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Energy Research Lab

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<strong>Energy</strong><br />

<strong>Research</strong> <strong>Lab</strong>


Das Institut Energie am Bau<br />

Das Institut Energie am Bau der Fachhochschule Nordwestschweiz hat sich in über<br />

25 Jahren als eines der führenden Schweizer Institute in der angewandten Energieforschung<br />

etabliert. Der Fokus der angewandten Forschung liegt dabei insbesondere<br />

auf den dynamischen Vorgängen bei der Nutzung erneuerbarer Energien<br />

sowie der Umsetzung von Energieeffizienzmassnahmen.<br />

Um diese dynamischen Vorgänge – zum Beispiel die Wechselwirkung der Gebäudehülle<br />

mit seiner Umgebung oder des Gebäudes mit seiner Nutzung – abbilden<br />

zu können, arbeitet das Institut Energie am Bau mit rechnerbasierten<br />

Simulationen. Damit es dabei nicht bei reinen Computersimulationen bleibt, hat das<br />

Institut 2013 ein schweizweit einzigartiges Praxislabor realisiert. Das neue <strong>Energy</strong><br />

<strong>Research</strong> <strong>Lab</strong> ist ein kompaktes Bauwerk, in dem dynamische Vorgänge nicht nur<br />

rechnerisch simuliert, sondern auch gleich real nachgestellt und geprüft werden<br />

können.<br />

Die Erkenntnisse aus den Simulationen am <strong>Energy</strong> <strong>Research</strong> <strong>Lab</strong> fliessen direkt<br />

in die Aus- und Weiterbildung der Fachhochschule Nordwestschweiz ein. Gleichzeitig<br />

sucht das <strong>Energy</strong> <strong>Research</strong> <strong>Lab</strong> den Austausch mit der Industrie.<br />

Kunden, die wissen möchten, wie ihr Produkt auf bestimmte Witterungs- oder<br />

Nutzungsänderungen reagiert oder Produktideen auf ihre Tauglichkeit überprüfen<br />

möchten, sind am <strong>Energy</strong> <strong>Research</strong> <strong>Lab</strong> herzlich willkommen!


Das neue <strong>Energy</strong> <strong>Research</strong> <strong>Lab</strong><br />

Als <strong>Lab</strong>or steht das neue <strong>Energy</strong> <strong>Research</strong> <strong>Lab</strong> an der Schnittstelle von Theorie und<br />

Praxis. Hier können Forscherinnen und Forscher ihre Thesen und Erkenntnisse unter<br />

realen Bedingungen 1:1 nachstellen und überprüfen.<br />

Aus einer Zusammenarbeit des Instituts Energie am Bau, Architekturstudierenden<br />

der Fachhochschule Nordwestschweiz sowie externen Bauexpertinnen und Bauexperten<br />

hervorgegangen, vereint das <strong>Energy</strong> <strong>Research</strong> <strong>Lab</strong> eine hochwertige architektonische<br />

Gestaltung mit den neuesten Erkenntnissen aus der Fassadenplanung<br />

sowie der Mess-, Steuer- und Regeltechnik.<br />

Dem <strong>Lab</strong>or lassen sich drei Bereiche zuordnen:<br />

– Im Simulationslabor können dynamische Tests unter vordefinierten<br />

und jederzeit wiederholbaren Rahmenbedingungen durchgeführt werden.<br />

Schwerpunkt bildet hier die Optimierung von Anlagenkomponenten,<br />

wie beispielsweise Wärmepumpen, die in Gebäudeheizungen integriert sind<br />

– Das Fassadenlabor erlaubt die thermische und lichttechnische Beurteilung<br />

transparenter Fassaden unter realen Witterungsbedingungen<br />

– Das Lichtlabor ermöglicht Untersuchungen zur Nutzung des<br />

Sonnenlichts in Relation zur thermischen Erwärmung des Innenraums<br />

und zum Einsatz von Kunstlicht


Simulationslabor<br />

Gebäudekonstruktion, Ausrichtung, Nutzungsart, Witterung, Energiequelle – sie alle<br />

beeinflussen die Energieflüsse und damit auch Art und Ausmass der technischen<br />

Einrichtungen, die für ein behagliches Raumklima erforderlich sind.<br />

Im Simulationslabor lassen sich die einzelnen Komponenten definieren, in ihrem<br />

Zusammenspiel untersuchen und schliesslich hinsichtlich Energieverbrauch, Kosten<br />

und Lebensdauer optimieren.<br />

So können unterschiedliche Wetterlagen in kurzen Abständen nachgestellt und<br />

damit die dynamischen Eigenschaften einer technischen Anlage, aber auch des<br />

Gebäudesystems als Ganzes beurteilt werden. Zudem kann die Verfügbarkeit solarer<br />

Energie über das Jahr hinweg abgebildet werden, woraus sich – immer vor<br />

dem Hintergrund der Energieeffizienz – die Anforderungen an den Speicher und<br />

die technischen Anlagen ableiten lassen.


