2. Die Mensch-Tier-Beziehung
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<strong>2.</strong><strong>2.</strong><strong>2.</strong> Digitale und analoge Kommunikation mit Inhalts- und<br />
<strong>Beziehung</strong>saspekt<br />
Das Axiom „Informationsobjekte können in digitaler oder in analoger Form dargestellt<br />
werden“ geht davon aus, dass die <strong>Mensch</strong>en sowohl die digitale als auch die analoge<br />
Kommunikation benutzen. Bei der digitalen Kommunikation ist die <strong>Beziehung</strong><br />
zwischen einem Wort und dem damit gemeinten Inhalt nach einer Konvention oft nur<br />
willkürlich festgelegt. Auch Worte sind nur Zeichen für Dinge, die wir gebrauchen,<br />
wenn wir kognitiv verfügbares Wissen über Sachverhalte mitteilen. All das lässt die<br />
digitalisierte Sprache anders als die analoge Kommunikation für die <strong>Mensch</strong>-<strong>Tier</strong><br />
Kommunikation als schlecht geeignet erscheinen. Bei der analogen Kommunikation ist<br />
es das Symbol, das „Vehikel“, über das etwas ausgedrückt wird, welches in einer<br />
direkten <strong>Beziehung</strong> zu dem, was mitgeteilt werden soll, steht. <strong>Die</strong> analoge<br />
Kommunikation nutzt Gestik, Gesichtsausdruck, Stimmmodulation, die Sprache der<br />
Augen und der Berührungen und ist die ganz frühe Sprache der <strong>Beziehung</strong>en, die schon<br />
das Baby mit seiner Mutter spricht. Des Weiteren läuft die analoge Kommunikation<br />
immer noch so wie bei unseren Vorfahren aus Urzeiten ab, da ein beständiges und<br />
gemeinsames Moment der analogen Kommunikation über viele Kulturen und Spezies<br />
hinweg existiert. <strong>Die</strong> analoge Kommunikation wird durch die bloße Anwesenheit von<br />
<strong>Tier</strong>en angeregt, da sie beim Ausdruck einer tiefen Verbundenheit relevant wird und<br />
<strong>Tier</strong>e nur die analogen Anteile der Kommunikation wahrnehmen können. Bezogenheit<br />
zu Mitmenschen, zu Mitlebewesen und zur gesamten natürlichen Umwelt ist eine<br />
Voraussetzung für menschliche Entwicklung. Durch eine stimmige Kommunikation,<br />
wie sie z.B. zwischen <strong>Mensch</strong>en und <strong>Tier</strong>en abläuft, werden double-bind-Botschaften,<br />
d.h. grundlegende Diskrepanzen zwischen Sender und Empfänger bzw. eine Diskrepanz<br />
zwischen dem, was die Person aufgrund ihrer Worte wahrgenommen haben möchte und<br />
dem, was sie nonverbal sendet, vermieden. Eine Person kann sich so selbst einfach und<br />
wahr erfahren und sich ebenso mit ihrem Gegenüber austauschen. Nicht nur diese<br />
Tatsache, sondern auch das „Geschehenlassen“ der Kommunikation mit <strong>Tier</strong>en ist<br />
therapeutisch wertvoll (Olbrich 2003, S. 84ff.).<br />
Während digitale Kommunikation nur stattfinden kann, wenn alle Beteiligten dieselbe<br />
Sprache sprechen bzw. gelernt haben, was welches Wort oder Symbol bedeutet, ist die<br />
analoge Kommunikation überall und mit jedem Lebewesen möglich. Gerade in der<br />
frühkindlichen Entwicklung ist die Förderung und Fähigkeit zu digitaler und analoger<br />
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