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KUZ 3/13 (PDF) - Universität zu Köln

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Seite 6 Forschung & lehre <strong>Köln</strong>er <strong>Universität</strong>szeitung 3 – 20<strong>13</strong><br />

Forschung & lehre<br />

Neugierde als Antrieb<br />

a.r.t.e.s. feiert die eröffnung als integrierte graduiertenschule der<br />

Philosophischen Fakultät<br />

Seit Oktober 2012 hat die Philosophische<br />

Fakultät der <strong>Universität</strong> <strong>zu</strong> <strong>Köln</strong><br />

eine fakultätsweite, integrierte graduiertenschule.<br />

Was vor knapp fünf<br />

Jahren als Forschungsschule begann,<br />

hat sich kontinuierlich weiterentwickelt.<br />

Heute bietet a.r.t.e.s. allen an<br />

der Philosophischen Fakultät der <strong>Universität</strong><br />

<strong>zu</strong> <strong>Köln</strong> Promovierenden eine<br />

zentrale Anlaufstelle. Dass sich diese<br />

nun offiziell mit dem Adjektiv „exzellent“<br />

schmücken darf, ist grund <strong>zu</strong>m<br />

Feiern.<br />

Als „Graduate School for the Humanities<br />

Cologne“ gehört a.r.t.e.s.<br />

<strong>zu</strong> den fünf <strong>Köln</strong>er Exzellenzprojekten,<br />

die im Juli des vergangenen<br />

Jahres bewilligt wurden. a.r.t.e.s.<br />

– ein aus den Begriffen Anthropologie,<br />

Rezeption, Transkulturation,<br />

Episteme und Sprache bestehendes<br />

Akronym – existiert als Forschungsschule<br />

bereits seit dem Jahr 2008.<br />

Ihr Direktor Prof. Dr. Andreas Speer<br />

hat seitdem <strong>zu</strong>sammen mit seinem<br />

Team das Konzept stetig weiterentwickelt<br />

und der Exzellenzinitiative<br />

des Bundes und der Länder<br />

schließlich ein fast 300 Seiten umfassendes,<br />

ausführliches Konzept<br />

vorgelegt. Die Bewerbung war erfolgreich:<br />

Als exzellenzgeförderte<br />

Graduiertenschule der Philosophischen<br />

Fakultät konnte a.r.t.e.s. im<br />

Oktober 2012 offiziell die Arbeit<br />

aufnehmen. Die Neuaufnahme des<br />

mittlerweile fünften Jahrgangs von<br />

Stipendiaten und Stipendiatinnen<br />

nahmen die „Artisten“ und „Artistinnen“<br />

Anfang April <strong>zu</strong>m Anlass,<br />

die Eröffnung als fakultätsweite,<br />

integrierte Graduiertenschule feierlich<br />

<strong>zu</strong> begehen.<br />

Der vielfalt gerecht werden<br />

Der Dekan der Professor Dr. Stefan Grohé, Dekan der Philosophischen<br />

Fakultät.<br />

Das Zusammenspiel der Musiker<br />

und Musikerinnen des Cölner Barockorchesters,<br />

das die Veranstaltung<br />

musikalisch untermalte – und<br />

<strong>zu</strong> dem mit der Cellistin Evelyn Buyken<br />

auch eine a.r.t.e.s.-Doktorandin<br />

gehört – könnte programmatisch<br />

für den Anspruch des Gemeinsamen<br />

stehen, den sich a.r.t.e.s. von<br />

Beginn an <strong>zu</strong>eigen gemacht hat:<br />

vielfältiges Können und Wissen<br />

<strong>zu</strong>sammenführen und im interdisziplinären<br />

Austausch wirken lassen.<br />

a.r.t.e.s. will damit ausdrücklich<br />

der im bundesweiten Vergleich<br />

außerordentlich hohen Anzahl der<br />

geisteswissenschaftlichen Fächer<br />

an der <strong>Universität</strong> <strong>zu</strong> <strong>Köln</strong> gerecht<br />

werden.<br />

Als fakultätsübergreifende Graduiertenschule<br />

greift a.r.t.e.s. deren<br />

Mannigfaltigkeit auf und führt sie,<br />

so Prof. Dr. Stefan Grohé, Dekan der<br />

Philosophischen Fakultät, in seiner<br />

Ansprache <strong>zu</strong>r Eröffnung, im Sinne<br />

des Prinzips einer „permanenten<br />

Konferenz, eines durch eine Schule<br />

institutionalisierten Gesprächs“<br />

<strong>zu</strong>sammen. In einen Regular Track<br />

und einen Integrated Track gegliedert,<br />

bietet a.r.t.e.s. somit allen an<br />

der Philosophischen Fakultät der<br />

<strong>Universität</strong> <strong>zu</strong> <strong>Köln</strong> Promovierenden<br />