Simulationslabor<br />

Messtechnisch stehen im Simulationslabor folgende Komponenten<br />

zur Verfügung:<br />

1 Rechner für die Simulation der Gesamtanlage, die Steuerung<br />

des Prüfstands sowie die Messdatenerfassung<br />

2 Wärmepumpe mit Heizungsregler<br />

3 Auf dem Dach sechs frei dreh- und schwenkbare Träger zur Montage<br />

von Sonnenkollektoren und Fotovoltaikpaneelen<br />

4 Energiespeicher<br />

5 Regelbare Wärme- und Kältequellen sowie Wärmeabgabesysteme<br />

6 Energieaufbereitungsanlage zum Nachladen der regelbaren<br />

Wärme- und Kältequellen und Rückkühler<br />

<br />

Im Simulationslabor können folgende Messungen durchgeführt werden:<br />

– Wärmepumpenprüfung nach EN 14511<br />

– Wärmepumpen-Wassererwärmer-Prüfung nach EN 16147<br />

– Prüfung von thermischen Sonnenkollektoren nach EN 12975-2<br />

– Dynamische Prüfungen (z.B. Concise Cycle Test)<br />

5<br />

2<br />

4<br />

1<br />

3<br />

6


Forschungsprojekt SmartStability<br />

Mit dem vermehrten Einsatz erneuerbarer Energie stellt sich die Frage nach der<br />

Netzstabilität neu. Soll diese weiterhin gewährleistet sein, müssen nicht nur Fragen<br />

technischer, sondern auch wirtschaftlicher und politischer Art geklärt werden.<br />

Das interdisziplinäre Forschungsprojekt der Fachhochschule Nordwestschweiz<br />

mit den beiden Hochschulen für Technik und für Wirtschaft sowie dem Institut<br />

Energie am Bau geht der Frage nach, wie ein zukünftiges «intelligentes, stabiles<br />

Netz» aufgebaut sein muss.<br />

Im <strong>Energy</strong> <strong>Research</strong> <strong>Lab</strong> lassen sich dazu unterschiedliche technische Komponenten<br />

kombinieren und überprüfen, ohne dass das Gebäude dabei bereits nicht<br />

beeinflussbaren Umgebungsbedingungen ausgesetzt wird.<br />

Erst wenn sich die eingesetzte Technologie im <strong>Energy</strong> <strong>Research</strong> <strong>Lab</strong> bewährt<br />

hat, wird sie im Feldversuch erprobt. Dies erleichtert nicht nur die Interpretation<br />

der Daten, sondern auch die Kommunikation mit Partnern aus Politik und Wirtschaft.


Licht- und Fassadenlabor<br />

Eine optimale Tageslichtversorgung von Innenräumen ist eine der wichtigsten<br />

Voraussetzungen für den energieeffizienten Umgang mit Kunstlicht. Gleichzeitig<br />

gilt es, insbesondere im Zusammenhang mit Bildschirmarbeitsplätzen, Blendungen<br />

möglichst zu vermeiden.<br />

Die Tageslichtverhältnisse in einem Raum basieren auf einer komplexen Kombination<br />

von Bausubstanz und haustechnischer Einrichtungen. Geometrie und<br />

Lage der Fensteröffnungen in der Primärstruktur eines Gebäudes beeinflussen<br />

den Tageslichteintrag ebenso wie der Sonnen- und der Blendschutz sowie die<br />

Steuerung und Regelung dieser Einrichtungen. Zudem wird das im Raum verfügbare<br />

Tageslicht sehr häufig durch Kunstlicht ergänzt.<br />

Das Licht- und Fassadenlabor erlaubt es, solche scheinbar widersprüchlichen<br />

Anforderungen optimal auszubalancieren. Zu diesem Zweck lassen sich verschiedene<br />

Kombinationen von Lichteinfall, Kunstlicht sowie Beschaffenheit der Oberflächen<br />

im Innenraum nachstellen und ausmessen.


