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Nachhaltigkeit im Skigebiet Akzente setzen und ... - Seilbahn.net

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<strong>Nachhaltigkeit</strong> <strong>im</strong> <strong>Skigebiet</strong><br />

<strong>Akzente</strong> <strong>setzen</strong> <strong>und</strong> kommunizieren!<br />

Dr. Ing. Roland Zegg<br />

grischconsulta; CH-7000 Chur<br />

proNeve Symposium 2012; 8. November 2012<br />

1


Übersicht<br />

1. Ausgangslage<br />

2. Das Energiemanagement für Bergbahnen<br />

3. Starke <strong>Akzente</strong> <strong>setzen</strong><br />

4. Wirksam kommunizieren<br />

5. Das grischconsulta-Förderprogramm für die Schweizer<br />

Bergbahnen<br />

6. Die Botschaft von grischconsulta an die Südtiroler<br />

<strong>Skigebiet</strong>sbetreiber<br />

2


1. Ausgangslage<br />

3


Steigende Ansprüche der Gäste<br />

Energie !<br />

Energie !<br />

4


Entwicklung der Energiepreise 2001 - 2011<br />

5


Stagnierende bis rückläufige Ersteintritte<br />

6


«Energiedilemma» der Bergbahnen<br />

Steigende Ansprüche der Gäste<br />

Beschneite Pisten<br />

Leistungsfähigere <strong>und</strong> komfortablere<br />

Transportanlagen<br />

Image<br />

Steigender Energiebedarf<br />

Nationaler <strong>und</strong><br />

Internationaler<br />

Wettbewerb<br />

Stagnierende<br />

Ersteintritte<br />

Steigende Energiekosten<br />

Preis- <strong>und</strong> Kostendruck<br />

Steigende<br />

Energiepreise<br />

7


2. Das Energiemanagement Bergbahnen<br />

8


Studie <strong>und</strong> Handbuch<br />

Energiemanagement Bergbahnen<br />

Umfassende Studie von<br />

grischconsulta in<br />

Zusammenarbeit mit dem<br />

Verband «<strong>Seilbahn</strong>en Schweiz»<br />

(SBS)<br />

9


2.1 Stromverbrauch<br />

Stromverbrauch Schweizer Bergbahnen: 183 GWh pro Jahr<br />

0.27% der gesamten Stromproduktion der Schweiz<br />

entspricht Stromverbrauch Hotel- <strong>und</strong> Gastrobetriebe der Stadt Zürich<br />

weniger als 45% des Stromverbrauchs der Swisscom oder 8% der<br />

Schweizer B<strong>und</strong>esbahnen SBB<br />

Strombedarf pro Arbeitsplatz: 33 MWh<br />

~ Nahrungsmittelbranche<br />

Bergbahnen schaffen aber Arbeitsplätze in peripheren Bergregionen<br />

Gesamtenergiebedarf pro Arbeitsplatz: 64 MWh<br />

~ 2/3 der Nahrungsmittelbranche<br />

10


Stromverbrauch <strong>im</strong> Vergleich<br />

Vergleich gesamter Stromverbrauch<br />

(in GWh pro Jahr)<br />

2'000<br />

1'750<br />

1'500<br />

1'250<br />

1'000<br />

750<br />

500<br />

250<br />

0<br />

Bergbahnen<br />

Schweiz<br />

Hotel/Gastro<br />

Stadt ZH<br />

Stadt Chur<br />

Finanzplatz<br />

Stadt ZH<br />

Stadt Bern<br />

Stadt Basel<br />

11


Stromverbrauch pro Ersteintritt <strong>im</strong> Vergleich<br />

25<br />

12<br />

20<br />

15<br />

Stromverbrauch pro Ersteintritt resp. Besucher<br />

(in kWh)<br />

14.7<br />

16.0<br />

19.3<br />

20.8<br />

10<br />

5.0 5.0 5.3 5.6<br />

5<br />

0.4 1.1<br />

0<br />

Oktoberfest München (D)<br />

McDonalds Schweiz (2004)<br />

Skihalle Jever (D)<br />

Siam Park Teneriffa (E, Schä...<br />

Ø Bergbahnen Schweiz<br />

Europapark Rust (D) (2002)<br />

Therme Meran (I)<br />

Disneyland Paris (F) (2004)<br />

Aspen Skiing Company (US)<br />

Familienbad Zernez


Aufteilung des Strombedarfs<br />

Strombedarf Bergbahnen Schweiz<br />

(pro Jahr 183 GWh)<br />

Restauration &<br />

Dienstleistung;<br />

13%<br />

Transportanlagen;<br />

55%<br />

Technische<br />

Beschneiung;<br />

32%<br />

13


Strombedarf nach Anlagentypen<br />

Vergleich Energiekosten von Transportanlagen<br />

(25 Jahre, CHF 0.19/kWh, in Mio. CHF)<br />

7.0<br />

6.0<br />

in Mio. CHF<br />

5.0<br />

4.0<br />

3.0<br />

2.0<br />

1.0<br />

0.0<br />

SSB<br />

185er<br />

PB<br />

115er<br />

2S-Umlauf<br />

kb<br />

SB 6er<br />

kb<br />

GB 8er<br />

kb<br />

3S-Umlauf<br />

kb<br />

Funitel<br />

Bergantrieb, 2'000 pax/h, 710m Höhe, 2'150m schräge Länge, 2'400h p/Jahr<br />

Quelle: Doppelmayr <strong>Seilbahn</strong>en GmbH / Cl<strong>im</strong>ate Partner 2009<br />

