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Tutorial 1 - eulan.de

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<strong>Tutorial</strong> 1<br />

<strong>Tutorial</strong> 1<br />

Dateiverwaltung und Editieren von Dateien unter TSO und ISPF<br />

In dieser Aufgabe lernen Sie kennen, wie man eine Verbindung zu einem OS/390-Rechner<br />

herstellen kann, wie man Dateien anlegt sowie wie man Dateien mit Daten füllen o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n<br />

Dateiinhalt mittels <strong>de</strong>s ISPF-Editors verän<strong>de</strong>rn kann. Sie lernen ebenfalls das Dateiformat<br />

unter TSO kennen, das sich signifikant von <strong>de</strong>n Dateiformaten unter Windows o<strong>de</strong>r UNIX /<br />

LINUX unterschei<strong>de</strong>t.<br />

Hinweis: Dieses <strong>Tutorial</strong> wur<strong>de</strong> unter Verwendung <strong>de</strong>r Benutzer-ID "PRAKT20" erstellt. In<br />

allen Dateinamen müssen Sie "PRAKT20" durch ihre eigene Benutzer-ID ersetzen.<br />

Aufgabe: Arbeiten Sie Sich anhand <strong>de</strong>s nachfolgen<strong>de</strong>m <strong>Tutorial</strong>s in TSO/ISPF ein.<br />

1. Verbindungsaufbau mittels <strong>de</strong>r Software "Host On-Demand"<br />

Um mit Hilfe eines Arbeitsplatzrechners auf einen Server zugreifen zu können, braucht man<br />

eine Zugriffskomponente, die allgemein als Client bezeichnet wird. Einige Beispiele sind:<br />

Arbeitsplatzrechner Übertragungsprotokoll Komponente auf <strong>de</strong>m<br />

Client zentraler Server<br />

Browser HTTP Web Server, z.B. Apache<br />

FTP Client FTP FTP Server<br />

Telnet Client Telnet Telnet Server<br />

OS/390 unterstützt alle diese Möglichkeiten. Am weitesten gebräuchlich ist jedoch die<br />

Benutzung eines 3270-Klienten, <strong>de</strong>r über das 3270-Übertragungsprotokoll mit <strong>de</strong>m OS/390-<br />

"Communication Server" kommuniziert.<br />

Das 3270-Übertragungsprotokoll setzt auf <strong>de</strong>m Telnet-Protokoll auf und verwen<strong>de</strong>t wie dieses<br />

TCP/IP-Port 23 auf <strong>de</strong>r Serverseite. Der 3270-Klient wird allgemein als "3270-Emulator"<br />

bezeichnet.<br />

3270- Protokoll<br />

Telnet<br />

TCP/IP<br />

Abbildung 1:Client-Server-Mo<strong>de</strong>ll<br />

1<br />

TCP<br />

/IP<br />

OS/390<br />

Convert<br />

TSO o<strong>de</strong>r<br />

CICS<br />

Communication Server


<strong>Tutorial</strong> 1<br />

Weit mehr als ein Dutzend Firmen vertreiben 3270-Emulatoren. Die Mehrzahl (aber nicht<br />

alle) verwen<strong>de</strong>n das Telnet-Protokoll nur für die erste Verbindungsaufnahme. Danach wird<br />

ein Java-Applet gela<strong>de</strong>n; alle weitere Kommunikation fin<strong>de</strong>t innerhalb eines Web Browsers<br />

statt. Das 3270-Protokoll setzt dann auf <strong>de</strong>m HTTP-Protokoll auf. Das Applet wird entwe<strong>de</strong>r<br />

lokal gespeichert o<strong>de</strong>r bei Bedarf heruntergela<strong>de</strong>n.<br />

Von <strong>de</strong>r Firma IBM wer<strong>de</strong>n u.a. die Produkte "Personal Communications" und "Host On-<br />

Demand" angeboten.<br />

Wir verwen<strong>de</strong>n "Host On-Demand", um eine Verbindung zum OS/390-Rechner herzustellen.<br />

Dazu ist in Netscape o<strong>de</strong>r im Internet Explorer (funktioniert nur in neueren Versionen)<br />

folgen<strong>de</strong> Adresse einzugeben:<br />

http://139.18.4.97/hod/HODMain.html<br />

Anschließend ist "Download Client" anzuklicken. Der 3270-Emulator wird anschließend vom<br />

