Berichte der Bergsteigergruppen - Oberer Neckar

Berichte der Bergsteigergruppen
Bergsteigergruppe Spaichingen
Mit Glärnisch und Tödi als Begleiter...
Erlebnisreiche Tage im Glarner Land hatten
die Spaichinger Bergsteiger im Juni
letzten Jahres. Unter Führung von Achim
Leinmüller durchwanderten sie die abgelegenen
Aussichtsbalkone über dem Linthal
zwischen Garichti-Stausee, Leglerhütte
und Kärpf.
Achim hatte auch auf dieser Tour wieder
eine seiner unüblichen Anstiegsrouten ausgesucht.
Am Ausgangspunkt oberhalb von
Schwanden im Kanton Glarus wurde die
verlockende Seilbahn hinauf zum 700 m
höher gelegenen Garichtisee stur ignoriert.
Statt dessen führte er uns in sommerlicher
Hitze in schweisstreibendem Anstieg
durch steilen Bergwald und später über
ausgedehnte Hochmoore mit herrlicher
Pflanzenflora hinauf auf den noch schneebedeckten
Höhenrücken des
Franzenhorns. Der sich überraschend auftuende
Rundblick auf die nahen Fels und
Eiswände von Glärnisch und Vrenelisgärtli
gebot eine Rast, Schau und
Fotografierpause. Ein Felsriegel vermittelte
dann den Durchstieg zur idyllisch gelegenen
Plattform der Seenpalette im oberen
Angi. Hoch oben, am Ende eines abweisenden
Firnhanges war nun bereits als rot
flatterndes Taschentuch die Hüttenfahne
der Leglerhütte zu erkennen.
Harter Altschnee gebot Umsicht und
Trittsicherheit. Eine letzte Serpentine in
brüchigem Schiefer und das Tagesziel
Leglerhütte auf 2273m war erreicht.
Der Anblick der neu renovierten
Leglerhütte, eine Synthese aus Glas,
Granit Edelstahl und hellem Lärchenholz
war zunächst etwas gewöhnungsbedürftig.
Ihr Innenleben jedoch ein Schmuckstück
der schweizerischen Hüttenarchitektur.
Beim Hüttenausblick dominierte im
Südwesten der mächtig aufsteigende Klotz
Spaichinger Bergsteiger vor der Leglerhütte im Glarner Land
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des Tödi. Nach gutem Abendessen, einem
stimmungsvollen Sonnenuntergang und
ruhiger Nacht in neu riechenden Räumen
und Betten stand am anderen Morgen die
Besteigung des 2700m hohen Kärpf auf
dem Programm.
Anstieg zum Kärpf
Brüchige und steinschlaggefährdete
Felsabschnitte vereitelten jedoch kurz vor
dem Gipfel eine endgültige Besteigung.
Nach schweren Felsstürzen ist heute ein
Großteil des Kärpfmassivs durch ein
Betretungsverbot gesperrt. Die
Abstiegsroute von der Hütte über den
Sunnenberg hinunter zum Garichtsee führte
durch alle Wachstumsregionen der frühsommerlichen
Bergflora. Abschließend
hatte sogar Achim ein Einsehen, und die
letzten 700 m talwärts durften Knie und
Gelenkschonend mit der Stausee-Seilbahn
bewältigt werden.
Gerhard Schmid