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stand im Körper zu klein, so kann das komplizierte System nicht aufrecht erhalten wer<strong>den</strong><br />
und der Tod tritt ein.<br />
Die bereits oben erwähnte Invarianz ist ein weiter<strong>es</strong> w<strong>es</strong>entlich<strong>es</strong> Merkmal von Leben. Lebew<strong>es</strong>en<br />
sind in der Lage aus sich selbst heraus Kopien zu fertigen, die vom Original nicht<br />
abweichen. Wenn <strong>es</strong> <strong>den</strong>noch auch Varianz <strong>gibt</strong>, so drückt sich di<strong>es</strong>e in allererster Linie im<br />
Phänotyp aus und nur in extrem minimalem Maße im Genotyp, eben durch jene winzigen<br />
Mutationen, die u. a. für die Evolution mitverantwortlich sind.<br />
Das bisher G<strong>es</strong>agte ist im w<strong>es</strong>entlichen moderne biologische Erkenntnis. Die Frage, die weiter<br />
unten behandelt wird, ist die, ob di<strong>es</strong> all<strong>es</strong> ist, was Leben ausdrückt? Ist nicht Leben mehr<br />
<strong>als</strong> die Summe seiner Teile? Geht beim Tod nicht mehr verloren <strong>als</strong> nur der hohe Ordnungsgrad<br />
der Materie?<br />
Ein weiter<strong>es</strong> Element, das bereits nicht mehr ohne weiter<strong>es</strong> in das Paradigma der Naturwissenschaften<br />
gehört, ist der Begriff Information und Kommunikation <strong>als</strong> ein Merkmal von Leben.<br />
Leben ist nicht nur Materie, die nach chemikalischen und physikalischen G<strong>es</strong>etzen<br />
funktioniert, sondern ein<strong>es</strong> der W<strong>es</strong>enselemente ist die Kommunikation zwischen <strong>den</strong> Einheiten,<br />
seien <strong>es</strong> Zellen, Organe, Artgenossen, Populationen, verschie<strong>den</strong>e Arten sowie letztendlich<br />
die g<strong>es</strong>amte Biosphäre. Das Grundelement der Kommunikation, die Information ist<br />
aber nicht mehr problemlos mit Physik und Chemie zu erklären. D<strong>es</strong>halb ist Biologie auch<br />
nicht auf di<strong>es</strong>e bei<strong>den</strong> anderen Naturwissenschaften zu reduzieren, sondern durchaus und<br />
absolut eine eigene Wissenschaft, selbst wenn di<strong>es</strong> sogar viele BiologInnen nicht wahrhaben<br />
wollen.<br />
An di<strong>es</strong>er Stelle sei noch auf einen im W<strong>es</strong>ten leider nicht mehr sehr bekannten russischen<br />
Wissenschaftler hingewi<strong>es</strong>en, Vladimir Vernadsky (1863-1945). Vernadsky war sich einerseits<br />
natürlich auch im klaren, dass Leben von seiner nicht belebten Umwelt klar abgegrenzt<br />
ist und nur aus sich selbst erzeugt wird. Andererseits wirft er erstm<strong>als</strong> die Th<strong>es</strong>e auf, dass<br />
Leben auf das Engste mit seiner unbelebten Umwelt, der Erdkruste verwoben ist und di<strong>es</strong>e<br />
genauso formt, wie <strong>es</strong> durch di<strong>es</strong>e geformt wird. Es ist kein extern<strong>es</strong> oder zufällig<strong>es</strong> Phänomen<br />
der Erdkruste, sondern lebende Materie (Vernadsky 1998). Eine Th<strong>es</strong>e, die viel später<br />
dann <strong>zum</strong> Gaia-Prinzip von Jam<strong>es</strong> Lovelock führte (Lovelock 1993).<br />
Bedeutend scheint mir daran das Verständnis, dass Leben von dem ihn umgeben<strong>den</strong> Raum<br />
nicht getrennt betrachtet wird. Di<strong>es</strong> wird wichtig, wenn wir uns die Frage stellen, ob Leben<br />
ein Phänomen ist, das <strong>es</strong> in di<strong>es</strong>em Weltall nur per Zufall <strong>gibt</strong>, oder <strong>es</strong> integral dazu gehört.<br />
Zusammenfassend noch einmal die drei w<strong>es</strong>entlichen Merkmale von Leben:<br />
• Autopoi<strong>es</strong>e (ein sich immer wieder selbst schaffend<strong>es</strong> hochorganisiert<strong>es</strong> System, wozu<br />
ein intensiver Stoffwechsel gehört)<br />
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