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SIEBENSTERN

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Rotvieh<br />

Typische Rinderrasse des Sechsämterlandes<br />

EIN LANDWIRT und der Naturpark Fichtelgebirge<br />

haben eine vom Aussterben bedrohte Rinderrasse<br />

besonders im Fokus: das „Sechsämter-Rotvieh“.<br />

„Der vorzüglichste Gegenstand der Viehzucht<br />

ist in unserem Gebirgsland das Rindvieh und das<br />

Schwein. ... Das Hornvieh ist mehrentheils rothbraun“,<br />

lesen wir in der Beschreibung des Fichtelgebirges<br />

von Dr. August Goldfuß und Dr. Gustav<br />

Bischof aus dem Jahr 1817. Professor Ludwig Hacker<br />

berichtet in seiner Wunsiedler Stadtgeschichte aus<br />

dem Jahr 1927, dass das „Sechsämtervieh“ einen<br />

breiten Kopf, einen kräftigen Hals, breiten Bug und<br />

Rücken hat, zwar nicht groß ist, aber wegen seiner<br />

fehlerfreien Gangart sich als Zugtier vortrefflich eignet.<br />

Es eigne sich zur Milchnutzung, zur Mast und<br />

sein Fleisch werde sehr geschätzt.<br />

Das heute vom Aussterben bedrohte Rotvieh<br />

eignete sich nicht nur zur Milch- und Fleischproduktion.<br />

Es hat sich durch die gute Futterverwertung<br />

ideal an karge Regionen wie unser Fichtelgebirge<br />

angepasst. Die Tiere, die Landwirts Rudi<br />

Küspert gehören, sieht man rechts des Wanderweges<br />

von Kleinwendern (Gemeinde Bad Alexandersbad)<br />

zum Wanderparkplatz. Die Untere Naturschutzbehörde<br />

und der Naturpark Fichtelgebirge haben<br />

das Weideprojekt mit einem Informationsschild<br />

bestückt. Dort werden die Wanderer über die guten<br />

Eigenschaften der roten Freilandrinder informiert<br />

und über die Gründe, warum das Sechsämterrotvieh<br />

im Fichtelgebirge wieder eine Heimat finden<br />

soll. Wie verbreitet die Rinderrasse ursprünglich<br />

war, kann man im Fichtelgebirge auch noch an den<br />

alten Wirtshausnamen feststellen: Gasthaus zum<br />

Roten Ochsen.<br />

Die einfarbig roten Tiere sind sehr gut an unsere<br />

Klima- und Standortverhältnisse angepasst. Die gutmütigen<br />

„Ur-Einwohner“ können langfristig helfen,<br />

das artenreiche Grünland des Fichtelgebirges zu<br />

erhalten - als zurückgekehrte, attraktive Repräsentanten<br />

unserer Heimat.<br />

» DIETMAR HERRMANN<br />

83. Jahrgang | <strong>SIEBENSTERN</strong> 1 - 2014<br />

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