />
handwerklichen Ausgleich zu<br />
seinem Beruf, und er oszillierte<br />
mehrere Monate lang rastlos<br />
durch die Anzeigenblätter.<br />
Zwischen italienischen Stilikonen<br />
und englischen Sportwagen<br />
erkannte er, dass bei<br />
einer H-Zulassung die Motorgröße<br />
bei den Fixkosten keine<br />
Rolle spielt und beschloss,<br />
sich nicht mit nur vier Zylindern<br />
abzugeben. Und außerdem:<br />
Wenn so viele Menschen<br />
auf einen <strong>Mustang</strong> abfahren,<br />
muss ja irgendwas<br />
dran sein an dem Pony-Boom.<br />
Anfang 2010 entdeckte er ein<br />
bereits importiertes 1965er<br />
2door Hardtop Coupé, die Urform<br />
des Ponys mit Platz für<br />
vier Reisende. Den musste er<br />
haben.<br />
Das Ehepaar, das sich Krügers<br />
<strong>Mustang</strong> 1965 in Los Angeles<br />
als Neuwagen ausliefern ließ,<br />
beließ es bei einer mageren<br />
Ausstattung in Wimbledon<br />
White und Blue Vinyl, wollte<br />
aber zumindest eine Servolenkung<br />
und einen V8. Zum ersten<br />
Geburtstag des Coupés<br />
überkam die beiden die Reiselust,<br />
und sie starteten einen<br />
klassischen Roadtrip von L.A.<br />
im Westen bis nach New York<br />
im Osten der USA. Dort wurde<br />
das Auto über den Wasserweg<br />
nach Malmö/Schweden<br />
verschifft und trat mit seinen<br />
167
168<br />
Mechanik pur
Mehr Cockpit braucht<br />
kein Mensch: Chrom und<br />
Kunststoff in „Blue Vinyl“<br />
schmeicheln dem Auge.<br />
Aber der Blick geht<br />
ohnehin über die lange<br />
Haube auf die Straße<br />
nach vorn<br />
Die Haptik der<br />
60er <strong>Jahre</strong>. Metall,<br />
Mechanik und<br />
Glühlämpchen.<br />
Elektronik suchen wir<br />
vergebens, das ist<br />
auch gut so<br />
beiden abenteuerlustigen Besitzern<br />
eine ausgedehnte Tour<br />
durch ganz Europa an, wo der<br />
Wagen schon erste Eindrücke<br />
von seinem späteren Leben<br />
sammeln konnte.<br />
Irgendwann ging es wieder<br />
zurück von Malmö über New<br />
York nach L.A. Den Beweis<br />
der absoluten Reisetauglichkeit<br />
hatte der Ford hiermit erbracht.<br />
Die Erstbesitzer trennen<br />
sich erst nach 42 <strong>Jahre</strong>n<br />
von ihrem Schätzchen, weil<br />
das Einsteigen in die tiefen<br />
Sitze den Senioren inzwischen<br />
zu beschwerlich war. Sie überließen<br />
ihn einem Handwerker,<br />
der ihr Haus renovierte. 2009<br />
reiste das Auto ein zweites<br />
Mal über den großen Teich<br />
nach Europa, um im Februar<br />
2010 von Krüger als offiziellem<br />
drittem Besitzer zugelassen<br />
zu werden. Das Seniorenpaar<br />
hat er in L.A. ausfindig<br />
machen können und angeschrieben,<br />
woraufhin er einen<br />
freundlichen Brief und ein<br />
paar Fotos vom Urzustand zurückbekam.<br />
Autoliebe über<br />
Generationen – ist das nicht<br />
schön?<br />
Die wenigen Vorbesitzer garantierten<br />
einen weitestgehend<br />
gesunden Zustand. Aber<br />
allein aufgrund des hohen Alters<br />
musste Krüger viele kleine<br />
und mittlere Baustellen<br />
bearbeiten - mit leichter Inkontinenz<br />
hier und da markierte<br />
das Pony regelmäßig<br />
169
Sternen-Banner<br />
sein Revier. Arthritis in einigen<br />
Gelenken kurierte er teilweise<br />
mit Freunden in seiner Garage<br />
selbst, einiges ließ er in seiner<br />
Werkstatt machen. Es entspannte<br />
ihn sehr, dass er sich<br />
dabei nicht um malade Steuergeräte<br />
oder virulente integrierte<br />
Schaltkreise kümmern musste.<br />
Nach insgesamt zwei <strong>Jahre</strong>n<br />
waren Vorderachse und Fahrwerk<br />
erneuert, Federn und<br />
Dämpfer getauscht, die Servolenkung<br />
revidiert und die<br />
Bremsanlage komplett überholt.<br />
Und weil sein <strong>Mustang</strong><br />
auch im Alltag eingesetzt werden<br />
sollte, rüstete der Ponyreiter<br />
zur Sicherheit seiner Kinder<br />
auf dem Rücksitz noch Dreipunktgurte<br />
nach. Manchmal<br />
muss man eben deutliche Prioritäten<br />
setzen.<br />
Die Teilnahme an der „ADAC<br />
Hamburg Klassik Rallye“ bescherte<br />
Krüger mit seinem<br />
Coupé nicht nur einen überraschenden<br />
dritten Platz in seiner<br />
Fahrzeugklasse, sondern auch<br />
die Erkenntnis, dass die kreisrunden<br />
Startnummern beim<br />
Ablösen nennenswerte Mengen<br />
des blauen Lacks mitnahmen<br />
und das originale Weiß<br />
durchschimmern ließen. Verdammt.<br />
Beim Feierabend-Bierchen<br />
in der Werkstatt ergab<br />
sich schnell eine elegante Lösung:<br />
Das Auto wurde rundherum<br />
beklebt. Aber nicht mit<br />
Streifen – die gibt es schon genug<br />
in der <strong>Mustang</strong> Szene.<br />
170
Gesunde Patina und<br />
Straßenstaub erzählen<br />
Geschichten.<br />
Der <strong>Mustang</strong> und sein<br />
glücklicher Besitzer sind<br />
genau gleich alt<br />
Krüger und sein Ford teilen<br />
sich das gleiche Baujahr, diese<br />
Zahl sollte demnach groß auf<br />
Türen und Haube. Dazu noch<br />
ein paar goldene Sterne zur<br />
weiteren Ablenkung und Abdeckung<br />
der Lackplatzer. Und<br />
wie bei den Sponsoren der<br />
Rallyeszene in den 60ern sollten<br />
noch Markennamen die<br />
Kotflügel zieren – da bietet<br />
sich eine Annäherung an den<br />
Namen der Elektronikkette<br />
an, für die Krüger arbeitet.<br />
daraus wird dann sein<br />
„Ponytronics“-<strong>Mustang</strong>.<br />
Nato-Oliv im Hamburger<br />
Schanzenviertel setzte den<br />
Entwurf um und beklebte das<br />
Auto. Wer die Hintergründe<br />
kennt, der hat Spaß.<br />
Übrigens – wer die anderen<br />
Hintergründe noch nicht<br />
kennt: Die Ford Motor Company<br />
ahnte nicht mal ansatzweise,<br />
was sie mit der Präsentation<br />
des <strong>Mustang</strong> im Jahr<br />
1964 auslösen würde. Noch<br />
immer hält der in Dearborn/<br />
Michigan produzierte Namensgeber<br />
der „Pony Cars“<br />
mit 680.000 verkauften Exemplaren<br />
allein im ersten Modelljahr<br />
den amerikanischen<br />
Rekord, bis 1966 wurden es<br />
knapp 1,3 Millionen. Die folgenden<br />
fast <strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> philosophierten<br />
die Motordichter<br />
ausgiebig darüber, warum<br />
ausgerechnet dieses Fahrzeug<br />
so erfolgreich war und vergleichbare<br />
Maschinen wie<br />
Chevy Corvair Monza oder<br />
Plymouth Barracuda in den<br />
„Ferner liefen“-Orbit kickte. Es<br />
war wohl die Mischung aus<br />
einer gewaltigen Werbekampagne<br />
noch vor und während<br />
der Markteinführung und die<br />
schier endlose Liste an verfügbarem<br />
Zubehör. Vom nackten,<br />
mageren 2,8-Liter-Sechszylinder<br />
über ein plüschiges,<br />
voll ausgestattetes Luxuscoupé<br />
mit 4,7-Liter-V8 bis zum<br />
hoch motorisierten Sportwagen<br />
stand den Amerikanern<br />
der 60er alles frei – das kam<br />
einfach gut an.<br />
Krügers 2 Door Hardtop Coupé<br />
gurgelt heute kerngesund<br />
171
Traum gewagt<br />
und Aufmerksamkeit erregend<br />
durch die Hamburger<br />
Randgebiete. Krüger hat seinen<br />
„Traum gewagt“ und<br />
freut sich jeden Tag allein<br />
schon über den typischen Geruch<br />
nach Öl, Benzin, Leder<br />
und leichtem Muff, den nur<br />
ein Oldtimer hat. Vielleicht<br />
hat dieser allererste <strong>Mustang</strong><br />
als einziger noch den Vorteil<br />
der sympathischen und fast<br />
zierlichen Erscheinung, die<br />
niemanden neidisch werden<br />
lässt. Irgendwann möchte<br />
Krüger das Auto komplett restaurieren<br />
und wieder im alten<br />
„Wimbledon White“ erstrahlen<br />
lassen. Dann verschwinden<br />
auch die kaschierenden<br />
Aufkleber wieder…<br />
www.marquardt-online.de/<br />
das-fachgeschaeft/<br />
ponyronics.html<br />
TECHNISCHE DATEN<br />
Ford <strong>Mustang</strong> 2 Door<br />
Hardtop Coupé<br />
Baujahr: 1965<br />
Motor: V8<br />
Hubraum: 4.736 ccm<br />
Leistung: 147 kW (200 PS)<br />
Max. Drehmoment: 382 Nm<br />
Getriebe: Dreigang-Automatik<br />
Antrieb: Hinterräder<br />
Länge/Breite/Höhe: 4.615/1.730 /1.326 mm<br />
Gewicht: 1.335 kg<br />
Beschleunigung 0-100 km/h: 10 Sek.<br />
Top-Speed: 180 km/h<br />
Preis 1965: 2.320 Dollar<br />
Krüger und sein Pony –<br />
der V8 ist ein entschleunigender Ausgleich<br />
zum Alltag im Elektrofachmarkt<br />
172
Der Firebird ist<br />
schuld. Camaro<br />
sowieso. Irgendwie<br />
sogar Cougar, der <strong>Mustang</strong> im<br />
Mercury-Kleid, also der Kannibale<br />
aus eigenem Haus. Und<br />
natürlich die damalige Marktsituation<br />
im Allgemeinen.<br />
Ohne derartige Faktoren hätte<br />
es dieses Auto nie gegeben.<br />
Ein Fahrzeug, das den seit<br />
Jahrzehnten gequälten und<br />
gedemütigten Begriff des<br />
Sondermodells zumindest auf<br />
der breiten Ebene der US-<br />
Klassiker eindrucksvoll rehabilitiert.<br />
Sondermodell. Das klingt<br />
nach VW Scirocco White Cat<br />
und Golf Bon Jovi, nach Opel<br />
Rekord Maharadscha und<br />
Corsa Steffi, nach Daihatsu<br />
Feroza Traumhochzeit, A-<br />
Klasse McLaren und tausend<br />
weiteren Schrecklichkeiten,<br />
