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Krafttraining in der kardialen Rehabilitation - AGAKAR

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Belastung verglichen wird [26]. Die Patienten<br />

absolvierten 2 Sätze e<strong>in</strong>be<strong>in</strong>ige Be<strong>in</strong>presse<br />

mit 10 Wie<strong>der</strong>holungen bei 70 % 1RM im Vergleich<br />

mit 5 M<strong>in</strong>uten Radfahren bei 70 % <strong>der</strong><br />

symptomlimitierten Maximalleistung ( Tab. 1 ).<br />

Komplikationen wurden ke<strong>in</strong>e beobachtet.<br />

Die Drucksteigerung während e<strong>in</strong>be<strong>in</strong>iger<br />

Be<strong>in</strong>presse ersche<strong>in</strong>t vertretbar, allerd<strong>in</strong>gs<br />

s<strong>in</strong>d weitere Erfahrungen, beson<strong>der</strong>s Längsschnittstudien<br />

zu for<strong>der</strong>n. Die Drucksteigerung<br />

lag systolisch niedriger als während<br />

Radbelastung, ebenso <strong>der</strong> deutlich reduzierte<br />

Herzfrequenzanstieg, somit auch das<br />

Druck-Frequenz-Produkt, das e<strong>in</strong>e Größe<br />

erreicht, wie sie bei Patienten mit guter l<strong>in</strong>ksventrikulärer<br />

Funktion und adequatem Herzfrequenzanstieg<br />

während e<strong>in</strong>be<strong>in</strong>iger Be<strong>in</strong>presse<br />

mit 40 % 1RM beobachtet wurde [18].<br />

Bei selektionierten Patienten mit schwerer<br />

l<strong>in</strong>ksventrikulärer Fehlfunktion des Herzens<br />

dürfte deshalb e<strong>in</strong>e solche Kraftausdauer-<br />

Therapie möglich se<strong>in</strong>, allerd<strong>in</strong>gs fehlen bisher<br />

systematische Längsschnittstudien und<br />

die tendenzielle Größenzunahme des Herzens<br />

sowohl unter Radbelastung als auch<br />

Kraftausdauer-Therapie mahnt zur Vorsicht.<br />

E<strong>in</strong>e solche Therapie kann deshalb zunächst<br />

nur <strong>in</strong> <strong>Rehabilitation</strong>szentren im E<strong>in</strong>zelfalle<br />

erwogen werden. Empfehlenswert ist es, die<br />

Kraftausdauer-Therapie mit 40 - 50 % 1RM zu<br />

beg<strong>in</strong>nen und bei guter Verträglichkeit vorsichtig<br />

zu steigern und auf beidbe<strong>in</strong>ige Be<strong>in</strong>presse<br />

ganz zu verzichten. Umstritten ist<br />

sicher auch die Austestung des Repetitions-<br />

Maximums.<br />

42<br />

Patientenselektion und frühestmöglicher<br />

E<strong>in</strong>stieg ?<br />

Kraftausdauer-Therapie kann <strong>in</strong> Phase II-, IIIund<br />

IV-Programmen bei <strong>der</strong> Mehrzahl <strong>der</strong> Patienten,<br />

die auch Kandidaten für „konventio-<br />

Tab. 1: Blutdruck, Herzfrequenz, enddiastolisches und endsystolisches Volumen <strong>der</strong> l<strong>in</strong>ken Herzkammer<br />

bei 10 Patienten mit schwerer l<strong>in</strong>ksventrikulärer Fehlfunktion des Herzen (EF 27 ± 2 %) während<br />

5 M<strong>in</strong>uten Radfahren mit 70 % <strong>der</strong> maximalen Wattleistung im Vergleich zu 2 Sätzen von jeweils<br />

10 Wie<strong>der</strong>holungen e<strong>in</strong>be<strong>in</strong>iger Be<strong>in</strong>presse mit 70 % 1RM nach McKelvie et al [26].<br />

*p < 0.05 gegenüber Ruhewert; + p < 0.005; Mittelwerte ± SEM. Abkürzungen: BD: Blutdruck,<br />

HF: Herzfrequenz, EDV: enddiastolisches Volumen, ESV: endsystolisches Volumen<br />

nelle“ aerobe Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gstherapie s<strong>in</strong>d, also<br />

e<strong>in</strong>e gute o<strong>der</strong> nur leicht e<strong>in</strong>geschränkte<br />

l<strong>in</strong>ksventrikuläre Funktion des Herzens aufweisen,<br />

relativ sicher angewandt werden. Die<br />

Amerikanische Gesellschaft für Kardiovaskuläre<br />

und Pulmonale <strong>Rehabilitation</strong><br />

(AACVPR), sowie die Amerikanische Gesellschaft<br />

für Sportmediz<strong>in</strong> (ACSM) haben Ausschlusskriterien<br />

für die Teilnahme an Kraftausdauer-Therapie<br />

def<strong>in</strong>iert und zusätzlich<br />

e<strong>in</strong>e Klassifizierung <strong>in</strong> Patienten mit niedrigem,<br />

bzw. hohem Risiko getroffen [1, 2]. Patienten<br />

mit „hohem Risiko“ kommen für „<strong>in</strong>tensivere“<br />

Bewegungstherapie <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gruppe<br />

nicht <strong>in</strong> Frage. Den Empfehlungen <strong>der</strong><br />

AACVPR sowie des ACSM, dass Patienten<br />

bereits 1 – 2 Wochen nach perkutaner, translum<strong>in</strong>aler<br />

Koronarangioplastie (PTCA), bzw. 4<br />

Wochen nach unkompliziertem Myokard<strong>in</strong>farkt<br />

o<strong>der</strong> Bypassoperation mit Kraftausdauer-Therapie<br />

beg<strong>in</strong>nen können [1,2], kann man<br />

sich auch für europäische Verhältnisse anschließen.<br />

Dies sollte dann aber <strong>in</strong>nerhalb<br />

e<strong>in</strong>er kl<strong>in</strong>ischen Abteilung für stationäre /<br />

ambulante <strong>Rehabilitation</strong> begonnen und bei<br />

guter Verträglichkeit <strong>in</strong> <strong>der</strong> ambulanten Herzgruppe<br />

fortgesetzt werden. Bef<strong>in</strong>det sich <strong>der</strong><br />

Patient bereits <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er ambulanten Herzgruppe<br />

(Phase III), ist es empfehlenswert, e<strong>in</strong>e<br />

ergänzende Kraftausdauer-Therapie erst nach

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