Rüdiger Knuth - Landkreis Osnabrück
Rüdiger Knuth - Landkreis Osnabrück
Rüdiger Knuth - Landkreis Osnabrück
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Rüdiger <strong>Knuth</strong><br />
Titel „Überprfg. AVWS in Kiga u. Schule“<br />
LBZH Osnabrück<br />
Rüdiger <strong>Knuth</strong><br />
Landesbildungszentrum<br />
für r HörgeschH<br />
rgeschädigte<br />
Osnabrück<br />
Hören und Sprachentwicklung<br />
1<br />
die 4 Landesbildungszentren für Hörgeschädigte in Niedersachsen<br />
Oldenburg<br />
Osnabrück<br />
Hildesheim<br />
Braunschweig<br />
2<br />
©R. <strong>Knuth</strong><br />
Rüdiger.<strong>Knuth</strong>@LBZH-<br />
OS.Niedersachsen.de 1
Rüdiger <strong>Knuth</strong><br />
LBZH Osnabrück<br />
Landesbildungszentrum für Hörgeschädigte Osnabrück<br />
3 © R. <strong>Knuth</strong><br />
nicht-sehen-können heisst,<br />
die Menschen von den Dingen trennen,<br />
nicht-hören-können heisst,<br />
die Menschen von den Menschen trennen<br />
nicht-hören-können macht einsam<br />
4<br />
Rüdiger.<strong>Knuth</strong>@LBZH-<br />
OS.Niedersachsen.de 2
Rüdiger <strong>Knuth</strong><br />
LBZH Osnabrück<br />
Landesbildungszentrum für Hörgeschädigte Osnabrück<br />
Pädagogische Audiologie<br />
Die beeinträchtigte Sprachaufnahme durch eine Hörschädigung führt zu<br />
• Verzögerungen im Spracherwerb,<br />
• zu Einschränkungen in der Kommunikation und<br />
• des aktiven und passiven Wortschatzes.<br />
Die Hörschädigung ist eine schwerwiegende Beeinträchtigung der<br />
Wahrnehmung und hat Auswirkungen auf die Gesamtentwicklung<br />
von Kindern, vor allem auch in den Bereichen:<br />
• Entwicklung des sprachlogischen Denkens<br />
• geistige Entwicklung<br />
• körperliche und motorische Entwicklung<br />
• emotionale und soziale Entwicklung<br />
• Lern- und Leistungsverhalten<br />
5<br />
© R. <strong>Knuth</strong><br />
Landesbildungszentrum für Hörgeschädigte Osnabrück<br />
Pädagogische Audiologie<br />
Hier fehlen die hochfrequenten Laute f, k, p, st, t, v und z<br />
Nie<br />
_u_or<br />
_onn_e<br />
eine<br />
so _rä_ise<br />
Be_ä_igung<br />
_ür Ein_ein<br />
ein_ _heorie<br />
gegeben werden<br />
6<br />
© R. <strong>Knuth</strong><br />
Rüdiger.<strong>Knuth</strong>@LBZH-<br />
OS.Niedersachsen.de 3
Rüdiger <strong>Knuth</strong><br />
LBZH Osnabrück<br />
Landesbildungszentrum für Hörgeschädigte Osnabrück<br />
Pädagogische Audiologie<br />
Wichtiges und oberstes Ziel bei<br />
Hörproblemen muss sein:<br />
• so früh h wie möglich m<br />
die HörschH<br />
rschädigung<br />
erkennen<br />
• so früh h wie möglich m<br />
mit gut angepassten<br />
Hörhilfen versorgen<br />
• so früh h wie möglich m<br />
eine spezielle Hör-H<br />
Sprach-fr<br />
frühförderung<br />
beginnen<br />
7<br />
© R. <strong>Knuth</strong><br />
Das menschliche Ohr<br />
Landesbildungszentrum für Hörgeschädigte Osnabrück<br />
Pädagogische Audiologie<br />
Außenohr<br />
Schallaufnahme<br />
Mittelohr<br />
Übertragung/<br />
Verstärkung<br />
Innenohr<br />
