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Neu-Flyer Stadtentwicklung_21022013.indd - Linz

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EINLADUNG<br />

Liebe <strong>Linz</strong>erinnen,<br />

liebe <strong>Linz</strong>er!<br />

Unsere schöne Altstadt ist ein Denkmal<br />

historischer Städtebaukunst.<br />

Zahlreiche Fachwerk- und Bürgerhäuser<br />

aus fünf Jahrhunderten, enge<br />

Gassen und malerische Plätze prägen<br />

unser unvergleichliches Stadtbild.<br />

Für uns <strong>Linz</strong>erinnen und <strong>Linz</strong>er ist unsere<br />

Altstadt Heimat. Für unsere Besucher<br />

ist unsere „Bunte Stadt“ seit jeher eines<br />

der beliebtesten Reiseziele am Rhein.<br />

Aber: Darauf lässt sich nicht ausruhen! Denn Stillstand ist Rückschritt.<br />

Auch an unserem schönen <strong>Linz</strong> gehen Entwicklungen wie in anderen Städten nicht vorbei.<br />

Diese Entwicklungen sind besetzt mit Begriffen wie: Leerstände, Verfall historischer Bausubstanz, Verschlechterung<br />

der Straßen und Plätze sowie vielen anderen damit verbundenen Begleiterscheinungen.<br />

Aus diesem Grund präsentieren Ihnen Stadt <strong>Linz</strong> und <strong>Stadtentwicklung</strong>sgesellschaft jetzt das<br />

10-Jahres-Konzept „<strong>Linz</strong> gestalten – Leben in der Altstadt“.<br />

Dieses Konzept für die Gegenwart und Zukunft unserer „Bunten Stadt“ zeigt Wege auf, wie wir uns<br />

zukunftsweisend positionieren können. Was sich dahinter genau verbirgt, können Sie dieser Broschüre<br />

entnehmen.<br />

Auch Sie sind gefragt, sich für <strong>Linz</strong> einzusetzen! So bitte ich Sie herzlich: Besuchen auch Sie unsere<br />

Auftaktveranstaltung<br />

„<strong>Linz</strong> gestalten – Leben in der Altstadt“<br />

am Mittwoch, 20. März 2013, um 19:00 Uhr<br />

im Sitzungssaal unseres historischen Rathauses.<br />

Machen Sie mit! Gestalten wir gemeinsam! Wir alle sind <strong>Linz</strong>!<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Ihr<br />

Adi Buchwald<br />

Bürgermeister der Stadt <strong>Linz</strong> am Rhein


„<strong>Linz</strong> gestalten – Leben in der Altstadt“ ist der Titel des Konzeptes von der Stadt und<br />

<strong>Stadtentwicklung</strong>s-Gesellschaft <strong>Linz</strong> für Gegenwart und Zukunft unserer schönen<br />

Bunten Stadt.<br />

Wir wollen mit den folgenden 10 Punkten des „10-Jahres Programms Leben in der Altstadt“<br />

dazu einen Beitrag leisten und alle, denen die Entwicklung von <strong>Linz</strong> am Herzen liegt, bitten,<br />

ebenso Vorschläge und Ideen für ein Gesamtkonzept vorzulegen und in eine große bürgerschaftliche<br />

Diskussion einzubringen.<br />

In Kurzform lauten die 10 Punkte wie folgt:<br />

1. Stolz neu entwickeln, Kräfte bündeln,<br />

Netzwerke herstellen<br />

2. Vereinigung „Leben in der Altstadt“<br />

gründen<br />

3. Um den Fortbestand jedes einzelnen<br />

Geschäfts muss gerungen werden<br />

4. Förderung der Sanierung von Wohnhäusern<br />

und Geschäften<br />

5. Wiederbelebung der Funktion Wohnen<br />

6. Sanierung der innerstädtischen<br />

Straßen und Plätze<br />

7. Attraktionen zur historischen<br />

Bedeutung von <strong>Linz</strong> schaffen<br />

8. Noch mehr Bürgersinn aktivieren<br />

9. Rückbesinnung auf den Rhein als<br />

Herzstück der <strong>Stadtentwicklung</strong><br />

10. Offener Punkt für Ergänzungen<br />

1. Stolz neu entwickeln, Kräfte bündeln, Netzwerke herstellen<br />

Voraussetzung für jeden Erfolg ist, dass man selbst an sich glaubt. Für <strong>Linz</strong> bedeutet<br />

dies, alle aus dem Gesamtkonzept entstehenden Initiativen, Innovationen und Maßnahmen<br />

selbst positiv darzustellen, auf öffentliche Kritik zu verzichten und gemeinschaftlichen<br />

