2/2013 - Stift St. Florian

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Editorial Liebe Leserinnen und Leser! Ich darf zu Beginn der neuen Ausgabe des FLORinside den deutschen Werbetexter Manfred Poisel zitieren: ‚Der Grad unserer persönlichen Orientierungslosigkeit korreliert mit den ständig zunehmenden Möglichkeiten, die sich in unserem Leben täglich aufs Neue bieten‘. Ein Satz der vielleicht von manchem leicht nachzuvollziehen ist. Etwas Neues, Anderes ist immer eine Herausforderung, die vielen technischen Möglichkeiten scheinen uns das Leben zunehmend zu erleichtern, alles ist schnell und ‚unkompliziert‘ verfügbar. Doch die zunehmende Geschwindigkeit unserer Gesellschaft und die wie im Zitat oben erwähnten ständig zunehmenden Möglichkeiten scheinen vielfach in eine Orientierungslosigkeit zu führen. Das oben gewählte Bild der Autobahnabfahrt soll als Denkanstoß dazu einladen dem Orientierungspfeil zu folgen und die ‚Schnellstraße‘ einmal zu verlassen. Das Stift St. Florian stellt nicht nur mit den weithin sichtbaren Türmen der Basilika seit Jahrhunderten einen markanten geografischen Orientierungspunkt 2 in der Landschaft dar, sondern bietet auch Halt in verschiedenen Bereichen des Lebens. Propst Johann Holzinger hat es kürzlich folgendermaßen formuliert: ‚‚Unsere Gäste sollen herauskommen aus dem Alltag, sollen an diesem besonderen Ort der Tradition Entschleunigung erleben und sollen ein Stück weit heil werden können im Sinne der Botschaft, der sich die Ordensgemeinschaft der Augustiner Chorherren verpflichtet weiß.‘ Diese Ausgabe lädt dazu ein diese ‚Orientierungspunkte‘ im und um das Stift St. Florian sowie in den Pfarren ein wenig näher kennen zu lernen. Viel Vergnügen beim Lesen! Ihre Bernadette Kerschbaummayr Marketing und Tourismus INHALT Editorial 2 Vorwort 3 Abschluss Kaiserstiege 4 Chorherren News 50-jähriges Priesterjubiläum 6 Hochfest zum hl. Florian 6 Hochfest zum hl. Augustinus 6 Personelle Änderungen 7 Thema Leitartikel 8 St. Florianer Konzilsgespräche 10 Musik im Stift Orgel 11 Brucknertage 12 Anklang und Stiftschor 13 Schola Floriana 15 Pappalatur 16 Sängerknaben 17 Aktuelles aus dem Stift Stiftsladen 18 Buchpräsentation DDr. Rehberger 18 Besuch Gregorius Laham III. 19 Ausstellung Zens 19 Stiftsbibliothek 20 Tag des Denkmals 20 Pfarrbücherei 21 Sommerradio 21 Beschilderung 22 Ausstellung Prinz Eugen 22 Aus den Stiftspfarren Pfarre Ansfelden 23 Pfarre Feldkirchen 24 u. 27 Pfarre Ried/ Rdmk. 24 Pfarre St. Peter/ Wbg. 25 Pfarre Regau 25 Pfarre Timelkam 26 Pfarre Hargelsberg 27 Pfarre Goldwörth 28 Stiftsbetriebe Säge- und Hobelwerk 29 Mitarbeiter 30 Terminvorschau Konzerte, Choralvespern Gottesdienste 31 Veranstaltungsvorschau 32
Vorwort Propst Johann Holzinger Orientierung Für die Orientierung im Stift ist viel geschehen: Eine Beschilderung weist die Wege zum Pfarramt, zur Prälatur, zum Marmorsaal, eine andere zur Basilika und wo sonst die Wege in unserem weitläufigen Haus alle hingehen. Es sind schöne, saubere Schilder oben mit der signalartigen Kennfarbe des neuen Logos des Stiftes. „Wenn man sich hier nicht verläuft“, sagen mir immer wieder Besucher, die zum ersten Mal durch unsere Gänge gehen. Ich sage immer wieder: „Schauen Sie aus den Fenstern, ob sie die Stiftsbasilika wo erblicken! Dann finden Sie immer wieder hinaus oder an die anderen Orte, wo Sie im Stift hinkommen wollen!