Umwandlung<br />
8<br />
gut hörender Mensch: Schallleitungsschwerhörigkeit: Schallempfindungsschwerhörigkeit:<br />
Rüdiger.<strong>Knuth</strong>@LBZH-<br />
OS.Niedersachsen.de 4
Rüdiger <strong>Knuth</strong><br />
LBZH Osnabrück<br />
normales Tonaudiogramm<br />
Landesbildungszentrum für Hörgeschädigte Osnabrück<br />
Pädagogische Audiologie<br />
Tonaudiogramm:<br />
tiefe Töne<br />
hohe Töne<br />
normales peripheres Hörvermögen<br />
Sinustöne ne (Pulstöne)<br />
leise laut<br />
R<br />
Hördynamik<br />
Wenn<br />
Wenn<br />
man<br />
man<br />
0<br />
0<br />
dB<br />
dB<br />
mit<br />
mit<br />
dem<br />
dem<br />
Gewicht<br />
Gewicht<br />
einer<br />
einer<br />
Maus<br />
Maus<br />
vergleicht,<br />
vergleicht,<br />
dann L<br />
dann<br />
entsprechen<br />
entsprechen<br />
100<br />
100<br />
dB<br />
dB<br />
dem<br />
dem<br />
Gewicht<br />
Gewicht<br />
von<br />
von<br />
5<br />
5<br />
Elefanten<br />
Elefanten<br />
9<br />
Audiometrieraum<br />
Zum Hören H<br />
der Frequenzen, bitte auf die Zahlen klicken:<br />
100 Hz, 500 Hz, 1 kHz, 2 kHz, 4 kHz, 6 kHz, 8 kHz, 9 kHz<br />
© R. <strong>Knuth</strong><br />
Landesbildungszentrum für Hörgeschädigte Osnabrück<br />
Bitte stecken Sie bitte ihre<br />
Finger in die Ohren!<br />
10<br />
Störgeräusch<br />
Sound<br />
Stopp<br />
© R. <strong>Knuth</strong><br />
Rüdiger.<strong>Knuth</strong>@LBZH-<br />
OS.Niedersachsen.de 5
Rüdiger <strong>Knuth</strong><br />
LBZH Osnabrück<br />
Tonaudiogramm:<br />
Landesbildungszentrum für Hörgeschädigte Osnabrück<br />
Hochtonverlust<br />
Pädagogische Audiologie<br />
Schallleitungshörverlust durch den „Lärmschutz“<br />
Sinustöne ne (Pulstöne)<br />
11<br />
Hörbeispiele:<br />
normales Hören<br />
Hochtonverlust ab 4 kHz<br />
Hochtonverlust ab 2 kHz<br />
Hochtonverlust ab 1 kHz<br />
Hochtonverlust ab 500 Hz<br />
Sound<br />
Stopp<br />
© R. <strong>Knuth</strong><br />
Hochgrad. +Aufblähkurve<br />
Tonaudiogramm:<br />
Landesbildungszentrum für Hörgeschädigte Osnabrück<br />
Pädagogische Audiologie<br />
Hochgradige Innenohrschwerhörigkeit<br />
mit Aufblähkurve (mit Hörgerät)<br />
Kombinierte Schwerhörigkeit<br />
o = Luftleitung<br />
> = Knochenleitung<br />
= keine Messung möglich<br />
= Aufblähkurve (mit Hörgerät)<br />
12<br />
Vokale - Konsonanten<br />
© R. <strong>Knuth</strong><br />
Rüdiger.<strong>Knuth</strong>@LBZH-<br />
OS.Niedersachsen.de 6
Rüdiger <strong>Knuth</strong><br />
Vokale und Konso nanten<br />
LBZH Osnabrück<br />
Landesbildungszentrum für Hörgeschädigte Osnabrück<br />
Pädagogische Audiologie<br />
Hier sind nur die Vokale angezeigt -<br />
versuchen Sie folgenden Text zu lesen:<br />
A--e -i --e - -ü--e - -ie<br />
--u -----u -e -e -u --e -<br />
-ll- K -nd-r d -rf-n d --<br />
Gr-ndsch-l - b -s-ch-n<br />
13<br />
Hier sind nur die Konsonanten angezeigt -<br />
der Text ist relativ einfach zu lesen:<br />
Mithilfe der Konsonanten versteht man Lautsprache -<br />
Vokale geben Stimme und Lautstärke<br />