OS/390-Server <strong>de</strong>r Universität Leipzig heruntergela<strong>de</strong>n. Um Sicherheitsfragen kümmern wir<br />

uns nicht, <strong>de</strong>shalb klicken wir zweimal auf "annehmen" und kommen so zu <strong>de</strong>m nachfolgend<br />

dargestellten Fenster, in das Benutzer-ID sowie Kennwort einzutragen sind. Diese Benutzer-<br />

ID inklusive Kennwort sowie <strong>de</strong>n Account auf <strong>de</strong>m OS/390-Rechner einschließlich Kennwort<br />

erhalten Sie vom Systemadministrator.<br />

Es erscheint ein Bildschirm-Icon "Black Screen". Auf dieses ist mit <strong>de</strong>r rechten Maustaste zu<br />

klicken. Es erscheinen mehrere Menüpunkte, interessant sind für uns vor allem<br />

"Eigenschaften..." sowie "Sitzung starten". Die Karteikarte "Verbindung" unter<br />

"Eigenschaften..." enthält "Host-Zeichenumsetztabelle". Diese Tabelle beeinflußt das<br />

Aussehen <strong>de</strong>r Zeichen auf <strong>de</strong>m Bildschirm. In Abhängigkeit dieses Wertes wer<strong>de</strong>n vor allem<br />

Son<strong>de</strong>rzeichen wie z.B. "[]{}\" ganz an<strong>de</strong>rs o<strong>de</strong>r gar nicht auf <strong>de</strong>m Bildschirm angezeigt.<br />

Achten Sie darauf, dass hier ein passen<strong>de</strong>r Wert eingetragen ist, z.B. "1047 Open Edition".<br />

Ebenfalls enthält diese Karteikarte die IP-Adresse unseres OS/390-Rechners (139.18.4.97)<br />

sowie <strong>de</strong>n Port 23, <strong>de</strong>n "well known"-Port für Telnet-Verbindungen.<br />

Anschließend wählen wir "Sitzung starten". Es erscheint <strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong> Bildschirm vom<br />

OS/390-Rechner, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Namen "jedi.informatik.uni-leipzig.<strong>de</strong>" bzw. die IP-Adresse<br />

"139.18.4.97" besitzt. Wenn die standardmäßig eingestellte dunkelrote Schriftfarbe zu dunkel<br />

ist, läßt sich diese z.B. auf eine gelbe Schriftfarbe än<strong>de</strong>rn:<br />

1) Button "Farbe" betätigen<br />

2) Auf die betreffen<strong>de</strong> Schrift klicken<br />

3) Als neue Vor<strong>de</strong>rgrundfarbe z.B. gelb wählen<br />

4) OK drücken<br />

2


<strong>Tutorial</strong> 1<br />

2. Einloggen auf <strong>de</strong>m OS/390-Rechner<br />

Abbildung 2: Logon-Bildschirm<br />

Wir rufen das TSO-Subsystem auf, in<strong>de</strong>m wir auf <strong>de</strong>r Kommando-Zeile "l tso" eingeben und<br />

anschließend die Eingabetaste betätigen (s. Abbildung 2; das kleine geschwärzte Quadrat<br />

hinter <strong>de</strong>r Eingabe gibt die Stellung <strong>de</strong>s Cursors an!).<br />

Es ist darauf zu achten, dass die Eingabetaste bei OS/390 standardmäßig die Strg-Taste ist.<br />

Anmerkung: In <strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n Screens sind alle wichtigen vom Nutzer zu tätigen<strong>de</strong>n<br />

Eingaben grün und alle wichtigen Ausgaben (vom System) rot umran<strong>de</strong>t!<br />

3


<strong>Tutorial</strong> 1<br />

Abbildung 3: Logon-Auffor<strong>de</strong>rung<br />

Die Logon-Auffor<strong>de</strong>rung erscheint (s. Abbildung 3). Wir sind jetzt im TSO-Subsystem. Es<br />

offeriert uns eine Linemo<strong>de</strong>-Shell, ähnlich wie bei Unix. Wir geben die Benutzer-ID (hier<br />