eine zentrale Anlaufstelle.<br />

Mit dem Stipendienprogramm<br />

des Integrated Track will a.r.t.e.s.<br />

<strong>zu</strong>dem durch strukturierende Angebote<br />

den Abschluss der Promotion<br />

innerhalb von drei Jahren<br />

möglich machen: „Die Graduiertenschule<br />

steht für das Angebot der<br />

strukturierten Promotion, will aber<br />

auch die Individualität jedes einzelnen<br />

Projekts berücksichtigen“,<br />

führt Grohé aus. a.r.t.e.s. ist sich<br />

dabei der hohen Erwartungen sehr<br />

bewusst: „Die Reputation einer<br />

<strong>Universität</strong> korreliert mit der Qualität<br />

ihrer Promotionen“, so Grohé.<br />

Auch Rektor Prof. Dr. Axel Freimuth<br />

dankt in seiner Eröffnungsrede insbesondere<br />

den Doktorandinnen<br />

und Doktoranden für ihr Engagement:<br />

„Ihre Ideen sind die Zukunft<br />

unserer <strong>Universität</strong>.“<br />

Neugierde als grundlage der<br />

Wissenschaft<br />

„Alle Menschen streben von Natur<br />

aus nach Wissen.“ Diesen berühmten<br />

Satz aus dem ersten Buch<br />

der Metaphysik des griechischen<br />

Philosophen Aristoteles bildet für<br />

a.rt.e.s-Direktor Speer das Motto,<br />

Das Cölner Barockorchester sorgte für die musikalische Untermalung.<br />

mit dem er das Gründungsmotiv<br />

von a.r.t.e.s. beschreibt: „Es ist die<br />

theoretische Neugierde, die uns<br />

Menschen antreibt und keine Denkprozesse<br />

unerlaubt lässt“, erklärt<br />

Speer. „Entsprechend wollen wir<br />

den jungen Wissenschaftlern und<br />

Wissenschaftlerinnen bei a.r.t.e.s.<br />

keine Fragen oder Problemstellungen<br />

vorgeben. Doktoranden und<br />

Der a.r.t.e.s.-Direktor Professor Dr. Andreas Speer.<br />

Doktorandinnen sollen, ja sie müssen<br />

ihre eigenen Fragen stellen.“<br />

Ein gelungenes Beispiel wissenschaftlicher<br />

Neugierde liefert am<br />

Abend der Eröffnung der Festvortrag<br />

des Medienwissenschaftlers<br />

Prof. Dr. Thomas Levin, Princeton<br />

University. Levin, der sich in seiner<br />

Forschung unter anderem Formen<br />

und Theorien der „Surveillance“<br />

widmet, lässt in seinem Vortrag<br />

ein fast in Vergessenheit geratenes<br />

Phänomen wieder auferstehen: Das<br />

Versenden akustischer Briefe, sogenannter<br />

„voicemail“, erfreute sich<br />

während der 1920er, 1930er und<br />

1940er Jahre in den USA, in weiten<br />

Teilen Europas und in Argentinien<br />

großer Beliebtheit.<br />

In Form von kleinen Schallplatten<br />

wurden in jenen Jahrzehnten<br />

zahlreiche gesprochene Grußnachrichten<br />

als „phonopost“ versandt.<br />

Levin befasst sich mit der Frage,<br />

welche medien- und gesellschaftsgeschichtlichen<br />

Vorausset<strong>zu</strong>ngen<br />

<strong>zu</strong>m Entstehen sowie <strong>zu</strong>m plötzlichen<br />

Verschwinden dieses Kommunikationsmittels<br />

beigetragen haben<br />

könnten. Seine Darlegung des<br />

Themas fand bei den Zuhörern und<br />

Zuhörerinnen regen Anklang.<br />

Projekte für die <strong>zu</strong>kunft<br />

Mit Erreichen des Exzellenzstatus<br />

beginnt für die a.r.t.e.s. Graduate<br />

School for the Humanities Cologne<br />

nun eine neue Förderperiode.<br />

Neben der Vergabe von Stipendien<br />

macht diese die Einrichtung eines<br />

Research Masters und eines Research<br />

Labs möglich.<br />

Damit richtet die Philosophische<br />

Fakultät den Blick in Zukunft auch<br />

besonders auf diejenigen Studierenden,<br />

die bereits während der<br />

Masterphase eine künftige Promotion<br />

anvisieren wollen.<br />

Interdisziplinarität als Charakteristikum<br />

wird bei a.r.t.e.s. dabei weiterhin<br />

groß geschrieben werden:<br />

Die beiden fächerübergreifenden<br />

Post Doc-Nachwuchsforschergruppen<br />

„Transformations of Life“ und<br />

„Transformations of Knowledge“,<br />

die im Rahmen des neu eingerichteten<br />

Research Labs <strong>zu</strong>m kommenden<br />

Wintersemester ihre Arbeit<br />

aufnehmen, stellen sicher, dass kreativer<br />

wissenschaftlicher Forschung<br />

an der Philosophischen Fakultät der<br />

<strong>Universität</strong> <strong>zu</strong> <strong>Köln</strong> auch in Zukunft<br />

der gebührende Platz eingeräumt<br />

werden wird.<br />

n SF, Presse und Kommunikation<br />

Fotos: Silke Feuchtinger

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