© R. <strong>Knuth</strong><br />
Hochgrd. Schwerhörigk<br />
rigk. . FühlkurveF<br />
Tonaudiogramm:<br />
Landesbildungszentrum für Hörgeschädigte Osnabrück<br />
Pädagogische Audiologie<br />
hochgradige, an Taubheit grenzende Schwerhörigkeit mit Aufblähkurve<br />
CI - 1 Kanal<br />
CI - 2 Kanal<br />
CI - 3 Kanal<br />
CI - 4 Kanal<br />
x<br />
x<br />
x<br />
x x x x x<br />
CI - 6 Kanal<br />
CI - 8 Kanal<br />
Sound<br />
Stopp<br />
x<br />
x<br />
x<br />
x x x x x<br />
Fühlkurve<br />
14<br />
Aufbau Cochlea-Implantat<br />
o bzw. x = Luftleitung<br />
= Aufblähkurve (mit Hörgerät)<br />
= keine Messung möglich<br />
(keine Reaktion mehr)<br />
weitere Hörbeispiele<br />
© R. <strong>Knuth</strong><br />
Rüdiger.<strong>Knuth</strong>@LBZH-<br />
OS.Niedersachsen.de 7
Rüdiger <strong>Knuth</strong><br />
LBZH Osnabrück<br />
Landesbildungszentrum für Hörgeschädigte Osnabrück<br />
Pädagogische-Audiologie<br />
So funktioniert ein<br />
Cochlea-Implantat (CI)<br />
1. Der Sprachprozessor nimmt<br />
Schall auf und wandelt ihn in<br />
elektrische Impulse um.<br />
2. Diese Signale werden zur Spule<br />
und anschließend durch die<br />
Haut zum Implantat gesendet.<br />
3. Das Implantat stimuliert über<br />
die Elektrodenkontakte die<br />
Nervenstrukturen in der<br />
Hörschnecke (Cochlea).<br />
4. Der Hörnerv empfängt die<br />
Signale und leitet sie an das<br />
Gehirn weiter, so dass sie als<br />
Sprache, Geräusche, Klänge,<br />
usw. gehört werden können.<br />
Grafik von der Firma MED EL<br />
Mit einem CI besteht ein<br />
breitbandiger Hörverlust<br />
von ca. 30 dB<br />
15<br />
zurück<br />
Hörbeispiele<br />
©R. <strong>Knuth</strong><br />
Landesbildungszentrum für Hörgeschädigte Osnabrück<br />
Pädagogische Audiologie<br />
Wie hört h<br />
man mit einem Cochlea Implantat (CI)?<br />
Hörbeispiele:<br />
Hören mit CI<br />
normales HörenH<br />
Beispiel 1<br />
Beispiel 1<br />
Beispiel 2<br />
Beispiel 2<br />
Beispiel 3<br />
Beispiel 3<br />
16<br />
© R. <strong>Knuth</strong><br />
Rüdiger.<strong>Knuth</strong>@LBZH-<br />
OS.Niedersachsen.de 8
Rüdiger <strong>Knuth</strong><br />
Geringradige Schwerhörigkeitrigkeit<br />
LBZH Osnabrück<br />
normales Sprachaudiogramm<br />
Sprachaudiogramm<br />
Landesbildungszentrum für Hörgeschädigte Osnabrück<br />
Pädagogische Audiologie<br />
Normales Verstehen von einsilbigen Wörtern Normales Sprachverstehen im Störschall<br />
Freiburger<br />
(Schulkinder)<br />
Mehrsilber<br />
Einsilber<br />
Sprachverständnistest mit<br />
65 dB Lautstärke im<br />
Freifeld von vorn<br />
mit 60 dB Störgeräusch<br />
(sprachverdeckendes<br />
Rauschen) von oben<br />
F<br />
im Freifeld von vorn<br />
Sprache v. vorn, Störg. v. oben<br />
17<br />
Hörbeispiel Freiburger<br />
Hörbeispiel Göttinger<br />
Sound<br />
Stopp<br />
© R. <strong>Knuth</strong><br />
Sprachaudiogramm<br />
Landesbildungszentrum für Hörgeschädigte Osnabrück<br />
Pädagogische Audiologie<br />
Sprachverstehen bei geringgradiger Schwerhörigkeit<br />
