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Merkblatt Gärtnern in der Stadt.pdf - Stadt St.Gallen

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Natur f<strong>in</strong>det stadt<br />

<strong>Gärtnern</strong> br<strong>in</strong>gt Natur <strong>in</strong> die <strong><strong>St</strong>adt</strong>, schafft Nischen für viele<br />

Pflanzen und Tiere, ermöglicht Begegnungen und frische, selber<br />

produzierte Lebensmittel auf dem Tisch. Also Natur f<strong>in</strong>det<br />

<strong><strong>St</strong>adt</strong> im wahrsten S<strong>in</strong>ne des Wortes. Machen Sie mit. Wir<br />

wünschen Ihnen viel Spass beim <strong>Gärtnern</strong>!<br />

Was gedeiht W o<br />

Zum erfolgreichen <strong>Gärtnern</strong> s<strong>in</strong>d verschiedene Punkte zu beachten.<br />

saatgut und setzl<strong>in</strong>ge<br />

Kle<strong>in</strong>ere Setzl<strong>in</strong>ge mit gesunden Wurzelballen wachsen<br />

oft besser als solche, die schon beim Kauf sehr gross s<strong>in</strong>d.<br />

Bio-Saatgut und -Pflanzen s<strong>in</strong>d zwar etwas teurer, meist aber<br />

robuster und gedeihen besser. Lokal produziertes Saatgut und<br />

lokal hergestellter Dünger passen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel am besten<br />

zusammen. Das Saatgut für das Folgejahr aus den eigenen<br />

Pflanzen zu gew<strong>in</strong>nen, ist ebenfalls e<strong>in</strong>e spannende Herausfor<strong>der</strong>ung.<br />

Pflanzengefässe<br />

Bei den Pflanzgefässen kann <strong>der</strong> Phantasie freien<br />

Lauf gelassen werden. Von alten Blechbüchsen und<br />

Gummistiefeln über Schubkarren bis zur Badewanne<br />

kann fast alles verwendet werden. Dabei dürfen<br />

Abflusslöcher für überschüssiges Wasser nicht vergessen<br />

gehen. E<strong>in</strong>ige Behälter zerfallen schneller als<br />

an<strong>der</strong>e. So gibt es wie<strong>der</strong> Platz für neue Kreationen.<br />

Pflanzenerde<br />

Pflanzenerde ist etwas Kostbares. Sie muss den<br />

Pflanzen nicht nur Halt geben, son<strong>der</strong>n auch Wasser<br />

und Nährstoffe speichern und luftdurchlässig, also<br />

locker se<strong>in</strong>. Mit etwas Erfahrung kann man die Erde<br />

auch selber mischen. Solche Erde kann oft mehrere<br />

Jahre genutzt werden. H<strong>in</strong>weise zum Mischen<br />

von guter Pflanzenerde f<strong>in</strong>det man <strong>in</strong> <strong>der</strong> Literatur.<br />

Je nach Pflanzgut muss die Erdmischung spezifische<br />

Qualitäten aufweisen. Erde für Jungpflanzen<br />

darf zum Beispiel e<strong>in</strong>e gröbere <strong>St</strong>ruktur haben als<br />

jene für Ansaaten. E<strong>in</strong>ige Pflanzen verlangen mehr<br />

Nährstoffe, an<strong>der</strong>e weniger. Im Handel erhältliche<br />

Bio-Erde kann im Topf rund zwei Jahre verwendet<br />

werden. Auf Torf sollte aus ökologischen Gründen<br />

verzichtet werden.<br />

substrathöhe<br />

Je nach Tiefe und Volumen des zur Verfügung<br />

stehenden Erdreichs können unterschiedliche Gemüse,<br />

Kräuter und Früchte angepflanzt werden. So gedeihen<br />

Feldsalat und Radieschen schon <strong>in</strong> e<strong>in</strong>fachen<br />

