860 kb - Kirchengemeinde Bünsdorf
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Gott spricht:<br />
Ich will ein Neues schaffen, jetzt wächst es auf, erkennt Ihr es denn nicht?<br />
Jesaja 43,19<br />
Liebe Gemeinde!<br />
Dieses schöne Wort soll uns im Neuen Jahr als Jahreslosung begleiten. Und ich<br />
habe mich sehr darüber gefreut. Denn ich denke, wir stehen häufig in der Versuchung,<br />
in Routine oder Überlastung stecken zu bleiben. Wohin man sieht, überall<br />
das gleiche Bild. Es fehlte das Geld, Stellen wurden abgebaut, die Mehrarbeit<br />
muss von denen, die übrig bleiben, ohne Konzept „irgendwie“ mitgemacht werden.<br />
Auf die Dauer zehrt das aus. Alle haben so wahnsinnig viel zu tun, so viele<br />
Termine, da darf und da kann nichts mehr dazwischenkommen. Auch schon Kinder<br />
und Jugendliche haben so viele „Termine“ und Verpflichtungen, dass da kein<br />
Freiraum zum sich Entfalten ist, dass das auch für sie echt Stress ist.<br />
Und dann sieht man nichts Neues mehr, dann kann man innerlich nicht mehr berührt<br />
werden. Mir fiel ein Gedicht von Rilke ein, das ich in der Schule bei unserm<br />
alten Deutschlehrer – Gott hab ihn selig – lernen musste: „Der Panther“<br />
„Sein Blick ist vom Vorübergehen der Stäbe<br />
so müd geworden, dass ihn nichts mehr hält.<br />
Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe<br />
und hinter tausend Stäben keine Welt…“<br />
Ich will ein Neues schaffen – erkennt ihr es denn nicht – heißt die Jahreslosung.<br />
Merken wir noch, was neu ist in unserm Leben? Erwarten wir noch was? Gibt es<br />
etwas, was uns anrührt und begeistert und jung macht? Nicht immer das Alte wiederholt?<br />
Das wünsche ich uns sehr. Ein Neues Jahr hat begonnen. Aber ist es ein Neues<br />
Jahr für uns oder wird das alte nur fortgesetzt, „als ob es tausend Stäbe gäbe und<br />
hinter tausend Stäben keine Welt?“<br />
Gott will nicht das Alte. Er schafft Neues. Er ist der Schöpfer und schafft ständig<br />
neu. Erkennen wir es auch oder haben wir schon keinen Blick mehr dafür? Gibt es<br />
noch etwas, worauf wir uns freuen? Gott kann das Leben verwandeln. Da ist viel<br />
Platz für Glück und Überraschung und Freude.<br />
Und so wünsche ich uns, dass wir mit dieser Haltung ins Neue Jahr gehen können,<br />
mit Vorfreude und Erwartung. In jedem Fall kommt in diesem Jahr Gott auf uns<br />
zu und dann wird immer etwas neu und spannend und lebendig. Und ich würde<br />
mich freuen, wenn wir es auch mit Spannung empfangen würden<br />
P. Feldmann<br />
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