Sprachverstehen im Störschall<br />
Freiburger/Göttinger<br />
im Freifeld von vorn<br />
Sprachverständnistest mit<br />
65 dB Lautstärke im<br />
Freifeld von vorn<br />
mit 60 dB Störgeräusch<br />
von der Seite<br />
+ 20 dB um Sprache<br />
sicher zu verstehen<br />
das Sprachverstehen<br />
im Störschall ist mit<br />
30 % katastrophal<br />
F<br />
Sprache v. vorn, Störg. aus 90°<br />
18<br />
© R. <strong>Knuth</strong><br />
Rüdiger.<strong>Knuth</strong>@LBZH-<br />
OS.Niedersachsen.de 9
Rüdiger <strong>Knuth</strong><br />
Gehirn<br />
LBZH Osnabrück<br />
Störschall und Schwerhörigkeit<br />
rigkeit<br />
normalhörend<br />
Landesbildungszentrum für Hörgeschädigte Osnabrück<br />
Pädagogische Audiologie<br />
schwerhörig<br />
19<br />
© R. <strong>Knuth</strong><br />
20<br />
„Wie gut kommuniziert das Ohr mit dem Gehirn, und<br />
wie gut versteht das Gehirn, was das Ohr erzählt?“<br />
Musiek<br />
Rüdiger.<strong>Knuth</strong>@LBZH-<br />
OS.Niedersachsen.de 10
Rüdiger <strong>Knuth</strong><br />
buttom up – top down<br />
Reifung des zentr. Hörsystems<br />
LBZH Osnabrück<br />
Landesbildungszentrum für Hörgeschädigte Osnabrück<br />
Pädagogische Audiologie<br />
buttom up Prozesse<br />
Jede Stufe der aufsteigenden<br />
Hörbahnen trägt beträchtlich<br />
zur Verarbeitung bei, was die<br />
Filterung und Verstärkung wichtiger<br />
Sprachmerkmale betrifft.<br />
top down Prozesse<br />
Jede Verarbeitung von Sinnesreizen<br />
ist abhängig vom allgemeinen<br />
Erregungszustand und der<br />
Aufmerksamkeit. Unzureichende<br />
Aufmerksamkeit oder eine zu hohe<br />
Erregungsschwelle hindern ein Kind<br />
daran, auditivem Input zu verarbeiten.<br />
21<br />
© R. <strong>Knuth</strong><br />
Landesbildungszentrum für Hörgeschädigte Osnabrück<br />
Pädagogische Audiologie<br />
Reifung des zentralen Hörsystems<br />
Die Leistungsfähigkeit des zentralen Hörsystems H<br />
ist zu einem gewissen Teil genetisch<br />
„vorprogrammiert“.<br />
Die Entwicklung, Entfaltung muss jedoch durch Reize von außen<br />
„erlernt“ werden:<br />
• Diese Reifungsprozesse laufen in bestimmten Zeitfenstern ab.<br />
• Werden diese Zeitfenster nicht genutzt, erfolgen keine Verknüpfungen bzw. es werden<br />
Verknüpfungen abgebaut.<br />
Bestimmte Entwicklungsschritte können k<br />
nicht oder nur mangelhaft vollzogen werden.<br />
22<br />
• Hatte ein Kind bis zum vollendeten 6. Lebensjahr keinen Höreindruck, wird heutzutage<br />
kein Cochlea Implantat eingepflanzt.<br />
Weil das Gehirn dann nicht mehr in der Lage ist HöreindrH<br />
reindrücke (Sprache) zu verarbeiten.<br />
Das Zeitfenster für f r die Reifung ist verstrichen.<br />
statistische Auswertungen* zeigen:<br />
(CI-OP im 1. bis 2. Lebensjahr = 70 % Regelschule)<br />
(CI-OP im 2. bis 4. Lebensjahr = 35 % Regelschule)<br />
(CI-OP im 4. bis 6. Lebensjahr = 15 % Regelschule)<br />
* MHH 2011<br />
© R. <strong>Knuth</strong><br />
Rüdiger.<strong>Knuth</strong>@LBZH-<br />
OS.Niedersachsen.de 11