Blumenkistchen, Kartoffeln o<strong>der</strong> Karotten h<strong>in</strong>gegen<br />

benötigen mehr als 30 cm tiefes Erdreich. Für sie<br />

kann zum Beispiel e<strong>in</strong>e alte Regentonne umgenutzt<br />

werden. Sogar Apfel- o<strong>der</strong> Birnbäume können <strong>in</strong><br />

grossen Reissäcken o<strong>der</strong> Töpfen gepflanzt werden.<br />

Ihnen sollte m<strong>in</strong>destens 50cm Substrathöhe zur<br />

Verfügung stehen.<br />

düngung<br />

Pflanzen benötigen Nährstoffe, damit sie gedeihen.<br />

Wasser und Nährstoffe werden im Boden<br />

gespeichert. Damit dieser se<strong>in</strong>e Funktion erfüllen<br />

kann, muss er sorgfältig gepflegt werden. Biologische<br />

Düngung för<strong>der</strong>t die Bodenaktivität. Dünger<br />

muss neben <strong>St</strong>ickstoff, Phosphor und Kalium auch<br />

Spurenelemente und Mikroorganismen enthalten.<br />

Diese Voraussetzung erfüllen Regenwurmhumus,<br />

Kompost und Pflanzenjauche weitaus am besten.<br />

Alle drei lassen sich auch auf dem Balkon<br />

herstellen. Im Bio-Landbau bewährte Düngemittel<br />

s<strong>in</strong>d im Handel erhältlich.<br />

Kompost<br />

Auf Freiflächen lässt sich e<strong>in</strong>fach Kompostieren.<br />

Heute gibt es im Handel jedoch auch gute<br />

Wurmkomposter für den Balkon. In <strong>der</strong> Literatur<br />

und im Internet f<strong>in</strong>den sich zudem zahlreiche Anregungen,<br />

Anleitungen und Tipps, wie man zu<br />

gutem Regenwurmkompost kommt. Die städtische<br />

Kompost beratung berät und hilft gerne weiter:<br />

www.entsorgung.stadt.sg.ch.<br />

Fruchtfolge und Mischkulturen<br />

Früher kannte man die Drei-Fel<strong>der</strong>-Wirtschaft.<br />

Auch im eigenen Garten, Gärtchen, Hochbeet o<strong>der</strong><br />

Blumentopf bewährt sich diese Methode. Pflanzen<br />

mit hohen Nährstoffansprüchen sollten im<br />

folgenden Jahr von eher anspruchslosen Arten abgelöst<br />

werden. Beispiel: Nach Tomaten folgen <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

gleichen Erde Salate.<br />

Es gibt Kräuter-, Gemüse- und Blütenpflanzen,<br />

die sich mögen und gut nebene<strong>in</strong>an<strong>der</strong> gedeihen<br />

und solche, die man nicht komb<strong>in</strong>ieren sollte. Gut<br />

vertragen sich zum Beispiel Knoblauch und Erdbeeren<br />

o<strong>der</strong> Salat und Radieschen. Erfahrungsberichte<br />

und H<strong>in</strong>weise dazu f<strong>in</strong>den sich unter an<strong>der</strong>em<br />

im Handbuch «Bio-Balkongarten» o<strong>der</strong> im<br />

Internet. Gerade dies s<strong>in</strong>d aber Fragen, die man am<br />

besten mit an<strong>der</strong>en <strong><strong>St</strong>adt</strong>gärtnern und -gärtner<strong>in</strong>nen<br />

diskutiert, ähnlich wie Bewässerungssysteme,<br />

Sonnene<strong>in</strong>strahlung und vieles mehr. E<strong>in</strong> guter Ort<br />

für den Austausch von Produkten und Erfahrungen<br />

s<strong>in</strong>d die lokalen Märkte wie Ökomarkt und Bauernmarkt<br />

sowie Pflanzentauschbörsen.<br />

Bienen<br />

<strong>Gärtnern</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong><strong>St</strong>adt</strong> bedeutet auch, den Bienen<br />

mehr Lebensgrundlage zu bieten. Damit Früchte und<br />

Samen entstehen, müssen die Blüten <strong>der</strong> Pflanzen<br />

befruchtet werden. Die meisten Pflanzen werden<br />

durch Insekten, meist Bienen und Hummeln,<br />

bestäubt. Sie tragen die Pollen auf ihrem Körper<br />

und an den Be<strong>in</strong>en von Blüte zu Blüte. In grossen<br />

Geme<strong>in</strong>schaftsgärten hilft es, wenn Imker o<strong>der</strong> Imker<strong>in</strong>nen<br />

mit dabei s<strong>in</strong>d und vor Ort e<strong>in</strong> o<strong>der</strong> zwei<br />

Bienenvölker pflegen.

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