die einst von Marketing-<br />
Gurus ersonnen wurden, um<br />
174
Shelby light<br />
Ein <strong>Mustang</strong> ohne Chrom-Pony im Grill ist entweder ein echter<br />
Shelby oder geplündert, wissen Spezialisten. Und irren. Denn auch das<br />
Sondermodell GT California Special verzichtet auf das legendäre Logo.<br />
Dafür bietet es eine Exklusivität, die andere <strong>Mustang</strong>-Varianten längst<br />
nicht erreichen. Wir lassen uns von dem Einzelstück begeistern<br />
den schleppenden Verkäufen<br />
etwas Feuer unterm Hintern zu<br />
bereiten. Zugegeben: Er passt<br />
ganz genau in diesen Reigen<br />
modellpolitischer Peinlichkeiten,<br />
der GT California Special.<br />
Aber er ist ein echter<br />
<strong>Mustang</strong> der zweiten Generation,<br />
einzig gebaut und angeboten<br />
1968, ausschließlich<br />
gedacht für den Sonnenstaat<br />
Kalifornien. Und immerhin<br />
eine Art halber Shelby. Genau<br />
deshalb gehört er hierher, der<br />
GT/CS, wie er in Fachkreisen<br />
genannt wird.<br />
Der Startschuss für den<br />
GT/CS fällt Ende 1967. Zur<br />
Erinnerung: Der <strong>Mustang</strong><br />
wird zu dieser Zeit bereits in<br />
seiner zweiten, leicht aufgeblasenen<br />
Generation gebaut, und<br />
Shelby – vormals eine ziemlich<br />
elitäre Rennschmiede – wechselt<br />
aus Onkel Carrolls Krallen<br />
in den Status einer Spezialabteilung<br />
der Ford-Werke.<br />
Die Modelle Shelby GT 3<strong>50</strong><br />
und GT <strong>50</strong>0, nunmehr Teile<br />
des offiziellen Ford-Modell-<br />
Programms, sind nach wie vor<br />
mit Fastback zu haben, neuerdings<br />
auch als Convertibles.<br />
Nicht jedoch als Hardtop-<br />
Coupé mit Stufenheck, der<br />
meist verkauften <strong>Mustang</strong>-<br />
Karosserievariante.<br />
Neues und damit Negatives<br />
zeigt sich an der Verkaufsfront.<br />
Der <strong>Mustang</strong>, bislang einsamer<br />
Star des Pony-Car-Segments,<br />
muss sich plötzlich<br />
gegen harte Konkurrenz<br />
durchsetzen. Wie erwähnt, hat<br />
GM gerade die Schwestermodelle<br />
Chevrolet Camaro<br />
und Pontiac Firebird lanciert,<br />
der taufrische Mercury Cougar<br />
aus eigenem Konzern klaut<br />
dem <strong>Mustang</strong> zusätzlich ein<br />
gehöriges Stück vom gewohnten<br />
Kuchen. Es geht also<br />
darum, den Absatz des Marktführers<br />
anzuschieben. Und so<br />
Cowboy ohne Pferd: Von den Aufklebern über die<br />
Nebelscheinwerfer bis hin zu den Radkappen steht hier ein völlig<br />
originaler Ford <strong>Mustang</strong> GT California Special von 1968<br />
175
Sanftes Herz: Der 289-cui-Smallblock mit ordinärem Doppelvergaser und zahmen<br />
195 SAE-PS gilt als Spardose unter den V8-Aggregaten klassischer Amis –<br />
der <strong>Mustang</strong> lässt sich locker mit 11 bis 15 Litern bewegen<br />
wird sie geboren, die Idee vom<br />
Sondermodell des Stufenheck-<br />
Mussie, das nach Shelby riecht<br />
– exklusiv für das Verkaufsgebiet<br />
Kalifornien, in dem traditionell<br />
ein gutes Fünftel der<br />
<strong>Mustang</strong>-Produktion seine<br />
Klientel findet. Die Initialzündung<br />
hierfür kommt vom<br />
Regionalvertrieb sowie dem<br />
Händlerverband des Großraums<br />
Los Angeles.<br />
Am 17. Februar 1968 startet die<br />
Produktion des <strong>Mustang</strong> GT<br />
California Special.<br />
Unterschiede zur Standardversion:<br />
entsprechende Chromschriftzüge,<br />
auffälliges Striping,<br />
Twist Type Hood Locks (außen<br />
liegende Schnellverschlüsse der<br />
Motorhaube), zusätzliche<br />
Lucas- oder Marchal-Nebelscheinwerfer,<br />
Sport-Tankdeckel,<br />
seitliche Lufthutzen als<br />
freche Fakes, GFK-<br />
Heckklappe mit integriertem<br />
Spoiler, Rückleuchten vom<br />
65er Thunderbird, allerdings<br />
ohne Lauflichtfunktion.<br />
Spätestens jetzt macht es bei<br />
Shelby-Kennern klick. Und<br />
tatsächlich: Einige der<br />
erwähnten Teile sind mit den<br />
entsprechenden Komponenten<br />
derer Modelle identisch.<br />
Logisch, dass auch die Beschaffung<br />
über Shelby lief.<br />
Insofern ist es durchaus angemessen,<br />
beim GT/CS von<br />
einem „Shelby light“ zu sprechen.<br />
Die Kunststoff-Karosserieteile<br />
stammten – wie die<br />
der Shelby-Versionen – von<br />
der Firma A. O. Smith in<br />
Ionia/Michigan. Mithin dem<br />
Plastikbäcker, der auch die<br />
Corvette-Karosserien fertigte.<br />
Insgesamt 6.180 Teilesätze<br />
stellte A. O. Smith für den<br />
California Special her.<br />
Doch zu so vielen Fahrzeugen<br />
kam es dann doch nicht.<br />
Gerade 4.118 Stück entstanden<br />
bis zum 30. Juli 1968,<br />
mehr ließen sich nicht absetzen.<br />
Nicht mal in den weiteren<br />
US-Bundesstaaten im Westen,<br />
in denen der GT/CS seit<br />
April 1968 ebenfalls<br />
176
geordert werden konnte. Der<br />
Slogan „California made it<br />
happen“, deriviert vom zeitgenössischen<br />
Claim des<br />
Grundmodells („Only<br />
<strong>Mustang</strong> makes it happen“),<br />
hatte also längst nicht so<br />
gezündet wie von der<br />
Marketing-Abteilung in Dearborn<br />
erhofft.<br />
4.118 Vertreter: Das sind gerade<br />
1,7 Prozent aller 249.447<br />
Sportlicher Kommandostand: Die Armaturenlandschaft mit drei Zusatzuhren<br />
riecht nach Rundstrecke, das Lenkrad mit dem airbagverdächtig-fiesen Prallkissen<br />
mahnt gleichsam zur ambitionierten Fortbewegung<br />
Exemplare, die Ford im<br />
Modelljahr 1968 vom<br />
<strong>Mustang</strong> Hardtop-Coupé<br />
baute. Den wenigen Sammlern,<br />
die heute einen GT/CS<br />
besitzen, kann das nur recht<br />
sein. Gerade mal etwas über<br />
900 Exemplare des Sondermodells<br />
listet das Register<br />
heute weltweit – weniger als<br />
von manchem Shelby-<br />
Original. Verständlich, dass<br />
diese rare Variante zur<br />
Legende reifte.<br />
Das hat inzwischen auch Ford<br />
kapiert: Ende 2006 wurde –<br />
kein überraschender Verkaufstrick,<br />
wenn sich eine berühmte<br />
Rarität als Vorlage anbietet –<br />
das analoge Retro-<br />
Special des <strong>Mustang</strong><br />
präsentiert. Wobei der neue<br />
California Special natürlich<br />
auch „nationwide“ angeboten<br />
wurde. Sind ja nicht blöd, die<br />
Jungs.<br />
Dass der Ur-GT/CS damals<br />
durchaus unterhalb des Shelby<br />
rangierte, wird beim Blick in<br />
die Optionslisten klar. Denn<br />
anders als der Brutalo-Renner<br />
im Zeichen der Cobra-Schlange,<br />
der stets nur mit Vollfett-<br />
Motorisierung zu haben war,<br />
gab es das bürgerliche Sondermodell<br />
mit allem, was der<br />
<strong>Mustang</strong>-Prospekt hergab,<br />
und zwar ganz unten angefangen.<br />
Heißt: ab 3,3-Sechszylinder<br />
mit müden 120 SAE-PS<br />
(ca. 105 nach DIN) und ohne<br />
Lenkservo bis hoch zum 427er<br />
177
Bigblock (7014 ccm) mit 390<br />
horsepower, der für den Nullbis-100-Sprint<br />
in sechs Sekunden<br />
gut ist. Auch sämtliche<br />
Extras waren bestellbar, sofern<br />
sie nicht – wie etwa die runden<br />
Zusatzscheinwerfer – den<br />
GT/CS-Goodies widersprachen.<br />
Deshalb dürfte es kaum<br />
zwei identische Exemplare<br />
gegeben haben.<br />
Unser Fotomodell, mit dem<br />
wir diesen Text bebildern,<br />
gehört nicht gerade zu den<br />
High-Performance-Vertretern.<br />
Es kommt mit dem<br />
Antrieb, der beim GT/CS am<br />
häufigsten gefordert wurde.<br />
Und das ist der V8-Smallblock<br />
mit 289 Cubic Inch (4.728<br />
ccm) und 195 SAE-PS in<br />
Kombination mit der C4-<br />
Automatik. Okay, die Viertelmeile<br />
lässt sich damit nicht<br />
ondulieren. Dafür aber kann<br />
man die Kiste gerade heute<br />
ruhigen Gewissens fahren.<br />
Denn keine Variante bietet das<br />
unverzichtbare V8-Geblubber<br />
bei einem Verbrauch, der<br />
jeden sechstöpfigen Mittelklasse-Youngtimer<br />
deutscher<br />
Herkunft ganz gepflegt nach<br />
Hause schickt. Benz 2<strong>50</strong>,<br />
Commodore, BMW 528 –<br />
zeigt mir einen, der im<br />
Stadtverkehr mit 15 und auf<br />
Strecke mit gut elf Litern<br />
arbeitswillig ist. Wir reden<br />
hier eben von der politisch<br />
178
korrekten Idealmotorisierung,<br />
mit der sich ohne Reue oder<br />
V8-Verzicht cruisen lässt.<br />
Was an diesem Teil richtig<br />
begeistert: Das gesamte liebenswert-schrullige,<br />
weitgehend<br />
sinnfreie Gedöns, das<br />
den Norm-Mussie zum<br />
GT/CS macht, ist hier samt<br />
und sonders und original, vor<br />
allem in brillantem Zustand,<br />
vorhanden. Und das ist mal<br />
eine richtig rare Sache, wie<br />
auch die Gralshüter vom US-<br />
Register des GT/CS wissen.<br />
Rundum restauriert? Denkste.<br />
Dieses Auto ist, abgesehen von<br />
einem vor vielen <strong>Jahre</strong>n aufgetragenen<br />
Neulack, unberührt.<br />
Erst 77.000 Meilen gelaufen,<br />
stets sorgsam gepflegt – ein<br />
Blick unter die Motorhaube<br />
reicht, um zu wissen, was<br />
Sache ist. So etwa dürften die<br />
meisten anderen <strong>Mustang</strong><br />
