Stress und Mobbing a. D. - Kommunale Unfallversicherung Bayern
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Betriebliche Ges<strong>und</strong>heitsförderung <strong>und</strong>...<br />
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„Die <strong>Stress</strong>reaktion äußert sich auf der körperlichen,<br />
auf der mentalen, auf der emotionalen <strong>und</strong><br />
auf der Verhaltensebene“<br />
Das autonome oder vegetative Nervensystem erledigt<br />
seine Arbeit ohne unser bewusstes Zutun. Der Organismus<br />
passt sich automatisch den aktuellen Anforderungen an.<br />
In Alarm- oder <strong>Stress</strong>situationen ist der Teil des Nervensystems<br />
aktiviert, der Sympathikus genannt wird. Das Gehirn<br />
arbeitet dann hochkonzentriert, <strong>Stress</strong>hormone (Adrenalin)<br />
werden freigesetzt, die Pupillen sind erweitert, die Atmung<br />
geht schneller <strong>und</strong> tiefer, der Puls ist beschleunigt, die<br />
Muskulatur ist angespannt, das Immunsystem arbeitet<br />
schwächer <strong>und</strong> das Sichtfeld verengt sich. Die <strong>Stress</strong>reaktion<br />
äußert sich auf der körperlichen, auf der mentalen,<br />
auf der emotionalen <strong>und</strong> auf der Verhaltensebene. Ärger,<br />
Ungeduld <strong>und</strong> Nervosität sind typische Anzeichen. Kurzzeitig<br />
kann die <strong>Stress</strong>reaktion sich positiv auswirken, indem<br />
sie dazu aktiviert, Hochleistung zu bringen.<br />
In Erholungsphasen ist der Parasympathikus aktiv. Das<br />
Gehirn ist entspannt, die Atmung geht langsamer, der Puls<br />
beruhigt sich, der Blutdruck ist erniedrigt, <strong>und</strong> die Muskeln<br />
entspannen sich. Innere Gelassenheit <strong>und</strong> Aufnahmefähigkeit<br />
sind im Zustand der Entspannung möglich.<br />
■ Ob aufgr<strong>und</strong> von Anforderungen oder Belastungen<br />
<strong>Stress</strong> im Sinne von Anspannung, Ärger, Nervosität<br />
<strong>und</strong> negativen Gedanken entsteht, hängt von der individuellen<br />
Wahrnehmung <strong>und</strong> Bewertung ab. Wenn eine<br />
Anforderung im Verhältnis zu den Bewältigungsmöglichkeiten<br />
bzw. -fähigkeiten als Überforderung<br />
bewertet wird, entstehen <strong>Stress</strong>gefühle.<br />
■ <strong>Stress</strong>gefühle treten nur in geringem Maße auf, wenn<br />
aufgr<strong>und</strong> von sozialem Rückhalt, von Arbeitserfahrung<br />
oder Selbstvertrauen mit der Überzeugung an die Arbeitsaufgabe<br />
herangegangen wird, diese gut bewältigen zu<br />
können. Die schwierige Aufgabe kann dann als Herausforderung<br />
gesehen werden, durch die eine befriedigende<br />
Erfahrung möglich ist. Durch bewusstes Neubewerten<br />
einer bedrohlich scheinenden Situation ist es daher teilweise<br />
möglich, die Entstehung von psychischem <strong>Stress</strong><br />
zu steuern <strong>und</strong> zu vermindern.<br />
<strong>Stress</strong>oren <strong>und</strong> die Entstehung von <strong>Stress</strong><br />
Eine berufliche Belastung, die potenziell <strong>Stress</strong> verursachen<br />
kann, wird <strong>Stress</strong>or genannt. <strong>Stress</strong>oren sind z. B.<br />
häufige Arbeitsunterbrechungen, Lärm, Zeitdruck oder soziale<br />
Konflikte. Doch auch gesellschaftliche Bedingungen<br />
wie Arbeitsplatzabbau oder individuelle Haltungen wie<br />
Perfektionismus sind Quellen psychischer Belastung. <strong>Stress</strong>oren<br />
lösen <strong>Stress</strong> jedoch nur mit hoher Wahrscheinlichkeit<br />
aus <strong>und</strong> auch nicht bei jedem Menschen in gleicher Weise.