Stolz bezüglich des Erreichten neu zu entwickeln.<br />

Zur Zeit liegen noch viele geistige und praktische Potenziale brach. Eine Aktivierung gelingt<br />

nur, wenn jeder einzelne den Wert erkennt, den seine persönliche Mitarbeit zur Erreichung<br />

der im Gesamtkonzept definierten Maßnahmen darstellt. Innerstädtische Netzwerke könnten<br />

in den Bereichen Einzelhandel, Gewerbetreibende, Gastronomie, Kulturschaffende, Schulen,<br />

Kirchen, Sozialeinrichtungen, Sportvereine und vielen anderen Einrichtungen und Organisationen<br />

entstehen, sich erweitern, sich austauschen und auf der Grundlage vollständiger<br />

Informationen zum Partner der kommunalen Politik werden. Die Entwicklung gemeinsamer<br />

Ziele bezüglich der <strong>Linz</strong>er Innenstadt und die schrittweise Umsetzung konkreter Maßnahmen<br />

sollte die Agenda aller beteiligten Netzwerke bestimmen.<br />

2


2. Vereinigung „Leben in der Altstadt“ gründen<br />

Die historische Altstadt ist das Pfund, mit dem das mittelalterliche <strong>Linz</strong> im Vergleich<br />

mit anderen Städten dieser Größenordnung wuchern kann. Jahr für Jahr kommen zu<br />

den verschiedensten Anlässen viele zehntausende Gäste in unsere Stadt. Das historische<br />

Stadtbild zu erhalten und gleichzeitig modernen Erfordernissen des Lebens<br />

in der Altstadt anzupassen ist für uns eine fortwährende Aufgabe, wenn diese Anziehungskraft<br />

bestehen bleiben soll.<br />

Wer diese Aufgabe dauerhaft lösen will,<br />

braucht ein detailliertes Gesamtkonzept, das<br />

freilich nur schrittweise je nach den finanziellen<br />

Verhältnissen umgesetzt werden kann. Bei<br />

der Erarbeitung eines solchen Konzepts sollte<br />

nicht nur der Stadtrat beteiligt sein, sondern<br />

alle Bürger, denen <strong>Linz</strong> wichtig ist und die<br />

bereit sind, ihre Ideen und Anregungen etwa<br />

in einer neu zu gründenden Vereinigung<br />

„Leben in der Altstadt“ einzubringen. Diese<br />

Organisation sollte allen offenstehen und<br />

alle wesentlichen Bereiche einer gelingenden<br />

Altstadtbelebung ansprechen und bündeln,<br />

also die historischen und städtebaulichen<br />

Aspekte verknüpfen mit kulturellen Veranstaltungen,<br />

lebendigem Vereinsleben, schulischem<br />

Engagement und vielem anderen mehr.<br />

Die Vereinigung „Leben in der Altstadt“<br />

könnte als der geistige Kern einer praktischen<br />

Erneuerung gesehen werden. Wenn<br />

handwerkliche und praktische Aktivitäten<br />

hinzukommen würden, hätte sicherlich keiner<br />

was dagegen.<br />

3. Um den Fortbestand jedes einzelnen Geschäfts muss gerungen werden<br />

Zum Stadtbild der <strong>Linz</strong>er Innenstadt gehören die vielen hochwertigen Einzelhandelsgeschäfte,<br />

die gemütlichen Kneipen und die stilvollen Restaurants. Freilich macht<br />

unser aller Konsumentenverhalten das wirtschaftliche Überleben solcher Betriebe<br />

recht schwer. Nicht wenige Einzelhandelsgeschäfte sind diesem veränderten Käuferverhalten<br />

zum Opfer gefallen. Dieser Prozess muss unbedingt gestoppt und umgekehrt<br />

werden.<br />

Um dies zu erreichen, soll jedem Geschäft das Angebot unterbreitet werden, Rat und Hilfe<br />

von einem ehrenamtlichen Innenstadtmanager einzuholen, der zusammen mit anderen<br />