damals als <strong>Jahre</strong>swagen ausgesehen<br />
haben.<br />
Gebieter über dieses traumhafte<br />
Stück waren Jens<br />
Borgmann und Michael<br />
Schmidt. Natürlich nicht für<br />
immer. Denn den beiden gehört<br />
die Hamburger Firma für<br />
US-Spezialitäten namens<br />
Route 66, und die beschäftigt<br />
sich bekanntermaßen mit dem<br />
Verkauf solcher Stücke.<br />
23.900,- Euro riefen die Jungs<br />
für den GT/CS auf. Was die<br />
Frage provoziert, ob Interessenten<br />
per Direktkauf im<br />
Heimatland nicht vielleicht<br />
günstiger davon kommen.<br />
„Logisch, drüben kosten die<br />
Stücke nur einen Bruchteil“,<br />
bestätigt Jens Borgmann. Um<br />
mich voll auflaufen zu lassen:<br />
Tatsächlich sind vergleichbare<br />
GT/CS in den Staaten, wenn<br />
sie dort denn mal offeriert<br />
werden, deutlich teurer, wie<br />
meine Recherchen ergeben.<br />
Und zwar mit immer stärker<br />
steigender Tendenz.<br />
Echt ein Witzbold, dieser Jens<br />
Borgmann – den Aufwand<br />
hätte ich mir sparen können.<br />
Möglich also, dass dieses<br />
Exemplar uns längst wieder<br />
Richtung Heimatland verlassen<br />
hat. Man sollte also nicht<br />
zu lange überlegen bei einem<br />
Angebot von Route 66. Denn<br />
dahinter lauern in der Regel<br />
absolute Spezialitäten zum saisonal<br />
bedingt ziemlich verdaulichen<br />
Kurs.<br />
Derjenige, dem das latte ist,<br />
weil er die Besonderheit des<br />
<strong>Mustang</strong> GT California<br />
Special noch immer nicht<br />
glauben will, kann gern weitersuchen.<br />
Etwa nach einem<br />
Scirocco White Cat.<br />
Text u. Fotos: Wolfgang Blaube<br />
179
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1967er Ford <strong>Mustang</strong> G<br />
Ü<br />
berraschender Dialog<br />
neulich bei Grand<br />
Sportcars in Hamburg: „Ich<br />
hab für deine Story noch einen<br />
Ford <strong>Mustang</strong> GTA.“ GTA?<br />
Alle Achtung, interessant,<br />
klingt erstmal nach selten,<br />
schnell und teuer...<br />
Und wofür bitte steht das A<br />
bei Ford? Kurz nachgeschlagen:<br />
Automatik. Okay, nicht<br />
ganz so aufregend wie bei Alfa<br />
Romeo in den Sechzigern, wo<br />
das A für „alleggerita“ stand,<br />
zu Deutsch: erleichtert, also<br />
für eine klare Motorsportausrichtung.<br />
Der <strong>Mustang</strong><br />
GTA von den erfahrenen<br />
Hamburger Jungs hat es aber<br />
mindestens genauso faustdick<br />
unter dem formvollendeten<br />
Blechkleid.<br />
Nach einem kurzen Blick auf<br />
den Wagen war mein Interesse<br />
sofort geweckt. Obwohl sich<br />
die End-60er-<strong>Mustang</strong>s als<br />
die US-Sportcoupés schlechthin<br />
auch in der <strong>TRÄUME</strong><br />
180
TA Fastback<br />
<strong>WAGEN</strong> die Klinke in die<br />
Hand geben, hatte der GTA in<br />
Nightmist blue (dunkelblau)<br />
mit Bicolor-blauschwarzer<br />
Lederausstattung eine derart<br />
starke Ausstrahlung, dass ich<br />
gleich mehr wissen wollte.<br />
Kai Hinkelthein, seit gut<br />
zehn <strong>Jahre</strong>n ausgewiesener<br />
Hamburger <strong>Mustang</strong>-Experte,<br />
zählte dann die Specials auf:<br />
Ungeschweißter Body mit<br />
älterer Neulackierung in<br />
Originalfarbe und die offiziell<br />
als blue deklarierten Sitze, die<br />
aber nur auf der Sitzfläche<br />
dunkelblau und an den Flanken<br />
klassisch schwarz aufwarten.<br />
Die Ledersitze und der<br />
tiefschwarze Dachhimmel verleihen<br />
dem gepflegten Innenraum<br />
zusammen mit dem<br />
hohen Chromanteil und den<br />
runden Armaturen eine bestechend<br />
coole Wirkung. Durch<br />
ein voll straßentaugliches<br />
Tuning des 4,7 Liter 289 cui<br />
A-Code Motors mit scharfen<br />
181
Nockenwellen, Fächerkrümmer<br />
und 4-fach Vergaser werden<br />
wohl einige mehr als die<br />
225 US-Serien-Pferde von der<br />
Leine gelassen. Hinzu kommt,<br />
dass der Wagen durch den<br />
angesehenen Marti-Report als<br />
„Matching Numbers“ zertifiziert<br />
ist.<br />
Durch selbige Checkliste<br />
erfahren wir auch, dass dieser<br />
GTA bereits neun Tage nach<br />
Auftragseingang und sogar<br />
vier Tage vor Plan fertig produziert<br />
war. Nicht schlecht,<br />
das Arbeitstempo in San José<br />
bei deren 76.394-stem Ford<br />
seinerzeit, aber war es nicht<br />
auch Henry Ford, der die<br />
Fließbandproduktion von<br />
Automobilen erfunden hatte?<br />
Ausgeliefert in Los Angeles am<br />
Hollywood Boulevard hat der<br />
Wagen wohl meistens die kalifornische<br />
Sonne gesehen und<br />
kommt mit seiner ungeheuren,<br />
bestechend-kraftvollen<br />
Optik nun rostfrei in<br />
unser deutsches Umfeld. Ja<br />
genau, die Optik und der<br />
Blechzustand dieses GTA verschlagen<br />
mir, nach wirklich<br />
nicht mehr zählbaren zuvor<br />
gesehenen <strong>Mustang</strong>s, doch ein<br />
bisschen die Sprache. Als wir<br />
unsere Ausfahrt starten und im<br />
Tageslicht Fotos schießen, ist<br />
es besonders das sexy Heck,<br />
das den 67er Fastback mit seiner<br />
wunderschönen Linienführung<br />
auszeichnet. Was für<br />
ein Hintern! Da kann Frau<br />
Lopez wohl kaum mithalten.<br />
Ford hatte den <strong>Mustang</strong> zum<br />
Baujahr 1967 einem kompletten<br />
Redesign unterzogen. Er<br />
wurde länger und breiter bei<br />
gleichem Radstand. Wuchtiger<br />
von außen und im<br />
Motorraum nun geeignet für<br />
den Einbau von größeren Big<br />
Block Aggregaten. Der Frontgrill<br />
wurde geweitet für einen<br />
böseren Blick und der in einer<br />
harmonischen Linie auslaufende<br />
Fastback verfügte jetzt<br />
selbstbewusst über das attraktiv<br />
konkav geschnittene<br />
Heckblech mit den schönen,<br />
Chrom-gerahmten Dreier-<br />
Einzelleuchten. Darüber der<br />
ganz breit gezogene <strong>Mustang</strong><br />
Schriftzug mit dem mittig darunter<br />
montierten Tankverschluss<br />
samt der Chromeinfassung<br />
rundum vollenden<br />
die perfekte Heckpartie. Die<br />
Lufthutzen unten hinter den<br />
Türen in Richtung Hinterachse<br />
sind zwar reine, aber<br />
dafür sehr ansprechende Designelemente.<br />
Die GT-Ausführung<br />
wird original als GT<br />
Equipment Group bezeichnet.<br />
Hier sind es die beiden zusätzlichen<br />
Nebelscheinwerfer im<br />
Frontgrill, ein duales Auspuffsystem<br />
mit zwei verchromten<br />
Endrohren, aufgeklebten<br />
sportlichen Streifen über den<br />
Schwellern mit GTA-<br />
Schriftzug und verstärkten<br />
182
Dank Tuning mit scharfen Nocken, Fächerkrümmer<br />
und 4-fach Vergaser leistet der 4,7 Liter noch etwas<br />
mehr als die 225 Serien-Horsepower. Die Lederausstattung<br />
in Bicolor-blauschwarz ist sehr stimmig im<br />
Gesamterscheinungsbild<br />
vorderen Scheibenbremsen.<br />
Insgesamt wurden 24.079<br />
<strong>Mustang</strong>s 1967 mit GT-<br />
Option ausgeliefert, davon<br />
16.212 Fastback-Karossen.<br />
Die A wie Automatik war eine<br />
C-4 Select-Shift Cruise-O-<br />
Matik – was für eine Bezeichnung!<br />
Also eine 4-Gang-<br />
Automatik mit einem schön<br />
verchromten, dicken Schalthebel.<br />
Es gab diverse Felgen-<br />
/Reifen-Optionen bei Ford für<br />
die GTs. Der getestete Neu-<br />
Hamburger GTA fährt mit<br />
fetten, schicken und teuren<br />
Torque Trust-Felgen von<br />
American Racing, die bereits<br />
auf dem 68er Fastback von<br />
Steve McQueen in „Bullitt” für<br />
Aufsehen und nicht enden wollende<br />
Bestellungen sorgten.<br />
Natürlich gab es auch stärker<br />
motorisierte 67er <strong>Mustang</strong>s<br />
oder die Shelby-Modelle, aber<br />
dieser Nightmist-blue GTA<br />
Kleiner Spaß am Rande:<br />
Kurzer Burnout im gut<br />
versteckten Innenhof<br />
bei Grand Sportcars.<br />
Trotz der Spur samt<br />
Reifenmett hat der<br />
Pneu nur oberflächlich<br />
Gummi gelassen…<br />
183
184<br />
85.375 ehrliche Meilen zeigt das schöne, Chrom gefasste<br />
Rundinstrument, das dem braven US-Bürger die 70 Meilen-<br />
Marke (knapp 113 km/h) anzeigt. Die Torque Trust-Felgen<br />
von American Racing sind immer ein echter Hingucker<br />
hat einfach eine sehr stimmige<br />
Ausstrahlung und lässt so gar<br />
nichts vermissen. Der frisch<br />
gemachte Motor klingt kerngesund<br />
und der Auspuffsound<br />
mit seinem sonor-trockenen<br />
Gebrabbel macht schon nach<br />
kurzer Fahrt ein bisschen<br />
süchtig.<br />
Man ahnt es schon, wir hatten<br />
beim Fotoshooting unseren<br />
Spaß, diesen bestechend<br />
attraktiven Wagen auszufahren<br />
und in Szene zu setzen,<br />
mussten uns dann aber sputen,<br />
denn der Termin für die<br />
Bauratabnahme folgte gleich<br />
im Anschluss. Deshalb schnell<br />
zurück in den Winterhuder<br />
Weg und noch kurz das beige<br />
Original-Service-Booklet fotografiert,<br />
ein echtes Vintage-<br />
Schmankerl. Eine Woche später<br />
treffen wir uns erneut für<br />
letzte Innenaufnahmen. Der<br />
Baurat war übrigens vollstens<br />
zufrieden mit dem GTA und<br />
wir feiern unser Wiedersehen<br />