"prakt20"), gefolgt von <strong>de</strong>r Eingabetaste, ein.<br />

4


<strong>Tutorial</strong> 1<br />

Abbildung 4: "TSO/E Logon"-Bildschirm<br />

Der "TSO/E Logon"-Bildschirm erscheint (s. Abbildung 4). Wir geben das Paßwort ein und<br />

betätigen die Eingabetaste.<br />

Abbildung 5: Nachricht "X SYSTEM"<br />

Der Rechner sen<strong>de</strong>t eine Message. Die Bearbeitung <strong>de</strong>s komplexen Logon-Vorganges dauert<br />

einige Sekun<strong>de</strong>n. Während dieser Zeit wird links unten die Nachricht "X SYSTEM" sichtbar<br />

(s. Abbildung 5).<br />

5


<strong>Tutorial</strong> 1<br />

Abbildung 6: Zeile "***"<br />

Nach kurzer Zeit ist die Nachricht "X SYSTEM" verschwun<strong>de</strong>n. Statt <strong>de</strong>ssen ist die Zeile<br />

"***" erschienen (s. Abbildung 6). Im Normalfall erscheint die Ausschrift "READY" im<br />

TSO. READY be<strong>de</strong>utet, dass TSO mit <strong>de</strong>r Abarbeitung <strong>de</strong>s vorher abgeschickten<br />

Kommandos fertig und für die Eingabe eines weiteren TSO-Kommandos bereit ist (OS/390<br />

liebt Großbuchstaben). Die Ausgabe von "***" <strong>de</strong>utet an, dass die Bearbeitung etwas länger<br />

als die normale Zeit in Anspruch nimmt. Das System erwartet nach <strong>de</strong>r Ausgabe von "***",<br />

dass <strong>de</strong>r Benutzer etwas unternimmt. In diesem Fall wird die Eingabetaste betätigt.<br />

6


<strong>Tutorial</strong> 1<br />

Abbildung 7: "CUSTOMPAC MASTER APPLICATION MENU"<br />

Das "CUSTOMPAC MASTER APPLICATION MENU" erscheint (s. Abbildung 7).<br />

TSO bietet viele Möglichkeiten <strong>de</strong>r Nutzung, zu viele für <strong>de</strong>n Neuling.<br />

Für die unterschiedlichen Nutzungen stehen Subsysteme zur Verfügung. Einige von ihnen<br />

können von diesem Bildschirm aus aufgerufen wer<strong>de</strong>n, in<strong>de</strong>m die in <strong>de</strong>r linken Spalte<br />

stehen<strong>de</strong> Buchstabenkombination in die zweitoberste Zeile (Kommandozeile) hinter<br />

"OPTION ===>" eingegeben wird. An<strong>de</strong>re Funktionsaufrufe, z.B. TSO-Zeilen-Kommandos,<br />

können ebenfalls hier eingegeben wer<strong>de</strong>n (<strong>de</strong>m eigentlichen Kommando muss "TSO"<br />

vorangestellt wer<strong>de</strong>n, damit es als TSO-Kommando erkannt und entsprechend behan<strong>de</strong>lt<br />

wird); sie wer<strong>de</strong>n durch <strong>de</strong>n TSO-Kommando-Interpreter abgearbeitet.<br />

Alle Bildschirme in diesem <strong>Tutorial</strong> wer<strong>de</strong>n im 3270-Format dargestellt. Ein 3270-Bildschirm<br />

besteht aus 24 Zeilen mit je 80 alphanumerischen Zeichenpositionen. An Stelle von hartverdrahteten<br />

3270-Endgeräten (Terminals) wer<strong>de</strong>n heute meistens PC's eingesetzt, auf <strong>de</strong>nen<br />

eine als "3270-Emulator" bezeichnete Software-Komponente <strong>de</strong>n 3270-Bildschirm darstellt.<br />

Häufig verfügt <strong>de</strong>r 3270-Emulator über eine als "Screen Scraper" bezeichnete zusätzliche<br />

Komponente, die <strong>de</strong>n 24 x 80 Zeichen-Bildschirminhalt in eine mo<strong>de</strong>rn und gefällig<br />

aussehen<strong>de</strong> Darstellung übersetzt. Beispielsweise könnte ein Pushbutton in einer Zeile die<br />

entsprechen<strong>de</strong> Funktion aufrufen. Grafische Gestaltungselemente können die in <strong>de</strong>m 3270-<br />

Datenstrom enthaltene Information benutzerfreundlich darstellen.<br />

In <strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n Beispielen bleiben wir bei <strong>de</strong>r traditionellen 3270-Darstellung.<br />

