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Erlebnis Berg-Winter - Geo-Coaching

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Notfall Lawine<br />

Der schlimmste <strong>Berg</strong>unfall im <strong>Winter</strong> ist (leider)<br />

der Lawinenunfall. Besonders kritisch dabei:<br />

Die Zeit ist knapp. Wenn man unter einer Lawine<br />

verschüttet ist und den Lawinenabgang überlebt<br />

hat, bestehen für die ersten 15 Minuten<br />

relativ hohe Überlebenschancen (90 Prozent).<br />

Danach sinkt die Wahrscheinlichkeit jedoch<br />

rapide ab. Bereits nach 35 Minuten beträgt die<br />

Chance zu überleben nur noch 30 Prozent; das<br />

bedeutet, dass zwei von drei Verunglückten<br />

dann bereits tot sind.<br />

Deshalb ist das einzige effektive Mittel,<br />

jemanden aus einer Lawine zu retten, die Kameradenhilfe.<br />

Um im Notfall nicht in Panik zu<br />

geraten und schnell und zielgerichtet suchen<br />

zu können, muss man üben. Viele Sektionen<br />

des DAV bieten deshalb den ganzen <strong>Winter</strong><br />

über Lawinentrainings an. Als Ergänzung dazu<br />

hat der DAV seit dem <strong>Winter</strong> 2006/2007 eine<br />

DVD „Notfall Lawine“ im Programm. Sie zeigt<br />

sehr ausführlich, wie man sich bei einer Lawinenverschüttung<br />

verhalten soll. Zu beziehen<br />

ist sie über den DAV-Shop im Internet unter<br />

www.dav-shop.de.<br />

Um die Suche richtig durchführen zu können,<br />

ist die Mitnahme der so genannten Standardausrüstung<br />

Pflicht. Dazu gehören:<br />

Bei Touren mit Lawinenrisiko<br />

u Lawinenverschütteten-Suchgerät (LVS-Gerät),<br />

eingeschaltet und am Körper; die Signale<br />

dringen durch den Schnee und reichen bis zu<br />

80 Meter. Die nicht verschütteten Gruppenmitglieder<br />

können in kurzer Zeit den Sender<br />

unter dem Schnee orten.<br />

u Lawinenschaufel: Damit kann man einen Verschütteten<br />

innerhalb weniger Minuten ausgraben,<br />

das ist überlebenswichtig.<br />

u Lawinensonde: Erleichtert die genaue Ortung<br />

des Opfers.<br />

Diese drei Ausrüstungsgegenstände sind entscheidend<br />

für das rasche Auffinden und Ausgraben<br />

von Verschütteten. Daneben gibt es im<br />

Skitourenbereich zusätzliche Notfallausrüstung:<br />

● ABS-Rucksack mit Luftkissen an der Seite,<br />

die das „Untergehen“ in der Lawine verhindern<br />

können<br />

● Avalung: Über ein Mundstück kann man Luft<br />

aus dem Schnee saugen. Die verbrauchte<br />

Luft wird beim Ausatmen nach hinten abgeleitet;<br />

so ist es möglich, im Schnee zu atmen<br />

und zu überleben.<br />

● Lawinenball: An einer langen Schnur befestigt<br />

bleibt der Lawinenball auf der Lawine<br />

liegen; die Ortung des Verschütteten wird<br />

durch Rückverfolgung der Schnur erleichtert.<br />

Der Gebrauch der Notfallausrüstung muss trainiert<br />

werden!<br />

All diese Ausrüstungsgegenstände dienen zur<br />

Rettung nach einem Unfall. Viel besser ist<br />

es aber, eine Verschüttung durch eine verantwortungsvolle,<br />

gründliche Tourenvorbereitung<br />

und -durchführung zu vermeiden.<br />

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