mit einem kurzen Burnout im<br />
gut versteckten Innenhof bei<br />
Grand Sportcars.<br />
Text und Fotos:<br />
Christian Böhner<br />
Viele Dank bei<br />
Grand Sportcars<br />
Tel.: 0049-(0)40-329 083 91<br />
www.grand-sportcars.de
Liebe Motorsportfreunde,<br />
wir laden Dich und Deinen coolen Klassiker<br />
zur 6. ADAC Hamburg Klassik ein.<br />
Am 20. und 21. Juni 2014 können max. 105 Fahrzeuge teilnehmen.<br />
Eine Veranstaltung, die in der Oldtimer-Szene über<br />
Hamburgs Grenzen weit bekannt ist und den Namen<br />
Rallye auch verdient. Die ADAC Hamburg Klassik<br />
gliedert sich in eine sportliche und eine touristisch<br />
sportliche Oldtimerrallye.<br />
Auf einer Strecke über insgesamt 300 Kilometer<br />
müssen die Teams beweisen, wie gut sie im Navigieren<br />
nach Karten und Bordbuch sind. Damit aber nicht<br />
genug: Auf speziellen Wertungsprüfungen müssen die<br />
Teams auf die Zehntelsekunde genau vorgegebene<br />
Fahrzeiten einhalten.<br />
Höhepunkte werden dabei die Zeitprüfungen sein.<br />
Als Besonderheit schreibt der ADAC Hansa 2014<br />
zusätzlich die Kategorie C – Rookies aus.<br />
Einsteiger im Oldtimer-Rallye-Sport fahren um den<br />
„<strong>TRÄUME</strong> <strong>WAGEN</strong> CUP“. Dieses Fahrerfeld startet<br />
nur am 21. Juni 2014 und auf der 220 km langen<br />
Strecke werden leichte Aufgaben gestellt.<br />
Das Nenngeld beträgt für das Team (Fahrer und<br />
Beifahrer) in den Kategorien A + B 180,- € und für<br />
Kategorie C (nur Sa.) 130,- €. Das Nenngeld beinhaltet<br />
die Rallye-Unterlagen und das Abendessen.<br />
Es wird nur eine begrenzte Anzahl von Startplätzen<br />
vergeben. Wir werden daher nach einem Auswahlverfahren<br />
vorgehen, in dem verschiedene Kriterien zum<br />
Tragen kommen. Die Markenvielfalt ist uns wichtig. Sie<br />
soll geprägt sein durch besondere Fahrzeuge.<br />
Das Anmeldeformular für die Rallye kannst Du unter<br />
www.adac-hamburg-klassik.de herunterladen.<br />
Wichtiger Hinweis: Wenn möglich, sende bitte das Foto Deines Wettbewerbfahrzeugs digital direkt an den<br />
ADAC Hansa e.V. Sportabteilung. E-Mail: karin.schnehagen@hsa.adac.de
186<br />
Text: Roland Löwisch<br />
Fotos: Ford, Löwisch
Ein PFERD<br />
im besten Alter<br />
Dass der Ford <strong>Mustang</strong> Modelljahr 2015<br />
als Jubiläumsauto ein Knaller werden<br />
musste, war selbst den Verantwortlichen bei<br />
Ford klar. Statt – wie früher schon mal –<br />
aus dem Rennpony einen Klepper zu<br />
machen, legen sie zu dessen <strong>50</strong>. Geburtstag<br />
nun ein Rassepferd hin. Ob das auch daran<br />
liegt, dass der Designer ein Deutscher ist?<br />
Es war schon eine durchdachte Choreographie, als Bill Ford<br />
höchstselbst unter Qualmwabern und Donnergetöse im roten<br />
Ford <strong>Mustang</strong> Coupé, Jahrgang 2015, auf die Bühne<br />
der Messehalle in Barcelona rollte. 2.400 Journalisten,<br />
Händler und Clubmitglieder vor Ort und rund 100.000<br />
Schaulustige im Internet erlebten live den ersten Auftritt<br />
einer rundum erneuerten Ikone, gleichzeitig als Coupé und<br />
Cabrio. „Ich habe“, begann der Urenkel von Firmengründer<br />
Henry Ford seine Laudatio, „mir das allererste Exemplar<br />
bestellt.“ Und es hätte niemanden wundern dürfen, wäre<br />
eine Träne gut sichtbar dank überdimensionalem Bildschirm<br />
im Hintergrund über Fords Wange gelaufen.<br />
Aber was soll’s – der Wagen ist uramerikanisch, warum<br />
also nicht auch die Präsentation. Obwohl Bill Fords Besuch<br />
in der spanischen Kunstmetropole gerade den Europäern<br />
signalisieren sollte: Kinder der Alten Welt, wir haben Euch<br />
nicht vergessen – denn beide Varianten, Coupé und Cabrio,<br />
verkauft Ford erstmals völlig offiziell weltweit. Da werden<br />
einige Grauimporteure ganz schön schlucken – seit<br />
dem Erscheinen des bislang noch aktuellen Modells war er<br />
ein echtes Geschäft.<br />
Der neue allerdings steckt seinen Vorgänger locker in die<br />
Tasche, auch – oder vielleicht weil – er geschrumpft ist. Er<br />
sieht sogar wieder etwas aus wie der Ur-<strong>Mustang</strong> von<br />
1964. Das kann kein Zufall sein und ist es natürlich auch<br />
nicht: Erstens entstanden die ersten Entwürfe und Modelle<br />
noch unter dem Design-Strategen J. Mays, der ein erwiesener<br />
Retro-Freund war (siehe zum Beispiel Ford Thunderbird<br />
von 2002). Zum zweiten heißt der jetzige oberste Ford<br />
187
Großes Herz für ein kleines Pony:<br />
Der Fünfliter-V8 versorgt die<br />
Muskeln des Wildpferdes mit<br />
beeindruckenden 426 PS<br />
Haifischnase: Moderne Interpretation eines alten Themas<br />
Dreiteilige Rückleuchten und guter böser Blick:<br />
Der neue <strong>Mustang</strong> ist eine Lichtgestalt<br />
Designchef Moray Callum, und der ist<br />
rein zufällig der Bruder von Ian Callum, der<br />
gerade mit dem neuen Jaguar F-Type (als Coupé und Cabrio)<br />
geschickt die Linien des E-Type aufgegriffen hat.<br />
Und dann wäre da noch drittens: Das Exterieur des neuen<br />
<strong>Mustang</strong> verantwortet Kemal Curic, deutscher Staatsbürger,<br />
35 <strong>Jahre</strong> jung und seit 2004 bei Ford. Er war früher<br />
Stylist des Kuga sowie Focus und war fürs Interieur verantwortlich<br />
beim Ka und beim Iosis, der Studie zum nächsten<br />
Mondeo. Seit vier <strong>Jahre</strong>n lebt er in Dearborn und werkelt<br />
seitdem vom weißen Blatt bis zum fahrbereiten Prototypen<br />
am Welt-Pony. „Eines war klar,“ sagt er uns bei der <strong>Mustang</strong>-Party<br />
nach der offiziellen Präsentation, „man sollte<br />
auf den ersten Blick erkennen, dass es ein <strong>Mustang</strong> ist. Es<br />
gab Zeiten, da wurde dieser Grundsatz vergessen. Also haben<br />
wir nach der <strong>Mustang</strong>-Geheimformel der 60er <strong>Jahre</strong><br />
gesucht – und sie gefunden.“<br />
Tatsächlich gelangte Curic nach Dearborn und zum <strong>Mustang</strong><br />
wie die Jungfrau zum Kinde. „Ich kam frisch aus<br />
Deutschland zu den Leuten, die seit zehn oder fünfzehn<br />
<strong>Jahre</strong>n am <strong>Mustang</strong> dran sind und alles darüber wissen. Ich<br />
wusste gar nichts. Was aber von Vorteil war: Ich kam nicht<br />
mit angezogener Handbremse an, sondern mit einem völlig<br />
freien Kopf.“<br />
Den hat er einerseits dazu benutzt, das zu entdecken, was<br />
den <strong>Mustang</strong> in den 60er <strong>Jahre</strong>n so sexy und begehrenswert<br />
machte, andererseits konnte er ohne Vorurteil an die<br />
Arbeit gehen. Curic: „Natürlich standen im Studio immer<br />
vier klassische <strong>Mustang</strong> – aus den Modelljahren 66 bis 69<br />
je einer. Und dann haben wir uns überlegt: In welche Richtung<br />
gehen wir? Retro? Machen wir etwas ganz Neues und<br />
schmeißen alles Gewesene über den Haufen? Letztlich<br />
habe ich den Vorgänger ganz aus dem Kopf verdrängt,<br />
aber der 60er-<strong>Jahre</strong>-<strong>Mustang</strong> durfte dort bleiben.“ Er hat<br />
zum Beispiel vorne die althergebrachte Form der Nebellampen<br />
über den Haufen geworfen – „die sahen eher uncool<br />
aus.“<br />
„Dann sind wir auf die Suche gegangen: Was ist die Essenz<br />
aus den 60er-<strong>Jahre</strong>n? Was hat das Auto ausgemacht? Was<br />
war so faszinierend? Und dann habe ich ein paar Elemente<br />
gefunden – zum Beispiel die Haifischnase, die dreiteiligen<br />
Hecklichter, lange Fronthaube – kurzes Heck, die Fastback-<br />
188
Jedes Auto besitzt seitlich einen Hinweis<br />
auf das, was unter der Haube arbeitet<br />
Aufgeräumtes Cockpit: Optisch sehr ansprechend<br />
linie. Das Auto ist jetzt wieder flacher geworden, schmaler<br />
und graziler.“ Was sowohl an den geschrumpften Abmessungen<br />
als auch an geschickter Linienführung liegt.<br />
Dabei war Curic von Anfang an bewusst, dass der neue<br />
<strong>Mustang</strong> ein Welt-Auto werden sollte – hat sich aber in<br />
Sachen Design nicht davon beeinflussen lassen. „Auf der<br />
anderen Seite wissen wir natürlich, dass wir gegen die europäischen<br />
Sportwagen antreten – so konnten wir nicht<br />
eine neue amerikanische Ikone anbieten, die nur ordentlich<br />
geradeaus fährt...“ Soll heißen: Beim Fahrwerk muss<br />
sich niemand wundern, sollte Ford Deutschland ein bisschen<br />
nachgeholfen haben. Vorne versteift ein Führungsrahmen<br />
die Karosseriestruktur. Das soll Gewicht sparen<br />
und die Grundlage für eine präzise Kontrolle der Räder liefern,<br />
wovon neben dem Handling auch das Lenk- und<br />
Komfortverhalten profitieren soll. Zugleich erlaubt das spezielle<br />
Vorderachs-Layout mit doppelten, von Kugelgelenken<br />
gehaltenen Federbeinen in beiden Motorversionen<br />
den Einsatz besonders großer und leistungsfähiger Sportbremsen.<br />
Hinten arbeitet eine Integrallenker-Einzelradaufhängung<br />
aus Aluminium. Sie reduziert die ungefederten<br />
Massen und verbessert auf diese Weise Handling und<br />
Komfort gleichermaßen. Neben der Geometrie sollen auch<br />
