Zusammenhänge, Bedeutung und Ergebnisse - Statistisches ...
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S 27<br />
Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder – <strong>Zusammenhänge</strong>, <strong>Bedeutung</strong> <strong>und</strong> <strong>Ergebnisse</strong><br />
Konsumausgaben <strong>und</strong> Sparen der privaten Haushalte<br />
Konsumausgaben <strong>und</strong> Sparen der privaten Haushalte<br />
nach B<strong>und</strong>esländern 2006*)<br />
Anteil am Verfügbaren Einkommen 1) in %<br />
Konsumausgaben<br />
Sparen<br />
Konsumausgaben werden sowohl für die privaten Haushalte<br />
(einschließlich der privaten Organisationen ohne Erwerbszweck)<br />
berechnet als auch für den Staat. Im Folgenden werden zunächst<br />
– wenn nicht abweichend bezeichnet – nur die Konsumausgaben<br />
der privaten Haushalte erläutert.<br />
bereichs Wohnungsvermietung. In diesen Konsumausgaben<br />
nicht enthalten sind die Aufwendungen der Sozialversicherung<br />
<strong>und</strong> der Sozialhilfe für Medikamente sowie für Arzt-, Krankenhaus-<br />
<strong>und</strong> Pflegeleistungen, die zu den Konsumausgaben des<br />
Staates zählen.<br />
10,7<br />
Die Konsumausgaben entsprechen dem Wert der Waren <strong>und</strong><br />
Dienstleistungen, die die „Inländer“ (das heißt Haushalte mit<br />
Wohnsitz in der betrachteten Region) zur Befriedigung individueller<br />
Bedürfnisse erwerben. Neben den tatsächlichen Käufen sind darin<br />
auch unterstellte Käufe enthalten. Hierzu zählen in Unternehmen<br />
ohne eigene Rechtspersönlichkeit produzierte <strong>und</strong> im privaten<br />
Haushalt des Unternehmers verwendete Erzeugnisse, Dienstleistungen<br />
der häuslichen Bediensteten (in Höhe der gezahlten<br />
Löhne), die Eigennutzung von Wohnungen (in Höhe der unterstellten<br />
Miete), Naturaleinkommen (Deputate) der Arbeitnehmer<br />
sowie Aufwendungen für die Verpflegung der B<strong>und</strong>eswehr. Von<br />
den Prämien an Versicherungsunternehmen geht nur das hierin<br />
enthaltene Dienstleistungsentgelt in die Konsumausgaben ein.<br />
Die Verkäufe zwischen privaten Haushalten in ihrer Eigenschaft<br />
als Konsumenten haben nach den Konzepten der Volkswirtschaftlichen<br />
Gesamtrechnungen keinen Einfluss auf die Höhe<br />
ihrer Konsumausgaben.<br />
Nicht zu den Konsumausgaben der privaten Haushalte, sondern<br />
zu den Vorleistungen werden alle Ausgaben von Arbeitgebern für<br />
ihre Arbeitnehmer auf Geschäfts- <strong>und</strong> Dienstreisen gerechnet.<br />
Sofern von Selbstständigen gekaufte Güter sowohl in deren Betrieben<br />
als auch in ihrem Privatbereich verwendet werden können<br />
(zum Beispiel elektrischer Strom, Personenkraftwagen), werden<br />
die Käufe auf Vorleistungen bzw. Anlageinvestitionen einerseits<br />
<strong>und</strong> Konsumausgaben andererseits aufgeteilt. Ausgeschlossen<br />
aus den Konsumausgaben der privaten Haushalte sind ferner<br />
alle Aufwendungen der Eigentümer von Mietwohnungen <strong>und</strong><br />
Eigenheimen für Reparaturen, die normalerweise vom Vermieter<br />
auszuführen sind. Sie gelten als Vorleistungen des Wirtschafts-<br />
Definitionen zu „Konsum“ <strong>und</strong> „Sparen“<br />
der privaten Haushalte<br />
Konsum<br />
Die Konsumausgaben entsprechen dem Wert der Waren <strong>und</strong><br />
Dienstleistungen, die inländische private Haushalte zur Befriedigung<br />
individueller Bedürfnisse erwerben. Neben den tatsächlichen<br />
Käufen sind auch unterstellte Käufe enthalten.<br />
Sparen<br />