Fachleuten etwa Anregungen zur wirtschaftlichen Vorgehensweise, zu architektonischen und<br />

innenarchitektonischen Veränderungen oder zu Finanzierungsfragen geben kann.<br />

3


Bevor ein Geschäft schließt, sollten alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden, den Geschäftsinhaber<br />

oder einen potentiellen Nachfolger kompetent zu beraten. Mit jedem Geschäft, das<br />

nicht schließt oder sogar wiedereröffnet werden kann, bleibt Leben, Aktivität und Attraktivität<br />

in der Innenstadt. Hier gilt es auch alle Fördermöglichkeiten des Landes oder anderer<br />

Institutionen bekannt zu machen und auszuschöpfen.<br />

Ob diese Maßnahmen Erfolg haben, hängt einerseits von der Qualität der ehrenamtlichen<br />

Beratung ab und andererseits von der Bereitschaft, diese Hilfestellung anzunehmen.<br />

Für bereits leerstehende Ladenlokale sollten von diesem Managerteam neue Geschäftsideen<br />

und erfolgversprechende Business-Pläne entwickelt und diese auch im Internet offen<br />

beworben werden. In diesem Zusammenhang ist auch auf den Punkt 7 „Attraktionen zur<br />

historischen Bedeutung von <strong>Linz</strong> schaffen” hinzuweisen.<br />

4. Förderung der Sanierung von Wohnhäusern und Geschäften<br />

Die farbenfrohen Fachwerkhäuser sind der Markenkern von <strong>Linz</strong>. Freilich ist deren<br />

fachgerechte Erhaltung und Pflege sehr kostenintensiv, sodass heute bereits eine Reihe<br />

dieser historischen Bauten sehr gelitten haben. Erst in jüngster Zeit gibt es in der<br />

Mittelstraße (Foto unten) und in der Brüderstraße (Foto rechts) gute Beispiele für eine<br />

den Denkmalschutz beachtende und das Gesamtensemble bereichernde Sanierung.<br />

Sicherlich ist dabei vor allem Privatinitiative gefragt, aber auch die Stadt sollte für die Sanierung<br />

von Wohn- und Geschäftsgebäuden alle Möglichkeiten eines finanziellen Impulses ausschöpfen<br />

