stuttgart - Schlupfwinkel
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Anlaufstelle<br />
Umsetzung, Rahmenbedingungen<br />
Seit Oktober 2004 ist eine Notschlafstelle im gleichen Gebäude des<br />
<strong>Schlupfwinkel</strong>s eingerichtet, ausgestattet mit 8 Schlafplätzen. Eine<br />
Projektfinanzierung erfolgt über die Landesstiftung Baden-<br />
Württemberg, gesichert über drei Jahre, sowie über Spendengelder.<br />
Folgende Eckpunkte sind in<br />
Absprache mit dem Jugendamt<br />
Stuttgart für die Notschlafstelle<br />
vereinbart worden:<br />
■ Das Angebot richtet sich an<br />
Jugendliche im Alter von 14 bis<br />
17 Jahren, deren Lebensmittelpunkt<br />
die Straße ist und die den<br />
Wunsch nach Aufnahme äussern.<br />
■ Der Zugang zur Notschlafstelle<br />
erfolgt auf Basis der<br />
Freiwilligkeit (Selbstmelder).<br />
■ Jeder Jugendliche kann bis zu<br />
3 anonyme Übernachtungen pro<br />
Monat in Anspruch nehmen,<br />
maximal jedoch 7 Nächte.<br />
■ Konsum jeglicher Drogen in<br />
der Einrichtung ist untersagt.<br />
■ Die Aufnahme erfolgt zwischen<br />
19:00 und 23:00 Uhr; ab<br />
1:00 Uhr ist Nachtruhe, der Aufenthalt<br />
endet morgens um 8:00<br />
Uhr.<br />
■ Die Versorgung mit Nahrungsmitteln<br />
wird über das Angebot<br />
im angegliederten <strong>Schlupfwinkel</strong><br />
abgedeckt, ebenso die<br />
ärztliche Versorgung, die Möglichkeit<br />
zum Duschen und Wäsche<br />
waschen.<br />
■ Nicht selten besitzen die<br />
Jugendlichen Hunde, die sie für<br />
einen Schlafplatz nicht abzugeben<br />
bereit sind, deshalb können<br />
Hunde zur Übernachtung mitgebracht<br />
werden.<br />
Projekt<br />
Notschlafstelle:<br />
<strong>Schlupfwinkel</strong><br />
Ablauf:<br />
Während den Öffnungszeiten des <strong>Schlupfwinkel</strong>s<br />
meldet der/die Jugendliche den<br />
Bedarf einer Notübernachtungsmöglichkeit<br />
an. Nach eingehender Beratung und Abklärung<br />
der Situation macht der Sozialarbeiter<br />
mit Nachtbereitschaft eine Uhrzeit zwischen<br />
20:00 und 22:00 Uhr aus, wann der/die<br />
Jugendliche zur Notschlafstelle kommt. Nach<br />
der Versorgung mit Nahrungsmitteln kann der<br />
Die Notschlafstelle existiert<br />
nicht mehr. Wir vermitteln bei<br />
Bedarf Notübernachtungen.<br />
Erfahrungen/Ausblick<br />
Das Projekt Notschlafstelle wurde als Reaktion<br />
auf die häufige Nachfrage der Besucher<br />
des <strong>Schlupfwinkel</strong>s nach einer Notunterkunft<br />
ins Leben gerufen. Die tatsächliche<br />
Inanspruchnahme der Notschlafstelle<br />
fiel jedoch deutlich geringer aus als die zuvor<br />
formulierten Wünsche der Adressaten.<br />
Dies hängt unserer Ansicht nach eng mit der<br />
sich stark verändernden Szene zusammen.<br />
Eine große, tatsächlich obdachlose Strassenszene<br />
wie in den Anfangstagen des<br />
<strong>Schlupfwinkel</strong>s ist heute weitestgehend verschwunden.<br />
Die jungen Menschen heute<br />
zeichnen sich weniger durch Obdachlosigkeit<br />
aus, vielmehr durch Halt- und Orientierungslosigkeit.<br />
Jugendliche sein Zimmer beziehen und ggf.<br />
Wertsachen im Bereitschaftszimmer einschließen.<br />
Nach Spielen, Sprechen, Musikhören ist um<br />
1:00 Uhr Nachtruhe. Am nächsten Morgen<br />
wird um 7:30 Uhr geweckt, damit jeder um<br />
8:00 die Notschlafstelle verlassen kann.<br />
Jugendhilfeeinrichtungen haben sich den<br />
Adressaten des <strong>Schlupfwinkel</strong>s gegenüber<br />
geöffnet und gleichzeitig ist die Akzeptanz<br />
unserer Besucher für deren Angebote gestiegen.<br />
Generell lässt sich feststellen, daß die Anzahl<br />
an Selbstmeldern bei Inobhutnahmestellen,<br />
Notunterkünften etc. zurückgegangen ist.<br />
Diese deutlichen Veränderungen erfordern<br />
eine konzeptionelle Weiterentwicklung des<br />
Projekts Notschlafstelle um die Adressaten<br />
gezielter erreichen zu können.<br />
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