Wir wollen das ISPF-Subsystem nutzen. ISPF ist die Abkürzung für "Interactive System<br />

Productivity Facility", es schließt eine "Program Development Facility" (PDF) ein. Wir rufen<br />

ISPF auf, in<strong>de</strong>m wir ein "P" (groß o<strong>de</strong>r klein geschrieben) auf <strong>de</strong>r Kommandozeile eingeben<br />

und die Eingabetaste betätigen (s. Abbildung 7).<br />

7


<strong>Tutorial</strong> 1<br />

8<br />

logon<br />

TSO-Subsystem (Line Mo<strong>de</strong>)<br />

Custompac Master Application Menu an<strong>de</strong>re<br />

Specify Disposition ISPF Primary Option Menu<br />

Utility Selection Panel Edit Entry Panel<br />

Data Set Utility Data Set List Utility Edit<br />

Allocate new Data Set Data Set List<br />

Abbildung 8: Funktionen unter TSO und ISPF<br />

Vom "ISPF Primary Option Menu" aus können zahlreiche Funktionen aufgerufen wer<strong>de</strong>n.<br />

Je<strong>de</strong> Funktion wird durch einen eigenen Bildschirm dargestellt (auch als Panel bezeichnet).<br />

Die Panels stehen in einer hierarchischen Beziehung zueinan<strong>de</strong>r.<br />

Die uns interessieren<strong>de</strong> Untermenge ist in <strong>de</strong>m abgebil<strong>de</strong>ten Baum dargestellt (s. Abbildung<br />

8).<br />

Es ist leicht, sich innerhalb <strong>de</strong>s Gewirrs von Ästen und Zweigen zu verirren. Hier gibt es eine<br />

einfache Lösung: Von je<strong>de</strong>m Panel aus kann man durch Betätigen <strong>de</strong>r F3-Taste (früher als<br />

PF3 bezeichnet) die nächst höhere Stufe <strong>de</strong>s Baumes wie<strong>de</strong>r erreichen.


<strong>Tutorial</strong> 1<br />

3. Erstellen eines Datasets (Allocate)<br />

1. Abbildung 9: "ISPF Primary Option Menu"-Bildschirm<br />

In Abbildung 9 ist <strong>de</strong>r "ISPF Primary Option Menu"-Bildschirm dargestellt. Eine <strong>de</strong>rartige<br />

Bildschirmwie<strong>de</strong>rgabe wird auch als "Screen" o<strong>de</strong>r auch als "Panel" bezeichnet. Beson<strong>de</strong>rs<br />

<strong>de</strong>r Ausdruck "Panel" ist sehr gebräuchlich.<br />

Wir rufen die Utility-Funktion auf, in<strong>de</strong>m wir eine "3" auf <strong>de</strong>r Kommandozeile (hinter<br />

"Option ===> ") eingeben. Anschließend betätigen wir die Eingabetaste.<br />

9


<strong>Tutorial</strong> 1<br />

Abbildung 10: "Utility Selection Panel"-Bildschirm<br />

Der "Utility Selection Panel"-Bildschirm erscheint (s. Abbildung 10).<br />

OS/390 erwartet, dass alle Files (Datasets, Dateien) bezüglich maximaler Größe, Format und<br />

an<strong>de</strong>rer Eigenschaften <strong>de</strong>finiert wer<strong>de</strong>n, ehe man sie benutzt. Dieser Vorgang wird als<br />

"Allocate" bezeichnet. Dabei wird <strong>de</strong>r (Plattenspeicher-) Platz zur Verfügung gestellt. Die<br />

Definitionen erwartet es (an<strong>de</strong>rs als bei Unix o<strong>de</strong>r Windows) vom Benutzer.<br />

OS/390 erlaubt eine ganze Reihe unterschiedlicher Typen von Datasets. Wir verwen<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n<br />

sogenannten "Partitioned Data Set" (PDS)-Typ. Ein Partitioned Dataset ist eine Art Mini-<br />

File-System. Es verfügt über ein einfaches Inhaltsverzeichnis und Platz für mehrere Files,<br />

welche als "Members" bezeichnet wer<strong>de</strong>n (s. Abbildung 11).<br />

Inhaltsverzeichnis Member 1 Member 2 Member 3 .....<br />

Abbildung 11: Aufbau eines Partitioned Datasets<br />

Wir legen einen Partitioned Dataset an, dies geschieht mit Hilfe <strong>de</strong>r "Data Set Utility". Wir<br />

geben eine "2" auf <strong>de</strong>r Kommandozeile ein und betätigen anschließend die Eingabetaste (s.<br />