Rüdiger <strong>Knuth</strong><br />
LBZH Osnabrück<br />
Landesbildungszentrum für Hörgeschädigte Osnabrück<br />
Pädagogische Audiologie<br />
Wichtiges und oberstes Ziel bei<br />
Hörproblemen muss sein:<br />
• so früh h wie möglich m<br />
die HörschH<br />
rschädigung<br />
erkennen<br />
• so früh h wie möglich m<br />
mit gut angepassten<br />
Hörhilfen versorgen<br />
• so früh h wie möglich m<br />
eine spezielle Hör-H<br />
Sprach-<br />
frühf<br />
hförderung<br />
beginnen<br />
23<br />
© R. <strong>Knuth</strong><br />
Landesbildungszentrum für Hörgeschädigte Osnabrück<br />
Pädagogische Audiologie<br />
Diagnosemöglichkeiten<br />
• Sicher sind HörüberprH<br />
berprüfungen durch einen HNO-Arzt oder<br />
Pädaudiologen.<br />
• Das Überprüfen mittels eines Tympanometers /<br />
Tympanogramm reicht meist nicht aus.<br />
Hierbei wird nur die Schwingungsfähigkeit<br />
higkeit<br />
des Trommelfells gemessen.<br />
• Mit Kleinkindern bei einem begründeten Verdacht sollte eine<br />
objektive Audiometrie (BERA) durchgeführt hrt werden.<br />
24<br />
© R. <strong>Knuth</strong><br />
Rüdiger.<strong>Knuth</strong>@LBZH-<br />
OS.Niedersachsen.de 12
Rüdiger <strong>Knuth</strong><br />
LBZH Osnabrück<br />
Landesbildungszentrum für Hörgeschädigte Osnabrück<br />
Pädagogische Audiologie<br />
Überprüfungsmöglichkeiten<br />
Bei Kindern, die schon „bis Hundert“ Zählen könnenk<br />
• Die Sprachabstandsprüfung (Hörweitenpr<br />
rweitenprüfung)<br />
– ist nur eine grobe, orientierende Messung.<br />
• Bei Flüstersprache mit der Fingerkuppe den Gehörgang des Kindes verschließen<br />
en<br />
(den Tragus hineinpressen); bei Umgangssprache den Finger zusätzlich bewegen.<br />
• Die Flüstersprache soll mit „Residualluft“ durchgeführt hrt werden, d. h. mit jener Luft, die nach<br />
normalem Ausatmen noch zur Verfügung steht.<br />
• Das geprüfte Ohr muss dem Sprecher (90°) ) zugewandt sein, das Mundbild muss verdeckt<br />
sein.<br />
• Möglichst zweistellige, viersilbige Zahlen vorsprechen.<br />
• Mindestens 3 Zahlen nacheinander müssen m<br />
richtig verstanden werden.<br />
• In Flüstersprache werden Zahlwörter von Normalhörenden renden ebenfalls aus über<br />
6 m Entfernung<br />
verstanden. Grundsätzlich ist jedoch die Hörweite H<br />
für f r Flüstersprache immer kleiner als jene für f<br />
Umgangssprache.<br />
25<br />
© R. <strong>Knuth</strong><br />
Landesbildungszentrum für Hörgeschädigte Osnabrück<br />
Pädagogische Audiologie<br />
Überprüfungsmöglichkeiten<br />
Wie kann man als Laie das Sprachverstehen überprüfen?<br />
• Benutzen Sie einen nicht halligen, mgl. . schallgedämpften Raum, in dem keine Störger<br />
rgeräusche<br />
auftreten und keine Störger<br />
rgeräusche von außen zu hören h<br />
sind.<br />
• Das Kind muss aufmerksam mitmachen.<br />
• Stellen Sie sich mindestens 4 Meter, maximal 6 Meter seitlich vom m Kind auf.<br />
• Lassen Sie das gegenüberliegende Ohr zuhalten (Tragus(<br />
hineinpressen).<br />
