Bucher HC, Egger M, Schmidt JG et al. Evidence-Based Medicine
Bucher HC, Egger M, Schmidt JG et al. Evidence-Based Medicine
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und einem Kommentar über neue Studienergebnisse<br />
der Inneren Medizin.<br />
Jeder Artikel wird nach strengen Evidenzkriterien<br />
ausgewählt und erlaubt<br />
eine rasche Information über wichtige<br />
Ergebnisse der klinischen Forschung.<br />
«ACPJourn<strong>al</strong> aub» ist auch auf CD-<br />
Rom erhältlich. Seit September 1995<br />
veröffentlichen das British Medic<strong>al</strong><br />
Journ<strong>al</strong> und Ann<strong>al</strong>s of Intern<strong>al</strong> <strong>Medicine</strong><br />
in einer Gemeinschaftsproduktion<br />
die Zeitschrift «<strong>Evidence</strong> <strong>Based</strong> <strong>Medicine</strong>»,<br />
welche in ähnlicher Weise relevante<br />
Studien der Inneren MediDn,<br />
Neurologie, Chirurgie, Geburtshilfe und<br />
Gynäkologie sowie Pädiatrie in strukturierter<br />
Form bespricht und kommentiert.<br />
Beide Zeitschriften sind ausgezeichn<strong>et</strong>e<br />
Quellen zur raschen Orientierung<br />
über wichtige, qu<strong>al</strong>itativ hochstehende<br />
Forschungsergeb~ zu Diagnostik,<br />
Prognose, Therapie und gesundheitsökonomischen<br />
Untersuchungen.<br />
gen von Experten in medizinischen<br />
Textbüchern für die Thrombolyse bei<br />
Myokardinfarkt dem durch M<strong>et</strong>a-An<strong>al</strong>ysen<br />
gewonnenen Wissensstand um<br />
mehrere Jahre hinterherhinkten (9).<br />
Die M<strong>et</strong>a-An<strong>al</strong>yse ist somit eine wertvolle<br />
M<strong>et</strong>hode zur Ev<strong>al</strong>uation von medizinischen<br />
Massnahmen, doch ist sie<br />
nicht von irreführenden Schlussfolgenmgen<br />
gefeit (10). Da die Tendenz besteht,<br />
dass negative Studien weniger oft<br />
publiziert werden <strong>al</strong>s solche mit positiven<br />
Ergebnissen, können M<strong>et</strong>a-An<strong>al</strong>ysen<br />
verfälscht werden (sogenannter Publication<br />
Bias). Desh<strong>al</strong>b sollte bei einer<br />
M<strong>et</strong>a-An<strong>al</strong>yse immer kritisch beurteilt<br />
werden, welche Ein- und Ausschlusskriterien<br />
angewend<strong>et</strong> wurden und welche<br />
Bemühungen zur Identifikation<br />
von unpublizierten Studien unternommen<br />
wurden (11).<br />
«<strong>Evidence</strong> Rased Mediclne» und<br />
die Cocbrane CoUaboration<br />
Die Cochrane Collaboration wurde<br />
durch unsere Gruppe bereits ausführ-<br />
lich vorgestellt (11). Benannt nach dem<br />
britischen Arzt und Epidemiologen<br />
Archie Cochrane (1909-1988), ist eine<br />
weltweite Organisation von Fachleuten<br />
entstanden, welche sich zum Ziel ges<strong>et</strong>zt<br />
hat, systematische und kontinuierlich<br />
aktu<strong>al</strong>isierte Übersichtsarbeiten zu<br />
Diagnose und Therapie in sämtlichen<br />
Gebi<strong>et</strong>en der Medizin zu veröffentlichen<br />
(11, 12, 13). Für den Bereich der<br />
Geburtshilfe besteht bereits eine umfassende<br />
Datenbank von randomisierten<br />
Studien, welche systematisch an<strong>al</strong>ysiert<br />
wurden und auf CD-Rom verfügbar<br />
sind. M<strong>et</strong>a-An<strong>al</strong>ysen der Cochrane<br />
Collaboration sind somit eine Quelle<br />
von Informationen, die nach Evidenzkriterien<br />
ev<strong>al</strong>uiert wurden.<br />
ACP Journ<strong>al</strong> Club und «Evideoce<br />
<strong>Based</strong> Medidoe»<br />
Das American College of Physicians<br />
begann 1991 die Veröffentlichung des<br />
ACP Journ<strong>al</strong> Oub. Die Zeitschrift erscheint<br />
zweimonatlich und informiert<br />
in strukturierten Zusammenfassungen<br />
Die Suche nach relevanter Information<br />
kann auch direkt über einen kommerziellen<br />
Anbi<strong>et</strong>er oder über das Intern<strong>et</strong><br />
erfolgen. Grundkenntnisse, wie eine gewünschte<br />
Information z. B. auf Medline<br />
zu finden ist, können im Selbststudium<br />
oder in einem Kurs erlernt werden. Es<br />
ist zu erwarten, dass diese Form der In-<br />
. auch für den<br />
f 0 rma tI ans beschaffung<br />
niedergelassenen Arzt zu einer schnellen<br />
und preiswerten Alternative wird.<br />
Kontinuierlich aktu<strong>al</strong>isierte Datenbanken<br />
über CD-Rom (Ovid, Silverplatter,<br />
Aids library <strong>et</strong>c.) sind eine weitere gute<br />
Form der Informationsbeschaffung,<br />
aber für den einzelnen Benutzer teuer.<br />
Kehren wir zu unserem klinischen Beispiel<br />
zurück.<br />
Die Assistenzärztin erhiJlt den Auftrag<br />
zur Informationsbeschaffung und s<strong>et</strong>zt<br />
sich kurz vor der Mittagspause an den<br />
Computer. Das Spit<strong>al</strong> verfilgt in der medizinischen<br />
Station aber Medline auf<br />
CD-Rom. Sie gibt die Stichworte «atri<strong>al</strong><br />
fibrillation» und «stroke» in das System<br />
ein. Die Suche mit dem Thesaurus, einem<br />
Indexierungssystem, zeigt ihr, dass<br />
filr «stroke» der korrekte Suchbegriff<br />
cerebrovascular disorders ist. Sie gibt somit<br />
die korrekten Suchbegriffe <strong>al</strong>s medic<strong>al</strong><br />
subject headings (sogenannte<br />
MeSH) ein. Als Publikationstyp wählt<br />
sie randomised controlled tri<strong>al</strong>s, da sie<br />
nur an Studien interessiert ist, welche das<br />
höchste Mass an Evidenz liefern (Tabel-<br />
4<br />
PRAXIS 1997; 86: 1-10