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Download Teil 3 - Lehrstuhl für Bodenordnung und Landentwicklung

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Forschungsvorhaben Dorferneuerung 2020 Strategien<br />

Zusammenarbeit <strong>und</strong> Abstimmung sinnvoll bearbeitet werden, so dass ein übergreifendes<br />

interkommunales Konzept als Gr<strong>und</strong>lage für die Bearbeitung von gemeindlichen <strong>und</strong> lokalen<br />

Problemstellungen immer wichtiger wird. Funktionale Abstimmung könnte hier durch die Nutzung<br />

spezifischer Stärken <strong>und</strong> eine interkommunale „Arbeitsteilung“ im Sinne einer dezentralen<br />

Konzentration geschehen. In diesen interkommunalen Konzepten wird in Zukunft auch die<br />

verstärkte Zusammenarbeit von Stadt <strong>und</strong> Land z.B. zur Schaffung regionaler Wirtschaftskreisläufe<br />

oder Bildungsstrukturen zu beiderseitigem Nutzen immer wesentlicher. Hierfür müssen<br />

handhabbare Wege gef<strong>und</strong>en werden.<br />

Um eine funktional-räumliche Abstimmung zu gewährleisten, ist die Beachtung von übergeordneten<br />

raumordnerischen Vorgaben wichtig, da diese den strukturellen Rahmen für eine<br />

räumlich abgestimmte Erarbeitung von integrierten ländlichen Entwicklungskonzepten (ILEK)<br />

liefern. Dies setzt das Vorhandensein von fachlich hochwertigen Vorgaben in Landesentwicklungsprogramm<br />

<strong>und</strong> Regionalplänen voraus. Unterstützend sollten informelle Planungen<br />

<strong>und</strong> Förderungen auf regionaler <strong>und</strong> interkommunaler Ebene (z.B. Regionalmanagement /<br />

LEADER / Integrierte ländliche Entwicklung) in ihren Strukturen <strong>und</strong> Arbeitsweisen transparenter<br />

dargestellt werden. Die unterschiedlichen Gebietszuschnitte müssen inhaltlich sinnvoll abgegrenzt<br />

<strong>und</strong> vor allem mit den anderen räumlichen Ebenen <strong>und</strong> Fachstellen abgestimmt angeboten<br />

werden.<br />

VERANTWORTUNGSGEMEINSCHAFT<br />

Dorferneuerung muss das Thema Verantwortungsgemeinschaft fest verankern<br />

Dann kann sie die Keimzelle für ein neues Verhältnis von Bürger <strong>und</strong> Staat sowie für die<br />

Schaffung von Sozialkapital sein<br />

Die zukünftigen Herausforderungen sind ohne eine vertrauensvolle Zusammenarbeit <strong>und</strong><br />

Verantwortungsübernahme aller Akteure nicht zu meistern. Um beispielsweise im Hinblick auf die<br />

demographische Entwicklung die Auslastung von Infrastruktur, die Versorgung, Mobilität <strong>und</strong><br />

kulturelle Vielfalt in Zukunft zu erhalten, muss das vorhandene Sozialkapital 3 erschlossen <strong>und</strong><br />

gefördert werden. Neue Zweckgemeinschaften können in gegenseitiger Ergänzung Aufgaben<br />

übernehmen <strong>und</strong> zur lokalen Entwicklung beitragen.<br />

Dorferneuerung leistet bereits einen wichtigen Beitrag zur Etablierung einer Verantwortungsgemeinschaft<br />

<strong>und</strong> zum Aufbau von Sozialkapital. Allerdings müssen diese Aspekte in Zukunft noch<br />

gezielter in den Fokus genommen <strong>und</strong> in der Dorferneuerung fest verankert werden.<br />

Eine funktionierende Verantwortungsgemeinschaft von Bürger <strong>und</strong> Staat verlangt neue Formen<br />

der Zusammenarbeit (vgl. dazu Glück 2006, 48f; Glück / Magel 2000; Magel / Franke 2008). Es ist<br />

vor allem für die (Kommunal-)Politik, aber auch für die beratenden Fachverwaltungen eine<br />

Herausforderung, eine Öffnung bei der Entscheidungsvorbereitung <strong>und</strong> -findung zu erreichen <strong>und</strong><br />

3 Sozialkapital bezieht sich auf die sozialen Netzwerke <strong>und</strong> Beziehungen zwischen Individuen <strong>und</strong> die daraus<br />

entstehende Verpflichtung zu Gegenseitigkeit <strong>und</strong> Zuverlässigkeit. Diese Faktoren können die Abstimmung<br />

gemeinsamen Handelns verbessern. (Eigene freie Übersetzung der Definition nach Putnam 2000, 19 in Haderlapp /<br />

Trattnigg 2006, 243).<br />

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