“ Im Stift können wir uns gut orientieren. Und woran orientieren wir uns als Stiftsgemeinschaft, als gesamter Organismus mit der vielfältigen Auffächerung in Seelsorge, Wissenschaft, Wirtschaft, Tourismus, Musik, sowie mitsamt allen MitarbeiterInnen und den Menschen, die zu uns kommen. Das Wort „Orientierung“ kommt von der Ausrichtung nach Osten. Kirchen sind meist „geostet“, nach Osten ausgerichtet, damit die Gläubigen dem Sonnenaufgang entgegensehen, mit dem die Christen seit alters her den Aufgang ihrer wahren Sonne verbinden, mit Jesus Christus, dem Auferstandenen. Ein Kompass hingegen, der zur Bestimmung der Richtung dient, wird „ein-genordet“, d.h. ausgerichtet nach dem magnetischen Nordpol. Erst dann kann er verlässlich die Richtung bestimmen. Jesus Christus ist unser Kompass, nach dem wir uns immer zu richten haben. Manchmal ist es so, als ob wir uns auf dieser Welt wie im Nebel bewegen, ohne Perspektive. Unser Kompass Jesus Christus weist uns immer wieder den Weg, damit wir im Leben IHN finden, der das Ziel unseres Lebens ist. Darum ist er das Ziel, nicht schon der Weg ist das Ziel. Er sagt von sich, er ist der Weg, die Wahrheit und das Leben. Das Ziel heißt Leben, ewiges Leben in Fülle bei Gott. Dazu ist es notwendig, sich immer wieder neu auf ihn auszurichten. Wir versuchen das täglich als Gemeinschaft im Stift durch das Miteinander-Leben, Miteinanderim Gottesdienst- Beten, Miteinander vor IHM Stehen und durch unser gemeinsames Tun für die Menschen, die uns in den Pfarren anvertraut sind. Dabei wird die Richtung angegeben durch das Evangelium anhand dessen wir mit dem Herrn durch den Tag gehen und durch das Jahr. Orientierung gibt uns ebenfalls die Ordensregel des hl. Augustinus, die das Miteinander von „Menschen“ im Kloster „regelt“. Und wir haben zur Orientierung unsere Heiligen im Haus. Vom Hochaltar der Stiftsbasilika her schauen sie uns entgegen, wo jede und jeder auf seine Weise Facetten des Evangeliums, und wie man es ernstnehmen kann, verkörpert. – Augustinus zum Beispiel, der uns Vorbild ist, den Glauben und was damit zu tun hat, als Liebe, als Leidenschaft zu sehen, für die man „brennen“ kann und zwar für den Menschen und nicht gegen ihn. Florian ist der, der uns anleitet, zum Glauben zu stehen, auch wo uns der Gegenwind scharf entgegen bläst. Die heutige Zeit – mit all dem, was die Medien aufdecken und oft übertrieben berichten – lehrt uns, dass alles ans Licht kommt und dass wir es genau zu nehmen haben, weil uns der Herr beim Wort nimmt. Es gehören auch Valeria dazu, jene Frau, die genauso mutig anzusehen ist wie Florian, für dessen Begräbnis sie gesorgt hat – und auch Wilbirg, die Beständige, die DA war, die ein Ohr hatte und ein Auge für das, was am Altar geschah und vor allem auch ein Ohr für die Menschen, die an ihrer Zelle vorüberkamen. St. Florian ist schon seit den Anfängen nach dem Begräbnis des hl. Florian ein „heilsamer Ort“. Orientierung schenkt die Kraft, die hier wirksam ist, die da ist und Bestand gibt durch die Jahrhunderte mit all ihren wechselvollen Ereignissen. Diese heilsame Kraft möge sich uns immer mehr erschließen, damit wir aus ihr schöpfen, damit davon junge Menschen angezogen werden, die sich dem verschreiben, was hier leben und sich weiter entfalten will und Menschen einer Region zu Orientierung und Wegweisung zu einem „heilsamen Leben“ verhilft. + J. Holzinger Propst Die Türme der Stiftsbasilika erheben sich weithin sichtbar als Orientierungspunkte in der Landschaft 3
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