die Federn, Dämpfer und Lager den Anforderungen an einen<br />
High-Performance-Sportwagen genügen.<br />
Ebenso klar war, dass Coupé und Cabrio gleichzeitig gemacht<br />
werden – eine auffällige Parallele zu Ian Callums offenem<br />
und geschlossenem F-Type. Curic: „Beim <strong>Mustang</strong>-<br />
Vorgänger wurde zuerst das Coupé gemacht, dem dann<br />
fürs Cabrio einfach das Dach abgeschnitten wurde. Das hat<br />
man dem Cabrio letztlich angesehen. Jetzt sind wir anders<br />
vorgegangen. Und beim gleichzeitigen Arbeiten an beiden<br />
Entwürfen kamen wir zum Beispiel darauf, das jeweilige<br />
hintere Drittel unterschiedlich zu formen. Dort, wo die<br />
Muskeln sitzen, haben wir beim Fastback die Linien nach<br />
hinten abfallen lassen. Das Cabrio besitzt eine eher gerade<br />
Linie. Wir haben dort den Heckdeckel etwas höher gemacht,<br />
einen weniger aggressiv wirken Heckspoiler integriert,<br />
überhaupt für etwas weniger aggressive Muskeln<br />
gesorgt.“<br />
Apropos Muskeln: Den neuen <strong>Mustang</strong> wird es von Anfang<br />
an mit zwei völlig unterschiedlichen Motoren geben.<br />
189
TECHNISCHE DATEN<br />
Ford <strong>Mustang</strong> 2015,<br />
Coupé und Cabrio<br />
Motor: 2.3-Liter-Vierzylinder,<br />
Fünfliter-V8<br />
Hubraum: 2.300 ccm, 4.951 ccm<br />
Leistung: 227 kW (309 PS) bei 5.<strong>50</strong>0/<br />
min, 313 kW (426 PS) bei 4.2<strong>50</strong>/min<br />
Max. Drehmoment: 407 Nm bei<br />
2.<strong>50</strong>0-4.<strong>50</strong>0/min, 529 Nm bei 4.2<strong>50</strong>/min<br />
Getriebe: Sechsgang-Handschalter,<br />
optional Sechsgang-Automatik<br />
Länge/Breite/Höhe:<br />
4.784/1.916/1.381 (Cabrio: 1.394) mm<br />
Radstand: 2.720 mm<br />
Gepäckraum: 383 Liter (Coupé),<br />
324 Liter (Cabrio)<br />
Das aufregende Styling des neuen <strong>Mustang</strong> stammt vom deutschen<br />
Ford-Designer Kemal Curic, der in Amerika arbeitet<br />
Die Hardcore-Fans freuen sich über einen 426 PS starken<br />
Fünfliter-V8 mit 529 Newtonmetern, was mächtiges Gebrüll<br />
und den bekannten scharrenden Auftritt mit sich<br />
bringt. Die andere Maschine dürfte sich an den Nachwuchs<br />
richten, der eher was Modernes in einem modernen Auto<br />
erwartet und bei dem Namen „Ecoboost“ nicht gleich einen<br />
Dreizylinder und deshalb zusätzlichen Gepäckraum unter<br />
der Fronthaube erwartet: Der Ford <strong>Mustang</strong>-2,3-Liter-<br />
Ecoboost besitzt immerhin vier Zylinder und – erstmals in<br />
einem <strong>Mustang</strong> – einen Turbolader. Das reicht immer noch<br />
für 309 PS und 407 Newtonmeter.<br />
Serienmäßig ist unabhängig von der Motorisierung ein<br />
handgeschaltetes Sechsganggetriebe, gegen Aufpreis gibt<br />
es eine Sechsgangautomatik mit Schaltwippen am Lenkrad.<br />
Und was sagen die Amis oder die Deutschen dazu,<br />
dass ein Deutscher für die Formen dieser uramerikanischen<br />
Ikone verantwortlich ist? Curic: „Das interessiert mich nicht.<br />
Das Coole in Amerika ist: Wer eine gute Idee hat, kann sie<br />
verwirklichen. Da fragt keiner, woher Du kommst. Da stehen<br />
dann alle hinter Dir und respektieren Dich.“<br />
Nun ist es allerdings vorbei mit Curics Jungfräulichkeit in<br />
Sachen <strong>Mustang</strong>. Inzwischen fährt er seinen fünften, einen<br />
aktuellen GT, und in seiner Garage steht ein Fastback von<br />
1967, „den ich selber restauriere. Das ist mein Hobby...“<br />
Rund neun Millionen <strong>Mustang</strong> sind seit dem ersten Auftritt<br />
im Jahr 1964 gebaut worden – nicht alle waren würdige<br />
Nachfolger. Beim Neuen muss man da keine Sorgen haben.<br />
Er wird wohl bei den meisten Kunden für Zufriedenheit<br />
oder wesentlich mehr sorgen.<br />
Nur bei einem garantiert nicht: Bei demjenigen, der sich<br />
zu gerne die Nummer 1 gesichert hätte...<br />
190
Tanz ums Auto<br />
KOLUMNE<br />
DER<br />
SCHILD-BÜRGER<br />
UND DIE<br />
WUNSCH-NUMMER<br />
S<br />
ommerzeit ist Reisezeit.<br />
Spätestens jetzt<br />
martern sich gestresste<br />
Familienväter das Hirn, mit<br />
welchen kleinen Spielchen<br />
sie die minderjährige Brut<br />
auf dem Rücksitz unterhalten<br />
können. Haben Sie als Kind<br />
auch immer Botschaften aus<br />
Auto-Kennzeichen gelesen?<br />
Machen Sie das womöglich<br />
noch immer?<br />
In der norddeutschen Tiefebene<br />
gibt es einige Städtchen,<br />
die während der Audienz<br />
auf der Zulassungsstelle<br />
lustige Buchstabenkombinationen<br />
ermöglichen. Kiel ist<br />
da ganz vorn. Wegen der<br />
regelrecht explodierenden<br />
Nachfrage nach dem wirklich<br />
kreativen KI-EL wurden in<br />
der Landeshauptstadt inzwischen<br />
vierstellige Zahlen eingeführt.<br />
PLÖ-N ist ähnlich<br />
toll, beides erspart den gelben<br />
Aufkleber mit dem Städtenamen.<br />
Aber geben andere<br />
Kombinationen vielleicht ein<br />
kleines Psychogramm des<br />
Fahrers preis?<br />
Der Polo mit KI-FF lässt<br />
entspanntes Vorankommen<br />
mit gelegentlichen Stopps an<br />
Coffeeshops vermuten, dem<br />
Calibra mit KI-LL sollte man<br />
lieber nicht die Vorfahrt nehmen.<br />
Und KI-NG…? Diese<br />
monarchistische Behauptung<br />
prangt (tatsächlich) zumeist<br />
auf größeren bayerischen Limousinen<br />
mit mehr als vier<br />
Zylindern und beschreibt<br />
– vielleicht nicht nur im<br />
Straßenverkehr – mehr eine<br />
Hierarchie denn ein Lebensgefühl.<br />
Was nicht unbedingt<br />
alle Beteiligten genauso sehen.<br />
Lassen wir ihn lieber<br />
vorbei, er ist bestimmt auf<br />
dem Weg zu einer Audienz.<br />
Vielleicht trifft er sich ja mit<br />
OD-IN? Ich will es gar nicht<br />
wissen.<br />
Apropos Verkehr: Ein liebliches<br />
Bad Segeberg (das mit<br />
Winnetou und dem Kalkberg)<br />
ist prädestiniert für sinnhafte<br />
Was wollen wir wem eigentlich mit<br />
unserem Autokennzeichen<br />
sagen?<br />
Nummernschilder. Was wollen<br />
uns die rund 999 Fahrer/<br />
innen mit SE-X sagen? Dass<br />
sie es tun? Dass sie es wollen?<br />
Dass sie witzig sind? Ich habe<br />
nie gefragt, doch zumeist bin<br />
ich enttäuscht, wenn ich an<br />
einem Auto mit dem aussagekräftigen<br />
SE-XY vorbei<br />
fahre. Da sitzt meist eher ein<br />
SE-PP oder mindestens die<br />
Mutter, wenn nicht die Oma<br />
Von Jens Tanz<br />
der kreativen Wunschnummernbezahlerin<br />
drin. Glaube<br />
ich.<br />
Die Pinneberger haben es da<br />
schon leichter, Paarungswünsche<br />
oder absurde Attraktivitätsbehauptungen<br />
lassen<br />
sie innerhalb der Mauern<br />
ihrer Hamburger Trabantenstadt<br />
und belästigen uns<br />
normal Sterbliche lieber mit<br />
Sonderwünschen wie PI-LS.<br />
Witzig. Dicht gefolgt von PI-<br />
SS, genau wie im richtigen<br />
Leben. Ich persönlich bin ja<br />
kein Freund von zweideutigen<br />
Botschaften auf T-Shirts,<br />
Heckklappen oder Kennzeichen.<br />
Weder ich noch mein<br />
Auto sind eine aussagekräftige<br />
Nummer, umso erschütterter<br />
guckte mich die Dame auf<br />
der Zulassungsstelle damals<br />
an: KI-UE 42. „Was ist das<br />
denn für ein blödes Wunschkennzeichen?<br />
Da wollen Sie<br />
doch nicht ernsthaft 20 Euro<br />
mehr für bezahlen?!“ Ach<br />
gute Frau, das lassen Sie mal<br />
meine Sorge sein...<br />
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191
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ABARTH<br />
1000 TC Berlina 2 türige Limousine 1961-1970 4 60 0.982 27000 8000<br />
BITTER<br />
SC Coupé 1978-1986 6 180 3.000 22000 7<strong>50</strong>0<br />
695 SS 2 türige Limousine 1964-1970 2 38 0.690 26600 7<strong>50</strong>0 Bitter CD Coupé 1973-1977 8 230 5.354 2<strong>50</strong>00 9000<br />
AC<br />
Cobra 289 Mk II Roadster 1963-1965 8 271 4.727 700000 380000<br />
Cobra 427 Mk III Roadster 1965-1969 8 410 7.010 8<strong>50</strong>000 460000<br />
ALFA ROMEO<br />
KAROSSERIE<br />
Montreal Coupé 1970-1977 8 200 2.593 38000 14000<br />
2000 Spider Veloce Cabriolet 1974-1983 4 127 1.962 17800 5800<br />
Giulia 1300 TI 4 türige Limousine 1966-1972 4 82 1.290 12300 3000<br />
Giulia 1600 S 4 türige Limousine 1969-1970 4 95 1.570 15200 3<strong>50</strong>0<br />
GT 1300 Junior Coupé 1966-1970 4 89 1.290 21100 6800<br />
GT 1600 Junior Coupé 1972-1974 4 109 1.570 18<strong>50</strong>0 6<strong>50</strong>0<br />
17<strong>50</strong> GT Veloce Coupé 1967-1969 4 118 1.734 23000 7400<br />
1600 Spider (Duetto) Cabriolet 1966-1967 4 109 1.570 21600 7<strong>50</strong>0<br />
Spider 2.0 Cabriolet 1983-1989 4 127 1.977 11000 3<strong>50</strong>0<br />
1600 Junior Zagato Coupé 1972-1975 4 109 1.570 27300 8600<br />
GTV 2000 Coupé 1982-1985 4 130 1.977 8000 1400<br />
17<strong>50</strong> Berlina 4 türige Limousine 1967-1972 4 118 1.734 12000 3000<br />
2000 Berlina 4 türige Limousine 1971-1977 4 131 1.977 13<strong>50</strong>0 3900<br />
ALPINA<br />
B6 2.8 (E30) 2 türige Limousine 1983-1986 6 210 2.800 17900 4<strong>50</strong>0<br />
B7 Turbo (E24) Coupé 1978-1982 6 300 3.000 36200 12200<br />
