Ausgabe 15 / 2013 - Rosenland Lippe
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Erinnern – Gedenken – Engagieren<br />
Schulausstellung zum 80. Todestag von Felix Fechenbach<br />
von Sonja Girod<br />
1933: In Berlin hatten die Nationalsozialisten unter der Führung von Adolf Hitler die Macht übernommen.<br />
Auch die Wahlen zum Lippischen Landtag am <strong>15</strong>. Januar 1933 feierten sie mit der Schlagzeile „Hitler siegt<br />
in <strong>Lippe</strong>!“. Felix Fechenbach war vier Jahre zuvor nach Detmold gekommen und arbeitete als Chefredakteur<br />
der sozialdemokratischen Zeitschrift „Volksblatt“. Er fühlte sich wohl in der lippischen Residenzstadt.<br />
Nach den politischen und juristischen Kämpfen, die er in den Jahren zuvor u.a. in München als<br />
Sekretär im Vorzimmer des Ministerpräsidenten Kurt Eisner erleben musste, schien er angekommen und<br />
von seiner Arbeit innerlich ausgefüllt. Dass er nur noch wenige Jahre leben würde, ahnte der junge Journalist<br />
damals nicht.<br />
Das Leben von Felix Fechenbach, dem engagierten jüdischen<br />
Publizisten und Sozialdemokrat war kurz, aber sehr bewegend.<br />
Sein Mut und seine Überzeugung, für die Demokratie zu<br />
kämpfen und Detmold auch 1933 nicht zu verlassen, zeugen von<br />
einem starken Charakter. Seine Lebensgeschichte darf nicht in<br />
Vergessenheit geraten, sondern soll uns immer wieder dazu aufrufen,<br />
nicht wegzusehen, wenn einem Mitmenschen Unrecht<br />
geschieht.<br />
Texttafel der Ausstellung „Felix Fechenbach“.<br />
Die Lebensgeschichte und die Ideale des jungen Mannes Felix<br />
Fechenbach haben das Kollegium des Detmolder Berufskollegs<br />
schon im Jahre 1978 bewogen, den Vorschlag zu machen, die<br />
Schule in „Felix-Fechenbach-Schule“ umzubenennen. Heute, im<br />
August des Jahres <strong>2013</strong>, 80. Jahre nach der Ermordung des Journalisten<br />
durch die Nationalsozialisten erinnert die Schule mit<br />
einer dauerhaften Ausstellung im ihrem Forum an ihn. Die Ausstellung<br />
wurde auf Initiative des Schulleiters, Horst Klüter umgesetzt.<br />
Vor zwei Jahren bildete sich eine Arbeitsgruppe, die aus<br />
zwei Lehrerinnen, Annette Radon und Sonja Schreiber sowie<br />
einer wissenschaftlichen Beraterin, Dr. Sonja Girod, bestand.<br />
Gemeinsam mit etwa 80 Schülerinnen und Schülern des Berufskollegs<br />
wurde die Ausstellung erarbeitet und umgesetzt. Die<br />
Schüler nutzten für ihre Recherchen u.a. das Landesarchiv NRW<br />
Abt. Ostwestfalen-<strong>Lippe</strong> und das Detmolder Stadtarchiv.<br />
Darüber hinaus sind in der Ausstellung Dokumente aus dem<br />
Bayerischen Hauptstaatsarchiv München, den Stadtarchiven<br />
Heidelberg, Leipzig und München und dem Staatsarchiv Bamberg<br />
zu sehen.<br />
Die Ausstellung besteht aus <strong>15</strong> Texttafeln und 5 Vitrinen. Außerdem haben Schüler der Metallabteilung<br />
unter Anleitung von Dirk Meier einen „Eisernen Käfig“ nachgebaut. In einer ähnlichen Zelle verbrachte<br />
Felix Fechenbach die ersten Tage seiner Zuchthaushaft 1922 in Ebrach, wie er in seinem Buch „Im Haus<br />
<strong>Rosenland</strong> <strong>15</strong>/<strong>2013</strong> 75