<strong>Euriade</strong>, <strong>Martin</strong> <strong>Buber</strong>, <strong>Martin</strong> <strong>Buber</strong>-Plakette Vor 30 Jahren entstand und etablierte sich in der Euregio Charlemagne (ein Begriff, den wir für die Euregionale Ge - mein schaft direkt an den Grenzen von Belgien, Niederlande und Deutschland geprägt haben) eine regelmäßige „Grenz - überschreitung“ auf dem Gebiete der Literatur, des literar - ischen Theaters sowie der entsprechenden Literatur wissen - schaft. Unter dem Begriff „SYMPOSION“ – womit im Sokratisch - Platonischen Sinne der Begriff „Dialog“ bzw. des „Dialo - gischen“ eingeführt war – wurde gelesen, diskutiert, inter - pretiert. Menschen aus verschiedenen Regionen, zum Teile anderen Kulturen – zunächst Schüler und Lehrer – lernten sich kennen und schätzen dank ihrer „literarischen“ Begegnungen ... Der erste Schriftsteller, der teilnahm, war Heinrich Böll. Danach kamen „Größen“ wie Günter Grass, Siegfried Lenz, Luise Rinser, <strong>Martin</strong> Walser, Sarah Kirsch, Hans Joachim Schädlich, Simon Wiesenthal, Wolf Biermann. Schon bald wurden auch andere Sparten von Kultur und Wissenschaft „angesprochen“. Und aus einem „SYMPOSION“ wurde ein Festival mit dem Namen EURIADE. Der Name ist von den griechisch/hebräischen Begriffen „odos“ als Weg und „ereb“ als das Dunkele, das Unbekannte abgeleitet worden. Somit bedeutet EURIADE „Weg ins Unbekannte“ oder übertragen „Weg zum Anderen“ ... EuriArtes 33 | 2010 Die Entwicklung von einem literarischen SYMPOSION zum Internationalen Kultur- und Wissenschaftsfestival EURIADE Diese Bedeutung beinhaltet den Kern der Philosophie von <strong>Martin</strong> <strong>Buber</strong>: Sein „dialogisches Prinzip“, das als „Ich und Du“ zusammengefasst werden kann, ist Triebfeder und Besinnung zugleich. Den Anderen sprechen zu lassen, ihm zuzuhören, ihn zu verstehen, zu verantworten, macht den so wichtigen DIALOG möglich, auf dessen Basis sich der Mensch entwickeln kann. So wurde <strong>Martin</strong> <strong>Buber</strong> wesentlicher Teil der EURIADE und die EURIADE eine Begegnungsstätte mit dem Anderen. Wir luden junge Leute aus der ganzen Welt – aus Israel, Palästina, Deutschland, Niederlande, Belgien, Russland, Österreich, Luxemburg, Frankreich, Rumänien und Südafrika – ein, um miteinander in den Dialog zu treten, um jenes „dialogische Prinzip“ von <strong>Buber</strong> zu erfahren, zu verwirk - lichen. Hieraus entstand das Projekt – heute ein wesent - licher Bestandteil der EURIADE – „JUGEND im DIALOG“ ... Wir „schufen“ eine <strong>Martin</strong> <strong>Buber</strong>-Plakette, um Menschen, Persönlichkeiten, Charaktere, die dieses ANDERE in ihrem Leben hören und verantworten, als Vorbilder zu danken, zu ehren, herauszustellen. In den vergangenen Jahren waren dies Helmut Schmidt, Richard von Weizsäcker, Karlheinz Böhm, Herman van Veen, Klaus Maria Brandauer, Waris Dirie, Michail Gorbatschow, Irina Virganskaya, Hugo und Liesje Tempelman sowie dieses Jahr Prinzessin Irene der Niederlande ... 7