ALPINE<br />
A 110 1300 VC Coupé 1973-1976 4 69 1.296 53000 24000<br />
A 310 V6 Coupé 1976-1985 6 1<strong>50</strong> 2.664 19<strong>50</strong>0 4800<br />
A 610 Coupé 1991-1994 6 2<strong>50</strong> 2.975 26000 9000<br />
ASTON MARTIN<br />
DB5 Coupé 1963-1965 6 285 3.995 400000 180000<br />
DBS Coupé 1967-1972 6 282 3.995 60000 23000<br />
Lagonda 4 türige Limousine 1976-1987 8 325 5.340 4<strong>50</strong>00 13000<br />
V8 Coupé 1973-1989 8 305 5.341 66000 23<strong>50</strong>0<br />
AUDI<br />
Sport Quattro Coupé 1983-1988 5 306 2.133 158000 70000<br />
100 4 türige Limousine 1971-1974 4 85 1.760 7<strong>50</strong>0 1400<br />
100 Coupé S Coupé 1971-1975 4 112 1.871 16800 3000<br />
200 5T 4 türige Limousine 1979-1982 5 170 2.144 9<strong>50</strong>0 1800<br />
AUSTIN<br />
Mini 1000 Mk II 2 türige Limousine 1967-1969 4 38 0.998 9800 2700<br />
Cooper S 2 türige Limousine 1963-1964 4 70 1.098 29000 6<strong>50</strong>0<br />
MINI<br />
Cooper Mk VI Kat 2 türige Limousine 1992-1996 4 63 1.273 4700 900<br />
AUSTIN-HEALEY<br />
3000 Mk I BN7 Roadster 1959-1961 6 124 2.912 52000 21900<br />
3000 Mk III BJ8 Cabriolet 1964-1965 6 148 2.912 57000 22600<br />
Sprite Mk I (Frosch) Roadster 1958-1961 4 43 0.948 19000 6200<br />
Sprite Mk IV Cabriolet 1966-1972 4 65 1.275 10000 3600<br />
AUTOBIANCHI<br />
A 112 Abarth 3 türige Limousine 1971-1977 4 58 1.000 8000 1600<br />
BENTLEY<br />
T1 4 türige Limousine 1965-1971 8 200 6.230 26700 6200<br />
T2 4 türige Limousine 1971-1980 8 200 6.7<strong>50</strong> 27800 6<strong>50</strong>0<br />
Turbo R 4 türige Limousine 1985-1997 8 320 6.7<strong>50</strong> 17200 5900<br />
BAUJAHR<br />
ZYLINDER<br />
PS<br />
HUBRAUM<br />
In welchen Regionen ist ein Klassiker oder Youngtimer angesiedelt? Was ist eigentlich der übliche<br />
Kurs für den lieb gewonnenen Wagen? Taugt das ins Auge gefasste Schätzchen als Daily Driver<br />
oder empfiehlt es sich eher als Wertanlage? classic-tax hat für uns recherchiert...<br />
AUKTIONSERGEBNISSE<br />
Marke<br />
Modell<br />
Auktionshaus<br />
Datum<br />
Ort<br />
Lot<br />
Baujahr<br />
Karosserie<br />
Zustand<br />
Estimate<br />
Höchstgebot<br />
verkauft<br />
NOTE 2<br />
NOTE 4<br />
Ford<br />
Falcon Sprint<br />
Bonhams<br />
13.11.13<br />
Harrogate<br />
466<br />
1964<br />
Cabriolet<br />
3<br />
GBP 7.<strong>50</strong>0,-<br />
bis 9.<strong>50</strong>0,-<br />
GBP 5.000,-<br />
–<br />
Im Preis gestiegene Fahrzeuge Im Preis gefallene Fahrzeuge<br />
T<br />
REN<br />
D<br />
MARKE<br />
MODELL<br />
KAROSSERIE<br />
BIZZARRINI<br />
5300 Coupé 1965-1969 8 3<strong>50</strong> 5.351 560000 270000<br />
BMW<br />
2002 2 türige Limousine 1968-1976 4 100 1.990 12200 3200<br />
2002 Cabriolet 1971-1971 4 100 1.990 20<strong>50</strong>0 6100<br />
3.0 CSL Coupé 1972-1973 6 200 2.985 80000 26<strong>50</strong>0<br />
323i 2 türige Limousine 1977-1982 6 143 2.316 13800 4200<br />
M 3 2 türige Limousine 1986-1989 4 200 2.302 28000 10000<br />
BORGWARD<br />
Isabella 2 türige Limousine 1958-1961 4 60 1.498 16200 4300<br />
Isabella TS 2 türige Limousine 1955-1958 4 75 1.498 18200 4700<br />
Isabella Coupé Cabriolet Cabriolet 1958-1961 4 75 1.498 57000 23000<br />
BRISTOL<br />
410 2 türige Limousine 1967-1969 8 2<strong>50</strong> 5.211 4<strong>50</strong>00 14000<br />
411 Serie IV 2 türige Limousine 1973-1975 8 360 6.556 34700 8<strong>50</strong>0<br />
603 S2 Coupé 1978-1982 8 172 5.898 30900 7800<br />
BUICK<br />
Roadmaster 4 türige Limousine 19<strong>50</strong>-1953 8 152 5.276 24000 6200<br />
Skylark Cabriolet 1963-1969 8 200 3.532 19200 5800<br />
Electra 255 Cabriolet 1959-1962 8 325 6.569 39000 13400<br />
Riviera Coupé 1966-1970 8 325 6.569 24000 6000<br />
Wildcat Coupé 1966-1970 8 325 6.569 16300 3800<br />
Skylark GS 400 Coupé 1966-1969 8 340 6.569 22300 4900<br />
GS 455 Coupé 1970-1972 8 360 7.456 22000 <strong>50</strong>00<br />
CADILLAC<br />
Serie 62 Cabriolet 1959-1959 8 325 6.400 7<strong>50</strong>00 27000<br />
Fleetwood Eldorado Cabriolet 1971-1973 8 375 7.735 21000 7000<br />
Fleetwood Brougham 4 türige Limousine 1968-1968 8 375 7.735 16<strong>50</strong>0 4800<br />
Sedan DeVille 4 türige Limousine 1967-1967 8 340 7.000 17900 4300<br />
Serie 62 Cabriolet 1963-1964 8 325 6.400 31000 11300<br />
Fleetwood Eldorado Coupé 1969-1970 8 375 7.700 15800 4300<br />
Fleetwood Brougham 4 türige Limousine 1969-1970 8 375 7.700 14900 3800<br />
Serie 62 Sedan 4 türige Limousine 1953-1956 8 210 5.424 24000 6800<br />
Sedan DeVille 4 türige Limousine 1957-1957 8 300 5.981 2<strong>50</strong>00 5800<br />
Sedan DeVille 4 türige Limousine 1967-1967 8 340 7.000 17900 4300<br />
Sedan DeVille 4 türige Limousine 1961-1962 8 325 6.400 18000 6700<br />
Serie 62 Eldorado Cabriolet 1953-1953 8 210 5.400 120000 <strong>50</strong>000<br />
Serie 62 Sedan 4 türige Limousine 19<strong>50</strong>-1952 8 160 5.400 24000 6<strong>50</strong>0<br />
Serie 62 Sedan 4 türige Limousine 1946-1949 8 1<strong>50</strong> 5.700 27000 7<strong>50</strong>0<br />
Serie 62 Cabriolet 19<strong>50</strong>-1952 8 160 5.424 67000 26000<br />
CHEVROLET<br />
Bel Air Cabriolet 1957-1957 8 162 4.300 68000 26000<br />
Bel Air Hardtop 4 türige Limousine 1957-1957 8 162 4.300 31000 8<strong>50</strong>0<br />
Corvette Roadster 1953-1954 6 1<strong>50</strong> 3.851 16<strong>50</strong>00 70000<br />
Corvette Roadster 1955-1955 8 195 4.343 98000 34000<br />
Corvette Cabriolet 1956-1956 8 240 4.343 58000 20000<br />
Corvette Cabriolet 1959-1960 8 230 4.600 63000 23000<br />
Corvette (Split Window) Coupé 1963-1963 8 300 5.359 56700 24900<br />
Corvette Stingray Cabriolet 1963-1965 8 2<strong>50</strong> 5.359 59000 21000<br />
Corvette Stingray Cabriolet 1967-1967 8 400 6.997 68000 2<strong>50</strong>00<br />
Corvette Targa 1969-1969 8 300 5.735 26800 9000<br />
Corvette Cabriolet 1974-1974 8 195 5.735 29000 9200<br />
Corvette Targa 1978-1982 8 185 5.735 19800 7800<br />
Corvette Targa 1984-1984 8 205 5.735 12000 3700<br />
Corvette Cabriolet 1987-1989 8 240 5.735 13300 4<strong>50</strong>0<br />
Corvette Targa 1990-1991 8 2<strong>50</strong> 5.735 12300 3700<br />
Corvette Cabriolet 1990-1992 8 375 5.735 23<strong>50</strong>0 9700<br />
Corvette Cabriolet 1996-1996 8 330 5.735 19800 7200<br />
Camaro Coupé 1967-1969 8 210 5.400 22000 7200<br />
BAUJAHR<br />
TOP<br />
AKTUELL!<br />
KLASSIKER<br />
PREISE!<br />
ZYLINDER<br />
PS<br />
Marke<br />
Modell<br />
Auktionshaus<br />
Datum<br />
Ort<br />
Lot<br />
Baujahr<br />
Karosserie<br />
Zustand<br />
Estimate<br />
Höchstgebot<br />
verkauft<br />
HUBRAUM<br />
NOTE 2<br />
Ford<br />
<strong>Mustang</strong><br />
Bonhams<br />
04.12.13<br />
Worcestershire<br />
70<br />
1966<br />
Coupé<br />
2<br />
GBP <strong>50</strong>.000,-<br />
bis 60.000,-<br />
GBP 42.000-<br />
GBP –<br />
NOTE 4<br />
193
MARKE<br />
MODELL<br />
KAROSSERIE<br />
Camaro Coupé 1974-1977 8 145 5.700 11700 3300<br />
Camaro Coupé 1978-1981 8 130 5.000 10300 2900<br />
CHRYSLER<br />
Crown Imperial 4türige Limousine 1951-1954 8 180 5.100 18800 5700<br />
300 Coupé 1955-1955 8 300 5.100 69600 30400<br />
300 B Coupé 1956-1956 8 340 5.800 61200 28000<br />
300 C Cabriolet 1957-1957 8 375 6.400 136800 85600<br />
300 D Cabriolet 1958-1958 8 380 6.400 130000 84800<br />
300 E Cabriolet 1959-1959 8 380 6.800 123200 82400<br />
300 F Cabriolet 1960-1960 8 375 6.800 16<strong>50</strong>00 112000<br />
300 G Cabriolet 1961-1961 8 375 6.800 122400 70600<br />
300 Coupé 1965-1968 8 320 6.100 21200 6600<br />
CITROËN<br />
2 CV 6 4 türige Limousine 1977-1990 2 28 0.602 10000 2400<br />
DS 21 4 türige Limousine 1968-1969 4 104 2.175 19200 5600<br />
SM injection Coupé 1972-1975 6 175 2.675 3<strong>50</strong>00 8<strong>50</strong>0<br />
DAIMLER<br />
SP 2<strong>50</strong> Dart Cabriolet 1959-1964 8 140 2.547 34000 10800<br />
Sovereign S3 4 türige Limousine 1979-1986 6 205 4.235 11900 2700<br />
Sovereign S2 Coupé 1974-1977 6 171 4.235 18000 4700<br />
DATSUN<br />
240 Z Coupé 1970-1974 6 130 2.400 16<strong>50</strong>0 4000<br />
260 Z 2+2 Coupé 1974-1978 6 126 2.600 11800 2900<br />
280 ZX 2+2 Coupé 1979-1983 6 140 2.734 9800 2700<br />
DE TOMASO<br />
Pantera Coupé 1971-1978 8 330 5.796 69000 27000<br />
Longchamp Coupé 1973-1982 8 300 5.796 34000 13000<br />
Deauville 4 türige Limousine 1972-1986 8 300 5.796 28000 9<strong>50</strong>0<br />
DKW<br />
AU 1000 Sp Roadster Cabriolet 1961-1965 3 55 0.980 31600 7100<br />
Munga F91/4 Geländewagen 1958-1962 3 44 0.980 8700 2600<br />
AU 1000 2 türige Limousine 1959-1961 3 44 0.980 11000 3300<br />
DODGE<br />
Charger Coupé 1969-1969 8 380 6.974 46000 20000<br />
Charger Coupé 1969-1969 8 431 7.206 46000 20000<br />
Coronet Coupé 1958-1959 8 3<strong>50</strong> 6.286 29000 9600<br />
Dart 4 türige Limousine 1970-1976 8 279 5.562 9700 3<strong>50</strong>0<br />
Challenger Coupé 1970-1974 8 2<strong>50</strong> 5.211 30000 12000<br />
Challenger Coupé 1970-1974 8 425 7.206 4<strong>50</strong>00 20000<br />
