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i --'"ö - Brasiliana USP

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268 Verwandtschaften und Entsprechungen<br />

iiiiiimiiiiimimiiimiimiimimiiiiiiiiiiiiiiiiiimiiimiiiimiiiiH<br />

Helden, Serikoai, ist der gleiche wie in der Arekunä-Sage, Zilikawai. In<br />

beiden ist der Hauptbestandteil das Wort für Stern, Akawoio: sirigu,<br />

Arekunä: Siltke. In allen drei Sagen wird der Held von seiner treulosen<br />

Frau verstümmelt. In der Tauhpäng- und der Akawoio-Sage haut sie ihm<br />

mit der Axt das Bein ab, während er Abacate-Früchte pflückt. In der<br />

Arekunä-Sage führt sie die Tat mit einer Art Messer aus hartem Holz aus,<br />

während er auf dem Baum steht, um Urucü-Früchte für die K<strong>ö</strong>rperbemalung<br />

zu pflücken. In allen drei Sagen sendet der Verstümmelte ein<br />

V<strong>ö</strong>glein aus, das hier der Mutter, dort dem Bruder die Schandtat berichten<br />

soll. In der Akawoio- und der Tauhpäng-Sage ruft der Vogel zunächst<br />

den Namen des Helden, um die Angeh<strong>ö</strong>rigen aufmerksam zu machen. Der<br />

Schluß ist verschieden. In der Akawoio-Sage setzt der Held die Verfolgung<br />

seiner Frau und ihres Verführers bis auf den heutigen Tag am Himmel<br />

fort. In der Tauhpäng- und Arekunä-Sage steigt er zum Himmel empor<br />

und überläßt die Rache seinem Bruder.<br />

Das Motiv des Einbeinigen in Verbindung mit den Plejaden und<br />

Teilen des Orion finden wir in der Stammeslegende der Karaiben verknüpft<br />

mit dem Schicksal der Zwilhngsheroen Makunaima und Pia. Diese<br />

kommen in Streit mit Maipuri, dem Tapir, der sie schlägt und dann in den<br />

Wald läuft. Die beiden Knaben verfolgen ihn tagelang, bis sie ihn stehen.<br />

Pia befiehlt Mak naima, nach vorn zu laufen und den Tapir ihm zuzutreiben.<br />

Als der Tapir an Pia vorbeiläuft, schießt dieser einen Harpunenpfeil<br />

auf ihn ab. Die Leine kommt Makunaima in den Weg und schneidet ihm<br />

ein Bein ab. In klaren Nächten kann man sie noch am Himmel sehen. Dort<br />

ist Maipuri (Hyaden), dort ist Makunaima (Plejaden) und unter ihm sein<br />

verletztes Bein (Gürtel des Orion). —'<br />

Hierher geh<strong>ö</strong>rt ferner die Warrau-Legende von Nohi-abassi (w<strong>ö</strong>rthch:<br />

„Bein-halb"): Nohi-abassi t<strong>ö</strong>tet seine Schwiegermutter und fheht mit<br />

seiner Frau. Die ältere Schwester seiner Frau entdeckt den Mord und<br />

verfolgt das Paar. Er rettet seine Frau auf einen Baum und klettert<br />

hinter ihr her. Da erreicht ihn die Schwägerin und schlägt ihm mit dem<br />

Waldmesser einen Teil des Beines ab.—Man kann noch Nohi-abassis Frau auf<br />

den Baum klettern sehen; sie ist, was wir Kura moku moku nennen (w<strong>ö</strong>rtlich<br />

„Sterne-kleine", d. h. Plejaden). Hinter ihr ist Nohi-abassi selbst (Hyaden)<br />

und weiter zurück sein abgeschnittenes Bein (Gürtel des Orion). — 2<br />

Verwandten Motiven begegnen wir auch in einer Sage der Kalinya<br />

(Gahbi, Karaiben) von Surinam, in der Legende von Epetembo: 3<br />

1 Roth: A. a. O. S. 134 f. Menschetende Annbidders der Zonne-<br />

2 Roth: A. a. O. S. 263. slang. Deel II. Paramaribo 1908. S.<br />

3 F. P. Penard en A. P. Penard: De 39.ff.

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