14


2.2 Treibhausgas-Emissionen der<br />

Bergbahnen <strong>und</strong> ihrer K<strong>und</strong>en<br />

15


CO2-Gesamtausstoss von Skiurlaub<br />

16


Vergleich Ferienszenarien<br />

1'500<br />

Vergleich CO2AusstossWintersport <strong>und</strong>andere Urlaubsarten<br />

(2008/09,7Tage,ab Bern,inkgCO2eq.)<br />

1'250<br />

1'000<br />

750<br />

500<br />

250<br />

0<br />

Skiurlaub<br />

Zentralschweiz,Auto,<br />

300km<br />

VelourlaubFrankreich,<br />

Zug2000km<br />

BadeurlaubItalien,<br />

Auto,1700km<br />

Mittelmeerkreuzfahrt,<br />

Zug900km<br />

TauchurlaubÄgypten,<br />

Flug5400km<br />

17


2.3 Die vier Handlungsfelder des<br />

Energiemanagements<br />

Energieverbrauch senken<br />

a) Energieeffizienz max<strong>im</strong>ieren<br />

b) Betrieb ohne Nutzen reduzieren<br />

Energie günstiger beziehen<br />

a) Einkaufsopt<strong>im</strong>ierung<br />

b) Lastspitzen-Management<br />

Energie selbst produzieren<br />

a) Energierückgewinnung<br />

b) Alternative Energiequellen<br />

Energiemassnahmen als<br />

Marketingargument<br />

18


3. Starke <strong>Akzente</strong> <strong>setzen</strong><br />

19


3.1 Ski- <strong>und</strong> Rodelgebiet Salzstiegl (AT)<br />

Windkraftanlagen<br />

Nennleistung:<br />

Nabenhöhe:<br />

Durchmesser:<br />

Stromproduktion:<br />

Inbetriebnahme:<br />

Anlage 1<br />

1’350 kW<br />

65 m<br />

77 m<br />

2.5 GWh<br />

2007<br />

Anlage 2<br />

1’500 kW<br />

65 m<br />

80 m<br />

3.5 GWh<br />

2011<br />

Die Windkraftanlagen produzieren<br />

mehr als 6 mal so viel Strom, wie das<br />

ganze Gebiet verbraucht<br />

(Transportanlagen, Beschneiung <strong>und</strong><br />

Gastronomie)<br />

20


3.1 Ski- <strong>und</strong> Rodelgebiet Salzstiegl (AT)<br />

Hackschnitzelheizung<br />

• Heizung aller Gebäude <strong>im</strong> Gebiet<br />

• Holz aus der Region<br />

• Vollautomatisierter Betrieb<br />

• Asche dient als Dünger <strong>im</strong> Wald<br />

<strong>und</strong> <strong>im</strong> Sommer für Begrünung<br />

der Skipisten<br />

21


3.2 Zermatt Bergbahnen; Kleinmatterhorn (CH)<br />

Bergrestaurant auf über 3’800 müM in<br />

Passivhaus-Standard (Minergie-P)<br />

• 180 m2 Photovoltaikanlage<br />

• Aussenwände mit 52cm Steinwolle<br />

gedämmt<br />

• Gebäude ist energetisch autark -<br />

Bergrestaurant als Kraftwerk<br />

22


3.2 Zermatt Bergbahnen; Kleinmatterhorn (CH)<br />

• Jährlich über 500’000 Besucher<br />

• Schlafmöglichkeit für 40 Gäste<br />

• Gereinigtes Abwasser der Küche<br />

<strong>und</strong> Nasszellen wird für<br />

Toilettenspülung verwendet<br />

23


3.3 Das Höchste – Nebelhornbahn (D)<br />

• Wasserkraftwerk in die<br />

Beschneiungsanlage integriert<br />

• Beschneiung <strong>im</strong> Winter<br />

• Kraftwerksbetrieb in restlicher<br />

Zeit<br />

• Peltonturbine 700 mm mit<br />

Generator 200 kW<br />

• Stromproduktion von 750 MWh<br />

pro Jahr (entspricht dem Bedarf<br />

der 3 Pendelbahnen <strong>im</strong> Gebiet)<br />

24


3.4 Berghotel Muottas Muragl (CH)<br />

• Umbau <strong>im</strong> Sommer 2010<br />

• 50% mehr Nutzfläche bei 64%<br />

weniger Energiebedarf dank<br />

opt<strong>im</strong>aler Dämmung <strong>und</strong> neuen<br />

Heizsystemen<br />

• Bisheriger Jahresbedarf von 40’000<br />

Liter Heizöl <strong>und</strong> 36’600 kWh Strom<br />

