Praxisnetzwerk Hämatologie / Internistische Onkologie engagiert ...
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Moersdorf Consulting: Welche Patienten suchen Sie auf, also wer kommt zu Ihnen und sucht<br />
Ihren Rat und den Ihres Teams?<br />
Dr. med. Helmut Forstbauer: Zu uns kommen Patienten mit hämatologischen Erkrankungen,<br />
also Erkrankungen des blutbildenden Systems, die ja nicht operiert werden können. Hier ist<br />
ein sehr hoher Prozentsatz durch Chemo- bzw. auch Chemo-Strahlentherapie heilbar.<br />
Darüber hinaus kommen Patienten mit Tumorerkrankungen der anderen Körperorgane wie<br />
Lunge, Darm, Brust und Prostata. Diese werden in der Regel operiert und anschließend stellt<br />
sich dann die Frage der Notwendigkeit weiterer, evt. vorbeugender Therapien.<br />
Manchmal kann aber auch im Vorfeld einer OP mit einer Chemotherapie vorbehandelt<br />
werden. Die dann bereits angegriffenen Organe können dann oftmals organerhaltend operiert<br />
werden.<br />
Patienten mit Enddarmkrebs erhalten heute eine kombinierte Therapie aus Chemo- und<br />
Strahlentherapie, erst dann folgt die Operation, und anschließend erfolgt nochmals eine<br />
Nachbehandlung mit Chemotherpaie. Diese kombinierte Behandlung hat Vorteile für<br />
Patienten. Es gibt weniger Rückfälle und die OP kann fast immer kontinenzerhaltend<br />
durchgeführt werden.<br />
Moersdorf Consulting: Was konkret haben Sie auf dem 5. Medizin-Forum Ihren Zuhörern<br />
angeboten und wie war die Resonanz der Besucher auf dem Medizin-Forum?<br />
Dr. med. Helmut Forstbauer: Wir sind mit unseren Zuhörern ganz konkret die<br />
Entscheidungsprozesse durchgegangen, die zu einer vorbeugenden (adjuvanten)<br />
Chemotherapie führen oder auch nicht, hier am Beispiel Brustkrebs. Es wurde deutlich<br />
gemacht, dass es letztlich immer eine sehr individualisierte, direkt auf den Patienten<br />
zugeschnittene Therapie ist.<br />
Dabei haben wir auch den Unterschied zwischen verschiedenen Therapiesituationen<br />
besprochen, also ob z.B. wir bei einem Patienten eine vorbeugend und damit möglicherweise<br />
heilende (kurative) Therapie durchführen oder ob eine fortgeschrittene, palliative Situation<br />
besteht. Palliative Therapien sind darauf ausgerichtet die Lebensqualität der Patienten so gut<br />
wie möglich zu erhalten. D.h. wir begleiten unsere Patienten beim Finden von Antworten auf<br />
beispielsweise die Frage: Wie kann ich trotz einer nicht mehr heilbaren Tumorerkrankung<br />
bestmöglich weiterleben? Wer kann mich unterstützen, wo finde ich Ansprechpartner? Dabei<br />
werden Therapieverfahren eingesetzt, die möglichst wenig Nebenwirkungen haben.<br />
Bei einer vorbeugenden Therapie steht die Möglichkeit der Heilung ganz im Vordergrund,<br />
daher müssen hier evt. auch einige Nebenwirkungen akzeptiert werden.<br />
Moersdorf Consulting: Dr. Forstbauer, wie engagieren Sie sich noch für Patienten?<br />
Dr. med. Helmut Forstbauer: Wir informieren regelmäßig alle Interessierten, Betroffenen und<br />
Angehörige im Rahmen von Veranstaltungen. So präsentieren wir uns anlässlich unseres<br />
10jährigen Praxisjubiläums am 12. September 2009 im Bürgerhaus in Troisdorf mit einer<br />
Veranstaltung direkt für Patienten.