Abbildung 10).<br />

10


<strong>Tutorial</strong> 1<br />

Abbildung 12: "Data Set Utility"-Bildschirm<br />

ISPF erwartet <strong>de</strong>n Namen <strong>de</strong>s Datasets, <strong>de</strong>r angelegt wer<strong>de</strong>n soll.<br />

Dataset-Namen bestehen aus 3 Fel<strong>de</strong>rn und haben das Format xxx.yyy.zzz, wobei xxx, yyy<br />

und zzz jeweils Zeichenfolgen mit einer maximalen Länge bis zu 8 Zeichen darstellen.<br />

Die drei Fel<strong>de</strong>r wer<strong>de</strong>n mit "Project", "Group" und "Type" bezeichnet (s. Abbildung 12).<br />

11


<strong>Tutorial</strong> 1<br />

Abbildung 13: "Data Set Utility"-Bildschirm<br />

Es ist üblich, für <strong>de</strong>n "Project"-Teil <strong>de</strong>s Dataset-Namens die Benutzer-ID zu wählen (hier<br />

"PRAKT20"). Am S/390-Rechner <strong>de</strong>r Universität Leipzig ist dies zwingend erfor<strong>de</strong>rlich.<br />

Wir möchten einen Dataset anlegen, <strong>de</strong>n wir anschließend mit Daten beschreiben wollen. Er<br />

soll "PRAKT20.TEST.DATASET" heißen. Wir geben die drei Namensbestandteile in die<br />

dafür vorgesehenen Fel<strong>de</strong>r ein (s. Abbildung 13).<br />

Das Inhaltsverzeichnis <strong>de</strong>r Dateien wird unter OS/390 als "Catalog" bezeichnet. Die<br />

Eintragungen in <strong>de</strong>n "Catalog" erfolgen hier automatisch.<br />

Um <strong>de</strong>n Dataset "PRAKT20.TEST.DATASET" nun anzulegen (allocate), geben wir "A" in<br />

die Kommandozeile ein und betätigen die Eingabetaste (s. Abbildung 13).<br />

OS/390 ist ein sehr flexibles System. Der Preis dafür besteht darin, dass <strong>de</strong>r Benutzer mehr<br />

Entscheidungen selber treffen muß als dies bei an<strong>de</strong>ren Systemen <strong>de</strong>r Fall ist. Es ist klar, dass<br />

TSO bzw. ISPF für unsere Übung hoffnungslos überdimensioniert ist. Schließlich haben wir<br />

es hier mit einem vielseitigen Großrechner zu tun, <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Regel in einer sehr komplexen<br />

Systemumgebung eingesetzt wird.<br />

12


<strong>Tutorial</strong> 1<br />

Abbildung 14: "Allocate New Data Set"-Bildschirm<br />

Zunächst muß <strong>de</strong>finiert wer<strong>de</strong>n, wie groß unser Dataset sein soll. Wir legen fest, dass alle<br />

Größenangaben (Space units) in Megabyte erfolgen sollen (s. Abbildung 14). Alternativen<br />

wären Plattenspeicherspuren (TRKS) o<strong>de</strong>r Plattenspeicherzylin<strong>de</strong>r (CYLS) usw. Wir legen<br />

eine Dataset-Größe (Primary quantity) von 2 MByte fest und erlauben einen Überlauf<br />

(Secondary quantity) von einem weiteren MByte; insgesamt wur<strong>de</strong>n also 3 MByte<br />

Plattenspeicherplatz reserviert.<br />

Für Datasets stehen viele alternative Arten zur Verfügung. Der von uns gewünschte Typ<br />

"Partitioned Data Set" wird durch eine "5" in <strong>de</strong>r Zeile "Directory blocks" gekennzeichnet.<br />

Eine Alternative wäre eine "0" für <strong>de</strong>n Typ "Sequential Data Set" . Es kann auch ein Wert<br />

größer als 5 gewählt wer<strong>de</strong>n.<br />

Wir geben für das "Record Format" "FB" (für "Fixed Block") an, für die "Record Length" 80<br />