• Flüstern sie Aufforderungen an das Kind, nachdem Sie ausgeatmet haben.<br />
• Fordern Sie das Kind auf kleine Handlungen auszuführen, die es leicht nachvollziehen kann<br />
(z. B. „Leg den Löffel L<br />
auf den Teller!“ - „Nimm das Auto in die Hand!“),<br />
• oder lassen Sie sich Objekte auf verschiedene Bildkarten (z. B. aus einem Memory-Spiel<br />
Spiel) ) zeigen<br />
oder Objekte auf einem dem Kind bekannten Wimmelbild (mgl(<br />
mgl. . mehrsilbige Begriffe).<br />
• Mindestens 3 Aufforderungen hintereinander muss ein Kind verstehen en können. k<br />
• Machen Sie das gleiche mit dem anderen Ohr.<br />
• Versteht das Kind nicht 3 x hintereinander, verkürzen rzen Sie den Abstand auf 2 m, evtl. 1 m.<br />
• Versteht ein aufmerksames Kind erst ab oder unter 2 m Abstand, sollte s<br />
das HörvermH<br />
rvermögen<br />
26 von einem Facharzt überprüft werden.<br />
© R. <strong>Knuth</strong><br />
Rüdiger.<strong>Knuth</strong>@LBZH-<br />
OS.Niedersachsen.de 13
Rüdiger <strong>Knuth</strong><br />
LBZH Osnabrück<br />
AVWS<br />
Landesbildungszentrum für Hörgeschädigte Osnabrück<br />
Pädagogische Audiologie<br />
Auditive uditive Verarbeitungs- und WahrnehmungsStörungrung<br />
A V W S<br />
AVWS liegt vor, wenn bei intaktem peripherem Hörvermögen zentrale Prozesse des<br />
Hörens gestört sind.<br />
Zentrale Prozesse des Hörens ermöglichen die vorbewusste und bewusste Analyse von<br />
Lautsprache. Die Diffenrenzierung und Identifikation von Zeit-, Frequenz- und<br />
Intensitätsveränderungen, sowie Prozesse des binauralen (beidohrigen) Hörens.<br />
27<br />
Diese Störungen können sich im unterschiedlichen Ausmaß in verschiedenen<br />
Teilfunktionen zeigen.<br />
auditive Aufmerksamkeit<br />
Merkfähigkeit für Sprache (Sätze, Zahlen, Phoneme)<br />
Lautheitsempfinden (herabgesetzte Unbehaglichkeitsschwelle)<br />
Lautdifferenzierung / Lautanalyse<br />
zeitliche Verarbeitung von Sprache<br />
Sprachverstehen in ruhiger Umgebung<br />
selektives Hören (Sprachverstehen mit Störgeräusch)<br />
dichotisches Hören<br />
Richtungshören/räumliches Hören<br />
Beispiel für Visualisierung<br />
© R. <strong>Knuth</strong><br />
Bitte lesen<br />
Lese-Text Visualisierung<br />
Landesbildungszentrum für Hörgeschädigte Osnabrück<br />
Pädagogische Audiologie<br />
Ein Zweibein saß auf einem<br />
Dreibein und aßa<br />
ein Einbein.<br />
Ein Vierbein kam und stahl<br />
dem Zweibein das Einbein.<br />
Da nahm Zweibein das Dreibein<br />
und schlug auf Vierbein ein.<br />
Vierbein verlor das Einbein und<br />
Zweibein aßa<br />
weiter sein Einbein.<br />
28<br />
© R. <strong>Knuth</strong><br />
Rüdiger.<strong>Knuth</strong>@LBZH-<br />
OS.Niedersachsen.de 14
Rüdiger <strong>Knuth</strong><br />
Schwarz<br />
LBZH Osnabrück<br />
Bild Visualisierung<br />
Landesbildungszentrum für Hörgeschädigte Osnabrück<br />
Pädagogische Audiologie<br />
29<br />
© R. <strong>Knuth</strong><br />
Danke<br />
für Ihre Aufmerksamkeit<br />
30<br />
Rüdiger.<strong>Knuth</strong>@LBZH-<br />
OS.Niedersachsen.de 15