Das Sparen der privaten Haushalte ist der Teil ihres Verfügbaren<br />
Einkommens, der nicht konsumiert wird, zuzüglich der<br />
Zunahme betrieblicher Versorgungsansprüche.<br />
Die Privaten Konsumausgaben umfassen neben den Käufen<br />
der privaten Haushalte auch die Konsumausgaben der privaten<br />
Organisationen ohne Erwerbszweck (Kirchen, Gewerkschaften,<br />
politische Parteien, karitative Organisationen, wissenschaftliche<br />
Gesellschaften, Sportvereine usw.). Deren Konsumausgaben<br />
sind der Teil der Produktionsleistungen dieser Organisationen, der<br />
nicht an andere Sektoren (Staat, private Haushalte, Kapitalgesellschaften)<br />
verkauft oder als selbst erstellte Anlage genutzt wird.<br />
Bei den Verkäufen an den Staat handelt es sich in erster Linie um<br />
Verkäufe der Sozialeinrichtungen an die Sozialversicherung. Bei<br />
den Verkäufen an private Haushalte sind es insbesondere deren<br />
Ausgaben für die Pflege <strong>und</strong> die Unterbringung in Heimen <strong>und</strong><br />
für den Unterricht in Schulen dieser Organisationen.<br />
Das Sparen der privaten Haushalte ist der Teil des Verfügbaren<br />
Einkommens, der nicht konsumiert wird, zuzüglich der Zunahme<br />
betrieblicher Versorgungsansprüche. Die Berücksichtigung der<br />
Zunahme betrieblicher Versorgungsansprüche hat den Zweck, in<br />
der Ersparnis die Veränderung der Deckungsrückstellungen für<br />
Pensionen einzubeziehen, auf die ein fester Anspruch besteht <strong>und</strong><br />
die durch Prämien- <strong>und</strong> Beitragszahlungen entstehen.<br />
Die Relation aus Sparen <strong>und</strong> Verfügbarem Einkommen, letzteres<br />
erhöht um die Zunahme der betrieblichen Versorgungsansprüche,<br />
wird als Sparquote bezeichnet.<br />
Nach internationalen Konventionen werden die Konsumausgaben<br />
der privaten Haushalte einschließlich der privaten Organisationen<br />
ohne Erwerbszweck sowie das Sparen als Verwendungsaggregat<br />
des Bruttoinlandsprodukts nach dem Inländerkonzept ausgewiesen,<br />
das heißt die Ausgaben der Inländer in der übrigen Welt sind<br />
einbezogen, nicht dagegen die Ausgaben der Gebietsfremden<br />
im Inland.<br />
Ausgangspunkt der Berechnungen zu den Konsumausgaben<br />
der privaten Haushalte ist das Verfügbare Einkommen, das den<br />
privaten Haushalten letztendlich zufließt <strong>und</strong> das sie für Konsum-<br />
<strong>und</strong> Sparzwecke verwenden können. Zur Ermittlung der<br />
Konsumausgaben werden insbesondere regional vorhandenen<br />
Daten der Einkommens- <strong>und</strong> Verbrauchsstichproben (EVS), des<br />
Mikrozensus <strong>und</strong> der Bevölkerungsstatistik herangezogen.<br />
Werden die Konsumausgaben der privaten Haushalte auf die<br />
Einwohnerzahl der Region bezogen, so ist die gleiche Problematik<br />
wie beim Verfügbaren Einkommen je Einwohner (zum Beispiel<br />
Altersstruktur <strong>und</strong> Haushaltsgröße) zu beachten.<br />
91,0<br />
89,4<br />
9,0<br />
89,7<br />
92,7<br />
10,6<br />
10,3<br />
7,3<br />
88,2<br />
90,5<br />
88,5<br />
89,3<br />
9,5<br />
11,5<br />
11,8<br />
90,2<br />
91,2<br />
9,8<br />
91,5<br />
91,4<br />
8,8<br />
88,6<br />
8,6<br />
11,4<br />
8,5<br />
91,1<br />
91,7<br />
90,3<br />
8,9<br />
8,3<br />
9,7<br />
*) in jeweiligen Preisen – 1) hier: Summe aus Verfügbarem Einkommen <strong>und</strong> Zunahme betrieblicher Versorgungsansprüche.<br />
Grafik: Arbeitskreis „Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder”<br />
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