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Energiegenossenschaften - Die Genossenschaften

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EINLEITUNG<br />

Bürger, Kommunen und lokale<br />

Wirtschaft arbeiten Hand in Hand<br />

Der Ausbau der Erneuerbaren Energien bringt grundlegende Veränderungen für unsere<br />

Energieversorgung. Sichtbare Zeichen sind Windkraftanlagen in der Landschaft, Photovoltaikanlagen<br />

auf den Dächern oder Bauernhöfe mit Biogasanlagen. Wärmepumpen, Pelletheizungen<br />

und Holzhackschnitzelanlagen liefern Wärme und machen ganze Dörfer unabhängig<br />

von fossilen Energieträgern.<br />

Erneuerbare Energien schützen das Klima, verbessern<br />

die Versorgungssicherheit, schaffen<br />

neue Arbeitsplätze und erhöhen die Einnahmen<br />

in den Regionen. Der dezen.trale Charakter der<br />

Erneuerbaren Energien bietet jedem Bürger<br />

die Möglichkeit, einen aktiven Beitrag zum Umbau<br />

der Energieversorgung zu leisten: entweder<br />

durch den Bau von eigenen Anlagen oder durch<br />

eine Beteiligung an Gemeinschaftsprojekten.<br />

In zahlreichen Bürgergruppen, Gemeinderäten<br />

oder lokalen Wirtschaftsunternehmen haben<br />

sich in den letzten drei Jahrzehnten Menschen<br />

zusammengefunden, um Erneuerbare-Ener.gien-<br />

Projekte gemeinschaftlich in ihrer Region zu realisieren.<br />

<strong>Energiegenossenschaften</strong> erfreuen sich<br />

hierbei als Organisationsform immer größerer<br />

Beliebtheit. Denn <strong>Genossenschaften</strong> bieten vielfältige<br />

Handlungs- und Gestaltungsmöglichkeiten.<br />

Dabei ist der zentrale Leitsatz: Jedes Mitglied<br />

hat nur eine Stimme. Projekte können mit vielen<br />

gleichberechtigten Partnern demokratisch und<br />

lokal verwurzelt durchgeführt werden.<br />

Allein in den vergangenen fünf Jahren sind in<br />

Deutschland etwa 560 erfolgreiche neue <strong>Genossenschaften</strong><br />

im Bereich der Erneuerbaren<br />

Energien gegründet worden – Tendenz steigend.<br />

In Photovoltaik-<strong>Genossenschaften</strong> können beispielsweise<br />

viele Bürger mit überschaubaren<br />

finanziellen Beträgen den Ausbau Erneuerbarer<br />

Energien in ihrer Heimat voranbringen. <strong>Die</strong> Anlagen<br />

werden oft gemeinsam mit kommunalen<br />

Entscheidungsträgern, öffentlichen Einrichtungen<br />

und regionalen Banken initiiert. Dadurch<br />

können auch Dachflächen genutzt werden – beispielsweise<br />

von kommunalen Einrichtungen wie<br />

Kindergärten oder Schulen –, die von Einzelnen<br />

nicht genutzt werden können. Installation und<br />

Wartung übernehmen oft Handwerksbetriebe<br />

aus der Region.<br />

Genossenschaftsgründungen<br />

im Energiebereich<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

8<br />

2006<br />

16<br />

43<br />

94<br />

111<br />

2007 2008 2009 2010<br />

167<br />

150<br />

2011 2012<br />

In Deutschland gibt es insgesamt mehr als 650 <strong>Energiegenossenschaften</strong>.<br />

Neben der Energiebereitstellung durch Sonne<br />

und Co. können auch Nahwärme- und Stromnetze<br />

durch <strong>Energiegenossenschaften</strong> betrieben<br />

werden. Seit mehr als 100 Jahren sind in vielen<br />

Regionen Deutschlands <strong>Genossenschaften</strong> als<br />

etablierte regionale Energieversorgungsunternehmen<br />

tätig. In jüngerer Zeit werden mit genossenschaftlichen<br />

Nahwärmenetzen die angeschlossenen<br />

Haushalte kostengünstig mit<br />

Energie – etwa aus einer Biogasanlage – versorgt.<br />

In genossenschaftlichen Bioenergiedörfern wird<br />

die Energieversorgung vollständig in die Hand der<br />

Bürger übertragen. Vorteil bei diesem Konzept:<br />

Landwirte, Bürger und Gemeinde arbeiten Hand<br />

in Hand, beschließen gemeinsam Entscheidungen,<br />

die sie direkt betreffen, und fördern zudem<br />

die kommunale Wertschöpfung.<br />

<strong>Energiegenossenschaften</strong> ermöglichen das gemeinsame<br />

Engagement verschiedener Akteure<br />

vor Ort und vereinigen gesellschaftliche, wirtschaftliche,<br />

kommunale und umweltpolitische<br />

Interessen. <strong>Die</strong> Genossenschaft ist zudem eine<br />

besonders insolvenzsichere Rechtsform.<br />

Der vorliegende Band lässt die „Macher“ der genossenschaftlichen<br />

Energiewende zu Wort kommen<br />

und zeigt die große Bandbreite der <strong>Energiegenossenschaften</strong><br />

in Deutschland – organisiert<br />

durch Bürger, Landwirte und Unternehmen, aber<br />

auch durch Kirchen, Solarvereine, Belegschaften<br />

und Kommunen.<br />

4 — ENERGIEGENOSSENSCHAFTEN ENERGIEGENOSSENSCHAFTEN — 5

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