Die Orgel von St. Germanus in Wesseling - Klais
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1831 hatte die alte <strong>St</strong>. <strong>Germanus</strong>-Kirche e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e <strong>Orgel</strong> vom<br />
Kölner <strong>Orgel</strong>baumeister Engelbert Maaß für 220 preußische Taler<br />
erstanden. <strong>Die</strong>ses Instrument hatte drei Register <strong>von</strong> C bis d3<br />
(Hohlpfeife 8‘, Praestant 4‘, und Superoctav 2‘). Es wurde beim<br />
Umzug <strong>in</strong> die neue Kirche 1894 mitgenommen. Erst 1925 erhielt<br />
die heutige <strong>St</strong>. <strong>Germanus</strong>-Kirche e<strong>in</strong>e neue <strong>Orgel</strong>, erbaut vom <strong>Orgel</strong>bauer<br />
Johannes <strong>Klais</strong> <strong>in</strong> Bonn. <strong>Die</strong>ses Instrument, mit der Opuszahl<br />
640, war nach dem Klangideal der späten Deutschen <strong>Orgel</strong>romantik<br />
disponiert. <strong>Die</strong> <strong>Orgel</strong> hatte 23 grundtönige Register und drei Transmissionen, verteilt auf<br />
zwei Manualen und Pedal. Technisch war sie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em pneumatischen Kegelladen-System gebaut.<br />
Alle Funktionen waren per Luftdruck gesteuert. Das <strong>Orgel</strong>werk war offen h<strong>in</strong>ter e<strong>in</strong>er Prospektwand<br />
auf der Empore vor der Westrosette untergebracht, der Spieltisch stand quer an der l<strong>in</strong>ken Emporenseite.<br />
<strong>Die</strong> Disposition sah wie folgt aus:<br />
Manual I C-g3<br />
1 Bordun 16'<br />
2 Pr<strong>in</strong>cipal 8'<br />
3 Geigenpr<strong>in</strong>cipal 8'<br />
4 Salicional 8'<br />
5 Concertflöte 8'<br />
6 Oktave 4'<br />
7 Rohrflöte 4'<br />
8 Mixtur-Kornett 4fach<br />
9 Trompete 8'<br />
II/I<br />
Super II/I<br />
Sub II/I<br />
Manual II C-g4<br />
10 Qu<strong>in</strong>tatön 16<br />
11 Hornpr<strong>in</strong>cipal 8'<br />
12 Sologamba 8'<br />
13 Aeol<strong>in</strong>e 8'<br />
14 Vox coelste 8'<br />
15 Bordunalflöte 8'<br />
16 Praestant 4'<br />
Schwellwerk<br />
17 Traversflöte 4'<br />
18 Piccolo 2'<br />
19 Harmonia aetherea 3-4fach<br />
20 Horn 8'<br />
Pedal C-f1<br />
21 Pr<strong>in</strong>zipalbass 16'<br />
22 Subbass 16'<br />
23 Zartbass 16' Abschw. aus 22<br />
24 Oktavbass 8' Tr. aus 3<br />
25 Bassflöte 8' Tr. aus 5,<br />
26 Posaune 16' ab c Tr. aus 9<br />
I/P<br />
II/P<br />
2 freie Komb<strong>in</strong>ationen.<br />
feste Komb<strong>in</strong>ationen:<br />
p / mf / f / Tutti<br />
Zungen ab<br />
Schwelltritt II<br />
Register Crescendo (Walze)<br />
Das Instrument hatte mit se<strong>in</strong>en 1524 Pfeifen 20.000 Mark gekostet. Am Palmsonntag wurde es e<strong>in</strong>geweiht.<br />
Carl Sattler, legendärer Kölner Organist <strong>von</strong> <strong>St</strong>. Maria im Kapitol, spielte Händel, Rhe<strong>in</strong>berger,<br />
Reger, Liszt und Bach. Am meisten Anklang fanden wohl se<strong>in</strong>e Improvisationen über Lieder im<br />
Kirchenjahr, wie die Chronik berichtet.<br />
Durch Kriegsschäden am Kirchengebäude (Westrosette), durch neuere Heiztechniken und durch das<br />
anfällige pneumatische System war die <strong>Orgel</strong> <strong>in</strong> den 1950er Jahren <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en so schlechten Zustand<br />
geraten, dass sich e<strong>in</strong>e Reparatur nach damaligen Vorstellungen nicht lohnte. Nach zehnjährigem<br />
<strong>in</strong>tensivem Bemühen beschloss der Kirchenvorstand e<strong>in</strong>en <strong>Orgel</strong>neu- bzw. -umbau. Brauchbare <strong>Orgel</strong>teile<br />
sollten Verwendung f<strong>in</strong>den, neue <strong>St</strong>immen das Instrument den zeitlichen Ansprüchen an e<strong>in</strong>e<br />
moderne <strong>Orgel</strong> anpassen, die pneumatischen Funktionen elektrifiziert werden.<br />
Kantor Wolfgang Krane legte <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit Hans Gerd <strong>Klais</strong> und mit dem <strong>Orgel</strong>sachverständigen<br />
und Kölner Domorganisten Prof. Josef Zimmermann e<strong>in</strong>e Disposition vor, die der <strong>Orgel</strong>musik J.