Bytes und für die "Block Size" 11440 Records an. Wichtig: Die "Block Size" muß ein<br />

ganzzahliges Vielfaches <strong>de</strong>r "Record Length" sein (80 x 143 = 11440) ! An<strong>de</strong>re Werte wären<br />

möglich.<br />

Für die restlichen Fel<strong>de</strong>r nimmt ISPF Default-Werte an.<br />

Wir betätigen anschließend die Eingabetaste.<br />

13


<strong>Tutorial</strong> 1<br />

Abbildung 15: "Data Set Utility"-Bildschirm<br />

Es erscheint wie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r "Data Set Utility"-Bildschirm. In <strong>de</strong>r rechten oberen Ecke ist die<br />

Meldung "Data set allocated" zu sehen (s. Abbildung 15). Unser Dataset<br />

"PRAKT20.TEST.DATASET" ist nun in <strong>de</strong>r Lage, mehrere Files (Members) aufzunehmen.<br />

14


<strong>Tutorial</strong> 1<br />

Abbildung 16: "Utility Selection Panel"-Bildschirm<br />

Die F3-Taste bringt uns zurück zum "Utility Selection Panel"-Bildschirm. Wir wollen uns nun<br />

das Ergebnis unserer Arbeit ansehen. Dies geschieht mit <strong>de</strong>m Dslist ("Data Set List")-<br />

Kommando. Wir geben eine "4" in die Kommandozeile ein und betätigen die Eingabetaste (s.<br />

Abbildung 16).<br />

Abbildung 17: "Data Set List Utility"-Bildschirm<br />

Das "Data Set List Utility" (s. Abbildung 17) kann für viele Informationsabfragen benutzt<br />

wer<strong>de</strong>n. Wir betätigen die Eingabetaste.<br />

15


<strong>Tutorial</strong> 1<br />

Abbildung 18: Resultat <strong>de</strong>s "Dslist"-Kommandos<br />

Dies ist das Ergebnis: TSO hat selbständig und standardmäßig die bei<strong>de</strong>n Datasets<br />

"PRAKT20.ISPF.ISPPROF" und "PRAKT20.SPFLOG1.LIST" angelegt. Der Dataset<br />

"PRAKT20.TEST.DATASET" ist von uns angelegt wor<strong>de</strong>n (s. Abbildung 18).<br />

Dreimaliges Betätigen <strong>de</strong>r F3-Taste bringt uns zurück zum Screen "ISPF Primary Option<br />

Menu" (s. Abbildung 19).<br />

Aufgabe: Legen Sie in Ihrer Group "TEST" einen neuen Partitioned Dataset an (mit <strong>de</strong>n gleichen Parametern<br />

wie im <strong>Tutorial</strong>). Bezeichnen Sie <strong>de</strong>n Type mit "CNTL".<br />

16


4. Benutzung <strong>de</strong>s ISPF-Editors<br />

<strong>Tutorial</strong> 1<br />

Abbildung 19: "ISPF Primary Option Menu"-Bildschirm<br />

Wir wollen nun unserem angelegten Partitional Dataset einen Member zuordnen und diesen<br />

mit Daten füllen.<br />

Dies geschieht mit Hilfe <strong>de</strong>r "Edit"-Funktion. Wir geben eine "2" in die Kommandozeile ein<br />

und betätigen die Eingabetaste (s. Abbildung 19).<br />

17


<strong>Tutorial</strong> 1<br />

Abbildung 20: "Edit Entry Panel"-Bildschirm<br />

Der "Edit Entry Panel"-Bildschirm erscheint und for<strong>de</strong>rt uns auf, <strong>de</strong>n Namen <strong>de</strong>s zu<br />

editieren<strong>de</strong>n Programms einzugeben.<br />

Zuvor müssen wir <strong>de</strong>m zu erstellen<strong>de</strong>n Member einen Namen geben, wir wählen<br />

"MEMBER1". Der volle Name dieses Members ist<br />

"PRAKT20.TEST.DATASET(MEMBER1)".<br />

Wir geben für "Project" die Benutzer-ID, für "Group" <strong>de</strong>n Wert "TEST", für das Feld "Type"<br />