wird heute zu 100% durch<br />

Solarenergie gedeckt!<br />

25


3.4 Berghotel Muottas Muragl (CH)<br />

• Abwärme von Antriebsraum der Bahn <strong>und</strong><br />

von Kühlräumen Gastronomie<br />

• 84 m2 Warmwasser-Flachkollektoren<br />

• 56 m2 Warmwasser-Röhrenkollektoren<br />

• 16 Erdsonden à 200 m<br />

• 455 m2 PV-Module entlang des<br />

Bahntrassees<br />

26


3.5 Lenzerheide Bergbahnen (CH)<br />

• Betrieb ohne Nutzen<br />

• Steuerung regelt die<br />

Fahrgeschwindigkeit in Abhängigkeit<br />

vom Personenandrang<br />

27


3.5 Lenzerheide Bergbahnen AG (CH)<br />

Energie-Einsparung ca. 20% !<br />

Energie-Einsparung ca. 10% !<br />

28


4. Wirksam kommunizieren<br />

29


4.1 Möbelgigant IKEA<br />

• Bis 2015 soll der Energieverbrauch<br />

um 20% gesenkt<br />

werden (<strong>im</strong> Vergleich zu 2010)<br />

• Bis 2020 wird der gesamte<br />

Energiebedarf aus eigenen<br />

erneuerbaren Quellen gedeckt<br />

• IKEA wird bis 2020 weltweit<br />

1.5 Mrd. Euro in Windkraft<strong>und</strong><br />

Solarprojekte investieren<br />

30


4.2 Schweizerische B<strong>und</strong>esbahnen SBB<br />

• Bis 2015 soll der prognostizierte<br />

Jahresverbrauch (steigend) um<br />

10% gesenkt werden<br />

• Gebäude <strong>und</strong> Anlage müssen<br />

anspruchsvollen Energieeffzienzstandards<br />

genügen<br />

• Ab 2025 stammt der gesamte<br />

Strombedarf aus erneuerbaren<br />

Energien. Heute sind es 75% aus<br />

Wasserkraftwerken (ab 2013: 80%)<br />

31


4.3 Swisscom<br />

• Bis 2015 soll der Jahresverbrauch<br />

um 20% gesenkt werden (zu 2010)<br />

• Nur Strom aus erneuerbaren Energien<br />

(2011: 411 GWh)<br />

• Umstellung der Fahrzeugflotte auf<br />

energieeffiziente Modelle<br />

• Lernende bauen jedes Jahr eine<br />

Solaranlage auf einem eigenen<br />

Gebäude<br />

• Neue Gebäude <strong>im</strong> Minergie-P<br />

Standard<br />

• Virtuelle Konferenzen <strong>und</strong> Homeoffice<br />

statt Flugreisen <strong>und</strong> Arbeitswege<br />

32


5. Das grischconsulta-Förderprogramm<br />

für die Schweizer Bergbahnen<br />

1. Ersatz von Ward Leonard<br />

Antriebsgruppen<br />

2. Ersatz von energieintensiven<br />

Schneeerzeugern<br />

3. Bedarfsabhängiger Betrieb<br />

für Umlaufbahnen<br />

4. Mitarbeiterschulungen für<br />

Bergbahnunternehmungen<br />

• Total 1 Mio. CHF<br />

Förderbeiträge<br />

33


6. Der Insider-Tipp für Bergbahner:<br />

• 23. TFA TourismusForum Alpenregionen<br />

vom 3. - 5. April 2013 in Interlaken/Schweiz<br />

• Die Grenzen des Wachstums<br />

• Frauen: vom schwachen zum starken Geschlecht<br />

• Tourismus boomt – Ski lahmt, warum?<br />

• Mit Mike Kaplan, Aspen Skiing Company u.a.<br />

34


5. Botschaft von grischconsulta an die<br />

Südtiroler <strong>Skigebiet</strong>sbetreiber<br />

1. Energie wird kosten- <strong>und</strong> ertragsmässig zu einem Schlüsselfaktor:<br />

Strategie auf Stufe Geschäftsleitung festlegen!<br />

2. Die <strong>Seilbahn</strong>branche hat <strong>im</strong> Energiebereich erheblichen Nachholbedarf:<br />

Thema anpacken, Investitionen lohnen sich!<br />

3. Energiemanagement ist Marketing:<br />

Mitarbeiter schulen, K<strong>und</strong>en sensibilisieren,<br />

Öffentlichkeit informieren<br />

35


Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit<br />

36

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