– neben der Nutzung aller staatlichen<br />

Förderprogramme. Dazu sollten in einem eng<br />

begrenzten Altstadtgebiet für private Modernisierungs-<br />

und Instandsetzungsmaßnahmen<br />

im Rahmen noch festzulegende verfügbarer<br />

Fördermittel pauschal mit z. B. 20 Prozent der<br />

förderfähigen Gesamtkosten, maximal jedoch<br />

mit z.B. 10 000 Euro bezuschusst werden. Diese<br />

Förderung ist an eine Nutzungsbindung über<br />

15 bis 20 Jahre zu knüpfen. Für eine Startfinanzierung<br />

sollte die Stiftung Stadtsparkasse <strong>Linz</strong><br />

am Rhein für 2013 zunächst 30 000 Euro zur<br />

Verfügung stellen; über jeden Förderantrag hat<br />

der Stiftungsvorstand und der dafür zuständige<br />

städtische Ausschuss gesondert zu entscheiden.<br />

Jeder städtische Zuschuss würde damit das<br />

Fünffache an privaten Investitionen freisetzen<br />

und damit einen wertvollen Beitrag zur Attraktivierung<br />

und zum Gelingen des Projekts<br />

„Leben in der Altstadt“ beitragen.<br />

4


5. Wiederbelebung der Funktion Wohnen<br />

Überall dort, wo dauerhaft der Erhalt des Einzelhandels<br />

oder der Gastronomie nicht gelingt, sollten Nutzungsänderungen<br />

von Gewerberäumen in Wohnnutzung<br />

auch als Chance gesehen werden, die Funktion<br />

Wohnen in die Innenstadt zurückzuholen und damit<br />

der Entleerung entgegenzuwirken.<br />

Insbesondere jungen Familien sollten durch günstige<br />

Finanzierungsbedingungen der heimischen Kreditinstitute<br />

und durch Selbst- und durch Nachbarschaftshilfe<br />

die Möglichkeit gegeben werden, ältere Immobilien zu<br />

erwerben und kostengünstig auszubauen.<br />

Wer die Innenstadt als lebendes und lebendiges Zentrum<br />

will, der muss die Menschen wieder in die Innenstadt<br />

zurückholen.<br />

6. Sanierung der innerstädtischen Straßen<br />

und Plätze<br />

Das gesamte Straßennetz rund um die Fußgängerzone<br />

inclusive der dazugehörigen Ver- und Entsorgungssysteme<br />

ist in einem sehr schlechten Zustand.<br />

Wenn die Stadt von den Bürgern und Geschäftsleuten<br />

erwartet, dass diese ihre Wohn- und Geschäftshäuser in Ordnung halten und dauerhaft<br />

attraktiver gestalten, dann muss auch die Stadt in den nächsten 10 Jahren bereit<br />

sein, mit einem verbindlichen Straßensanierungsprogramm ihren Beitrag zur Aufwertung<br />

des Gesamtensembles zu leisten.<br />

Der städtische Anteil an den Straßenfinanzierungskosten sollte dabei den höchst möglichen<br />

Prozentsatz betragen. Möglichkeiten der Förderung aus Innenstadt-Sanierungsprogrammen<br />

oder Konjunkturprogrammen des Landes oder des Bundes sollten eruiert werden.<br />

<strong>Linz</strong> muss als Wohn- und Touristenstadt auch über das engere Umfeld der Fußgängerzone<br />

hinaus attraktiv und lebenswert erscheinen.<br />

Auch die verschiedenen Plätze (Marktplatz, Burgplatz, Buttermarkt), die vor 20 bzw. 30<br />

Jahren angelegt wurden, sollten durch eine behutsame Modernisierung und Ausstattungsergänzung<br />

einen Touch des <strong>Neu</strong>en erhalten.<br />

7. Attraktionen zur historischen Bedeutung von <strong>Linz</strong> schaffen<br />

Die mittelalterliche Geschichte von <strong>Linz</strong> noch stärker herauszustellen ist ein unbedingtes<br />

Erfordernis eines innovativen Kultur-Tourismus. Neben den bunten Fachwerkhäusern<br />

und malerischen Gassen gehört dazu unabdingbar das Leben im Mittelalter<br />

anschaulich und erlebbar zu machen, etwa in den Bereichen Bauen und Wohnen im<br />

Mittelalter, Handwerk im Mittelalter, Märkte im Mittelalter, Leben am Rhein im Mittelalter,<br />

Weinanbau im Mittelalter, wichtige historische Ereignisse in <strong>Linz</strong>, Feste feiern im<br />

Mittelalter und anderes mehr.<br />

5


Dazu sollten mindestens folgende drei<br />

Projekte konzipiert und vorangetrieben<br />

werden:<br />

- die Einrichtung eines modernen,<br />

interaktiven Mittelalter-Museums in<br />

einem zentralen Gebäude<br />

- die Herstellung des Rheintors, des <strong>Neu</strong>tors<br />

und des Pulverturms nach historischem<br />

Vorbild und eventuell gastronomische und<br />

touristische Nutzung<br />

- die Umwandlung einer Reihe leerstehender<br />

Altstadthäuser in mittelalterliche<br />

Freilichtprojekte, in denen historische Bäckereien, Metzgereien, Gasthäuser,<br />

Webereien, Apotheken, Geldverleiher, Goldschmiede u. ä. ausgestellt werden<br />

Die Vereinigung „Leben in der Altstadt“ könnte die Aufgabe übernehmen, dazu theoretische<br />

Vorarbeiten zu leisten und einen konkreten Stufenplan zur Realisierung zu entwickeln.<br />

Um die Attraktivität zu steigern, sollten eine Reihe von jährlich stattfindenden kulturellen<br />

Veranstaltungen hinzukommen, wie z. B. ein mittelalterliches Musik-Festival (incl. <strong>Linz</strong>er<br />