<strong>de</strong>n Wert "DATASET" sowie für das Feld "Member" <strong>de</strong>n Wert "MEMBER1" ein und<br />

betätigen anschließend die Eingabetaste (s. Abbildung 20).<br />

18


<strong>Tutorial</strong> 1<br />

Abbildung 21: ISPF-Editor<br />

Der ISPF-Editor wird aufgerufen (s. Abbildung 21). Von <strong>de</strong>r Philosophie her ist er <strong>de</strong>m Unixvi-Editor<br />

ähnlich.<br />

Für Unix existieren viele Editoren. Der vi-Editor ist sehr leistungsfähig, kryptisch, unlogisch,<br />

nicht intuitiv und schwer zu erlernen. Je<strong>de</strong>s Unix-System hat einen vi-Editor. Experten<br />

schwören auf ihn. Für <strong>de</strong>n Neuling ist er ein Horror.<br />

Der ISPF-Editor ist auch leistungsfähig, kryptisch, unlogisch, nicht intuitiv und schwer zu<br />

erlernen. Je<strong>de</strong>s OS/390-System verfügt über einen ISPF-Editor. Für <strong>de</strong>n Neuling ist er<br />

gleichfalls ein Horror.<br />

Wir verzichten auf eine Crash-Ausbildung für die Benutzung <strong>de</strong>s ISPF-Editors. Benutzen Sie<br />

wie gewohnt die notwendigen alphanumerischen Tasten für die Texteingabe. Sehr nützlich<br />

sind die Befehle i (insert) und d (<strong>de</strong>lete) zum Einfügen von Leerzeilen bzw. zum Löschen von<br />

Zeilen. Diese Befehle beziehen sich auf einzelne Zeilen (Line Commands) im Unterschied zu<br />

solchen, die als globale Funktionen wirken (Primary Commands). Im ersten Fall plaziert man<br />

<strong>de</strong>n Cursor einfach an die Stelle, wo Zeilen eingefügt o<strong>de</strong>r gelöscht wer<strong>de</strong>n sollen (z.B. die<br />

Spalten 2-6; die Spalten 1-6 wer<strong>de</strong>n für die Numerierung <strong>de</strong>r Zeilen genutzt) und betätigt die<br />

Eingabetaste.<br />

Z.B. löscht "d5" 5 Zeilen; "i11" fügt 11 Leerzeilen ein.<br />

19


<strong>Tutorial</strong> 1<br />

Abbildung 22: ISPF-Editor mit eingegebenem Text<br />

Wir <strong>de</strong>nken uns einen kurzen Text aus und füllen <strong>de</strong>n Member "MEMBER1" mit diesem<br />

Text. Dies ist in Abbildung 22 dargestellt. Durch Betätigen <strong>de</strong>r F3-Taste kehren wir zum<br />

vorherigen Bildschirm zurück. Unser Dataset wird dadurch automatisch gespeichert (saved).<br />

20


<strong>Tutorial</strong> 1<br />

Abbildung 23: "Edit Entry Panel"-Bildschirm<br />

Rechts oben erscheint die Meldung, dass unser Member abgespeichert wur<strong>de</strong>: "Member<br />

MEMBER1 saved" (s. Abbildung 23).<br />

Durch Betätigen <strong>de</strong>r Eingabetaste sowie Plazieren <strong>de</strong>s Cursors auf <strong>de</strong>n Punkt links neben <strong>de</strong>m<br />

Member-Namen einschließlich wie<strong>de</strong>rholter Betätigung <strong>de</strong>r Eingabetaste rufen wir <strong>de</strong>n ISPF-<br />

Editor noch einmal auf.<br />

21


<strong>Tutorial</strong> 1<br />

Abbildung 24: ISPF-Editor erneut aufgerufen<br />

Der Editor hat unseren Text mit Zeilennummern versehen (s. Abbildung 24). Wir könnten ihn<br />

jetzt abän<strong>de</strong>rn, brauchten dazu aber Kenntnisse <strong>de</strong>s ISPF-Editors.<br />

Für Interessenten gibt es eine umfangreiche Dokumentation von IBM unter<br />

http://ranch.state.nd.us/pdf/ISPEDT03.PDF<br />

In <strong>de</strong>r nächsten Übungsaufgabe wer<strong>de</strong>n wir ein C-Programm schreiben, übersetzen und<br />

ausführen. Ein sogenanntes JCL (Job Control Language)-Script muß dazu mittels <strong>de</strong>s Editors<br />

erstellt wer<strong>de</strong>n. Diese Aufgabe sollen Sie jetzt schon vorbereiten.<br />