Custom Royal 4 türige Limousine 1955-1958 8 270 5.907 17800 6000<br />
FACEL-VEGA<br />
HK <strong>50</strong>0 Coupé 1959-1961 8 360 6.279 70000 26000<br />
Facellia Coupé 1960-1963 4 115 1.670 31000 11000<br />
FERRARI<br />
246 Dino GT Coupé 1970-1974 6 195 2.404 210000 8<strong>50</strong>00<br />
328 GTB Coupé 1985-1989 8 270 3.185 47000 17700<br />
400 i Coupé 1979-1984 12 315 4.823 40000 15<strong>50</strong>0<br />
Testarossa Coupé 1984-1991 12 390 4.942 <strong>50</strong>000 2<strong>50</strong>00<br />
FIAT<br />
124 Sport Spider Cabriolet 1969-1974 4 110 1.608 12800 4<strong>50</strong>0<br />
124 Europa Spider Cabriolet 1982-1985 4 103 1.995 14000 4800<br />
X 1/9 Targa 1973-1978 4 75 1.290 8<strong>50</strong>0 2400<br />
<strong>50</strong>0 F 2 türige Limousine 1965-1972 2 18 0.499 8700 2100<br />
FORD (D)<br />
Taunus GXL (2300S) 4 türige Limousine 1971-1975 6 108 2.274 6400 1<strong>50</strong>0<br />
Capri I 1600 GT Coupé 1972-1973 4 88 1.592 7200 1900<br />
Capri III 2.0 S Coupé 1979-1981 6 90 1.981 5<strong>50</strong>0 1100<br />
Capri II 3000 Ghia Coupé 1974-1978 6 138 2.993 6<strong>50</strong>0 1300<br />
Escort I RS 2000 2 türige Limousine 1973-1974 4 100 1.993 25<strong>50</strong>0 9800<br />
Escort II RS 2000 2 türige Limousine 1975-1980 4 110 1.993 12000 3100<br />
FORD (USA)<br />
Thunderbird Cabriolet 1955-1955 8 198 4.800 42000 14700<br />
<strong>Mustang</strong> Coupé 1965-1967 8 203 4.736 26000 10000<br />
BAUJAHR<br />
AUKTIONSERGEBNISSE<br />
ZYLINDER<br />
PS<br />
Marke<br />
Modell<br />
Auktionshaus<br />
Datum<br />
Ort<br />
Lot<br />
Baujahr<br />
Karosserie<br />
Zustand<br />
Estimate<br />
Höchstgebot<br />
verkauft<br />
HUBRAUM<br />
NOTE 2<br />
NOTE 4<br />
Ford<br />
Falcon Sprint Rennwagen<br />
Bonhams<br />
04.12.13<br />
Worcestershire<br />
49<br />
1964<br />
Coupé<br />
3<br />
GBP 12.000,-<br />
bis 16.000,-<br />
–<br />
GBP 11.760,-<br />
MARKE<br />
MODELL<br />
<strong>Mustang</strong> Cabriolet 1965-1967 8 203 4.736 3<strong>50</strong>00 11000<br />
Thunderbird Cabriolet 1958-1960 8 300 5.800 34<strong>50</strong>0 13<strong>50</strong>0<br />
Thunderbird Cabriolet 1961-1961 8 300 6.392 29<strong>50</strong>0 10300<br />
Thunderbird Landaulet 4 türige Limousine 1967-1967 8 410 6.999 1<strong>50</strong>00 5100<br />
Thunderbird Hardtop Coupé 1974-1974 8 215 7.539 12000 3400<br />
Thunderbird Hardtop Coupé 1977-1977 8 173 6.556 9100 2700<br />
<strong>Mustang</strong> Coupé 1964-1964 8 213 4.736 26000 10000<br />
<strong>Mustang</strong> Cabriolet 1968-1968 8 284 6.391 45<strong>50</strong>0 26<strong>50</strong>0<br />
Shelby <strong>Mustang</strong> GT 3<strong>50</strong> H Coupé 1966-1966 8 310 4.736 12<strong>50</strong>00 48000<br />
<strong>Mustang</strong> Cabriolet 1964-1964 8 213 4.736 3<strong>50</strong>00 11000<br />
Shelby <strong>Mustang</strong> GT 3<strong>50</strong> Cabriolet 1966-1966 8 310 4.736 120000 46000<br />
<strong>Mustang</strong> Coupé 1969-1970 8 253 5.752 24000 8000<br />
<strong>Mustang</strong> Cabriolet 1969-1970 8 253 5.752 29700 10800<br />
<strong>Mustang</strong> Coupé 1971-1971 8 243 5.752 16900 4800<br />
<strong>Mustang</strong> Cabriolet 1971-1971 8 243 5.752 23000 6600<br />
<strong>Mustang</strong> Coupé 1975-1975 8 142 4.949 8700 2400<br />
<strong>Mustang</strong> Coupé 1974-1978 6 106 2.786 7<strong>50</strong>0 2000<br />
<strong>Mustang</strong> Coupé 1974-1975 4 89 2.294 4900 1300<br />
<strong>Mustang</strong> Hatchback Coupé 1983-1985 8 177 4.949 6<strong>50</strong>0 2900<br />
<strong>Mustang</strong> Cobra Jet Coupé 1968-1970 8 340 7.014 38000 14300<br />
<strong>Mustang</strong> Boss Fastback Coupé 1971-1971 8 335 5.752 72000 31000<br />
<strong>Mustang</strong> Mach 1 Coupé 1969-1970 8 253 5.752 31<strong>50</strong>0 14100<br />
<strong>Mustang</strong> Mach 1 Coupé 1971-1971 8 380 7.030 <strong>50</strong>000 16100<br />
Shelby <strong>Mustang</strong><br />
GT <strong>50</strong>0 KR Fastback Coupé 1968-1968 8 400 7.014 200000 140000<br />
HONDA<br />
S 800 Coupé 1966-1968 4 67 0.791 18000 6000<br />
CRX Coupé 1983-1986 4 101 1.488 4300 1400<br />
NS-X Coupé 1990-1999 6 274 2.977 38000 13900<br />
ISO<br />
Grifo GL300 Coupé 1965-1968 8 300 5.3<strong>50</strong> 14<strong>50</strong>00 4<strong>50</strong>00<br />
Rivolta IR 300 Coupé 1962-1970 8 300 5.3<strong>50</strong> 4<strong>50</strong>00 15900<br />
Fidia IR10 4 türige Limousine 1968-1972 8 300 5.359 3<strong>50</strong>00 13000<br />
JAGUAR<br />
E-Type 3.8 S1 Coupé 1961-1964 6 265 3.781 58000 22<strong>50</strong>0<br />
E-Type 3.8 S1 Cabriolet 1961-1964 6 265 3.781 77000 26<strong>50</strong>0<br />
E-Type V12 S3 Coupé 1971-1973 12 272 5.343 49000 16800<br />
E-Type V12 S3 Cabriolet 1971-1975 12 272 5.343 74000 21<strong>50</strong>0<br />
XJ 6 4.2 S3 4 türige Limousine 1980-1986 6 200 4.235 11300 2<strong>50</strong>0<br />
XJ 12 5.3 Double Six S3 4 türige Limousine 1979-1988 12 296 5.343 14100 3400<br />
JENSEN<br />
Interceptor Mk III Coupé 1971-1976 8 3<strong>50</strong> 7.210 27900 6300<br />
LAMBORGHINI<br />
Countach LP<strong>50</strong>0 S Coupé 1982-1985 12 375 4.754 120000 36000<br />
Diablo Coupé 1990-1998 12 492 5.703 60000 27000<br />
Espada S III Coupé 1973-1978 12 3<strong>50</strong> 3.929 6<strong>50</strong>00 2<strong>50</strong>00<br />
Miura Coupé 1966-1968 12 3<strong>50</strong> 3.929 420000 260000<br />
LM 002 Geländewagen 1985-1992 12 4<strong>50</strong> 5.167 90000 4<strong>50</strong>00<br />
LANCIA<br />
Stratos Coupé 1974-1976 6 190 2.481 240000 110000<br />
Beta Montecarlo Coupé 1980-1981 4 120 1.995 11200 2800<br />
Fulvia 1.3 S Coupé 1970-1974 4 90 1.298 11600 2900<br />
Thema 8.32 4 türige Limousine 1986-1988 8 215 2.906 13900 3800<br />
LAND ROVER<br />
Serie IIA 109 Geländewagen 1967-1971 6 83 2.600 12000 2700<br />
Serie III 109 Geländewagen 1979-1985 8 91 3.<strong>50</strong>0 13<strong>50</strong>0 3100<br />
LR 110 Geländewagen 1983-1991 4 75 2.300 9900 2300<br />
LINCOLN<br />
KAROSSERIE<br />
Continental Mk II Coupé 1955-1957 8 300 6.031 39700 12600<br />
Continental Mk III Coupé 1957-1958 8 375 7.047 39700 12600<br />
Continental Mk III 4 türige Limousine 1957-1958 8 375 7.047 26000 8<strong>50</strong>0<br />
Continental Mk IV 4 türige Limousine 1958-1959 8 3<strong>50</strong> 7.047 26000 8<strong>50</strong>0<br />
Continental Mk IV Coupé 1958-1959 8 3<strong>50</strong> 7.047 32000 11000<br />
Continental Cabriolet 1961-1965 8 300 7.000 34000 8900<br />
Continental Cabriolet 1965-1967 8 320 7.047 26000 7<strong>50</strong>0<br />
Continental 4 türige Limousine 1966-1968 8 365 7.600 16000 4400<br />
Continental Cabriolet 1966-1967 8 365 7.600 33000 7900<br />
Continental Town Car 4 türige Limousine 1976-1978 8 179 6.558 9000 3000<br />
AUKTIONSERGEBNISSE<br />
Marke<br />
BAUJAHR<br />
ZYLINDER<br />
PS<br />
Modell<br />
Auktionshaus<br />
Datum<br />
Ort<br />
Lot<br />
Baujahr<br />
Karosserie<br />
Zustand<br />
Estimate<br />
Höchstgebot<br />
verkauft<br />
HUBRAUM<br />
NOTE 2<br />
Weineck<br />
Cobra 780<br />
RM<br />
05.02.14<br />
Paris<br />
10<br />
2005<br />
Roadster<br />
2+<br />
EUR 130.000,-<br />
bis 160.000,-<br />
–<br />
GBP 61.600,-<br />
NOTE 4<br />
194
MARKE<br />
MODELL<br />
KAROSSERIE<br />
BAUJAHR<br />
ZYLINDER<br />
PS<br />
HUBRAUM<br />
NOTE 2<br />
NOTE 4<br />
MARKE<br />
MODELL<br />
KAROSSERIE<br />
BAUJAHR<br />
ZYLINDER<br />
PS<br />
HUBRAUM<br />
TOP<br />
AKTUELL!<br />
KLASSIKER<br />
PREISE!<br />
NOTE 2<br />
NOTE 4<br />
Continental Town Car 4 türige Limousine 1976-1978 8 179 6.558 9000 3000<br />
Continental Town Car 4 türige Limousine 1978-1980 8 166 6.558 9000 3000<br />
Continental Mk IV Coupé 1975-1976 8 202 7.539 1<strong>50</strong>00 3800<br />
Continental Mk V Coupé 1978-1980 8 166 6.558 12<strong>50</strong>0 3600<br />
Continental Mk V Coupé 1976-1978 8 179 6.558 1<strong>50</strong>00 3800<br />
Versailles 4 türige Limousine 1978-1980 8 130 4.998 7<strong>50</strong>0 1700<br />
LLOYD<br />
LP 400 2 türige Limousine 1952-1957 2 13 0.386 4<strong>50</strong>0 1300<br />
LOTUS<br />
Eclat S2 2.2 Coupé 1980-1982 4 160 2.174 12400 3700<br />
Esprit S3 Coupé 1981-1987 4 160 2.174 21800 5200<br />
Esprit Turbo Coupé 1980-1987 4 210 2.174 27600 7200<br />
MASERATI<br />
Biturbo Coupé 1982-1985 6 190 2.491 10000 2400<br />
Biturbo Spyder Cabriolet 1985-1987 6 180 1.996 14<strong>50</strong>0 4100<br />
Merak 3000 Coupé 1972-1975 6 190 2.965 32<strong>50</strong>0 9800<br />
Ghibli Coupé 1966-1969 8 330 4.719 8<strong>50</strong>00 40000<br />
MATRA<br />
Bagheera Coupé 1976-1976 4 84 1.294 6<strong>50</strong>0 1700<br />
Murena Coupé 1981-1983 4 118 2.155 9300 2300<br />
MERCURY<br />
Comet Station Wagon Kombi 1961-1961 6 101 2.786 7900 2900<br />
Comet Coupé 1968-1968 8 210 4.9<strong>50</strong> 12800 4200<br />
Cougar GT Coupé 1967-1967 8 320 6.392 25<strong>50</strong>0 7<strong>50</strong>0<br />
Boss Cougar Coupé 1970-1970 8 375 7.031 33<strong>50</strong>0 12100<br />