Preis für Minnesang), wissenschaftliche Vorträge zum Leben im Mittelalter, die Ergänzung<br />

des <strong>Linz</strong>er Karnevals und des <strong>Linz</strong>er Winzerfests mit mittelalterlichen Motiven u.a.m.<br />

Gut gemachte, audiovisuell angelegte Museen mit Simulationsdarstellungen am Bildschirm<br />

oder auf der Leinwand sprechen junge Leute an. Die Renaissance mittelalterlicher Romane<br />

und Filme steht für das Interesse am Mittelalter in weiten Teilen der Bevölkerung.<br />

Gepaart mit der praktischen Anschauung des mittelalterlichen Lebens in den Stadttoren,<br />

wobei das <strong>Neu</strong>tor im Innern von Grund auf neu zu gestalten wäre, und mit den Freilichtprojekten<br />

in einzelnen Altstadthäusern, die leitfadenmäßig miteinander verbunden sind, könnte<br />

ein Bild des mittelalterlichen Lebens entstehen, das dem Kultur-Tourismus in <strong>Linz</strong> und dem<br />

Leben in der Altstadt einen neuen Schub verleiht.<br />

Diese Projekte erfordern vor allem auch die private Bereitschaft von vielen, sich kreativ,<br />

finanziell und zeitlich zu engagieren. Auch ein langer Weg beginnt mit dem ersten Schritt.<br />

Die Gründung einer Vereinigung „Leben in der Altstadt“ gehört sicherlich zu den ersten<br />

Schritten.<br />

6


Eine enge Verzahnung dieses mittelalterlichen <strong>Linz</strong> mit dem römischen Rheinbrohl bzw.<br />

Ahrweiler und dem neuzeitlichen Regierungsbunker in Ahrweiler, dem Brückenmuseum von<br />

Remagen, dem Willy-Brandt-Haus in Unkel und dem Konrad-Adenauer-Haus in Rhöndorf<br />

könnte einen „historischen Pfad“ schaffen, der viele kulturell und historisch interessierte<br />

Touristen nach <strong>Linz</strong> bringt.<br />

8. Noch mehr Bürgersinn<br />

aktivieren<br />

Schon bislang gibt es eine Vielzahl von<br />

Menschen in <strong>Linz</strong>, die sich für ihre Mitmenschen<br />

bürgerschaftlich und ehrenamtlich<br />

engagieren, sei es als Mitarbeit<br />

bei der <strong>Linz</strong>er Tafel, bei Essen auf Rädern,<br />

bei der Freiwilligenbörse der Verbandsgemeinde,<br />

bei Besucherdiensten in<br />

Krankenhäusern und Seniorenheimen,<br />

als freiwillige Helfer bei Ausstellungen<br />

und Festen oder als Betreuer in Sportvereinen,<br />

Kirchen, Karnevalsvereinen oder<br />

sonstwo.<br />

Die sog. „Rentnergilde“ von Leubsdorf oder<br />

die freiwilligen Helfer zur Sanierung des Erpeler Stadttores sind Beispiele aus der Nachbarschaft,<br />

bei denen verstärkt handwerkliche Fähigkeiten zum Tragen kommen.<br />

In Zeiten, in denen die sozialen Bindungskräfte abnehmen, können Bürgerbörsen oder<br />

Freiwilligenagenturen zu einer Revitalisierung des Gemeinsinns beitragen und Unterstützungsnetzwerke<br />

entstehen lassen, die einerseits junge Familien bei der Kinderbetreuung und<br />

Hausaufgabenhilfe entlasten, bei Zuwandererproblemen helfen und bei Veranstaltungsbetreuungen<br />

oder sogar bei der Belebung einer ganzen Stadt sich nützlich machen können und<br />

andererseits Älteren das Gefühl geben, gebraucht zu werden und damit das bürgerschaftliche<br />

Miteinander fördern. Diese brachliegenden Fähigkeiten zu aktivieren ist eine große, aber<br />

auch erfolgversprechende Aufgabe und muss einhergehen mit dem weiteren Ausbau einer<br />

Anerkennungskultur für die uneigennützig tätigen Mitbürger.<br />

Neben den bereits bestehenden Helfersystemen könnten wir uns für die Innenstadt folgende<br />

bürgerschaftlichen Initiativen vorstellen:<br />

- Übernahme von Patenschaften für die Sauberkeit von Straßen und Plätzen,<br />

Parkanlagen und Spielplätzen<br />

- Sanierung des historischen Rheintores und Ausgestaltung des <strong>Neu</strong>tores<br />

