museumsblätter - Salzburger Museumsverein
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Die Metamorphose oder<br />
Transfiguration Christi am Berg<br />
Ein Werk der Sammlung Rossacher<br />
im <strong>Salzburger</strong> Barockmuseum<br />
Von Peter Husty<br />
ach langen Jahren der<br />
Abwesenheit wird ab 15.<br />
NFebruar 2003 wieder ein<br />
Hauptwerk der Sammlung Rossacher<br />
im <strong>Salzburger</strong> Barockmuseum<br />
zu sehen sein. Der Sohn des<br />
Museumsgründers Kurt<br />
Rossacher stellt erneut<br />
das Terracottamodell<br />
Gianlorenzo<br />
Berninis (1598-<br />
1680), die Verklärung<br />
Christi<br />
am Berg<br />
Tabor darstellend,<br />
als Leihgabe<br />
zur Verfügung.<br />
Kurt Rossacher<br />
hat diesen<br />
Entwurf mehrfach<br />
publiziert und<br />
rekonstruiert einen<br />
Zusammenhang mit dem<br />
Hochaltar des Petersdoms in Rom:<br />
das 67 cm hohe Modell (Abb. oben)<br />
zeigt in der Mitte Christus zwischen<br />
Moses und Elias, umgeben von<br />
Engeln und ganz oben, als Flachrelief<br />
ausgeführt, die Figur Gottvaters.<br />
Der Entwurf entstand wohl 1657 als<br />
D<br />
Teil eines Gesamtmodells, von dem<br />
noch der Stuhl Petri im Museum<br />
Detroit erhalten ist, und bildet mit<br />
diesem eine Einheit.<br />
In der Fotomontage (Abb. rechts<br />
unten) – mit durchbrochenem Hintergrund<br />
– wird deutlich,<br />
dass Christus in der<br />
Längsachse über der<br />
Kathedra Petri stehen<br />
würde, die<br />
Insignien des<br />
Papsttums, Tiara,<br />
Schlüssel<br />
und Kathedra<br />
s c h w e b e n<br />
s c h e i n b a r<br />
nach unten;<br />
das Bild symbolisiert<br />
die<br />
E i n s e t z u n g<br />
Petri als Nachfolger<br />
Christi. Der<br />
Grund für die Nichtaufstellung<br />
waren technische und<br />
finanzielle Schwierigkeiten. Während<br />
sich Bernini in Paris aufhielt,<br />
wurde der Entwurf radikal vereinfacht.<br />
Wenn auch die Apsisgestaltung<br />
im Großen fertig gewesen war,<br />
wurde im Fenster die Taube des hei-<br />
Zur Ausstellung der Archäologischen Abteilung<br />
im Bajuwarenmuseum Waging am See<br />
ie von der Archäologischen<br />
Abteilung des SMCA gestaltete<br />
und in der Zeit<br />
vom 28. Juni bis 27. Oktober 2002<br />
im Bajuwarenmuseum Waging am<br />
See präsentierte Sonderausstellung<br />
“Römer, Erzbischöfe, Touristen und<br />
Archäologen am Makartplatz in<br />
Salzburg” war ein großer Erfolg.<br />
Die Ausstellung wurde von<br />
mehr als 6800 Gästen aus dem Inund<br />
Ausland besucht, unter anderem<br />
von zahlreichen Mitgliedern<br />
des <strong>Salzburger</strong> <strong>Museumsverein</strong>s<br />
und des Vereins der Freunde der<br />
<strong>Salzburger</strong> Geschichte. Die Besucher<br />
waren von der Ausstellung<br />
durchweg begeistert und meinten<br />
sogar, dass man durch die Präsentation<br />
mehr als nur einen neuen Einblick<br />
in die Geschichte der Stadt<br />
Salzburg erhielt.<br />
wk<br />
Gianlorenzo Bernini<br />
(1598-1680),<br />
Metamorphose,<br />
Modell, Terracotta,<br />
Reste von<br />
Vergoldung,<br />
H. 67 cm<br />
Ansicht des<br />
Hochaltars im<br />
Petersdom<br />
in Rom,<br />
Fotomontage<br />
A K T U E L L E S<br />
ligen Geistes dargestellt und so das<br />
komplizierte ikonographische, den<br />
tieferen und umfassenden Sinn der<br />
Transfiguration darstellende Programm<br />
gestört.<br />
Mit der Rückkehr dieses Bozzettos<br />
in das <strong>Salzburger</strong> Barockmuseum<br />
ist neben dem Entwurf zur Aufstellung<br />
des Reiterdenkmals Konstantins<br />
des Grossen im Petersdom<br />
ein zweiter Entwurf Gianlorenzo<br />
Berninis zu sehen, der Einblick in<br />
dessen umfangreiches Œuvre und<br />
wichtige Aufschlüsse zur Innenausstattung<br />
von St. Peter in Rom gibt.<br />
Anlässlich der Neupräsentation findet<br />
am Samstag, 15. Februar 2003<br />
um 14 Uhr im <strong>Salzburger</strong> Barockmuseum<br />
eine Führung statt, bei der<br />
das Werk und dessen mögliche Aufstellung<br />
im Petersdom erläutert<br />
werden. Wie bedeutend dieses<br />
Werk ist, zeigt die Tatsache, dass es<br />
bereits einige Wochen später auf<br />
der großen Ausstellung “Himmelschwer”<br />
in Graz zu sehen sein wird.<br />
m<br />
Bilder (2): <strong>Salzburger</strong> Barockmuseum<br />
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