Aufgabe: Erstellen Sie einen Member "V1" (Version 1) Ihres Datasets "TEST.CNTL". Beschreiben Sie diesen mit<br />

<strong>de</strong>n 5 Zeilen <strong>de</strong>s unten stehen<strong>de</strong>n JCL-Scriptes. Erstellen Sie mit Hilfe <strong>de</strong>r Tastenkombination "ALT-<br />

Druck" einen Print-Screen Ihres Panels (JCL-Script mit Zeilennummern) und schicken Sie dieses an<br />

die am En<strong>de</strong> dieses Dokumentes stehen<strong>de</strong> Mailadresse. Achten Sie bitte darauf, dass das Bild nicht<br />

mehr als 250 KByte Speicherplatz belegt. Sehr gut ist das JPEG-Format, das mit weniger als 100<br />

KByte auskommt.<br />

JCL-Script:<br />

//PRAKT20C JOB (),CLASS=A,MSGCLASS=H,MSGLEVEL=(1,1),NOTIFY=&SYSUID,<br />

// TIME=1440<br />

//PROCLIB JCLLIB ORDER=CBC.SCBCPRC<br />

//CCL EXEC PROC=EDCCB,<br />

// INFILE='PRAKT20.TEST.C(V1)',<br />

// OUTFILE='PRAKT20.TEST.LOAD(V1),DISP=SHR'<br />

22


5. LOGOFF-Prozess<br />

<strong>Tutorial</strong> 1<br />

Durch mehrmaliges Betätigen <strong>de</strong>r F3-Taste gelangen wir wie<strong>de</strong>r in das<br />

"CUSTOMPAC MASTER APPLICATION MENU" (s. Abbildung 25).<br />

Abbildung 25: "CUSTOMPAC MASTER APPLICATION MENU"-Bildschirm<br />

Wir betätigen noch einmal die F3-Taste, um in das in Abbildung 26 dargestellte Panel zu<br />

gelangen.<br />

23


<strong>Tutorial</strong> 1<br />

Abbildung 26: "Specify Disposition of Log Data Set"-Bildschirm<br />

Das System will wissen, was mit <strong>de</strong>n drei Partitioned Datasets geschehen soll, die wir in<br />

dieser Sitzung angelegt haben.<br />

Wir geben in das Eingabefeld auf <strong>de</strong>r "Process option"-Zeile eine "3", gefolgt von <strong>de</strong>r<br />

Eingabetaste, ein (s. Abbildung 26). Dies bewirkt, dass die von uns angelegten Datasets auch<br />

in weiteren Sitzungen noch verfügbar sein wer<strong>de</strong>n.<br />

Ohne diese (o<strong>de</strong>r eine an<strong>de</strong>re) Eingabe wird Ihnen das Logoff verweigert. TSO hat es gar<br />

nicht gerne, wenn Sie sich ohne ordnungsgemäßes Logoff verabschie<strong>de</strong>n.<br />

24


<strong>Tutorial</strong> 1<br />

Abbildung 27: TSO-Linemo<strong>de</strong>-Subsystem<br />

Wir haben das ISPF-Subsystem verlassen und sind zurück im TSO-Linemo<strong>de</strong>-Subsystem (s.<br />

Abbildung 27). Die Meldung<br />

" PRAKT20.SPFLOG1.LIST has been kept.<br />

READY"<br />

erscheint. Wir erinnern uns: "PRAKT20.SPFLOG1.LIST" war einer <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Datasets, die<br />

das System für uns angelegt hatte.<br />

Wir geben "logoff" ein und betätigen die Eingabetaste (s. Abbildung 28). Der Logon-<br />

Bildschirm <strong>de</strong>s OS/390-Rechners erscheint wie<strong>de</strong>r (s. Abbildung 2). Wir können die<br />

Verbindung jetzt trennen.<br />

25


6. Organisatorisches<br />

<strong>Tutorial</strong> 1<br />

Abbildung 28: Eingabe von "logoff"<br />

• Bearbeiten Sie die Aufgaben bis zum 9.11.2001.<br />

• Die Lösung schicken Sie an michaels@informatik.uni-leipzig.<strong>de</strong><br />

• Bei Bedarf sind auch Konsultationen nach Vereinbarung möglich.<br />

26

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