(planerisch und handwerklich)<br />

- Herrichtung und Betreuung von mittelalterlichen Freilicht-Projekten<br />

Heimat ist dort, wo man sich gut auskennt, wo man gebraucht wird, wo man sich aktiv einbringt<br />

und wo man dafür Anerkennung erfährt.<br />

7


9. Rückbesinnung auf den Rhein als Herzstück der <strong>Stadtentwicklung</strong><br />

Die Lage am Rhein war vermutlich der Anlass für die Gründung von <strong>Linz</strong>. Immer<br />

schon war es der Rhein, der Menschen und Waren nach <strong>Linz</strong> brachte und bis ins<br />

19. Jahrhundert Einnahmen in die Kasse der Stadt und des Kurstaates Köln brachte<br />

als eine von 11 Zollerhebungsstationen zwischen Mainz und Köln.<br />

Den Rhein als das trennende und das<br />

verbindende Element hervorzuheben,<br />

als Lebensader für den Handel<br />

und den Tourismus darzustellen, als<br />

„die große Völkermühle Europas”<br />

(Carl Zuckmayer), und damit auch<br />

<strong>Linz</strong> am Rhein als Durchzugsgebiet,<br />

Drehscheibe und Handelsroute vieler<br />

verschiedener Völker herauszustellen,<br />

das sollte noch stärker Berücksichtigung finden.<br />

In diesem Zusammenhang sind folgende Teilthemen anzusprechen:<br />

- Die Rheinanlagen attraktiver gestalten, wobei Historie und Gastronomie<br />

besondere Berücksichtigung finden sollten<br />

- Die Rheinschifffahrt von den Römern bis heute anschaulich darstellen und noch<br />

besser vermarkten (vgl. auch Römische Galeere von <strong>Neu</strong>magen-Dhron)<br />

- Die Fährverbindung zur anderen Rheinseite dokumentieren und präsentieren<br />

- Die Rolle des Rheins beim Basaltabbau beschreiben und präsentieren<br />

- Die Rhein-Hochwässer in <strong>Linz</strong> anschaulich darstellen und präsentieren<br />

- Den Premium-Wanderweg Rheinsteig noch besser vermarkten und<br />

seine Verknüpfung mit dem hrsteig und dem Westerwaldsteig anstreben<br />

Für die Verwirklichung dieser und anderer Ziele sollten entsprechende Kooperationspartner<br />

gewonnen und bei der Planung, Umsetzung und Finanzierung auch beteiligt werden.<br />

10. Offener Punkt für Ergänzungen<br />

Dieses 10-Jahres-Programm „<strong>Linz</strong> gestalten – Leben in der Altstadt“ will Anregungen<br />

geben und Ideen vorstellen, ist aber bewusst kein abgerundetes und ausgereiftes<br />

Gesamtkonzept, sondern offen für Kritik und Veränderungen, für Ergänzungen und<br />

weitere Vorschläge.<br />

Wir begreifen diese Initiative als den Anfang einer Zukunftswerkstatt in einem lebendigen<br />

und lebenswerten <strong>Linz</strong> und rufen alle Interessierte zu einer aktiven Mitarbeit auf. Auch wenn<br />

einige Punkte recht ambitioniert erscheinen, vielleicht sogar als zu idealistisch und visionär<br />

abgetan werden können, wollen wir mit diesem Konzept einen Anstoß geben, der hoffentlich<br />

viele erreicht und zum Mitmachen anregt und dann auch Schritt für Schritt umgesetzt<br />

werden sollte. Auch ein langer Weg beginnt mit dem ersten Schritt.<br />

8<br />

Wir danken Ihnen schon jetzt für Ihr aufmerksames Interesse!<br />

Machen Sie mit! Gestalten wir gemeinsam! Wir alle sind <strong>Linz</strong>!<br />

Stadt<br />

<strong>Stadtentwicklung</strong>s- u. Touristikgesellschaft<br />

<strong>Linz</strong> am Rhein <strong>Linz</strong> am Rhein mbH

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