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Z³ - LUST - Ausgabe Mai 2014

Zhoch3 ist ein Experiment der katholischen Kirche in Zülpich, bei dem Kommunikation, Ereignis und Kontakt im Focus stehen.

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Zhoch3: Herr Dr. Henseler, was hat Sie von der Kirche entfernt?<br />

Dr. Henseler: So genau kann ich es gar nicht sagen. Ich denke, mir<br />

fehlt schlicht und ergreifend ein wenig der Glaube.<br />

Zhoch3: Hat es vielleicht auch etwas mit Ihrem Beruf zu tun?<br />

Dr. Henseler: Ich bin sehr naturwissenschaftlich orientiert. Meiner<br />

Meinung nach gibt es, ich will nicht sagen , einen „Widerspruch“,<br />

aber wenn man alle Sachen hinterfragt und Erklärungen haben<br />

will, dann ist es natürlich mit dem Glauben, wie es schon im Worte<br />

steckt, schwierig mit dem Glauben. Mit meinem Beruf hat das weniger<br />

zu tun. Es liegt einfach nur an meinen persönlichen Interessen.<br />

Zhoch3: Gab es ein besonderes Erlebnis, oder waren es mehrere „Mosaiksteinchen“,<br />

die Sie von der Kirche entfernt haben?<br />

Dr. Henseler: Nun ja, da spielen wohl mehrere Faktoren eine Rolle,<br />

wie zum Beispiel das Elternhaus. Meine Eltern sind beide katholisch<br />

und haben uns zum Kommunionunterricht und zur Kommunion<br />

geschickt, aber sie waren eben selber auch keine regelmäßigen<br />

von Winfried H. de Bruin<br />

Kirchenferne. Ferne<br />

Ein Interview mit Dr. Wolfgang Henseler, Zülpich<br />

Foto Carlo Grbavac<br />

Zhoch3: Aber die Hilfe kam nicht?<br />

Dr. Henseler: Also, dass ich das Gefühl habe, ich brauche Hilfe, kommt<br />

schon vor. Aber die bekomme ich eher bei Freunden und in der Familie.<br />

Zhoch3: Haben Sie ein bestimmtes Bild von der Kirche, oder berührt<br />

Sie das nicht, läuft Kirche einfach an Ihnen vorbei?<br />

Dr. Henseler: Ein Bild habe ich schon. Ich finde, dass die Kirche auf<br />

kommunaler und regionaler Ebene sehr viel Gutes tut. Einfach auch<br />

da ist, für die Leute, die glauben. Damit diese einen Ort haben ihren<br />

Glauben zu leben und zum Austausch. Die Kirche ist sehr hilfreich ,<br />

auch als Träger vieler Einrichtungen, die dem Gemeinwohl zu Gute<br />

kommen. Überregional oder wenn man die Kirche als Institution<br />

sieht, ist sie momentan wohl eher etwas negativ beleumdet.<br />

Das liegt m. E. auch an den etwas rückständigen Ansichten, die so ein<br />

wenig am Weltgeschehen vorbei gehen oder hinterher hinken, zum<br />

Beispiel das Thema Verhütung oder die Frauenrolle in der Kirche. Es<br />

erscheint mir einfach nicht mehr zeitgemäß. Damit kann ich mich<br />

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