Cougar XR-7 Coupé 1975-1975 8 148 5.753 11000 3800<br />
Cougar XR-7 Coupé 1980-1980 8 115 4.179 6400 2700<br />
Park Lane Breezeway 4 türige Limousine 1967-1967 8 330 6.720 12800 3900<br />
Monterey Station Wagon Kombi 1973-1973 8 171 6.556 7000 2800<br />
Park Lane Cabriolet 1958-1958 8 360 7.048 36<strong>50</strong>0 15<strong>50</strong>0<br />
Marquis Coupé 1967-1967 8 330 6.720 16000 4600<br />
Marquis Brougham 4 türige Limousine 1983-1983 4 90 2.294 3800 1300<br />
Turnpike Cruiser Cabriolet 1957-1957 8 290 6.032 38000 13900<br />
Capri GS Coupé 1982-1982 8 157 4.949 5700 2300<br />
MERCEDES-BENZ<br />
300 SL Flügel. (198) Coupé 1954-1957 6 215 2.996 8<strong>50</strong>000 590000<br />
2<strong>50</strong> S (108) 4 türige Limousine 1965-1969 6 130 2.496 15<strong>50</strong>0 3700<br />
2<strong>50</strong> SE (108) 4 türige Limousine 1965-1968 6 1<strong>50</strong> 2.496 16000 3900<br />
280 SE (108) 4 türige Limousine 1968-1972 6 160 2.778 19300 4<strong>50</strong>0<br />
280 SE 3.5 (108) 4 türige Limousine 1971-1972 8 200 3.499 21000 4900<br />
300 SE (108) 4 türige Limousine 1965-1967 6 170 2.996 22000 5<strong>50</strong>0<br />
300 SEL 3.5 (109) 4 türige Limousine 1969-1972 8 200 3.499 25<strong>50</strong>0 6200<br />
300 SEL 6.3 (109) 4 türige Limousine 1968-1972 8 2<strong>50</strong> 6.289 42000 12<strong>50</strong>0<br />
230 SL (113) Cabriolet 1963-1967 6 1<strong>50</strong> 2.281 60000 19000<br />
4<strong>50</strong> SE (116) 4 türige Limousine 1978-1980 8 225 4.520 1<strong>50</strong>00 3<strong>50</strong>0<br />
<strong>50</strong>0 SE (126) 4 türige Limousine 1987-1991 8 252 4.973 11900 3000<br />
230 CE (123) Coupé 1980-1985 4 136 2.299 9900 1600<br />
300 CE Kat (W124) Coupé 1987-1989 6 180 2.960 7200 1700<br />
300 SL Kat (107) Cabriolet 1985-1989 6 180 2.962 27000 8600<br />
MORGAN<br />
4/4 1600 Roadster 1967-1977 4 86 1.600 31200 11000<br />
Plus 8 Roadster 1968-1990 8 184 3.<strong>50</strong>0 35300 14700<br />
NSU<br />
Ro 80 (AUDI NSU) 4 türige Limousine 1969-1977 2 115 0.995 10000 2200<br />
OLDSMOBILE<br />
Super 88 Cabriolet 1957-1957 8 170 5.300 90000 27200<br />
Super 88 Coupé 1959-1960 8 284 6.<strong>50</strong>0 19<strong>50</strong>0 6700<br />
F-85 Coupé 1961-1963 8 155 3.<strong>50</strong>0 12300 3300<br />
F-85 Coupé 1964-1967 8 230 5.400 14<strong>50</strong>0 3<strong>50</strong>0<br />
Cutlass S Cabriolet 1968-1972 8 160 5.400 21000 8000<br />
Delta 88 Holiday 4 türige Limousine 1968-1968 8 380 5.700 12<strong>50</strong>0 3600<br />
Delta 88 Holiday Coupé 1971-1971 8 160 5.700 12600 3700<br />
Delta 88 4 türige Limousine 1971-1976 8 2<strong>50</strong> 5.700 11200 2900<br />
Delta 88 Royal Cabriolet 1971-1976 8 180 5.400 15<strong>50</strong>0 4800<br />
Delta 88 Royale Coupé 1969-1970 8 310 7.400 13600 3900<br />
4-4-2 Coupé 1968-1968 8 360 7.000 23<strong>50</strong>0 8000<br />
4-4-2 Cabriolet 1968-1968 8 360 7.000 36000 12000<br />
4-4-2 Coupé 1969-1969 8 325 5.700 1<strong>50</strong>00 4000<br />
4-4-2 Cabriolet 1969-1969 8 325 5.700 2<strong>50</strong>00 7000<br />
4-4-2 Coupé 1970-1970 8 365 7.<strong>50</strong>0 22000 <strong>50</strong>00<br />
4-4-2 Cabriolet 1970-1970 8 365 7.<strong>50</strong>0 32000 10000<br />
4-4-2 Coupé 1971-1971 8 340 7.<strong>50</strong>0 22000 <strong>50</strong>00<br />
4-4-2 Cabriolet 1971-1971 8 340 7.<strong>50</strong>0 29000 8000<br />
Toronado Coupé 1966-1967 8 385 7.000 16000 4900<br />
Toronado Coupé 1967-1969 8 375 7.<strong>50</strong>0 18300 5200<br />
Toronado Coupé 1969-1972 8 300 7.<strong>50</strong>0 14000 4400<br />
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OPEL<br />
GT 1900 Coupé 1968-1973 4 90 1.897 17200 4200<br />
Diplomat B V8 4 türige Limousine 1969-1977 8 230 5.354 15600 3600<br />
Kadett C GT/E Coupé 1977-1979 4 110 1.979 18200 5600<br />
Monza A2 GSE (Kat.) Coupé 1985-1986 6 156 2.968 7000 2000<br />
Lotus Omega (Typ 104) Kat 4 türige Limousine 1990-1992 6 377 3.615 3<strong>50</strong>00 12300<br />
PEUGEOT<br />
<strong>50</strong>4 Coupé V6 Coupé 1978-1983 6 136 2.664 9<strong>50</strong>0 2300<br />
<strong>50</strong>4 Cabriolet V6 Cabriolet 1974-1977 6 136 2.664 22000 7200<br />
205 Turbo 16 3 türige Limousine 1984-1984 4 200 1.775 90000 3<strong>50</strong>00<br />
PLYMOUTH<br />
Barracuda Cabriolet 1967-1967 8 235 4.474 26<strong>50</strong>0 9900<br />
Barracuda Coupé 1969-1969 8 375 7.212 39000 13700<br />
Valiant 4 türige Limousine 1975-1975 8 190 5.900 5700 2400<br />
Caravelle 4 türige Limousine 1986-1986 6 100 2.<strong>50</strong>0 3800 1300<br />
Duster Coupé 1971-1971 8 275 5.573 9200 3<strong>50</strong>0<br />
Duster Coupé 1975-1975 8 230 5.900 6600 2700<br />
GTX Cabriolet 1967-1967 8 375 7.212 38000 12400<br />
GTX (Hemi) Coupé 1971-1971 8 425 6.982 7<strong>50</strong>00 0<br />
Belvedere 4 türige Limousine 1954-1954 6 101 3.573 16<strong>50</strong>0 5800<br />
Belvedere 4 türige Limousine 1960-1960 8 310 5.917 13900 3900<br />
Belvedere Kombi 1969-1969 8 190 4.474 11300 3700<br />
Fury Cabriolet 1960-1960 8 230 5.212 39000 13200<br />
Gran Fury Coupé 1975-1975 8 200 6.556 6800 2900<br />
Road Runner Coupé 1968-1968 8 330 6.277 3<strong>50</strong>00 13200<br />
PONTIAC<br />
GTO (Ram Air) Coupé 1967-1967 8 370 6.560 39000 13800<br />
GTO (Ram Air) Coupé 1968-1968 8 360 6.556 31000 10<strong>50</strong>0<br />
Grand Am 4 türige Limousine 1978-1978 8 140 4.933 4800 1400<br />
Grand Prix Coupé 1962-1962 8 318 6.375 21000 6700<br />
Grand Prix Coupé 1968-1968 8 375 7.014 16000 4400<br />
Grand Prix Coupé 1980-1980 8 125 4.343 6800 2700<br />
Bonneville 4 türige Limousine 1966-1966 8 353 6.900 15<strong>50</strong>0 4300<br />
Bonneville Kombi 1969-1969 8 360 7.014 13700 3900<br />
Bonneville 4 türige Limousine 1988-1988 6 165 3.800 4<strong>50</strong>0 1400<br />
Firebird Coupé 1970-1970 8 335 6.556 22<strong>50</strong>0 11300<br />
Firebird Coupé 1967-1967 8 2<strong>50</strong> 5.343 26000 9800<br />
Firebird Coupé 1987-1987 8 225 5.736 6<strong>50</strong>0 2300<br />
Fiero Coupé 1985-1985 6 140 2.835 7000 1900<br />
Catalina Kombi 1969-1969 8 290 5.736 13000 4400<br />
PORSCHE<br />
356 C 1600 C Coupé 1963-1965 4 75 1.582 54000 17<strong>50</strong>0<br />
911 Carrera RS Touring Coupé 1972-1973 6 210 2.687 240000 130000<br />
911 Coupé 1964-1967 6 130 1.977 60300 21000<br />
911 T Coupé 1967-1969 6 130 1.977 57300 18000<br />
911 S Coupé 1971-1973 6 190 2.367 95100 38200<br />
911 Coupé 1973-1975 6 1<strong>50</strong> 2.644 34400 12000<br />
911 SC 3.0 Coupé 1977-1980 6 180 2.932 33400 14200<br />
911 Carrera 3.2 Coupé 1983-1989 6 231 3.167 37200 14200<br />
911 Carrera 3.2 Cabriolet 1983-1989 6 231 3.167 46000 17000<br />
911 Turbo 3.3 Coupé 1978-1983 6 300 3.278 5<strong>50</strong>00 20000<br />
911 Carrera 2 Coupé 1990-1993 6 2<strong>50</strong> 3.577 36000 15300<br />
911 Carrera 2 Cabriolet 1990-1993 6 2<strong>50</strong> 3.577 38<strong>50</strong>0 15600<br />
911 Carrera 4 Coupé 1990-1993 6 2<strong>50</strong> 3.577 34600 14800<br />
911 Turbo Coupé 1991-1993 6 320 3.577 54<strong>50</strong>0 2<strong>50</strong>00<br />
924 Coupé 1979-1985 4 125 1.984 10300 2600<br />
944 Coupé 1988-1991 4 165 2.681 10300 2900<br />
968 Coupé 1991-1995 4 240 2.993 18000 6000<br />
928 S Coupé 1980-1983 8 301 4.664 16900 4700<br />
RENAULT<br />
R 4 GTL 5 türige Limousine 1978-1985 4 34 1.108 6700 1<strong>50</strong>0<br />
R 5 Turbo 2 türige Limousine 1981-1982 4 160 1.397 4<strong>50</strong>00 17000<br />
ROLLS-ROYCE<br />
Silver Shadow I 4 türige Limousine 1965-1977 8 178 6.230 26700 6200<br />
Silver Shadow II 4 türige Limousine 1977-1980 8 200 6.7<strong>50</strong> 27800 6<strong>50</strong>0<br />
Silver Spirit 4 türige Limousine 1980-1986 8 200 6.7<strong>50</strong> 24600 5<strong>50</strong>0<br />
ROVER<br />
3<strong>50</strong>0 Vanden Plas 4 türige Limousine 1980-1986 8 157 3.528 5300 1200<br />
SAAB<br />
96 GL V4 2 türige Limousine 1977-1980 4 68 1.498 6800 1900<br />
900 Turbo 3 türige Limousine 1985-1988 4 1<strong>50</strong> 1.985 7600 1300<br />
900 Turbo 16 Cabriolet 1987-1994 4 160 1.985 16000 5200<br />
SIMCA<br />
1000 Rallye I 4 türige Limousine 1972-1978 4 60 1.294 12000 3900<br />
1000 Rallye II 4 türige Limousine 1972-1975 4 82 1.294 14<strong>50</strong>0 4000<br />
TVR<br />
3000 M Coupé 1972-1979 6 136 2.994 17<strong>50</strong>0 4900<br />
S3 Cabriolet 1991-1992 6 170 2.792 15200 5400<br />
Griffith <strong>50</strong>0 Cabriolet 1991-2002 8 340 4.997 23000 5700<br />
VW<br />
Käfer 1200 (Mexiko) 2 türige Limousine 1964-2003 4 34 1.192 6100 1700<br />
1303 LS Cabriolet Cabriolet 1972-1980 4 <strong>50</strong> 1.584 18<strong>50</strong>0 4000<br />
Golf I GTi 2 türige Limousine 1979-1982 4 110 1.588 8300 1600<br />
Scirocco I GTi Coupé 1976-1981 4 110 1.577 10700 3400<br />
Corrado G 60 Coupé 1989-1992 4 160 1.871 5<strong>50</strong>0 1800<br />
VOLVO<br />
P 1800 S Coupé 1968-1969 4 105 1.986 18600 5100<br />
P 262 C Bertone Coupé 1978-1980 6 132 2.849 12900 3300<br />
195
02/2011<br />
57