Heft 4/2013 - Kirchenmusik in der Evangelischen Kirche in ...
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60 Jahre Nicolaikantorei Bad Blankenburg<br />
Nicolaikantorei Bad Blankenburg<br />
feierte 60-jähriges Bestehen<br />
Die Bad Blankenburger Geme<strong>in</strong>de kann auf<br />
e<strong>in</strong>e lange Tradition <strong>der</strong> <strong><strong>Kirche</strong>nmusik</strong><br />
zurückblicken. In <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong>nchronik,<br />
erarbeitet von Pfarrer Mart<strong>in</strong> Cellarius, gibt<br />
es viele Aufzeichnungen über die Arbeit des<br />
Adjuvantenchores. Dieser Chor wurde im<br />
18. Jahrhun<strong>der</strong>t gegründet: Nach dem<br />
großen Stadtbrand 1744 und dem Wie<strong>der</strong>aufbau<br />
<strong>der</strong> <strong>Kirche</strong> 1747 musste das<br />
kirchliche Leben neu gestaltet und gefestigt<br />
werden. Der damalige Pfarrer Hesse bat <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>em Brief an das Fürstliche Schwarzburgische<br />
Consistorium um den Erlass e<strong>in</strong>er<br />
Chorordnung. Am 25. Juli 1763 erschien<br />
die „Hohe Verordnung für die sämtlichen<br />
Mitglie<strong>der</strong> des Chorus musicus <strong>in</strong><br />
Blankenburg”, <strong>in</strong> <strong>der</strong> die Rechte und<br />
Pflichten des Chores festgelegt waren.<br />
Der Adjuvantenchor bestand aus Instrumentalisten<br />
und Vokalisten. Die Zusammensetzung<br />
und die Anzahl <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong> waren<br />
sehr unterschiedlich. Aus den vorhandenen<br />
Inventarlisten können wir entnehmen,<br />
welche Instrumente gebraucht wurden<br />
(Flöte, Horn, Trompete, Saiten<strong>in</strong>strumente)<br />
und woher sie stammten. Die Arbeit des<br />
Chores war ehrenamtlich, und alle<br />
Mitglie<strong>der</strong> zahlten e<strong>in</strong>e Gebühr <strong>in</strong> die<br />
Chorkasse. Für den Dienst bei Taufen,<br />
Trauungen und Bestattungen erhielten die<br />
Mitglie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>en Obolus für die Kasse.<br />
In Verb<strong>in</strong>dung zum Adjuvantenchor bildete<br />
sich die Musikgesellschaft „Collegium<br />
musicum”. Mitglie<strong>der</strong> waren musikliebende<br />
Bürger <strong>der</strong> Stadt und Instrumentalisten des<br />
Chores, die e<strong>in</strong>en bestimmten Mitgliedsbeitrag<br />
zahlten. Diese E<strong>in</strong>nahme war<br />
bestimmt für die Beschaffung von Noten<br />
und für Reparaturen <strong>der</strong> Instrumente.<br />
Streitigkeiten unter den Chormitglie<strong>der</strong>n<br />
gaben 1854 und 1861 Anlass zur Ermahnung<br />
durch den <strong>Kirche</strong>n- und Schulvorstand.<br />
Auch e<strong>in</strong>e neue Chorordnung brachte<br />
ke<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>igung, und <strong>der</strong> Chor löste sich<br />
1862 auf.<br />
Mit <strong>der</strong> Errichtung <strong>der</strong> Volksschule wurde<br />
<strong>der</strong> Knabengesang geför<strong>der</strong>t. Der Kantor gab<br />
stimmbegabten Schülern Gesangsunterricht,<br />
und es bildete sich 1861 die Kurrende. Die<br />
Knaben sangen im Gottesdienst die Choräle<br />
und die Liturgie.<br />
Ende des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts entstand <strong>in</strong> Bad<br />
Blankenburg e<strong>in</strong> <strong>Kirche</strong>nchor. Aus <strong>der</strong> Zeit<br />
vom 1. Weltkrieg bis zur Neugründung des<br />
<strong>Kirche</strong>nchors im Jahr 1953 durch Eva<br />
Kögler s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong>e Aufzeichnungen vorhanden.<br />
1955 wurde Edgar Marquardt <strong>in</strong><br />
das Kantorenamt e<strong>in</strong>geführt. Seitdem<br />
erlebten die Kirchgeme<strong>in</strong>de, die Stadt Bad<br />
Blankenburg und Umgebung viele<br />
kirchenmusikalische Höhepunkte. Von<br />
1963 bis 1985 wurden beispielsweise 17<br />
Tage <strong>der</strong> Festlichen <strong><strong>Kirche</strong>nmusik</strong> durchgeführt.<br />
Die Konzertangebote bei diesen<br />
Musiktagen waren umfangreich und vielfältig.<br />
Oratorien, Messen, Kantaten und