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VIERTES KAPITEL Von der Bankenkrise zur Schuldenkrise und ...

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130 <strong>Von</strong> <strong>der</strong> <strong>Bankenkrise</strong> <strong>zur</strong> <strong>Schuldenkrise</strong> <strong>und</strong> wie<strong>der</strong> <strong>zur</strong>ück<br />

I. Das europäische Bankensystem wie<strong>der</strong> in Gefahr<br />

219. Nach einer Phase <strong>der</strong> relativen Ruhe ist die Situation des europäischen Bankensystems<br />

seit Mitte des Jahres 2011 erneut extrem angespannt. Indikatoren, die bereits zu Beginn <strong>der</strong><br />

Finanzkrise die akute Verunsicherung auf den Finanzmärkten anzeigten, standen wie<strong>der</strong>um<br />

auf Alarmstufe rot. Die sonst hochliquiden Interbankenmärkte trockneten aus, da Banken<br />

nicht mehr bereit waren, sich gegenseitig Geld zu leihen (Schaubild 34, oben links). Stattdessen<br />

bevorzugten sie niedrig verzinste, aber dafür sichere Übernachteinlagen bei <strong>der</strong> Europäischen<br />

Zentralbank (Schaubild 34, oben rechts). US-amerikanische Banken <strong>und</strong> Geldmarkfonds<br />

zogen bereits Einlagen bei den europäischen Banken ab <strong>und</strong> erschwerten die Refinanzierung<br />

in US-Dollar <strong>der</strong>art, dass sich die Europäische Zentralbank (EZB) <strong>und</strong> die Fe<strong>der</strong>al<br />

Reserve gezwungen sahen, die Notfallmaßnahmen wie<strong>der</strong> zu aktivieren <strong>und</strong> die Liquiditätsversorgung<br />

durch US-Dollar-Euro-Swaps sicherzustellen. Die Aktienindizes europäischer<br />

Banken brachen ein (Schaubild 34, unten links) <strong>und</strong> die Kreditausfallversicherungen für<br />

Banktitel zeigten einen deutlichen Anstieg <strong>der</strong> Ausfallrisiken von europäischen Banken an<br />

(Schaubild 34, unten rechts).<br />

Schaubild 34<br />

Internationale Finanzmarktindikatoren<br />

Basispunkte<br />

200<br />

180<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

Tageswerte<br />

EURIBOR-EUREPO-Spread Einlagefazilität <strong>der</strong> Europäischen Zentralbank 1)<br />

Mrd Euro<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

2007 2008 2009 2010 2011<br />

Indizes für Aktien <strong>und</strong> hypothekenbasierte Wertpapiere<br />

Index<br />

140<br />

Dax 30<br />

120<br />

S&P 500 2)<br />

100<br />

80<br />

0<br />

2007 2008 2009 2010 2011<br />

CDS-Spreads für Banken 3)<br />

Basispunkte<br />

Vereinigte<br />

Staaten<br />

Asien<br />

Euro-Raum<br />

700<br />

600<br />

500<br />

400<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

Dax 30 Kreditbanken<br />

EuroStoxx<br />

EuroStoxx Financial<br />

S&P Financial 2)<br />

2007 2008 2009 2010 2011<br />

2007 2008 2009 2010 2011<br />

1) Gleiten<strong>der</strong> 25-Tagesdurchschnitt.– 2) Aktienindizes von Standard & Poor's für Unternehmen beziehungsweise Finanzinstitute.– 3) Gleichmäßig gewichtete<br />

durchschnittliche Aufschläge auf vorrangige CDS (Credit Default Swaps) mit einer Laufzeit von 5 Jahren.<br />

Quellen: EZB, Thomson Financial Datastream<br />

© Sachverständigenrat<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

Sachverständigenrat - Jahresgutachten 2011/12

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