Ausgabe 2012-3 mit Werbung - SPD-Braunschweig Süd-Ost ...
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4 Südnachrichten /<br />
Schnelleres Internet für den Stadtbezirk<br />
Moderne Funktechnik und Glasfaserkabel für eine bessere Internetversorgung<br />
Von Ratsherrn Detlef Kühn<br />
3/<strong>2012</strong><br />
Griegstraße<br />
LINDENBERG<br />
Geplantes Ausbaugebiet für Glasfaser-<br />
Anschlüsse im Bereich Südstadt und<br />
Lindenberg. Grafik: Telekom / D. Kühn<br />
• Es bestehen gute Chancen, dass sich die Geschwindigkeit<br />
der Internetversorgung in Teilen<br />
des Stadtbezirkes in der nächsten Zeit deutlich<br />
verbessert. Dabei sollen zwei bewährte Techniken<br />
eingesetzt werden: die LTE-Funktechnik und das<br />
Glasfaserkabel.<br />
Neue Glasfaserkabel ...<br />
Die Telekom will Teile der Südstadt und der Lindenbergsiedlung<br />
<strong>mit</strong> Glasfaserkabeln versorgen,<br />
wenn 80% der Eigentümer einem Anschluss zustimmen<br />
und gleichzeitig 10% der Haushalte einen<br />
Versorgungsvertrag abschließen. Dafür verspricht<br />
die Telekom einen Beitrag zum Werterhalt der<br />
Immobilie und Übertragungsraten von bis zu 200<br />
Megabit pro Sekunde (MBit/s). Zum Vergleich: in<br />
der Südstadt gibt es heute Bereiche <strong>mit</strong> weniger<br />
als 3 MBit/s. Der Anschluss für Mehrfamilienhäuser<br />
ist kostenlos. Dies gilt auch für Ein- und<br />
Zweifamilienhäuser, wenn ein Versorgungsvertrag<br />
abgeschlossen wird.<br />
Die Telekom hat allen betroffenen Haushalten<br />
ein Angebot geschickt, <strong>mit</strong> der Bitte um Zustimmung<br />
zum Glasfaserkabel-Anschluss. Die Stadtverwaltung<br />
unterstützt dieses Ansinnen, um so den<br />
Standort <strong>Braunschweig</strong> insgesamt zu stärken.<br />
... oder LTE-Funktechnik<br />
Bereiche, die nicht <strong>mit</strong> der bewährten Glasfasertechnik<br />
„ans Netz“ angeschlossen werden, haben<br />
die Möglichkeit <strong>mit</strong>tels der LTE-Funktechnik ihre<br />
Übertragungsraten zu verbessern. LTE bedeutet<br />
Long Term Evolution und ist eine schnelle Form<br />
des Internetzugangs für Zuhause und unterwegs.<br />
Dazu bedarf es eines LTE-Modems oder -Surfsticks.<br />
Unter optimalen Voraussetzungen sind Übertragungsraten<br />
bis 100 MBit/s möglich, doch müssen<br />
sich alle Nutzer innerhalb derselben Funkzelle diese<br />
Bandbreite teilen, sodass die maximale Übertragungsrate<br />
nur selten erreicht wird. Dennoch ist<br />
dies für Bereiche, die zur Zeit noch weniger als<br />
1 MBit/s erreichen, eine Chance. Angekündigt ist<br />
der Ausbau dieser Technik zunächst für Teilbereiche<br />
von Rautheim.<br />
Zur Einführung der LTE-Funktechnik müssen<br />
bereits vorhandene Mobilfunksendeanlagen technisch<br />
nachgerüstet werden. Es sind keine Leitungsarbeiten<br />
und neue Funkmasten erforderlich. Die<br />
Mobilfunkanbieter könnten bei ausreichend hoher<br />
Nachfrage zügig die neue Technik ausbauen.<br />
Ich will daran arbeiten, dass auch für weitere<br />
im Stadtbezirk 213 unterversorgte Bereiche – wie<br />
Mascherode, Jägersruh oder Teile der Südstadt – in<br />
absehbarer Zeit eine deutliche Verbesserung der<br />
Internetversorgung zu vernünftigen Konditionen<br />
möglich wird.<br />
Südnachrichten / 5<br />
Gedenktafel am ehemaligen Lager<br />
Griegstraße aufgestellt<br />
• Der Stadtbezirksrat 213 hatte in seiner Sitzung<br />
im Februar 2008 die Installation einer Gedenktafel<br />
im Südstadtpark angeregt, um angemessen an<br />
die Zwangsarbeiter im ehemaligen Lager an der<br />
Griegstraße zu erinnern. Die Verwaltung hatte<br />
dies positiv aufgenommen und wollte hierzu EU-<br />
Förder<strong>mit</strong>tel einsetzen. Nachdem diese aber nicht<br />
bewilligt wurden, war das Projekt lange Zeit auf<br />
Eis gelegt. Jetzt wurde im Juli die Tafel doch noch<br />
aufgestellt. Darauf ist unter anderem zu lesen:<br />
„In der Anlage überreichen wir Ihnen 19 Blatt<br />
Zeichnungen über die Errichtung eines Barackenlagers<br />
auf unserem Sportplatz an der Robert-Ley-<br />
Straße <strong>mit</strong> der Bitte um Prüfung und Genehmigung.“<br />
Mit diesem Anschreiben der Firma Büssing-NAG<br />
an das Stadtbauamt <strong>Braunschweig</strong> vom 30. Juni<br />
1942 beginnt die Geschichte eines Ortes, die exemplarisch<br />
ist für die Zeit der nationalsozialistischen<br />
Zwangsherrschaft und für ihre Folgen. 1943 waren<br />
in der <strong>Braunschweig</strong>er Rüstungsindustrie ca. 25.000<br />
ausländische Zwangsarbeiter bzw. Kriegsgefangene<br />
beschäftigt, untergebracht in verschiedenen Lagern<br />
der Stadt. Eines der größten, das Arbeiterlager<br />
der Firma Büssing-NAG, entstand 1942/43 an der<br />
heutigen Griegstraße. (...)<br />
Hier lebten ca. 1.000 ausländische Arbeiter<br />
aus der Sowjetunion, Frankreich, Holland, Polen,<br />
der Tschechoslowakei und Rumänien. Unter<br />
Bürgermeister Jürgen Meeske (rechts)<br />
und Stadtteilheimatpfleger Wilhelm<br />
Lehmann enthüllen die Gedenktafel am<br />
ehemaligen Lager an der Griegstraße.<br />
den Internierten befanden sich auch Frauen und<br />
Familien. Zudem wurden Mitte Januar 1945 ca.<br />
100 polnische Frauen und Kinder, die nach dem<br />
Aufstand im Warschauer Ghetto nach Deutschland<br />
deportiert (...) worden waren. (...) Ebenfalls auf<br />
diesem Gelände, un<strong>mit</strong>telbar angrenzend, befand<br />
sich ein Lager für sowjetische Kriegsgefangene<br />
(...). Insbesondere die hygienischen Verhältnisse<br />
im Lager Griegstraße waren menschenunwürdig,<br />
auch berichteten Anwohner von Menschen, denen<br />
die Unterernährung mehr als deutlich anzusehen<br />
war und die Passanten um Brot anflehten. (...)<br />
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3/<strong>2012</strong>