Ein wandelbares <strong>Lab</strong>oratorium<br />

Die Tageslichtverhältnisse in einem Raum sind sehr stark von der Orientierung der transparenten<br />

Bauteile abhängig. Im <strong>Energy</strong> <strong>Research</strong> <strong>Lab</strong> lassen sich sowohl die Ausrichtung (oben) als auch die<br />

künstliche Beleuchtung in einem breiten Farbenspektrum wählen (unten).


Licht- und Fassadenlabor<br />

Das <strong>Lab</strong>or ist mit verschiedenen variablen Komponenten ausgestattet:<br />

1 Der Messraum ist drehbar gelagert<br />

2 Eine der Fassadenfronten ist austauschbar<br />

3 Die Fassadenelemente sind mit steuerbaren Sonnenschutzsystemen<br />

ausgestattet<br />

4 Die Beschaffenheit sowie die Farbe der Wände im Innenraum<br />

können variiert werden<br />

5 Die Kunstlichtquelle ist eine LED-Beleuchtung, deren Farbe, Farbtemperatur<br />

und Intensität sich regulieren lässt (Perception Adaptive Lightsource PAL)<br />

6 Eine Komfort-Messstation zur Erfassung der Strahlungstemperatur,<br />

der Lufttemperatur, -Feuchtigkeit und -Strömung<br />

7 Eine hochauflösende spektrale Leuchtdichtemesskamera<br />

3<br />

2<br />

5<br />

5<br />

4<br />

Die Messung erfolgt über im Innenraum verteilte Licht- und Temperatursensoren,<br />

eine hochauflösende spektrale Leuchtdichtemesskamera (LMK, 5 Color), die Leistungsmessung<br />

der Beleuchtung sowie eine Wetterstation im Aussenraum.<br />

Direkt erfassbar sind damit: Lichtfarbe, Beleuchtungsstärke, Blendung, aber auch<br />

Luft- und Strahlungstemperatur, Zugerscheinungen und Kaltluftabfall an den Glasscheiben.<br />

Daraus abgeleitet, lassen sich auch die thermische Behaglichkeit sowie<br />

das Zugluftrisiko nach EN ISO 7730 darstellen.<br />

6<br />

7<br />

1


Ihre Ansprechpartner<br />

Am <strong>Energy</strong> <strong>Research</strong> <strong>Lab</strong> arbeitet ein interdisziplinäres Team von Wissenschaftlerinnen<br />

und Wissenschaftlern sowie Technikerinnen und Technikern. Im Zentrum<br />

stehen Kompetenzen zur Bauphysik, Informatik, Gebäudetechnik und Gebäudeautomation.<br />

Institut Energie am Bau<br />

Prof. Dr. Jürg Bichsel<br />

E-Mail: juerg.bichsel@fhnw.ch<br />

Telefon: +41 61 467 44 94<br />

Simulationslabor<br />

Prof. Dr. Thomas Afjei<br />

E-Mail: thomas.afjei@fhnw.ch<br />

Telefon: +41 61 467 43 49<br />

Licht- und Fassadenlabor<br />

Prof. Dr. Achim Geissler<br />

E-Mail: achim.geissler@fhnw.ch<br />

Telefon: +41 61 467 44 51<br />

Herausgeber: Institut Energie am Bau<br />

Projektleitung: Jürg Bichsel<br />

Redaktion: Othmar Humm<br />

Konzept und Gestaltung: Büro für Kommunikationsdesign FHNW<br />

Fotografie: Claire Morin, Matthias Indermaur<br />

Druck: Steudler Press AG<br />

Auflage: 2 000<br />

Erste Ausgabe, März 2014


Die Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW<br />

setzt sich aus folgenden Hochschulen zusammen:<br />

– Hochschule für Angewandte Psychologie FHNW<br />

– Hochschule für Architektur, Bau und Geomatik FHNW<br />

– Hochschule für Gestaltung und Kunst FHNW<br />

– Hochschule für Life Sciences FHNW<br />

– Musikhochschulen FHNW<br />

– Pädagogische Hochschule FHNW<br />

– Hochschule für Soziale Arbeit FHNW<br />

– Hochschule für Technik FHNW<br />

– Hochschule für Wirtschaft FHNW<br />

Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW<br />

Hochschule für Architektur, Bau und Geomatik<br />

Institut Energie am Bau<br />

St. Jakobs-Strasse 84<br />

4132 Muttenz<br />

T +41 61 467 45 45<br />

F +41 61 467 45 43<br />

iebau.habg@fhnw.ch<br />

www.fhnw.ch/habg/iebau

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