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Huhn ist eben nicht gleich Huhn - RGZV Iserlohn und Umgebung

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Züchter an ihrer Arbeit haben. Die Erhaltung von Geflügelrassen, die zwischen Massentierhaltung <strong>und</strong><br />

Artensterben schon längst aus den Köpfen der Nicht-Züchter verschw<strong>und</strong>en sind. Bei Dördelmann gibt<br />

es kein „normales“ <strong>Huhn</strong>. Stattdessen gibt es Italiener, japanische Seidenhühner <strong>und</strong> Zwerg-<br />

Orpingtons. Eier legen sie alle. In den kleinen Ausstellungskäfigen kommt ein bisschen Mitleid für die<br />

Geflügelschönheitskönige auf. Doch zu Hause, versichern die Züchter, haben die Tiere Auslauf <strong>und</strong><br />

große Ställe.<br />

„Ein Tier, das <strong>nicht</strong> gut gehalten wird, könnte man hier <strong>nicht</strong> ausstellen. Der Züchter wird von uns<br />

direkt auf ein krankes oder unvitales Tier angesprochen“, versichert Dördelmann. Und Gustav Klever<br />

fügt hinzu: „Dreckige Hühner bekommen keine Punkte!“<br />

Etwas besser getroffen hat es die japanischen Seidenhühner. Sie treten heute <strong>nicht</strong> etwa allein,<br />

sondern im Team an. Denn auch die Schönheit eines ganzen „Hühnersatzes“ kann bewertet werden.<br />

Zur Stärkung der Gruppendynamik pickt man aus einem gemeinsamen Futtertrog.<br />

Doch dem Rassegeflügelzuchtverband geht es <strong>nicht</strong> nur prächtig. Ein Großteil des Vereins wird<br />

langsam alt <strong>und</strong> möchte die Profession natürlich weiter erhalten sehen. Die Jugendgruppe kann immer<br />

Verstärkung gebrauchen.<br />

Sollte sich jemand berufen fühlen, sich 365 Tage im Jahr dem federigen Tier zu widmen, wird ihm<br />

geraten, erst einmal einen Züchter in seiner Nähe aufzusuchen. Ein guter Preis für eine weiße Taube<br />

läge dann bei etwa 20 Euro – einmal in Taube <strong>und</strong> Täuberich investiert, kann man sich dann schon<br />

bald über Küken freuen. Und von einer eigenen Zucht hat man was: „Ein <strong>Huhn</strong> legt ungefähr jeden<br />

Tag ein Ei. Irgendwann wird das Tier auch geschlachtet, deswegen sollte man ihm auch lieber keinen<br />

Namen g<strong>eben</strong>.“ <strong>Huhn</strong> Nummer 311 muss also <strong>nicht</strong> nur wegen seines schlechten Kamms miese<br />

Laune haben – auch die Aussicht auf den Kochtopf hängt über dem Geflügell<strong>eben</strong>.<br />

Die Rassegeflügelausstellung <strong>ist</strong> heute von 11 bis 18 Uhr <strong>und</strong> Sonntag von 10 bis 14 Uhr für alle<br />

Besucher <strong>und</strong> neugierigen Nicht-Züchter in der Freizeitstätte Königsborn, Luisenstraße, geöffnet.<br />

Anna Mayr

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