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Reader für die Studierenden der PHZ Luzern (2005)

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3.2 Reflexion<br />

Hier soll gezeigt werden, welche Vorteile das genaue Führen eines Projekttagebuchs bringt. Die Erfahrung<br />

hat gezeigt, dass <strong>die</strong> Lehrperson mit dem ständigen Einsammeln <strong>der</strong> Hefte und mit dem wertschätzenden<br />

Kommentieren <strong>der</strong> Einträge viel dazu beitragen kann, dass <strong>die</strong> Lernenden mit <strong>der</strong> Zeit einsehen, dass ein<br />

Tagebuch ihnen in einem Projekt nur von Nutzen sein kann. Manchmal müssen <strong>die</strong> Lernenden zu ihrem<br />

Glück ein bisschen „gezwungen“ werden.<br />

Neben <strong>der</strong> eigentlichen Projektarbeit, einer schriftlichen o<strong>der</strong> gestalterischen Arbeit mit Dokumentation,<br />

führen <strong>die</strong> Schülerinnen und Schüler ein Arbeitsjournal sowie Lernjournal. Darin dokumentieren sie Wege<br />

und Irrwege ihrer Erkundungen. In <strong>die</strong>sem Journal muss <strong>die</strong> Entstehung und Entwicklung des Projektes<br />

chronologisch abgebildet sein. Es <strong>die</strong>nt auch dazu, <strong>die</strong> Reflexionen über den Arbeitsverlauf und <strong>die</strong> Arbeit zu<br />

notieren. Das Journal wird in Form eines persönlichen Dossiers geführt, das folgende Dokumente enthalten<br />

kann:<br />

• Titelseite <strong>der</strong> Arbeit<br />

• Vereinbarung mit Zielen und Kriterien<br />

• Eigene Texte mit: Wahl des Themas o<strong>der</strong> Objektes <strong>der</strong> Arbeit<br />

Sekundärliteratur und Quellenangaben<br />

Persönliche Reflexionen und Gedanken<br />

Beschreibung <strong>der</strong> einzelnen Arbeitsschritte,<br />

Arbeitstagebuch, mit Plänen, Skizzen o<strong>der</strong> Fotos<br />

• Besprechungsprotokolle zwischen Lehrpersonen und Lernenden<br />

• Schlussbewertung<br />

Kleinprojekt 1<br />

Projektjournal von Remo Krüger<br />

Thema: Abfallentsorgung im Haushalt<br />

Seite 1<br />

Datum Arbeitsjournal Lerntagebuch<br />

Tätigkeiten: Welche Arbeiten wurden ausgeführt?<br />

Was/wie? Bearbeitete Themen? Ausgeführte<br />

Arbeitsschritte o<strong>der</strong> Tätigkeiten? Wie ging ich<br />

vor?<br />

Reflexion: Wie ist es mir bei <strong>der</strong> Arbeit persönlich<br />

ergangen?<br />

Feststellungen: z.B. Probleme; positive/negative<br />

Erfahrungen<br />

Wo lagen <strong>die</strong> Ursachen? Begründungen.<br />

Eingesetzte Techniken/Hilfsmittel? Wichtigste Erkenntnisse: Was habe ich gelernt?<br />

Ergebnisse?<br />

Wer machte was? Wo wurde gearbeitet?<br />

Folgerungen; mögliche Lehren, Erkenntnisse,<br />

evtl. Massnahmen<br />

Arbeitsschritte: Zwischenziele; welches sind<br />

<strong>die</strong> nächsten Arbeitsschritte?<br />

Datum<br />

17.5.05<br />

Heute sind wir mit den Velos zur Kehrrichtverbrennungsanlage<br />

Ibertswil gefahren. Dort hat uns Herr<br />

Sigismund empfangen und uns von <strong>der</strong> Problematik<br />

<strong>der</strong> Abfallwirtschaft erzählt. Nach einem interessanten<br />

Rundgang durch <strong>die</strong> Anlage hat er uns noch in <strong>der</strong><br />

Mensa einen Umtrunk spen<strong>die</strong>rt. Mir hat imponiert<br />

....<br />

Ziel: Auf 24.5. macht je<strong>der</strong> von uns nun <strong>die</strong> 3 Interviews<br />

mit den abgemachten Haushalten in unserer<br />

näherer Wohnumgebung. Auf <strong>die</strong>se Ergebnisse sind<br />

wir gespannt.<br />

Zu Beginn haben mich <strong>die</strong> vielen Informationen von<br />

Herrn Sigismund ein bisschen verwirrt. Aber ich habe<br />

den Mut gehabt, nachzuhaken und ihn mit Fragen zu<br />

löchern. Herr Sigismund hatte erstaunlich Geduld und<br />

hatte sichtlich Spass daran, dass wir uns als 3. Sekundarschüler<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Abfallproblematik interessieren. Wir<br />

haben gemerkt, dass es besser gewesen wäre, wenn wir uns<br />

früher mit Herrn Sigismund getroffen hätten. Denn viele<br />

Recherchearbeit wäre uns dadurch erspart geblieben. Aber<br />

doppelt genäht hält manchmal eben besser. Trotzdem:<br />

Richtig zu planen und zu Beginn detaillierter zu überlegen<br />

würde sich lohnen....<br />

Abbildung 7: Beispiel Arbeitsjournal und Lerntagebuch aus Gurzeler/Maurer (2002/12)<br />

Lechmann / Lipp / Widmer Projektunterricht – Projektmanagement <strong>PHZ</strong> <strong>Luzern</strong> <strong>2005</strong> 13

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